“
licher Städte und Dörfer des Fürstenthums mit Angabe der Seelen⸗ zahl folgen die vorläufigen Aufbereitungsverhältnisse der Viehzählung von 1883 in Waldeck⸗Pyrmont. Zur Unterhaltung dient eine kleine Erzählung betitelt: Ein Teifun. Die Durchschießung des Kalenda⸗ riums mit Schreibpapier ist eine zweckmäßige Zugabe. Preis des rohen Kalenders 20 ₰, mit Geschäftstagebuch 50 ₰.
— Die Buch⸗ und Antiquariatshandlung von Otto Har⸗ rassowitz in Leipzig hat kürzlich einen antiquarischen Katalog (Nr. 100) ausgegeben. Derselbe umfaßt ein Verzeichniß von 1160 Schriften über Geschichte, Sprache, Literatur und Kunst Italiens, welche früher die Bibliotbek des Geh. Justiz⸗ Raths Prof. Dr. Karl Witte in Halle bildeten und unter folgende Rubriken vertheilt sind: Allgemeine Schriften über Italien, sowie Reisen in Italien; Politische Geschichte Italiens (Italiens überhaupt und der ehemaligen cinzelnen Staaten Italiens); Kirchengeschichte, Papstthum, die Stadt Rom; Kulturgeschichte Italiens (Brauch und Sitte, Volkslieder, Volksbücher, Märchen u. s. w.); Italienische Sprache und Grammatik, nebst Dialektproben; Geschichte der Wissen⸗ schaften und Literatur Italiens, nebst Biographien einzelner italienischer Dichter, wie z. B. von Ariosto, Buonaroti, Goldoni, Manzoni, Torquato Tasso u. s. w., und berühmter Gelehrten, wie z. B. Avellino, Balbi, Bandi di Vesme, Consoni u. A.; Bibliographie, Buchdruck und Incunabeln italienischer Pressen; Italienische Literatur (Alfieri, Ariosto, Boccaccio, Castiglione, Dante, Goldoni, Leopardi, Machiavelli, Manzoni, Metastasio, Pe⸗ trarka, Torqu. Tasso u. s. w.); Kunst und Kunstdenkmale, sowie Musik. Der bei weitem größte Theil der aufgeführten Schriften ist in italienischer Sprache verfaßt, ein kleinerer Theil in deutscher, mehrere in lateinischer Sprache. Die Mehrzahl der Schristen gehört zwar dem 19. Jahrhundert an, doch finden sich auch Schriften aus dem 18., 17., 16. und sogar auch aus dem 15. Jahrh. darunter. Es braucht schließlich kaum noch ausdrücklich bemerkt zu werden, daß in dieser reichhaltigen Büchersammlung über Italien sich viele werth⸗ volle und interessante Werke befinden. S
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Am 5/17. Juni d. J. wird in Charkow unter dem Vorsitz des Gouverneurs von Charkow Direktor Kaletschow eine von der Kaiserlich russischen Regierung organisirte, für Ausländer zugängliche Ausstellung von Merino⸗Schafen und ⸗Wollen eröffnet, welche in folgende Abtheilungen zerfällt: I. Tuchwolle. II. Stoff⸗ wolle. III. Kammwolle. IV. Merino⸗Kreuzungen. An Prämien werden für jede Abtheilung goldene, große und kleine, silberne und bronzene Medaillen, sowie sonstige Ehrenpreise zur Verfügung gestellt, die Ausstellung erfolgt in einzelnen Thieren, Böcke und Mutterschafe, nicht unter einem und nicht über 4—5 Jahre oder in Loosen von mindestens 5 Stück, wobei jedoch die von jedem Aussteller in einer Abtheilung ausgestellten Thiere die Zahl 7 nicht überschreiten dürfen. In den Loosen können auch Jährlinge ausgestellt werden. Die Thiere werden nur ungeschoren und ungewaschen zugelassen. Zur Ausstellung können auch ungewaschene Vließe und Wollproben der letzten Schur sowohl von den ausgestellten Thieren wie auch von anderen Schafen mit ein⸗ geschickt werden. Hin⸗ und Rücktransport auf Kosten des Ausstellers, jedoch werden Frachtbegünstigungen in Rußland und Deutschland nach⸗ gesucht und wahrscheinlich ertheilt werden. Standgeld wird nur bei verspäteter Anmeldung in einer Höhe von 7 Rubel für jede Anmel⸗ dung erhoben. Die Anmeldung hat bis zum 1/13. Februar an den Sekretär der Ausstellung, Hrn. Leo Wassiliewitsch Illijaschewitsch, Bureau der Charkower Aktiengesellschaft für Wollhandel, Charkow, Michajlowsky Platz 6, stattzufinden. Einige ausführliche Programme nebst Anmeldeformular sind von der Expedition des „Reichs⸗Anzeigers“ zu beziehen.
Gewerbe und Handel.
Die spanische Regierung hat vor Kurzem eine Verfügung er⸗ lassen, derzufolge die Einfuhr von Kartoffeln, deren Provenienz nicht unter dem Einfuhrverbot steht nunmehr auch in Sevilla ge⸗ stattet ist; bisher durften bekanntlich“*) derartige Sendungen nur über die Zollämter von Irun, Santander, Cadiz, Badagoz, Alicante, Barcelona und Gijon eingeführt werden.
— Bei den Abrechnungsstellen der Deutschen Reichsbank sind im Januar cr. 930 707 700 ℳ abgerechnet worden.
— Vom Berliner Pfandbrief⸗Institut sind bis Ende Januar 1884 399 900 ℳ 3 ½ /%ige, 17 325 300 ℳ 4 „%ige, 44 337 000 ℳ 4 ½ % ige und 9 317 700 ℳ 5 %ige, zusammen 71 379 900 ℳ Pfand⸗ briefe ausgegeben, wovon noch 399 900 ℳ 3 ½ „ige, 17 007 300 ℳ 4 %oige, 35 402 700 ℳ 4 ½ % ige und 6 628 200 ℳ 5 %ige, zusammen 59 438 100 ℳ Pfandbriefe verzinslich sind. — Es sind zugesichert, aber noch nicht abgehoben 552 300 ℳ, im Laufe des Monats Ja⸗ nuar 1884 angemeldet 2 Grundstücke mit einem Feuerversicherungs⸗ werth von 161 800 ℳ
Nordhausen, 2. Februar. (W. T. B.) In der heutigen außerordentlichen Generalversammlung der Nordhausen⸗Er furter Eisenbahn wurde der Vertrag mit dem Bankhause Jacob Landau in Berlin, betreffend die Erwerbung der noch bezugsberechtigten Nord⸗ hausen⸗Erfurter Stammprioritäts⸗Aktien⸗Dividendenscheine und Ueber⸗ tragung des Nachbezugsrechts auf die Inhaber der Stammaktien, mit 783 von 1115 Stimmen genehmigt und dem beantragten Zusatz zu den Gesellschaftsstatuten die Zustimmung ertheilt.
— 3. Februar. (W. T. B.) Der Verwaltungsrath der Nord⸗ hausen⸗Erfurter Eisenbahn hat für die Erweiterung der Bahnhöfe in Hohenebra, Greußen, Strausfurt, Olbersleben und Cölleda 80 000 ℳ bewilligt.
Antwerpen, 2. Februar. (W. T. B.) Wollauktion. Angeboten 1270 B. Laplatawollen, davon 904 B. verkauft. Preise ziemlich fest.
*) conf. „R.⸗A.“ Nr. 26 und 240 von 188
Glasgow, 2. Februar. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 590 6,0 Tons, gegen 600 700 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen 97 gegen 110 im vorigen Jahre. 8
Paris, 3. Februar. (W. T. B.) Nach dem von dem Prä⸗ sidenten Grévy unterzeichneten Dekret über die neue Rentenanleihe soll die Emission derselben am 12. Februar erfolgen, und zwar zum Course von 76,60. Bei den à Conto⸗Zeichnungen sollen fünf Ein⸗ zahlungen stattfinden, zwei à 40 Francs, zwei a 80 Francs und eine à 143 Francs. An der Ziehung am 1. März c. werden die Titres der neuen Anleihe nicht theilnehmen.
Verkehrs⸗Anstalten.
Hamburg, 3. Februar. (W. T. B.) Der Postdampfer „Lessing“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft hat, von New⸗York kommend, heute 10 Uhr Vormittags Lizard passirt.
8 Berlin, 4. Februar 1884.
3. Februar, 12 Uhr 55 Min. Mittags. (Tel.) Die englische Post vom 2. d. M. früh, planmäßig in Verviers um 8 Uhr 21 Min. Abends, ist ausgeblieben. Grund: Unwetter im Kanal.
In der Gesellschaft für Erdkunde sprach der Direktor der Kaiserlichen Seewarte in Hamburg, Geheime Admiralitäts⸗Rath Dr. Neumayer, am Sonnabend Abend über die Dbämmerungserschei⸗ nungen der letzten Monate. Da die Wissenschaft noch nicht im Stande, den Zusammenhang der Dämmerungserscheinungen mit dem Erd⸗ beben auf den Sunda⸗Inseln nachzuweisen, so wolle er nur das Material, welches ihm zugegangen sei, aufführen. In den Tagen vom 26. bis 30. November, als die Erscheinung zuerst in Deutschland bemerkt wurde, erging ein Aufruf der Seewarte, die Erscheinung zum Gegen⸗ stande der Beobachtung zu machen und die Resultate einzusenden In Folge dessen ist ein enormes Material eingegangen. Inzwischen traf ein Brief der Royal Society in London ein, wonach dieselbe die Wichtigkeit der Erscheinung erkannt und den Vorschlag gemacht habe, eine Kommission von Physikern zu bilden, welche eine wissenschaftliche Untersuchung anstellen sollte. Zu diesem Zweck bittet die Royal Society um zeitweilige Ueberlassung alles einschlägigen Materials. Die Kaiserliche Seewarte habe sich entschlossen, dieser Bitte Folge zu leisten; die Resultate der Kommission seien noch nicht abgeschlossen, würden aber seiner Zeit veröffentlicht werden. Bis nach Batavia sei die Asche an jenem Unglückstage gefallen; Schiffe, die 400 bis 500 km vom Vulkan entfernt waren, hätten niedergefallene Asche eingesandt. Einige Tage später habe der Wind den Rauch bis Australien getragen, und das ganze Meer sei von Bimsstein auf tausende von Meilen wie übersäet gewesen. Die nach Hamburg eingesandten Proben dieser Asche erregten um so größeres Interesse, weil das Quantum ein sehr beträchtliches ist, so daß größere Versuche angestellt werden könnten. Es sei eine That⸗ sache, daß selbst in Europa, so am Rhein und in Holland das Senken vulkanischer Asche beobachtet worden, und daß dieselbe der Asche des Vulkans völlig gleiche; doch sei diese Angelegenheit noch nicht voll⸗ ständig erledigt. Die Höhe, bis auf welche der Vulkan die Aschen⸗ massen schleuderte, sei auf 40 000 Fuß berechnet worden; das Meer sei in gewaltigster Aufregung gewesen; bis auf 2000 Meilen habe man das Donnern des wilden, entfesselten Vulkans gehört. Die Fluthwelle, welche durch das Auftauchen und Versinken von Land entstand, habe eine Höhe von 35 Metern erreicht und mit Alles zer⸗ störender Gewalt auf den Sundainseln gehaust. Noch in Südgeorgien, auf der deutschen meteorologischen Station, also auf eine Entfernung von 7800 Meilen hin, seien diese Wellen beobachtet und gemessen worden, natürlich ohne haf die dortigen Gelehrten gewußt hätten, woher diese ihnen räthselhafte Bewegung stamme. Was die Luft⸗ wogen betreffe, welche dieses Erdbeben aufgeworfen habe, so seien deren sieben in Berlin und Hamburg klar und deutlich bemerkt worden.
Zum Neubau einer katholischen Kirche in Stettin ist für die Provinzen Pommern, Schlesien, Sachsen, Westfalen und die Stadt Berlin die Verloosung von Kunst⸗ und Werthgegen⸗ ständen genehmigt worden. Die Ziehung findet am 1. April cr. statt. Die den ersten Hauptgewinn bildenden Möbel sind bis zum 1. März d. J. bei dem Hof⸗Tischlermeister Richt, Johannisstraße 2, dann in Stettin ausgestellt.
Konstantinopel, 2. Februar. (W. T. B.) Der franzö⸗ sisiche Messagerie⸗Dampfer „Donnai“ bohrte vorgestern Nacht bei Metelin den britischen Dampfer „Grecian“ in den Grund. Die Bemannung des „Grecian“ wurde gerettet.
Am Sonnabend sahen die Räume des Residenz⸗Theaters einen Gast, welcher von früher her bei allen Besuchern in gutem Angedenken stand, nämlich Hrn. Hofschauspieler Heinrich Keppler aus München, der zum ersten Male wieder seit langer Zeit in dem Residenz⸗Theater, welchem er früher angehört hatte, in einer Gast⸗ rolle auftrat. Hr. Keppler hatte in „Odette“ die Rolle des Grafen von Clermont⸗Latour ausgewählt, während Frau Franziska Ellmen⸗ reich die Odette spielte. Beide rangen gewissermaßen um die Palme des Sieges. Leider war Hrn. Keppler in der unbedeutenden Rolle des Grafen keine rechte Gelegenheit gegeben sein hewährtes Talent recht zur Geltung zu bringen. Clermont⸗Latour, dessen wir Anfangs des Stückes begreifen, wenngleich wir seine harte
andlungsweise nicht billigen, verliert unsere Sympathie mehr und mehr, je näher wir dem Schlusse der Handlung kommen. Gewiß ist
es ein unnatürlicher Zug im Vater und Gatten, welcher eine so er⸗
schütternde Scene, wie diejenige ist, in welcher Odette ihr Kind wiedersieht, sich ihm aber nicht als Mutter zu erkennen geben darf, herbeiführt und dann dem verzweifelnden Schmerze eines früher an⸗ ebeteten Weibes fühllos zusehen kann; ebenso undankbar ist die Aufgabe für den Künstler, während dieser langen, ergreifenden Scene gleichsam als Statist fungiren und sich lediglich auf ein markantes Mienenspiel beschränken zu müssen. Im Großen und Ganzen ist die Rolle eine so bescheidene und gegenüber der Titelheldin zurücktretende, daß dem ausübenden Künstler wenig zu thun bleibt. Daß Hr. Kepp⸗ ler die Rolle in vollendeter Ausführung gab, braucht wohl kaum hervorgehoben zu werden, und fand derselbe die volle Anerkennung des Publikums. Fr. Ellmenreich, welcher der glücklichere Theil zugefallen war, wußte die Theilnahme der Zuhörer durch fein berechnetes — oft vielleicht zu scharf pointirtes — Spiel von Anfang bis zu Ende rege zu halten; die ergreifendsten Scenen, namentlich im letzten Akte, wurden von ihr mit einer hinreißenden Ueberzeugung gespielt; der ihr gezollte Beifall war reichlich und gern gespendet. Hr. Haak gab den Bachamel in bekannter Meisterschaft. Hr. Bornemann als Narcisse sei lobend erwähnt.
Die Novität des Wallner⸗Theaters, „Papas Flitterwochen“, muß, obgleich sie, besonders durch ihre Darstellung, sich noch all⸗ abendlich vielen Beifall erwirbt, in den nächsten Tagen vom Repertoire abgesetzt werden, da die Direktion kontraktlich verpflichtet ist, noch in dieser Saison zahlreiche andere Novitäten aufzuführen.
Im Walhalla⸗Operetten⸗Theater findet am nächsten — die 100. und letzte Vorstellung von „Nanon“ statt. Die
eitere Operette hat damit hier ihren Erfolg glänzend bewiesen, und zwar einerseits durch die kunstverständige Inscenirung (welche seiner⸗ zeit die Hrn. Pleininger und Worms unter der persönlichen Beihülfe des Hrn. Richard Genée leiteten), sowie andererseits durch die in allen Theilen vorzügliche Darstellung, um welche sich hauptsächlich die Damen Frls. Jenny Stubel und Helene Meinhardt und deren Ver⸗ treterinnen Frls. Cäcilie Hecht und Annie Schildert in den Rollen als Nanon und Ninon, ferner die Hrn. Drucker und Wilhelmy als d'Aubigné, zunächst diesen die Hrrn. Link und Ed. Steinberger, die beiden vortrefflichen Komiker, als Marsillac und Hektor, schließlich auch Hr. Ferdinand Worms mit seinem famosen „Baß⸗Abbé“, die hervorragendsten Verdienste erworben haben. An dem Tage nach ihrer 100. Aufführung, also am Sonnabend, wird „Der Geist des Wojewoden“, die namentlich in musikalischen Kreisen mit Spannung erwartete komische Oper von Ludovice Großman, als dritte Novität des Walhalla⸗Operetten⸗Theaters zum ersten Mal in Scene gehen.
Belle⸗Alliance⸗Theater. Auch bei der gestrigen neunten Aufführung der Posse „Vetter Brausewetter“ war das Haus voll⸗ ständig ausverkauft.
Ein bedeutendes Kunstereigniß steht uns am Schlusse dieses Monats noch bevor. Hans von Bülow wird mit der Mei⸗ ninger Hofkapelle wieder nach Berlin kommen, um in der Zeit vom 25. bis 27. Februar in der Singakademie 3 Orchester⸗ Concerte zu geben. Wie wir hören, werden die Programme von großer Reichhaltigkeit sein und zum Theil Werke bringen, die in Berlin nur wenig bekannt sind. Beethoven wird natürlich wieder die erste Stelle in diesen Concerten einnehmen. Es ist beabsichtigt, wie beim ersten Auftreten der Kapelle vor zwei Jahren, ein Abonne⸗ ment für diese drei Concerte zu eröffnen, aber mit dem Unterschiede, daß das Abonnement diesmal wesentlich billiger sein wird als der Einzelpreis, und zwar 12 ℳ für drei Concerte, während ein einzelnes Billet 5 ℳ kosten wird — Der Billetverkauf findet in der Hof⸗ musikalienhandlung von Bote und Bock statt; die Eröffnung desselben wird noch bekannt gemacht.
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Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.
Deutsche Landwirthschaftliche Vresis Fr. 9. — Inhalt: Ueber Hrgssche sen. Köschceun. — Arbeiter⸗Kolonien be⸗ treffend. — Feuilleton. Die Landes⸗Melioration der Rheinprovinz. Vortrag, gehalten in der Aula der Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität Bonn am 3. September 1883, vom Geheimen Regierungs⸗Rath Dr. Dünkelberg. — Johann Friedrich Engel. (Mit Porträt.) — Correspondenzen. Hildesheim. — Karlsruhe. — Kopenhagen. — London. — Literatur. — Ausstellungen. — Landwirthschaftliche Lehr⸗ anstalten. — Miscellen. — Volkswirthschaftsrath und preußischer Landtag. — Aus dem Rechtsgebiet. — Sprechsaal. Fragen. — Handel und Verkehr.
Illustrirte Berliner Wochenschrift „Der Bär“. Verlag von Gebrüder Paetel in Berlin W., redigirt von Emil Do⸗ minik. Nr. 18. 10. Jahrgangs. — Inhalt: Der Günstling des Prinzen, historischer Roman von E. H. v. Dedenroth. (Schluß.) — Johann Ernst Gotzkowsky, von Ferdinand Meyer (mit dem Porträt Gotzkowsky’'s). — Die Geschichte des Wallner⸗Theaters, von L. v. S. (Fortsetzung.) — Großbehnitz im Havellande (mit einer Illustration von G. Theuerkauf). — Aus dem ersten Jahrgang des Berliner Intelligenzblatts. — Allgemeines historisches Porträtwerk. — Zum 400 jährigen Bestehen der Jerusalemerkirche. — Ferienzeiten. — Kur⸗ fürstendamm. — Berliner Kunstausstellung 1884. — Der Todtentanz in der Marienkirche. — Die Einweihung der Dankeskirche. — Charlottenburger Stadtanleihe. — Blücher und das Hazardspiel. — Ein Vorschlag der Straßenpflastersteuer in Berlin. — Kurfürst Jo⸗ hann Sigismund und der Kantor Christoph von Prag. — Wo ist Wedell? — Wehrlos — ehrlos. — Friedrich der Große und sein Theater. — Eine Wunderthat Meister Hansens, Scharfrichters von Berlin, im Jahre 1528. — Das verständliche Latein Friedrich Wil⸗ helm I. — Die Kanzel in dem Dorfe Raddaz. — Potsdam vor 100 Jahren. — Brief⸗ und Fragekasten. — Inserate.
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AmFMewNHSAnsaUü 1rabüaenang
fen era e für den Deutschen Reichs⸗ und Königl.] Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition des Dentschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Oeffentlicher Anz eiger. nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen
Grosshandel.
7. Literarische Anzeigen. 8. Theater-Anzeigen. 9. Familien-Nachrichten.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und 6. Verschiedene Bekanntmachungen.
In der beilage.
„Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein
& Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,
Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaux.
R;
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
[5785] Bekanntmachung.
Durch Urtheil der II. Civilkammer de nig⸗ ichen Landgerichts zu Elberfeld vom 27. Dezember 883 ist die zwischen den Eheleuten Kaufmann ohann Heinrich Wurm zu Barmen und der ge⸗ chäftslosen Helene, geb. Wallmann, daselbst bisher estandene eheliche Gütergemeinschaft mit Wirkung vom 25. September 1883 für aufgelöst erklärt
worden. Der Landgerichts⸗Sekretär:
bestimmt.
““
5782] Gütertrennungsklage.
Die Ehefrau des Handelsmannes David Sommer, “ geb. Winter, ohne Geschäft, zu Cuchen⸗ eim, vertreten durch Rechtsanwalt Heidland, klagt gegen ihren genannten Ehemann ꝛc. Sommer zu Cuchenheim, wegen Gütertrennung, mit dem Antrage auf Auflösung der zwischen den Parteien bestehenden 16 ehelichen Gütergemeinschaft.
Zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor
der II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu
Bonn ist Termin
auf den 3. April 1884, Vormittags 10 Uhr,
Der Gerichtsschreiber
der II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts: Donner, Landgerichts⸗Sekretär.
16780] Vermögensbeschlagnahme
gegen 8 Friedrich Wilhelm Adolf Mudrick, geb. am 5. 2. 60 zu Frauenberg, ist durch Beschluß der Strafkammer
des Kaiserlichen Landgerichts zu 18. Januar 1884 wegen Verletzung der Wehrpflicht die Beschlagnahme des im Deutschen Reiche befind⸗ s desselben bis zur Höhe von 1000 ℳ
Colmar, den 23. Januar 1884. Der Kaiserliche Erste Staatsanwalt.
lichen Vermögen verfügt worden.
ur, AAesen e,r e ee
gegen ihn durch rechtskräftiges
§. 140) Grund der §§. 480 und Beschlag belegt worden.
Colmar vom
16788] Vermögensbeschlagnahme.
Durch Beschluß des Strafsenats des K. Ober⸗ Landesgerichts Stuttgart vom 31. Dezember 1883 ist das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Zimmermanns Ernst Breckle, geboren den 23. Juni. 1853 in Oßweil, behufs Sicherung der 1 Urtheil der Straf⸗ kammer des K. Landgerichts Stuttgart vom 17. April 1882 wegen Verletzung der Wehrpflicht (St. G. B. erkannten Geldstrafe von 400 ℳ auf 326 der St. P. O. mit
ieser Beschluß wird hiemit veröffentlicht. tuttgart, den 31. Januar 1884. K. Staatsanwaltschaft.
Cleß, H.⸗St.⸗A.
am 28. Februar a. c., Mittags 12 Uhr, im Geschäftslokale hierselbst, Friedrichstraße 203, stattfindenden ordentlichen Generalversammlung, unter Bezugnahme der §§. 22 und 24 des Gesell⸗ schaftsstatuts, ergebenst eingeladen. Tagesordnung:
1) Vorlage des Geschäftsberichts, des Rechnungs⸗ abschlusses nebst Bilanz und des Berichts der Revisions⸗Kommission für das Geschäfts⸗
8 jahr 1883.
2) Beschluß über die Ertheilung der Decharge.
3) Wahl der Revisions⸗Kommission pro 1884.
4) Statutenmäßige Wahl für zwei ausscheidende Mitglieder des Verwaltungsraths.
Berlin, den 4. Februar 1884. Die Direktion.
1“
Preußische
[6052]
Hagel⸗Versicherungs⸗ Actien⸗Gesellschaft.
Hrdentliche Generalversammlung. Die Herren Aktionäre der Preußi
; 8 4 schen Hagel⸗Ver⸗ 8 sicherungs⸗Aktien⸗Gesellschaft werden hiermit zu der
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Kessel.) Druck: W. Elsner.
Fünf Beilagen (einschließ
Berlin:
zum Deu ½ 30.
Berlin, Montag, den 4. Februar
8 —
Staats⸗Anzeiger.
1884.
Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
SS für den Deutschen Reichs⸗ und göniai.
Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗
egister nimmt an: die Königliche Erpedition des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
7. Literarische Anzeigen.
8. Theater-Anzeigen.
9. Familien-Nachrichten.
In der Börsen-
E nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haaseustein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
5
Annoncen⸗Bureaux.
beilage. R
8 Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗
8
ladungen u. dergl.
Ausfertigung. Aufgebot. m ““
Mayer, Johann, Zimmermannssohn von Schießen, geboren am 19. Juli 1828 in Schießen, welcher vor ca. 24 Jahren seine Heimath verlassen hat und über dessen Leben seit letztgenanntem Zeitpunkte keine Nachricht mehr vorhanden ist, wird hiermit aufgefordert, spätestens in dem auf
Dienstag, 13. Januar 1885, Vormittags 9 Uhr, beim Kgl. Amtsgerichte Weißenhorn anberaumten Aufgebotstermin persönlich oder schriftlich sich anzu⸗ melden, widrigenfalls er für todt erklärt wird.
Die Erbbetheiligten haben ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen.
An alle Diejenigen, welche über das Leben des verschollenen Johann Mayer Kunde geben können, ergeht die Aufforderung, hierüber Mittheilung bei genanntem Gerichte zu machen.
Weißenhorn, am 28. Januar 1884.
gez. v. Tein. A. R. Für die Ausfertigung: Einsle, K. Skr.
Auf den Antrag des Vormundes der minderjähri⸗ gen Geschwister Franz und Caroline Piccomski, des Häuslers Johann Kania zu Scezyrbitz wird der Vater der Minorennen, Einlieger Ignatz Piecowski, welcher vor 13 Jahren seinen damaligen Wohnsitz Sczyrbitz verlassen, um in der Hüttengegend Arbeit zu suchen, aufgesordert, sich spätestens im Aufgebots⸗ termine den 16. Dezember 1884, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht (Zimmer 48) zu melden, widrigenfalls seine Todeserklärung erfolgen wird.
Rybnik, den 25. Januar 1884.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung VII.
[5728] Aufgebot.
Die Sparkassenbücher der Schlochau:
a. Nr. 310 über ursprünglich.
ausgefertigt für Johann Stoltmann,
1111““
ausgefertigt für Lucia Stoltmann, sind angeblich verloren gegangen und sollen auf den Antrag der Eigenthümer zum Zweck der Ausferti⸗ gung neuer Sparkassenbücher amortisirt werden.
Es werden daher die Inhaber der Bücher aufge⸗ fordert, spätestens im Aufgebotstermin, den 25. Sep⸗ tember 1884, Vormittags 10 Uhr, auf dem Gerichtstage in Siepnitz, ihre Rechte anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung derselben erfolgen wilrd.
Schlochau, den 30. Januar 1884.
Königliches Amtsgericht.
Kreissparkasse zu 152 ℳ
[5731] Ausfertigung.
Aufgebot.
Johann Majer, Bauerssohn von Stadla, geboreu am 26. Dezember 1776 wird seit dem russischen Feldzuge vermißt.
Auf Antrag seines Neffen des Bauers Michael Maier von Stadla ergeht hiermit die
Aufforderung
1) an den Verschollenen, spätestens in dem am
Donnerstag, den 20. November 1884, 9 Uhr Vormittags,
dahier anberaumten Aufgebotstermine persönlich oder schriftlich sich anzumelden, widrigenfalls er für todt erklärt würde; an die Erbbetheiligten, ihre Interessen am Aufgebotstermin wahrzunehmen; an alle Diejenigen, welche über das Leben des Verschollenen Kunde geben können, Mittheilung hierüber beim unterfertigten Gerichte bis zum vorbezeichneten Termine zu machen.
Hemau, den 31. Januar 1824.
Königliches Amtsgericht. gez. Klein.
Für die richtige Ausfertigung.
Hemnn den 31. Jamnar 1881.
Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgerichts.
Der Königliche Sekretär: Kirsch.
19,889 Aufgebot.
Auf Antrag 1) des Colons Nerge Nr. 2 in Achum als Vormundes der Wilhelmine Winkelhake Nr. 6 in Achum, 2) der Ehefrau Sophie Nerge, geb. Winkelhake, auf Nr. 2 in Achum, 3) der Caroline Winkelhake auf Nr. 6 daselbst, 4) des Colons Fauth Nr. 5 in Echtorf als Vormundes des Friedrich und der Christine Winkelhake Nr. 6 in Achum — wird der unbekannte Inhaber der von Fürstlicher Rent⸗ kammer hierselbst zu Gunsten des Colons Bolte Nr. 1 zu Gelldorf unterm 3. Januar 1846 ausge⸗ stellten Obligation über 200 Thlr. aufgefordert, diese Urkunde spätestens im Termine
Freitag, den 28. März d. J., Morgens 9 Uhr, vorzulegen und seine Rechte an derselben anzumelden, widrigenfalls die Obligation der Fürstlichen Rent⸗ ammer gegenüber für kraftlos erklärt werden soll. Bückeburg, den 22. Januar 1884. 86 Fürstliches Amtsgericht.
1
P729 Aufgebot.
Die Müllergesellen August und Hermann Wullen⸗ bäcker aus Willershagen und der Erbpächter Wullen⸗ bäcker und der Kossathe Wullenbäcker zu Willers⸗ hagen, letztere beiden als Vormünder der Bertha Wullenbäcker daselbst, haben das Aufgebot der an⸗ geblich am 26. Mai 1881 beim Abbrande des Ge⸗ höfts Nr. V. zu Willershagen mitverbrannten Spar⸗ einlagebücher der Rostocker Gewerbebank Nr. 646, 647, 648 beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf
Mittwoch, den 17. September 1884, Vormittags 10 ¼ Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 11, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Rostock, den 14. Januar 1884.
Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches
Amtsgericht.
Zur Beglaubigung: Rudolf Krauel, Amtsgerichts⸗Sekretär.
Aufgebot.
Der Eigenthümer Christian Friedrich Schumacher zu Rehfeld, vertreten durch den Rechtsanwalt Laschke zu Kyritz, hat das Aufgebot des zu Rehfeld bei Kyritz (Kreis Ost⸗Prignitz) belegenen, im Grund⸗ buche von Rehfeld Band III. Blatt Nr. 84 (früher Band III. Nr. 30 Blatt 233) verzeichneten Grund⸗ stücks beantragt. Das Grundstück — Kartenblatt 1 Parzelle 88 IV. der Feldmark von Rehfeld — be⸗ steht aus einem Wohnhaus mit Hofraum und Haus⸗ garten, einer Scheune und Stall, ist 17 a 30 qm groß, zur Grundsteuer nicht veranlagt, und hat 30 ℳ jährlichen Nutzungswerth. Das Grundstück ist durch Vertrag vom 4. Juni 1795 vom Ritter⸗ gute Rehfeld abgezweigt und einem Tagelöhner Johann Milatz aus Zernitz übereignet. Von den legitimirten Erben desselben hat es der eingetragene Eigenthümer, Eigenthümer Carl Christian Milatz, laut Erbvergleichs vom 14. Juli 1832 für 200 Thlr. und ein Altentheil erworben. Der Eigenthümer Carl Christian Milatz zu Rehfeld ist am 7. August 1863 zu Rehfeld verstorben. Der Antragsteller Schumacher besitzt das Grundstück seit 1870 nach der Beschei igung des Gemeindevorstehers zu Reh⸗ feld eigenthümlich.
Alle Diejenigen, welche das Eigenthum des vor⸗ genannten Grundstücks beantragen, werden aufgefor⸗ dert, spätestens in dem auf Dienstag,
den 6. Mai, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine ihre Rechte und Ansprüche auf das Grundstück anzumelden und glaubhaft zu machen, andernfalls werden dieselben mit ihren Rechten aus⸗ geschlossen werden und der Antragsteller Schumacher bei genanntem Grundstück in das Grundbuch als
Eigenthümer eingetragen werden. 88
Kyritz, den 30. Januar 1884. Das Königliche Amtsgericht.
19788] Aufgebot.
Auf das Richter'sche Colonat Nr. 47 zu Wöbbel ist unterm 15. März 1836 ein mit 4 % verzinsliches Darlehn zu 75 Thlr. für den Schutzjuden Levi Pulvermacher in Wöbbel ingrossirt. Wie glaubhaft gemacht worden, ist das Kapital durch Intestaterb⸗ folge der Wittwe Röschen Rintels, geb. Goldberg, hies. zugefallen, die Obligation aber verloren ge⸗ gangen. Auf Antrag jener wird daher der Inhaber der Ürkunde aufgefordert, spätestens in dem auf
Donnerstag, den 27. März c.,
Morgens 9 Uhr, hier anberaumten Termine seine Rechte anzumelden und die Obligation vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Blomberg, den 28. Januar 1884. Fürstliches Amtsgericht. II. 8 gez. C. Melm. Begl.: Schulze, Gerichtsschreiber.
Aufgebot.
Der Buchbinder Lewin Mendelsohn, alias Mendel, aus Filehne ist am 8. September 1883 mit Hinter⸗ lassung einer Wittwe, Rike Mendelsohn, geb. Baer, und 4 Kinder:
Emil, Abraham, Berthold und Zoseph
1 Geschwister Mendelsohn,
verstorben.
Die 3 Geschwister Mendelsohn, Emil, Abraham und Joseph, sind ihrem Aufenthalte nach unbekannt. Der Kaufmann Herrmann Flatauer zu Filehne, als Rechtsnachfolger des Berthold Mendelsohn bezüglich des Nachlasses der ebenfalls verstorbenen Rike Men⸗ delsohn hat das Aufgebot der 3 Geschwister Men⸗ delsohn “
Emil, Abraham und Joseph beantragt. 1
Es werden deshalb diese 3 genannten Personen und deren etwaige Erben und Rechtsnachfolger, so⸗ wie auch alle noch sonst vorhandenen gleich nahen Erben und Erbeserben des Buchbinders Lewin Men⸗ delsohn aufgefordert, sich vor oder in dem zum
vangitG. den 27. November 1884,
8 ormittags 10 Uhr,
auf dem hiesigen Gericht, Richterzimmer Nr. 2, an⸗
beraumten Termine bei dem Gericht oder der Ge⸗
richts schreiberei schriftlich oder persönlich zu melden, widrigenfalls der Nachlaß des Lewin Mendel⸗ sohn dem sich meldenden und legitimirenden Erben, in Ermangelung dessen aber dem Fiskus verabfolgt werden, und der sich später meldende Erbe alle Verfügungen des Erbschaftsbesitzers anzuerkennen schuldig, weder Rechnungslegung noch Ersatz der Nutzungen, sondern nur Her⸗ ausgabe des noch Vorhandenen wird fordern dürfen
Filehne, den 27. Januar 1884.
Königliches Amtsgericht.
8 Jahns.
[5721] Das Kgl. Amtsgericht München I., Abtheilung A. für Civilsachen (Ober⸗Amtsrichter Kaeppel) hat unterm 28. Januar 1884 folgendes Aufgebot erlassen:
Es sind zu Verlust gegangen: 4 Interimsrenten⸗ scheine der bayer. Hypotheken⸗ und Wechselbank in München, Abtheilung für Rentenversicherungen, welche sämmtlich unterm 31. Dezember 1855 aus⸗ gestellt und von Ed. Brattler und Gottschall unter⸗ zeichnet sind.
Dieselben lauten auf die nachgenannten Kauf⸗ mannstöchter in Würzburg über je eine theilweise
Einlage von 25 Fl. zur I. Klasse der 9. Jahres⸗ gesellschaft, und zwar: Nr. 268 auf Karoline Gütschenberger, Nr. 269 auf Maria Magdalena Gätschen⸗ berger, Nr. 287 auf Christine Dorothea Gätschenberger, Nr. 288 auf Agnes Gätschen⸗
“ 1
verger.
Auf Antrag des Rechtsanwalts Dr. Obermeyer von hier, als Vertreters dieser 4 Schwestern, der⸗ malen in Buda⸗Pesth sich aufhaltend, wird sonach der Inhaber aufgefordert, spätestens im Aufgebots⸗ termine: 17. September 1884, Morgens 9 Uhr, seine Rechte bei hiesigem Gerichte anzumelden und diese Scheine vorzulegen, widrigenfalls deren Kraft⸗ loserklärung erfolgen wird.
München, am 30. Januar 1884.
Der geschäftsleitende Kgl. Gerichtsschreiber: Hagenauer.
Aufgebot. Der am 7. Oktober 1883 zu Magde⸗ burg verstorbene Kreisauktionskommissarius Gustav Albert Schlüter hat in seiner Eigenschaft als Auktionskommissarius des II. Jerichowschen Kreises bei der hiesigen Regierungs⸗Hauptkasse eine Kaution von 1500 ℳ, bestehend in den preußischen Staats⸗ schuldscheinen Litt. F. 17492, 92817, 125448, 190177, 202168 über je 100 Thaler nebst Talons hinterlegt. Im Auftrage der hiesigen Königlichen Regierung hat der Königliche Landrath des II. Je⸗ richowschen Kreises das Aufgebot der unbekannten Kautionsgläubiger zum Zwecke der Rückgabe der Kaution beantragt. Es werden daher alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder andere Ansprüche an die Kaution haben, herrührend aus solchen Rechts⸗ geschäften, für welche die Kaution haftet, aufgefor⸗ dert, dieselben spätestens bis zu dem am 3. April 1884, Vormittags 12 Uhr, vor dem unterzeich⸗ neten Gerichte, Domplatz Nr. 9, Zimmer Nr. 1, an⸗ beraumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigen⸗ falls sie mit ihren Ansprüchen an die Kaution aus⸗ geschlossen werden. Magdeburg, den 31. Januar 1884. Königliches Amtsgericht. Abthl. IV. a.
”’s Bekanntmachung.
Die Gemeinde zu Dölau hat als Besitzerin des bisher im Grundbuche nicht eingetragenen sog. Wasser⸗ lochs zum Ansammeln des Tagewassers in den Schlä⸗ gen N. und T. in dem Stricke und Stolzen Litt. bp. der Karte, identisch mit dem im Flurbuch von Dölau, Kartenblatt 1 Parzelle 26 aufgeführten Teich von 7,20 a, das Aufgebot dieses Grundstücks und der dinglich Berechtigten zu demselben zum Zweck der Eintragung des Eigenthums für die Gemeinde Dölau beantragt.
Es werden daher Alle diejenigen, welche das Eigenthum des fraglichen Grundstückes beanspruchen oder andere dingliche Rechte an demselben zu haben glauben, aufgefordert, ihre Rechte und Ansprüche auf das Grundstück spätestens in dem auf
den 13. Mai 1884, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 31, anbe⸗ raumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen und Rechten auf das Grundstück werden ausgeschlossen werden.
Halle a. S., den 27. Januar 1884.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung VII. [5730]
In der Zwangsversteigerungssache des Kaufmanns Salomon Plaut zu Reichensachsen, Gläubigers, gegen den Tagelöhner Johannes Steinbach und dessen Ehefrau, Katharine, geb. Geilfus, von Nidda⸗ witzhausen, Schuldner, liquidirt der genannte Gläu⸗ biger gegen die letzteren eine Forderung von 153 ℳ nebst 5 % Zinsen seit dem 15. April 1882 nach Hypothekenbrief vom 18. Dezember 1877.
Der in unbekannter Ferne abwesende mitbeklagte Ehemann hat sich auf diese Liquidation im Termin am 30. April d. J., Vormittags 11 Uhr, bei
Strafe der Ausschließung und der Anerkennung zu erklären. Eschwege, am 31. Januar 1884. Königliches Amtsgericht. Abtheilung II. Gerichtsschreiberei. 8 Humburg.
[5723] Folgende Hypothekenurkunden: 8 8s 1) die Hypothekenurkunde über 125 Thlr. — Ein⸗
hundert fünf und zwanzig Thaler —, eingetragen
aus der Schuldurkunde vom 2. März 1867 für die
Ehefrau des Kaufmanns Humbert, Elise, geb. Gahr⸗
mann, früher in Halberstadt, jetzt in Münster, in
Abtheilung III. Nr. 4 und 5 im Grundbuche über
Hedersleber Häuser und Aecker Vol. 5 Fol. 457 und
Vol. II. Fol. 169, gebildet aus der Schuldverschrei⸗
bung vom 2. März 1867 und den Hypothekenbuchs⸗
auszügen, 2) die Hypothekenurkunde über 21 Thlr. 10 Sgr.
4 Pf., in Abtheilung III. Nr. 4 im Grundbuche
über das Haus Nr. 94 zu Hausneindorf für die
Erben des Oekonomen Gottlieb Christian Friedrich
Robra zu Quedlinburg eingetragen, gebildet aus
dem rechtskräftigen Zahlungsbefehle des Königlichen
9 uu 30. Juli 1849, Kreisgerichts zu Quedlinburg vom 26. Februar 1850,
5 Hypothekenbuchsauszuge und der Ingrossations⸗ note,
3) die Hypothekenurkunde über 62 Thlr. Darlehn in Abtheilung III. Nr. 9 und 4 für die Lederhändler Carl und Rudolf Mantel zu Quedlinburg im Grund⸗ buche über das Haus Nr. 172 zu Hedersleben und Hedersleber Aecker Vol. 7 Fol. 13 und Vol. 6 Fol. 338 eingetragen, gebildet aus der Schuldverschreibung vom 6. Juni 1857 und dem Hypothekenbuchsauszuge vom 8. Juni 1857
und
4) die Hypothekenpost über 9 Thlr. für die Erben der Demoiselle Friederike Lyncker zu Wernige⸗ rode, in Abtheilung III. Nr. 2 des der ledigen Voigt gehörigen und im Grundbuche von Aschersleben 1 26 Seite 91 verzeichneten Grundstücks einge⸗
ragen,
sind verloren gegangen, beziehungsweise getilgt, und sollen auf Antrag der Grundstückseigenthümer zum Zwecke der Löschung der Posten amortisirt bezw. im Grundbuche gelöscht werden.
Es werden deshalb die Inhaber der vorbezeich⸗ neten Hypothekenurkunden und die Rechtsnachfolger der eingetragenen Gläubiger bei der Post sub 4 auf⸗ gefordert, ihre Rechte und Ansprüche spätestens in dem Aufgebotstermine
den 13. Mai 1884.
Vormittags 11 ½ Uhr, anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen⸗ falls die Urkunden für kraftlos erklärt und die An⸗ sprüche auf die Post sub 4 ausgeschlossen werden.
Aschersleben, den 17. Januar 1884. —
Königliches Amtsgericht.
[5734] “
Oeffentliche Ladung. Nachdem nigliche Regierung zu Cassel das Aufgebot und die Eintra⸗ gung des früher nicht katastrirten jetzt aber für den Königlich Preußischen Fiskus in der Grundsteuer⸗ mutterrolle eingetragenen, in der Gemarkung: Guts⸗ bezirk Oberförsterei Densberg, belegenen Grund⸗ eigenthums, als: 1) Bl. 16 Nr. 19 Kellerhute, Holzung 44 ha 97 a 33 qm, 2) Bl. 17 Nr. 1 Schmitteberg, Holzung 50 ha 65 a 85 qm unter glaubhafter Nachweisung eines zehnjährigen ununter⸗ brochenen Eigenthumsbesitzes in das Grundbuch des Gutsbezirks Oberförsterei Densberg beantragt hat, so werden alle diejenigen Personen, welche Rechte an jenem Grundvermögen zu haben ver⸗ meinen, aufgefordert, solche spätestens im Termin, den 28. März 1884, Morgens 10 Uhr, bei der unterzeichneten Behörde anzumelden, widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist der bis⸗ herige Besitzer als Eigenthümer in dem Grund⸗ buch eingetragen werden wird und der die ihm obliegende Anmeldung unterlassende Berechtigte nicht nur seine Ansprüche gegen jeden Dritten, wel⸗ cher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs das oben erwähnte Grundvermögen er⸗ wirbt, nicht mehr geltend machen kann, sondern auch ein Vorzugsrecht gegenüber Denjenigen, deren Rechte in Folge der innerhalb der oben gesetzten Frist erfolgten Anmeldung eingetragen sind, verliert. Jesberg, am 24. Januar 1884. Königliches Amts⸗ gericht. Wachsmuth.
[5740] Im Namen des Königs! Verkündet am 9. Januar 1884. gez. Eilers, als Gerichtsschreiber.
Auf den Antrag des Bergmanns Heinrich Schnat⸗
mann zu Moese, des Colon Hermann Diekhans, ge⸗ nannt Heitmeier, zu Oesterwiehe, des Colon Caspar Loehner zu Moese und des Bürgers Franz Loehr in Rietberg erkennt das Königliche Amtsgericht zu Rietberg durch den Amtsrichter von Unruh
für Recht:
1) die Hypothekenurkunde über die Post Abthei⸗ lung III. Nr. 9 des Grundbuchs von Moese Band 2 Blatt 2, lautend über 210 ℳ aus der Schuldverschreibung vom 1. November 1872 für den Kaufmann B. Kemper zu Rietberg
wird für kraftlos erklärt und sämmtliche berechtigte Personen an folgenden Hypothekenposten:
2) der Hypothekenpost Abtheilung III. Nr. 6 des Grundbuchs von Moese Band II. Blatt 119 für die minorennen Geschwister Gödde, Na⸗
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