1884 / 188 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 12 Aug 1884 18:00:01 GMT) scan diff

mittag nach Gelbensande hat begeben können. Die Gro herzoglichen Herrschaften gedenken daselbst einen 14tägigen Aufenthalt zu nehmen und werden von dort aus auch am 19. d. Mts. den Einzug in Rostock halten.

Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 11. August. (Th. C.) Die Erbgroßherzogin begiebt sich um die Mitte der Woche zu längerem Aufenthalt nach Reichenhall.

In unserer Nachbarschaft Jena herrscht seit gestern fest⸗ liches Leben: Die dortige Schützengesellschaft feiert ihr 350 jähriges Bestehen in solenner Weise durch Veran⸗ staltungen aller Art, deren Höhepunkt der heute stattgehabte historische Festzug bildete, auf den sehr viel Sorgfalt verwendet worden ist

SOesterreich Ungarn. Pest, 9. August. (Wien. Abdp.) Wie die „Agramer Zeitung“ meldet, hat der Kaiser das außerordentliche Budget der mit Kroatien und Slavo⸗ nien vereinigten Militärgrenze für das Jahr 1884 bezüg⸗ lich der Einnahmen aus den ausgeschiedenen Waldungen, deren Erlös zu Investirungszwecken bestimmt ist, und der Ver⸗ wendung dieser Einnahmen bestätigt. Es betragen demnach die Einnahmen: aus Waldnutzungen 1 508 500 Fl. und aus den Interessen der angelegten Kapitalien 65 000 Fl., zusam⸗ nen 1 573 500 Fl., wozu noch die berichtigte Restsumme aus dem Jahre 1883 per 2681 261 Fl. kommt, so daß der Titel „Einnahmen“ sich mit 4254 761 Fl. beziffert. Hiervon werden verwendet: auf allgemeine Verwaltungsauslagen 109 345 Fl., auf Eisenbahnen 256 000 Fl., auf Investirungen im Be⸗ reiche der autonomen Verwaltung 690 500 Fl., zusammen 1 055 845 Fl.

b Belgien. Brüssel, 11. August. (W. T. B.) Die Kammer hat den Antrag der Linken auf Vertagung der Berathung des neuen Schulgesetzes mit 66 gegen 35 Stimmen verworfen und ist darauf in die Diskussion des Gesetzes eingetreten.

Großbritannien und Irland. London, 11. August. (W. T. B.) In der heutigen Unterhaussitzung erklärte der Premier Gladstone: der Schutz, den die Regierung Australien in Bezug auf Neu⸗Guinea zugesagt habe, erstrecke sich auf die Südküste von Neu⸗Guinea, östlich von dem Gebiet, auf das niederländischerseits Ansprüche erhoben würden; die nördlich liegenden Landestheile und die nörd⸗ lich und östlich gelegenen Inseln seien ausgeschlossen. Innerhalb der englischen Schutzlinie würden die Eingeborenen gegen Ungesetzlichkeiten von Seiten englischer wie auslän⸗ discher Staatsangehöriger geschützt werden. Der Unter⸗ Staatssekretär Afhley fügte hinzu: für Neu⸗ Guinea werde ein Ober⸗Kommissar ernannt werden, der von dem Gouverneur der Fidschi⸗Inseln ganz unab⸗

hängig sei. Der Staatssekretär des Krieges, Lord Har⸗ tington, erwiderte auf eine bezügliche Anfrage: die Vor⸗ bereitungen für eine eventuelle Expedition, um dem General Gordon öllfe zu bringen, seien getroffen. Der Unter⸗Staatssekretär Lord Fitzmaurice theilte mit, daß der baldige Abschluß eines Handelsvertrages mit Mexiko, welcher England auf eine Reihe von Jahren die Behandlung als neeistbegünstigte Nation gewähre, zu erwarten stehe. Lord Northceote regte zu einer Diskussion über Egypten an und verlangte, unter Angriffen auf die diesbezügliche Politik der Regierung, näheren Aufschluß über die Mission Lord Northbrooks. Der Premier Gladstone trat für die Politik der Regierung ein und lehnte jede weitere Auskunft über die Mission Lord Northbrooks ab. Gleichzeitig vertheidigte derselbe das seiner Zeit getroffene englisch⸗französische Abkommen, jedoch nicht, um dasselbe zu diskutiren, denn das Abkommen sei jetzt todt und für andere Verhältnisse berechnet gewesen, die jetzt vorüber seien.

Der „Times“ wird aus Durban gemeldet: Die Re⸗ gierung des Kaplandes habe eine Proklamation erlassen, in welcher sie erklärt, daß sie die Walfisch⸗Bay nebst dem anliegenden Gebiet annektire.

1114* graph“ erfährt, daß die Regierung 1000 Ruderboote zur Beförderung der Expedition, welche den Entsatz

Gordons bewirken soll, bestellt habe. Die Expedition, welche Anfangs Oktober aufbrechen wird, soll sich in Wady⸗Halfa konzentriren. Den Oberbefehl über dieselbe wird wahrschein⸗ lich General Wood übernehmen.

Frankreich. Paris, 12. August. (W. T. B.) Der „Voltaire“ bringt über die Besetzung von Keelung folgende Details: Der Admiral Lespes blockirte am 5. d. Keelung. Die Chinesen versuchten mit dem Feuer einer am Ufer aufgestellten Batterie die Blockade zu beantworten. Hierauf erwiderte die Flotte das Feuer und brachte die Batterie zum Schweigen, ohne daß Jemand ge⸗ tödtet oder verwundet wurde. Eine Compagnie wurde sodann gelandet, um die Geschütze zu vernageln und diese Operation schnell ausgeführt; die Franzosen verloren hierbei einen Todten und zwei Verwundete. Die Flottendivision des Admirals Lespeès blieb vor Keelung vor Anker liegen, um die chinesischen Schiffe am Kohleneinnehmen zu verhindern. Die Flottendivision des Admirals Courbet befindet sich vor Futschu, bis auf vier Schiffe, welche vor Woosung an der Einfahrt des Shanghai⸗Flusses Stellung genommen haben, um eventuell die Reklamationen Patenôtres zu unter⸗ stützen.

In Marseille sind am 10. August 7 Personen an der Cholera gestorben.

Versailles, 11. August (W. T. B.) Die National⸗ versammlung hat in ihrer heutigen Sitzung den ersten Artikel der Verfassungs⸗Revisionsvorlage mit 523 gegen 139 Stimmen angenommen, nachdem zwei hierzu gestellte Amendements verworfen worden waren. Der zweite Artikel untersagt die Beantragung einer Revision der republikanischen Regierungsform und spricht aus, daß die Mitglieder früherer französischer Herrscherfamilien nicht zu Präsidenten der Republik gewählt werden können. Bocher erklärte: der Kongreß schaffe ein unnützes Werk. Wenn Frankreich, das stets Herr seiner Geschicke sei, die Ver⸗ fassung werde ändern wollen, werde es das in legaler Weise thun. „Wir vertrauen ihm mit Ruhe unsere Wünsche, unsere Rechte, unsere Hoffnungen an.“ (Beifall auf der Rechten.) Der Minister⸗Präsident Ferry erwiderte: das Auftreten Bochers sei ein Beweis für die Wichtigkeit des Artikels. „Wir beantragen nicht, die ewige Dauer der Republik zu

v b 5 5 8 . 8 2 dekretiren; wir beantragen nur zu bestätigen, daß die Republik

existirt und daß sie das Recht hat, sichzu vertheidigen. Die Republik ist ein unveräußerliches Recht Frankreichs, und es ist weit mehr der Würde Frankreichs als seiner Sicherheit wegen, daß wir beantragen, daß die republikanische Regierungsform eine unwandelbare sei“. (Beifall im Centrum und auf der Linken.) Der Bischof Freppel erklärte den Artikel für unnütz, denn wenn das französische Volk eines Tags der Re⸗ publik müde sei und auf ein Herrscherhaus Frankreichs zurückkommen wolle, das Frankreich Ruhm und Einigkeit gegeben habe, so werde das der Artikel in keiner Weise verhindern. Von der Linken wurde dazwischen gerufen: welches Herrscherhaus Frankreichs gemeint sei? Freppel erwiderte: es gebe nur ein einziges französisches Herrscher⸗ haus und das sei das durch den Grafen von Paris reprä⸗ sentirte. Darüber erhob sich auf der linken Seite großer Lärm, und Floquet rief dem Redner zu: Sprechen Sie die Verurtheilung des Grafen von Paris aus; wir werden sier ausführen. Freppel schloß seine Rede mit der Erklärung: ein neuer Kongreß werde das Werk des jetzigen Kongresses wieder beseit:gen können, sowie mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß man auf die Erklärung der ewigen Dauer der Republik am 4. Mai 1889 mit der Wiederherstellung der Monarchie werde antworten können. Bei der Abstimmung wurde sodann der erste Paragraph des zweiten Artikels betreffend die republikanische Regierungsform mit 602 gegen 165 Stimmen angenommen. Der zweite Paragraph, betreffend die Nichtwählbarkeit von Mitgliedern früherer Herrschersamilien zu Präsidenten der Republik, fand mit 597 gegen 153 Stimmen Annahme. Perin beantragte nunmehr die Vertagung der National⸗ versammlung auf nächsten Mittwoch, damit die chinesische Frage berathen werden könne, denn die Lage habe sich verschlimmert, und Frankreich befinde sich mit China im Kriege. Der Minister⸗Präsident Ferry erklärte das für unrichtig. Périn erwiderte: jedenfalls seien das Bombardement und die Besetzung von Keelung keine Anzeichen herzlicher Be⸗ ziehungen; das sehe doch eher einem Kriege als etwas Anderem ähnlich, und es liege daher die dringende Nothwendigkeit vor, die chinesische Frage zu berathen. Der Minister⸗Präsi⸗ dent entgegnete: die Nationalversammlung werde wahr⸗ scheinlich am Mittwoch oder Donnerstag ihre Arbeiten beendet haben und die Kammer dann sofort die Tongking⸗Ange⸗ legenheit berathen können. Der Antrag Périns wurde dann auch mit großer Majorität abgelehnt.

Italien. Rom, 11. August. (W. T. B.) Im Laufe des gestrigen Tages wurden in den infizirten Ort⸗ schaften der Provinzen Genua, Massa e Carrara und Turin 11 neue Cholerafälle konstatirt, von denen 7 tödtlich verliefen. Außerdem ist eine am Sonnabend an der Cholera erkrankte Person gestorben.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 11. August. (W. T. B.) Der Kaiser ist mit der Kaiserin und der Kaiserlichen Familie heute Nachmittag nach Kraßnoje⸗ Selo übergesiedelt und hielt heute Abend 6 Uhr, begleitet von den Großfürsten und einer glänzenden Suite, in welcher sich auch der deutsche Botschafter, General von Schweinitz, befand, einen Umritt in dem von den Truppen bezogenen Lager. Die Kaiserin und die Großfürstinnen folgten zu Wagen; die zur Theilnahme an den Truppenmanövern kommandirten ausländischen Offiziere, welche schon Nach⸗ mittags in Kraßnoje⸗Selo angelangt waren, hatten sich dem Gefolge des Kaisers angeschlossen. Während des Zapfen⸗ streichs wurden die ausländischen Offiziere dem Kaiser vor⸗ gestellt. Zu dem dann folgenden Thee war auch der deutsche Botschafter General von Schweinitz geladen. Der Galavor⸗ stelut im Theater, welche Abends 9 Uhr begann, wohnten der Kaiser und die Kaiserin bei.

Amerika. New⸗York, 8. August. (Allg. Corr.) Die Leichen der ihren Embehrungen erlegenen Mitglieder der Greely⸗Expedition wurden heute mit entsprechender Feierlichkeit auf Governors Island gelandet. Der Ceremonie wohnten der Kriegs⸗Minister Mr. Lincoln, die Generale Sheridan und Hancock sowie die Spitzen der Civil⸗, Militär⸗ und See⸗Behörden an. Die Leichen werden aufge⸗ bahrt bleiben, bis die Vorkehrungen für die Beerdigung voll⸗ endet sind.

Afrika. Egypten. Kairo, 8. August. (Allg. Corr.) Die in hiesigen militärischen Kreisen vorherrschende Meinung ist, daß wenn die Entsendung einer Expediton zum Ent⸗ satz des Generals Gordon im Herbst beschlossen wird, dieselbe die Route über Dongola den Nil auswärts einschlagen werde. Die Absicht, Suakim zur Basis der Operationen zu machen, darf als gänzlich aufgegeben betrachtet werden, ebenso die geplante Anlegung einer Eisenbahn von Suakim nach Berber. Das brreits in Suakim gelandete Eisenbahnmaterial wird nach Indien verschifft werden. Der Mudir von Dongola hat sich erboten, sechs Boote, die nöthigen Lootsen und 1000 Mann zu stellen, um die eng⸗ lischen Dampfer über den Kataärakt zu befördern. Major Chermside hofft, es werde ihm gelingen eine Gegenliga unter den Stämmen gegen Osman Digma zu organisiren.

Zeitungsstimmen. 8 Die „Staatsbürger⸗Zeitung“ bringt einen leiten⸗ den Artikel unter der Ueberschrift „Die Getreidezölle und die Wahlagitation“, welchem wir folgende Stellen entnehmen:

w . Das Bestreben der Reichsregierung ist vom Beginn der neuen Wirthschaftspolitik angelegentlich darauf gerichtet ge⸗ wesen, den kleinen Mann, den Arbeiter und noch weitere Volkskreise von den direkten Staatssteuern gänzlich zu befreien. Wenn dies Ziel noch bei Weitem nicht erreicht worden ist, so tragen daran die Manchestermänner notorisch doch die meiste, wenn nicht die alleinige Schuld. Daneben ist die Staatsregierung seit längerem darauf be⸗ dacht, das gesammte System der Kommunalbesteuerung so zu ge⸗ stalten, daß neben dem obligatorischen auch der unentgeltliche Volksunter⸗ richt, freilich unter der Oberhoheit des Staates, nicht der Kirche, überall eingeführt werden kann. Weiterhin bewegen sich zur Seite der Wirthschaftspolitik, welche wesentlich mit der Förderung der nationalen Produktion und Arbeit auch auf die Steigerung des persönlichen Arbeitsertrages, der Arbeitslöhne gerichtet ist, die sozialpolitischen Re⸗ formen, die voll und ganz dem Arbeiter, vor Allem dem industriellen, zu gute kommen

Ein Einwand, der von der freihändlerischen Doctrin gemacht zu werden pflegt, besteht bekanntlich darin, daß das Getreide ein Rohstoff sei und Rohstoffe dürfe man nach Adam Smith und anderen so wenig wie Halbfabrikate durch Zölle oder Steuern vertheuern.

Wir bestreiten diese Theorie der vermeintlichen Monopolisten

nationalökonomischer Weisheit ganz und gar. Weizen R Gerste, Hafer sind vielmehr vom Standpunkte nationaler, deose Arbeit fertige Ganzprodukte. Alle diese Getreidearten, ge erster Linie der Weizen und Roggen, sind aber im Fruchtsetund 5 rationellen deutschen Landwirthschaft durchaus nothwendige In. e produkte, mag auch die manchesterliche Weisheit dieselbe noch füba auf den Anbau von Futterkräutern und auf die Viehzucht gegs nedr der amerikanischen und russischen Konkurrenz vertrösten. Des üder die letztere und hauptsächlich wiederum die amerikanische des Mage und Roggens einen ungeheuren Vorsprung gegenüber der deutse. Landwirthschaft gewonnen haben, dies noch näher darzulegen er für heute der Raum unseres Blattes. Die Thatsache einer sole Konkurrenz ist ja auch zu notorisch, als daß sie gegenüber g8* falschen manchesterlichen Wahlagitation, welche mit dem nation⸗ 8 Schutzmittel der Getreidezölle fortgesetzten Mißbrauch treibt besonders erhärtet zu werden brauchte. Zeitung

Die „Norddeutsche Allgemeine schreibt:

In der Frage der Postdampfer⸗Subventionen gehen imme wieder neue Zustimmungserklärungen ein, so eine mit 878 Unta⸗ schriften bedeckte Adresse aus Löbau in Sachsen und der sehr ines, striellen Umgegend dieser Stadt. Ebenso erklärt eine Reihe der z⸗. gesehensten Industriellen und Männer aller Parteien in Kaifer⸗ lautern dem Reichskanzler ihren Dank für die Vertretung der Ve⸗ lage im Reichstage. (Wir haben dieselbe bereits wörtlich nit⸗ getheilt.) g

Die Handelskammer für den Kreis Mülheim a. Rhein für ihrem lebhaften Bedauern über das Scheitern der Vorlage im leste Reichstage Folgendes hinzu: b *

„Unter den gegenwärtigen wirthschaftlichen Verhältnissen, weltz⸗ bei fast allen industriellen Unternehmungen das Bestreben erkennen lassen, für den im Kampfe mit einer vielseitigen Konkurrenz sit prozentual stetig verringernden Gewinn Ersatz zu suchen in fom⸗ schreitender Ausdehnung der Produktion, macht sich die Nothwendir⸗ keit, die Erportfähigkeit der heimischen Industrie mit allen Mitter zu fördern und derselben neue Absatzgebiete zu erschließen, imme mehr fühlbar. 8

Die Einrichtung und Unterstützung übersecischer Dampferlinien betrachten wir als ein wirksames Mittel zur Erweiterung bestehenden und zur Anknüpfung neuer Geschäftsverbindungen, weil vorab darurz der deutsche Handel und die deutsche Industrie von ausländischen Transportgelegenheiten und damit gleichzeitig vielfach auch von der ausländischen Zwischenhandel unabhängig gemacht werden würde Wir haben daher den in Rede stehenden Gesetzentwurf mit Freuder begrüßt, als einen neuen Beweis der Fürsorge, welche die bohbe Reichsregierung unserer auf den Export angewiesenen Industn. widmet.

Die aus Reichsfonds zu gewährenden Unterstützungen für solch Dampferlinien dürfen nicht einseitig nur in Bezug auf ihre etwaige⸗ postalischen Ergebnisse oder direkte Erfolge bemessen und abgewogen es können dieselben vielmehr nur hinsichtlich ihrer Wirkung auf ein mit der Zeit wachsende gedeihliche Weiterentwickelung des gesammt wirthschaftlichen Lebens Deutschlands beurtheilt und geschätzt werde

Der aus 150 Mitgliedern bestehende Kaufmännische Verein Limbach i. S. hat in einer Eingabe dem Reichskanzler den besonder Dank des Vereins für die Einbringung der Dampfervorlage gesprochen.

In derselben Zeitung lesen wir:

Für die erfreuliche Entwickelung, welche das Sparkassenm überall nimmt, sprechen auch die Mittheilungen verschiedener Handele⸗ kammer⸗Berichte. So finden wir in dem Bericht der Kammer sir das Lennegehiet des Kreises Altena und für den Kreis Olpe, daß dis Einlagen in die dortigen Sparkassen, welche im Jahre 1871 nur ert. 3 400 820 und im Jahre 1880 bereits 8 189 755 betrazen hatter im Jahre 1883 auf 9 628 430 hinaufgegangen waren. Sels Wachsthum der Ersparnisse spricht deutlich für die allgemeine Heburng des Wohlstandes, namentlich unter der auf die tägliche Handarket angewiesenen Bevölkerung, welche bekanntlich vorzugsweise Interessen⸗ ten der Sparkassen sind.

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Central⸗Blatt der Abgaben⸗Gesetzgebung und Ver waltung in den Königlich preußischen Staaten. Nr.] Inhalt: Anzeige der in der Gesetzsammlung und im Reichs⸗Geset blatte erschienenen Gesetze und Verordnungen. I. Allgemeine Ver waltungsgegenstände: Unzulässigkeit des Rechtsweges bezüglich der Frage, ob ein Kündigungsbeamter wegen einer während seiner Dienst⸗ zeit entstandenen dauernden Dienstunfähigkeit in den Ruhestand zu setzen sei. Berücksichtigung der Wittwen⸗ und Waisergeldbeiträge eststellung des den suspendirten sowie den gegen Einlaffung ines Theils ihres Gehalts beurlaubten Beamten zu bewilligenden

haltstheils. Annahme der Reichsschuldverschreibungen als Sicherheit für Zoll⸗ und Reichssteuerkredite. Behandlung der mit Post bei den Hauptämtern eingehenden Gelder. Verändern n dem Stande und in den Befugnissen der Zoll⸗ und Steuerstellen

III. Indirekte Steuern: Feststellung des Nettoge wichts des mie dem Anspruch auf Steuervergütung in Kisten ausgehenden rangirten felzuckers. Verlängerung der Frist zur Einzahlung der gel

Tabackgewichtsteuer. VI. Personalnachrichten.

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Statistische Nachrichten.

den VeröFfentlichungen des Kaiserlichen Gesunk sind in der 31. Jahreswoche von je 1000 Einwobnern. sdurchschnitt berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlr⸗ 36,5, in Breslau 37,4, in Königsberg 31,4, in Cöln 34,9, in Frankfur a. M. in Hannover 26,2, in Cassel 20,1, in Magdeburg 3 in Stettin 38,9, in Altona 30,6, in Straßburg 25,4, in Mesz 309, in München 31,4, in Nürnberg 29,7, in Augsburg 26,0, in Dre⸗ den 26,2, in Leipzig 31,0, in Stuttgart 28,3, in Braunschweig 249 in Karlsruhe 19,0, in Hamburg 22,6, in Lübeck —, in Wien 22,9, 9 Budapest 34,6, in Prag 31,3, in Triest —, in Krakau 37,1, in Base 26,3, in Brüssel 21,6, in Amsterdam 33,0, in Paris 23.1, 8 London 22,9, in Glas gow 24,5, in Liverpool 28,9, in Dublin . Edinburg 15,8, in Kopenhagen 22,8, in Stockholm 21,1, in Chr⸗

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stiania 20,1, in St. Petersburg 28,5, in Warschau 44,1, g. Odessa 52,7, in Rom 22,2, in Turin —, in Bukarest 24, Madrid 33,9, in Alerandrien —. Ferner aus eit 6 bis 12. Juli: in New⸗York 29,8, in Philadelphia 26,7¼ Chicago —, in St. Louis —, in Cincinnati —, in San Ftrar zisko 22,8, in Kalkutta 20,2, in Bombav 22,1, in Madras 34,3.

Beim Beginn der Berichtswoche und in den ersten Tagen 2 selben herrschten an den meisten deutschen Beobachtungsorten schwag⸗ südliche, südwestliche bis westliche Luftströmungen, auch die in Breslan und Konitz beim Wochenbeginn wehenden Nordwestwinde gingen den nach Südwest. An den meisten Stationen ging der Wind am und 30. nach Nordwest (in Konitz erst am 1. August), d blieb auch an den meisten Orten bis an das Ente der Woche überwiegend, nur in München und Karlsin., gewannen in den letzten Tagen der Woche wieder südwes, liche, in Cöln südöstliche Strömungen die Oberhand. Ihr Temperatur der Luft lag an allen Stationen, am wenigsten in I⸗. am meisten in Berlin und Konitz, unter der normalen. Niederschlae⸗ erfolgten häufig, aber nur im Osten in ergiebigem Maße. Schwac⸗ Gewitterentladungen wurden aus Berlin, Bremen und München 8 meldet. Der beim Wochenbeginn ziemlich hohe Druck der Luft lense in den ersten Tagen geringe Schwankungen. Er stieg am 29. an ut Stationen, mit Ausnahme von Konitz, wo er bis zum] Augae sank und dann erst wieder zuzunehmen begann, sank am 1.898 langsam, zeigte aber zu Ende der Woche ziemlich allgemein igenss Tendenz.

Auch in dieser Woche war die Sterblichkeit in den gr⸗ Städten Europas noch eine hohe, doch gegen die Vorwoche e

verminderte. Die allgemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl für die eutschen Städte sank auf 30,4 von 31,7 der Vorwoche (pro Mille und Jahr berechnet). Etwas gesteigert erscheint die Sterblichkeit in den füd“ und mitteldeutschen Städten, während sie in den nördlichen vielfach abgenommen hat. Geringer wurde die Zahl der gemeldeten Todesfälle an Darmkatarrhen und Brechdurch⸗ fällen, obwohl die Gesammtzahl der Meldungen 1300 noch übersteigt. In Folge dessen war auch der Antheil des Säuglingsalters an der Sterblichkeit ein wenn auch nob sehr großer, doch schon ein geringerer als in der Vorwoche. Von 10 000 Lebenden starben 149 Säuglinge (aufs Jahr berechnet) gegen 172 der Vorwoche, in Berlin 213, in München 152. Eine Abnahme der Todesfälle an diesen Krankheitsformen zeigen Berlin, Danzig, Königsberg, Stettin, Breslau, Stuttgart, Dresden, Magdeburg, Hamburg, Braunschweig, Cöln, Barmen, Elberfeld, Düsseldorf, Crefeld, Straßburg u. a.; eine Zunahme Nürnberg, Heilbronn, Eßlingen, Leipzig, Neustadt⸗ Magdeburg, Halle, Frankfurt a. O. und Frankfurt a. M., Hannover, Bremen, Altona, Aachen, Dortmund, Bochum u. a. Auch in Paris, London wurden weniger, in Wien, St. Petersburg, Warschau, Hdessa, Bukarest mehr Todesfälle daran gemeldet. Aus Reutlingen und New Orleans wurden je 1, aus Baltimore WMitte Juli) 3 Todesfälle an Cholera nostras gemeldet. Sterbe⸗⸗ fälle an Ruhr kamen 15 zuc Mittheilung, von denen 8 auf Berlin entfallen. Typhöse Fieber fangen an mehr Todesfälle hervorzu⸗ rufen und waren letztere in Posen, München, Stuttgart, Wien, Genf zahlreicher, in Zürich hat die Epidemie abgenommen. Sterbefälle an Fleckkvphas kamen nur vereinzelt aus London, St. Petersburg, Odessa, Malaga zur Anzeige. Masern riefen in Wismar, Bres⸗ lau, Regensburg, Halberstadt, Mühlhausen i. Th., Barmen, Prag, Amsterdam, Haag, London, Liverpool mehr, in Berlin, Bielefeld, Essen, Paris, Rotterdam weniger Todesfälle hervor. Das Schar⸗ lachfieber zeigte in Königsberg, Ingolstadt, Aschersleben eine unahme, in Berlin eine Abnahme der Sterbefälle. Die Sterblichkeit an Dißphtherie war in Berlin, Ham⸗ burg, Breslau, Leipzig, Prag eine größere. in Dresden, Wien, Paris, London eine kleinere. Auch Sterbefälle an Keuchhusten haben vielfach ab⸗, in Berlin, Leipzig, Dresden zugenommen. Pocken erfuhren vielfach Nachlässe; aus Wien, Paris, Brüssel wird kein Todesfall (aus den Vororten Brüssels 5), aus Berlin, Metz, Warschau, Odessa, Murcia je 1 gemeldet. Auch in Krakau, Prag, St. Petersburg, Liverpool, New⸗Orleans traten Pocken in beschränk⸗ ter Zahl auf; in London läßt die Exidemie nach, auch aus Kalkutta und Madras werden weniger Pockentodesfälle gemeldet. Aus Kal⸗ kutta werden (15.— 21. Juni) nur noch 22 Todesfälle an Cholera in Toulon und Marseille geht de Epidemie ihrem Ende

gegen, dagegen kamen aus einer größeren Zahl italienischer Orte,

jetzt noch vereinzelte, Cholerafälle zum Vorschein. Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Von den „Mittheilungen des Freiberger Alter⸗ thums⸗Vereins“, herausgegeben von dem Vorstande desselben Stadtrath Heinrich Gerlach, ist kürzlich das 20. Heft (1883) schienen. (Freiberg in Sachsen, Gerlachsche Buchdruckerei). Auch in diesem Heft werden die „Bilder aus Freibergs Vergangenheit“, von dem Herausgeber, fortgesetzt. Diesmal sind es die „Beschert Glück“⸗ Fundgrube und das Halsbrückner Amalgamirwerk, welche in Wort und Bild (vom Jahre 1830) geschildert werden. Daran reiht sich der eingebende Jahresbericht über das Bauwesen Stad eiberg im Jahre 1883 (allgemeine Uebersicht, Ausführlicheres über einzelne Bau lichkeiten, Geschichtliches, Funde u. dergl.), erstattet von den Stadt räthen Gerlach und Börner, und die Freiberger Bürgerchronik (neue Bürger, verstorbene Bürger, wohlthätige Stiftungen und Vermächt⸗ nisse, Freiberger Gedenkbuch) für das verflossene Jahr, verfaßt von dem Herausgeber und dem Polizei⸗Sesretär

cht Kaden. Eingeleitet wird das in jeder Beziehung gut ausgestattete Heft (besonders dankenswerth ist die leider von vielen Geschichtsvereinen bei ihren Publikationen außer Acht gelassene gute Heftung nebst Be⸗ schnitt) durch einen eingehenden interessanten Vortrag über die säch⸗ sischen Kleiderordnungen unter Bezugnahme auf Freiberger Verhält⸗ nisse, welchen der Oberlehrer an der Königlichen Realschule zu Anna⸗ berg, L. Bartsch, im Freiberger Alterthums⸗Verein gehalten hat. Dann folgt Fortsetzung und Schluß des Aufsatzes von dem Kantor Hingst in Leisnig: über ein Freiberger Steuerregister aus dem Ja 1546 (betreffend die „Hospitaldörfer“ Oberbobritzsch, b Pretzschendorf und Tuttendorf und die „Rathsdörfer“ berg, Berthelsdorf, Müdisdorf, Obers Hilbersdorf, F. berg und Randeck) nelst historischen richten und angehängten vergleiche emerkungen 3 vorkommenden Familiennamen, über ihre Abstammung Dr. phil. Heydenreich, Oberlehrer am Gymnasium Albertinum und Privatdozent an der Königlichen Bergakademie in Freiberg, bespricht in dem folgenden Aufsatz das Urkundenbuch der Stadt Freiberg, dessen erster Band kürzlich ausgegeben worden ist und den 12. Band des Haupttheils des großen im Auftrage der Königlich sächsischen t Ermisch besorgten Codex 8

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diplomaticus Saxopiae bildet. Der erste Theil des Freiberger Urkunden⸗ entbalt in 5 Gruthhei d für die eigentliche eschichte (bis 1485) in Betracht kommenden Urkun⸗

die Diplomatarien des Do kanerklosters St. Pauli, anziskanerklosters, des Nonnenk der heiligen Maria ena von der Buße und des Kollegiatstists zu Unser Lieben 1 in Aussicht stehende zweite Theil wird außer dem ur⸗

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die auf die Geschichte des Freiberger Bergbaues be⸗ cke bringen. Am Schluß seines Referats verspricht der sich als Bibliothekar des Vereins dazu für besonders im nächsten Heft der „Mittheilungen“ eine Ueber⸗ sicht der wichtigeren wissenschaftlichen Literatur über die Ge⸗ schiche Freibergs und seines Bergwerks zu veröffentlichen. Den Gegenstand eines anderen interessanten Beitrages, verfaßt vom erlehrer Paul Knauth am Gymnasium Albertinum, bildet die

ge von Tristan und Isolde und ihre poetische Behandlung ins⸗ sondere durch Heinrich von Freiberg. Ueber die Persönlichkeit des Minnesängers sollen weitere Mittheilunzen folgen. Eine Uebersicht der Literatur über Heinrich von Freiberg ist dem Artikel angehängt. Am Schluß des Hefts finden wir noch eine Umschau über die wissenschaftliche Literatur aus dem Jahre 1882, soweit sie die Ge⸗ schichte Freibergs und seiner Umgebung betrifft, und endlich ein Verzeichnis der mit dem Freiberger Alterthumsrerein in Schriften⸗Austausch stehenden Vereine und Anstalten. Der Freiberger Alterthumsverein, zu welchem der Beitritt jedem, in wie außerhalb der Stadt Freiberg wohnhaften Alterthumsfreunde freistebt, wurde am 14. Marz 1860 gegründet und hat den Zweck, durch Forschen und Sammeln, Schrift und Wort die städtischen und vaterländischen Geschichtsquellen zu erschließen sowie die Zeugen denk⸗ würdiger Vergangenheit der altehrwürdigen Berghauptstadt . sens der Mit⸗ und Nachwelt zu erhalten. Dieses Ziel erstrebt der zerein durch fortwährende Vervollständigung des von ihm im Jahre 1861 eröffneten Freiberger Alterthumsmuseums und seiner Bibliothek durch Vereinsversammlungen und Vorträge, sowie durch Herausgab der „Mittheilungen“ zu weiterer Verbreitung der Kenntnit beimischer Geschichte. Zugleich mit der Versendung der Hefte erfolgt die Erhebung der Jahressteuer von 3 Ein besonderes Eintrittsgeld ist nicht zu entrichten. Anmeldungen neuer Mitglieder, literarische Beiträge für die „Mittheilungen“ sowie Gaben für die Bibliothek und die Sammlungen des Vereins nimmt dessen orstand jederzeit dankbar entgegen. Das Alterthumsmuscum am bermarkt (Kaufbaus) ist geöffnet: Sonn⸗ und Feiertags Vor⸗ und achmittags zu 10 für die Person, Mittwochs und Sonnabends acmittags zu 20 ₰. Mitglieder des Freiberger Alterthumsvereins, cwie deren Angehörige, haben an diesen Tagen freien Eintritt. Außer dieser Zeit erfolgt die Oeffnung des Museums gegen Karte zu 1 ℳ, für 1 dis 10 Personen gültig. Die Annahme von Alterthümern er⸗ olgt entweder geschenk⸗ oder leihweise (gegen Revers) oder in beson⸗ eren Fällen durch Ankauf durch den Vorstand des Vereins, Stadt⸗ rath Gerlach Burgstraße 22. Die Bibliothek des Vereins (am

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Alterthu useum), enth Handschriften, Druckschriften, 1 karten, Pläne und Kunstblätter, steht den Mitgliedern nach Anleitung einer gedruckten „Bibliothekordnung“ vom Jahre 1880 zu freier Be⸗ nutzung offen. Bibliothekar: Gymnasial⸗Oberlehrer Dr. Heydenreich. Bibliothekstunde: bis auf Weiteres Sonnabends Nachmittags 2 bis 3 Uhr. Gedruckte Kataloge nebst Nachträgen liegen zur Einsicht aus und sind auch zum Preis von 50 käuflich zu haben. Gewerbe und Handel.

Wie die „B. Börs.⸗Ztg.“ meldet, hat am 9. August die Konstituirung der zur Errichtung der Berliner Waarenbörse gebildeten Aktiengesellschaft stattgefunden. Dieselbe wird auf dem Terrain der Grundstücke, Burgstraße 22, Heiligegeiststraße 5 und 5a. erbaut. Das Aktienkapital ist zunächst auf nur 450 000 nor⸗ mirt, eine Erhöhung desselben aber vorbehalten, sobald der Bau⸗ vertrag in allen Einzelbeiten definitiv festgestellt und abgeschlossen sein wird. Die Aktien sind mit je 1000 vollbezahlt und gelangen zunächst nicht an die Börse. Das außerdem benöthigte Kapital wird durch eine hypothekarische Anleihe geschafft. Bis zur Fertigstellung des Baues, wofür ein Zeitraum von 1 ½ Jahren angenommen ist, in welchem die Gesellschaft ihre statutenmäßige Thätigkeit nicht entfalten kann, hat man Hrn. Direktor Bodskin aus dem Aufsichtsrath dessen Mitglieder den verschiedensten Zweigen des hiesigen Handels⸗ standes angehören in den Vorstand delegirt und wird Letzterer bis zur Wahl eines salarirten Direktors die Geschäfte der Gesellschaft

ohne Gehalt leiten.

Glasgow, 11. August. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 9727 gegen 14 054 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Bradford, 11. August. (W. T. B.) Wolle fest bei besserem Begehr, Garne und Stoffe ruhig. Submissionen im Auslande. Spanien.

1) 1. September, 11 Uhr. Trubia, Artilleriefabrik. 3000 Meter⸗ Centner Eisen in Stangen zur Verfertigung von Geschossen. Vor⸗ anschlag: der Centner 9 Pes. Kaution: 5 % des Werths.

2) 10. September, 12 ½ Uhr. Junta economica des Departe⸗ nents Ferrol. 700 Stück verzinktes Eisenwellenblech à 1,840 m ang, 0,855 m breit, 2 mm dick (Gewicht: ca. 14 000 kg). Vor⸗ anschlag: 0,50 Pes. a kg. Kaution: 210 Pes. 8

3) 10. September, 1 Uhr. Madrid. Fomento⸗Ministerium, General⸗ Direktion der öffentlichen Arbeiten. Metallkonstruktion einer Brücke an der Straße von Adanero nach Gijon. (Valladolid.) V g 51 789, 34 Pes. Kaution: 2600 Pes.

4) 14. September, 1 ½ Uhr. Madrid. Finanz⸗Ministerium. General⸗Direktion der Regie. 500 Ries weißes Papier für Wechsel, 300 Ries für Handelspapiere. Voranschlag: 17,40 Pes. pro Ries. Kaution prov.: 870 Pes.

Näheres an Ort und Stelle.

Verkehrs⸗Anstalten.

Hamburg, 11. August. (W. T. B.) Der P. „Allemannia' der Hamburg⸗Amerikanis fahrt⸗Aktiengesellschaft hat, von Westindi Lizard passirt, und der Postdampfer „Rhaetia sellschaft ist, von New⸗York kommend, 8 mouth eingetroffen.

Berlin, 12. August 1884.

d. Mts. stieß der von Gießen 8,20 früh ab⸗ fahrende Schnellzug bei der Einfahrt in den Bahnhof Cochem in Folge falscher Weichenstellung auf einen dort haltenden Güterzug. Bei dem Unfall haben zwei Reisende und der Zugführer des Schnellzuges unerhebliche Kontusionen erlitten. Die Maschine und der Packwagen des Schnellzuges sowie mehrere Wagen des Güterzuges sind beschädigt worden.

Am 9.

Bonn, 11. August. (W. T. B.) An dem gestern und heute stattgehabten großen Wettstreit deutscher Männer⸗Gesang⸗ vereine haben sich im Ganzen 56 Vereine betheiligt. Der Aachener Gesangverein „Hilaria“, der bei dem gestrigen allgemeinen

streit bereits den ersten Preis, eine von Sr. Königlichen Hoheit

8 zollern gestiftete goldene Medaille, erhalten heutigen engeren Wettstreit den Sieg davon goldenen Medaille bestehenden 3 Kaisers und eine von Ihrer

tete prachtvolle Vase.

New⸗York, 11. August. —.) Das gestrige Erd⸗ beben erstreckte sich längs der ganz von Maine bis Maryland und westlich bi Die größte Heftigkeit erreichte dasselbe in Hartford in Connecticut, wo mehrere Personen zur Erde geworfen und verletzt wurden. In verschiedenen Quartieren von New⸗York und anderen Städten stürzten sich die Bewohner unter Schreckensrufen auf die Straßen, und die Polizei dieselben zur Rückkehr in ihre Woh⸗

hatte Mühe, b wegen. Eine gleiche Aufregung herrschte in den Bade⸗

18 nungen zu b. wegen.

orten Longbranch, Coney⸗Island und Long⸗Island. In Boston wurden 6 Erdstöße ver pürt, bei welchen die Gebäude in beunruhigender Weise schwankten. Man ieses Erdbeben für

der atlantischen Küste stattgefunden h „Wi dtise Theater fort, und üben die von vor ihre ungeschwächte Anzie⸗ Die Gastin, welche wir gestern

Im Neuen Friedrich setzt Frl. Bertha Csepscanyi il ihr gegebenen Vorstellungen nach ungskraft auf das Publikum aus.

Violetta in dem istigen Krieg“ zu sehen Gelegenheit

erfreut durch ihr feingebildetes und anmuthiges Spiel. mden Beifall, welcher ihr zu Theil wurde, mußte sie sich mit Frl. in theilen, die ihre Rolle als Else in einer durchaus vollendeten ise gab. Wir können nur wiederholen, was wir schon neulich getonten, daß Frl. Collin überraschende Fortschritte macht und sich einem Grade der Vollkommenheit nähert, der sie den tüchtigsten Sonbretten gleich stellt. Ihr liebenswürdiger Humor, die Schalk⸗ haftigkeit in Miene und Spiel, die anmuthige Erscheinung, alles vereinigt sich, um der jungen Dame eine vielversprechende Zukunft zu bereiten. Ffonders dadurch wirkt Frl. Collin, daß sie sich vor Uebertreibung et und stets die rechten Schranken inne zu halten weiß. Das sich leider von Hrn. Binder nicht sagen. Hr. Binder gestaltet on ihm gegebenen Rollen zu Leistungen, welche weit den Autoren gegebene Auffassung hinausgehen, und in seiner Darstellungsart hart an das Erlaubte. Die Rolle des Tulpenzüchters Balthasar Grooth wird in seinen Händen zur Farce und berührt bei ihrem ohnehin wenig sympathischen Charakter geradezu abstoßend. Hr. Binder ver⸗ fügt doch über ein genügend tüchtiges schauspielerisches Können, so daß er füglich von derartigen Kunststuckchen, wie er sie zuweilen giebt, ab⸗ fehen könnte. Hr. Swoboda spielt den Filippo Sebastiano mit der ihm eigenthbümlichen Gewandtheit und glücklichem Humor, was in gleicher Weise von Frl. Schmidt als Fürstin Artemisia gesagt werden muß. Hrn. Weidmanns Leistung als Umberto ist in jeder Weise lobenswerth.

Krolls Theater. „Linda von Chamounix', eine früher viel⸗ geg bene Oper von Donizetti, welche aber seit langer Zeit von dem hiesigen Repertoire verschwunden ist, wird jetzt, gelegentlich des Gast⸗ spiels der Sgra. Fohström, mit der gefeierten Sangerin in der Titel⸗ rolle wieder einstudirt. Am Donnerstag dürfte die erste Aufführung dieses interessanten Werkes stattfinden, während der treffliche Bassist, Hr. Conrad Behrens, morgen, Mittwoch, den Leporello im „Don Juan“ singen wird.

Bäder⸗Statistik.

Ahlbeck (Seebad) bis zum 1. August .. Altheide bis zum 3. August (nebst 334 Durchreisenden). JEeebbebe; Auerbach (Hessen) bis Ende Juli (Kurfremde) Augustusbad bei Radeberg bis Ende Juli (300 Parteien) 8be.. 1“ 1 Borby (Eckernförde) bis Ende Juli.

Borkum bis Ende Juli 8

Breege bis zum 1. August. C1*

Burtscheid bis zum 6. August August (nebst 646 Durch⸗

.*

Charlottenbrunn bis zum 3. h“ Crampas bis mm 1. Angust . Cranz (Ostpr.) am 1. August (anwesende Kurgäste). 8 Cudowa bis zum 3. August (nebst 663 Durchreisenden), Curhaven bis zum 1. August eep (Bez. Stettin) bis zum 1. August. ievenow bis zum 1. August. riburg (Westf.) bis Ende Juli ilsen bis Ende Juli 1 er bis zum 2. August (2547 Nrn.)

ö August sdorf bis zum 3. August. Griesbach bis zum 1. August (nebst 287 Durchreisenden) Großmöllen, Stranddorf bei, bis zum 29. Juli 1 Haffkrug bis Ende Juli Hamm bis zum 5. August 8 Heiligendamm am 29. Juli (anwesen Heringsdorf bis zum 1. August. Homburg bis zum 6. August ... 1 1 rst, Groß⸗ und Klein⸗, bis zum 1. August nsdorf (Luftkurort) bis Ende Juli (106 Parteien) genheim (Bergstraße) bis Ende Juli (Kurfremde) Kahlberg bis zum 1. August (Badegäste). 1 Kiel bis Ende Juli. 1 G LEeebi6. Augut Königsbrunn bei Könizstein (Elbe) bis ’eeeaeh Königsdorff⸗Jastrzemb bis zum 30. Juli (200 Nrn.) Kösen bis zum 29. Juli (656 Nrn.) Kollund (Flensburg) bis Ende Juli . . . . .. Kreischa bis Ende Juli ... Kreuznach bis zum 6 August (Nrn.) v Landeck bis zum 3. August (nebst 1816 bhreisenden, Kur⸗ Langenau bis zum 3. August (nebst 513 Durchreisenden) Langebrück (Sachsen), klimat. Kurort, bis Ende Juli (195 Liegau bei Radeberg bis Ende Juli (159 Parteien). Lindenfels bis Ende Juli. 1.. Lippspringe bis zum 10. August (Kurgäste) . Lohme (Rügen) bis zum 1. August. Lüneburg bis zum 1. August (Badegäste) .. Marienborn bei Panschwitz bis Ende Juli (173 Part.) Meinberg bis Ende Juli... Misdroy bis zum 1. August .

Münster am Stein bis zum 6. August (Nrn.) Müritz, Groß⸗, am 9. August (anwesende Badefremde, außer 8 Partien in Grahl).

Nauheim bis zum 6. August. Nenndorf bis Ende Juli. Neuenahr bis zum 9. August (Fremde) Neuhäuser am 1. August (anwesende Kurgäste Neukuhren am 1. August (anwesende Kurgäste 1 Niendorf (Ostsee) bis zum 1. August (Badegäste). Mrde bie Ende St Oeynhausen bis zum 8. August (nebst veienden) (Nieun) Oldesloe bis zum 1. August (Badegäste) . . Oppelsdorf bei Reibersdorf bis Ende Juli (302 Parteien) Oybin (Luftkurort) bis Ende Juli (145 Parteien) 1 St. Peter (Garding) bis Ende Juli Polzin bis zum 31. Juli (Badegäste). Prerow bis zum 1. August Ssaheae Pyrmont bis zum 7 August (Kurgäste und Durchreisende) Rauschen am 1. August (anwesende Kurgäste) Rehburg bis zum 1. August (Kurgäste) bbeeb111 Reinerz bis zum 8. August (nebst 1945 Erholungsgästen und Durchreisenden) (Kurgäste) 8 8 Rewahl bis zum 1. August v“ grün bis zum 1. August (Kurgäste). de bis Ende Juli ö1“ Rm bermunde b88 Salzbrunn bis zum 3. August (nebst 1883 Durchreisenden) Salzdetfurth bis zum 1. August (Kurgäste). Salzhemmendorf bis zum 1. August (Kurgäste) . . .. alzuflen bis zum 7. August (nebst 162 einheimischen Kur⸗ v1““ andau bis Ende Juli (nebst 13 346 Dur 26,5 113110. Scharbeutz (Schwartau) bis En hlangenbad bis zum 3. August.. Schwalbach (Langen⸗) bis zum 3. August 1 rzort am 1. August (anwesende Kurgäste) izermühle bis Ende Juli (141 Parteien) oden i. T. bis zum 3. August b den a. d. Werra bis zum 31. Juli (401 Nrn.) lpmünde bis zum 28. Juli (Badegäste Swinemünde bis zum 1. August Teinach (Württemberg. Schwarzwald) C3 3 Tharandt bis Ende Juli (211 Parteien). Skavemt de bis m 1. Augut Unna⸗Königsborn bis zum 27. Juli (nebst 710. vorüber⸗ gehend Anwesenden, ständige Kurgäste) . . . . . . Warmbad bei Wolkenstein bis zum 31. Juli (328 Par⸗ teien mit 531 Personen, darunter Kurgäste) u Warmbrunn bis zum 3. August (nebst 3293 Erholungsgästen und durchreisenden Fremden, Kurgäͤste). Warnemünde bis zum 26. Juli (Familien Personen) ““ Weichselmünde und Westerplatte am 31. Badegäste) . Weilbach bis zum 3. Augusfft . . Weißer Hirsch (klim. Kurort) bis Ende Juli (320 Parteien) Werne (Bez. Münster) bis Ende Juli (Kurgäste) Westerland auf Sylt bis Ende Juli v Wiesbaden bis zum 3. August (Kurgäste u. sonstige Fremde) Wildungen bis zum 2. August (1505 Nrn.) . . . . . . Wittekind bei Giebichenstein und Halle bis zum 25. Juli v1122*“] Wvck (Föhr) bis Ende Juli Zingst bis zum 1. August . . . . Zinasrig bis zum 1. August.. Zoppot bis zum 29. Juli (1458 Familien).

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bis zum 7. August

bezw. einzelne

1 050 207 413 794 647 271 200

3 600

6 791 281 245

1 600 946 100

9 654