1 äten gerade beim Verkauf des letzteren alsbald eine namhafte Preis⸗ ufbesserung einstellen dürfte. Unsere bereits vor einem Monate ver⸗ ffentlichten vorläufigen Ernteschätzungen haben sich im Uebrigen,
gerade so wie das von uns abgegebene Urtheil über die
voraussichtliche Gestaltung des in dieser Saison herrschenden
Verhältnisses zwischen Angebot und Nachfrage als annähernd richtig ewährt. Den neuesten Berichten von den hervorragendsten bayerischen
Produktionsplätzen entnehmen wir, 1. in unserm Königreich that⸗ sächlich eine der Quantität nach wohl befriedigende Mittelernte erzielt
ist. Die neuesten Berichte aus dem Spalterland lauten nicht
ehr so verschieden als im Vormonate. In Bezug auf die Quan⸗ tität der erzielten Erträge zählt jedoch das Spalterland zu den am wenigsten begünstigten bayerischen Distrikten. Das Spalterland hat höchstens eine Mittelernte eingeheimst. Die Qualität ist zufrieden⸗ stellend, besonders vom Drahthopfen. Verkauft ist, der zu niedrigen
Preise wegen, noch sehr wenig. — Die Hallertau verzeichnet
über dem Jahresdurchschnitt sich bewegende Erträge, im
Ganzen eine gute Mittelernte. Qualität sehr zufriedenstellend.
— Im Gebirge stehen die Erträge nur zum Theil über
dem Durchschnitt. Qualität sehr ungleich. Bereits viel verkauft. —
Der Aischgrund, welcher heuer wieder ein recht qualitätvolles Produkt
liefert und eine Mittelernte berichtet, hat schon einen großen Theil
seiner Ernte abgegeben. — Im Kindinger Land ist die Ernte nur schwachmittel ausgefallen und wurde noch nichts verkauft. Qualität lobenswerth. Im übrigen Mittelfranken, Ober⸗ und Niederbayern ist vielenorts übermittel geerntet und schon viel verkauft worden. —
Oberfranken und die Oberpfalz haben eine sehr gute Mittelernte er⸗
halten und schon große Quantitäten abgegeben. — Schwaben hat
einen Mittelertrag, die Rheinpfalz eine gute Mittelernte, Unterfranken eine Mittelernte davongetragen. Auch in den letzteren drei Bezirken ist stellen⸗ weise schon viel verkauft. Es dürften mithin in Bayern auf
22 349 ha 243 510 Ctr. geerntet worden sein. Da indessen die obigen
(offiziellen) Zahlen über die Hopfenanbauflächen in Bayern sich auf
das Jahr 1882 beziehen, seit welchem Jahre die Hopfenkulturen in
einzelnen Distrikten erheblich vergrößert worden sind (man spricht von bis über 26 000 ha, was wir aber für eine Uebertreibung halten), wird man wohl nicht fehlgehen, wenn man die oben berechnete Ge⸗ sammtertragszahl von 243 510 Ctr. zugleich abrundet und etwas er⸗ höht, in der Weise, daß die Größe der 1884er Ernte im Ganzen auf
250 000 Ctr. à 50 kg beziffert wird. Bayern erscheint dann in
dieser Saison mit über 150 000 Ctr. exportfähig.
Nürnberg, 9. Oktober. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) Das Geschäft war gestern ein sehr lebhaftes; bei unverändert festen Preisen wurden ca. 1300 Ballen umgesetzt. Zum heutigen Markte trafen 1100 Ballen vom Lande und ca. 500 Ballen Bahn⸗ abladungen ein. Die Eigner verlangten 5— 10 ℳ höhere Preise, in Folge dessen sich das Geschäft nur langsam entwickelte, und von der Landzufuhr nur zu verkauft werden konnten. Auch in anderen Sorten war heute keine so lebhafte Frage und die Umsätze nicht so belangreich wie an den vorhergehenden Tagen. Dessenungeachtet sind die Preise unverändert, die Stimmung jedoch eine abgeschwächte. Es notiren: Markthopfen 88 — 108 ℳ;Gebirgshopfen 110 — 125 ℳ; Aischgründer 108 — 125 ℳ; Hallertauer, Württemberger und Badener 110 — 135 ℳ; Elsässer 108 — 122 ℳ; Posener 125 — 140 ℳ
Bradford, 9. Oktober. (W. T. B.) Wolle geschäfts⸗ los, Tendenz zu Gunsten der Käufer, Exportgarne gefragt, Auf⸗ träge jedoch klein, Stoffe besser. 8
Submissionen im Auslande. Spanien. 6p 30. November, 4 Uhr. Santander. Vorstand der Hafenarbeiten. Eine eiserne Dampf⸗Baggermaschine mit drei dazu gehörigen Dampf⸗ Wasserfahrzeugen. Die näheren Bedingungen in der Expedition des „Reichs⸗
Verkehrs⸗Austalten.
8 Bremen, 10. Oktober. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Oder“ ist gestern Nachmittag 2 Uhr
in New⸗York eingetroffen. Hamburg, 9. Oktober. (W. T. B.) Der Postdampfer „Rugia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗
Aktiengesellschaft ist, von New⸗York kommend, heute auf der
Elbe eingetroffen.
Hamburg, 10. Oktober. (W. T. B.) Der Postdampfer „Silesia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, gestern Nach⸗ mittag 1 Uhr in New⸗York angekommen.
Triest, 9. Oktober. (W. T. B.) Der Lloyddampfer “ ist heute Mittag aus Konstantinopel hier ange⸗ ommen.
Vaterländischer Frauen⸗Verein.
Die wöchentlich am Donnerstag stattfindenden Versamm⸗ lungen unserer Vereinsmitglieder werden in diesem Jahre am Donnerstag, den 30. Oktober, und zwar wie bisher im Geschäftshause der Kur⸗ und Neu⸗ märkischen Haupt⸗Ritterschafts⸗Direktion — Wilhelmsplatz Nr. 6 — ihren Anfang nehmen und werden zu denselben die geehrten Vereinsdamen mit der Bitte um eine recht rege Be⸗
theiligung freundlichst eingeladen.
Dabei bemerken wir, daß nach §. 5 und 6 des Vereins⸗ statuts zur Aufnahme in den Verein als ordentliche Mit⸗ glieder unbescholtene Frauen und Jungfrauen ohne Unter⸗ schied des Glaubens und Standes befähigt sind, welche für die Dauer ihrer Mitgliedschaft sich verpflichten, einen Beitrag von monatlich mindestens 50 ₰ zur Vereinskasse zu zahlen, und außerdem weibliche Handarbeiten für die Zwecke des Vereins unentgeltlich auszuführen oder sonst für den Verein nach Maßgabe der Umstände thätig zu sein.
Außerordentliches Mitglied des Vereins wird ein Jeder der einen regelmäßigen Geldbeitrag zur Vereinskasse zu zahlen sich verpflichtet.
Etwaige Gesuche um Aufnahme in den Verein
mit Angabe des zu zahlenden Geldbeitrages bitten wir an unser Bureau, Wilhelmstraße Nr. 73, hierselbst zu richten. Berlin, den 7. Oktober 1884. Der Vorstand des Vaterländischen Frauen⸗Vereins. Charlotte Gräsin von Itzenplitz.
Die Abtheilung der Bildwerke in der akademischen Kunstausstellung erhält ihre Bedeutung theils durch die der Kunst von Seiten des Staats gestellten Aufgaben, d. h. durch die für die Ruhmeshalle bestimmten Kollossalstatuen preußischer Herrscher und Feldherren, theils durch eine, wenn auch nur beschränkte Anzahl hervorragender Schöpfungen der freien künstlerischen Erfindung. In dem letzten großen Saal stehen sich die Kolossalstatuen des Großen Kurfürsten, von E. Encke, und des Königs Friedrich Wilhelm II., von L. Brunow gegenüber, dazwischen die Kolossalbüste des Grafen Tauenzien, von O. Büchting. Es sind drei Werke von ächt monu⸗ mentalem Styl, deren Eindruck im Ganzen nur durch die Persönlich⸗
keit der Dargestellten ein verschiedenartiger wird. Die dankbarste Aufgabe ist dabei dem Schöpfer des Denkmals der Königin Luise zugefallen, und Encke hat dieselbe in ausgezeichneter Weise gelöst. Ohne sich an Schlüter anzulehnen, hat er das Bild eines heldenhaften Herrschers geschaffen, voll Kraft und Hoheit im Ausdruck des Antlitzes wie in der ganzen Haltung. 8 .
Derselbe Saal enthält noch die ebenfalls in kolossalem Maßstabe gehaltene sitzende Brutusstatue von M. Wolff, die zweifellos zu den bedeutendsten Schöpfungen der modernen Bildhauerkunst gehört und jedenfalls die hervorragendste statuarische Leistung der diesjährigen Ausstellung bildet. Es ist der Augenblick gewählt, wo Brutus nach der Ermordung Cäsars in düsteres Nachdenken über die vollbrachte That versunken ist. Aus dem eifrigsten Studium der Antike heraus hat der Künstler doch ein durchaus selbständiges Werk geschaffen, von reifstem geistigen Inhalt und höchster Formvollendung. Vortrefflich ist namentlich der innige Zusammenhang zwischen dem seelischen Aus⸗ druck der Gesichtszüge und der Haltung des Körpers; ein um so höher zu schätzender Vorzug, als diese in der gesammten körper⸗ lichen Erscheinung sich ausdrückende geistige Idee gerade in modernen Werken nur äußerst selten angetroffen wird. Die⸗ sem imponirenden Werk steht am nächsten Rich. Grüttners „Ahasverus“; in dieser Gestalt des ermattet zu Boden gesunkenen, und doch bereits wieder im Begriff sich zu erheben stehenden ewigen Juden ist es ebenfalls wieder die absolute Uebereinstimmung zwischen Geist und Form, die völlige Durchdringung des Stoffes mit der Idee, welche die lebhafteste Anerkennung erheischt. Der aus wilder Verzweiflung und stumpfer Ergebung zusammengesetzte Ausdruck der Züge wirkt in hohem Grade ergreifend, und die zwischen Niedersinken und Wiedererhebung sich haltende Bewegung der Figur ist ein Meisterwerk technischen Könnens.
Zwischen diesen beiden, auch nicht zu der geringsten Ausstellung Anlaß bietenden Arbeiten, und den übrigen Werken bestehen mehr oder weniger große Unterschiede. Auch die große Gruppe „Dädalos und Ikarus“ von M. Lock stellt sich als eine in großem Styl ge⸗ haltene, achtunggebietende Arbeit dar, allein der Künstler hat es doch nicht ganz verstanden, sich von einem etwas theatralischen Pathos frei zu halten. Eine andere Gruppe „Nessus und Dejanira“ von A. Bergmeier leidet bei unleugbaren Vorzügen an inem Kompositionsfehler dadurch, daß das Gesicht der Dejanira kaum zu seben ist. In der Behandlung des Körpers tritt ein wohl etwas zu starker Realismus zu Tage. — Entschieden unschön wirkt die ihr Kind nährende „Eva“ von Ad. Bröütt; hier geht die Fülle der Formen bereits in das Abstoßende über und von irgendwelcher Ver⸗ geistigung des Stoffes ist gar nicht die Rede. Zwar nur, trotz der Göße, dem Genre angehörend, aber von subtilster Ausführung und anmuthigster Erfindung ist die Gruppe „Liebesgeheimniß“ von O. König, in der auch einer der wenigen wirklich schönen weiblichen Körper erscheint, welche die Ausstellung bietet. Was sonst noch in dieser Gattung vorhanden ist, erscheint entweder unbedeutend oder gänzlich verfehlt. Das letztere gilt z. B. von der „Venus“ von E. Börmel und von der „Freia“ von R. Rusche, zweien äußerst unerfreulichen Darstellungen des weiblichen Körpers. Eine. Psyche“ von G. Eberlein ist zwar in dieser Beziehung einwandfrei; doch eignet sich die völlig genrehaft aufge⸗ faßte Gestalt mit der etwas gezwungenen Pose nur sehr wenig für die Ausführung in Lebensgröße. Ein von Bildhauern vielfach be⸗ nutzter Vorwurf, ein „Badendes Mädchen“, verwendet C. Schuler nochmals mit gutem Erfolge. Sind die Formen des Körpers auch nicht mehr recht jugendfrisch, so bekundet die treffliche Behandlung des Technischen doch den renommirten Künstler. Eine überaus lie⸗ bens würdige Arbeit, von feiner Beobachtung und tüchtiger Ausfüh⸗ rung ist der „Schmetterlingsjäger“ von W. Neumann, während der „Fechter, sich vor dem Kampfe einreibend“, kaum mehr als eine gut ausgeführte Aktstudie darstellt.
Ein paar ganz vortreffliche Arbeiten in Bronze sind die Büste einer Mohrin von Erd. Encke und die Gruppe „Faun und Panther“ von H. Hoffmeister, beide neben technischer Vollendung nament⸗ lich durch ihre überraschende Lebenswahrheit hervorragend. Der „Sterbende Achill“ von E. Herter ist eine verkleinerte Reproduktion eines vor längerer Zeit in Marmor ausgeführten ausgezeichneten Werkes des Künstlers.
An Porträtstatuen und Büsten sind mehr als ein halbes Hun⸗ dert vorhanden, und auch hier findet sich neben sehr vielem Bedeutungslosen manche hervorragende Arbeit. Max Klein muß mit seinen, volles Leben athmenden Büsten an erster Stelle genannt werden; ein Vergleich derselben mit der Büste von Rich. Kißling beweist, wie weit der Realismus gehen darf, ohne in naturalistische Häßlichkeit zu fallen, wie es der letzt⸗ genannte Künstler thut. Ein höchst anmuthiges Werk ist die in halber Figur dargestellte Römerin, von Mor. Schulz, von großer Schönheit und technischer Vollendung, wenn auch diese Halbstatuen immer etwas Befremdliches an sich haben. In ganzer Figur ist nur die Statue des verstorbenen Geh Kommerzien⸗Raths Ravené, für sein Erbbegräbniß bestimmt, vorhanden, eine durch große Aehnlichkeit und natürliche Auffassung bemerkenswerthe Arbeit von H. Hoffmeister. Als Schöpfer anderweitiger vortrefflicher Büsten sind noch zu nennen Jul. Moser, Jos. Kopf, P. Otto, wie es der festbegründete Ruf dieser Künstler erwarten ließ.
Die Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbe⸗Museums zu Berlin hat mit dem eben beginnenden Schuljahr 1884/85 durch die Errichtung zweier neuen Fachklassen eine abermalige Er⸗ weiterung erfahren, während im Uebrigen Organisation und Unter⸗ richtsplan vollständig unverändert geblieben sind. Die Anstalt besteht hiernach gegenwärtig aus der sogenannten Vorschule, die in 10 Klassen mit zusammen 21 Abtheilungen die Ziele einer gewerblichen Zeichnen⸗ schule verfolgt und mit der Ertheilung des Unterrichts in den Abend⸗ stunden und an den Sonntag⸗Vormittagen das Bedürfniß solcher Schüler ins Auge faßt, welche sich neben ihrer Erwerbsthätigkeit eine all⸗ gemeine künstlerische Vorbildung erwerben wollen, sowie aus der eigent⸗ lichen Kunstgewerbeschule, welche die volle Arbeitszeit der Schüler in Anspruch nimmt und ihrerseits wieder in die auf einen zweijährigen Lehrgang berechneten 10 Vorbereitungsklassen und in die nunmehr 8 Kompositions⸗ und Fachklassen zerfällt. Von letzteren sind die bereits längere Zeit bestehenden für das Entwerfen von Möbeln, Geräthen u. s. w., für Flachornament, für figürliche Dekoration, für Modelliren, für dekorative Malerei und für Ciseliren, Graviren u. s. w., die beiden neu eingerichteten aber, deren Eröffnung im Laufe dieses Monats erfolgt, für Kupferstich und Radirung und für Kunststickerei bestimmt. Während die erstere der beiden neuen Klassen neben der Unterweisung in der Technik an sich vornehmlich die Aufgabe haben wird, geeignete Kräfte zur Aufnahme kunstgewerb⸗ licher Arbeiten heranzubilden, beabsichtigt die andere einem auch in weiteren Kreisen schon längst lebhaft empfun⸗ denen Bedürfniß durch die Ausbildung geeigneter Kräfte für eine wirklich künstlerische Pflege der Stickerei zu ent⸗ sprechen. Unter Benutzung der in der Textilsammlung des Museums enthaltenen reichen Schätze an mustergültigen Vorbildern jeder Art wird sie Arbeiterinnen zu erziehen bestrebt sein, die mit eingehendem Verständniß die Zeichnung in die ihr angemessene Technik zu über⸗ tragen und in selbständiger Weise die künstlerische Intention in der ausgeführten Arbeit zum Ausdruck zu bringen vermögen. Die Absi dt einer Konkurrenz mit den bestehenden Handarbeitsschulen und Ateliers ist damit für die Fachklasse des Museums ebenso ausgeschlossen, wie andererseits für den Eintritt in dieselbe neben der Vertrautheit mit den gewohnteren Arten der Technik eine dem Ziel der Vorbereitungs⸗ klassen der Anstalt entsprechende künstlerische Vorbildung gefordert wird. Von den Aufgaben der Klasse bleibt die Spitzenanfertigung zu⸗ nächft ausgeschlossen; im Uebrigen soll den verschiedensten Techniken sowohl wie der Begabung und den besonderen Bedürfnissen der Schülerinnen die angemessenste Berücksichtigung zu Theil werden. Als Leiterin der Klasse ist eine bereits bewährte Lehrerin, Fräulein Joppich aus Wien, berufen worden. Als Leiter der Fachklasse für Kupferstich und Ra⸗ dirung tritt ferner der Kupferstecher Joh. Geyer aus Nürnberg neu in die Anstalt ein. Eine weitere Veränderung im Lehrerpersonal entsteht endlich noch dadurch, daß an Stelle der ausscheidenden Bild⸗
vhaben.
hauer Wiese und Maler Skarbina, der Bildhauer Bergmeier die Vorschulklasse für figürliches Modelliren und der Maler M. Schäfer die Anatomieklasse der Kunstgewerbeschule übernimmt.
Am morgigen Sonnabend, den 11., nimmt auf der Renn⸗ bahn zu Hoppegarten das Herbstmeeting des Unionkluh seinen Anfang und wird an den darauf folgenden Tagen, 12., 13. und 14., fortgesetzt und beendet. An jedem der vier Tage werden sechs Rennen abgehalten, am Sonnabend sogar sieben, indem vor Beginn der eigentlichen Rennen zwischen des Frörn. von Haugwitz 3 jähr. br. H. „Bouteau“ und des Hrn. O. Oehlschlägerz F.⸗H. Zjähr. „Kyrill“ eine Match auf die Distanz von 1200 m Wund um den Einsatz von je 2500 ℳ gelaufen werden wird. Zu den eigentlichen Rennen sind die Anmeldungen sehr zahlreich eingegangen; so z. B. weist das Ermunterungs⸗ rennen für Stuten, welches die Konkurrenzen am Sonnabend er⸗ öffnet, 16 Unterschriften auf. Das Rennen um den Staatspreis I. Klasse von 10 000 ℳ auf die Distanz von 2800 m hat nur 4 Unterschriften gefunden: „Botschafter I.“, „Coll Athol“, „Niklot“ und „Harzburg“, die aber voraussichtlich sämmtlich am Start er⸗ scheinen und den Kampf aufnehmen werden. Das Rennen um den deutschen Gestütspreis von 5000 ℳ hat 58 Unterschriften ge⸗ funden, von denen 35 die Gewichte angenommen haben; außerdem sind aber von den früher zu diesem Rennen berechtigten Pferden noch 17 mit einem Reugeld von 200 ℳ nachgenannt, so daß noch immer 52 Pferde für dieses Rennen zur Kon⸗ kurrenz stehen. Das Oemium um den Gleaditzer Gestüts⸗ preis von 4000 ℳ auf die Distanz von 2200 m hat 35 Unterschriften aufzuweisen, von denen 25 die Gewichte des Handicap angenommen In dem Oktober⸗Verkaufsrennen um den Graditzer Gestütspreis von 3000 ℳ werden 13 Pferde konkurriren, und das Seahorse⸗Rennen um den Staatspreis von 2000 ℳ wird 12 Pferde zum Pfosten führen. — Am Sonntag werden die Kon⸗ kurrenzen mit dem Ermunterungsrennen für Hengste eröffnet, welches 20 Anmeldungen aufweist. Das Stuten⸗ Biennial um den Staatspreis von 3000 ℳ für 1881 geborene inländische Stuten weist 32 Anmeldungen auf, von denen 19 die Gewichte angenommen haben. Der Staatspreis III. Klasse von 3000 ℳ auf die Distanz von 2600 m wird 7 Pferde zum Pfosten bringen. Das Stuten⸗ Biennial um den Staatspreis von 3000 ℳ für 1882 geborene in⸗ ländische Stuten weist 24 Anmeldungen auf, von denen 13 das Rennen angenommen haben. Das Rennen um den Staatspreis IV. Klasse von 1500 ℳ auf 2400 m wird nur 4 Pferde zum Pfosten führen, und das Herbst⸗Hürdenrennen um den Staatspreis von 1200 ℳ hat 14 Anmeldungen erhalten, unter denen sich hervor⸗ ragende Steeple⸗Chaser befinden. — Die Rennen beginnen an jedem Tage um 1 Uhr Nachmittags. An jedem Tage werden 2 Extra⸗ züge abgelassen, von denen der erste um 11 Uhr 43 Minuten, der zweite um 11 Uhr 53 Minuten den Bahnhof Friedrichstraße verläßt. Die Rückfahrt von Hoppegarten erfolgt um 4 Uhr 5, resp. 4 Uhr 23 Minuten.
Der Märkische Centralvereën für Bienenzucht trat heute hierselbst im Saale der Königstädtischen Bierhallen unter Vorsitz des Försters Gühler zur 14. Generalversammlung zusammen. An⸗ wesend waren etwa 50 Delegirte aus allen Theilen der Mark. Dem Jahresbericht entnehmen wir, daß der Verein z. Z. 46 Zweigvereine mit 976 Mitgliedern zählt und über einen disponiblen Fonds von 18 000 ℳ verfügt. Der Verein besitzt hier bei der Firma Borchardt u. Brendicke, Spandauerstr. 71, ein Depot, in dem auch im abgelaufenen Jahre der von den Mitgliedern gewonnene Honig guten und lohnenden Absatz fand. Bei der Vorstandswahl wurden Förster Gühler⸗ Buckow zum ersten, Kantor Simon⸗Buchholz als 2. Vorsitzender und Lehrer Löwa⸗-Nauen zum Sekretär gewählt. — Der Delegirten⸗ versammlung folgte eine allgemeine Mitgliederversammlung, in der interessante bienenwirthschaftliche Fragen behandelt wurden.
Bei dem Kaiser Alexander Garde⸗Grenadier⸗ Regiment Nr. 1 fand heute Vormittag von 9 ½ Uhr ab die Ver⸗ eidigung der am 1. d. Mtsz. eingestellten Einjährig⸗Freiwilligen und Oekonomie⸗Handwerker statt. Die Fahnen des Regiments wurden hierzu früh 8 ¾ Uhr durch eine Compagnie aus dem Keaiserlichen Palais abgeholt und gegen Mittag dahin wieder zurückgebracht.
Olmütz, 9. Oktober. (W. T. B.) Gestern Nachmittag fand im Emmaschacht des Bergwerks in Polnisch⸗Ostrau eine Explosion schlagender Wetter statt, wodurch etwa 20 Berg⸗ arbeiter getödtet und andere verletzt wurden. Die Zahl der Letzteren ist noch nicht festgestellt.
Catania, 9. Oktober. (W. T. B.) Die Zahl der in Folge des Wirbelsturms hier Verunglückten beträgt bis jetzt 27 Todte und 350 Verwundete, welche aus den Trümmern der ein⸗ gestürzten Gebäude ausgegraben wurden. Der Schaden beläuft sich höher, als bisher angenommen wurde, und wird jetzt auf 5 Millionen Lire geschätzt.
„—, 10. Oktober. (W. T. B.) Soweit bis jetzt ermittelt, be⸗ trägt die Zahl der bei dem Wirbelsturme Verunglückten nahezu 500 Verwundete und 30 Todte, welche zum größten Theil der ärmeren Bevölkerung angehören.
Victoria⸗Theater. Morgen, Sonnabend, findet das vorletzte Gastspiel der Meininger Hof⸗Theater⸗Gesellschaft statt. Zur Aufführung gelangt „Julius Cäsar“. Frl. Olga Lorenz, welche etnige Tage der Ruhe benöthigte, wird in den beiden letzten Vor⸗ stellungen wieder die Rolle der Portia übernehmen.
„Neues Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. Die vielen Freunde, in deren Herz sich der flotte Räuber „Gasparone“ mit seinen Melodien gestohlen, finden die Gestalten, welche ihnen einen so genußreichen Abend verschafft haben, jetzt auch im Bilde fixirt. Hr. Hof⸗Photograph Haase hat dieselben in vorzüglicher Weise aufgenommen. Besonders interessiren die Porträts des Hrn. Well⸗ hof als „Podesta“, des Frl. Wrada als „Carlotta“ und des Frl. Schmidt als „Zenobia“. — Am 15. Oktober wird das 25jährige Jubiläum des Hrn. Direktor Fritzsche feierlich begangen werden.
„Krolls Theater. Fr. Amalie Joachim wird, wie angekün⸗ digt, am Sonntag ihre Concerte beginnen. Die berühmte Sängerin hat für diesen ersten Abend eine Fülle interessanter Nummern auf das Programm gesetzt. Der 3. Theil: Schumanns „Frauenliebe und Leben“ wird an dieser Stelle zum ersten Male von ihr gesungen werden. Außerdem sind vertreten Händel mit einer Arie aus „Semele“, Schubert mit den Liedern „Auf dem See“, „Lachen und Weinen“, „Ständchen“; dann folgen 2 Lieder im Volkston von Hanslick, 2 Lieder von Rubinstein und Hillers „Mein Herz ist im Hochland“. An dem Concert betheiligt sich ferner der Cellist Lublin. — Vom 21. d. M. ab finden, wie noch hinzugefügt sein mag, fün italienische Opernvorstellungen statt, deren künstlerischen Mittelpunkt Fr. Etelka Gerster⸗Gardini bilden wird.
„Concert⸗Haus. In dem morgigen Symphonie⸗Concert bringt Hr. Hof⸗Musikdirektor Bilse die Pastoral⸗Symphonie von Beethoven zur Aufführung. Als Novität erscheint auf dem Pro⸗ gramm die Müller⸗Berghaussche Orchester⸗Instrumentation der großen Polonaise für Klavier op. 53 von Chopin.
Reaaedacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholz). Dru Vier Beilagen
Erste Beil
Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗A zeiger.
ür
Berlin, Freitag, den 10. Oktober
1““ ““
188
Sanitätswesen und Quarantänewesen.
Italien. 8
Uebersicht der dem italienischen Ministerium des Innern gemeldeten Neuerkrankungen und Todesfälle an Cholera.
Cuneo
Todesfälle.
1
Erkrankungsfälle. Erkrankungsfälle. Todesfälle. Erkrankungsfälle Todesfälle. Erkrankungsfälle.
Eingegangen in der Zeit vom
. 22.— 23.] 23. — 24.] 24. — 25.] 25. 8 2 8 September Mitternachts. 88 1““
15 80 b0 *
Bemerkungen.
Erkrankungsfälle. Erkrankungsfälle. Erkrankungsfälle.
Todesfälle. Todesfälle. Todesfälle.
Alessandria.. Aquila...
bEbT1“ Avellinöo... Benevento..
1I
Bergamo...
Bologna .. Brescia...
Campobasso Caserta..
Chieti 3 Cremona ..
Ferrara.. 41
Genua.
Mailand... 1
V Mantua ... — —
Mäasst... 3 Modena.. 1 Neapel... . 3 305
Parma Pavia Ravenna..
Reggio d'Emi⸗ “
Royigg ... 1
Salerno.. . 2 —
verdächt. Sondrio.. 1 t — Turin 1
888 *
20 (1verdcht.)
10 Gemeinden. krankungen. 1 Gemeinde.
5 Gemeinden. 8 2 Gemeinden.
Erkrankungen.
2 Gemeinden.“ krankungen.
1 Gemeinde. Erkrankungen.
7
Saluzzo mit je 8 Erkrankungen.
krankungen.
Vororto mit 35,
kungen.
2 Gemeinden.
1
Afragola mit 20 Erkankungen.
krankungen.
8 Gemeinden: Rubiera mit 5 Erkrankungen. 1 Gemeinde (Stadt Rom).
1 Gemeinde. 10 Gemeinden.
D“ I p
163
443 451
424 151
173 145
409 197
2 Gemeinden: Stadt Venedig mit
2 Gemeinden: Alfedena mit 7, Barre
44 Gemeinden: Bergamo mit 31, Treviglio mi Ein verdächtiger Fall unter dem Militär. 8 Gemeinden: Orzinueri mit 6 Erkrankungen. . 18 Gemeinden: Aversa mit 11, Acerra mit 8, Castel⸗ volturno mit 7, Cancello und Nola mit je 5 Er⸗
23 Gemeinden: Casalbuttano mit 6, Pandino mit 5 25 Gemeinden: Racconigi mit 32, Dronero mit 14, Cuneo und Sevigliane mit je 13, Marozzo und Villa faletto mit je 10, Castelletto Stura und
2 Gemeinden: Copparo mit 7, Ferrara mit 6 Er⸗ 21 Gemeinden: Genua mit 144, Spezia mit 123, Busalla mit 22, d'Arena mit 16, Portovenere mit 11 Erkran⸗
1 6 Gemeinden: Lodi mit 4 Erkrankungen.
9 2 3 4 Gemeinden: Fivizzano mit 16 Erkrankungen. b 1 6 Gemeinden: Montefiorino mit 5 Erkrankungen.
89 22 36 Gemeinden: Stadt Neapel mit 1595, 1 Anunziata mit 96, S. Giovanni a Teduccio mit 76,⸗Resina mit 51, Barra mit 33, Castella⸗ mare mit 28, Ponticelli mit 26, Portici mit 22,
8 Gemeinden: Parma nit 13, Colorno mit 9 Er⸗
2 Gemeinden: Voghera mit 8 Erkrankungen.
Castelnuocvo nei Monti mit 13,
11 Gemeinden: Bottrighe mit 5, Crespino Conta⸗ rina und Porto Tolle mit 3 Erkrankungen. 5 Gemeinden: Pellezano mit 5 Erkrankungen.
Erkr
S. Pier
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ankungen.
Norwegen.
Rundschreiben des Justiz⸗ und Polizei⸗Departements der König⸗ lich norwegischen Regierung vom 30. September 1884. 8 Folgende Gebiete werden bis auf Weiteres als choleraangesteckt angesehen: Japan, China, Ostindische Inseln, Ostindien, die Häfen des Rothen Meeres, Egypten, Syrien, Smyrna, Fez, Mequinez und Dag el Beida in Marokko, Italien, Frankreich, Spanien, Uruguavana in Brasilien. Schiffe, mit Choleralkranken an Bord und nach norwegischen Häfen bestimmt, müssen von dem Lootsen zur Quarantäne⸗Einrichtung von Christiansand gewiesen werden; in ande⸗ ren Häfen setzen sich die Schiffer der Eventualität aus, ihre Kranken an Bord zu behalten und inzwischen in Quarantäne liegen zu bleiben. In Folge des gegenwärtigen Rundschreibens, welches an Stelle des Departements⸗Rundschreibens vom 4. September d. J. tritt, hört die früher angeordnete Untersuchung der Schiffe auf, welche von Großbritannien und Irland, Belgien, den Niederlanden und den deut⸗ schen Nordseehäfen kommen.
Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.
Preußisches Verwaltungs⸗Blatt. Nr. 1. — Inhalt: Deutscher Sparkassentag. — Zuständigkeit betr. genehmigungspflichtige gewerbliche Anlagen. — 8Z1“ gegen Kreisverbände. Zustellung der betreffenden Verfügung und Klageanstellung. Hat der Kreis als „Auftraggeber“ oder „Mandant“ für die aus einer Anwen⸗ dung des §. 61 der Kreisordnung hervorgehenden besonderen Kosten des mit Erledigung des Amtsgeschäftes betrauten Amtsvorstehers aufzukommen? — Kommunalsteuerverfassung in den Landgemeinden der sieben östlichen Provinzen. Zuschlagssystem oder abweichendes bezw. gemischtes System. Einschätzung zu einer fingirten Steuer, so neugebauter oder vergrößerter Gebäude zu einer fingirten Gebäudesteuer. Speciell Veranlagung der zu einem forensalischem Gemeinde⸗Wasserwerke ge⸗ hörigen neugebauten oder vergrößerten Gebäude zu einer fingirten Gebäudesteuer und dementsprechende Heranziehung derselben zu den Kommunalsteuern. — Befuanisse der Polizeibehörde in Bezug auf die zur Abwässerung der öffentlichen Straßen (und Bürgersteige), einschließlich der adjacirenden Grundstücke dienenden Anstalten. — Inanspruchnahme eines (Damm⸗) Fußweges, früheren Treidelsteges, für den öffentlichen Verkehr. — „Bau“ über die Fluchtlinie hinans. Unterirdische Thonrohrleitung als Bauwerk. Entwässerung eines Grundstücks auf Grund der Polizeiverordnung betr. die Kanalisation in Berlin. — Statut für die Sparkasse des Kreises Tarnowitz.
Zeitschrift für Forst⸗ und Jagdwesen. 10. Heft. — In⸗ halt: Abhandlungen: Die Preisbewegung in den masurischen Forsten von 1800 bis 1879. Ein Beitrag zur Wirthschaftsgeschichte. Von Dr. Udo Eggert. Ueber einige theils inländische, theils ausländische Gerbmaterialien und deren Gerbstoffgehalt. Von Dr. C. Couneler in Eberswalde. — Mittheilungen: XLII. Generalversammlung des schlesischen Forstvereins zu Leobschütz vom 14. bis 16. Juli 1884. Vom Oberforstmeister Guse zu Oppeln. Bericht über die XXX. Versammlung des sächsischen Forstvereins zu Dippoldiswalde am 23., 24. und 25. Juni 1884. Vom Oberförster Francke zu Rautenkranz. Versammlung des schweizerischen Forstvereins in Frauenfeld am 10. bis 13. August 1884. Von Professor Landolt in Zürich. Einiges über die forstliche Ausstellung zu Edinburg im Jahre 1884. Von John Booth in Klein⸗Flottbeck. Das neue österreichische Gesetz über Regulirung der Gebirgswässer, Aufforstung und Berasung. Zur Generation des großen braunen Rüsselkäfers, Hylobius abietis L. Vom Prof. Dr Altum. — Statistik. Jagd⸗Ergebnisse der Gräflich Stolberg⸗Wernigerodischen Jagdreviere im Jagdjahre 1. Mai 1883/84.
Die gefiederte Welt. Zeitschrift für Vogelliebhaber, „Züchter und ⸗Händler. Nr. 41. — Inhalt: Einige Bemerkungen über den Charakter des tropischen Urwalds. — Rothkehlchen⸗Zucht. — Freude und Leid in der Vogelstube. — Ornithologische Mittheilungen aus Ostfriesland (Schluß). — Aus den Vereinen: Stendal; Braun⸗ schweig; Ausstellungen. — Anfragen und Auskunft. — Bücher⸗ und Schriftenschau. — Briefwechsel. — Anzeigen.
Isis. Zeitschrift für alle naturwissenschaftlichen Liebhabereien. Nr. 41. — Inhalt: Zoologie: Mittheilungen über die Anlage von Forellenteichen, sowie die Erfordernisse des Gedeihens der Forellen. — Ueber die Vertheilung der Farben im Thierreich. — Das Ichneumon. — Botanik: Wasserrosen und Wasserhühner in ihrer Zusammengehörigkeit. — Aus dem botanischen Garten von Berlin. — Auf neutralem Boden (Fortsetzung). — Jagd und Fischerei. — Vereine und Ausstellungen: Hamburg. — Nachrichten aus den Natur⸗
anstalten: Hamburg. — Mancherlei. d2 Bücher⸗ und Schriftenschau.
“
Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
FScfdat⸗ für den Deutschen Reichs⸗ und Königl.
Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗
register nimmt an: die Königliche Expedition des Neutschen Reichs-Anzeigers und Königlich
Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.
Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Deffentlich er Anzeiger. Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen 8
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und
Grosshandel. g. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. 8. Theater-Anzeigen. 9. Familien-Nachrichten.
In der Börsen- beilage.
„Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein
& Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,
Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaux.
E 8
Steckbriefe und Untersuchungs⸗GSachen.
[45132] Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Kellner Paul Haase, am 12. Oktober 1860 in Rosalienthal geboren, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen wiederholter Unterschlagung in den Akten 83. G. 3169. 84, J. IIa. 332. 84 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Unter⸗ suchungs⸗Gefängniß zu Berlin, Alt⸗Moabit 11/12, abzuliefern.
Berlin, den 4. Oktober 1884.
Königliche Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht I.
Beschreibung: Alter 23 Jahre, Größe 1 m 60— 63 cm, Statur mittel, Haare schwarz, Stirn niedrig, Augenbrauen dunkel, Nase gewöhnlich, Mund ge⸗ wöhnlich, Zähne vollständig (unten schwarz), Kinn vunde⸗ Gesicht rund, Gesichtsfarbe blaß, Sprache eutsch. 3
[4513421 s.
Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Richar Friedrich Schmidt, welcher sich verborgen hält, ist in den Akten U. R. I. Nr. 651 de 1884 die Untersuchungshaft wegen wiederholten schweren Diebstahls verhängt.
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersnchungsgefängniß hierselbst, Alt⸗Moabit 11/12, abzukiefern.
Berlin, den 4. Oktober 1884. b
Der Unterfuchungsrichter bei dem Königlichen
Landgericht I.
Beschreibung: Alter 25 Jahre, Geburtsort Kalau,
Größe 1 m 64 cm, Haare hellbraun, Stirn hoch,
[40397]
gewölbt, Bart: Schnurrbart, hellbraun, Augen⸗ 8 er
brauen braun, Augen braun, Nase dick, Mund klein, Zähne vollständig, Kinn oval, Gesichtsbildung oval, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch.
Besondere Kennzeichen: Auf dem linken Schulter⸗
Kaufmann
Ladung.
Paul
Friedrich Lehmann, 30 Jahre alt, dessen Aufenthalt unbekannt ist, und welchem zur Last gelegt wird, im Schöneberg und Marienfelde umherziehend Lotterie⸗
auf dieses jus successionis einen Anspruch zu habeft
sechs Monaten, vom Tage der erstmaligen Ausschreibung an gerechnet, bei dem unter⸗ fertigten Gerichte oder spätestens in dem daselbst stattfindenden Aufgebotstermine vom
März cr. zu
glauben, die Aufforderung, ihre Rechte innerhalb
blatt ein erbsengroßer Leberfleck.
[45131] Steckbriefs⸗Erneuerung. 1 Der unterm 11. August 1881 im 189. Stück unter Nr. 29 313 hinter den Wehrmann, Arbeiter Anton Johann Henke, am 22. Juli 1848 zu Striese⸗ witz, Kreis Fraustadt, geboren, zuletzt in Sachsen⸗ dorf, Kreis Lebus, wohnhaft gewesen, erlassene Steck⸗ brief wird hiermit erneuert. Seelow, 2. Oktober 1884. Königliches Amtsgericht.
[45133] Der Ersatzreservist und Knecht Gottfried Friedrich August Severin aus Rogatz ist durch rechtskräftges Erkenntniß der Königlichen Stadt⸗ und Kreisgerichts⸗ Deputation zu Wolmirstedt vom 8. September 1879 wegen Auswanderns ohne Konsens zu einer Geldstrafe von 20 ℳ, der im Unvermögensfalle 6 Tage Haft substituirt, verurtheilt. Die Strafe hat nicht vollstreckt werden können, da der Aufent⸗ halt des Severin unbekannt ist. Es wird deshalb ersucht, denselben im Betretungsfalle anzuhalten, die erkannte Geldstrafe von ihm einzuziehen, eventl. die substituirte Haftstrafe gegen ihn zu vollstrecken und von dem Geschehenen hierher Anzeige zu machen. Wolmirstedt, den 4. Oktober 1884.
loose feilgeboten zu haben, obgleich solche nach §. 56 der Gewerbeordnung vom Feilbieten im Umherziehen ausgeschlossen sind; Uebertretung gegen §§. 18, 20, 23 des Gesetzes vom 3. Juli 1876, wird auf An⸗ ordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 18. November 1884, Vormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht in Alt⸗Moabit, Portal III., Zimmer 33, zur Hauptverhandlung ge⸗ laden. Auch bei unentschuldigtem Ausbleiben wird
zur Hauptverhandlung geschritten werden.
Berlin, den 6. September 1884. Drabner, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts II.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
(45178] Aufgebot.
Im diesgerichtlichen Hypothekenbuche für Wendel⸗ stein Band II. Seite 1296 ist unterm 19. Februar 1840 auf Pl. Nr. 765 dieser Steuergemeinde für die Konrad Treidelschen Kinder von Wendelstein Konrad und Johann Treidel das jus successionis um die in der Konrad Treidelschen Inventur de anno 1796 bestimmten Taxe eingetragen. 1
Auf Antrag des gegenwärtigen Besitzers obigen Objekts, Privatiers Ferdinand Quinat in Wendel⸗ stein ergeht hiermit gemäß Art. 123 Ziff. 3 des Aus⸗
Königliches Amtsgericht.
führungsgesetzes zur R. C. P. O. an Alle, welche
Freitag, den 24. April 1885,
Vormittags 9 Uhr, anzumelden, widrigenfalls dieses jus successionis für erloschen erklärt und im Hrpothekenbuche gelöscht würde.
Schwabach, den 6. Oktober 1884. Königliches Amtsgericht. Bürger.
[45172] Aufgebot. — Der Ackersmann Wilhelm Brüning zu Dorfbauer⸗ schaft Laer hat das Aufgebot der Urkunde vom 30. Juni 1871, aus welcher auf seinen in der Ge⸗ meinde Laer belegenen Grundstücken Flur K. Nr. 1523/363, 2058/382 b., 2059/0, 382, 382 a., Flur G. Nr. 175 ein Darlehn von 400 Thalern Band 77 Blatt 15 des Grundbuchs für den⸗Oekonom Franz Lohoff zu Vohwinkel K. Laer eingetragen steht, beantragt. Der öu gn Urkunde wird auf⸗ ordert, spätestens in dem au 8n. 17. gen 1884, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 15, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Burgsteinfurt, den 6. Oktober 1884. Königliches Amtsgericht.