langt, so sind sämmtliche Fabriken gut beschäsftigt und zwar zu axnnähernd unveränderten meist guten Preisen..
Der Lekomotivenbau ist neuerdings lebhafter beschäftigt gewesen, da größere Aufträge zur Ausführung vorlagen.. Der Dampf⸗ maschinenbau ist nur sehr mäßig beschäftigt, doch befindet sich eine Anzahl in Arbeit, welche zu den Eismaschinen mitzuliefern sind. Für diese letzteren Maschinen liegen sehr viele Aufträge vor, die jedoch in kürzester Zeit ausgeführt werden müssen ...
Die Stickmaschinen⸗Fabrikarion geht wieder lebhafter, nachdem sie in Folge des früheren Rückganges der Stickereibranche und der im vorigen Jahre erfolgten massenhaften Aufstellung neuer Maschinen ganz darnieder gelegen hatte. Die größte Fabrik in Chemnitz hat noch ansehnliche Aufträge für mehrere Monate auszuführen.
Die Strumpfmaschinenbau⸗Fabriken haben fast gar nichts zu thun. Dagegen ist der Strickmaschinenbau sehr lebhaft be⸗ schäftigt gewesen und bleibt es auch zur Zeit noch. Der Spinnerei ⸗Maschinenbau ist nur mittelmäßig beschäftigt. In der Webstuhlfabrikation ist, wie seit Jahren, ein mäßiger aber steter Aufschwung zu rerzeichnen; der Umsatz hat sich im letzt⸗ verflossenen Quartal gegen denselben Abschnitt des Vorjahres um etwa 30 % vermehrt. Die Zahl der in dem größten Etablissement für Webstuhlfabrikation beschäftigten Arbeiter ist von 746 im ersten Quartal 1883 auf 829 im ersten Quartal 1884 gestiegen. ...
6 d
JZustiz⸗Ministerial⸗Blatt. Nr. 28. — Inhalt: Erkenntniß des Reichsgerichts vom 5. März 1884.
Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 28. — Inhalt: Amtliches: Personalnachrichten. — Gutachten der Königlichen Akademie des Bauwesens über die Herstellung einer 6 m tiefen Wasserstrafe zwischen Königsberg und Pillau. — Nichtamtliches: Neue Mittheilungen über die Gefriergründung. — Landhausbauten in der Umgegend von Berlin. — Prüfung der Geleislage in Ver⸗ suchsstrecken und ein neuer Spur⸗ und Neigungsmesser. — Ver⸗ mischtes: Ergebniß der Bauführerprüfungen in Preußen im Etats⸗ jahr 1883/84. — Preisbewerbungen im Berliner Architekten⸗Verein. — Mittheilungen über Versuche mit Kraftnietungen aus der mechanisch⸗technischen Versuchsanstalt in Berlin. — Coaksfeuerung der Lokomotiven. — Mittheilungen über Rathjens „Patent⸗ Komposition“. — Bücherschau.
Statistische Nachrichten.
Den Beiträgen zur Statistik des Großherzogthums Hessen (1884) entnehmen wir folgende Daten aus der Volkszählung im Großherzogthum Hessen vom 1. Dezember 1880: Das Groß⸗ herzogthum Hessen hatte nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1880 133 753 bewohnte Gebäude, 199 921 Haushaltungen, 936 340 ortsanwesende Einwohner. — In administrativer Beziehung ist das Großherzogthum in 3 Provinzen, 18 Kreise und 998 Gemeinden eingetheilt. Die Gemarkungen Philippseich (Kreis Offenbach), Arnsburg (Kreis Gießen) und Wickstadt (Kreis Friedberg) mit standesherrlichen Polizei⸗Kommissariaten sind hier⸗ unter gleich selbständigen Gemeinden gezählt worden. Die Anzahl der Gemarkungen beträgt 1139. Es kommen mithin durch⸗ schnittlich auf 1 Provinz 312 113 Personen, auf 1 Kreis 52 019 Per⸗ sonen, auf eine Gemeinde 938 Personen, auf 1 bewohntes Gebände 7,00 Personen, auf 1 Haushaltung 4,68 Personen. Die Bevölkerung des Großherzogthums betrug in den Jahren 1875 884 218 Köpfe, 1880 936 340 Köpfe. Innerhalb 5 Jahren hat daher eine Zunahme von 52 122 Köpfen oder um 5,89 % der Bevölkerung von 1875 statt⸗ gefunden. Es ergiebt das eine durchschnittliche jährliche Ver⸗ mehrung von 1,18 %, während in der vorhergehenden Zählungs⸗ periode 1871/775 die durchschnittliche jährliche Zunahme nur 0,92 und in der Zählungsperiode 1867,/71 nur 0,63 % be⸗ tragen haben. Auf 1 Bewohner entfallen durchschnittlich 0,53 ha Ackerfeld, Grabgärten, Wiesen ꝛc. 0,26 ha Wald und 0,03 ha unbe⸗ steuerbare Fläche.
Für die Provinzen ergiebt sich naoch dem Stand vom 1. De⸗ zember 1880 seit 1875 eine Bevölkerungszunahme in Starkenburg um 24 404 Köpfe oder durchschnittlich jährlich 1,32 %,
EIIõbD 8 8 0,83 „ Rheinhessen „ 17 140 „ „ 8 1,38
Es kamen von der Fläche und Volkszahl auf
“ . Fläche absolut
111
22 „
Volkszahl
“ Proz. 1s in Proz. Starkenburg .3019,00 39,3 394 574 42,1 Oberhessen 61W 1“”“ 264 614 28,3 Rheinhessen. 1374 52 119 277 152 29,6 Großherzogthum —. 7681,65 100,0 936 340 100,0. Oberhessen nimmt unter den Provinzen des Großherzogthums
die größte, Rheinhessen die kleinste Fläche ein, dagegen hat Starken⸗
burg die größte, und Oberhessen die kleinste Bevölkerungszahl.
Die Anzahl der Kreise beträgt in der Provinz Starkenburg 7, Oberhessen 6 und Rheinhessen 5, zusammen 18. Ducchschnittlich kamen am 1. Dezember 1880 auf 1 Kreis in der Provinz Starken⸗ burg 56 368, in Oberhessen 44 102, in Rheinhessen 55,430, im Großherzogthum 52 109 Einwohner. Die größten Kreise der Be⸗ völkerung nach sind die Kreise Mainz mit 100 755, Darmstadt mit 80 249, Offenbach mit 79 615, die kleinsten die Kreise Schelten mit 27 725, Lauterbach mit 29 092, Bingen mit 35 285 Einwohnern. — Die Zahl der Gemeinden beträgt in den Provinzen Starkenburg 380, Oberhessen 433. Rheinhessen 185, im Großherzogthum 998. Auf einen Kreis kommen durchschnittlich in der Provinz Starkenburg 54, in Oberhessen 72, in Rheinhessen 37, im Großherzogthum 55 Ge⸗ meinden. Die größte Zahl an Gemeinden haben die Kreise Erbach (101) und Alsfeld (84), die kleinste Darmstadt und Mainz (je 23). Die durchschnittliche Zahl der Einwohner auf eine Gemeinde beträgt in den Provinzen Starkenburg 1038, Oberhessen 611, Rheinhessen 1498, im Großherzogrhum 938. In fast der Hälfte der Gemeinden (47,8 %) beträgt biernach die Einwohnerzahl unter 500 in etwas mehr als drei Viertel der Gemeinden (77,6 %) unter 1000. Dagegen kommen von der Gesammtbevölkerung auf jene Hälfte nur 13,8, auf jene drei Viertel der Gemeinden nur 35,7 %. — Für die Wohnplätze des Großherzogthums ergiebt sich nach dem Stande vom 1. Dezember 1880 und zwar für diejenigen mit einer Einwohnerzahl von weniger als 2000, die sog. ländlichen Wohnplätze, eine Bevölke⸗ rung von 558 186, für diejenigen mit einer Einwohnerzahl von 2000 und mehr, die sog. städtischen Wohnplätze, eine Bevölkerung von 378 154. Eine Ermittelung der Zahl der sog. ländlichen Wohn⸗ plätze hat im Jahre 1880 nicht statgefunden, die Zahl der sog. städtischen Wohnplätze beträgt 69.
„Die Zahl der Haushaltungen einschließlich derjenigen der einzeln lebenden selbständigen Personen und der Anstalten wurde
im Jahr 1880 im Großberzogthum zu 199 921 gegen 192 078 im
Jahre 1875 ermittelt. Die Zunahme beträgt daher 7843 oder 4,1 %,
während die Bevölkerung um 5,9 % zugenommen hat. Demnach
ist der Personenstand einer Haushaltung durchschnittlich etwas stärker geworden.
Nach Provinzen vertheilt sich die Zahl der Haushaltungen fol⸗ gendermaßen:
“ Zahl der Haushaltungen Auf 1 Haus.
rovinz. 2 . haltung absolut. auf 1 qkm. nanse Geb. kommen Ew.
84 115 28 ö 4,69
55 455 26 4,77
60 351
Starkenburg Oberhessen Rheinhessen
Was die Vermehrung der Bevölkerung von 1875 — 1880 nach dem Geschlecht betrifft, so findet man für die drei Provinzen und das Großherzogthum auf je 100 der Bevölkerung von 1875 einen Zu⸗
wachs von 8 i äbl ei der männl. bei der weibl. is dot. hesus⸗ Berölk. Berölk. Starkenburg 7,05 6,15 Oberhessen 3,47 Rheinhessen 6,33 im Großherzogthum 5,43 Im Verhältniß zur Gesammtbevölkerung hat sich seit 1875 die Zahl der Evangelischen von 68,18 auf 67,38 %, der Juden von 2,90 auf 2,85 % vermindert, die Zahl der Katholiken (incl. Altkatholiken) von 28,41 auf 28,77 %, der sonstigen Christen von 0,44 auf 0,94 % vermehrt. 8 In den Provinzen berechnet sich nach Prozenten die Zahl der Starkenburg Oberhessen Rheinbessen.
1880. 1875 18è80. 1875. 1880. 1875. Evangelischen 67,89 68,14 89,73 90,17 45,31 46,74 Katholiken 29,22 28,84 7,28 6,93 48,65 48,79 Juden 2,46 2,56 2,87 2,78 3,41 3,49 Uebrigen 0,43 0,46 0,12 0,12 2,63 0,98 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 Was die Geburten und Sterbefälle in den einzelnen Kreisen an⸗ langt. so hat in allen Kreisen ein Ueberschuß der Geburten statt⸗ gefunden.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Das Unfallversicherungsgesetz vom 6. Juli d. J. ist, mit Sachregister, als besonderer Abdruck aus dem „Reichs⸗Anzeiger“ (Nr. 2 des Jahrgangs 1884 der Sammlung „Deutscher Reichs⸗ und preußischer Landesgesetze“) im Verlage der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin SW., Wilhelmstr. Nr. 32, erschienen. 55 S., geheftet, Preis 50 ₰.
Nr. 1 der Sammlung Jahrgang 1884 enthält das Gesetz über die eingeschriebenen Hülfskassen, vom 7. April 1876, in der durch das Gesetz vom 1. Juni 1884 bestimmten Redaktion, mit Sachregister. 16 S., geheftet, 20 ₰.
— Der Bureau⸗, Kassen⸗ und Kalkulaturdienst bei Eisenbahn⸗Neubauten. Handbuch für Eisenbahnbeamte, von H. Kosub, Geh. exped. Sekretär und Kalkulator, und G. Kosub, Eisenbahn⸗Bureauvorsteher. Berlin 1884. Franz Siemenroth. — Mit der vorliegenden Schrift wird nicht nur eine erschöpfende Zusammenstellung der für das Kassen⸗ und Rechnungs⸗ wesen bei Eisenbahn⸗Neubauten in Preußen ergangenen Bestimmungen geboten, sondern die Beamten werden darin durch die gegebenen Bei⸗ spiele und die weiteren Mittheilungen zꝛc. auch in den Bureau⸗, Kassen⸗ und Kalkulatordienst beim Neubau eingeführt. Damit dürfte für die Eisenbahnbeamten einem fühlbaren Bedürfniß entsprochen sein; doch nicht blos diesen, sondern auch den Technikern, Stationsvorständen und Bahnmeistern sei das Buch, mit Rücksicht auf ihre Thätigkeit bei Erweiterungs⸗ ꝛc. Bauten, empfohlen. — Von dem Inhalt, welchen das an der Spitze der Schrift befindliche ausführliche Ver⸗ zeichniß ergiebt, ist hervorzuheben: das vom Minister der öffentlichen Arbeiten unter Zustimmung des Reichs⸗Eisenbahnamts gegebene Schema für die einhe tliche Veranschlagung, Buchführung und Rech⸗ nungslegung bei Eisenbahn⸗Neubauten unter Staatsverwaltung, sowie die Darstellung der Buchführung bei der Baubuchhalterei und im Bureau des Abtheilungs⸗Baumeisters ꝛc.; ferner die Beispiele für Aufstellung der verschiedenen Zahlungsberechnungen, Löhnungslisten, Kostenanschläge ꝛc., sowie die Bestimmungen über die Aufstellung der Baurechnungen. Ebenso ist die Führung der Spezial⸗Baukassen, die Abschlüsse und die Revision dieser Kassen sowie die Tantième⸗ Berechnung der Spezialrendanten eingehend dargestellt. Das während des Druckes erschienene, auf Grund des Reichsgesetzes, betr. die Krankenversicherung der Arbeiter, erlassene Normalstatut für die im Bereiche der Staats⸗Eisenbahnverwaltung zu errichtenden Bau⸗ Krankenkassen, hat in dem Buche noch Aufnahme gefunden. Im Uebrigen ist aber auch den Verhältnissen bei den Privathbahnen hinreichend Rechnung getragen, indem vorkommende Abweichungen von den Grund⸗ sätzen der Staatsverwaltung hervorgehoben und zum Theil eingehend dargelegt sind, wie z. B. die sehr umständliche Sicherung der Rente eines verunglückten Arbeiters.
— Unter dec Ueberschrift „Nachtrag besonders histori⸗ scher und genealogischer Werke“ ist von der Buch⸗ und An⸗ tiquarhandlung von J. A. Stargardt in Berlin (Markgrafen⸗ straße 48 I.) soeben ein Verzeichniß von 343 Schriften, die in seinem antiquarischen Bücherlager vorräthig sind, herausgegeben worden. Darunter befinden sich u. A. ca. 120 Schriften enthaltend die Ge⸗ schichte einzelner adliger Geschlechter und Familien (z. B. Riedels Gesch. des Geschlechts von Bismarck, Wohlbrücks Geschichtl. Nach⸗ richten v. d. Geschlechte von Alvensleben), Adelslexika des preußischen Staats (von 2.-debur und von Zedlitz⸗Neukirch), sowie Oesterreichs (von Mühlfeld), ferner der Gothaische genealog. Hofkalender von 1816 — 1881 inkl. in 65 Bdn., eine Menge Wappenbücher (z. B. Grünenbergs Wappenbuch, Tyroffs bayper. Wappenbuch, Siebmachers Teutsches Wappenbuch in 5 Bdn.), Schriften über Siegel, Münz⸗ wesen (z. B. Spieß' Brandenb. histor. Münzbelustigungen), außerdem mehrere Urkundensammlungen (z. B. Riedels Codex diplom. Brandenb.), Schriften über die den preußischen Staat betr. Urkunden und Chro⸗ niken (Karl Kletke's Quellenschriftsteller und Urkunden⸗Repertorium), sowie über verschiedene Ereignisse aus der preuß. Geschichte, Schrif⸗ ten über die Prov. Preußen (Weinreichs Danziger Chronik), Pom⸗ mern (z. B. Micrälius' altes Pommerland), das Herzogthum Magde⸗ burg, Mecklenburg, Polen, Rußland, Schweden u. s. w. Unter den im Katolog aufgeführten Nummern befindet sich eine Menge werth⸗ voller und zum Theil seltener Schriften.
Gewerbe und Handel.
Frankfurt a. M., 12. Juli. (W. T. .) Wie der „Frank⸗ furter Zeitung aus New⸗York vom 12. d. M. gemeldet wird, hat die Manufakturwaarensirma Halstead, Haines u. Comp. ihre Zahlungen eingestellt.
Nürnberg, 12. Juli. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) Am Hopfenmarkte herrscht gegenwärtig außerordentliche Stille. Der Gesammtumsatz dieser Woche beträgt kaum 100 Ballen. Preise sind einige Mark billiger. Eigner drängen zum Verkanf. Im Durch⸗ schnitt ist der Lagerbestand des Marktes momentan wesentlich kleiner als zur gleichen Zeit im Vorjahre. Der Haupttheil des Vorrathes befindet sich in dem Besitz von vier Firmen, von denen jede noch ca. 50 — ¹100 Centner auf Lager hat. —
Glasgow, 12. Juli. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 588 200 Tons, geger 585 100 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen 96 gegen 114 im vorigen Jahre.
New⸗York, 12. Juli. (W. T. B.) Die heutige Börse er⸗ aöffnete in schwacher Haltung bei niedrigeren Coursen in Folge von Gerüchten, nach welchen Fallissements in der Schnittwaaren⸗ branche unmittelbar bevorstehen sollten. Die Wirkung dieses Ge⸗ rüchts war verhältnißmäßig gering. Gegen 11 Uhr trat eine Besse⸗ rung der Tendenz ein, während die Course allgemein anzogen. Der Bankausweis machte einen günstigen Eindruck. Im Laufe des Nach⸗ mittags trat wieder eine Abschwächung ein. der Schluß der Börse war fest. Geld sehr reichlich. — Die St. Louis⸗ und San Franzisco⸗Eisenbahn mäacht bekannt, daß sie auf ihre First preverred shares für das erste Semester 3 ½ % Dividende vertheilt.
— 13. Jaͤli. (W. T. B.) Der Werth der Einfuhr in der letzten Woche betrug 6 ⁄ Millionen Doll., hiervon kommen 1 ⅞ Mill. auf Manufakturwaaren.
Verkehrs⸗Anstalten.
Hamburg, 13. Juli. (W. T. B.) Der Postdampfer „Hammonia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packet⸗ fahrt⸗Aktiengesellschaft ist, von New⸗York kommend, heute früh 2 Uhr in Plymouth eingetroffen.
Triest, 13. Juli. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Aurora“ ist mit der ostindisch⸗chinesischen Ueberlandspost aus Alexandrien heute Nachmittag hier angekommen.
1.
Sanitätswesen und Quarantänewesen.
Quarantänemaßregeln aus Anlaß des Ausbruchs der Cholerakrankheit in Toulon und Marseille.
Nach amtlichen Mittheilungen ist der Gesundheitszustand in Italien ein günstiger und die Zeitungsnachrichten, nach welchen in Verona und Bologna einzelne Cholerafälle vorgekommen sein sollen, haben sich nicht bestätigt.
Dagegen sind in Saluzzo (Provinz Cuneo), einer der für die von Frankreich kommenden Reisenden eingerichteten Quarantänestationen, von 43 von Toulon kommenden italienischen Arbeitern am 3. d. M. Abends 3 an der Cholera erkrankt, von denen der eine am 4. ge⸗ storben ist, während die beiden anderen sich noch in Behandlung befinden.
Von den Präsekten der an Frankreich grenzenden Provinzen ist, außer in Saluzzo, die Errichtung von Beobachtungsstationen in Pian di Latte (4 km von Ventimiglia entfernt) und in Bardonnecchia bei Susa veranlaßt worden, und der Quarantänedienst an dem ersteren Orte hat bereits am 3. d. M. begonnen. Die in Pian di Latte zu haltende Quarantäne ist auf 5 Tage festgesetzt, während dieselbe für Bardonnecchia angeblich nur 3 Tage beträgt.
Die in Luino und Chiasso ankommenden Reisenden haben sich einer Durchräucherung zu unterwerfen; auch findet eine Desinfizirung des Gepäcks statt.
Der Schweizerische Bundesrath hat am 8. d. M. die mit der französischen Grenze in Berührung kommenden Eisenbahnen und Posten, sowie die Dampfschiffe des Genfer Sees zur sofortigen An⸗ wendung der Verordnung vom 4. d. M., betreffend Maßregeln gegen die Choleragefahr angewiesen.
Desgleichen hat der Bundesrath die Kantone Wallis, Genf, Waadt, Neuenburg, Bern und Baselstadt eingeladen, die in dem bereits erwähnten Kreisschreiben vom 4. d. M. aufgestellten Vor⸗ schriften der Cholerapolizei sofort in Ausführung zu bringen. In
Genf werden bereits seit einigen Tagen die aus Südfrankreich
kommenden Reisenden einer Räucherung unterworfen.
In der Stadt Saigon ist der Gesundheitszustand ein be⸗ friedigender
Unter den Eingeborenen der Umgegend und des Inlandes kommen Cholerafälle dagegen immer noch in mäßigem Maßstabe vor.
Im Monat Mai d. Js. erlagen in Rio de Janeiro dem gelben Fieber 63 Personen, was gegen den Vormonat eine be⸗ deutende Abnahme der Epidemie erweist, da im April d. Js. 148 Todesfälle am gelben Fieber vorkamen.
Von obigen 63 Personen starben in Privathäusern 42, im Hospital für Landbewohner 17 und im Seemannshospital 4, darunter 1 deutscher Seemann.
An verwandten Fiebern starben in demselben Zeitraum außerdem
53 Personen, Auch in den letzten 6 Tagen ist eine weitere Abnahme der Krank⸗ heit zu konstatiren, und wenn dieselbe auch nicht als ganz erloschen W ist, so scheint doch der epidemische Charakter nachzu⸗ assen.
In Folge dessen ist den im Hafen ankernden Schiffen von der brasilianischen Gesundheitsbehörde wieder gestattet worden, an den Quais und anderen Lösch⸗ und Ladestellen des Ufers anzulegen.
Durch Circular der Genera!⸗Gesundheits⸗Direktion zu Madrid vom 7. d. Mts. sind die Provenienzen von Sierra Leona (Guinea) ohne Rücksicht auf den Einschiffungstag für unrein erklärt worden, weil dort Krankheitsfälle mit den Symptomen des gelben Fiebers vorzekommen sein sollen.
Berlin, 14. Juli 1884. Rennbahn bei Charlottenburg. Verein für Hin⸗ dernißrennen. Sonntag, 13. Juli, Nachmittags 4 Uhr.
I. Juli⸗Hürden⸗Rennen. Preis 1000 ℳ Verkaufs⸗Rennen. Mr. George a. br. St. „Dorothea“ 1., Rittmstr. v. Schmidt⸗Pauli 4'ähr. dbr. St. „Knights Fee“ 2.
11 Potsdamer Jagdrennen. Preis 1000 ℳ Offizier reiten. Lieut. v. Natzmer 4jaͤhr. br. H. „James the First“ 1., Kitt meister v. Tres kow 5jähr. br. St. „Savannah“ 2., Lieut. v. Bern⸗ storff a. br. W. „Moritz“ 3.
III. Scholar⸗Hürden⸗Rennen.
2 3
Graditzer Gestütspreis
1000 ℳ Handicap⸗Herren⸗Reiten. Lieut. v. Ravenstein 4jähr. br. St.
„Immergrün“ 1., Hrn. C. Cosack 4jähr. br. H. „Iburg“ 2., Ritt⸗ meister v. Treskow dbr. St. „Bonne Chanci“ 3.
IVv. Ermunterungs⸗Jagd⸗Rennen. Preis 1000 ℳ Mr. George 5 jähr br. St. „Alma I.“ 1, Lieut. von Usedom 6 jähr. br. W. „Pomerania“ 2., Rittmstr. Grf. Schlippenbach db. W. „Crotton“ 3.
Vv. Sommer⸗Jagd⸗Rennen. Preis 1000 ℳ dem ersten, 300 % dem zweiten, 200 ℳ dem dritten Pferde. Lieut. Torgany 5jähr, dbr. H. „Volcano“ 1., Hrn. O. Oehlschläger 4jähr. br. H. „Potosi“ 2., Hrn. Cosack schwhr. W. „Broodway⸗Swell II.“ 3.
Das Bureau und die Wache des 60. Polizeireviere sind von der Demminerstraße Nr. 64 nach der Brunnenstraße Nr. 104 verlegt worden.
(A. Woldts Wiss. Corr.) Noch vor 9 Jahren brachte der fis⸗ kalische Lachsfang in Wehrbergen im Weser⸗Gebiet eine jähr⸗ liche Pacht von 3 ℳ; später stieg die Pachtsumme auf 84 ℳ, vann auf 400 ℳ und beträgt gegenwärtig 1570 ℳ In den Gemeinden Bingum und Driewer, Amts Weener, in Ostfriesland wurde die Fischereigerechtigkeit (hauptsächlich Lachsfang) in der Ems, welche bislang zu 36 ℳ jährlich verpachtet war, auf fernere 6 Jahre zu einem Pachtzins von jährlich 1000 ℳ verpachtet.
Krolls Theater. Nach sorgfältigen Vorbereitungen wird am nächften Mittwoch zum ersten Male „Rigoletto“ von Verdi in Scene gehen. Für heute sind Nicolai's „Lustige Weiber von Windsor’ angesetzt. Fr. Mielke singt in dieser reizenden Oper die Rolle der Frau Fluth; die übrige Besetzung ist die frühere. Eine Wiederholung des „Maskenball“ mit Frl. Klein ist zu morgen (Dienstag) in Aussicht genommen.
Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. Elsner. Fünf Beilagen nschließlich Börsen⸗Beilage).
“
Steckbriefe und Untersuchungs Sachen.
Gesicht länglich, Gesichtsfarbe gesund, Sprache
am 11. März 1863 zu Reissen, Kreis Fraustadt,
zum Deutschen 163.
Reichs⸗Anzeiger und Königlich
Berlin, Montag, den 14. Juli
des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
h
2 — Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
A u. s. w. voh öffentlichen Papieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
5. Tadustrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
7. Literarische Anzeigen.
8. Theater-Anzeigen. 1 In der Börsen-
9. Familien-Nachrichten. beilage. AM
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Kaasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
Annonecen⸗Bureaux.
—
[32727] Steckbrief.
Gegen die unten beschriebene unverehelichte Pau⸗ line Schoepe, geboren am 8. September 1860 zu Gimmel, welche flüchtig ist, ist die Untersuchungs⸗ haft wegen Diebstahls in den Akten 84. G. 1856. 84. J. IV a. 364. 84 verhängt.
Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Untersuchungs⸗Gefängniß Alt⸗Moabit 11/12 abzu⸗ liefern.
Berlin, den 30. Juni 1884.
Königliches Amtsgericht I., Abtheilung 84.
Beschreibung: Alter 23 Jahre, Größe 1,66 m, Statur kräftig, Haare schwarz, Stirn frei, Augen⸗ brauen dunkel, Augen dunkel, Nase gewöhnlich, Mund: aufgeworfene Lippen, Zähne defekt, Kinn oval, Ge⸗ sicht rund, Gesichtsfarbe gesund, Sprache veutsch.
[32728] Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Vergolder Carl Wilhelm Emil Wesser geboren am 6. Februar 1844 zu Berlin, welcher flüchtig ist, ist die Unter⸗ suchungshaft wegen Diebstahls in den Akten 84 G. 1844. 84. J. IVc. 469. 84 verhängt.
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungs⸗Gefängniß, Alt⸗Moabit 11/12, abzuliefern.
Berlin, den 3. Juli 1884.
Königliches Amtsgericht I., Abtheilung 84.
Beschreibung: Alter 40 Jahre, Größe 1,66 m, Statur schlank, Haare dunkelblond, Stirn frei, Augenbrauen dunkelblond, Augen grau, Nase ewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne gut, Kinn spitz, Gesicht rund, gedunsen, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch. Kleidung: grauer Anzug, schwarzer
Hut.
[32732] Steckbrief. .
Gegen den unten beschriebenen Holzanweiser Friedrich Wilhelm Teichert, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen wiederholter Unter⸗ schlagung und Betruges in den Akten U. R. II. 515. 84 verhängt.
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungs⸗Gefängniß zu Alt⸗Moabit 11/12 abzuliefern.
Berlin, Alt⸗Moabit Nr. 11/12 (NW.),
den 9. Juli 1884. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte I. Johl.
Beschreibung: Alter 63 Jahre, geb. 17. 9. 20. zu Münchehofe b. Müncheberg, Größe 1,62 m, Statur untersetzt, Haare grau, Stirn hoch, Bart grauer Backenbart, Augenbrauen grau, Augen blau, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne voll⸗ zählig, Kinn rund, Gesicht oval, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch.
[32731] Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Kutscher (Bereiter) Ernst Friedrich Wilhelm Haseloff, geboren am 18. November 1852 zu Berlin, evangelisch, welcher geisteskrank in der Irren⸗Anstalt Dalldorff sich be⸗ funden hat und zweimal aus derselben entwichen ist, ist die gerichtliche Haft wegen Diebstahl nach mehr⸗ maliger Vorbestrafung wegen Diebstahls und wieder⸗ holten versuchten Betruges beschlossen. Es wird er⸗ sucht, den p. Haseloff im Betretungsfalle festzu⸗ nehmen und an das Untersuchungsgefängniß hierselbst, Alt⸗Moabit 11/12 abzuliefern.
Berlin, den 8. Juli 1884.
Königliche Staatsanwaltschaft. I.
Beschreibung: Alter 32 Jahre, Größe 1 m 72— 76 cm, Statur schlank, kräftig, Haare blond, Stirn hoch, Augenbrauen blond, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne fehlen vorn 3 oder 4. Kinn oval,
deutsch (gewandt).
[32736] Stoecsvtsc. Gegen den unten beschriebenen Arbeiter August
Max Gustav Heinrich Vetter, welcher flüchtig ist,
ist die Untersuchungshaft wegen wiederholter Unter⸗
schlagung in den Akten U. R. II. 514. 84 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in
das Untersuchungs⸗Gefängniß zu Alt⸗Moabit 11/12
abzuliefern. Berlin, Alt⸗Moabit Nr. 11/12 (NW.), den Der Untersuchungsrichter
9. Juli 1884. bei dem Königlichen beim Landgerichte I. Johl.
Beschreibung: Alter 26 Jahre, geb. 13. 11. 57, zu Berlin, Größe c. 1,71 m, Statur schlank, Haare dunkel, Stirn hoch, Bart kl. dunkler Schnurrbart, Augenbrauen dunkel, Nase spitz, Mund gewöhnlich, Füin spis⸗ Gesicht hager, Gesichtsfarbe blaß, Sprache
eutsch.
[32737] Steckbrief. Gegen den Arbeiter Carl Gustav Paul, geboren
welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft Pigen Hehlerei in den Akten 89 D. 341/84 ver⸗ ängt.
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in
das Königliche Untersuchungsgefängniß zu Berlin,
Alt⸗Moabit 11/12, abzuliefern. 8 Berlin, den 8. Juli 1884.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 89.
[32735] Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Haararbeiter und Handelsmann Rudolph Sirmunsky, geboren am 12. Mai 1852 zu Willna in Rußland, jüdisch, zu⸗ letzt in Berlin wohnhaft gewesen, welcher sich ver⸗ borgen hält, ist die Untersuchungshaft in den Akten J. IV. B. 240/84 wegen wiederholter Beihülfe zum bandenmäßigen Diebstahl verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Unter⸗ suchungs⸗Gefängniß zu Berlin, Alt⸗Moabit 11/12, abzuliefern.
Berlin, den 5. Juli 1884.
Königliche Staatsanwaltschaft am Landgericht I.
Beschreibung: Alter 32 Jahre, Größe 162 cm, Statur kräftig, Haare brünett, kraus, Stirn schräg, Bart Schnurr⸗ und Lippenbart, hellroth, Augen⸗ brauen blond, Augen hellbraun, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn vval, Gesicht länglich, oval. Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: auf der Nase links eine em lange Narbe, eine Wunde z. Z. am linken Daumen.
E“ Steckbrief. G
Gegen den unten beschriebenen Bäckerlehrling Franz Geue aus Potsdam, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Raubes verhängt.
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Potsdam abzuliefern. 8
Potsdam, den 10. Juli 1884.
Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte.
Beschreibung: Alter 16 Jahre, Größe mittel, Statur gebückt, Haare blond. Kleidung: vermuthlich grauer Arbeitsanzug. Besondere Kennzeichen: hat unstäten Blick.
[32725] Steckbrief.
Gegen den Gemeinschuldner, Holzstoff⸗Fabrikanten Robert Hymmen zu Hemer, welcher flüchtig ist, ist gemäß §. 98 der Konkurs⸗Ordnung die Haft an⸗ geordnet.
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Iserlohn abzuliefern.
Iserlohn, den 12. Juli 1884.
Königliches Amtsgericht. [32738] Steckbriefs⸗Erneuerung.
Der gegen den flüchtigen Kaufmann Max Herz⸗ berg, am 10. Mai 1845 zu Camen, Kreis Arnsberg geboren, wegen wiederholter Unterschlagung von dern Untersuchungsrichter des hiesigen Königlichen Land⸗ gerichts I. in den Akten U. R.I. 1067. 81 untern 14. Oktober 1881 erlassene Steckbrief wird in den⸗ selben Akten, jetzt J. IIb. 793 de 1881 rep. benannt, erneuert.
Berlin, den 4. Juli 1884.
Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht I.
[32726] Steckbriefs⸗Erneuerung.
Der hinter dem Maschinenschlosser Herrmann Lesche aus Coswigk unter dem 20. September 1883 in Nr. 235 unter 43077 erlassene Steckhrief wird er⸗ neuert. .
Rothenburg O./L., den 12. Juli 1884.
Königliches Amtsgericht.
[32733] 8
Der unterm 22. Juli 1881 hinter die verebelichte Tagelöhner Karth, Caroline, geb. Treder, aus Neu⸗ hoff bei Dambel erlassene Steckbrief wird hiermit in Erinnerung gebracht.
Stolp, den 10. Juli 1884. 1
Königliche Staatsanwaltschaft.
[32729] K. Landgericht Ravensburg.
Zurückgenommen wird der Steckbrief vom 1. d. M. gegen den angeblicher Karl Schleucher von Er⸗ tingen, O. A. Riedlingen, wegen Raubs.
Den 11. Juli 1884.
Der Untersuchungsrichter: Goz.
[32730]
Der Handelsmann und Schlachter Hermann Hein⸗ rich Diedrich Dierks aus Südenfeldmark ist durch vollstreckbares Erkenntniß des Königlichen Schöffen⸗ gerichts hierselbst vom 21. Mai 1884 wegen uner⸗ laubter Auswanderung zu einer Geldstrafe von 90 ℳ event. zu 14 Tagen Haft verurtheilt.
Antrag: Strafvollstreckung und Nachricht zu den Akten E. 32/84.
Verden, den 10. Juli 1884.
Königliches Amtsgericht.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
252 .
182529] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 125 Nr. 5927 auf den Namen der hiesigen Handelsgesellschaft C. A. R. Schmidt & Co. eingetragene, hierselbst in der Thaerstraße Nr. 57 belegene Grundstück am 29. September 1884, Vormittags 9 ¾ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichts⸗ stelle — in der Jüdenstraße Nr. 58, 1 Treppe, Saal Nr. 11, versteigert werden.
Das Grundstück ist mit 10 000 ℳ Nutzungswerth pro 1886/87 zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere
Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, Jüdenstraße Nr. 58, 2 Tr., Zimmer 29, eingesehen werden.
Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige⸗ rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläu⸗ biger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei⸗ lung des Kaukgeldes gegen die berücksichtigten An⸗ sprüche im Range zurücktreten.
Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt.
Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 29. September 1884, Vormittags 11 ¾ Uhr, an Gerichtsstelle, in der Jüdenstraße Nr. 58, 1 Treppe, Saal Nr. 11, verkündet werden.
Berlin, den 30. Juni 1884.
Königliches Amtsgericht I., Abtheilung 51.
In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des im Grundbuche von den Niederschönhausener Par⸗ zellen Band 12 Nr. 498 auf den Namen des Kauf⸗ manns Heinrich Rabe verzeichneten Grundstücks wird auf Antrag des betreibenden Gläubigers der auf den 2. August d. J., Vormittags 10 Uhr, anberaumte Termin zur Versteigerung und der auf den 5. August d. J. anberaumte Termin zur Verkündung des Zu⸗ schlagsurtheils bierdurch aufgehoben. Zugleich wird auf Antrag desselben Gläubigers ein neuer Versteige⸗ rungstermin auf
den 9. Oktober d. J., Vormittags 10 Uhr, und ein neuer Termin zur Verkündung des Zuschlags⸗ urtheils auf den 11. Oktober d. J., Vormittags 9 ⅔ Uhr, anberaumt.
Der Inhalt der Bekanntmachung vom 22. Mai d. J. bleibt für diese Termine im Uebrigen maß⸗ gebend.
Berlin, den 5. Juli 1884.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilun [32524]
In Sachen der Ehbefrau des A Wilhelmine, geborenen Brunotte zu Ki Klägerin, wider den Arbeitsmann, jetzigen Anbauer
Heinrich Kohlenberg aus Dielmissen, zur Zeit in
Hannover, Eckstraße Nr. 7, Beklagten, wegen For⸗ derung, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme der dem Beklagten gehörigen Grund⸗ stücke als: 9. des Anbauerwesens No. ass. 62 zu Dielmissen, 2) des Plans Nr. 100 im Dorfe zu 10 a 1 qm, 3) des Plans in den Eichen Nr. 321 zu 26 a 27 qm, zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 28. Juni 1884 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 28. Juni 1884 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 7. November 1884, Nachmittags 2 Uhr, in dem Angerkruge bei Dielmissen,
angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hyvothekenbriefe zu überreichen haben.
Eschershausen, den 3. Juli 1884.
Herzogliches Amtsgericht.
[32750]
In Sachen des Herzoglichen Finanzkollegiums, Abtheilung für Leihhaussachen, zu Braunschweig, Klägers, wider den Kaufmann Heinrich Lüers zu Hagen, Beklagten, wegen Hypoothekkapitals und Zinsen, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen Hand⸗ kothhofes sub No. ass. 4 nebst Zubehör zu Hagen zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 7. Juli 1884 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am gleichen Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf
Donnerstag, den 23. Ortober d. J., Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hieselbst angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.
Thedinghausen, den 11. Juli 1884.
Herzogliches Amtsgericht. Rustenbach.
[32470] Aufgebot.
Die unverehelichte Susanna Spitza, im Beistande ihres Vaters, des Käthners Franz Spitza, aus Poln. Okonin, hat das Aufgebot des über die im Grund⸗ buche von Polnisch Okonin Nr. 25 Abth. III. sub Nr. 15 für die Käthner Franz und Marianna, geb. Talaszka⸗Spitza'schen Eheleute zu Polnisch Okonin am 21. Februar 1877 eingetragenen und am 20. März 1877 an den Altsitzer Peter Krenski in Klein⸗Glowka und von diesem am 12. April 1881 an die Antrag⸗ stellerin Susanna Spitza cedirten 88 ℳ 50 ₰ Kauf⸗ geld gebildeten Hypothekenbriefes, bestehend aus einem Auszuge des Grundbuchblattes Polnisch Okonin Nr. 3 und einer Ausfertigung des Vertrages vom 20. Fe⸗
bruar 1877 beantragt. Der Grundstückseigenthümer Andreas Gwisdalla ist durch rechtskräftiges Erkennt⸗ niß verurtheilt, seinen Beitritt zu diesem Aufgebot zu erklären. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spä⸗ testens in dem auf den 29. Oktober 1884, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Amtsgericht II., 1 Treppe hoch, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung zum Zwecke der Neuausfertigung der Urkunde erfolgen wird. — F. 10/83. — Tuchel, den 7. Juli 1884.
Königliches Amtsgericht. [32520] Aufgebot.
Nr. 25,874. Heinrich Müller, Ofensetzer in Mannheim, hat das Aufgebot des auf seinen Namen ausgestellten Abrechnungsbuches Litt. D. Nr. 4332 der Sparkasse in Mannheim, wornach demselben ein Guthaben im Betrage von 2538 ℳ 6 ₰ auf 1. Ja⸗ nuar 1884 zusteht, beantragt.
Der Inhaber dieses Abrechnungsbuches wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf
Donnerstag, den 22. Januar 1885, Vormittags 10 Uhr, vor dem Gr. Amtsgericht I. hierselbst bestimmten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Abrechnungsbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung dieser Urkunde erfolgen wird.
Mannheim, den 23. Juni 1884.
Der Gerichtsschreiber des Großherzogl. Amtsgerichts: Meyer.
[32468] Aufgebot. 1
Das von der Kreissparkasse Ortelsburg aus⸗ gestellte Sparkassenbuch Nr. 417 über 23,76 ℳ für die am 14. Mai 1862 geborene Wilhelmine Klein, welches dem Vormund derselben dem Losmann Samuel Radek aus Groß Schiemanen ausgehändigt war, ist angeblich verloren gegangen. Auf Antrag des Samuel Radek wird der Inhaber des Spar⸗ kassenbuchs aufgefordert, spätestens in dem zuzleich zur Verkündung des Ausschlußurtheils bestimmten Aufgebotstermine
den 23. Januar 1885, Vormittags 12 Uhr,
Zimmer Nr. 18,
seine Rechte bei dem unterzeichneten Gericht anzu⸗ melden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.
Ortelsburg, den 7. Juli 1884.
Königliches Amtsgericht. Zernik.
[32768] Aufgebot.
Die Wittwe Haupt Rosaminna, geb. Fitting, zu Werneuchen hat als Vormünderin der Benefizial⸗ erben des am 4. April 1884 zu Werneuchen ver⸗ storbenen Kaufmanns Johann Carl Adolf Hanpt, nämlich seiner Kinder
a. Anna Martha Emma, geb. 15. D 1865, b. Magdalena Rosaminna Martha, geb. 19. Januar 1870, Geschwister Haupt, das Aufgebot der Nachlaßgläubiger und Vermächtniß⸗ nehmer des obengenannten Kaufmanns Haupt be⸗ antragt.
Dieselben werden aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte an dessen Nachlaß spätestens in dem auf den 25. September 1884, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgericht anberaumten Aufgebotstermine anzumelden.
Gegen die Nachlaßgläubiger und Vermächtniß⸗ nehmer, welche ihre Ansprüche nicht anmelden, tritt der Rechtsnachtheil ein, daß sie gegen die Benefizialerben ihre Ansprüche nur noch insoweit geltend machen können, als der Nachlaß mit Aus⸗ schluß aller seit dem Tode des genannten Erblassers aufgekommenen Nutzungen durch Befriedigung der angemeldeten Ansprüche nicht erschöpft wird.
Die Einsicht des bei den Haupt'schen Nachlaß⸗ akten Nr. 31/84 befindlichen Nachlaßverzeichnisses ist Jedermann gestattet.
Alt⸗Landsberg, den 25. Juni 1884.
Königliches Amtsgericht.
1e18 8 Aufgebot.
Auf Antrag des Abwesenheitspflegers Sebastian Mauz, jung, von Burladingen wird der am 2. März 1814 zu Burladingen geborene eheliche Sohn der Eheleute Michael Heim und Elisabetha Heim, geb.
Scheu, daselbst, Thomas Heim, 1 welcher seit seinem fünften Lebensjahre in unbe⸗ kannter Ferne abwesend ist, aufgefordert, sich spätestens im Aufgebotstermine den 7. Mai 1885,
Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht (Zimmer Nr. 11) zu melden, widrigensalls seine Todeserklärung erfolgen wird. 16“
Hechingen, den 8. Juli 1884. Königliches Amtsgericht.
[32762] Aufgebot.
Der Maurer Gotthelf Golze zu Gießmannsdorf hat das Aufgebot des auf seinen Namen lautenden, ihm angeblich entwendeten Sparkassenbuchs der stän⸗
dischen Nebensparkasse zu Luckau Litt. B. Nr. 22 732