1884 / 238 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 09 Oct 1884 18:00:01 GMT) scan diff

3 bezeichnet werden, doch hat sie fall der Ernte als ein guter bezeichnet werden. Die Heuernte durch die anhaltende Dürre zum Teil erheblich gelitten. Der war eine recht reiche. Die Rübsen⸗ und Rapsernte entsprach Körnerertrag ist weniger günstig ausgefallen als der Stroh⸗ nicht völlig den gehegten Erwartungen. Der Roggen lieferr ertrag. Der Weizen hat reichlich Stroh geliefert und ist im vielfach nicht den erhofften Körnerertrag; doch wird die Qua⸗ Korn befriedigend ausgefallen. Der Roggen hat an Körnern lität allgemein gerühmt. Weizen, Gerste, Hafer und die son⸗ kaum eine Mittelernte, an Stroh aber reichlichen Ertrag ge⸗ stigen Sommerfrüchte ergeben eine gute Mittelernte. Die liefert. Gerste und Hafer sind ungleich ausgefallen, hier besser, Kartoffeln scheinen nicht besonders gut auszufallen. Futter⸗ dort schlechter. Beide Getreidearten haben in Folge der Dürre und Zuckerrüben versprechen quantitativ und qualitativ einen gelitten, namentlich ist der Hafer nur kurz im Stroh geblieben. guten Ertrag. Die Frühjahrssaatbestellung ist erfolgreich vor⸗ Am wenigsten befriedigt haben die Hülsenfrüchte, die Erbsen bereitet.

sind fast durchgängig mißrathen. Die Kartoffelknollen sind überall klein geblieben, die Kartoffeln sind aber mehlreich und gesund. Auch die Zuckerrüben haben sich nicht vollkommen entwickeln können. Die Kleeernte ist ziemlich gut ausgefallen. Das Wiesenheu, namentlich dasjenige des ersten Schnittes, ist von sehr guter Beschaffenheit. Das Obst hat, von Pflaumen abgesehen, nur ganz ungenügende Erträge geliefert. Die Viehpreise sind hoch, die Getreidepreise niedrig. Die Winterbestellungsarbeiten konnten in dem festen Erdreich nur mit Aufwendung großer Mühe bewältigt werden.

2) Reg⸗Bez. Cöslin: Die Halmfrüchte, welche sich namentlich im Stroh gegen die voraufgegangenen Jahre ge⸗ bessert haben, sind durchweg trocken und gut eingebracht; Hafer jedoch hat durch Nachtfröste, Erbsen durch Mehlthau gelitten. Auch die Kartoffel ist hinter den Erwartungen zurückgeblieben, die Knollen sind meist klein, dabei aber doch

meinen als eine Mittelernte eine sehr reiche, die Qualität läßt gleichfalls nichts zu wünschen übrig.⸗Obst kommt nur strichweise vor. Rheinprovinz.

- Reg.⸗Bez. Coblenz: Die Roggenernte kann als eine Mittelernte bezeichnet werden. Der Strohertrag ist günstiger und steht zu dem Körnerertrag in keinem Verhältniß. Die Weizenernte dürfte eine gute Mittelernte gewesen sein, des⸗ gleichen die Haferernte, welche jedoch im Stroh gering aus⸗ gefallen ist. Die Berichte über die Gerstenernte lauten noch günstiger. Die Frühkartoffel ist nicht gut gerathen, dahin⸗ gegen ist die Spätkartoffel in Qualität und Quantität durch⸗ aus befriedigend. Die Heu⸗ und Grummeternten haben durch⸗ weg ein recht befriedigendes Resultat ergeben. Die Obsternte ist dagegen durchweg gering ausgefallen. Die warme Witte⸗ rung des Sommers ist der Entwickelung der Trauben recht günstig gewesen, so daß, wenn sich am Rhein in Folge der kalten Tage des Juni große Quantität nicht erwarten läßt, doch auf gute Qualität, an der Mosel aber auf einen an Qantität und Qualität guten Herbst gerechnet wird.

2) Reg⸗Bez. Cöln: Die Ernteergebnisse des laufenden Jahres sind als höchst erfreulich zu bezeichnen. Der Roggen hat im Durchschnitt bezüglich des Körnerertrages nahezu eine Mittelernte ergeben; die Strohmenge übersteigt sogar die des Vorjahres um das Doppelte. Dasselbe gilt von Gerste und Hafer, während bei Weizen sogar mehr als eine Mittelernte zu verzeichnen ist. Die Heuernte ist nach Quantität wie Qualität gut ausgefallen, ebenso verspricht die Grummeternte

zum Deutschen Reichs

Statistische Nachrichten.

Das Augustheft zur Statistik des Deutschen Reichsent⸗ hält statistische Nachweise über „Die Deutschen im Auslande und die Aus⸗ länder im Deutschen Reich“. Ueber die Deutschen im Auslande waren allerdings vollständige Nachrichten nicht zu erlangen, und es mußte bei einem Theil der fremden Länder die Zahl der deutschen Reichsangehörigen, bei einem anderen diejenige der im Deutschen Reich Geborenen angegeben werden. Die mangelnden Ausweise über die Zahl der Deutschen in Rußland werden einigermaßen ersetzt durch Auszüge aus der russischerseits geführten Fremdenverkehrs⸗Statistik. Für Afrika liegen nur die Nachrichten aus Egypten und Algier, für Asien gar keine vor. Immerhin geben die Nachweisungen Aufschluß über die Vertheilung von etwa 2 ½ Millionen Deutscher über fremde Länder. Soweit es das Material erlaubte, sind auch Angaben über Geschlecht, Alter, Familienstand und Beruf der Deutschen im Aus⸗ lande gemacht. Für die am 1. Dezember 1880 im Reich gezählten Angehörigen fremder Staaten wird die Vertheilung ihrer Zah im Reich, das Geschlecht, das Alter, der Familienstand sowie der Beruf eingehend behandelt. Die Gesammtzahl der Ausländer in Dehtschland belief sich nach der 1880 er Volkszählung auf nicht mehr als 276 057 Personen.

Deutsches Reich.

Uebersicht 42 1884 stattgehabten Ausprägungen von Reichs⸗Gold⸗ und ⸗Silbermünzen.

Provinz Hannover.

1) Landdr.⸗Bez. Hannover: Bei Weizen, Gerste und Hafer ist der Erdrusch, der reichen Strohernte un eachtet, nur mäßig, der Roggen ist die am wenigsten Frucht. Alles in Allem ist im Korn eine Mittelernte nicht voll erreicht. Der Hafer giebt vielfach über Mittelernte. Die Kartoffelernte befriedigt nicht, weil die Knollen außergewöhnlich klein geblieben sind. Die Ernte an Wiesen⸗ und Kleeheu ist überall gut, theilweise sehr reichlich ausgefallen. Die Zuckerrüben ver⸗ sprechen im Ganzen einen Mittelertrag bei mittelmäßigem Zuckergehalt. Die Herbstbestellung, Anfangs durch die Trocken⸗ heit etwas erschwert, ist in letzter Zeit aut vorgeschritten.

2) Landdr.⸗Bez. Hildes heim: Der Roggen hat einen Durchschnittsertrag nicht ergeben; Weizen, Gerste und Hafer gewähren meistens einen Mittelertrag. Die Erträge an Stroh sind sehr groß. Ebenso haben Wiesen und Kleefelder quantitativ und qualitativ reichen Ertrag gewährt. Die

der in den deutschen Münzstätten bis Ende September

Silbermünzen Ein⸗ Fünfzig⸗

Goldmünzen

1) Im Monat September 8n

. 8 Doppel⸗ Halbe 2 2 1884 CIA“*“ rivatrech⸗Markstücke Markstücke Markstücee Pfenig en in:

Zwanzig⸗ Pfennig⸗ stücke

Fünf⸗-Zwei⸗

400 080 bes 1 305 720 1 305 720

1 705 800 1 705 800 1 422 689 620]455 745 300 [27 969 9255585 963 82071 653 095[102 515 678 [168 707 229

142⁷395 v120 155 775 300 27 969 925 587 669 620 71 653 095 102 515 678168 707 220

612 960 470 000 7 340 4 270 4 722 3 827

1223782 460 55 275 3500 27 962 585 2 T628 825 102 510 956 168 703 202 1907 020 345 8

400 080

Hamburg.. . Summe 1. . . 2) Vorher waren geprägt“*). 3) Ges ammt⸗Ausprägung 4) Hiervon wieder einge⸗ zogen.

5) Bleiben.

71 486 552 71780 552=

1 871 50

stärkereich. Der erste Schnitt an Wiesen⸗ und Kleeheu ist vorzüglich ausgefallen, der Nachschnitt läßt zu wünschen übrig. Im Allgemeinen kann die diesjährige Ernte als die beste der letzten 10 Jahre angesehen werden. Die Ackerbestellung wurde durch die Dürre verzögert.

3) Reg.⸗Bez. Stralsund: Der Weizen hat überall nicht allein im Stroh, sondern auch in den Körnern einen sehr guten, zum Theil weit über den Durchschnitt hinaus⸗ gehenden Ertrag geliefert, wogegen der Roggen im Stroh zwar gut, im Körnerertrage aber meistens hinter den Er⸗ wartungen zurückgeblieben ist. Gerste und Hafer haben durch⸗ schnittlich eine gute Mittelernte ergeben. Hülsenfrüchte haben nur mäßige, stellenweise sogar schlechte Erträge geliefert; ebenso ist das Kleeheu im Allgemeinen nicht ergiebig, das

Wiesenheu dagegen besser gewesen. Die Kartoffelernte ist noch nicht beendet, doch ergiebt sich schon jetzt, daß die Knollen sehr klein sind, so daß in dieser Fruchtart eine Mittelernte

wohl nicht erzielt werden wird. Der Rübsen hat fast überall

schlecht gelohnt und kaum den Ertrag einer Mittelernte ge⸗ liefert. Die Getreidepreise sind niedrig. Provinz Posen.

1) Reg.⸗Bez. Posen. Die Körnerernte kann bei reichem Strohgewinn als eine annähernd mittlere bezeichnet werden. Die Futterkräuter haben einen guten Ertrag ergeben, auch die Hopfenernte befriedigt. Dagegen entspricht die Rübenernte nur theilweise den gehegten Erwartungen, und ebenso wird allem Anschein nach die Kartoffelernte nicht unbedeutend hinter einer Durchschnittsernte zurückbleiben, weil die Kartoffeln nur

ine geringe Größe erlangt haben. Die Herbstbestellung leidet nter der anhaltenden Trockenheit und ist auf schwerem Boden aum ausführbar.

8. 2) Reg.⸗Bez. Bromberg: Die Ernteergebnisse können

urchweg als günstig bezeichnet werden, jedoch entspricht der

Körnerertrag des Roggens in einzelnen Kreisen nicht den hochgespannten Erwartungen. Der Erdrusch des Sommer⸗ getreides befriedigt allgemein, besonders gut ist die Gerste ge⸗ rathen. Hafer wiegt theilweise leicht. Die Erträge der Heuernte sind hoch ausgefallen. Die Kleefelder haben einen reichlichen zweiten Schnitt ergeben. Die Hackfrüchte sind durch die Dürre in den letzten Monaten beeinträchtigt worden, zur Zeit ist es jedoch noch nicht möglich, die Erträge der Kartoffel⸗ wie auch die der Rübenernte anzugeben. Der Obstertrag war mäßig. Die Herbstbestellung ist in Folge der ununterbrochenen Trockenheit sehr erschwert worden.

Provinz Schlesien.

1) Reg.⸗Bez. Breslau: Die Ernte kann im Großen und Ganzen als eine gute Mittelernte bezeichnet werden. Der Ertrag an Stroh war ein überaus reicher, während allerdings die Quantität des Erdrusches bei Roggen und Weizen vielfach hinter den gehegten Erwartungen zurückblieb. Heu und Futterkräuter sind ebenfalls in reichlichem Maße gewonnen worden. Die Kartoffeln werden kaum mehr als eine schwache Mittelernte ergeben; ebenso hat die Witterung nachtheilig auf die Rüben gewirkt. Die Getreidepreise sinken fortgesetzt. Die Vorbereitung des Ackers zur Herbstbestellung geht bei der an⸗ haltenden Trockenheit nur langsam von Statten.

2) Reg.⸗Bez. Liegnitz. Fast durchgehends, insbesondere im Roggen und in den Sommerhalmfrüchten, ist eine über eine gute Mittelernte hinausgehende Getreideernte erzielt; auch an Qualität des Getreides ist die Ernte überwiegend gut ausgefallen. Die Ernte der Hackfrüchte steht hinter der Ge⸗ treideernte ein wenig zurück; an Quantität kommt die Kar⸗ toffelernte einer guten Mittelernte gleich. Die Zuckerrüben werden ebenfalls eine gute Mittelernte ergeben. Die Heu⸗ und Kleeernte ist befriedigend ausgefallen. Obst verspricht, insbesondere was Kernobst anlangt, nur eine geringe Ernte.

Provinz Sachsen.

1) Reg⸗Bez. Magdeburg: Weizen, Roggen und Gerste haben durchweg eine selten reiche Ernte im Stroh, dagegen nur einen mittleren Ertrag im Korn gegeben. Der Hafer hat im Korn wie im Stroh eine ebenso reiche Ernte gegeben, wie mit wenigen Ausnahmen die Erbsen und Bohnen. Rüben sind in Quantität wie Qualität befriedigend gerathen; da⸗ gegen sind die Kartoffeln in Folge der Dürre in der Knollen⸗ entwickelung erheblich beeinträchtigt. Die Nachmaht der Futter⸗ kräuter hat durchweg dem sehr reichlichen Ertrage des ersten Schnittes entsprochen.

2) Reg.⸗Bez. Merseburg: Die Ernte ist durchweg als eine recht gute zu bezeichnen. Der Strohertrag ist ein sehr hoher, der Körnerertrag dagegen ein weniger reichlicher. Roggen hat, abgesehen von seiner Kleinkörnigkeit, eine gute Ernte ergeben. Weizen lieferte im Allgemeinen enorme Strohmengen, doch wenig Körnerertrag. Die Gerste hat quantitativ eine recht gute Ernte ergeben, während qualitativ das Korn zu wünschen übrig läßt. Die Haferernte ist durch⸗ gängig als eine recht gute zu bezeichnen. Heu⸗ und Kleeernte waren sehr ergiebig, auch die Grummeternte ist vorzüglich ausgefallen. Die Rüben stehen durchweg gut. Die Kartoffel⸗ ernte ist nicht ergiebig ausgefallen. Die Obsternte ist nur in Pflaumen eine reichliche. Die Getreidepreise sind im stetigen Rückgange. Die Herbstbestellung ist durch die anhaltende Trockenheit verzögert worden.

Provinz Schleswig⸗Holstein.

Reg.⸗Bez. Schleswig: Im Allgemeinen kann der Aus⸗

1

Kartoffeln scheinen kaum eine Mittelernte zu liefern. Der Ertrag an Obst ist durchweg sehr gering. Die Zuckerrüben scheinen quantitativ im Allgemeinen eine gute Mittelernte zu geben, dagegen wird die Qualität gering ausfallen. Die Getreidepreise sind gedrückt, die Viehpreise sind hoch. Das . hat sich für die Herbstbestellung bislang sehr günstig erwiesen.

3) Landdr.⸗Bez. Lüneburg: Weizen giebt nur eine Mittel⸗ ernte. Roggen liefert nur einen geringen Körnerertrag, da⸗ gegen ist der Strohertrag ein sehr reichlicher. Gerste hat im Allgemeinen befriedigende Erträge geliefert. Erbsen und Bohnen sind größtentheils gut gerathen. Hafer ist an vielen Stellen vorzüglich ausgefallen. Kartoffeln befriedigen nicht, auch die übrigen Hackfrüchte werden eine gute Mittelernte nicht liefern. Der Klee ist durchweg befriedigend gewesen. Heu ist sehr viel geerntet, auch der zweite Schnitt hat meistens einen reichen Ertrag geliefert. Der Hopfen ist gut

gerathen. Die Ernte ist im Allgemeinen

4) Landdr.⸗Bez. Stade: sehr befriedigend ausgefallen. Raps und Rübsen ergaben und Korn gut aus⸗

eine Mittelernte. Weizen ist im Stroh gefallen. Roggen lieferte recht viel und schönes Stroh; der

Körnerertrag ist geringer als im Vorjahre. Bei Gerste und Hafer ist der Ertrag als eine gute Mittelernte zu bezeichnen; die Erbsenernte war sehr gut. Kartoffeln geben etwa ¾l einer Mittelernte. Die Heuernte ist im Allgemeinen sehr reichlich ausgefallen. Die Kornpreise stehen niedrig, die Preise für Rindvieh haben sich hoch erhalten.

N5) Landdr.⸗Bez. Osnabrück: Der Roggen hat, was die Körner anlangt, nicht den erhofften Ertrag geliefert, der Strohertrag ist dagegen durchweg recht ergiebig gewesen. Die Kartoffeln sind vielfach nur klein geblieben. Der Ertrag an Gerste, Hafer und Buchweizen übersteigt in manchen Bezirken eine Mittelernte. Auch Erbsen und Bohnen sind im Ganzen gut gerathen und die Heuernte ist äußerst günstig ausgefallen. Der Obstertrag ist im Ganzen gering.

6) Landdr.⸗Bez. Aurich: Roggen, Hafer und Weizen haben kaum eine Mittelernte geliefert. Bei Kartoffeln ist fast durchweg ein guter Ertrag zu verzeichnen, ebenso bei Erbsen; dasselbe gilt von den Weiden und dem Grasschnitt. Die Obsternte ist gering.

8 Provinz Westfalen.

1) Reg.⸗Bez. Münster. Die Ernte, bei günstigem Wetter eingebracht, ist eine gute. In den einzelnen Frucht⸗ arten gestaltet sie sich folgendermaßen: Weizen gut; Roggen sehr reichlich im Stroh, in den Körnern meist gut. Erbsen, Hafer, Gerste gut, vielfach sehr gut. Frühkartoffeln reichlich, auch die Spätkartoffeln, mit deren Ernte bereits begonnen ist, versprechen einen guten Ertrag. Rüben stehen befriedigend. Heu und Klee in beiden Schnitten gut. Die Obsternte ist mangelhaft ausgefallen, Pflaumen fehlen fast gänzlich. Mit der Winterbestellung ist angefangen.

..2) Reg.⸗Bez Minden: Der Ertrag der Ernte, soweit dieselbe bereits beendet, entspricht im Allgemeinen den gehegten Erwartungen, jedoch stellt der Roggen nur einen mittleren Ertrag in Aussicht, ebenso der Weizen. Wenn Hafer und Gerste auch stellenweise in Folge anhaltenden Regens etwas gelitten haben, so versprechen sie doch durchgehends guten Ertrag. Hingegen ist der Ertrag des Buchweizens nur ein mittelmäßiger. Stroh ist jedoch bei allen vorstehenden Frucht⸗ arten reichlich und gut gerathen. Sämmtliche Futterkräuter sind in reichlichem Maße gewachsen. Die Grummeternte ist überall gut von Statten gegangen und hat reichlichen Ertrag ergeben. Runkelrüben sind gut gerathen und versprechen reichen Zuckergehalt. Die Obsternte fällt äußerst gering aus. Die Kartoffelernte verspricht soweit sich solches schon jetzt über⸗ sehen läßt keinen guten Ertrag, namentlich auf schwerem Boden. Der Flachs hat einen befriedigenden Ertrag ergeben. Die Gesammternte kann hiernach als eine Mittelernte wohl bezeichnet werden. Die Winterbestellung hat fast überall be⸗ gonnen und wird sehr gefördert.

3) Reg.⸗Bez. Arnsberg: Die Hackfrüchte sind in Folge des günstigen Wetters der letzten Wochen gut gediehen. Die Grummeternte hat einen außergewöhnlich raschen und guten Verlauf genommen, und ist in Folge dessen die Qualität des Grummets eine ausgezeichnete. Roggen, Hafer und Weizen ist überall sehr gut gerathen, ebenso Erbsen, Wicken und Bohnen. Die Obsternte hat so gut wie keinen Ertrag ge⸗ liefert. Ebenso wird über den Ertrag der Zuckerrüben ge⸗ klagt. Die Kartoffelernte, welche augenblicklich im Gange ist, verspricht im Allgemeinen gut zu werden.

Provinz Hessen⸗Nassau.

Reg.⸗Bez. Cassel: Die Ernte des Getreides und der Futtergewächse ging gut von Statten. Der Roggen hat nur 60 bis 65 Proz. einer Normalernte ergeben, die Körner sind sehr leicht; dagegen ist der Strohertrag ein sehr reicher. Die Weizenernte hat sich etwas günstiger gestaltet, sie beträgt 85 bis 90 Proz. einer Normalernte, auch der Strohertrag ist ein reicher. Der Hafer ist überall sehr gut gerathen, sein Ertrag ist = 1,00 bis 1,50. Die Hülsenfrüchte haben einen gleich günstigen Ertrag geliefert. Die Knollengewächse außer Kar⸗ toffeln lassen nichts zu wünschen übrig; die Kartoffeln werden

gut zu werden. Bei den Zuckerrüben wird die Quantität nicht ganz den gehegten Erwartungen entsprechen, dagegen wird der Huasrgehalt der Rüben allseitig gerühmt. Der Ertrag der

rühkartoffeln ist nicht sonderlich gewesen, die Spätkartoffeln versprechen dagegen eine gute Mittelernte. Die Weinberge gewähren einen erfreulichen Anblick, und wenn die jetzige äußerst günstige Witterung noch einige Zeit anhält, kann mit Zuversicht das Jahr 1884 als ein recht gutes Wein⸗ jahr bezeichnet werden. Die Obsternte ist ganz minimal ge⸗ wesen. Die Viehpreise stehen, ausgenommen für Mastvieh, auffallend hoch.

3) Reg.⸗Bez. Trier: Das diesjährige Ernte⸗Ergebniß darf im Großen und Ganzen als ein befriedigendes bezeichnet werden. Der Körnerertrag des Roggens stellt sich auf un⸗ gefähr 80 Proz. einer guten Mittelernte. Der Weizen, die Gerste und der Hafer sind hinsichtlich des Körnerertrages ebenfalls zur Zufriedenheit ausgefallen und stellt sich die Ernte im Durchschnitt bei dem Weizen auf 80, bei der Gerste und dem Hafer auf 90 Proz. einer Mittelernte. Die Qualität der Körner ist aut. Das Strohquantum sämmtlicher Halm⸗ früchte ist reichlich. Der Buchweizen hat nur einen sehr mittelmäßigen Ertrag geliefert. Der Ertrag der Heu⸗ ernte war ein vollständig befriedigender, die Güte des geernteten Heues ist in Folge des bei günstigem Wetter stattgehabten Einscheuerns desselben eine vorzügliche geworden. Auch der erste Kleeschnitt war reichlich, während der zweite gänzlich mißrathen ist. Die Grummetschar hat im Allgemeinen einen geringen Ertrag ergeben, aber die Qualität des Grum⸗ mets ist gut. Die Kartoffelernte wird allenthalben eine zu⸗ friedenstellende und qualitativ ausgezeichnete werden. Der gegenwärtige Stand des Weinstockes berechtigt zu den besten Hoffnungen, das Herbstergebniß wird zwar nur zum geringen Theil einen halben Herbst übersteigen; die Qualität der dies⸗ jährigen Kreszens wird aber jedenfalls eine befriedigende sein. Der Obstertrag befriedigt nur strichweise. Die Tabackernte im Wittlicher Thale hat einen guten, zum Theil vollkommenen Ertrag gebracht.

4) Reg.⸗Bez. Aachen: Die Ergebnisse der diesjährigen Ernte können im großen Durchschnitt qualitativ und quanti⸗ tativ überall als gut bezeichnet werden. Weizen und Roggen haben durchschnittlich an Körnern und Stroh einen guten Ertrag geliefert. Gerste, Hafer, Bohnen, Erbsen lieferten eine gute Mittelernte. Der Buchweizen ist nur mäßig gerathen. Die Frühkartoffeln lieferten einen guten Ertrag und auch die Herbstkartoffeln lassen eine reiche Ernte erwarten. Der Flachs ist ziemlich gut gerathen. Die Heuernte lieferte auf feuchten Wiesen öeinen reichlichen, auf trockenen Wiesen einen minder reichlichen Ertrag. Ueberall ist jedoch das geerntete Heu von vorzüglicher Qualität. Die Grummeternte lieferte bei gleicher Qualität meistentheils einen besseren Er⸗ trag. Der erste Kleeschnitt ist qualitativ zwar gut, quanti⸗ tativ aber mäßig ausgefallen. Obst giebt es nur wenig, da durch die Nachtfröste im Monat April die Blüthen der Obst⸗ bäume sehr gelitten haben. Die Viehpreise haben sich auf ihrer bisherigen Höhe erhalten. Die Bestellung der Winter⸗ saaten wird durch die trockene Witterung sehr begünstigt und ist schon bedeutend vorgeschritten.

5) Reg.⸗Bez. Düsseldorf: Alle Wintersaaten sind so⸗ wohl quantitativ wie qualitativ gut gediehen; etwas weniger gut fielen die Sommersaaten aus, jedoch wird über die Qua⸗ lität auch hier im Allgemeinen Lobendes berichtet. Es lie⸗ ferte: Roggen 110 Proz., Weizen 110 Proz., Gerste 100 Proz., Hafer 95 Proz., Stroh 110 Proz., Kartoffeln 110 Proz., Hülsenfrüchte 80 Proz., Raps 85 105 Proz., Futterrüben 110 Proz., Zuckerrüben 90 Proz. einer Mittelernte. Der Gras und Kleeschnitt hat im Sommer überall gaut gelohnt, das Ernteresultat wird stellenweise bis auf 140 Proz. ange⸗ geben. Die Obsternte ist gering ausgefallen. Die Herbst bestellung hat überall einen guten Verlauf genommen.

Reg.⸗Bez. Sigmaringen. Die Ernte der Körnerfrüchte kann quantitativ und qua⸗ litativ eine gute mittlere genannt werden. Heu und Futter⸗ kräuter sind als gut, desgleichen Rüben und Hopfen zu be⸗ zeichnen. Obst giebt es wenig. Die Kartoffeln versprechen einen guten Ertrag. Dagegen wird über schlechte Getreide⸗ preise geklagt. Die Wintersaaten sind gut bestellt.

(Schluß folgt.)

Rom, 8. Oktober, Abends. (W. T. B.) Gestern wüthete in Catania ein sehr heftiger Wirbelsturm, welcher alle Telegraphen drähte zerstörte und Häuser zum Einstürzen brachte. Bisher sind 23 Todte und gegen 100 Verwundete aus den Trümmern hervor gezogen worden. Der Schaden wird auf 2 Millionen Lire geschätzt

*) Vergl. den „Reichs⸗Anzeiger“ vom 8. September 1884 Nr. 211.

Berlin, den 8. Oktober 1884.

Hauprbuchhalterei des Reichs⸗Schatzamts 1 Biester.

Deutsches Handels⸗Archiv. Oktoberheft. Inhalt: Erster Theil. Gesetzgebung und Statistik. Gesetzgebung. Deutsches Reich: Gefetz, betreffend die Abänderung der Maß⸗ und Gewichts⸗ ordnung vom 17. August 1868. Bekanntmachung, betreffend die Einrichtung von Anlagen zur Anfertigung von Zündhölzern. Deutsches Reich und Italien: Uebereinkunft zwischen Deutschland und Italien, betreffend den Schutz an Werken der Literatur und Kunst. Deutsches Reich und Spanien: Ausdehnung der den Vereinigten Staaten von Amerika in Cuba und Puerto Rico gewährten Ver⸗ günstigungen auf Deutschland. Deutsches Reich und Schweiz: Bekanntmachung, betreffend den Verkehr mit Erzeugnissen und Ge⸗ räthschaften des Weinbaues in den deutsch⸗ schweizerischen Grenz⸗ bezirken. Rußland: Verfahren bei Beschwerden gegen die zollamt⸗ liche Behandlung von Waaren Seitens russischer Zollämter. Frankreich: Zolltarif für Guadeloupe. Zolltarif für Gaboon. Zolltarifentscheidungen. Abgabenfreier Bezug von Salz für in⸗ dustrielle Zwecke (Seifenfabrikation) Rundschreiben der Zoll⸗ verwaltung in Bezug auf das Gesetz, betreffend die Zuckerbesteuerung. Einführung der Transportkontrole für gesalzenen Fisch in dem Grenzbezirk an den Landgrenzen. Gestattung der Einfuhr von zur Gattung der Pferde, Esel, Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine ge⸗ hörenden Thieren über das Zollamt Foussemagne (Bezirk von Belfort). Zollbehandlung von Baumwollengeweben, welche aus gefärbtem Garn gefertigt sind. Abgabenfreier Bezug von Salz für industrielle Zwecke. Frankreich und Niederlande: Handelskonvention zwischen beiden Ländern. Deklaration zwischen den Niederlanden und Frank⸗ reich über die konsularischen Befugnisse und den Schutz des geistigen Eigenthums an Werken der Literatur und Kunst. Deklaration zwischen den Niederlanden und Frankreich über den Schutz der Fabrik⸗ und Handelsmarken. Italien: Zeitweilige Einfuhr von Baum⸗ wollengarn zur Fabrikation von aus Seide und Baumwolle gemischten Geweben. Spanien: Zollbehandlung geistiger Getränke auf Cuba. Zollbehandlung nationaler Weine auf Puerto Rico. Gestattung des Ausladens von Zucker und Zuckersyrup auf der Rhede von San Andrés in der Provinz Mälaga. Aenderungen im Zoll⸗ tarif für Cuba. Schweden und Norwegen: Schwe⸗ disches Markenschutzgesetz. Oesterreich⸗Ungarn: Erläuterung des Punktes 2 des §. 16 der Durchführungsvorschrift zum allgemeinen Zolltarif. Liberia: Einfuhr⸗Zolltarif. Peru: Inkrafttreten eines neuen Zolltarifs. Portugal: Vorübergehende Aufhebung des Eingangszolls für Mais auf Madeira. Schweiz: Uebersicht der zur Zeit in Kraft bestehenden schweizerischen Handels⸗ verträge. Tarifentscheidungen des schweizerischen Zolldepartements im Monat August 1884. Großbritannien: Zolltarif. Modi⸗

1876 in Betreff der bei der Einfuhr nach dem Vereinigten König⸗ reiche überhaupt nicht oder nur unter Einschränkungen zugelassenen Waaren sowie die hierzu ergangenen Ausführungsbestimmungen des Londoner Zollamts vom 22. Dezember 1883. Prüfung und Mar⸗ kung der in dem Vereinigten Königreich zur Einfuhr ge⸗ langenden Gold⸗ und Silberwaaren. Zolltarif für Neu⸗ südwales. Großbritannien und Korea: Freundschafts⸗ und Handelsvertrag zwischen beiden Ländern. Vereinigte Staaten von Amerika: Zolltarifentscheidungen des Schatz⸗ amts. Statistik. Niederlande: Handel und Schiffahrt von Nieder⸗ ländisch⸗Ostindien im Jahre 1880. Schweiz: Seidenwaaren⸗ und Seideneinfuhr in New⸗York. Großbritannien: Uebersicht der Staatseinnahmen der auftralischen Kolonien Neusüdwales, Victoria, Südaustralien, Queensland und Tasmanien während des 1. Quartals 1884, verglichen mit dem 1. Quartal 1883. Fortschritte der Ko⸗ lonie Victoria in den Jahren 1878 bis 1883. Ein⸗ und Aus⸗ fuhr der Kolonie Queensland in 1882 und 1883. Vereinigte Staaten von Amerika: Deutscher Schiffsverkehr in den Vereinigten Staaten, die Häfen der Westküste ausgeschlossen, während der Jahre 1882 und 1883. Werth der Ausfuhr einheimischer landwirthschaft⸗ licher Erzeugnisse, von Manufakten und allen anderen einheimischen Produkten während der Fiskaljahre 1860, 1870 und 1875 bis 1883. Werth der wichtigsten in den Vereinigten Staaten in dem Census⸗ jahre 1880 erzeugten Fabrikate, welche bei der Einfuhr zollpflichtig sind, Betrag der davon ausgeführten und zum Verbrauch ver⸗ bliebenen Waaren und Betrag der Einfuhr solcher Waaren zum Verbrauch ꝛc. Produktion, Einfuhr, Ausfuhr und Verbleib zum Verbrauch an Wolle in den Vereinigten Staaten von Amerika für die Jahre 1863 bis 1883. Werth der Einfuhr der zum Verbrauch in den Vereinigten Staaten von Amerika eingeführten zollpflichtigen Waaren und den in den nachchstehend genannten Zeiträumen erhobene durchschnittliche Werthzoll. Zweiter Theil. Berichte über das Inland. Crefeld, Hannover. Berichte über das Ausland. Ost⸗ asien: Futschau, Niutschuang. Mittel⸗ und Südasien: „Saigon. Südeuropa: Honfleur, Mailand, Ancona, Patras, Marseille, Car⸗ thagena, Lissabon, Cadiz, La Valette, Nizza. Westeuropa: Gro⸗ ningen, Rotterdam, Newcastle on Tyne, Manchester, Middlesbrough, Frederikshaovn. Südamerika: Port Stanley, Macéio, Guayaquil, Osorno, Cearâ, Caldera. Afrika: King Williamstown und East London, Mogador, Suez, Port Said. Australien und Polynesien: Sydney, Wellington. 88 E111““ der Bauverwaltung. Nr. 40. Inhalt: Nichtamtliches: Die Sicherung offener Brücken gegen Ausknicken. Versammlung zur Vereinbarung einheitlicher Verfahrungsarten bei

setzung von Dina Krätzinger. ¹ J8ug 1884. Preis 3 Von dem im Jahre 1875 verstorbenen Kanonikus Kingsley, welcher in Deutschland durch seinen Roman

der Prüfung von Bau⸗ und Konstruktions⸗Materialien.

Kunst, Wissenschaft und Literatir.j

redigten von Charles Kingsley. Autorisirte Ueber 8 8 Dorfpredigten. Gotha, Friedr. Andr.

„Hypatia“ bekannt ist, werden hier Predigten geboten, welche Kingsley

auf der schlichten Dorfkanzel des kleinen Landortes Ewersley, aber auch vor vielen, selbst aus weiter Ferne herbeigeströmten Zuhörern

gehalten hat. Er verstand seine Gemeinde zu fesseln, wußte wie die einfachsten Leute aus dem Volke so auch die Gebildetsten zu erbauen und ihnen unvergeßliche Eindrücke beizubringen. Die hier in fließen⸗ der Uebersetzung wiedergegebenen Predigten sind kurz, praktisch und schwungvoll, durch frische Volksthümlichkeit packend und geist⸗ reich. Sie greifen, ohne jemals trivial zu werden, ins wirkliche Leben, ruhen auf positiv⸗biblischem Grunde, und ihr Gedanken⸗ gang entspricht auch einer Bevölkerung, die nach den Tagen strenger Feldarbeit Nahrung für die Seele bedarf in Schlichtheit und Geisteskraft. Uebrigens möchten nicht blos diese „villase- sermons“ eines Kingsley der Uebertragung werth sein, sondern auch seine Stadtpredigten, sowie insbesondere seine mehr an die Kreise der Gebildeten gerichteten religiösen Reden, die gleichfalls in Deutsch⸗ land nokh nicht hinreichend bekannt sind. b Das Erscheinen weiterer Sammlungen macht die Verlagshandlung jedoch von der Aufnahme, welche die vorliegende Probe in Deutschland finden wird, abhängig. Die in Leipzig und Berlin den 11. d. M. erscheinende Nr. 2154 der „Illustrirten Zeitung“ enthält folgende Abbildungen: Das Kaiserfest in Düsseldorf. 3 Abbildungen: 1) Fritz Roebers lebendes Bild: Der Große Kurfürst am Rhein. 2) Das Wasserfest auf dem Weiher vor dem Ständehause. Originalzeichnung von Karl Gehrts. (Zweiseitig.) 3) Die Dekoration der Treppenhalle des Ständehauses. Entwurf von Prof. Schill. Zur Erinnerung an Hans Makart. 10 Abbildungen: 1) Hans Makart. 2) Der Jagd⸗ zug der Diana. Gemälde von Hans Makart. Photographie⸗Verlag von V. Angerer in Wien. (Zweiseitig) 3) Im Frühling. Gemälde von Hans Makart. Photographie⸗Verlag von V. Angerer in Wien. 4) Der Traum. Gemälde von Hans Makart. Photo⸗ graphie⸗Verlag von V. Angerer in Wien. 5) Einzug Kaiser Karls V. in Antwerpen. Gemälde von Hans Makart. (Zweiseitig.) 6) Die beiden Freundinnen. Gemälde von Hans Makart. 7) Charlotte Wolter als Messalina. Gemälde von Hans Makart. 8) Moderne Amoretten. Gemälde von Hans Makart. 9) Hans Makarts Atelier in Wien. 10) Niljagd. Gemälde von Hans Makart. (Zweiseitig.) Graf Herbert Bismarck. Von der deutschen Kriegsmarine: Das Schichau'sche Torpedobot. Original zeichnung von H. Penner. Das am 3. Oktober abgebrannte Schloß Christiansborg in Kopenhagen Nach einer photographischen Auf⸗ nahme. Berliner Bilder: Einblick in die Wählerlisten. Original⸗ zeichnung von E. Hosang. Polytechnische Mittheilungen: Stell⸗ vorrichtung für Fallfensterflügel. Neue Typenschreibmaschine Original Hammonia.

fikation der Vorschriften der britischen Zollordnung vom 24. Juli

Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition des Bentschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preuhischen Staats-Anzeigers:

Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, 2 N8 u. s. w. von öffentlichen Papieren.

(Toferat⸗ 8 den Deutschen Reichs⸗ und Köenigl. Deffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und

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6. Verschiedene Bekanntmachungen.

In der Börsen- 2 beilage.

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. 2. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annonecen⸗Bureaux.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. V

stelle Jüdenstraße 58, 1 Treppe, Zimmer Nr. 11,

versteigert werden. Das Grundstück ist mit 39 Reinertrag und einer

[44752]

Aufgebot.

Auf den Antrag des Rechtsanwalts Bödner hier⸗ selbst als Nachlaßpfleger werden die Nachlaßgläu⸗

Es werden daher Alle, welche ein besseres oder gleiches Erbrecht, als die Antragstellerin die Wittwe des Verstorbenen, an den Nachlaß des Johann Friedrich Miethke zu Alt⸗Gaarz zu haben vermeinen,

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage), sowie der Winterfahrplan der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion

eine volle Ernte nicht ergeben. Die Ernte an Futter war

(linksrheinische) Cöln

[44720] Gegen den unten beschriebenen Schneider Anton Heinrich Vogelsang, zuletzt in Rathenow, am 18. Mai 1859 zu Eckwarden bei Oldenburg geboren, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Verbrechens gegen die Sittlichkeit verhängt. 1 Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Potsdam abzuliefern, Potsdam, den 6. Oktober 1884. . Der Untersuchungsrichter bei dem Königl. Landgerichte. Beschreibung: Alter 25 Jahre. Größe 1,60 m, Statur schlank, Haare blond, Stirn frei, Bart Schurrbart im Entstehen, Augenbrauen blond, Augen blaugrau, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne Schneidezähne gut, Backenzähne fehlerhaft, Kinn rund, Gesicht oval, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch. Kleidung: graues Jaquet, dunkle Hose, schwarze Weste, Schaftstiefel (Husarenstiefel), schwarzer Filz⸗ hut, Oberhemde und braunwollene Strümpfe.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

148781 Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 59 Nr. 2757 auf den Namen des Kommissionärs Gustav Ulle zu Berlin und des Maklers Louis Weinberg zu Charlottenburg einge⸗ tragene, in der Stromstraße belegene Grundstück

Steckbrief. shüh⸗ von 5 a 27 qm zur Grundsteuer, zur Gebäude⸗ t

euer nicht veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, be⸗ glaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, Jüdenstraße 58, II. Treppen, Zimmer 29, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige⸗ rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere der⸗ artige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung 68 8 dgegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. 8 ö“ welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld Pn reha8 auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. k Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 5. Dezember 1884, Mittags 12 Uhr,

Nr. 11, verkündet werden. 8 Berlin, den 3. Oktober 1884. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 51.

an Gerichtsstelle, Jüdenstraße 58, I. Treppe, Zimmer

biger und Vermächtnißnehmer des am 29. Juli or. hierselbst verstorbenen Stadtgartenbesitzers Johann Traugott Kießlich aufgefordert, spätestens im Auf⸗ gebotstermine 1 den 28. November cr., 11 Uhr Vormittags, ihre Ansprüche und Rechte auf den Nachlaß des ꝛc. Kießlich bei dem unterzeichneten Gerichte (Zim⸗ mer Nr. 59) anzumelden, widrigenfalls sie gegen die Benefizialerben ihre Ansprüche nur noch insoweit geltend machen können, als der Nachlaß mit Aus⸗ schluß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekom⸗ menen Nutzungen durch Befriedigung der angemel⸗ deten Ansprüche nicht erschöpft wird. b

Das Nachlaßverzeichniß kann in unserer Gerichts⸗ schreiberei II. eingesehen werden. 1

Görlitz, 4. Oktober 1884.

Königliches Amtsgericht

Lai758 Aufgebot.

Der circa 1825 als Sohn der unbegebenen Marie Miethke zu Letschin geborene Brennerei⸗Aufseher Johann Friedrich Miethke zu Alt⸗Gaarz, hiesigen Amtsgerichtsbezirks, ist daselbst am 4. Juni 1866 verstorben. Zum Nachlaß Antheil an einem Grundstück in Letschin, Amtsgerichtsbezirk Seelow haben sich Blutsverwandte nicht gemeldet, und sind solche auch angeblich nicht vorhanden, wie auch ein Testament nicht gemacht sein soll. Es hat deshalb die Wittwe des Verstorbenen, Louise, geb. Rosen⸗ berg, jetzt verehelicht mit Handelsmann Julius Aß⸗ mann zu Letschin, nachdem sie die Erbschaft cum

hierdurch aufgefordert, sich spätestens in dem auf den 4. Dezember 1884, Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte angesetzten Termin zu melden und zu legitimiren, unter dem Nachtheil, daß die Extrahentin oder der sich sonst Meldende und Legitimirende für den rechten Erben angenommen, ihm als solchem der Nachlaß über⸗ lassen und das Erbenzeugniß ausgestellt werden soll, daß ferner die sich nach der Präklusion meldenden näheren oder gleich nahen Erben alle Handlungen und Dispositionen Derjenigen, welche in die Erb⸗ S getreten, anzuerkennen und zu übernehmen schuldig sein sollen.

Malchow, den 29. September 1884. 8 Großherzogl. Meckl.⸗Schwerinsches Amtsgericht. Zur Beglaubigung:

Staecker, Aktuar, Gerichtsschreiber.

44748 Aufgebot. b Die Hittwe des Gastwirths Solterbeck in Rends⸗ burg, hat unter dem Vorbringen, daß das zur Ueber⸗ fahrt mit einer Ladung Roggen von St. Petersburg nach Brake bei Bremen bestimmte Schiff „Activ“, Kapitän Jürgen Claußen aus Scheppern, am 7. April 1881, von Cronstadt in See gegangen, am Bestimmungsorte seitdem jedoch nicht angekommen, und daß hiernach der auch von den Schiffs⸗ assecuradeuren anerkannte Untergang des seit seiner Abfahrt von Cronstadt verschollenen Schiffes mit der gesammten Schiffsmannschaft anzunehmen sei und auch allgemein angenommen werde, 2% ihr am 28. Januar 1864, hierselbst geborener Sohn Johannes

beneficio legis et inventarii angetreten hat, ein

5. Dezember 1884, Vormittags 10 Uhr, 0

dem unterzeichneten Gericht an Gerichts⸗

Erbschaftsproklam beantragt.

Christian Bendixr Solterbeck auf jenem Schiff, auf