einzelner Gaue der Provinz aufzustellen und zu bearbeiten. Arbeit soll als Sonderpublikation erscheinen. — Schließlich billiate die Kommission die an den Ober⸗Präsidenten der Provinz betreffs des Zustandes der städtischen Archive und an das Königliche Kon⸗ sistorium in Magdeburg betreffs einer besseren Konservirung der älteren Kirchenbücher gerichteten Eingaben und ersuchte die ihr ange⸗ hörigen Vertreter der Geschichtsvereine, innerhalb ihres Wirkungs⸗ kreises auf eine thatkräftige Unterstützung der laut Aufruf des Ver⸗ eins für Erdkunde in Halle eröffneten Bemühungen für die Zusam⸗ menstellung der landeskundlichen Literatur der Provinz Sachsen hin⸗ arbeiten zu wollen. — Der Haushaltsplan für 1883/84 schließt in Einnahme und Ausgabe mit 21 540 ℳ Gewerbe und Handel. Die Jahresberichte der Fabrikinspektoren pro 1883. IV. (N. A. Ztg.) Die Provinz Schlesien zerfällt in zwei Auf⸗ sichtsbezirke, von denen der eine, in Breslau domizilirte, die Regie⸗ rungsbezirke Breslau und Liegnitz, der andere, in Oppeln, den gleich⸗ namigen Regierungsbezirk umfaßt.
Für Breslau⸗Liegnitz wird berichtet von bedeutender Zu⸗ nahme der Anlagen sowohl als der Arbeiterzahl, beides sei jedoch, so wie es sich in den Tabellen darstellt, nicht allein einer Verbesserung der Lage der Industrie, sondern auch sorgfältigeren Erhebungen zuzu⸗ schreiben. Ungeachtet der Vermehrung der Gesammtarbeiterzahl ist stärkeres Heranziehen jugendlicher Arbeiter und Kinder nicht erfolgt, die Prozentzahl jugendlicher Arbeiterinnen sogar zurückgegengen:; auch die Zahl der erwachsenen Arbeiterinnen sei erfreulicher Weise zurückgegangen. Der Beamte beklagt sich, daß noch immer an einzelnen Orten die durch die Ortspolizeibehörden auszuführenden Kontrolen über Beschäftigung jugendlicher Arbeiter oberflächlich erfolgen. Ge⸗ rühmt werden die günstiten Erfolge der Fabrik⸗Fortbildungsschule der Marienhütte zu Kotzenau, sie verdanke dieselben der zweckmäßigen Einrichtung, den Unterricht nicht in die Abendstunden zu legen, son⸗ dern denselben an zwei Tagen der Woche an die Vesperpause anzu⸗ schließen. Unfälle gelangten 182 zur Anmeldung, darunter 15 mit tödtlichem Ausgange. Betreffs Unfallverhütung wurden 310 Mängel vorgefunden, besondere Aufmerksamkeit wurde in Folge mannigfacher Unfälle beim (Stein⸗) Bruchbetriebe diesem Zweige gewidmet und für denselben Betriebsbedingungen festgestellt, welche bis auf einen Punkt, über welchen die Entscheidung der Königlichen Regierung noch aus⸗ steht, nachdem die Bruchbesitzer Widerspruch gegen denselben erhoben, ohne solchen ausgeführt wurden.
Zur Milderung der bekannten ungünstigen Lage der Weberbevöl⸗ kerung in den Kreisen Glatz und Neurode wurde eine bedeutende Spin⸗ nerei Niederschlesiens veranlaßt, unter festgestellten günstigen Bedingungen Arbeiterinnen aus jener Gegend heranzuziehen. Von 15 so übergesiedel⸗ ten Mädchen war nach 2 Monaten jedoch nur noch eines, eine Waise, in der Fabrik, alle anderen hatten theils wegen Krankheit, theils wegen Heimweh dieselbe verlassen, trotzdem, um das Eingewöhnen zu erleich⸗ tern, das Mögliche geschehen war. Der Beamte meint, diese That⸗ sache zeige, wie schwer es wäre, auf diesem Wege der Weberbevölkerung zu Hülfe zu kommen. Einen thatsächlich günstigen Einfluß hat eine der ersten Jacquard⸗ und Damastwebereien jener Gegend dadurch ausgeübt, daß sie einzelne Artikel, hauptsächlich Lurusdecken, auf Handstühlen arbeiten läßt und dazu den Webern die Stühle in deren Wohnungen vorrichtet; in der Regel geht damit eine wesent⸗ liche Verbesserung der Wohnung Hand in Hand. Das kürzlich auch in den Reichstagsverhandlungen erwähnte Aeltesten⸗Kollegium der Marienhütte bei Kotzenau habe nach wie vor seinen günstigen Ein⸗ fluß auf die Arbeiter und namentlich die Lehrlinge des Werkes aus⸗ geübt. Eine Flachsgarn⸗Spinnerei Meyerotto u. Co. zu Suckau bei Neustädtel hat zweckmäßige Einrichtungen getroffen, um in
der Fabrik den Arbeitern bei Beginn der Arbeit ein warmes Frühstück in Gestalt einer Mehlsuppe zu liefern; auch für Unterkunft der oft 2 Stunden von der Fabrik wohnenden Arbeiter hat diese Fabrik in einem besonderen Gebäude gesorgt.
Für Oppeln wird berichtet, die industriellen Verhältnisse Ober · schlesiens hätten sich insofern weiter entwickelt, als die Zahl der An⸗ lagen, wie deren Produktion wuchs; dagegen zeige der erzielte Gewinn auf einzelnen Gebieten, namentlich der Montan⸗Industrie, ein all⸗ mähliches Sinken; wenn damit sich die wirthschaftliche Lage der Arbeiter nicht gleichzeitig verschlechtert habe, so liege der Grund darin, daß in einzelnen Gegenden bereits Arbeitermangel eingetreten sei und daher höhere Löhne bewilligt werden mußten. Für die Eisen⸗ industrie, welche aus technischen Gründen eine gänzliche Um⸗ wälzung der Verhältnisse durchmache, liege in Herabminderung der Transportkosten das einzige Hülfsmittel; große Fortschritte in dieser Beziehung seien durch Entgegenkommen der Eisen⸗ bahndirektionen im Berichtsjahr erreicht, noch größere Erfolge wür⸗ den von den nun eingetretenen Verstaatlichungen und von Ausfüh⸗ rung der in Aussicht genommenen Kanalbauten erwartet. Die Zink⸗ industrie hatte nach einem kleinen Aufschwunge im ersten Semester, Preisrückgänge im zweiten, daneben aber gesteigerte Produktion. Be⸗ sonderen Aufschwung zeigte die Cementindustrie. In der Tertil⸗ industrie hat sich durch Errichtung einer Baumwollspinnerei an der russischen Grenze ein für dortige Gegend neuer Erwerbszweig ent⸗ wickelt, der um so wohlthätiger wirken kann, weil es an passender Arbeit für die weibliche Bevölkerung dort noch mangelt Bei der Cigarrenfabrikation trat eine Besse⸗ rung ein, Fabrikanten fingen an sich durch Anlage von Filialfabriken auszudehnen, die Auswanderung tüchtiger Cigarren⸗ arbeiter hat aufgehört. — Unfälle wurden dem Beamten 377 ge⸗ meldet, darunter 31 mit tödtlichem Ausgange. Die wirthschaftliche Lage der oberschlesischen Arbeiterbevölkerung ist, so urtheilt der Fabrik⸗ Inspektor, unzweifelhaft in einer zwar langsamen, aber stetigen Ver⸗ besserung begriffen; namentlich im Montanbezirk, wo u. A. die von fast sämmtlichen größeren Werken ins Leben gerufenen Arbeiter⸗ Konsumvereine segensreich wirken. Daß auch die Lohnverhältnisse seit 1879 in stetiger Weise sich gebessert haben, wird durch Mittheilungen über das größte oberschlesische Eisenhüttenwerk, die Königs⸗ und Laurahütte, belegt; dieselbe hatte:
Wirklich gezahlte Jahresverdienst Arbeitslöhne pro Kopf ℳ ℳ 4 600 512 608 4 917 832 622 1880/81 4 972 382 628 1881/82 5 698 193 662
1882/83 5 974 916 639
Der Rückgang des Durchschnittsverdienstes im letzten Jahre er⸗ klärt sich daraus, daß das Stahlwerk in Folge eines Schwungrad⸗ bruches 2 Monate stillliegen mußte und eine ungewöhnlich große Anzahl gewöhnlicher Tagearbeiter bei Bauten beschäftigt wurde. Nach dem Aufsichtsbeamten für 1883/84 zugegangenen Nachrichten wird für dieses Jahr wieder eine nicht unerhebliche Steigerung zu verzeichnen sein. Unter Ausschluß der jugendlichen Arbeiter sowie der Tagelöhner stieg der Verdienst der Arbeiter im Monat, wie rech⸗ nungsmäßig feststeht, bei den Hochöfen um 10,5 %, den Puddel⸗ öfen 12, im Eisen⸗ und Stahlwalzwerk 28,2, bei den Schmiede⸗ werkstätten 11,5, den Drehwerkstätten 26,9, und in der Räderfabrik um 19 %, während nachweislich in derselben Zeit die nothwendigen Lebensbedürfnisse eine Preissteigerung nicht erfuhren, ja, im Gegen⸗ theil durch die eingerichteten Konsumvereine den Arbeitern billigere Beschaffung ermöglicht wurde. In ähnlicher Weise wie auf Königs⸗ und Laurahütte haben sich die Verhältnisse bei den anderen Montan⸗ werken gestaltet.
— Die Direktion der Preußischen Hypotheken⸗Aktien⸗ Bank theilt in ihrem Bericht über die Entwickelung des Unter⸗ nehmens im ersten Semester d. J. u. A. Folgendes mit: Die an⸗ dauernd große Flüssigkeit des Geldes egünstigte im verflossenen Halb⸗ jahre die Ausgabe 4⸗ und 4 ½ % iger Pari⸗Pfandbriefe und demzufolge die Einziehung der 5 % igen Pari⸗Pfandbriefe der Bank, von denen am 30. Juni cr. nur noch ca. 17 ¾ Millionen Mark ungekündigt waren, erschwerte aber andererseits die Erwerbung neuer Hypotheken und die zeitgemäße, besonders auch sse des beliehenen
Arbeiterzahl
1878/79 1879/80
im Interesse
Diese
Aenderung bei in
8 8n
Grundbesitzes liegende worbenen Hypotheken. Die Zwangsversteigerungen Berliner Grundstücke haben im abgenommen. Es wurden versteigert 1 4 im ersten Semester — 7 Sn ür —2 Der Verminderung der Pfandbriefzinsen entsprechend, läßt die Ver⸗ waltung bei denjenigen Hypotheken, welche den gekündigten 5 %igen Pfandbriefen als Sicherheitsunterlage dienten, eine der Neuausgabe von 4 ½⸗ und 4 %igen Pfandbriefen entsprechende Zinsreduktion ein⸗ treten, was eine wesentliche Einschränkung der Hypothekenrückzahlun⸗ gen zur Folge hat. Die Bank war in der Berichtsperiode bei 9 Zwangsversteigerungen interessirt und blieb in 6 Fällen Ersteherin; fast in allen Fällen war der Wiederverkauf an andere Interessenten bereits vorher vereinbart. — Von nicht gekündigten Pfandbriefen waren in Umlauf
“ am 1 31. Dezbr. 1883
früheren Jahren er⸗ bebauter
am 30. Juni 1884 ℳ
ℳ Töö“
4 % Pari⸗Pfandbriefe .. 13 3 . 28 448 200 39 174 000 1 7
4 ½ % „ „ “
4 ½ % Pfdbr., rückz. mit 20 %
5 % Pari⸗Pfandbriefe ..
5 % Pfdbr, rückz. mit 10 % Agio 15 892 000 15 690 200
Von den verloosten Pfandbriefen sind seit dem 1. Juli d. J. bereits wieder ca. 2 000 000 ℳ zur Einlösung gelangt. Der Status vom 30. Juni d. J. ergiebt, nach Abrechnung aller Geschäfts⸗ unkosten einen Gewinnüberschuß von 228 603 ℳ gegen 191 665 ℳ in der gleichen Periode des Vorjahres.
Antwerpen, 22. Juli. (W. T. B.) Wollauktion. An⸗
boten 1818 B. Buenos⸗Ayres⸗Wollen, davon verkauft 1138 B. und 23 B. Montevideo⸗Wollen angeboten, davon 382 B. verkauft. Schöne Buenos⸗Ayres⸗Wollen und gute Lammwollen erzielten die Preise der letzten Aprilauktion, andere Sorten unverändert.
Liverpool, 22. Juli. (W. T. B.) Wollauktion. An⸗ geboten wurden 14 000 B. Die Nachfrage war eine ziemlich gute, die Preise blieben unverändert gegen diejenigen der Maiauktion.
Glasgow, 22. Juli. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 8700 gegen 13 800 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres. .
New⸗York, 21. Juli. (W. T. B.) Weizenverschif⸗ fungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver⸗ einigten Staaten nach Großbritannien 88 000, do. nach Frank⸗ reich 10 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 70 000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 14 000, do. nach an⸗ deren Häfen des Kontinents 7000 Orts.
New⸗York, 22. Juli. (W. T. B.) Der Werth der Produktenausfuhr in der letzten Woche betrug 7 105 000 Doll.
Verkehrs⸗Anstalten.
S., 23. Juli. (W. T. B.) Das Konzessionsgesuch lschaft „Kette“ zum Betrieb der Kettenschiff⸗ aale bis nach Halle ist genehmigt worden.
Bremen, 23. Juli. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Donau“ ist gestern Abend 8 Uhr in Southampton eingetroffen.
Hamburg, 22. Juli. (W. T. B.) Der Postdampfer „Lessing“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von New York kommend, heute Nachmit⸗ tag 1 Uhr auf der Elbe eingetroffen.
Sanitätswesen und Quarantänewesen. G Quarantäne⸗Maßregeln aus Anlaß des Ausbruchs der Cholerakrankheit in Toulon und Marseille.
Die portugiesische Regierung hat die deutschen Häfen seit dem 16. Juni als der Cholera verdächtig erklärt und gegen Prove⸗ nienzen aus denselben eine fünftägige Quarantäne verhängt.
Die spanische Regierung hat durch Erlaß der Königlichen Generaldirektion für Gesundheitswesen ꝛc. vom 11. Juli Folgendes angeordnet:
1) Die Provenienzen aus deutschen Häfen sind als in den Art. 36 des Sanitätsgesetzes mit einbegriffen zu betrachten und daher einer dreitägigen Beobachtungsquarantäne im Lazareth mit An⸗ wendung der reglementarischen Sanitätshülfsmittel zu unterwerfen.
2) Die von diesem Lande kommenden Schiffe, welche ursprünglich von Frankreich abgegangen sind, müssen eine siebentägige strenge Quarantäne, wenn der französische Hafen, wo die vorhergegangene Abfahrt stattgefunden hat, rein war; eine zehntägige, wenn derselbe infizirt war und kein Krankheitsfall an Bord vorgekommen ist, und im entgegengesetzten Falle eine fünfzehntägige Quarantäne in Gemäß⸗ heit des im Art. 35 des gedachten Gesetzes Vorgesehenen bestehen.
3) Dasselbe in dem vorherigen Paragraphen angeordnete Ver⸗ fahren ist auf die Schiffe an uwenden, welche, obgleich ursprünglich von Deutschland kommend, Passagiere, Gepäck und Waaren bei sich führen, welche von anderen aus Frankreich gekommenen Schiffen über⸗ nommen sind.
4) Diese Vorschriften kommen zur Anwendung bei allen Schiffen, welche seit dem 16. Juni d. J. den resp. Hafen verlassen haben
Liverpool, 19. Juli. Der britische Dampfer „Saint Dunstan“, welcher von Bombay am EI11 Marseille angekommen und am 9. von Marseille nach Liver⸗ pool abgereist ist, liegt auf der Mersey unter Quaran⸗ täne, da zwei Seeleute auf der Reise am 11. bezw. 15. d. M. an Cholera verstorben sind. Die hiesigen Behörden thun ihr Möglichstes, um das Schiff und die Mannschaft zu isoliren. Es sind Doktoren an Bord gesandt worden, um eventuell auftretende Krankheit zu überwachen. Ein schwimmendes Cholera⸗Hospital ist auf der Mersey eingerichtet, in welches heute Abend einige Seeleute vom „Saint Dunstan“ aufgenommen werden sollen.
Die portugiesische Regierung hat die niederländischen, bel⸗ gischen und marokkanischen Häfen als seit dem 16. Juni d. J. der asiatischen Cholera verdächtig erklärt.
Den aus einem von der Cholera angesteckten (sujo) Hafen kom⸗ menden Schiffen ist bis auf Weiteres verboten worden, Personen oder Güter in portugiesischen Häfen zu landen, so daß es sich für solche Schiffe nicht mehr um Absolvirung einer Quarantänezeit, sondern um
vollständige Verweisung aus portugiesischen Häfen handelt.
Agio 4 190 550 4160 850 30 954 600 17 876 250
Berlin, 23. Juli 1884.
Königsberg i. Pr., 22. Juli. (W. T. B.) Der 100 jährige Geburtstag des Astronomen Bessel wird heute hier in der feierlichsten Weise begangen. Am frühen Morgen wurden Bessels Denkmal vor der Sternwarte und sein Grab von einer Deputation seiner Verehrer, von dem preußischen Geodätischen Institut, von seiner Familie und Privatpersonen mit zahlreichen Lorbeer⸗ und Blumen⸗ kränzen geschmückt. Um 10 Uhr Vormittags empfing die neunzig⸗ jährige Wittwe des Gefeierten die Gratulanten. Von der inter⸗ nationalen astronomischen Gesellschaft und dem Geodätischen Institut waren Adressen eingegangen. Bei dem um 11 Uhr in der Aula der Universität veranstalteten Festakt hielt Professor Luther, ein Schüler Bessels, die Festrede. Für den Abend hat die Studentenschaft zwei große Commerse vorbereitet.
Frankfurt a. M., 22. Juli. Allgemeiner deutscher Handwerkertag. Den ersten Gegenstand der heutigen Tages⸗ ordnung bildete: „Das Krankenkassengesetz und die Innungsverbände“. Der Referent, Färbermeister Karstadt (Hamburg) befürwortete die Annahme folgender Resolution: „Der Allgemeine deutsche Hand⸗ werkertag erkennt in den Innungsverbänden die berufenen Leiter der Innungs⸗Krankenkassen und wirkt, soviel in seinen Kräften steht, dahin: die Innungsverbände für Zusammenfassung und Leitung der
—₰
Innungs⸗Krankenkassen zu interessiren und unterstützt die Verbände
ersten Semester wiederum
11“
nach Möglichkeit, die Innungskassen zu Verbandskassen Diese Resolution gelangte einstimmig zur Annahme.
Ebenso wurden folgende, von der gestern gewählten Redaktions Kommission vorgelegte Resolutionen einstimmig gutgeheißen: 8
I. „Der. Allgemeine deutsche Handwerkertag spricht wiederhol: die Forderung aus, daß die Reichsregierung positive Maßregeln — Erhaltung und Hebung des gewerblichen Mittelstandes ergreife zn welche der Handwerkertag nur allein die Beschränkung der — Gewerbefreiheit und die Einführung obligatorischer Innunge erkennt.“ 8.
II. „Der Handwerkertag steht auf dem Boden der obligatorisch Innungen und erklärt, daß die auf Grund des Gesetzes vom Iane 1881 zu gründenden Innungen, die den Handwertern mehr Laster auferlegen, als Rechte gewähren, nicht die vollen Sympathien da
andwerker haben. In Erwägung, daß der Antrag Ackermann 18 Abschlagszahlung auf die berechtigten Forderungen der Handwerke ist, sprechen die Delegirten Ramens ihrer Korporationen die Hes. nung aus, daß der Bundesrath diesem Antrage die Genehmigun noch vor den bevorstehenden Reichstagswahlen ertheilen werde. Die Delegirten beauftragen das Bureau, an den Reichskanzler die Bitt⸗ zu richten: Derselbe möge für Annahme des erwähnten Gesetzes sei⸗ nen Einfluß beim Bundesrath geltend machen.“
Uhrmachermeister Bäumer (Crefeld) referirte nunmehr über die Frage: „Welches sind die leitenden Gesichtspunkte für den Hard⸗ werkerstand bei den politischen Wahlen, und wie stellt sich derselbe zn den verschiedenen politischen Parteien?“ Nach erregter Debatte wurd beschlossen, eine aus zehn Personen bestehende Kommission zu wähler die die verschiedenen vorgelegten Wahlprogamme ꝛc. einer Redaktion unterziehen soll. 8
Eine sehr lange Debatte veranlaßte hierauf die Fach⸗ bildungsfrage. Es wurde schließlich resolvirt: „In Erwägung, daß zur Heranbildung eines tüchtigen Handwerkerstandes die von der Innung geleitete Fachschule der obligatorischen Fortbildungsschule vor⸗ zuziehen ist, beansprucht der deutsche Handwerkerstand die Einstellung entsprechender Summen in die staatlichen Etats zur Unterstützunz und Entwickelung des Fachschulwesens der Innungen.“
Schneidermeister Möller (Dortmund) referirte sodann über „die Vagabondenfrage“.
Die Versammlung nahm folgende Resolution (Faßhauer⸗Cöln) an: „In Erwägung, daß nur die Einführung der Gewerbefreiheit, der Paßfreiheit ꝛc. dazu geführt hat, das Vagabondenwesen zu einem großen gemeinschädlichen Uebel zu schaffen, beschließt der Handwerker⸗ tag, daß es nicht genügt, die Lösung der Vagabondenfrage in Errich⸗ tung von Vereinen gegen die Vagabondage und Errichtung von Arbeiter⸗ kolonien und Herbergen anzustreben. Der Handwerkertag erblick vielmehr die Abhülfe nur in der Beschränkung obiger freiheitlichen Gesetze.“
Einen weiteren Gegenstand der Tagesordnung bildete: „Die Steuerfreiheit der Konsumvereine.“ Es wurde beschlossen: „Ent⸗ sprechend den Forderungen des Bundesstatuts fordert der Handwerker⸗ stand die gesetzliche Beschränkung der weiteren Ausdehnung der Korn⸗ sumvereine, weil dieselben einengend auf die Ernährung und den freien Geschäftsbetrieb des einzelnen Individuums einwirken“
Endlich wurde noch auf Antrag der vorhin gewählten Redak⸗ tionskommission bezüglich der politischen Wahlen zc. resolvirt: deutsche Handwerkertag empfiehlt allen deutschen Handwerkern, bei den nächsten Reichstagswahlen nur solchen Männern ihre Stimmen zu geben, von denen sie die Garantie haben, daß dieselben für die Forde⸗ rungen der Handwerker, namentlich obligatorischer Innungen, Arbeits⸗ bücher, größte Beschränkung des Hausirhandels, Beseitigung der Wanderlager und Wanderauktionen, Regelung des Submissionswesens, der Sträflings⸗ und Militärarbeiten, eintreten. Wo es geeignet er⸗ scheint, sind Kandidaten aus dem Gewerbestande aufzustellen.“
Auf Antrag des Schneidermeisters Faßhauer (Cöln) wurde im
Weiteren resolvirt: „Die Ausführung dieses Beschlusses wird dem Centralvorstande, sowie den Landes⸗Provinzial⸗ und Bezirksämtern des deutschen Handwerkerbundes übertragen.“ Hierauf wurden die Verhandlungen auf Mittwoch vertagt. 23. Juli, Vormittags. (W. T. B.) Nach einer Meldung aus Coruna, von gestern, hat der spanische Post⸗ dampfer „Gijon“ mit dem englischen Dampfer „Laxrham“ kollidirt. Beide Dampfer sanken. Durch den spanischen Dampfer „Santo Domingo“ wurden 45 Passagiere des „Gijon“ Mann von der Mannschaft des „Larham“ nach Coruha ge⸗ racht.
Rom, 22. Juli. danten der „Vedetta“ Bianchi am 1.
Der Zoologische Garten ist durch das soeben vollendete neue Affenhaus um eine Sehenswürdigkeit reicher geworden. Das Haus, nach den Angaben des Direktors Bodinus von den Bauräthen Ende und Böckmann unter Assistenz des Architekten Schulz ausgeführt, ist ein großes Rechteck von ungefähr 40 m Länge und 13 m Breit Es erscheint gleichsam als Kombination eines massiven Ziegelstein⸗ baues mit einem in Eisen und Glas konstruirten, äußerlich gesehen, als Gewächshaus dienenden Anbau. An den nach Norden liegenden Ecken des ersteren befinden sich Thürme, durch welche man in das Innere gelangt, während an der westlichen und öf⸗ lichen Seite Räume für den Wärter und die Futtervorräthe angebaut sind. Südlich von diesen, wieder an den Ecken des Glashauses und den Thürmen entsprechend, haben die beiden großen Außenkäfige ihren Platz gefunden. Betreten wir durch einen der Thurme das Haus, so gelangen wir in eine 33 m lange und 6 ½ m breite Halle, die einen ganz fremdartigen Eindruck auf uns macht. Wir glauben uns auf großen Festsaale zu befinden. Starke Bambussäulen tragen die Decke, welche mit reizend gemustertem Bastgeflecht überzogen ist, das wiederum von reich verzweigten dünneren Bambusstäben getragen wird. Durch eine große Glaswand, deren Fläche ungefähr 176 qm mißt, ist der Raum für die Affen von den Beschauern getrennt. Die Thiere haben nun nicht mehr von dem schädlichen Staub zu leiden den das hin⸗ und herwogende Publikum aufwirbelt. Auch stehen die Affenkäfige nicht mehr an der kahlen Wand, sondern den Hinter⸗ grund bildet ein dichter immergrüner Tropenwald, in dem das drollige Volk gleichsam herumzuspringen scheint. Gegen 20 große baumartige Gewächse und über 900 kleinere und kleinste haben hier Aufstellung gefunden. Hr. Dr. Bodinus hat hier einen Versuch ins Große übertragen, welchen er schon seit Jahren in dem einen Flügel des Vogelhauses angestellt hat, und man darf u. A. hoffen, daß die seltenen Menschenaffen hier einmal längere Jahre aus⸗ dauern. Wenn wir uns das mit Affenkäfigen besetzte Gewächshaus näher ansehen, so bemerken wir, daß es durch Glaswände in drei Theile getheilt wird. In dem mittleren Raume, unter dem sich auch der Keller mit den Heizungen befindet, sind füng Käfige aufgestellt, wovon der mittlere die größten Dimensionen hat. Er mißt 6 ½ m in der Breite, 3 ½ m in der Tiefe und 5 m in der Höhe. In dieser mittleren Abtheilung sollen die Menschenaffen untergebracht werden, da dieselbe durchschnittlich eine Temperatur von 18 Gr. R. aufweisen muß. Außer jenen finden hier noch andere zarte Affen Unterkommen, denen es in den Flügeln rechts und linke zu kalt ist, denn hier wird die Temperatur nur auf 15 Gr. R. er⸗ halten. Auf jeder Seite finden sich hier vier Käfige, die durch einen Gang mit den Außenkäfigen in Verbindung stehen, so daß die Affen bei warmem Wetter sich auch draußen herumtummeln können.
zu vereinigen’
und Forr⸗
London,
(W. T. B.) Einer Meldung des Kommar⸗ aus Aden zufolge bat sich der Reisende Juli cr. wohlbehalten in Makalla befunden.
22
„ 22.
Ceylon oder in Indien, in eire
Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. El
Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Berlin:
—
Württemberg.
zum Deutschen
1884.
4 121.
Deutsches Reich.
der in der Zeit vom 1. Januar bis und
Nachweisung
8 pi Ans f Zoll⸗ 15. Juli 1884 innerhalb des deutschen Zollgebiets mit dem Anspruch auf Zoll Steuervergütung abgefertigten Zuckermengen. ¹)
—
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ertigten Zuckers.
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in der Zeit vom 1. Jan. bis 30. Juni
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der Zeit vom
1. bis 15.
Kandiszucker und Zucker harten Broden,
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Aller übri sowie alle Zucker in K und Mehlfor
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vom 1. Jan. bis 30. Juni
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Waarenverzeichnisses)
in in der Zeit der Zeit
vom 15. Juli
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von mindestens Polarisation des statistischen
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Brandenburg 50 418 Pommern. 3 905 927 Sachsen einschließlich der Schwarzb. Unterherrschaft Schleswig⸗Holstein...
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1) Die Nachweisung bezieht sich auf diejenigen Zus
und dadurch dem inländischen Markte entzogen worden ²) Die Abweichungen gegen die vorjährige Berlin, den 22. Juli 1884.
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Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.
Monatschrift für deutsche Beamte. 7. br. halt: Angelegenheiten des Vereins: Bekanntmachungen der Dire „ des Preußischen Beamten⸗Vereins. Rechtsverhältnisse — 4 amten: A. Gesetzgebung, Verordnungen, Erkenntniffe. — B. Ab 8 lungen und Nachrichten über Fragen des Beamtenthums: n⸗ aus Parlamentspapieren. — König⸗Wilhelm⸗Stiftung für erwachsene Beamtentöchter. — Entscheidung des Reichsgerichts zum 5 IS, 20. April 1882. — Wittwenpension ist auf die nach dem Haftpfli 5 gesetze zu gewährende Entschädigung nicht einzurechnen. — Das Dienf einkommen der vom Amte suspendirten preußischen 9% 2* Abhandlungen und Aufsätze allgemeinen Inhalts: Ist der Versi⸗e e⸗ rungsvertrag ein gewagter? — Vom Frübaufsteben. S. “ Tagebuche. — Parzival. (Fortsetzung.) — Vermischt Ditular der Fürstl. Behörden von 300 Jahren. — Scherzfrage. 22 Salamander⸗ reiben. — Dienstreisen der Beamten. Sprechsaal: Welchen 2 2 amten ist das Prädikat „Kaiserlich“ ꝛc. geben? 8 ““ ist dem Feldmesser zu führen erlaubt? Ist der 11.““ tigt, ein Siegel zu führen? — Anonyme Zuschriften an die Redaktion betreffend. — Bücherschau. — Vakanzenliste. — Inserate. “ Beiträge zur Erläuterung des Deutschen Rechts, in besonderer Beziehung auf das preußische Recht .“ Handels⸗ und Wechselrechts. Begründet von Dr. J. A. Gruchot. Herausgegeben von Rassow, Reichsgerichts⸗Rath, und Küntzel, Kammer⸗ ichts⸗Rath. Dritte Folge. Achter Jahrgang. Viertes und fünftes Heft. (Der ganzen Reihe de Beiträge XXVIII. Jahrgang) 15S. 1884. Verlag von Franz Vahl „Mohrenstr. 13,14. — Inhalt: Abhand⸗ lungen. Beiträge zur Geschichte und Dogmatik der Pfandbrie svsteme nach preußischem Recht. Von Hrn. Prof. Dr. jur. Withelm von Brünneck in Halle a. S. — Der abstrakte obligatorische Vertrag im modernen Rechte. Von Hrn. Oberlandesgerichts⸗Rath v. 3. in Berlin. — Das Mahnverfahren in seiner E1““ brechung der Verjährung nach gemeinem und preußischem . Von Hrn. Gerichtsassessor Dr. P. F. Aschrott in Cöpenick. — 2
88
zu
88 Der.
versteht die C. P. O. unter „Klagegrunde und „Grund des erho enen Anspruchs“? Hrn. Reichsgerichts⸗Rath Dr. Julius Pe
Leipzig. — Steht im Falle des §. 184 Nr. 1 Ges. vom
1883 den Realberechtigten ein Widerspruchsrecht 2 4. bedingung der Baarzahlung zu? Von Hrn. Rechtsanwalt Dr. 3 en feld in Berlin. — Inwieweit ist, wenn ein Termin zur Fortsetzung der mündlichen Verbandlung angesetzt ist, das im früheren 8 Verhandelte bezw. Festgestellte zu berücksichtigen und in “X“ bestand des Urtheils aufzunehmen? Von Hrn. Oberlandesgeric ts⸗ Rath Hermann Meyer in Marienwerder. — ““ 1. gericht bei Erlaß eines bedingten Endurtheils das ange fochtene unbe dingte Urtheil der ersten Instanz unbedingt aufzuheber Von Hrn. Dr. F. Barkhausen, Richter in Bremen. — echtungs⸗
em An beklagten über die fraudulose Absicht des des Anfechtungsgesetzes, §. 24 Nr. 1 Konkn so schoben werden? Beitrag zum Begriff ⸗Rechtsvo - C. P. O. Von Hrn. Landgerichts⸗Rath Bre⸗ . Deutsche Landwirthschaftliche Presse. Nr. 58. ie deutsche Landwirthschaftsgesellschaft. — Feuil 8 im Meer und seine Beziehungen zum Festland. fv. Wartensleben in Rheinsberg (Fortsetzung). — Avxpara 8 tigen Meldung bestimmter Temperaturen. D. R.⸗P. Nr. 24
bbildung.) — Correspondenzen. ꝛc.
2 5 4 8 8 2 Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl
Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels
des Dentscheu Reichs⸗Anzeigers und Königlich Preuhischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
E
register nimmt an: die Königliche Expedition
u. dergl.
. Verloosung, 1— u. s. w. von öffent
.Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etec. Amortisation,
Zinszahl lichen Papieren.
Deffentlicher
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.Industrielle Etablissements, Grosshandel.
Literarische Anzeigen.
Familien-Nachrichten. † Fa
. Verschiedene Bekanntmachungen. 8. Theater-Anzeigen. In der Börsen-
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlatte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen gräßeren Annoncecn⸗Bureaux.
Fabriken und
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beilage. veen einen rich Kramer und Sophie Thiemann, gel
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Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. [33174] Steckbrief. 4 Gegen den unten beschriebenen Malergehülfen Heinrich Julius Alerander Strey, geboren am 23. Mai 1860 in Grabow, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft in actis J. IV. c. 58./84 wegen gemeinschaftlich vollendeten schweren und versuchten einfachen Diebstahls verhängt. 8 Es wird ersucht, denselben zu verhaften und iin das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt⸗Moabit 11/12 abzuliefern. Berlin, den 17. Juli 1884. Die Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht I. Beschreibung: Alter 24 Jahre, Größe 11 Statur schlank, Haare dunkelblond, Stirn Bart: keinen, Augenbrauen dunkelblond, 2 dunkel, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, 3.0 gut, Kinn länglich, Gesicht länglich, Gesichtsfarb blaß, Sprache deutsch. Kleidung: trägt stets einen großen schwarzen Hut (Schlapphut). 34181 Steckbrief. Gean den unten beschriebenen Metalldreher Johann August Peschel, welcher sich verborgen hält, soll eine in den Akten IIa 116. 84 durch voll⸗ streckbares Urtheil des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin vom 21. Mai 1884 erkannte Gefängnißstrafe von sechs Monaten rvollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Amts⸗ gerichtsgefängniß des Ergreifungsorts abzuliefern. Berlin, den 16. Juli 1884. önigliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I. Beschreibung: Alter 39 Jahre, Größe 1,75 m, Statur kräftig, Haare dunkelblond, Stirn gewölbt, Bart: Schnurr⸗ und Kinnbart bellroth, sonst rasirt, Augenbrauen blond, Augen blau, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn behaart, Gesicht länglich oval, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: auf dem Mittel⸗ handknochen des linken Zeigefingers 1 Narbe.
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[34182] Steckbrief. 1 1 egen den Schiffer Albert Demnick, zuletzt in Lehnin wohnhaft, 23 Jahr alt, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Körperverletzung verhängt. 8 1 Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Brandenburg a. H. ab⸗ zuliefern. Posdam, den 17. Juli 1884.
J.
[34180] Steckb Gegen die unverehelicht Dorothea Emma Bohm,
a. H. wohnhaft, gebürtig
1 zesf
das Gerichtsgefängniß zuliefern.
ersfuch!t, b
Königliche Staa
[34177] Steckbriefs⸗
Der geg am
oren am
Abtheilung für Untersuchun
erkannten Gefängnißstrafe dem 12. März neuett. b Berlin, den 14. Juli 1
34037
Der unter dem 14. Bäckergesellen Bernhard am 8. Juli 1855 zu Br werder, erlassene genommen. 1 Berlin, den 15. Königliche Staatsann
.
[34035]
Johannisberg erlassene tion ist durch Ergreifung Waldenburg, den 16.
Der Sta
[34036]
1) Naugard, daselbst der Arbeiter Aug
2) tober 1844 in La
deren Aufenthalt unbekan
. Königliche Staatsanwaltschaft.
gelegt wird:
Potsdam, den 17. Juli
Steckbriefs⸗C
Naugard wohnhaft,
rief. e 17 Jahr zuletzt in
welche flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls und Betrugs ver .
9
teselb
e.“ tsanwaltschaft.
Erneuerung.
den Kaufmann Otto Friedrich August 1. April 1828 zu Naumburg, b llstreckung einer gegen denselben durch Ur⸗ theil des früheren Königlichen Stadtgerichts zu Berlin,
gssachen, Deputatio
vom 4. Oktober 1876 in den Akten J. 284. 76 rep.
von 5 Monaten
1880 erlassene Steckbrief wird er⸗
884.
Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht I.
ledigung. ktober 1883 geg Switalski,
ermühle, Kreis Marien⸗
wird hiermit
v 3 pril 1880 hinter den früheren Die unterm 30. April 188 1 Berghauer, jetzt Dienstknecht August Welzel aus
— 89 8 8 38 Strafvollstreckungs⸗Requisi⸗
erledigt. Juli 1884. atsanwalt.
Ladnng. Der Gymnastiker Franz Friedrich Wilhelm Rosenbach, geboren am 2. Dezember 1848 in
wohnhaft, ust Knispel am ndsberg a. W. geb
nt ist, und welchen
alte Sophie Brandenburg Kiek bei E
Zarlitz,
n III.,
unter
en den geborer
zurück⸗
21. Ok⸗ oren, in
zur Last
Gewerbeschein eingelöst,
Gewerbe nl binderei und Kesselfli
zur Hauptverhandlung geladen. schuldigtem Ausbleiben w geschritten werden.
Berlinchen, den 19. Gerichtsschreiber des
1 P sün . nde Personen:
un Levy Meyer und eest, israelitisch.
Heinrich Rinke, Thristian Rinke und Lisette, geboren am 2. Januar 1860 zu 1
rich Stracke und Marie,
— Schuhmacher
der Eheleute Elisabeth, geb
ber 1860 zu Soest, katholisch,
1860 zu Soest, katholisch,
zu Soest, katholisch,
am 20. Mai 1860 zu
katholisch,
Klimberg, „geb. am
katholisch,
1860 zu Werl, katholisch,
am 16. Februar 1884 in Gerzlom ein vom Gewerbebetriebe im Umherziehen unterworfenes 5 — nämlich die Schirmmacherei, Topf⸗ flickerei, betrieben zu haben, 3 und
884, Vormittags 9 Uhr, Schöffengericht in Berlinchen
vird zur Hauptverhandlung
Juli 1884. Königlichen
Oeffentliche Ladung.
Bernhard Meyer, Sohn der Eheleute Kauf⸗ der Florentine, geb. Herz⸗ geboren am 18. Januar 1860 zu Lohne, Kreis
— Sohn —9U
43; Soboron 2 29 Tob⸗ 3) Franz Stührmann, geboren am 20. Fe
inri „Sohn der Eheleute Hein⸗ ) Heinrich Stracke, Sohn der C 8 80 . geborene Romeko, geboren 0. August 1860 zu Soest, katholisch, am 10. August 1860 zu Soest, kat BI 2. ⸗p2 6 ₰ 4 ohn O Cigarrenmacher Joseph Schmidts, S Nee— an 5 Seg Joseph Schmidts und à Gericht C Siepmann, geboren am 5. Septem⸗
6) Hermann Vahle, Sohn te Fran, Vahle und Christine Koester, geboren am 29. Juli
7) Franz Wilke, geboren am 31. Januar 1860
8) Kanzleischreiber Friedrich Wilhelm mann, zuletzt in Werl, Sohn der Eheleute Johann Baumann und Franziska, geb. Bremme, geboren Unieux
9) Kommis Josef Jolk, zuletzt in Werl, Sohn der Eheleute Anton Jolk und Margarethe, geb. 22. August 1860 zu Werl,
10) Oekonomie⸗Eleve Ernst Küper, zuletzt in Werl Sohn der Eheleute Apotheker Ernst Küper und Josephine Pastor, geboren am 29. Februar
11) Heinrich Kramer, Sohn der Eheleute Hein⸗
vom 16. September 1860 zu Illingen,
werden beschuldigt, Wehrpflichtige in der en
der Steuer
in den De 8 “ zu entziehen, ohne Erlaubniß „Bur verlassen oder nach erreichtem militärpflichti
H A das
nung
ssich außerhalb des Bundesgebietes aufg
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haben, 8 8 — . 4 Ab 8 Vergehen gegen §. 140 Abs. 1⸗Nr. Dieselben werden auf
Auch bei unent⸗ vor die Strafkammer des ,
5 8 2 1[15o zu Dortmund zur Hauptverhandlung geladen.
242*2
Amtsgerich ths⸗Amt Soest
22 Landrc
von dem Königlichen
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ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Dortmund, den 8. Mai 1884/. Königliche Staatsanwaltschaft.
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Absicht, sich dem Eintritte Dienst des stebenden Heeres “ Bundesgebie
gen Alter ehalten zu
1 Str. G. B.
7. September 1884, Vormittags 9 Uhr, . Königlichen Landgerichts
1 z † ; r zesosß Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 v“ F über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen
ohne
Eubhastattonen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
1240471 Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll Grundbuche von den Umgebungen Band! auf den Namen der Handelsgesellschaft G Schmidt u. Co. EE11.“ in der Thae Nr. 58 belegene Grundstü IrSrneoig , Vormittags 9; Uhr,
das
or dem unterzeichneten i 8 — in der Jüdenstraße Nr. 58, 1 Trepp versteigert werden.
Das Grundstück ist 1 pro 1886,7 zur Gebäud r. der Steuerrolle, beglaubigte Ab blatts, etwaige Abschätzungen un stück betreffende Nachweisungen, Kaufbedingungen können in
der Ebeleute Franz jit 138⸗ L teue 22 U sowie in der Jüdenstraße 58, 2 werden. ;5 Fgaoforde Alle Realberechtigten werden aufgefordert, nicht von selbst auf den Ersteher übergedenden sprüche, deren Vorhandensein ode Grundbuche rungsvermerks artige Forderungen
in Frankreich,
agrg
nicht hervorging, insbesondere von Kapital, Zinsen, kehrenden Hebungen o.
steigerungstermin von Geboten anzumelden und, Gläubiger widerspricht, machen, widrigenfalls
im Band 125 Nr. 5928
1⸗*
Gerichtsstelle
eppe, Saal 11,
mit 13 820 ℳ Nutzungswerth
r veranlagt. Auszug aus chrift des Grundbuch⸗ dandere das Grund besondere der Gerichtsschreiberei 2 Tr., Zimmer 29, eingesehen
die An⸗ r Seeg n dem ; it de intragung des Versteige⸗ zur Zeit der Eintragung de 8 oieder⸗ 1 der Kosten, spätestens im Ver⸗ vor der Aufforderung zur Abgabe falls der betreibende dem Gerichte glaubhaft zu dieselben bei Feststellung des