1884 / 165 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 16 Jul 1884 18:00:01 GMT) scan diff

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geeignete herauszufinden; der Verfasser, ein erfahrener Forstmann, läßt sich daher, unterstützt von tüchtigen Fachgenossen, angelegen sein, in seinen Jabresberichten das Wichtigste aus der neuesten Feorst⸗ literatur gesammelt und übersichtlich geordnet, und das Wissens⸗ wertheste durch seine eigenen Erfahrungen erweitert, in diesen Berichten mitzutheilen. Der Verfasser theilt seinen diesjährigen Jahresbericht in 3 Abschnitte ein: 1) die Faktoren des forstwirthschaftlichen Betriebs: A. Die Forstverwaltung. B. Das Wasser. C. Witterung und Klima. D. Der Boden. 2) Der Forstbetrieb: A. Im Allgemeinen. Die Wirthschaftsformen (Hochwald, Mittelwald, Lichtungswald, Plänter⸗ wald ꝛc.), Ziele der Forstwirthschaft, die Nachhaltigkeit, der Pflanz⸗ garten, über Forstkultur⸗ und Bestandspflege, Verwerthung der Wald⸗ produkte: a. Holz, b. Lohe, c Jagd, d Fischerei, e. Trüffelsuche. es Die einzelnen Holzarten: Eiche, Buche, Fichte und Tanne, Kiefer und Lärche, andere Holzarten. 3) Die Literatur. Alphabetisches Verzeichniß der Abhandlungen aus den Journalen und der Vorträge aus den Forst⸗ vereins⸗Versammlungen, Uebersicht der forstlichen Werke, alphabeti⸗ sches Sachrezister. Was die Forschungen und Leistungen der Neuzeit im Forstwesen anbetrifft, so sagt der Verfasser darüber wört⸗ lich Folgendes: „In der Waldbehandlung, in welcher seit G. L. Hartig die Richtung maßgebend gewesen ist, die größtmöglichste Holzmasse zu erzeugen, und zu diesem Behufe an Stelle der früheren Mittel⸗ und Plänterwaldungen geschlossene, reine Hochwaldungen zu setzen, neigt man sich wieder mehr den älteren Betriebsformen zu, indem man einerseits annimmt, daß die Nachtheile, welche häufig damit ver⸗

bunden sind, durch eine sorgfältige Bodenkultur⸗ und Bestandspflege

ferngehalten werden können, und andererseits hofft, daß durch den Leistungs⸗ zuwachs, welcher den einzelnen Bäumen gegeben wird, eine größere Werthsproduktion darin erzeugt wird. Es wird deshalb vorgeschlagen, den Lichtungsbetrieb einzuführen, bei welchem eine Generation gleich⸗ alteriger Nutzholzstämme hergestellt wird, um unter dieser nach er⸗ folgter Lichtung einen gleichaltrigen geschlossenen Hochwald vornehm⸗ lich von Buchen zu erziehen. Es soll dabei einerseits die Hochwald⸗ wirthschaft beibehalten, und andererseits die Möglichkeit hergestellt werden, werthvollen Nutzholzstämmen die zu ihrem Gedeihen nöthige freiere Stellung, wie das Oberholz im Mittelwald sie hat, zu geben. Hinsichtlich der Wiedererziehung der Holzbestände geht das Be⸗ streben dahin, die natürliche Verjüngung der Buche in der Weise zu modifiziren, daß man durch künstliche Kultur der werthvolleren Nutzholzarten auf denjenigen Bodenflächen, auf welchen sie cine werthvolle Produktion versprechen, einbringt. Bei der Eiche und namentlich der Kiefer neigt man sich dahin, der Saat wieder mehr den Vorzug einzuräumen, während bei der Fichte und wohl auch bei der Tanne die Anwendung von Schul⸗ pflanzen immer mehr Ausdehnung gewinnt.“ Der Verfasser spricht bei der Herausgabe dieses Jahresberichts die Hoffnung aus, „daß der⸗ selbe zum Gedeihen des schönen deutschen Waldes einen Baustein liefern möge“. . Ueber die Hopfenernte in Deutschland berichtet die Lpz. Ztg.“: Bayern hat im Allgemeinen einen günstigen Pflanzen⸗ stand; besonders die früh aufgemachten Anlagen der Frühhopfen⸗ und der Drahtgärten zeigen ein vielversprechendes Aussehen. In Würt⸗ temberg ist der Hopfen vorwiegend rein vom Ungeziefer und gesund. Dasselbe gilt von Baden, wo indeß die Gärten durch die Juni⸗ kälte etwas gelitten haben. In Elsaß⸗Lothringen ist der Pflanzen⸗ stand sehr ungleich, mitunter stark zurück, im Großen und Ganzen aber richt unbefriedigend. Posen weist viele zurückgebliebene, jedoch im Allgemeinen gesunde Gärten auf. In Braunschweig sowie in der preußischen Altmark befriedigt der Stand der Hopfenpflanzungen mit geringen Ausnahmen bestens. Gleichfalls günstig und noch viel ver⸗ sprechender lauten die Berichte aus Ost⸗ und Westpreußen, Hohen⸗ zollern, Hessen. In der preußischen Rheinprovinz, Hannover und dem Königreich Sachsen hat nur vereinzelt Ungeziefer Schaden an⸗ gerichtet. Veterinärwesen.

In den Niederlanden sind außerhalb des sogenannten Spre⸗ lingsdistrikts während der Zeit vom 17. Mai bis 14. Juni d. J. acht Fälle von Lungenseuche vorgekommen und zwar sieben zu Overchie und einer zu Wassenaar.

Gewerbe und Handel.

Die „New⸗Yorker Hdls.⸗Ztg.“ schreibt in ihrem vom 4. d. M. datirten Wochenbericht: Gestalten sich die Verhältnisse des Geldmarktes derartig, wie zu hoffen steht, daß die Banken bei Eintritt des Herbstgeschäfts wieder im Stande sind, ihren Kunden das erforderliche Soulagement zu gewähren, so sind gute Auspizien ür eine Wiederbelebung des Handels und der Industrie vorhanden. Geld ist durch große Auszahlungen für Zinsen und Dividenden überaus

eichlich geworden, und sucht unter den obwaltenden Verhält⸗ issen nur theilweise und sehr langsam Wiederanlage in Werthpapieren, was schließlich dem legitimen Geschäft zu kommen muß. Für Call Loans konnten, nachdem m. Montag, kurz vor Eintreten es Semestralwechsels, orübergehend bis 6 % p. a. bezahlt worden war, von guten Firmen zu 2 3 % kontrahirt werden. Am Waagren⸗ und Pro⸗ duktenmarkt ist das ohnehin ziemlich ruhige Geschäft in dieser Woche durch die Feier des 4. Juli unterbrochen und der Umfang noch weiter geschmälert worden. Brodstoffe haben vorwiegend weichende Tendenz und Mais wieder recht lebhaften Exportbegehr gehabt, an welchem in den letzten Tagen Hafer ebenfalls participirt hat, während Weizen nach dieser Richtung weniger Beachtung ge⸗ funden hat. Der Frachtenmarkt war animirt bei steigender Ten⸗ enz. Baumwolle hat bei immer noch recht befriedigender Export⸗ rage für disponible Waare sowohl wie für Termine im Werthe ange⸗ ogen, konnte aber die höchsten Notirungen nicht ganz bis zum Schluß behaupten. Der Wollmarkt verharrte in der bisherigen flauen Lage. Brasil Kaffees waren still und stetig, reinschmeckende Sorten dagegen mäßig lebhaft und fest. Rohzucker begegnete animirter Frage Seitens hiesiger Raffineurs, unter deren Einfluß Werthe sich efestigt haben. Am Theemarkt herrschte bei ruhigem Geschäft eine willigere Stimmung. Von Provisionen hatte Schmalz trotz eines im Laufe der Woche etablirten Avanz mehr Frage für euro⸗ päische Märkte, während andere in dieses Gebiet gehörende Artikel immer noch sehr still sind. Terpentinöl war flau und Harz ruhig und unverändert. Raffinirtes Petroleum flau; Pipe line Certi⸗ fikates konnten den gestern erzielten Avanz bis 62 ¾ C. nicht behaupten und schlossen in matter Tendenz zu 61 ½ C. Gd. und Br. Am Me⸗ tallmarkt läßt der Verkehr im Ganzen genommen noch sehr zu wünschen übrig. Der Import fremder Webstoffe beträgt für die heute beendete Woche 1 918 592 Doll. gegen 2 703 133 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres.

Breslau, 15. Juli. (W. T. B.) Nach einer Meldung der „Schlesischen Zeitung“ hat die oberschlesische Walzwerkkon⸗ vention in ihrer letzten Sitzung beschlossen, wegen der Konkurrenz der westfälischen Werke den bisherigen Grundpreis für Walzeisen beizubehalten.

Dortmund, 13. Juli. (Rhein.⸗Westf. Ztg.) Im Eisen⸗ geschäft sind auch in der verflossenen Woche wesentliche Verände⸗ rungen nicht eingetreten, namentlich sind die Preise unverändert ge⸗ blieben. Eine Besserung ist auch vorab kaum zu erwarten, da die für die heimische Eisenindustrie besonders maßgebenden Eisenmärkte in Belgien, England und Amerika nicht allein in matter Tendenz verkehren, sondern in noch viel üblerer Lage sich befinden als der deutsche Eisenmarkt, indem dort eine große Zahl von Hochöfen aus⸗ geblasen und viele Walz⸗ und andere Eisenwerke stillgelegt worden sind oder bei bedeutender Einschränkung der Produktion den Betrieb mühsam aufrecht erhalten. Dabei haben sich insbesondere in England und Schottland so kolossale Vorräthe besonders in Roheisen angesammelt, daß dadurch nicht allein der englische Roheisenmarkt, sondern der deutsche geschädigt wird. Das würde aber in noch viel höherem Maße der Fall sein, wenn die heimische Eisenindustrie nicht durch den Eisenzoll einigermaßen geschützt wäre. In Stabeisen und Faconeisen ist fortdauernd ein recht belangreicher Bedarf des Inlandes zu konstatiren, der ohne Zweifel noch weiter steigt,

geheimst wird. Manche der betreffenden Werke sind flott be⸗ schäftigt und haben auch noch für längere Zeit Aufträge in Händen, während andere schwächer besetzt sind, weshalb auch Preiserhöhungen nicht durchzusetzen sind. In Blechen will sich der Verkehr noch nicht wieder heben, namentlich ist das Geschäft in schweren Blechen für den Schiffsbau nicht besonders, da die Schiffswerften nur schwach betrieben werden, worunter auch andere Werke leiden, die sich mit der Herstellung von sonstigen Schiffsbaumaterialien aus Eisen beschäftigen. Stahldraht wird noch immer durch die in Amerika ausgebrochene Krisis ungünstig beeinflußt, indem der Verkehr mit Amerika ins Stocken gerathen ist. Eisendraht steht dagegen anhaltend in reger Nachfrage und sind besonders Drahtstifte und andere Fabrikate aus Draht lebhaft begehrt. Die Stahlwerke haben seit einiger Zeit mehr in Eisenbahnmaterialien für das Inland zu thun, aber die Exportnachfrage hat sich leider noch nicht wieder gehoben. Die Maschinenfabriken und Eisen⸗ gießereien sind fortdauernd befriedigend beschäftigt und auch in der Lage, den bisherigen flotten Betrieb auf Grund vorliegender Ab⸗ schlüsse noch längere Zeit aufrecht zu erhalten. Ebenso verhält es sich mit den Lokomotiv⸗ und Waggonfabriken, während Kesselschmieden und Brückenbauanstalten anhaltend schwach betrieben werden. Im Kohlen⸗ und Kokegeschäft ist der Versand für die gegenwärtige Jahreszeit ungewöhnlich lebhaft, aber die Preise sind nach wie vor wegen starken Angebots gedrückt.

Glasgow, 15. Juli. (W. T. B.) (Offiziell) Die Ver⸗ schiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 10 199 gegen 12 436 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

St. Petersburg, 16. Juli. (W. T. B.) Die „Börsen⸗

zeitung“ veröffentlicht einen Bericht der zur Revision der Ab⸗ rechnungen der großen russischen Eisenbahngesellschaft eingesetzten Regierungskommission über die Verwaltung der Nikolai⸗ bahn, in welchem mehrere bei den Abrechnungen derselben zum e des Fiskus vorgekommene Unregelmäßigkeiten konstatirt werden. MNew⸗York, 14. Juli. (W. T. B.) Weizenverschif⸗ fungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver⸗ einigten Staaten nach Großbritannien 63 000, do. nach Frank⸗ reich —, do. nach anderen Häfen des Kontinents 50 000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien —, do. nach an⸗ deren Häfen des Kontinents Qrts.

15. Juli. (W. T. B.) Der Werth der Produkten⸗ ausfuhr in der letzten Woche betrug 7 073 000 Doll. Fletcher und Sharpe, Bankiercs aus Indianopolis, haben ihre Zah⸗ lungen eingestellt.

Submissionen im Auslande.

I. Belgien. 1) Verwaltung der Staatseisenbahnen.

30. Juli, Mittags. Börse zu Brüssel. Lieferung pro 1885 von 52 200 eichenen Schwellen von 2,60 m Länge. Vorläufige Kaution 0,15 Fr. das Stück. Lastenheft Nr. 124 in der Expedition des „Reichs⸗Anzeigers“. Auskunft beim Ingenieur, Direktor van Aelbroeck, rue Latérale Nr. 2, und bei der Commission de réception des fers et bois. rue d'Idalie Nr. 38, zu Brüssel.

2) Verwaltung für Brücken⸗ und Wegebauten.

9. August, 10 Uhr. Provinzial⸗Gouvernements⸗Gebäude zu Gent. Errichtung einer Wehr mit Schleuse und einer Drehbrücke in der Schelde bei Audenarde. Abschätzung 400 272 Fr. Vorläufige Kaution 20 000 Fr. Preis der Pläne 30 Fr. 80 Cts. Lastenheft Nr. 75 bei der Administration des ponts et chaussées, rue de Louvain No. 24 zu Brüssel käuflich.

28. Juli. Belfast. M. W. A. Currie secretary of the Harbour Commissioners. Lieferung eines Dampfbaggers, welcher 800 Tonnen Erde stündlich aus einer Tiefe von 35 Fuß fördert. An Stelle eines großen können auch 2 kleine geliefert werden.

III. Italien.

21. Juli. Schiffsbaudirektion des II. Neapel. Lieferung von Kupferplatten und Nägeln. Schätzung 6200 Lire. Kaution 620 Lire. Näheres an Ort und Stelle.

Verkehrs⸗Anstalten.

Die Berliner Stadtschleuse wird wegen Reparatur der Schleusenkammerwände vom 1. bis einschließlich 11. August d. J. für den Schiffahrtsverkehr gesperrt.

Hamburg, 16. Juli. (W. T. B.) Der Postdampfer „Rugia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft hat, von New⸗York kommend, gestern Nach⸗ mittag 4 Uhr Kap Lizard passirt.

II. Irland.

Seedepartements zu

Berlin, 16. Juli 1884.

Deutscher Schulverein. Soeben gelangt Nr. 11 der „Mittheilungen“ zur Ausgabe, welche einen ausfuͤhrlichen, auf Grund stenographischer Aufnahmen abgefaßten Bericht über die am 2. Juni in Graz stattgefundene Hauptversammlung enthält. An die von den einzelnen Referenten gegebenen Darlegungen der Schulverhältnisse in einzelnen Provinzen schließt sich eine detaillirte und übersichtliche Zusammenstellung des Schulvereines auf dem Ge⸗ biete des Schulwesens. Aus derselben geht hervor, daß der Schul⸗ verein mit Eröffnung des Schuljahres 1884/85 voraussicht⸗ lich 35 Vereinsschulen mit 61 Klassen (in Böhmen 23, Mähren 6, Schlesien 2, Galizien 1, Steiermark 1, Krain 2), ferner 32 Vereinskindergärten mit 41 Abtheilungen (in Böhmen 21, Mähren 6, Schlesien 2, Steiermark 1, Krain 1, Triest 1) verwalten wird. Fortlaufende Subventionen erhielten im ab⸗ gelaufenen Jahre 34 Schulen (in Böhmen 11, Mähren 4, Schlesien 5, Galizien 5, Bukowina 1, Steiermark 5, Krain 3), ferner 20 Kindergärten (in Böhmen 12, Mähren 7, Nieder⸗Oesterreich 1). An 2 Orten in Böhmen wurde ein Excurrendo⸗Unterricht, an anderen 2 in Böhmen katholischer Religions⸗ und an einem Orte in Schlesien deutscher Sprachunterricht ertheilt. Für Industrialunterricht sorgte der Verein an 6 Orten in Böhmen und 2 Orten in Tirol. Fort⸗ bildungsunterricht wurde an einem Orte in Schlesien und an 3 Orten in Steiermark ertheilt. Schulhäuser erwarb der Verein in Böhmen 15, Mähren 2, in Schlesien 1, in Steiermark 1, in Kärnten 1, in Krain 1, in Tirol 1. Schulhaussubventionen wurden in Böhmen 17, Mähren 3, Nieder⸗Oesterreich 1, Steiermark 7, Kärnten 1, Krain 5, und Tirol 6, zusammen 40 ertheilt. Zur An⸗ schaffung von Schuleinrichtungs⸗Gegenständen erhielten 3 Orte in Böhmen, 1 in Mähren, 1 in Galizien, 1 in Kärnten und 1 in Krain Beiträge. Schulbibliotheken wurden im letzten Jahre 30 auf⸗ gestellt, und zwar 6 in Böhmen, 7 in Mähren, 5 in 6 in Steiermark und 6 in Kärnten. Lebr⸗ und Lernmittel erhielten 46 Anstalten, und zwar 15 in Böhmen, 8 in Mähren, 2 in Galizien, 2 in Nieder⸗Oesterreich, 8 in Steiermark, 4 in Kärnten und 7 in Krain. Weiteres wurden in Böhmen 25 und in Steiermark 4 Lehrer⸗ gehaltszulagen ausbezahlt und im ganzen Arbeitsgebiet über 60 Ehren⸗ gaben und einmalige Remunerationen an Lehrer bewilligt, an 15 Schulen in Böhmen und 2 Schulen in Mähren das Schulgeld be⸗ zahlt und 10 Schulen Böhmens, 4 in Steiermark und 3 in Kärnten erhielten Spenden für Weihnachtsbescheerungen. An diese Zu⸗ sammenstellung reiht sich der Rechnungsabschluß vom 31 Dezember 1883 mit erläuternden Bemerkungen. Eine Schilderung der Festtage in Graz vom 31. Mai bis 3. Juni, sowie die Fortsetzung des Ver⸗ sammlungs⸗ und Festkalenders beschließen die diesmal ganz besonders umfangreiche Nummer.

Die diesjährige Schießübung des zweiten Garde⸗Feld⸗ Artillerie⸗Regiments auf dem Schießplatz bei Tegel wird fortgesetzt am Donnerstag, den 17. Juli, Sonnabend, den 19. Juli, Mittwoch, den 23. Juli, Freitag, den 25. Juli, Montag, den 28. Juli,

wenn die vielversprechende Ernte bei günstiger Witterung ein⸗

4. August, Mittwoch, den 6. August, Freitag, den 8. August, Mon⸗ tag, den 11. August, jedesmal von 8 Uhr Morgens an.

Das Publikum wird vor unvorsichtiger Annäherung gewarnt und darauf aufmerksam gemacht, daß das widerrechtliche Aneignen da verschossenen Munition nach §. 291 des Reichs⸗Strafgesetzbuchs strif⸗ bar ist. Die Finder, welche noch brauchbare Munition an ein P⸗ tillerie⸗Depot oder an das Regiment abliefern, erhalten die bestim⸗ mungsmäßigen Vergütungen. Auch wird wiederholt bezüglich des Aufhebens und der Ablieferung noch gefüllter Geschosse die gräft, Vorsicht anempfohlen. g

Leipzig, 16. Juli. (W. T. B.) Die Anmeldungen por auswärtigen Schützen zum achten deutschen Schützenfest laufen ebenso wie die Ehrengaben in bedeutender Anzahl ein. Im Schmückung der Stadt werden umfassende Vorbereitungen getroffen. Der am 20. d. M. stattfindende Festzug wird glänzend ausgestatten Die Bauten auf dem Festplatze sind bereits sämmtlich vollendet.

Ein im „Berggeist“ veröffentlichter Bericht enthält über die Größe des Kruppschen Etablissements und die Leistungsfähir⸗ keit desselben folgende Angaben: 2

Die folgenden statistischen Notizen zeigen uns die gegenwärtige Ausdehnung und Leistungsfähigkeit der Kruppschen Stahlwerke, sowie die ungemeine Zunahme der Größe derselben während der letzten 10 20 Jahre.

Im Jahre 1860 betrug die Zahl der in Essen beschäftigten N⸗ beiter 1764; bis 1870 war die Zahl derselben auf 7084 gestiegen während heute ungefähr 20 000 Arbeiter daselbst ihr Brod verdienen.

Die Zahl der Familienglieder der in dem Etablissement beschäf. tigten Menschen beträgt 45 776, einschließlich 13000 Schulkindem so daß also im Ganzen 65 381 Personen auf den Werken ihren Unter⸗ halt finden. Von dieser Anzahl leben 19 000 Menschen in Arbeiter⸗ häusern, die der Kruppschen Firma angehören.

„Gegenwärtig umfaßt das Kruppsche Etablissement folgende Ah⸗ theilungen: 1) das große Etablissement in Essen, 2) drei Kohlenberg. werke bei Essen und Bochum, 3) 547 Eisenbergwerke in Deutschland 4) verschiedene Eisenbergwerke im Norden Spaniens, bei Bilbao⸗ 5) vier Hochofenwerke in Duisburg, Neuwied und Sayn, 6) einen 17 km langen Schießplatz in Meppen für Versuche mit Kanonen, 2 Probeschießplätze in Dülmen, 7 ¼ km lang, 8) vier Oceandampfer 9) verschiedene Lehm⸗ und Sandgruben und Steinbrüche. b

In den Abtheilungen Nr. 1—5 sind gegenwärtig in Betrtieb 11 Hochöfen, 1542 andere Oefen verschiedener Art, 439 Dampffeseel 82 Dampfhämmer von 1— 40 t Gewicht, 21 Walzmühlen, 450 Dampfmaschinen, jede von 2 1000 Pferdekraft, was zusammen 185 000 Pferdekraft ausmacht.

Die Gesammtproduktion der Werke in Essen allein betrug in Jahr 1881 = 260 000 000 kg Stahl⸗ und Schmiedeeisen, welches auf 88 Werke selbst für Kriegs⸗ und Friedenszwecke fertig gestellt wurde.

Der Verbrauch an Kohlen beträgt 3100 t per Tag und ungefähr 1500 t Eisenerz werden täglich in den Hochöfen verarbeitet.

Um nur die Arbeit auf dem Essener Werke zu bewerkstelligen, braucht es 59 km Eisenbahngeleise, 28 Lokomotiven, 883 Eisenbabn⸗ wagen, 69 Pferde und 191 Wagen, 65 km Telegraphenlinien, 35 Stationen und 55 Morse⸗Maschinen; ferner 1 chemisches und 1 phpsikalisches Laboratorium, 1 photographisches Atelier, 1 litbo⸗ graphische Anstalt, 1 Druckerei mit 3 Schnell⸗ und 6 Handpressen, 1 Buchbinderei und eine ständige Feuerwehr von 63 Mann, die nichts Anderes thun.

In den Konsumanstalten, welche zu dem Werk gehören, und die man allein für das Wohl der dortigen Angestellten errichtete, wurden im Jahre 1882 Waaren im Werthe von beinahe 4 Millionen Mark verausgabt. 1 Diese Anstalten umfassen ein ausgezeichnetes Hotel, 8 Bierwirth⸗ schaften, Selterwasser⸗Stube. 1 Dampfmühle, 1 große Bäckerei, 1 Schlachthaus mit Fleischhalle, 1 Schneiderboutique, 2 Schuster⸗ läden und 46 Detailhandlungen, woselbst die Angestellten zum Selbst⸗ kostenpreis ihre Waaren beziehen können mit einem geringen Auf⸗ schlag von 5 %.

Carl Riesels Reise⸗Contor, Berlin, Centralhotel, ver⸗ ausgabt schon von heute ab die Billette für die Extrazüge nach Frankfurt Basel (2. August), nach München, Kufstein, Salzburg, Reichenhall und Lindau (2. August), sowie für die Gesellschafts⸗ reisen: 3. nach Dänemark und Schweden (3. August, 20 Tage 500 ℳ) b. nach Schweiz und Oberitalien (30. August, 16 Tage 500 ℳ).. c. zur 34. Gesellschaftsreise nach ganz Italien (6. Oktober). Auch von der gewährten E“ kombinirbarer Rundreise⸗ billette für ganz eutschland, ebenso für die Schweizer Eisenbahnen, Posten und Dampfschiffe und dem Verkauf ermäßigter Billette (hin und zurück) nach Kopenhagen, Stralsund⸗Malmö und Kiel⸗Korsör, Stockholm, London, Amerika ꝛc., sowie von den damit gratis gebotenen Auskünften profitirt das reisende Publikum. Cartl Riesels Hotelführer und Reiselexikon ist soeben in 6. Auflage aus⸗ gerüstet mit allem Orientirungsmaterial, nebst den Hülfsmitteln und graphischem Beiwerk zum Selbst⸗Zusammenstellen der losen deutschen und Schweizer⸗Couponrundbillette erschienen. Programme werden in obigem Contor gratis verausgabt.

Seit Sonnabend befindet sich als Novität auf dem Revpertoite des Belle⸗Alliance⸗Theaters ein vieraktiges Lustspiel „Die Wilden“ von Ernst Wichert, welches allabendlich sein Publikum findet und auch heiter und angenehm unterhält. Den Titel erklärt der Verfasser selbst im Stück; er versteht unter den „Wilden“ ale Diejenigen, welche in der Oeffentlichkeit, sei es nun in der Politik, in der Kunst, in der Gelehrtenwelt oder sonst irgendwo eine abge⸗ sonderte Stellung einnehmen und sich keiner bestehenden festen Ge⸗ meinschaft anschließen. Diese überaus glückliche Idee verwendet der Verfasser in seinem Lustspiel in der Weise, daß er die verschiede⸗ nen Spezies von „Wilden“ mit liebenswürdiger Komik an dem Auge des Zuschauers vorüberziehen läßt. Wenn nun auch hier und da manche Vorgänge mit einer Derbheit wiedergespiegelt werden, wie wir sie bis jetzt in den dramatischen Arbeiten Ernst Wicherts nicht angetroffen haben, so ist doch andererseits kein Mangel an lustigen Einfällen und komischen Situationen vorhanden. Die Gewandtheit des begabten Bühnenschriftstellers kommt überall zum Durchbruch, in der Glätte des Dialogs ebenso wie in der ge⸗ schickten Anordnung der Szenen. Eine detaillirte Inhaltsangabe ist ungeachtet der Einheitlichkeit der Idee, welcher aber keine Einheit⸗ lichkeit der Handlung entspricht, kaum möglich; die Personen und Szenen ziehen in bunter Reihenfolge an dem Zuschauer vorüber. Die Darstellung war im Ganzen eine gelungene. Die weibliche Haupt⸗ rolle fand in Frl. Fröhlich eine treffliche Darstellerin, welcher die ganze liebenswürdige Naivetät und der kecke Uebermuth der in toller Laune übersprudelnden „Josephine“ zu Gebote steht. Auch die Herren Steinar (Paul Dürk), Straßmann (Dr. Bruch) und Schulz (Haber⸗ land) leisteten in ihrem Fach recht Gutes und trugen reichlich zu dem Erfolge des Stückes bei. Das Publikum spendete reichen Beifall und zeichnete besonders Frl. Fröhlich durch Hervorrufe aus.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. Elsnet Vier Beilagen e(eiinschließlich Börsen⸗Beilage), und die Besondere Beilage Nr. 6,

8

außerdem ein Verzeichniß gezogener und rückständiger Prämien“

Mittwoch, den 30. Juli, Freitag, den 1. August, Montag, den

scheine des vormals Kurhessischen Staatslotterie⸗Anlehens vom Jahre 1845. 8

„Anzeiger und K.

öniglich

Berlin, Mittwoch, den 16.

8

1

iger.

[33092]

v““

Koomtoir der Reichs⸗Hauptbank für Werthpapiere zu

.

des Beutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

,—

Insera e für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register simmt an: die Königliche Expedition

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

H u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken un

Gresshandel. ““ 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. t 8. Theater-Anzeigen.

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Nudolf Mosse, Haasenstein & Bogler, G. L. Danbe & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen grösseren

Annoneen⸗Bureaux.

9. Familien-Nachrichten. beilage. E

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

bterfttec iestbefebls ergebt Auf Grund richterlichen Haftbefe ergebt gegen den ledigen Maurer Joseph Butz von Kottspiel, O./A. Ellwangen, wegen eines zu Denzlingen be⸗ gangenen Diebstahls zum Nachtheil des Anton Gruneisen und eines zu Flözlingen begangenen Ver⸗ gehens des Betrugs und der Unterschlagung zum Nachtheil des Martin Flaig. Butz ist geboren den 28. April 1858, hat blonde Haare, bleiches Aussehen, gebückte Haltung, Größe 75. b 8. Die Einlieferung hat zu geschehen in das Amts⸗ gerichtsgefängniß zu Rottweil. Rottweil, den 11. Juli 1884. B K. Staatsanwaltschaft. Gröber, H.⸗St.⸗A.

33093 Oeffentliche Ladung. 1 Der Hnecht Carl Strzoda am 2. November 1858 zu Klein⸗Lagiewnik geboren, z. Z. angeblich in Chi⸗ cago (Nord⸗Amerika) letzter deutscher Wohnort Klein⸗ Lagiewnik, 8g beschurdigt * beurlaubter Reservist ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein. b gegen §. 360 Nr. 3 R. Str. G. B. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts Lublinitz auf den 14. Oktober 1884, Vormittags 9 Uhr, vor das eX“ zu Lublinitz ur Hauptverhandlung geladen. b 28 Vunentschuldigkem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Landwehr⸗Bezirks⸗Kommando zu Hamburg dahin ausgestellten Erklärung, daß der Aufenthalt des Carl Strzoda im Deutschen Reiche nicht ermittelt, daß eine Erlaubniß zur Auswande⸗ rung nicht ertheilt worden und daß der angestellten Erkundigungen ungeachtet, sich keine Umstände er⸗ geben haben, welche die Annahme ausschließen, daß er ausgewandert sei, verurtheilt werden. E. 19enablin 0. Juli 1884 Lublinitz, den 10. Juli 1 8 8 Wycisk

Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[32943] Ladung. 3

Der Ziegelarbeiter Heinrich Klocke, 14 Jahre alt, geboren zu Lemgo in Lippe, dessen Aufenthalt unbe⸗ kannt ist, und welchem zur Last gelegt wird, daß er am 6. Februar 1884 in Hölsen mit Wollgarn hausirt hat, ohne im Besitze eines Gewerbe⸗ Legitimationsscheins zu sein, Uebertretung gegen §. 50 der Landesverordnung vom 19. Februar 1878, wird auf Anordnung des Fürstlichen Amtsgerichts hierselbst auf 8 den 17. September 1884, Vormittags 9 Uhr, vor das Fürstliche Schöffengericht zu Salzuflen zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unentschuldig⸗ tem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung ge⸗ schritten werden. 1

Salzuflen, den 10. Juli 1884. Gerichtsschreiber des Fürstlichen Amtsszerichts II.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl. Ausfertigung.

Bekanntmachung.

Auf dem im Wege der Zwangsversteigerung ver⸗ äußerten Anwesen der Johann und Anna Marie Karl'schen Wirthseheleute zu Ehring, Hs.⸗Nr. 10, sind auf Grund Schuldverhandlungsprotokolls vom 25. September 1818 für verschiedene in diesem benannte Gläubiger des vormaligen Besitzers Josef Retzer 191 Fl. = 327,42 hypothekarisch versichert, und hat zum Vertheilungstermine vom 10. Dezember v. Irs. keiner dieser Gläubiger eine Anmeldung gemacht, weßhalb der Betrag deponirt und vorbehaltlich der Rechte dieser Gläubiger dem Massagläubiger Faver Zierer, Wirth von Eitting zugewiesen wurde. G 1

Es werden nun diese verschiedenen hier namentlich nicht bekannten Gläubiger des Josef Roetzer auf Antrag des obigen Faver Zierer aufgefordert, ihre Ansprüche auf das Depositum von 327,42 bis zum Aufgebotstermine, als welcher 3

Mittwoch, der 22. (zweiundzwanzigste) Ok⸗ tober lfd. Irs. bestimmt wird, hieher begründet anzumelden, widrigenfalls ihre Forderungs⸗ und sonstigen Rechte auf diese Schuldpost erloschen erklärt und das Depositum an Kaver Zierer hinaus⸗ gegeben würde. 1

Als Termin zur Verhandlung und Verkündung des Ausschlußurtheils wird obiger Tag, Vormittags 9 Uhr, Sitzungssaal hiesigen Gerichts festgesetzt.

Regensburg, 12. Juli 1884.

Königliches Amtsgericht. II.

(L. S.) (gez.) Daxenberger, Oberamtsrichter. 3 Für die richtige Ausfertigung: Regensburg, den 14. Juli 1884.

8 G Der Königliche Gerichtsschreiber:

[32940]

8.) Prinner.

Lrvsx- Aufgebot.

Es ist das Aufgebot folgender Urkunden 1 1) der dem Herrn Professor A. Leu hier vom

Berlin unterm 23. Juli 1883 ertheilten 3 Depot⸗ scheine Nr. 241 276, 241 277 und 241 278 vom Professor A. Leu hier,

acceptirten, mit Nothadresse Ed. Triemer hier ver⸗ sehenen, am 3. Dezember 1877 fällig gewesenen Primawechsels über 705 b

vom Kaufmann Ludw. Decken hier, 3) der dem Herrn Friedrich Born, emerit. evang. Pfarrer in Cbarlotkenburg, vom Komtoir der Reichs⸗Hauptbank für Werthpapiere zu Berlin unterm 6. April 1877 und unterm 1. Mai 1879 er⸗ theilten beiden Depotscheine Nr. 54 193 und Nr. 104 410 1 b

vom Schneidermeister Christoph Dönitz hier als

Vormund des ꝛc. Born, .

4) der 10 Aktien der Rumänischen Eisenbahnen⸗ Gesellschaft Serie E. Nr. 6377, 6378, 6379, 6380, 389, 6731, 12 247, 12 248, 152 237, 153 232 über je 100 Thaler und der 12 Aktien der Deutschen Union⸗Bank Nr. 50 973, 50 974, 50 975, 50 976, 50 977, 50 978, 50 979, 50 980, 50 981, 50 982, 50 983, 50 984 3 .

vom Ortsvorsteher N. P. Kruse zu Echem bei

Lüneburg,

5) des von C. Drabandt zu Berlin am 10. April 1878 auf J. Goldfreund in Berlin gezogenen, von Letzterem gcceptirten, mit Blankogiro von C. Dra⸗ bandt versehenen, am 10. Juli 1878 fällig gewesenen Wechsels über 400 von Adolph Grüner in Dresden 8 beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 11. November 1884, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Füdenstraß 58, Saal 21, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Berlin, den 5. April 1884. 8

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 54.

[32982] Aufgebot 8 Die nachstehenden Personen: 1) der Ackerer Diedrich Kleinstoll zu Meiderich, 2) der Ackerer Hermann Götzen daselbst, 3) die Wittwe Wilhelm Schneider, Gertrud, geb. Becker, zu Düssern, 4) die Eheleute Ackerer Heinrich Heint⸗ ges und Gertrud, geb. Hagenacker, zu Wanheim und 5) die Erben des zu Düssern verstorbenen Ackerers Friedrich Wilhelm Becker: a. die Eheleute Händler Johann Liedtke und Anna Margaretha, geb. Becker, frühere Wittwe Friedrich Nipken zu Duisburg, b. der Ackerer Wilhelm August Becker zu Düssern für sich und als Vormund der Geschwister Friedrich Wilhelm und Anna Margaretha Nipken zu Duis⸗ burg, c. die Eheleute Ackerer Friedrich Wilhelm Winstermann und Louise Catharina, geb. Becker, zu Düssern, d. der Ackerer Friedrich Wilhelm Becker daselbst, e. die Eheleute Schiffbaumeister Heinrich Hebenthal und Maria Margaretha, geb. Becker, zu Neuenkamp und f. der Bierbrauer Hermann Heinrich Becker zu Ruhrort haben das Aufgebot des Grund⸗ stücks Flur 1 Nr. 220 der Steuergemeinde Duis⸗ burg, Weide in den Churkämpen, zur Größe von 41 Ar 69 Meter beantragt. Das Grundstück ist zu Band 17 Bl. 2 des Grundbuchs von Feldmark Duisburg für die verstorbenen Eheleute Heinrich Hagenacker zu Wanheim und zu ꝛ† Band 10 Bl. 32 des Grundbuchs von Meiderich für den verstorbenen Ackersmann Christian Götzen zu Meiderich einge⸗ tragen. 1

Alle Diejenigen, welche Eigenthumsansprüche an dieses Grundstück zu machen haben, werden aufge⸗ fordert, spätestens in dem auf den

22. September 1884, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Am ne Nr. 45, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumel⸗ den, widrigenfalls dieselben ausgeschlossen wer

Duisburg, den 11. Juli 1884.

Königliches Amtsgericht 1

[3298211 Aufgebot. 1u.

Der Bauermeister Ludwig Bode zu Strodthagen als Bevollmächtigter des Georg August Reinecke in Jounstiß Ellier in Nordamerika, hat das Aufgebot der unterm 12. November 1867 von dem Halb⸗ köthner Wilhelm Reinecke in Strodthagen zu seinen Gunsten über 244 Thlr. 2 Gr. 5 Pf. Abfindung ausgestellten gerichtlichen Schuld⸗ und Pfandver⸗ schreibung beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf

den 6. Februar 1885, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Einbeck, den 8. Juli 1884.

Königliches Amtsgericht. I. Mehliß. 8

[2229)0 Aunsfzebot. Es ist das Aufgebot folgender angeblich verloren gegangener Sparkassenbücher beantragt worden: 1) des Quittungsbuches der Sparkasse zu Freiburg a. Elbe III. Nr. 2036 übertragen Tom. IV. Nr. 882 über noch 1222 29 nebst Zinsen

feit dem 1. Januar 1884 Seitens des Arbeits⸗ manns Friedrich Bülkau zu Breitendeich;

2) des Quittungsbuches der Sparkasse zu Freiburg a. Elbe III. Nr. 2472 übertragen Tom. IV. Nr. 771 über 179 59 nebst Zinsen seit

dem 1. Januar 1883 Seitens der Wittwe Marie Ossenbrügge zu Breitendeich;

Nr. 397 über 217 52 inkl. Zinsen bis

zum 1. Januar 1881 Seitens der Dienstmagd

Catharina Hammann aus Drochtersen. Die Inhaber der vorstehend bezeichneten Bücher werden aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 3. Dezember 1884, Vormittags 10 Uhr, ihre Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzu⸗ melden und die Sparkassenbücher vorzulegen, widri⸗ genfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Freiburg a. Elbe, den 5. Mai 1884.

Königliches Amtsgericht. II. Just.

maecs Aufgebot.

Der Mühlenbesitzer Oscar Aßmann von Polenzig hat angeblich auf dem Bahnhof zu Frankfurt a. O. am 3. November 1883 die beiden auf den Namen „Müller Oscar Aßmann zu Manschnow“ lautenden Sparkassenbücher der Sparkasse zu Cüstrin Nr. 3088 über 375 und Nr. 5688 über 3354 95 verloren. Auf den Antrag des Verlierers werden die In⸗ haber der beiden Sparkassenbücher aufgefordert, spätestens in dem vor dem hiesigen Gericht, Zim⸗ mer Nr. 9 am 28. November 1884, Vormittags 11 Uhr, anstehenden Aufgebotstermin ihre Rechte anzumelden und die bezeichneten Urkunden vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Cüstrin, am 8. Mai 1884.

Königliches Amtsgericht.

[23309] Aufgebot. Der Kaufmann A. Bulatkin in Orel, vertreten durch den Justizrath Bohm in Stettin, hat das Auf⸗ gebot des an ihn als Aussteller übersandten, aber vor Vollziehung des Ausstellungsvermerks angeblich verloren gegangenen, auf F. Franck in Stettin ge⸗ zogenen und von diesem bereits angenommenen Wechsels vom 15. Februar 1884 über 5464 ℳ, zahlbar drei Monate dato, beantragt. Der In⸗ haber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem au den s. Februar 1885, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte im Zimmer Nr. 53 anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlosexklärung der Urkunde erfolgen wird. Stettin, den 12. Mai 1884. Königliches Amtsgericht. 8

1““

[28206] 8 Der Kaufmann Jobannes Hermann hierselbst hat das Aufgebot des von der Braunschweigischen Bank hieselbst am 7. November 1882 unter Nr. 762 aus⸗ gestellten Pfandscheins, demzufolge die Aktien der Braunschweigischen Bank Nr. 6064, 7801 und 7882 je über 100 Thlr. nebst Talons und Dividenden⸗ scheine für ein Darlehn von 630 verpfändet sind, beantragt. 1 Der Pebaber dieses Pfandscheins wird aufgefordert, spätestens in dem auf 8 den 20. Januar k. J., Morgens 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 27, ange⸗ setzten Termine sein Recht an diesem Pfandschein anzumelden und solchen vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlosigkeit desselben erfolgen wirdd.

Braunschweig, 10 Juni 1884.

Heerzogliches Amtsgericht. L. Rabert.

2979 18 In . Vertheilungsverfahren des August Buirel, Eigenthümer zu Wasselnheim, gegen die Erben des verlebten Tagners Johann Starrenberger, als: 3) Eugenie Starrenberger, ohne Gewerbe, früber zu Wasselnheim, jetzt ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort, u. Kons., ist Termin zur Erklärung über den auf der Gerichtsschreiberei des hiesigen Amtsgerichts offen liegenden Theilungsplan auf Mon⸗ tag, den 29. September 1884, Vormittags

[32984]

r, im Gerichtslokale dahier bestimmt, und die Interessenten aufgefordert, zur Wahrung ihrer Interessen in dem gedachten Termine zu er⸗ scheinen. Wasselnheim, den 30. Juni 1884.

Der Amtsgerichtsschreiber: Hegenauer. [32972] 8

Oeffentliche Aufforderung. Zur Erbschaft der kinderlos verlebten Uhren⸗ macher Heinrich Weis Ehefrau, Margaretha, geb. Hennig, in Hellingen, sind deren beide Geschwister Franz Anton und Maria Anna Hennig aus Küls⸗ heim, zur Zeit unbekannt wo in Amerika abroesend,

mitberufen. 1“ Dieselben werden hiermit aufgefordert, sich binnen drei Monaten zu melden, widrigenfalls die Erbschaft denen zuge⸗

zur Zeit des Erbanfalls nicht mehr

wesen wären. 1 Buchen, den 12. Juli 1884. Gr. Notar:

J. Serger.

am Leben ge⸗

1829821 Bekanntmachung. I. Die Urkunden über folgende Posten:

2) des von Ed. Triemer hier am 23. August 1877 auf A. Fehr hier, Gubenerstr. 60, gezogenen, vonLetzterem

des Quittungsbuches der Sparkasse für den Be⸗

zirk des vormaligen Amts Wischhafen zu Assel

theilt wird, welchen sie zukäme, wenn die Genannten

buche von Neukirch Nr. 31 Abtheilung II.

Nr. 8,

400 Thlr. nebst Zinsen, eingetragen für Gott⸗ lieb Haack im Grundbuche von Streckfuß Nr. 20 Abtheilung III. Nr. 6,

3) 500 Thlr. nebst Zinsen, eingetragen für die Heldt'schen Eheleute im Grundbuche von Trunz Nr. 60 Abtheilung III. Nr. 2 8

sind für kraftlos erklärt.

Die unbekannten Interessenten sind mit ihren

Ansprüchen auf die in der Zwangsversteigerung

des Grundstücks Serpien Nr. 12 B. hinsichtlich

der im Grundbuche desselben Abtbeilung III.

Nr. 1 bez. 2 für die Geschwister Eichler bez.

die Anna Schultz eingetragenen 44 Thlr. 40 Gr.

bez. 3,55 gebildeten Spezial⸗Masse ausge-

schlossen worden. 8 8

Elbing, den 6. Juli 1884. Königliches Amtsgericht.

4 Im Namen des Königs! Auf den Antrag des Zimmermeisters Heinrich

Kirchhoff zu Hamm als Vormund des minorennen Se Brinkmann zu Freiske, vertreten durch den

echtsanwalt Nigges zu Hamm, erkennt das

Königliche Amtsgericht zu Hamm durch den Amts⸗ richter Vüllers für Recht:

1) die Hypothekenurkunde vom 1829

über die aus der gerichtlichen Schuldverschreibung vom 2 Friedrich Tochter Maria Elisabeth Schilling zu Freiske in Abth. III. Nr. 1 a. des Grundbuchs von Freiske Band 124 Fol. 3 eingetragenen 70 Thlr.,

3. März 1829 für die Wittwe Tagelöhner Schilling, gnt. Schürmann, und deren

2) die Hypothekenurkunde vom 17. Märzu 3. August 1847 über die aus dem Rezesse vom 16. Juli 1836 und dem Nachtrage vom 17. März 1847 für den Caspar Theodor Brinkmann, gnt. Schilling, in Abth. III. Nr. 1 b. des Grundbuchs von Freiske Band 124 Fol. 3 eingetragenen 11 Thlr. 7 Sgr. 3 Pfg., werden für kraftlos erklärt und werden die Kosten des Aufgebotsverfahrens dem Antragsteller auferlegt. Verkündet Hamm, den 11. Juli 1884. Königliches Amtsgericht. [32983] Bekanntmachung. Durch Ausschlußurtheil des hiesigen Amtsgerichts vom 29. Mai 1884 sind die etwa Berechtigten der Post Abtheilung III. Nr. 1 Band I. Blatt 133 des Grundbuchs von Drohne, wonach 645 Tbhbaler 14 Gutegroschen 4 Pfennige Erbgelder der Kinder I. Ehe der Ehefrau des Besitzers Koop, Mar⸗ garetha Engel Koop, welche in dem Schichtungs- rezesse vom 2. Oktober 1815 bestimmt und per decretum vom 8. August 1821 auf die Besitzung des Kolonen Wilhelm Kooy Nr. 58 Drohne ein-⸗ getragen sind, mit ihren Ansprüchen auf diese Post ausgeschlossen und ist gleichzeitig der über diese Post gebilbete Hypothekenbrief für kraftlos erklärt. Rhaden, den 2. Juli 1884. Königliches Amtsgericht.

[32985] Im NRamen des Königs!

Auf den Antrag des Kunstgärtners Ernst John in

Marzdorf

erkennt das Königliche Amtsgericht in Dt. Kro

am 11. Juli 1884 durch den Amtsrichter

Mudrack

für Recht: 1 8 das auf den Namen des Kunstgärtners Erns John in Marzdorf lautende Sparkafsenbuch der Sparkasse des Kreises Dt. Krone in Dt. Kron Nr. 1593 über Achtzig Mark sechs und zwanzig Pfennige wird für kraftlos erklärt.

Dt. Krone, den 11. Juli 1884.

Königliches Amtsgericht.

Oeffentliche Zustellung. 8 Die Frau Siebenhaar, Rosalie Amalie, geb⸗ Heilscher, genannt Schönitz, zu Berlin, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Wolff daselbst, klagt gegen ihren Ehemann, den Weber Carl Gustav Siebenhaar, früher zu Berlin, zur Zeit dem Auf⸗ enthalt nach unbekaant, wegen unordentlichen Lebens⸗ wandels, Versagung 8 Unterhalts und böslicher Verlassung, mit dem Antrage, EE““ den Parteien bestehende eheliche Band zu trennen, den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, und demselben die sämmtlichen Kosten des Verfahrens auf⸗ rlegen und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die 13. Civilkammes des Kö⸗ niglichen Landgerichts I. zu Berlin auf 1 den 22. November 1884, Vormittags 11 ¼ Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellemux..* Zum Zwecke der öffentlichen Zustellang wird dieser Auszug der dhses ne ne gemacht. Sühneversuch fällt weg. Sühnevers als Gerichtsschreiber des Königlichen Berlin 1.

[32978]

32977 Oeffentliche Zustellꝛang. Die 1e.. Paneich zers Friedrich Reiser, Wil⸗ helmine, geborene Schmülling, früher zu Bielefeld,

1) 246 Thlr. 20 Sgr. nebst Zinsen und Kosten, eingetragen für Jacob Hoffmann im Grund⸗

jetzt zu Hannover im Kasino der Ulanenkaserne, ve