— Der „Metallarbeiter“ schreibt in seiner indu⸗ striellen Rundschau:
In unserem „Geschäftsmann“ war kürzlich einer Nachricht aus London Erwähnung gethan, daß die englische Regierang trotz der un⸗ gemein schlechten Lage des Eisenmarktes eine bedeutende Bestellung für Indien an eine außerenglische Firma vergeben habe. Die Nach⸗ richt hat sich in vollem Umfange bestätigt, nachdem sie im Unter⸗ hause Veranlassung zu einer scharfen Interpellation gegeben hatte. Es wurde der englischen Regierung ein großer Vorwurf aus diesem
Vorkommniß gemacht und das nach unserem Gefühl mit vollem Recht. Denn uns kann es nie verständlich werden, wenn eine Regierung trotz eines drückenden Nothstandes in der Industrie dieser zu Gunsten eines fremden Landes einen Auftrag entzieht. Und doch muß es ver⸗ wundern, wenn ein englisches Unterhausmitglied diese Thatsache zu einem Vorwurf gegen die englische Regierung benutzt. Ist es denn vielleicht logisch, wenn ein Volk, welches sich stets als Vorkämpferin und prinzipielle Vertreterin des weitgehendsten Freihandels aufspielt, die Grundsätze des Freihandels für sich nur unter gewissen Bedin⸗ gungen gelten lassen will? Hat denn nicht die englische Regierung nach diesen so oft als allein seligmachend bezeichneten Grundsätzen folgerichtig verfahren, wenn sie unter allen Umständen freie Kon⸗ kurrenz walten ließ und ihre Lieferungen dort abschloß, wo sie am besten und wohlfeilsten bedient wurde? Ja, Bauer, das ist ganz etwas Anderes. So wie dem freihändlerischen Engländer das Messer an der Kehle sitzt und ausländische Konkurrenz ihm unbequem fällt, schreit er über Vergewaltigung und beachtet seine sonst bis in den Himmel erhobenen Handelsgrundsätze in keiner Weise; dann will er Schutz für seine kranke Industrie haben, Schutz vor dem Ueber⸗ wuchern der fremdländischen Konkurrenz.
Die Ansichten, welche die englische Presse über diesen Vorfall zu Tage brachte, sollten für uns ungemein lehrreich fein. Wenn selbst in jenem Lande, wo der Freihandel seinen besten, seinen einzigen Boden gefunden hat, die volkswirthschaftlichen Bedingungen und Grundsätze desselben nur den Umständen nach für richtig gehalten werden, so kann uns doch kein Zweifel mehr aufkommen, wie recht unsere Regierung that, in den Weg des unbedingten Industrieschutzes einzulenken. Es zeigt uns dieser Fall, wie schutzzöllnerische Ansichten überall zu Tage treten, wenn die Macht der Thatsachen wohlfeile rednerische Gemeinplätze zurückdrängt.
Reichstags⸗Angelegenheiten. Uebersicht über die Arbeiten des Reichstages in der letzten Session. Der Reichstag war vom 6. März bis zum 28. Juni, zusammen 115 Tage lang, versammelt. Während dieser Zeit haben 45 Plenarsitzunge 120 Sitzungen der Abtheilungen und 154 Sitzungen der verschiedenen Kommissionen stattgefunden. Seitens der verbündeten Vorlagen gemacht: 22 Gesetzentwürfe, 1 Kaiserliche Verordnung, 9 Verträge oder Uebereinkünfte, 2 allgemeine Rechnungen über den Reichshaushalt 1879/80 und 1880/81, 8 1 Uebersicht der Reichsausgaben 1882/83. Ferner gelangten an den Reichstag: eine Rechnung der Kasse der Ober⸗Rechnungskammer für das Etatsjahr 1881/82, 9 Denkschriften, Berichte und Uebersichten, ein Antrag auf Ertheilung der Genehmigung zur Ein⸗ leitung des Strafverfahrens gegen ein Reichstagsmitglied, ein Antrag auf Ertheilung der Genehmigung zur strafrecht⸗ lichen Verfolgung wegen Beleidigung des Reichstags und ein Bericht der Reichsschuldenkommission. Von diesen Vorlagen haben 17 Gesetzentwürfe, die Kaiserliche Verordnung und sämmtliche Verträge die Zustimmung des Reichstages erhalten; die Rechnung der Kasse der Ober⸗Rechnungskamme der Bericht der Reichsschuldenkommission sind durch die Ertheilung der Decharge erledigt worden; die Denkschriften, Berichte und Uebersichten haben durch Abdruck und Vertheilung derselben an die Mitglieder beziehungsweise durch die Beschlüsse des Reichstags ihre Erledigung gefunden. Unerledigt geblieben sind: 5 Gesetzentwürfe, die beiden allgemeinen Rechnungen von 1879/80 und 1880/81, sowie die Uebersicht der Reichs⸗Ausgaben und 1882/83. Von Mitgliedern des 9 Gesetzentwürfe, 12 andere Anträge, einschließlich einer Anfrage in Betreff der Fortdauer eines Reichstagsmandats, sowie 1 Interpellation. Die Interpellation ist worden. Von den eingebrachten Initiativanträgen haben zwei die Zustimmung des Reichstags erhalten, einer ist abgelehnt; über drei liegen schriftliche beziehungsweise mündliche Berichte der betreffenden Kommissionen vor; ein Gesetzentwurf befindet sich noch in der Kommission, wohin er verwiesen worden ist, 1 zwei können wegen Schluß des Reichstags nicht mehr Verhandlung kommen. Von den anderen Anträgen ist einer zurückgezogen, drei sind durch Beschlüsse des Reichstags weise durch Niederlegung der Mandat acht unerledigt. Die Zahl der Petitionen beträgt 2800, darunter 533 welche sich auf die Unfallversicherung der Arbeiter beziehen, 549 betreffend den Gesetzentwurf über den Feingehalt der Gold⸗ und Silberwaaren, betreffend die Aenderung oder Ergänzung des §. 100e der Gewerbeordnung, betreffend die Erhöhung des Eingangszolls auf Getreide, betreffend die Erhöhung des Eingangszolls auf Taback, betreffend die Besteuerung des Zuckers, betreffend die Abänderung des Militärpensionsgesetzes, bezüglich nachträglicher Gewährung von Invalidenpensionen und Unterstützungen, betreffend die Aufhebung des Impfzwangs, betreffend die Einführung von Gewerbe⸗ und Handwerker⸗ kammern,
betreffend
Regierungen wurden folgende
pro
und Einnahmen pro
Einnahmen pro
Hauses wurden eingebracht:
Seitens des Bundesraths beantwortet
zur
erledigt, beziehungs⸗ e hinfällig geworden,
die Erweiterung der Kompetenz der Amtsgerichte, betreffend die Verwendung von Geldmitteln zur Einrich⸗ tung und Unterhaltung von Postdampfschiffsverbindungen von überseeischen Ländern, betreffend die Kommanditgesellschaften auf Aktien und die Aktiengesellschaften, betreffend die Abänderung des Ges versicherung der Arbeiter. Von den Petitionen sind: 8 56 dem Herrn Reichskanzler überwiesen 1 ist durch Uebergang auf Tagesordnung erledigt;
über die Kranke
1962 sind durch Beschlüsse des Reichstags für erledigt erklärt, 136 zur Erörterung im Plenum für nicht geeignet erachtet worden; 1 wurde zurückgezogen; 8 8 Petitionen, über welche die Kommissionen bereits Beschluß gefaßt, beziehungsweise Bericht erstattet haben, konnten nicht mehr im Plenum erörtert werden, und 636 sind wegen zu späten Eingangs oder wegen Schlusses des —— auch in der Kommission nicht mehr verhandelt worden.
Die Kommissionen haben 32 schriftliche und 17 mündliche Berichte erstattet. 8
Bei den im Laufe der Session stattgefundenen Wahlprüfun⸗ gen wurden
17 Wahlen für gültig und 4 für ungültig erklärt; 8 1 Wahl wurde beanstandet. 1“
In der Wahlprüfungskommission blieben 10 Wahlen unerledigt, während 10, über welche bereits Berichte vorliegen, im Plenum in Folge Schlusses der Session nicht mehr vollständig zur Erledigung kommen werden.
Gegenwärtig sind acht Mandate erledigt.
Statistische Nachrichten.
Die preußische Staatsforstverwaltung betrachtet es als eine ihrer Aufgaben, im Interesse der Landeskultur auf den Holzanbau in den Waldungen der Privaten, Gemeinden ꝛc. anregend und fördernd auch dadurch einzuwirken, daß sie gutes Pflanzen⸗ material zum Selbstkostenpreise denjenigen Waldbesitzern auf Er⸗ fordern abgiebt, welche die Gelegenheit oder Mittel nicht besitzen, sich die erforderlichen Pflanzen selbst zu erziehen.
In der Zeit vom 1. April 1883 bis Ende März 1884 sind auf diese Weise an Pflanzen aus den Staatsforsten abgegeben:
Laubholz] Nadelholz Zusammen
Hunderte Hunderte Hunderte
Dec. stpreußen 40 460 36 Westpreußen
30 714 05
Brandenburg. 109 342 321113 584 85 Pommern. 16 801 16 23 173 13 Posen 37 263 60 39 134 70 27 349 12 28 893 71 16 081 99 18 080 50 1 407 49 3 026 95 100 761 21 [108 998 79 2 820 65 3 234 39
„ 9 922 70 12 236 90 Rheinprohiti,. . .. 6 313 39 9 487 26 r gesammten Monarchie 39 180 928399 238 04]438 418 96
M Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Der juristische Verlag von J. Guttentag (D. Collin) in Berlin und Leipzig hat soeben in der kleinen handlichen Ausgabe der „Deutschen Reichsgesetzgebung (Tertausgabe mit An⸗ merkungen) folgende Gesetze veröffentlicht: Patentgesetz. Gesetz, betreffend das Urheberrecht an Mustern und Modellen. Gesetz über Markenschutz. Nebst Ausführungsbestimmungen. Textausgabe mit Anmerkungen und Sachregister von T., Ph. Berger, Regierungs⸗Rath. Karton. 80 ₰. — Die drei wichtigen Gesetze, welche in dem Bändchen ver⸗ einigt sind, kommen in der praktischen Brauchbarkeit der Bearbeitung einem Bedürfnisse entgegen, die die Entscheidungen des Patentamtes und des Reichsgerichts eingehend berücksichtigt. Das Bäudchen ent⸗ hält außerdem noch: die Verordnung vom 18. Juni 1877, betreffend die Einrichtung, das Verfahren und den Geschäftsgang des Patent⸗ amts; die Verordnung vom 1. Mai 1878, betreffend das Berufungs⸗ verfahren beim Reichsgericht in Patentsachen; Bestimmungen über die Anmeldung von Erfindungen, vom 11. Juli 1877; Bestimmungen über die Führung des Musterregisters, vom 29. Februar 1876 nebst Nachtrag vom 23. Juli 1876; Bestimmungen über die Zusammen⸗ setzung und den Geschäftsbetrieb der gewerblichen Sachverständigen⸗ Vereine, vom 29. Februar 1876; Bestimmungen zur Ausführung des Gesetzes über Markenschutz, vom 8. Februar 1875. — Rechts⸗ anwaltsordnung. Text⸗Ausgabe mit Anmerkungen und Sachregister. Von R. Sydow. Zweite vermehrte Auflage. Kartonnirt 50 ₰. — Gebührenordnung für Rechtsanwälte. Text⸗Ausgabe mit Anmerkungen, Kostentabellen und Sachregister. Von R. Sydow. Zweite vermehrte Auflage. Kartonnirt 50 ₰. — In dieser neuen Auflage der beiden Bändchen sind die Entscheidungen des Reichsgerichts fortlaufend berücksichtigt worden. Die Verlagsbuch⸗ handlung hat die Einrichtung getroffen, daß beide Gesetze in Einem Bändchen vereinigt zum Preise von 1 ℳ zu haben sind.
— Die in Leipzig und Berlin den 5. d. M. erscheinende Nr. 2140 der „Illustrirten Zeitung“ enthält folgende Abbildungen: Galerie schöner Frauenköpfe: XXVII. Studienkopf von J. Zenisek. — Das Fest der Pariser Presse für die Opfer der Pflicht im Bois de Boulogne zu Paris am 7. und 8. Juni. 7 Abbildungen. Origi⸗ nalzeichnungen von P. Kauffmann. (Zweiseitig): 1) Kinderball. 2) Die Feuerwehr beim Zapfenstreich. 3) Kiosk. 4) Auf dem Wiesen⸗ plan von Longchamp. 5) Das venetianische Fest auf dem See. 6) Die Meute der Herzogin d'Uies. 7) Blumenschlacht beim Corso. — Der Festzug zur Feier des 600jährigen Bestehens des Schuhmachergewerkes zu Berlin am 10. Juni. Originalzeichnung von C. Koch. — Der Einzug der Prinzessin Elisabeth von Hessen, Braut des Großfürsten Sergius von Rußland, in St. Petersburg am 14. Juni. Nach einer Zeichnung von A. Baumann. — Romeo und Julia vor Lorenzo. Gemälde von Karl Becker. Nach einer im Verlage der Photo⸗ graphischen Gesellschaft in Berlin erschienenen Photographie. (Zwei⸗ seitig.) — Alexander, Prinz von Oranien, niederländischer Kronprinz, † am 21. Juni. Idylle. Nach einem Gemälde von W. Emelé. — Wappenrelief in Wisby. — Polptechnische Mittheilungen: Neue Reise⸗ ütensilien, 5 Figuren: Victoria⸗Gliederkoffer. Universal⸗Transport⸗ sack (2 Fig.). Trinkflasche (2 Fig.). — Neuheiten auf dem Gebiet des Velocipedbaues. 3 Figuren: Tandem⸗Bicyele. Verschiebbarer Sattel. Schlittenvelociped. — Meister und Förderer des Schach⸗ spiels: 23) Ernst Falkbeer.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Weimar, 2. Juli. (Th. Corr.) Die Ernteaussichten in Thüringen sind bis jetzt recht günstige. Hoffentlich hat ein heute Nachmittag eingetretenes starkes Gewitter, das mit einem erheblichen Hagelschlag verbunden war, keinen Schaden angerichtet. Namentlich wird auch die Heuernte qualitativ wie quantitativ gerühmt.
Gewerbe und Handel.
Bei den Abrechnungsstellen der Reichsbank sind im Juni cr. 949 582 700 ℳ abgerechnet worden.
— Im Monat Juni 1884 wurden bei der Allgemeinen Unfall⸗Versicherungs⸗Bank in Leipzig 20 Todesfälle, 7 lebensgefährliche Verletzungen, 12 Unfälle, die ihrer Natur nach eine gänzliche oder theilweise Invalidität erwarten lassen, und 1141 Unfälle von voraussichtlich nur vorübergehender Erwerbsunfähigkeit der Ver⸗ letzten, zusammen 1180 Unfälle angemeldet.
— Dem uns vorliegenden Geschäͤftsbericht der Oelheimer Petroleum⸗Industrie⸗Gesellschaft (Adolf M. Mohr) pro 1883 entnehmen wir folgende Daten: Während eines Betriebes von 5 Monaten ergab sich (des Ablaufwasserverbotes wegen stand der Betrieb 7 Monate still) pro 1883 ein Ueberschuß von 45 047 ℳ, der sich mit den Abschreibungen kompensirte; ein kleiner Ueberschuß wurde auf neue Rechnung vorgetragen. Der Gewinn aus de Kaduzirung derjenigen Aktien, auf welche die zweite Ein⸗ zahlung nicht geleistet war, im Betrage von 136 500 ℳ, wurde unverkürzt zur Bildung ei Spezialreserve verwendet.
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der Provinz
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Verkauft wurden in 1883 42 051 Ctr. und dafür 312 000 ℳ vereinnahmt. Nach der Bilanz beliefen sich der Kassenbestand und das Bankierguthaben am 31. Dezember 1883 auf 83 538 ℳ, während der Werth der auf Lager befindlichen, jetzt jeder Zeit realisirbaren Oele, am Schluß des Jahres sich auf 367 384 ℳ bezifferte. In den ersten drei Monaten des Jahres 1884 wurden 6400 Ctr. Schmieröl verkauft, und durchschnittlich täglich 60 Ctr. Rohöl gewonnen, im März und April desgleichen 100 Ctr., im Mai 80 Ctr. und im Juni wahrscheinlich 110 Ctr. Die Produktion des Jahres 1884 wird nach dem Bericht als eine zufriedenstellende bezeichnet. Die Absatz⸗ schwierigkeit der Produkte, welche früher die deutsche Oelindustrie am meisten beeinträchtigte, ist durch Einführung des Zolles von 1879 beseitigt. In Oelheim selbst ist mit der Herstellung einer Raffinerie, die jetzt nahezu vollendet ist, vorgegangen worden, durch welche erhebliche Ersparnisse an Fracht und an Verwaltungskosten erzielt werden. Die am Montag in Berlin stattgefundene Generalversamm⸗ lung, in welcher 2635 Aktien mit 525 Stimmen vertreten waren, wur⸗ den Geschäftsbericht und Bilanz für das Jahr 1883 vorgelegt und einstimmig genehmigt. Dortmund, 30. Juni. (Rheinisch⸗Westfälische Ztg.) Im Roheisengeschäft hat sich der Verkehr noch nicht wieder belebt, vielmehr beschränken sich die Käufe nach wie vor darauf, den nächsten Bedarf zu decken. Da die Roheisenpreise indessen soweit herunter⸗ gegangen sind, daß sie nur noch einen spärlichen Gewinn lassen, so sind die Hochöfen zu weiteren Konzessionen nicht geneigt. Sie rechnen auch auf eine bald eintretende bessere Stimmung in der Eifenindustrie und bemühen sich daher, Jahresabschlüsse in Koke zu kon⸗ trahiren, indem sie dafür etwas höhere Preise, als für Quartalsabschlüsse bewilligt werden, offeriren, finden aber dabei wenig Entgegenkommen Seitens der Kokereien, da sich dieselben nicht für so lange Zeit binden wollen. In Stabeisen, Fagoneisen zu Bauzwecken wie auch in Maschineneisen ist eine regelmäßige Nach⸗ frage für heimischen Bedarf zu konstatiren, da es aber an genügenden Aufträgen für den Export fehlt, so sind bei der großen Leistungsfähigkeit der betreffenden Werke Preisaufbesserungen nicht zu erzielen und verbleibt den Produzenten daher selbst bei flotter Beschäftigung ein sehr mäßiger Gewinn. Konstruktionsmaterial und Bleche sind in nur geringem Maaße gefragt und können deshalb schwer die bestehenden Notirungen behaupten. Dagegen ist in Draht, namentlich in Eisendraht, eine verhältnißmäßig befriedigende Nachfrage zu verzeichnen, aber die Preise verharren wegen der scharfen Konkurrenz auf dem bisherigen niedrigen Niveau, indem Stiftdrahtqualität fortdauernd 122 — 124 ℳ pro Tonne notirt. Die Stahlwerke sind seit einiger Zeit besser beschäftigt und auch für die nächsten Monate mit aus⸗ ausreichenden Bestellungen versehen, so daß sie die Preise etwas höher halten, namentlich sind auch Grubenschienen sehr rege begehrt und höher im Preise. Die Maschinenfabriken, Gießereien, Loko⸗ motiv⸗ und Waggonfabriken, wie auch die Röhrenwalzwerke sind an⸗ haltend flott beschäftigt, auch kehren neue Aufträge regelmäßig ein, so daß die genannten Werke ihren Betrieb in der bisherigen Weise fort⸗ setzen. Dagegen sind Kesselschmieden und Brückenbauanstalten schwach besetzt. In der Kohlenindustrie ist der Absatz zwar sehr bedeutend, aber die Produktion übersteigt noch immer wesentlich den Konsum und ist daher die Preistendenz neuerdings etwas matter. Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 3. Juli. (W. T. B.) Der Dampfer des Nord⸗ deutschen Lloyd „Eider“ ist heute früh 6 Uhr in Southampton
angekommen. New⸗York, 2. SIut (ö B.) Der Dampfer „Erin“ von der National⸗Dampfschiffs⸗Compagnie
(C. Messingsche Linie) ist heute hier eingetroffen.
Berlin, 3. Juli 1884.
Im Hinblick auf das vielfach sich kundgebende Interesse, welches
die gegenwärtig im Kunstgewerbe⸗Museum veranstaltete Aus⸗ stellung älterer orientalischer Teppiche erregt, wird letztere noch bis einschließlich Sonntag, den 13. Juli, geöffnet bleiben. Der diesjährige Delegirtentag des Verbandes deut⸗ scher Baugewerksmeister wird, wie die „Baugew. Ztg.“ mit⸗ theilt, in Schwerin in Mecklenburg und wahrscheinlich vom 21. bis 23. September abgehalten werden. Außer dem Generalbericht kom⸗ men als Hauptgegenstände zur Verhandlung: die Bau⸗Innungen und der deutsche Bau⸗Innungsverband, die Bangewerksschulen, das Ar⸗ beiter⸗Unfallversicherungsgesetz. Weitere Anträge für den Delegirten⸗ tag sind dem geschäftsführenden Ausschuß möglichst bis zum letzten Juli mitzutheilen. 8
Der in Frankfurt a. M. vom 21.— 24. Juli stattfindende Handwerkertag wird von dem Verbande deutscher Baugewerks⸗ meister beschickt werden.
Das Königliche Friedrich⸗Wilhelms⸗Gymnasium in Posen feiert am 26. September d. J. sein fünfzigjähriges Bestehen. Die Hauptfeier findet am Vormittag des gedachten Tages in der Aula statt, ebenda am Abend des 25. eine Vorfeier.
Hr. Reinh. Tetzer in Berlin 80., Wrangelstraße 111, fertigt eine unveränderliche Urkunden⸗Dinte, die zur Erhaltung wichtiger Schriftstücke, Dokumente oder Akten bestimmt ist, da sie für eine lange Zeitdauer unveränderlich bleiben soll. Es ist dies um so wichtiger, als, der Papier⸗Zeitung“ zufolge, die modernen Dinten nicht einmal für Maschinenpapier, für welches sie in ihrer Herstellung berechnet sind, genügen, und noch viel weniger (namentlich diejenigen, zu denen Anilinfarben verwendet sind,) auf dem in neuester Zeit vielfach wieder in Anwendung kommenden reinen Lumpenpapier ihren Zweck erfüllen würden. Die Tetzersche Dinte soll nun, auf Bütten⸗ oder reinem Lumpenpapier verwendet, den Ein⸗ flüssen der Feuchtigkeit und der Zeit dauernd widerstehen. Sie fließt leicht aus der Feder, dringt in das Papier ein, ohne durch⸗ zuschlagen, und soll ihre sböne, kräftige Farbe niemals verlieren. Ein Schriftstück mit dieser Dinte, das nach mehrstündigem Trocknen längere Zeit in Wasser gelegt wurde, zeigte, daß die Schriftzüge nicht
im geringsten verändert oder verlöscht waren.
Im Krollschen Theater bringen die letzten Tage der lau⸗ fenden Woche noch mehrere höchst bemerkenswerthe Aufführungen. Fr. Rosa Papier wiederholt morgen (Freitag) die „Fides“ im „Propheten“ und am Sonntag „Die Jüdin“. Es wird dies das letzte Auftreten der Wiener Altistin sein, deren Gast⸗ spiel in Berlin die schönsten künstlerischen Erinnerungen zurück⸗ läßt. Hoffentlich wird dasselbe im nächsten Jahre erneuert und auf längere Zeit ausgedehnt. — In den angekündigten beiden Vorstellungen wird uübrigens ein zweiter interessanter Gast als „Prophet“ und als „Eleazar“ mitwirken, nämlich der Heldentenor Hr. Himmer. Am Sonnabend aber wird Hr. Ferdinand Wachtel jun., dem das Berliner Publikum bereits in der vorigen Saison einen schmeichelhaften Empfang bereitete, den „Postillon von Lonjumeau“ singen. — Nach Schluß des Gastspiels der Fr. Rosa Papier wird das Repertoire abwechselnd von Frl. Regina Klein und Hrn. Ferdinand Wachtel beherrscht werden. Die erstgenannte Sängerin tritt am Montag als „Margarethe“ auf. „
Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage)
Berlin:
zum Deutschen Reichs⸗Anz
Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Donnerstag, den 3. Juli
1884.
No. 154.
des Dentschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
53 Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition
Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.
Verloosung, Amortisation, Zinszahlnng
8 u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
7. Literarische Anzeigen.
8. Theater-Anzeigen. In der Börsen-
9 beilage. N
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haaseunstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
—
Annoncen⸗Bureaux.
8
.Familien-Nachrichten.
[30844]
Steckbriefe und Untersuchungs⸗GBachen.
Steckbriefs⸗Erneuerung.
Der unterm 7. Oktober 1880 gegen den Pferde⸗ knecht Friedrich Borgwardt, uletzt in Kirch⸗ Baggendorf, erlassene Steckbrief wird hierdurch er⸗ neuert. G 8 “
Grimmen, den 26. Juni 1884. 1 Königliches Amtsgericht. II
[30885] Bekanntmachung. In der Strafsache c./a. Klein und Genossen, D. 6./83, ist der Aufenthalt der unverehelichten Maria Kluwe, Tochter des Schachtmeisters Fried⸗ rich Kluwe aus Lötzen, 39 Jahre alt, welche als Zeugin vernommen werden soll, nicht zu ermitteln. Es wird gebeten, den Aufenthalt der Maria Kluwe uns zu den oben angegebenen Akten anzuzeigen. Bartenstein, den 28. Juni 1884. Königliches Amtsgericht X“ [25730] Nachbenannte Personen: 1) der Arbeiter Franz Andreas Zubel, ge⸗ boren am 28. November 1859 zu Dzieckowitz, Kreis Pleß, zuletzt daselbst wohnhaft, b 2) Andreas Adamezyk, geboren am 2. April 1860 zu Imielin, Kreis Pleß, zuletzt daselbst wohnhaft, 3) Vinzent Bury, geboren am 2. Juni 1858 zu Imielin, zuletzt daselbst wohnhaft, 4) Josef Kossowski, geboren am 2. August 1861 zu Imielin, zuletzt dort wohnhaft, 5) Peter Morka, geboren am 25. Juli 1858 zu Zalenze, Kreis Kattowitz, letzter Aufent⸗ haltsort unbekannt, werden beschuldigt: als Wehrpflichtige in de Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreich⸗ tem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Str.⸗G.⸗B. Dieselben werden auf den 16. September 1884, Mittags 12 Uhr, vor die I. Strafkammer des Königlichen Land⸗ gerichts zu Beuthen O./S. zur Hauptverhandlung geladen. 1 8 Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 Strafprozeßordnung von dem Civilvorsitzenden der Königlichen Ersatz⸗ Kommission des Kreises Pleß bezw. Kattowitz über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. Beuthen O./S., den 24. Mai 1884. Der Erste Staatsanwalt.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
“ Aufgebot.
Behufs ihrer Eintragung als Eigenthümer haben folgende Personen als derzeitige eigenthümliche Besitzer nachfolgender Grundstücke:
1) die unverehelichte Marie Stolberg in Nieder⸗ dorla als Besitzerin des im Grundbuche von Ober⸗ dorla Band III. Blatt 13 Abth. I. sub Nr. 2 f. auf den Namen des Ackermannes Valentin Zenge zu Oberdorla eingetragenen Landgrundstücks der Flur Oberdorla:
Hyp.⸗Nr. 2 f. ½ Acker Land auf dem Gunzel bez. der für dieses Grundstück bei der Separation der Oberdorlaer Feldflur ausgewiesenen Abfindung von 48 a 65 qm im Plane 1149 b. unter dem Laubenberge. “ 1
2) Der Maurer Johann Adolf Göthling zu Mühl⸗ hausen i. Th. als Besitzer des im Grundbuche von Mühlhausen Band III. Blatt 405 Abth. I. sub Nr. 2 auf den Namen der Wittwe Dorothea Regine Schollmeyer und deren Kinder Johann Christoph, Johann Christian, Johann Georg und Christine Wilhelmine, Geschwister Schollmeyer, zu Mühlhausen eingetragenen Landgrundstücks der Mühlhäuser Flur:
Hyp⸗Nr. 2 ein Stückchen Krautland,
12 ½a Ruthen haltend hinter der Haarwand,
3) der Mühlenbesitzer Joseph Martin Schröter zu Bickenriede als Besitzer des im Grundbuche von Bickenriede Band II. Blatt 725 Abth. I. sub Nr. 1 a.— s. auf den Namen des Ackermanns Hein⸗ rich Vogt und dessen Kinder Franz Valentin, Marie Anna Josepha und Joseph, Geschwister Vogt, zu Bickenriede, eingetragenen Landgrundstücke der Flur Bickenriede: 1
Hyp.⸗Nr. 1 †¼† Hufe
Stücken als: im Appenthaler⸗Felde: Acker hinter der Kirche, Acker an dem Eilsen, Acker auf der Melmen,“ Acker auf dem Lingsgrunde, Acker vor dem Appenthale, Acker auf dem Rodelande; im Nieder⸗Felde: Acker auf dem Rodeufer, Acker am Horsmarschen Wege, Acker auf dem Gewende,“ Acker auf dem Eichel, . ½ Acker an den Breitenäckern, m. 2 Ruthen Krautland in der Aue; im Heider⸗Felde: n. †¼ Acker in Birkrieden,
Absicht, sich dem
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Land in folgenden
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Acker am Büttstedter Wege, Acker am Wohlwege,
Acker auf dem Jockswege,
Ruthen Wiese im Eichbache;
4) der Oekonom Jakob Julius Weber zu Langula als Besitzer des im Grundbuche von Langula Band III/IV/VII. Blatt 445/697/181 Abth. I. sub Nr. 34 auf den Namen des Ackermanns Zacharias Carius zu Langula eingetragenen Landgrundstücks der Flur Langula:
Hyp.⸗Nr. 34 † Acker Land bei den Mönch⸗ born, 1 sowie von ½¾ Acker von dem in demselben Grund⸗ buche für Zacharias Carius Abth. I. sub Nr. 42
eingetragenen Landgrundstücke der Flur Langula: Hyp.⸗Nr. 42 Acker Striegel Riethwechsel⸗ wiese zu 1⁄16 Hufe Dorfland gehörig ge⸗ wesen; 5) der Fabrikbesitzer und Kommerzienrath Heinrich Werner zu Mühlhausen als Besitzer des im Grund⸗ buche von Mühlhausen Band XVII. Blatt 9 Abth. I. sub Nr. 29 auf den Namen: a. des Oekonom Karl August Schotte zu Wer⸗ ningshausen, 6 b. der Ehegattin des Pfarres Karl Adolf Schotte, Marie Eleonore, geb. Kleeberg, zu Ammern, . der Wittwe des Majors Koenig, Marie Char⸗ lotte, geb. Kleeberg, zu Müblhausen, des Pastors Karl Adolf Schotte zu Ammern, .der Alwine Ernestine Karoline Auguste Freitag zu Rüdigershagen, der Amalie Karoline Schotte zu Ammern, des Land⸗ und Stadtgerichts⸗Direktors Ben⸗ jamin Christian Stüler zu Neuhaldensleben, des Oekonom Christoph Ludwig Gottfried
Stüler zu Peissel, . der Dorothea Eleonore Stüler zu Mühlhausen, c. des Oberförsters Friedrich Schotte zu Hammer, Referendars Hermann Julius Wilhelm Schotte zu Breslau, Oekonom Karl Christian Katzenburg, .der Frau Regierungsrath Schenk, Johanne Charlotte, geb. Lauprecht, zu Mühlhausen, des Forstmeisters Christoph Wilhelm Lauprecht zu Hellingen, des Polizeikommissars Friedrich Ludwig Lauprecht zu Merseburg, . des Karl Ferdinand Lauprecht in Treffurt, des Georg Lauprecht in Treffurt, s. der Sophie Lauprecht in Treffurt eingetragenen Landgrundstücks der Mühl⸗ hausen: Hyp.⸗Nr. 29, ¾ Acker Land hinter Ammern im Sande, das Aufgebot dieser Grundstücke beantragt. Es werden daher alle Diejenigen, welche außer den derzeitigen genannten Besitzer an diesen Grund⸗ stücken Eigenthumsansprüche geltend zu machen haben, hiermit aufgefordert, diese ihre Ansprüche spätestens in dem auf den 10. September 1884, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgericht, Zimmer Nr. 20, anberaumten Aufgebotstermine anzumelden und zu bescheinigen, widrigenfalls sie mit ihren etwaigen Ansprüchen werden dergestalt ausgeschlossen werden, daß die Eintragung der Besitztitel für die Antrag⸗ steller im Grundbuche erfolgen wird und ihnen nur überlassen bleibt, ihre Ansprüche in einem besonderen Prozesse zu verfolgen. Mühlhausen i. Th., den 16. Juni 1884. Königliches Amtsgericht. IV.
[30847] Aufgebot. . Zum Zwecke der Besitztitelberichtigung nachstehend bezeichneten Grundstücks und Haubergsantheils: 1) Flur I. Nr. 2655 vor'm Windich, Acker, 27 a 67 qm der Gemeinde Niedernetphen, eingetragen im Grundbuche von Niedernetphen Band I. Blatt 33, 2) den im Grundbuche von Niedernetphen Band III. Blatt 32 eingetragenen 4 Pfennig Haubergs⸗ antheil Nr. 9— 12 hat der Rechtsanwalt Benecke hier als Bevollmächtigter des Lederfabrikanten Heinrich Hüttenhain zu Niedernetphen das Auf⸗ gebot vorbezeichneter Immobilien beantragt. Es werden daher alle unbekannten Realberechtigten aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 11. Oktober 1884, Morgens 10 Uhr, Zimmer Nr. 11, ihre Ansprüche bei Vermeidung der Ausschließung und Berichtigung genannter Grund⸗ stücke für den Lederfabrikanten Heinrich Hüttenhain zu Niedernetphen geltend zu machen. Siegen, den 25. Juni 1884. 1 Königliches Amtsgericht.
p.
t 1 8 2
4 2 8
Lauprecht zu
Flur
[38466] Aufgebot. 8
Der Fleischwaarenhändler Jean Bleil zu Berlin hat das Aufgebot der angeblich verbrannten 4 Obli⸗ gationen der Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger Eisen⸗ bahngesellschaft Litt. C. Serie IV. neue Emission Nr. 02034, 02035, 17134 und 37560 über je 300 ℳ beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf
den 13. Inli 1886, Vormittags 11 ¼ Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Jüdenstraße 58, Saal 21, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die erfolgen wird. 1
Berlin, den 29. August 1882.
Kraftloserklärung der Urkunden
125850 Aufgebot.
Im Anfang Mai d. J. ist bei der Firma E. Hei⸗ mann zu Breslau ein Wechsel d. d. Münsterberg, den 26. Januar 1884 über 67 ℳ — Siebenund⸗ sechsszig Mark — zahlbar am 15. Mai 1884, von Frit Meßner an eigene Ordre ausgestellt, von W. Frautwurst in Ratibor acceptirt, und Giros von Fritz Meßner, M. Müller, Adolph Brieger, E. Hei⸗ mann an J. Marle enthaltend, — angeblich ab⸗ handen gekommen. 8 Auf Antrag der Firma E. Heimann wird dieser Wechsel hiermit aufgeboten. Der Inhaber desselben wird aufgefordert, in dem am 11. Dezember 1884, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Königlichen Amtsgericht an⸗ beraumten Termine unter Vorlegung des Wechsels seine Rechte an demselben anzumelden, widrigenfalls der Wechsel für kraftlos erklärt werden wird. Ratibor, den 28. Mai 1884 Königliches Amtsgericht, Abtheilung IV. [30848] Aufgebot. Auf Antrag des August Franke zu Freudenberg ist das Aufgebot folgender von Band XVI. Bl. 47 nach Band XVIII. Bl. 10 des Hypothekenbuchs von Freudenberg übertragenen Hypothekenposten ein⸗ geleitet: 1 a. 63 Thlr. 6 Sgr. 8 Pf. nebst 5 % Zinsen seit 23. Dezember 1842 — 7 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf. Mandatargebühren und 1 Thlr. 21 Sgr. Gerichts⸗ kosten für die Wittwe Heinrich Wehler zu Niederfischbach aus dem rechtskräftigen Erkennt⸗ nisse vom 24. Februar 1843; 16 Thlr. 11 Sgr. Judikatrest nebst 5 % Zinsen von 14 Thlr. seit 24. Juni 1842, sowie 1 Thlr. 16 Sgr. 6 Pf. Kosten und Mandatargebühren und 20 Sgr. 10 Pf. Kosten der Eintragung für den Oekonomen A. H. Wintersbach zu Freuden⸗ berg vom 21. September 1845;
. 4 Thlr. 18 Sgr. 6 Pf. Judikat für den Förster Thöne zu Freudenberg aus dem Mandate vom 9. Dezember 1843;
—. 35 Thlr. 19 Sgr. Judikat nebst 5 % Zinsen seit 9. August 1843 — 3 Thlr. 5 Sgr. 6 Pf. Kosten und Mandatargebühren und 28 Sgr. Kosten für den Gewerken Ernst Jung zu Jungenthal bei Kirchen aus dem Mandate vom 15. April 1849. 8
Die genannten Gläubiger resp. deren Rechts⸗
nachfolger, sowie Alle, welche Rechte auf die vor⸗ stehenden Posten zu haben vermeinen, werden hier⸗ durch aufgefordert, ihre Ansprüche spätestens in dem Aufgebotstermine den 22. Oktober er., Vormittags 10 Uhr, Zimmer Nr. 11, ihre Ansprüche geltend zu machen, widrigenfalls sie mit solchen ausgeschlossen und die Posten im Grundbuche gelöscht werden. Siegen, den 10. Juni 1884.
Königliches Amtsgericht.
[25217] Alufgebot. v Der Knecht Johann Sicking, gen. Hagemann, zu Kirchspiel Großreken, hat das Aufgebot des Sparkassenbuchs Nr. 2697 der Sparkasse der Stadt und des Amts Haltern, lautend auf den Namen des Johann Sicking, gen. Hagemann, über den Betrag von 696,90 ℳ beantragt. Der Inhaber dieses Sparkassenbuchs wird gefordert, dasselbe spätestens in dem auf den 10. Dezember 1884, Morgens 9 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Aufgebots⸗ termine vorzulegen bezw seine Rechte anzumelden, widrigenfalls Kraftloserklärung des Sparkassenbuchs erfolgen wird. B Haltern, den 20. Mai 1884. Königliches Amtsgericht. Beglaubigt: Böhm, Gerichtsschreiber.
auf⸗
1ö“ Aufgebot.
Nachstehende, von der Lebens⸗, Pensions⸗ und Leibrenten ⸗Versicherungsgesellschaft Iduna zu Halle a. S. ausgestellten Versicherungsscheine ꝛc. sind angeblich verloren gegangen: 8
1) das Sterbekassenbuch Nr. 67 358 d. d. Halle a. S. den 25. September 1865 über eine auf das Leben der Frau Johanne Auguste Marie Caroline Chri⸗ stiani, geb. Groben, zu Braunschweig genommene Versicherung von 50 Thlr.,
2) der Versicherungsschein Tab. III. Nr. 110 027 d. d. Halle a. S. den 19. September 1872 über 250 Thlr. Versicherungssumme auf das Leben des Tischlermeisters Carl Friedrich Gustav Noffke und dessen Ehefrau Anna Marie Johanne, geb. Kaul⸗ bach, in Berlin, 1 1
3) der Versicherungsschein Tab. VI. A. Nr. 110 521 d. d. Halle a. S. den 30. November 1872 über 100 Thlr. Versicherungssumme auf das Leben der Christiane Henriette Johanne Margarethe Sturm zu Gerbstedt, zahlbar am 20. März 1884,
4) der Versicherungsschein Tab. VII. Nr. 31 897 d. d. Halle a. S. den 27. Mai 1861 über 100 Thlr. Versicherungssumme auf das Leben des am 18. Ok⸗ ber 1853 gebornen Friedrich Ernst Hoppe zu Gohlis, zahlbar bei dessen vollendetem 30. Lebensjahre.
Auf Antrag
zu 1) der verehel. Fabrikarbeiter Heinemann, Anna, geb. Christiani, und des Gärtners Carl Hinkelmann als Vormund der Clara Friederike Hermine Chri⸗
0. ¼ Acker auf der Rothenmelmen,
Noffke und dessen Ehefrau Anna Marie Johanne, geb. Kaulbach, in Berlin. zu 3) der unverehel. Christiane Henriette Johanne Margarethe Sturm zu Gerbstedt, zu 4) des Markthelfers Friedrich Heinrich Hoppe und dessen Ehefrau Friederike, geb. Katte, zu Gohlis, werden die Inhaber der bezeichneten Urkunden auf⸗ gefordert, ihre Rechte spätestens in dem auf den 12. November 1884, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 31, anbe⸗ raumten Termine anzumelden und die Urkunden vor⸗ zulegen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erklärt werden. Halle a. S., den 19. April 1884.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung VII. [29542] Bekanntmachung. Ein über 75 ℳ lautender d. d. Culm, den 27. Juni 1882 ausgestellter drei Monate à dato fälliger gezogener Wechsel, der von dem Rentier E. Joseph Carl jetzt in Breslau ausgestellt, mit den Accepten des Franz Ewert II. in Niederausmaaß und des Friedrich Faust, Besitzer in Koelln, versehen ist, und auf dessen Rückseite der Vermerk einer Ab⸗ schlagszahlung von 45 ℳ, wovon 3 ℳ auf alte Zinsen und 42 ℳ auf das Kapital verrechnet sind, d. d. Breslau, den 27. September 1882 gestanden hat, ist dem Inhaber Rentier E. Joseph Carl aus Breslau daselbst angeblich abhanden gekommen und wird auf Antrag desselben hiermit aufgeboten. Der unbekannte Inhaber dieses vorstehend näher bezeichneten Wechsels wird daher aufgefordert, spätestens in dem
auf den 26. Januar 1885, Vorm. 10 Uhr, angesetzten Aufgebotstermin seine Rechte bei dem unterfertigten Gericht anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls dieser Wechsel für kraftlos erklärt werden wird. Culm, den 18. Juni 1884.
Khöhnigliches Amtsgericht.
Mayer.
[30846] Bekanntmachung.
Das Verfahren, betreffend das Aufgebot der Nachlaßgläubiger des am 25. Dezember 1883 zu Anclam verstorbenen Postmeisters a. D. Karl Reinecke ist beendet.
Anclam, den 27. Juni 1884.
Königliches Amtsgericht. I. Abtheilung.
308 1808188 Bekanntmachung.
Auf Antrag:
1) der Zimmermann Joseph Theresia Nentwig⸗ schen Eheleute in Naasdorf,
2) der Gärtner August und Pauline Scholz'schen Eheleute in Boesdorf,
3) des Gärtners Franz Gruner in Kaindorf,
4) des Häuslers Albert Goehel und seiner Kinder Franz, Maria und Anna, Geschwister Goebel, in Neuland,
5) des Restbauers Franz Gründler in Lassoth,
6) der Gärtner Eduard und Maria Sperner'schen Eheleute in Bielau,
ad 1 bis 6 vertreten durch den Justizrath Seger in Neisse,
7) des Häuslers Julius Fieber in Deutsch⸗Kamitz,
8) der Gärtner August und Maria Kahlert'schen Eheleute in Nieder⸗Lassoth,
9) der Hausbesitzer Carl und Maria Bartyllä⸗ schen Eheleute in Ober⸗Mährengasse,
10) der Bauer Joseph und Mathilde Quecke'schen Eheleute in Struwitz,
11) des Rittergutsbesitzers Hennersdorf,
9 der verehelichten Partikulier Josepha Hocke in
Keisse,
13) des Schmiedemeisters August Patzelt in Kupfer⸗ hammer,
ad 7 bis 13 vertreten durch den Justizrath Gerstenberg in Neisse,
14) des Häuslers Alois Losse, der verehelichten Stellenbesitzer Maria Höhn, geb. Eckert und des Häuslers Franz Eckert in Rennersdorf,
15) der Gärtner Franz und Helene Otte'schen Eheleute in Lindewiese, 1u“
16) der Häusler Emanuel und Theresia Kneifel⸗ schen Eheleute in Deutsch⸗Kamitz,
17) des Bauers Albert Schoe in Nowag, 3
ad 14 bis 17 vertreten durch den Justizrath Babel in Neisse, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Neisse durch den Amtsrichter Gentz v für Recht:
I. Nachstehende Hypothekeninstrumente:
1) das Instrument über die auf dem früher Franz Riegerschen Miteigenthum an dem Grundstück Nr. 10 Naasdorf Abtheilung III. Nr. 15 für den Bauergutsbesitzer August Herde in Köppernig aus dem Mandat des Königlichen Kreisgerichts zu Neisse vom 24. Dezember 1878 am 21. April 1879 ein⸗ getragene zu 5 % verzinsliche Judikatforderung von 21 ℳ und 3,60 ℳ Kosten,
2) das Instrument über die auf den Grundstücken Nr. 2 b. und Nr. 129 Beuthmannsdorf Abthei⸗ lung III. Nr. 4 und bezw. Nr. 2 für den Gärtner⸗ sohn Anton Jüttner in Boesdorf aus dem Erbrezeß vom 17. April 1850 ex decr. vom 30. Oktober 1850 bezw. 21. September 1851 eingetragene Erbe⸗ gelderforderung von 65 Thlrn. 13 Sgr. und Aus⸗ stattung, 8 8 8
3) das Instrument über die auf dem Grundstück Nr. 24 b. Neuland Abth. III. Nr. 9 für den Tischler⸗
8
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Bruno Leipelt in
stiani zu Braunschweig, zu 2) des Tischlermeisters Carl Friedrich Gustav
meister Ernst Baumann in Schweidnitz aus dem