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gleichen Bildern von C. Ludwig: „Der Albulapaß im Schnee“ und „Deutscher Wald“. Während in dem ersteren die Empörung der Elemente in einer großartigen Natur mit überzeugender Treue und hoher Kraft geschildert wird, führt uns das zweite Bild in die Romantik eines deutschen Waldes, aber auch hier behält neben der Fülle der poetischen Empfindung die schöne Form ihr volles Recht. Die beiden Werke dürfen unbedingt zu den besten Landschaften der Aus⸗ stellung gerechnet werden. b Um ihnen gleich einige der besten von denen gegenüber zu stellen, in denen der Schwerpunkt in der malerischen Stimmung ruht, müssen die beiden, im Stoff äußerst ähnliche Bilder von C. Bennewitz von Loefen „Waldsee im Spätherbst“ und „Bei trübem etter in der Mark“ genannt werden. Der Künstler, den man nicht mit Unrecht den Entdecker des der nord⸗ deutschen und speziell der märkischen Landschaft eigenthümlichen Schönheit genannt hat, beweist auch mit diesen beiden ausgezeichneten Arbeiten, daß auch in einigen Bäumen und etwas stillem Wasser ein ächt poetischer Reiz liegen kann; er beweist aber auch, daß sich auch korrekte Zeichnung und wahre Formengebung sehr wohl mit so⸗ genannter Stimmung vereinigen lassen. Noch entschiedener legt der berühmte Belgier E. de Schampheleer den Schwer⸗ punkt in die Stimmung, wobei ihm die objektiv vollständig reizlose holländische Küstenlandschaft die Motive liefert. In der That bieten die beiden großen Bilder „Ufer des Zuidersees“ und „Umgebung von Amsterdam“ nur den allerbescheidensten Inhalt; von hoher Meister⸗ schaft ist dagegen der Luftton und die räumlich den größten Theil der Bilder einnehmende Wiedergabe des Himmels, der vom klarsten Blau bis zu den dunkelsten Regenwolken alle atmophärischen Erscheinungen zur Geltung bringt. Von unseren deut⸗ schen Malern exzellirt bekanntlich L. Douzette in der Darstellung des wolkenbedeckten Himmels, des über einer dunklen Wasserfläche hervorbrechenden Mondlichts. Neues weiß der geschätzte Künstler über dieses oft wiederholte Thema allerdings nicht zu sagen; in der bekannten Art jedoch ist die „Mondnacht am Barther Bodden“ ein ansprechendes, simmungevolles Bild.
Unter sonstigen Arbeiten bekannter Künstler sind als hervor⸗ ragend zu nennen „Sylter Dünen“ von Eug. Dücker, in Zeichnung und Farbe gleich vortrefflich, ferner Jul. von Klever, der diesmal mit zwei großen, über das gewohnte Format hinausgehenden Bildern vertreten ist, und besonders in der Schneelandschaft die wohlbekannten Beleuchtungseffekte, die von der untergehenden Sonne dunkelroth beleuchteten Baumstämme und die dunkelblauen Schatten der einbrechenden Nacht auf dem weißen Schnee mit großer Virtuosität zur Anwendung bringt. — Von jüngeren Künstlern sind Joh. Knutz, Er. Kubierschky und Joh. Franck mit tüch⸗ tigen Leistungen vertreten, wie denn überhaupt auf diesem Gebiet im Großen und Ganzen zwar recht viel Gleichgültiges, aber doch nur wenig thatsächlich Mißlungenes vorhanden ist. — Unter den Marine⸗ malern wird leider der Altmeister Andreas Achenbach diesmal vermißt. Dagegen hat Herm. Eschke zwei ausgezeichnete Arbeiten geliefert: „Am Strande von Prerow“ und „Hohe See bei Worms Head“, ersteres namentlich durch die Beleuchtung der glatten Wasserfläche durch die volle Sonne, letzteres durch die vorzügliche Behandlung der wilderregten Wassermassen erneute Beweise von dem hohen Können des Meisters erbringend. Sein Sohn Rich. Eschke hat das Talent des Vaters geerbt. „Stürmische Einfahrt in den Hafen“ ist eine treffliche Leistung. Eine „Meeresstille“ von H. Gude schildert das Spiel der Sonne auf der weiten, leicht ge⸗ kräuselten Wasserfläche mit feinster Beobachtung der Natur und wirkt in der Staffage der beiden Fischerboote vollkommen plastisch. Zu den besten Arbeiten dieser Art gehört ferner die große Marine von Albert Rheinemann. Die bedeutenden Schwierigkeiten in der Schilderung des stark bewegten Meeres und in der Perspektive, welche hier wirklich die Idee einer unendlich weiten Fläche hervor⸗ ruft, sind erfolgreich überwunden. Jul. Huth, Fr. Sturm sind bekannte und mit Recht beliebte Maler dieses Fachs, während wir in W. Mesdag aus Holland einem neuen Namen begegnen. Bei unzweifelhaftem Talent wirkt die stark naturalistische Auffassung und die skizzenhafte Aus führungdoch nichts weniger als erfreulich.
Die von dem Hydrographischen Amte der Kaiserlichen Admiralitä⸗ herausgegebenen Annalen der Hyd bringen den 8 offiziellen Bericht über die Reise der „Möwe“. Wir entnehmen den interessanten Mittheilungen folgende Stellen:
38 Die Wassertemperatur blieb bis südlich von Sierra Leone über ö Hie 82* 5 n Gö bei stärker werdender Nord⸗
ömung ein wenig ab, und erreichte dann im Busen vo zum LE“ nicht väsaes 26 Grad. L er Regen war am stärksten bei den Los⸗Inseln und Sier
Leone mit fast täglich mehrmaligem Gewitter. dn Nenls e dhrg südlich davon herrschte trübes regnerisches Wetter, aber ohne llektrische Erscheinungen. Jenseits Kap Three Points nahm der Regen sehr ab, es regnete fast nur Nachts und auch dann wenig. Gewitter blieben über dem Lande stehen. Nach den an Land ein⸗ gegogenen Erkundigungen wird bei den Los⸗Inseln und Sierra Leone der Juni noch vorwiegend als die Zeit der Tornados, welche hier aber nicht stark auftreten, betrachtet, erst Juli⸗August ist die eigent⸗ liche Regenzeit, welche aber in diesem Jahr früher eingetreten war. In Monrovia wird Juli⸗August als die kleine Trockenzeit (middle- dry) Lrgeschen
esonders lästig für die ganze Dauer der Reise und noch jetzt
macht sich der abnorm hohe Feuchtigkeitsgehalt der Luft bemerklich⸗ Selbst an den sonnigen Tagen bei Little Popo und Bagida war die aufgehängte Wäsche noch nicht trocken, wenn sie 6—8 Stunden der Fehpänlonne aufgeseßt war. nntes Bec stockt und schimmelt Alles en ist ganz ausgeschlossen, denn ä am eu es 8 besser. 3CI“ Der Kamerun, der Bimbia und der Malimba (Quagua) bi zusammen ein großes Flußdelta. Die Mündungen Bimbia⸗ x und Borea sind unter einander durch zahlreiche Wasserläufe 5 unden. Von diesen Mündungen ist nur der Kamerun für größere chiffe zugänglich mit 8 — 8,5 m Niedrig⸗Wasser auf der Barre. ni Die Dampfer gehen mit 5,6 m Tiefgang noch bis nach Kamerun (King Bells und King Aquas Town der Karte) hinauf, allerdings v-er. sie die flachste Stelle durch den außerordentlich weichen Schlamm 22 voller Kraft hindurch dampfend passiren. Für 5 m Tiefgang ist
„ der Fluß unbedinglich bis Hickory (eigentlich Eckori) zu befahren.
b ie Ufer des Flusses bestehen bis kurz unterhalb King Bells 5 — Mangroen⸗Sumpf. Hier steigt das Terrain schnell an Kbes sich hinter einem schmalen Sandufer eine Terrasse findet, auf 858 2 sich die Ortschaften der Eingeborenen in fast ununterbrochener 2 8 5 ge hinziehen. Der Boden besteht aus einem gelben, weiter 8 Ir röthlichen Lehm. Das Land ist mit üppiger Vegetation be⸗ eckt, zwischen welcher die gelben Wege und Plätze vor den Häusern aus der Entfernung einen sehr freundlichen Eindruck machen. Man ist daher bei der Annäherung von See aus geneigt, hier ein wohl öe Anlagen zu vermuthen, während
an gangbaren ich in der
8 Känucc nengelt gang egen namentlich in der Regenzeit
n europäischen Handelshäusern befinden si vei deuts sieben englische, meist kleinere . zmeaüid Vlch; und haben angeblich mehr als die Hälfte des Handels in der Hand. Die Europäer leben zum größeren Theil auf den im Fluß verankerten Hulks, so. daß nur drei deutsche und zwei englische Faktoreien, sowie zwei Missionsstationen am Lande den Ort bilden, welchen man Kamerun nennen könnte, der in Wirklichkeit aber nof durch die Eifersucht der beiden Oberhäupter King Bell und King Aqua so scharf in zwei Theile getheilt ist, daß das Haus Woermann für jeden
derselben eine Faktorei und die Baptistmission je eine Station haben
. — Müffen. ie Bewohner des Landes, dem Stamm der Dualla angehöri leben ausschließlich von dem lebhaften Tauschverkehr, 15 ste zwischen den Europäern und den Bewohnern des Innern vermitteln. Sie wachen streng darüber, daß ein direkter Handelsverkehr zwischen
lich mühelos reichen Erwerb. In Folge dessen sind alle Lebensmittel, wenn überhaupt zu haben, außerordentlich theuer. Geldeswerth ist ein sehr unbestimmter Begriff, fast Alles muß durch Vermittelung der Faktoreien im Tauschhandel erworben werden. Selbst diese waren nicht im Stande, regelmäßige Lieferungen von frischem Fleisch zu übernehmen, weil die Preise zu hoch und die Quantitäten zu gering waren. Ebenso waren Früchte, Eier und dergleichen kaum zu
ngen.
„Eine staatliche Ordnung existirt hier wie fast an der ganzen Guineaküste, Dahomei ausgenommen, nicht. Die Oberhäupter King Bell, King Aqua ꝛc. haben über die andern Häuptlinge sehr wenig Gewalt und thun nichts Wichtiges ohne deren Zustimmung. Ihr An⸗ sehen ist begründet in ihren starken Familien und ihren Reichthum an Sklaven. King Bell gab an, daß er etwa 350 Frauen habe, einschließlich solcher, welche er seinen erwachsenen Söhnen gegeben ꝛc. Unter diesen Frauen werden Sklavinnen nicht eingerechnet, sie sind alle aus freien Familien gekauft. Diese Oberhäupter sind eifrige Händler mit entsprechend höherem Kredit als die kleineren Leute. Sie begeben sich mit ihren Kanoes auf Wochen in das Innere, um Landesprodukte einzutauschen gegen die Tauschartikel, welche ihnen von den Faktoreien auf Kredit übergeben sind. Unter solchen Verhältnissen sind Arbeitskräfte aus dem Lande selbst gar nicht zu haben. Die Faktoreien verfügen über zahlreiche Kruneger als Arbeiter, welche von Liberia kommen und nach 1 bis 2 Jahren wieder in ihre Heimath zurückgehen.
Was das Küstengebiet von Kamerun bis Kap St. John betrifft, so sind Europäer (Agenten) nur vorhanden in Malimba, Small Batonga, Batonga, Bata, Benito. Außer den deutschen befinden sich noch englische Faktoreien in Batonga und Bata. Die ganze Küste hat ein sehr gleichartiges, aber nicht einförmiges, sondern wal⸗ diges und hügeliges Aussehen. Ebenso unterscheiden sich die Bewohner in Sprache und Sitten nicht sehr wesentlich von einander. Staatliche Verbände existiren kaum; im Norden giebt es noch erbliche Könige, deren Machtbereich aber räumlich und effektiv ein sehr unsicher begrenzter ist, im Süden lockern sich die Verbände noch mehr. Unter den Häuptern einer Anzahl Dörfer wird zwar oft Einer als King be⸗ zeichnet, derselbe wird aber abgesetzt, wenn er etwas thut, was den Anderen nicht richtig scheint. Der Besitz des Landes, so weit dasselbe nicht mit Häusern bebaut oder kultivirt ist, hat in Folge dessen wenig Interesse für die Leute. Alle sind Händler und begierig, Handelsvortheile zu erlangen. Das höchste Streben ist, eine Faktorei im eigenen Bezirk zu haben; es erscheint erniedrigend, in das Nachbarland gehen zu müssen, um seine Waaren zu verhandeln. Die Handelshäuser, welche die Faktoreien vertheilen, haben daher schon allein dadurch die Gewalt, das Ansehen eines Häuptlings zu vermehren oder zu vermindern, und alle Verträge welche an der Küste abgeschlossen sind, drehen sich um die Einsetzung neuer oder Vergrößerung bestehender Faktoreien. Die einsam gelegenen Faktoreien erfreuen sich einer ziemlichen Sicherheit. Sie zahlen an einen der Häuptlinge eine bestimmte Abgabe, wogegen sich dieser für jeden Diebstahl ꝛc. verbürgt, so daß der Agent sein Haus Tage lang verlassen kann, ohne eine Beraubung zu befürchten. Soll aber eine Faktorei verlegt oder aufgehoben werden, so kann das nur allmählich und heimlich geschehen, die Eingeborenen würden sonst offenen Wider⸗ 8
ie von S. M. Kbt. „Möwe“ besuchte Niederlassung Plan⸗ tation (3⁰0 3,8 N. Br.) besteht nur aus einer von E811”9 F. Plan⸗ verwalteten Faktorei des Hauses Woermann, in welcher lediglich Elfen⸗ bein eingetauscht wird. Der Ort ist gut gewählt, im innersten Theil der Panavia⸗Bucht, hat einen geschützten Ankerplatz in verhältniß⸗ mäßig geringer Entfernung vom Strande. Die Landung am Strande ist durch Schiffsboote unschwer zu bewerkstelligen. Es läßt sich daher erwarten, daß der Ort später größeren Aufschwung nehmen wird. Der auf der Karte angegebene River Good Water war hier nicht vorhanden und mag sich etwas nördlich von der Faktorei befinden.
Die etwa 3—4 Seemeilen nördlich vom Bafonga⸗Wasserfall ge⸗ legene Niederlassung Kribby war 1880 der Schauplatz einer mili⸗ tärischen Aktion Seitens englischer Kriegsschiffe (Bombardement of Batonga, Parlamentary Pape Slawe trade No. 4). Ankerplatz und Landung sind gleich günstig wie bei Plantation. Man landet in der kleinen Mündung eines Flüßchens, vor welchem sich eine ganz unge⸗ fährliche Barre befindet. Der Fluß ist vom Ankerplatz aus nicht zu I venn es heeige bon der deheebnascen Faktorei eht man eine grün bewachsene Anhöhe, w 3 2 ine bahageitn Saanr ber h elche das Aussehen einer
ü vom Benito⸗Fluß bis Kap St. John ist die Küste i nhäee sen ae eh . — 0 durch vorliegende Steine 5 Am⸗
ung ohne ortskundige Eingehborene ausgeschlossen. 2 auf dieser Strecke ist noch sehr gering. 3
Der Stab des Garde⸗Fuß⸗Artillerie⸗Regiments ist von den auf dem Schießplatz bei Jüterbog stat ieß⸗ 44 8 “ DHas Garde⸗Schützen⸗Bataillon, dessen Verl
Gr. Lichterfelde mittelst Allerhöchster Kabinetsordre von can hach d. J. angeordnet worden, ist heute Vormittag dorthin abgerückt.
Die Grundsteinlegung des Mariannenhauses hat Geburtstage Ihrer Majestät der Kaiserin, in E“ 1nxö. die der Anstalt nahe stehen, in Wilmersdorf in feierlichster Weise Feitzefunden., 2 S das 1 Schwestern des Paul⸗Gerhardts⸗
ifts verwaltet wird, kam na einer Ferti 36 di bs
oder gefallenen Mägden Obdach geben.
„Mexiko, 30. September. (W. T. B.) Eine Wasserhos 8 Pe aecg 1“ eine Amalgamafabrik, V ersonen ihr Leben einbüßten, auch ist dabei ei
Quantität Silber verloren gegangen. H11“
Im Deutschen Theater wird auch am Donnersta i „Wilhelm Tell“, sondern „Der Probepfeil“ gegeben, da Sc ich keit des Hrn. Kainz noch nicht wieder so weit gehoben ist, daß auf seine Mitwirkung sicher gerechnet werden kann. Die nächste Auffüh⸗ rung von „Wilhelm Tell“ findet deshalb erst am Sonntag, 5. d. M. Fath, 12m. ang. 4., bfütt Fhan Hedwig Niemann nach ihrer R. r vom Urlaub zum ersten Male wiede
Susanne von Brie im „Letzten Brief“. v
Se. Königliche Hoheit der Prinz Georg bee gestrige Gastvorstellung der Meininger EETö 8. Victoria⸗Theater mit Seinem Besuche und wohnte der Auf⸗ führung von „Maria Stuart“ von Anfang bis Schluß bei. — Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm beauftragte den In⸗ tendanz⸗Rath Chronegk, sämmtlichen Darstellern, die in der Wallen⸗ sbi rilogie beschäftgt da. . Meak für den Ihm ver⸗ enuß auszusprechen. — Morgen geht das „Miß Sara Sampson“ zum ersten Male in
„Millböckers Operette „Gasparone“ sieht seit dem ersten Ta tbrer Auffübrung im Neuen Frfebeich Wiftedmsenensgene Theater nur volle Häuser und scheint an Zugkraft dem berühmten „Bettelstudenten“ nicht nachstehen zu wollen. Haben doch beide Ope⸗ retten denselben Urheber, welcher sich bemühte, die zweite Tochter 8 Muse nicht weniger glänzend auszustatten als die erste. Der omponist hat wieder eine Fülle leichter, graziöser Melodien ge⸗ sgesle. welche ungeachtet der mannigfachen Anklänge an schon Ge⸗ 8. es, durch ihre einschmeichelnde Gefälligkeit Ben weitgehendsten Er⸗ 8 idgern und um so sicherer dauernd aufrecht erhalten werden, als “ Weisen sich dem Gedächtniß überaus leicht ein⸗ prägen. Mit virtuoser Geschicklichkeit versteht Milloͤcker vor allen Dingen den Sinn des Librettos und den Gang der Handlung ran en musikalischen Ausdruck zu finden, so daß die Komposition 851n erfrischend und anregend wirkt. Am reichsten ist der erste Akt ausgestattet, welcher eine hübsche Romanze „Erminio's“, einen lusti⸗
kehrt. Nicht nur bei der ersten Aufführung, sondern auch noch bei der gestrigen, mußte diese melodische Serenade mehrfach wiederholt werden; ebenso wurde der alten „Zenobia“ Lied und Nasoni’s Cou⸗ plets im zweiten Akt und Benozzi's reizender Walzer im dritten Akt stürmisch da capo verlangt. Das Libretto hat die be⸗ kannten unerschöpflichen „Autoren F. Zell und R. Genée zu Verfassern. Der Räuber Gasparone ist nur ein phan⸗ tastisches Schreckbild, dessen Name dazu dient, anderen, be⸗ sonders dem schurkischen Podesta Furcht einzujagen. Der Conte Erminio benutzt dasselbe, um die Hand der Gräfin Carlotta zu er⸗ ringen, welche der Podesta ihres Reichthums wegen mit seinem Sohne verheirathen möchte. Die Intrigue des muthigen Grafen gelingt, so daß schließlich die Vereinigung der Liebenden erfolgen kann. — Frl. Wrada vermochte als „Gräfin Carlotta“ ihre Person nicht so zum Mittelpunkt der Darstellung zu machen, wie es der Rolle entspricht. Die Dame hat offenbar Temperament, welches aber in der Operette kräftiger zu Tage treten muß. Die helle Stimme leidet etwas unter einem zu starken Tremolo, welches die Wirkung ihres Gesanges be⸗ einträchtigt. Frl. Koch 2 spielte munter und graziös und leistete gesanglich ebenfalls Gutes. Die drastische Darstellung der altjungferlichen „Zenobia“ durch Frl. Schmidt wirkte wie immer überwältigend auf die Lachmuskeln der Zuschauer, die Dame erzielt, wie immer die größten Erfolge durch ihr Spiel, da die Stimme nicht mehr in Betracht kommt. Die Herrenrollen hatten alle eine vorzügliche Besetzung ge⸗ funden. Hr. Wellhof (Nasoni) bot alle Komik, über welche er ver⸗ fügt, auf, um den „Podesta“ wirkungsvoll zur Darstellung zu bringen. Die Partie des „Benozzi“ wurde von Hrn. Weidmann gesanglich und schauspielerisch mit erfrischender Natürlichkeit und liebens⸗ würdiger Munterkeit zu voller Geltung gebracht, während Hr. Steiner (Erminio) durch seine weiche lyrische Stimme Beifall errang. Auf die Ausstattung, Dekorationen und Kostüme, hat die Direktion die größte Sorgfalt verwendet. Die Darsteller wurden von dem reich gefüllten Hause nach jedem Akte unermüdlich gerufen. —
Frau Franziska Ellmenreich wird im Belle⸗Alliance⸗The . am Sonnabend in Bauernfelds Lustspiel „Bürgerlich 88 her mantisch“ als Katharina von Rosen, eine ihrer besten Lustspielrollen auftreten; dann folgt im Laufe der nächsten Woche die „Adrienne Lecouvreur“ in Scribe's gleichnamigem Drama. Als zweite Novität der Saison ist „Alexandra“, Drama in 4 Akten von Richard Voß mit Franziska Ellmenreich in der Titelrolle, gewählt.
Das bereits angekündigte Abschiedsconcert des Frl. Alm Fohstr öm in Krolls Theater, welches B“ mußte, weil die gefeierte Sängerin zu einem Concert am Groß⸗ herzoglichen Hofe in Baden⸗Baden eingeladen wurde, findet nunmehr am nächsten Montag, den 6. Oktober statt. Frl. Fohström wird in diesem Concert außer schwedischen Liedern auch Lieder in deutscher Sprache singen und zwar Schumanns „Du bist wie eine Blume“ und das „Wiegenlied“ von Brahms. Als Glanznummer figurirt auf 1“ der Bolero aus Verdi's Oper „Die sicilianische
Der Hof⸗Musikdirektor Bilse wird seine Concerte im C hause morgen mit einem sehr gewählten im eröf neüht, an anderer Stelle abgedruckt ist. uu
8 8 Literarische Neuigkeiten und periodi
Deutsches Adelsblatt. Wochenschrift für di des deutschen Adels beider Konfessionen. 1 86 88 den Jhtezeffen der Staat die soziale Frage lösen. — Zur Kolonisations⸗Frage. — Das adlige Patriziat in den deutschen Reichsstädten. — Zur Kunde s ; — Einiges über polnischen Adel. — leber Geschle ücher. — Aus dem — 1 ach⸗ Rann ascecat Kunstleben. Familtennach r. 39. — Inhalt: Die Drei⸗Kaiser⸗Entrevue. — Kann der Staat die soziale Frage lösen. — Zur Kunde der Ritterschaft Mecklen⸗ burg. — Aus der Vergangenheit des Schlosses zu Treptow a. Rega Rebancrath von Aö Derer von Rheinbaben — — ort. — Aus dem — ilien⸗ . bane be vysgracen unstleben. — Familien⸗Nach Dreußisches Verwaltungs⸗Blatt. Nr. 51. — : Beschäftigung von Fabriklehrlingen unter 16 Jahren. 113“ abgaben vom Betriebe eines Steinbruchs als Gewerbebetriebes. — Bier im Sinne des Brausteuergesetzes v. 31. Mai 1872. — Zu⸗ ständigkeit der Königl. Eisenbahn⸗Direktionen und Betriebsämter. — Polizeiliches Einschreiten zur Räumung von Privatflüssen inkl. Weg⸗ räumung der Alluvionen. — Beitragspflicht zu den Kreisabgaben. Feststellung des aus Grundbesitz und Gewerbebetrieb fließenden Ein⸗ kommens der Gemeinden wie anderer juristischer Personen, ins⸗ besondere Nichtabrechnung des aus einer der mehreren Einkommens⸗ quellen erwachsenen Sefizits von dem Gesammtertrage der übrigen. Dürfen Rechtsmittel des Streitverfahrens sich nur gegen die Ent⸗ scheidungsgründe richten 2Vertheilung der „Kosten des Verfahrens“. Be⸗ rechnung des Werths des Streitgegenstandes bei Klagen wegen Abgaben⸗ überbürdung. — Anfechtung polizeilicher Verfügungen durch Dritte, insbesondere durch den Miteigenthümer einer gemeinschaftlichen Sache. Polizeiliches Einschreiten in Bezug auf „Lichtschachte auf öffentlicher Straße (im Bürgersteige)“ im straßenbaupolizeilichen oder verkehrs⸗ und sicherheitspolizeilichen oder baupolizeilichen Interesse. — Wege⸗ bauausführung im Zwangswege: Erstattungsanspruch. Wegeunter⸗ haltungslast bei den in Folge von Eisenbahnanlagen verlegten bezw. veränderten öffentlichen Wegen; Nachweis der dadurch herbeigeführten E1“ der Baulast. — Zulässigkeit des Rechtsweges betr. Schutz in Benutzung eines Vorplatzes vor dem Hause gegen die Straße. — Erloͤschen der privatrechtlichen Verpflichtung zur Wege⸗ unterhaltung wegen späterer Aenderung der früheren Verhältnisse? — Nachweis der privatrechtlichen Verpflichtung zur Wegeunterhaltung im Falle späterer Aenderung der früheren Verhältniss. — Mieth⸗ 1 Straße; Benutzung derselben zum Betriebe Feivarnesee enbahnen. — Entschädigungspflicht bei Beseitigung eines Nordwest deutscher Verein für Gefängnißwese 14. Vereinsheft. Redigirt im Auftrage des sche gniser 1 b. Föhring, Dr. Inhalt: Verhandlungen der neunten Jahresversamm⸗ ung: a. Gewohnheitsverbrechen, Referent: Gefängnißdirektor Streng, Hamburg. b. Strafrichterliche Befugnisse, betreffs Unterbringung ELE und verurtheilter Jugendlicher in Erziehungs⸗ und Besserungs⸗Anstalten. Referent: Landgerichtsdirektor H. Föhring, Dr., - Arbeiterkolonien und Naturalverpflegungs⸗Stationen, von 1 Dr. jur. C. Harcke, Hamburg. Familienerziehung un 9. astaltaerziehung. Von H Tonn, Direktor des Pestalozzistiftes böö“ Belrmnetarn. und die Industrial Schools der ein — ro 2 2 “ För r 8 annien und Irland. Vom Land esundheit. Zeitschrift für öffentliche und private ieine xej 16. — Inhalt: Originalarbeiten: Die Skropheln 88 ihre olgen. — Uebersichten: Das Haus. Die Ueberbürdung der Schüler. — Zuschriften und Mittheilungen: Aus Freiburg i. B. — Be⸗ serechnngen; Das Wasser als Träger des Choleragiftes. XIV. Jahres⸗ 81” des Landes⸗Medizinalkollegiums über das Medizinalwesen im önigreich Sachsen auf das Jahr 1882. — Feuilleton: Aus Holland: Der Aufenthalt für Fremde. — Verschiedenes. — Anzeigen.
Reedacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. . Vier Beilagen
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Europäern und dem Hinterlande unterbleibt, und finden dabei ziem⸗
gen Soldatenchor und die reizende Serenade der „Sora“ 8G in; . a“ enthält, welche mit einigen orchestralen Abweichungen in jedem Akt 222
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(einschließlich Börsen⸗Beilage).
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Erste
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den 30. September
lßis chen. Staats⸗
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des Zeutschen Reichs⸗Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Aunzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
R. Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ egister nimmt an: die Königliche Erpedition
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 1
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
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5
ffentlicher Anzeiger.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen. “ 7. Literarische Anzeigen. “ 8. Theater-Anzeigen. In der Börsen- beilage. 8
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Juvalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner &
Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaux.
9. Familien-Nachrichten.
zur Zahlung von 300 ℳ nebst 6 % Zinsen
— = Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
161332 Bekanntmachung.
Durch Ausschlußurtheil vom 17. September 1884 ist das Hypothekendokument über diejenigen 2000 Thaler (6000 ℳ), welche zu 5 % verzinslich auf dem dem Bankier Ludwig Rabe gehörigen, Thier⸗ gartenstraße Nr. 18 hier belegenen, im Grundbuche von den Umgebungen Band 11 Nr. 761 verzeichneten Grundstücke in der III. Abtheilung unter Nr. 10 zu gleicen Rechten und Antheilen für die Antrag⸗ stelleinnen Fräulein Henriette und Charlotte von Winterfeld eingetragen stehen, für kraftlos erklärt worden.
Berlin, den 17. September 1884.
Beetz,
Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts I.
Abtheilung 48. 84
431100 Im Namens des Königs! Auf Antrag der Wittwe des Fischers Gottlieb Rüchel, Friederike, gebornen Zühlke, zu Berg Diewenow erkennt das Königliche Amtsgericht zu Cammin durch den Amtsgerichts⸗Rath Siegert für Recht:
Das Dokument vom 9. September 1851 über die auf dem in dem Grundbuche von Berg Diewenow Blatt 9 verzeichneten Grundstücke Abtheilung III. Nr. 2 für den Fischer Wilhelm Rüchel zu Berg Diewenow eingetragenen Zweihundert Thaler und fünf Prozent Zinsen wird für kraftlos erklärt. Die Kosten werden der Antragstellerin auferlegt.
Cammin, den 18. September 1884.
Königliches AmtsgerichtF.
learc Ausschlußurtheil des unterzeichneten Ge⸗ richts vom 24. d. M. ist:
die Hypothekenzweigurkunde über 1500 ℳ zu 4 ½ % verzinstiches Kapital, eingetragen aus der Schuldurkunde vom 29. Januar 1870 in Abthei⸗ lung III. Nr. 3 des im Grundbuche von Hohenofen Nr. 73 — früher Band III. Nr. 1 Blatt 1 — ver⸗ zeichneten Grundstücks und in Abtheilung III. Nr. 4 des im Grundbuche von Sieversdorf Nr. 188 — früher Band IV. Nr. 28 Blatt 217 — verzeichneten Grundstücks und durch Abtretung auf die früher zu Hohenofen, jetzt zu Berlin wohnhafte unverehelichte Auguste Beutler übergegangen, gebildet aus einer Abschrift des aus einer Ausfertigung der Schuld⸗
und Pfandverschreibung vom 29. Januar 1870, zwei Hypothekenbuchsaussügen vom 31. Januar einer Ausfertigung der Verhandlung vom
1870,
[43151] Oeffentliche Zustellung. 8 Der Kaufmann J. Schwartzer hierselbst, Elisa⸗ bethstraße 34, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Dienstag, klagt gegen den Kaufmann Otto Prast, bis 28. April 1884 in Spandau wohnhaft, a. wegen einer Waarenforderung von 220 ℳ 95 ₰ b. wegen einer Darlehnsforderung von 100 ℳ und für gelieferte Speisen und Getränke von 4 ℳ 75 ₰, ad b. als Cessionar des Destillateur Franz Liese, mit dem Antrage auf Zahlung von 325 ℳ 70 ₰ nebst 6 % Zinsen seit dem Tage der Klagezustellung und Vollstreckbarkeitserklärung des Urtheils gegen Sicherheitsleistung und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die achte Kammer für Handelssachen des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer 75, auf den 20. November 1884, Vormittags 11 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gericht zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Klein,
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts I., 8. Kammer für Handelssachen.
143170) Oeffentliche Zustellung mit Vorladung.
Zum Kgl. Landgerichte Frankenthal, Kammer für Cidilsachen, hat Maria Anna Schwander, gewerb⸗ lose Ehefrau von Georg Hust, Häfner und Ofen⸗ bauer, früher in Neustadt a. H. wohnhaft, jetzt ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort abwesend, Klägerin, durch Rechtsanwalt Schweickert in Franken⸗ thal vertreten, gegen ihren vorgenannten Ehemann, Beklagten, Klage auf Gütertrennung erhoben mit dem Antrage, die Gütertrennung zwischen der Klägerin und dem Beklagten auszusprechen, dem⸗ gemäß zu erkennen, daß der Klägerin der Genuß und die Verwaltung ihres Vermögens ausschließlich zustehe, daß Beklagter der Klägerin alles herausgebe, was dieselbe in die Ehe eingebracht hat, oder ihr während derselben anerfallen ist, mit Zinsen vom Klagetage an, dieselbe auch für alles schadlos zu halten, wofür sie sich mit dem Beklagten verpflichtet oder für denselben verbürgt hat, den Kgl. Notär Neumayer in Neustadt a. H. mit der Liauidation der Ansprüche der Klägerin und deren Belieferung zu beauftragen, eventuell das K. Amtsgericht Neu⸗
[43163]
Ein⸗
Auszug.
Marx Kuhn, Handelsmann, in Grünstadt wohn⸗ haft, bespricht auf Grund Lizitationsprotokolles des K. Notärs Gaßert in Grünstadt vom 30. Dezember 1881, mit der Vollstreckungsklausel versehen durch den K. Notär Daeuwel dahier am 4. März l. Js., sowie einer Theilungs⸗ resp. Cessionsurkunde des ge⸗ dachten K. Notärs Gaßert vom 19. Januar 1882 an Elisabetha Rempel, ledig und gewerbslos, früher in Hettenleidelheim wohnhaft, dermalen ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort abwesend, als Rest des zweiten, an Martini 1883 fällig gewesenen Steig⸗ preistermines der unten beschriebenen Liegenschaften die Summe von 43 ℳ 15 ₰ nebst Zinsen vom 13. Juli 1884 an und fordert die genannte Schuld⸗ nerin Elisabetha Rempel mittelst Schriftsatzes vom 26. d. Mis., eingereicht durch den dahier wohnenden Rechtsagenten Carl Roesener als Prozeßbevollmäch⸗ tigten, auf, binnen einer Frist von fünfzehn Tagen nach Ablauf der gesetzlichen Zustellungsfrist die obige Summe nebst Zinsen und sämmtlichen erwachsenden Kosten zu bezahlen, widrigenfalls fragliche Liegen⸗ schaften gemäß der in jenem Lizitationsprotokolle enthaltenen fünften Bedingung zur vertragsmäßigen Wiederversteigerung gebracht werden sollen. Beschreibung der Liegenschaften: Amtsgerichts⸗ und Rentamtsbezirk Grünstadt, Steuergemeinde Hettenleidelheim. 1) Plan⸗Nr. 210 ¼“* vierzehn Quadratmeter Ein⸗ gang in der Schloßgasse und 2) Plan⸗Nr. 210 ⅛ eine Ar dreißig Quadratmeter Fläche, ein Wohnhaus, Stall, Hof und Dung⸗ kaut allda. Gegenwärtiges bezweckt die durch das K. Amts⸗ gericht Grünstadt unterm Heutigen bewilligte öffent⸗ liche Zustellung an die Schuldnerin Elisabetha Rempel.
Aktenzeichen: 338, 1884, F.
Grünstadt, den 27. September 1884.
Der Gerichtsschreiber am K. Amtsgerichte: (L. S.) Fitz, K. Sekretär.
[43158] Oeffentliche Zustellung. 1 Der Weißwaarenhändler Julius Schneider zu Eisenach klagt gegen den Kellner Johann Ketzer aus Chemnitz, bis Mitte Juni 1884 im Gasthof „Zur Tanne“ hier in Stellung, jetzt in unbekannter Ferne, wegen käuflich Erhaltener eißwaaren, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zah⸗ lung von 21 ℳ 80 ₰, sowie zur Tragung der Kosten einschließlich derer des vorausgegangenen Arrestver⸗
17. Juni 1884 und 15,45 ℳ Wechselunkosten sowie Kostentragung. Er ladet den Beklagten zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Iserlohn auf
den 16. Dezember 1884, Vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Iserlohn, den 24. September 1884.
Behme,
Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. [43144] Oeffentliche Zustellung.
Die Bäckermeisterfrau Margarethe Krause, geb. Baumbach, hier, vertreten durche den Justiz⸗Rath Engelmann hier, klagt gegen den Ehemann Leopold Krause, zur Zeit unbekannten Aufenthalts, wegen Ehescheidung mit dem Antrage, die zwischen Parteien bestehende Ehe zu trennen und den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor die zweite Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Königsberg, Theaterplatz Nr. 3/4, Zimmer 49, auf
den 9. Januar 1885, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Königsberg i. Pr., den Sb September 1884. ensel,
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
[ĩ43155] Oeffentliche Ladnug.
Namens des Kaufmanns Friedrich Hopf dahier, Kassiers des Gostenhofer Spar⸗ und Darlehns⸗ vereins, hat Rechtsanwalt Klotz dahier gegen die Köchin Therese Mühling aus Hilpoltstein und den Wirth Andreas Baumann, früher in Schweinau, nun unbekannten Aufenthalts, beim Kgl. Landgericht Nürnberg unterm 26. ds. Mts. eine vom 25. ejusd. datirte Klage eingereicht und darin gebeten, zu er⸗ kennen:
1) Die auf Betreiben der Therese Mühling gegen Andreas Baumann vom Kal. Amtsgerichte Nürn⸗ berg unterm 29. April 1884 erlassene einstweilige Verfügung auf Beschlagnahme des Sparkassabuches Nr. 4742 der Therese Mühling über 430 ℳ wird außer Wirksamkeit gesetzt;
2) Therese Mühling und Andreas Baumann sind schuldig, die Ansprüche des Friedrich Hopf auf dieses Sparkassabuch und die auf dasselbe lautenden Spar⸗ einlagen im Gesammtbetrage von 430 ℳ mit Zinsen
stadt a. H. um Ernennung, Beeidigung und weisung eines Sachverständigen behufs Vornahme der gesetzlichen Operationen zu ersuchen, auch einen Notär zur Wahrung der Rechte des abwesenden Beklagten aufzustellen, dem Letzteren auch die sämmt⸗
fahrens und auf vorläufige Vollstreckbarkeitserklärung des Urtheils und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Großherzogl. Sächsische Amtsgericht zu Ilmenau, Abtheilung II.,
zu fragen bezw. zu erstatten.
anzuerkennen und die Hinauszahlung an Friedrich Hopf durch die
hiesige Sparkasse zu gestatten; 3) die beiden Verklagten haben die Streitskosten
4. November 1871 und zwei Hypothekenbuchsaus⸗ zügen vom 9. November 1871 bestehenden Stamm⸗ dokuments nebst Vermerk vom 6. September 1875, für kraftlos erklärt. Wusterhausen a. D., den 24. September 1884. Königliches Amtsgericht.
[431411 Im Namen des Königs! Auf Antrag des Kanzleirath Viegener in Rüthen Namens der Eheleute Schuhmacher Joseph Schmidt und Franziska, geborne Fromme, in Westereiden erkennt das Königliche Amtsgericht zu Rüthen durch
den Amtsrichter Schwarze für Recht: Die Hypothekenurkunde über die im Grundbuche von Hoinkhausen Band I. Blatt 53 Abtheilung III. Nr. 4 eingetragene Post: Eine Kaution für den Bernard Schwane und die Wilhelmine Ising über: a. 116 Thaler einhundertsechszehn Thaler Ab⸗ findung, die denselben bis zur Einrichtung einer eigenen Wirthschaft, Großjährigkeit oder Verheirathung versprochene Alimentation, die zu deren Gunsten von dem Besitzer über⸗ nommene Garantie gegen die Ansprüche der Erbschaftsgläubiger, welche insgesammt 142 TChaler 16 Sgr. 9 Pf. zu fordern haben, haftbar auf sämmtlichen heute in Rubrica I.
eingetragenen Grundstücken. 182 1 zufolge Verfügung vom 27. Juli 30 wird für kraftlos erklärt. “ Rüthen, 18. September 1884. Königliches Amtsgericht.
1 143143] Oeffentliche Zustellung.
Die verehelichte Arbeiter Johanna Senftleben, geb. Heinze, zu Spandau, vertreten durch den Rechtsanwalt [43146] Oeffentliche Zustellung.
Dr. Salinger hier, klagt gegen ihren Ehemann den Ar⸗ beiter Johann Heinrich August Senftleben, zuletzt in
Spandau wohnhaft, jetzt unbekannten Aufenthalts wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage:
das zwischen den Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen und Beklagten für den allein
schuldigen Theil zu erklären,
und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer
des Königlichen Landgerichts II. zu Berlin, Do
rotheenstr. 7, 1 Tr., Zimmer 14, auf
den 20. Dezember 1884, Vormittags 10 Uhr, einen bei dem gedachten
mit der Aufforderun Gerichte zugelassenen Zum ieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Berlin, den 23. September 1884.
ginwalt zu bestellen.
Zwecke der öffentlichen Zustellung wird
lichen Kosten zur Last zu legen und das ergehende Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären. Zur mündlichen Verhandlung dieser Klage ist die Sitzung des Kgl. Landgerichts Frankenthal, Kammer für Civilsachen, vom zehnten Dezember nächst⸗ hin, Vormittags neun Uhr, bestimmt, wozu der Beklagte zugleich vorgeladen wird mit der Auf⸗ forderung, einen beim Prozeßgerichte zugelassenen Rechtsanwalt aufzustellen. Behufs Ausführung der bewilligten öffentlichen Zustellung an den abwesenden Beklagten wird Vor⸗ stehendes bekannt gegeben. Frankenthal, den 26. September 1884. Kgl. Landgerichtsschreiberei. Denig, K. Obersekretär.
[43157] Oeffentliche Zustellung.
Nr. 6534. Die Gebrüder Stoltz, Lederhandlung, zu Freiburg, vertreten durch Anwalt Fromherz da⸗ hier, klagen gegen den Schuhmacher Josef Albrecht von Freiburg, zur Zeit unbekannten Aufenthalts, aus Kaufvertrag für gelieferte Waaren, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zah⸗ lung von 1127 ℳ nebst 6 % Verzugszinsen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die I. Civilkammer des Groß⸗ herzoglichen Landgerichts zu Freiburg auf den 9. Dezember 1884, Vormittags 8 ½ Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. b Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Freiburg, den 26. September 1884. Der Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Landgerichts.
Dr. Harden.
Die Ehefrau des Arbeiters Johann Wittenhagen, Caroline, geb. Vierk, zu Wolgast, vertreten durch „den Rechtsanwalt Eichstedt zu Wolgast, klagt gegen
ihren Ehemann, den Arbeiter Johann Wittenhagen, unbekannten Aufenthalts, wegen Ehescheidung mit dem Antrage, das Band der Ehe zwischen den Par⸗ teien für aufgelöst und den Beklagten für den schul⸗ digen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor „sdie zweite Civilkammer des Königlichen Landgerichts
zu Greifswald auf den 17. Dezember 1884, Vormittags 10 Uhr,
mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten
Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser
Auszug der Klage bekannt gemacht. Krause,
[43159] klagt gege
24. April d. J.
Abth. II., auf
den 28. November 1884, B 11 Uhj Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
[43161] klagt gegen den in Stellung, jetz
auf
den 28. November 1884. Vormittags 11 Uhr. der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Ilmenau, den 23. September 1884.
.Irrgang, “ Gerichtsschreiber des Großherzoglich. Sächsischen
Zum Zwecke
Amtsgerichts.
Der
Ilmenau, den 23. September F. Irrgang
Der Kaufmann
bis Mitte Juni
54 ₰, sowie zur Tragung der
[43156] Der Kaufmann treten durch den
1 Gräben, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts II.
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
Oeffentliche Zustellung. Uhrmacher Gustav Grünthal zu Ilmenau n den Kellner Johann Ketzer aus Chemnitz, bis Mitte Juni 1884 im Gasthof „Zur Tanne“ hier in Stellung, jetzt in unbekannter Ferne, für am käuflich entnommene Waaren, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 17 ℳ 50 ₰, sowie zur Tragung der Kosten einschließlich derer des voraus gegangenen Arrestverfahrens, und auf vorläufige Vollftreckbar⸗ keitserklärung des Urtheils, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Großherzogl. Sächsische Amtsgericht zu Ilmenau,
ormittags 11 Uhr.
Gerichtsschreiber des Brsßh. Saͤchs. Amtsgerichts.
Oeffentliche Zustellung. E. W. Hoffmann zu Ilmenau
Kellner Johann Ketzer aus Chemnitz, 1884 im Gasthof zur „Tanne“ hier t in unbekannter Ferne, wegen eines Waarenkaufgelderrestes, mit dem Antrage auf Ver⸗ urtheilung des Beklagten zur c von 29 ℳ Kosten, derer des vorausgegangenen Arrestverfahrens, und auf vorläufige Vollstreckbarkeitserklärung des Urtheils, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Großherzogl. Sächsische Amts⸗ gericht zu Ilmenau, Abth. II., auf den 28. November 1884, Vormittags 11 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung w dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. — Vormittags 11 Uhr, Ilmenau, den 24. September 1884.
F. Irrgang,
Gerichtsschreiber des Gr. Sächsischen Amtsgerichts. Oeffentliche Ladung.
d. Hirschfeld zu Iserlohn, ver⸗ Rechtsanwalt Landmann zu Iser⸗ lohn, klagt gegen den Louls Servais aus Paderborn, jetzt seinem Aufenthaltsorte nach unbekannt, aus einem unterm 17. März 1884 ausgestellten Wechsel,
mit dem Antrage auf Berurtheil
Zur Verhandlung dieser Klage hat das Kgl. Landgericht Nürnberg, I. Civilkammer, auf Montag, den 29. Zeheuber 1884, Vormittags 8 ½ Uhr, Sitzungssaal Nr. 41, Termin bestimmt, in welchem durch einen beim Prozeßgerichte zugelassenen Rechtsanwalt der Mit⸗ beklagte Andreas Baumann zu erscheinen andurch geladen wird. 1 Nürnberg, den 27. September 1884. Die Gerichtsschreiberei des K. Landgerichts Nürnberg.” Der Kgl. Ober⸗Sekretär: L. S.) Maier. 8
Oeffentliche Zustellung.
(431471 In Sachen der Ehefrau des S Adolph
Friedrich Hinrich Högemann, Anna Gesine Marga⸗ rethe, geb. Windels, zu Oldenburg, Westerstraße 1, Klägerin, wider ihren genannten Ehemann, den Brinksitzer Adolph Friedrich Hinrich Högemann, jetzt unbekannten Aufenthalts, Beklagten, wegen Ehescheidung, hat Klägerin, nachdem sie in der dem Beklagten seiner Zeit öffentlich zugestellten Klage behauptet, der Letztere habe sie böslich verlassen u. s. w. und nachdem unterm 3. Juli 1882 bereits Termin in der Sache stattgehabt ꝛc., nunmehr die Ansetzung eines neuen Termins beantragt. 8 Klägerin, vertreten durch den Herrn Rechtsanwalt Krahnstöver hieselbst, ladet den Beklagten zu diesem, von dem Herrn Präsidenten neu anzuberaumenden Verhandlungstermin vor das Großherzogliche Land⸗ gericht Oldenburg mit der Aufforderung, sich als⸗ dann durch einen bei diesem Gerichte zugelassenen Anwalt vertreten zu lassen und wird beantragen, 1 ℳ Großherzogliches Landgericht wolle die unter den einschließlich Far beürn bestehende Ehe scheiden und den Be⸗ lagten unter Kostenauflage für den schuldigen Theil erklären. 1 Da der Beklagte fortwährend abwesend und sein Aufenthaltsort unbekannt ist, so wird ihm diese nee Ladung wie angeordnet hiemittelst öffentlich zugestellt mit dem Bemerken, daß neuer Verhandlungstermin auf Montag, den 15. Dezember d. J.,
8
1884.
rd. vor hiesigem Großherzoglichen an⸗ gesetzt ist. Oldenburg, 1884, September 23. Bohlie, Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Landgerichts.
Oeffentliche Zustellung. Sr. d. der Fürst Carl von Lichnowski, auf Kuchelna, vertreten durch den Rechtsanwalt
Justizrath Schwabe zu Ratibor, klagt gegen den Beklagten] Tivil⸗Ingenieur Thiel, früher zu Breslau, jetzt un⸗
8 1 “
Landgerichte
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