— In der „Deutschen Patriotischen Correspon⸗ denz“ lesen wir: esäßen die Sozialistenführer wirklich den aufrichtigen Willen und die geistige Befähigung, für den Arbeiterstand eine günstigere wirthschaftliche Lage zu schaffen, so würden die seither von den Sozial⸗ demokraten mittel⸗ und unmittelbar gespendeten Gelder, die sich bereits auf Millionen Mark belaufen, vorzugsweise zur Erwerbung von Grund und Boden, sowie von Fabriken, wozu sich ja so oft sehr günstige Gelegenheiten darbieten, verwendet worden sein und somit die deutsche Sozialdemokratie sich bereits im Besitze von vielen Tausend Morgen Ländereien und von einigen Hundert Fabriken befinden, deren Erträge nun jetzt theils der Gesammtheit ihrer Mitglieder zu Gute kämen, theils zur Erwerbung weiterer Besitzthümer dienen könnten. Statt dessen hat man jedoch diese kolossalen Summen zur Bestreitung der Kosten für Versammlungen, für Tausende von Hetzschriften, für Reisen der Führer im In⸗ und Auslande, für Veranstaltung unnützer, weil die Betheiligten schädigender Strikes, für Unterhaltung der Führer und Remunerirung einer Legion von Gehülfen vergeudet.
Ferner hätten die Sozialistenführer jede von der Reichsregierung oder von Privaten vorgeschlagene Sozialreform, welche nicht sowohl eine Verminderung, sondern auch eine gerechtere Vertheilung der Steuerlast, Unfallversicherung, Krankenunterstützungs⸗ und Alters⸗ versorgungskassen mit Staatszuschüssen, Schutz der Arbeit, Er⸗ weiterung der Absatzgebiete für Produkte der Landwirthschaft, der Industrie und des Gewerbes ꝛc. durch Gründung von Ackerbau und Handelskolonien bezwecken, wohlwollend aufnehmen, sie ge⸗ wissenhaft und vorurtheilsfrei prüfen und für deren Durch⸗ führung energisch eintreten, nicht aber in kindischer Nachahmung anderer staatsfeindlichen Parteien schroff zurückweisen sollen, womit sie zugleich außer allen Zweifel gestellt haben, daß ihnen das Wohl des Arbeiterstandes nicht im mindesten am Herzen liegt, sie viel⸗ mehr ihren ganzen Scharfsinn verwenden, „um zu verhindern, daß dem Arbeiterstande geholfen und somit zufrieden gestellt werde, weil sie selbst dann nicht weiter mit Erfolg wühlen könnten, es folglich mit ihrem Einflusse, ihrer Herrschaft und ihrem mühelsosen Erwerb reichlicher Existenzmittel sehr bald zu Ende gehen würde.“
Mögen daher die Sozialdemokraten es sich reiflich überlegen, ob es nicht weit klüger und ihrem wahren Interesse mehr entsprechen würde, wenn sie künftig nur solchen Männern ihr Vertrauen schenkten und sich von solchen vertreten ließen, die ernstlich und aufrichtig gewillt sind, mit Gleichgesinnten thatsächlich für Verbesserung der wirthschaftlichen Lage der Arbeiterbevölkerung zu wirken und deshalb alle diesem Zwecke dienenden Maßnahmen energisch zu erstreben.
— Die „National⸗Zeitung“ schreibt:
Auch im Laufe des verflossenen Vierteljahrs Juli/September 1884 wieder hat die Sparkasse (in Berlin) erheblich mehr Einzah⸗ lungen als Rückzahlungen gehabt, obgleich dies Quartal im Allge⸗ meinen für Einlagen nicht günstig ist. Eingezahlt wurden nämlich 4 173 739 ℳ, die Zurückzahlungen dagegen betrugen 2 885 929 ℳ, die Einzahlungen also mehr 1 287 810 ℳ, so daß die Gesammt⸗ forderung der Sparer an die Kasse Ende September im Ganzen 52 241 177 ℳ betrug. Die Zahl der noch geltenden Sparkassen⸗ bücher ist während derselben Zeit von 219 000 auf 224 809, also um 5809 gestiegen. Im Ganzen wurden in den ersten neun Monaten des Jahres 1884 eingezahlt 12 704 734 ℳ und zurückgenommen 7 894 711 ℳ Die Einzahlungen überstiegen die Rückzahlungen also fast um 5 Millionen Mark.
— Der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ wird aus Königsberg geschrieben:
Die Lage der arbeitenden Klassen im dortigen Regierungsbezirk hat sich gegenwärtig in Folge der zahlreichen landwirthschaftlichen Feld⸗ und Erntearbeiten, sowie der vielen in Angriff genommenen öffentlichen Bauten durchaus befriedigend gestaltet. Auch für den Handwerkerstand in den kleinen Städten, der wesentlich vom Gedeihen der Landwirthschaft abhängt, läßt sich unter dem Einfluß der günsti⸗ geren Lage der letzteren eine wenigstens zeitweise Besserung der Ver⸗ hältnisse erhoffen.
Eisenbahn⸗Verordnungs⸗Blatt. Nr. 23. — Inhalt: Allerhöchste Konzessions⸗Urkunde, betr. den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Heide über Friedrichstadt, Husum und Tondern nach der Landesgrenze bei Ribe durch die Holsteinische Marschbahn⸗Gesell⸗ schaft. Vom 25. Juli 1884. — Erlasse des Ministers der öffent⸗ lichen Arbeiten: vom 25. September 1884, betr. Uebertragung der Verwaltung und Betriebsleitung der Strecke Gutstadt — Wormditt — Mehlsack—Kobbelbude an das von der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion zu Bromberg ressortirende Königliche Eisenbahn⸗Betriebkamt zu Allenstein und der Strecke Braunsberg — Mehlsack an das von derselben Direktion ressortirende Königliche Eisenbahn⸗Betriebsamt zu Danzig; vom 26. September 1884, betr. Einführung von Sprengstoffen aus dem Auslande; vom 28. September 1884, betr. Errichtung eines Bezirks⸗Eisenbahnraths für die Bezirke der Königlichen Eisenbahn⸗ Direktion zu Altong und der Königlichen Direktion der Berlin⸗Ham⸗ burger Eisenbahn zu Berlin. — Nachrichten.
Centralblatt für das gesammte Unterrichts⸗ wesen in Preußen. September⸗Oktober⸗November⸗Heft. — Inhalt: Beamte, welche von Sr. Majestät dem König resp. mit Allerhöchster Genehmigung angestellt worden sind, dürfen ohne Aller⸗ höchste Erlaubniß ein Nebenamt in einem anderen Staate nicht an⸗
nehmen. — Staatsfonds zu Stipendien für Privatdozenten. — Be⸗ stätigung der Wahlen des Präsidenten und des Vertreters des⸗ selben bei der Akademie der Künste zu Berlin. — Bestimmungen über das Probejahr der Kandidaten des höheren Schulamts. — Eisenbahn⸗Fahrpreisermäßigungen bei Schulfahrten. — Nichtamt⸗ licher Theil: Beiträge zur Geschichte und Statistik des Taub⸗ stummen⸗Bildungswesens in Preußen. — Personalchronik.
Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 41. — Inhalt: Amtliches: Personalnachrichten. — Nichtamtliches: Das neue Empfangsgebäude des Bahnhofs in Hildesheim. (Schluß.) — Rath⸗ schläge für den Bau und die innere Einrichtung zoologischer Museen.
Zur Entstehung und Entwicklung des italienischen Eisenbahnnetzes. — Beihülfe der Handelskammern für Hafenbauten in Frankreich. — Vermischtes: Einweihung der Technischen Hochschule in Charlotten⸗ burg. — Preisbewerbung, Bebauung der Kaiser⸗Wilhelm⸗Straße. — Entstehung des Berliner Zeughauses. — Ehemalige Klosterkirche in Bebenhausen. — Zugleistung der Pferde beim Straßenbahn⸗ und Omnibusbetrieb. — Einrichtungen der Berliner Feuerwehr und deren Thätigkeit. — Erleichterung des Ueberganges von Steinpflaster auf Asphaltbahnen. — Versammlung von Eisenbahnfachmännern in Osnabrück. — Riesenbagger des Kanals von Korinth.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
durch seine Arbeiten über den Entwurf zum Aktien⸗
gesetz — publizirt in dem „Archiv für Handels⸗ und Wechselrecht“ von Busch — bekannte Assessor V. Ring hat sich der Bearbeitung „Kommentars zum Reichsgesetz, betr. die Kom⸗ manditgesellschaften auf Aktien und die Aktiengesell⸗ schaften“ unterzogen, wovon die erste Lieferung in Carl Heymanns Verlag in Berlin soeben erschienen ist. Bei der großen Tragweite des neuen Aktiengesetzes ist die Herausgabe eines umfassenden Kom⸗ mentars doppelt erwünscht, welcher wie dieser die Materialien in möglichst eingehender Weise benutzt, die Neuerungen des Gesetzes aus ihnen erläutert, aber auch nicht jede in der Begründung nieder⸗ gelegte Rechtsauffassung kritiklos wiedergiebt, sofern dieselbe nicht in dem Gesetz ihre Stütze findet. Die Arbeit, zum Theil in völlig originaler Weise behandelt, ist eine durchaus beachtenswerthe; wir werden nach Abschluß des Buches, der sehr bald erfolgen soll, darauf zurückkommen. b — Die 8. Lieferung des illustrirten Prachtwerks „Prinz Fried⸗ rich Carl im Morgenlande“, von Dr. Brugsch und v. Garnier (Frankfurt a. O., Trowitzsch und Sohn, Königliche Hofbuchhandlung)
11“”]
führt uns über die Libanonstraße nach Damaskus und durch die Wüste nach Palmyra. Unter dem vielen Interessanten, welches diese Liefe⸗ rung enthält, wird ganz besonders der Besuch Sr. Königlichen Hoheit bei Abd⸗-el⸗Kader, dem ein ganzer Abschnitt gewidmet ist, anziehen. Die Illustrationen dieses Hefts sind so charakteristisch und lebensvoll wie die der früheren.
London, 11. Oktober. (A. C.) Dr. Schliemanns neuestes Werk, welches demnächst im Verlage von Murray in London er⸗ scheint, wird den Titel führen: „Der prähistorische Palast der Könige von Tiryns; seine uralten Wandgemälde und Kunstwerke.“ Das Buch wird mit kolorirten Lithographien, Holzstichen, Plänen u. s. w. nach denan Ort und Stelle von Hrn.
Dörpfeld und Anderen aufgenommenen Zeichnungen illustrirt sein.
8 Gewerbe und Handel.
Die „New⸗Yorker Handels⸗Ztg.“ schreibt in ihrem vom 3. d. M. datirten Wochenbericht: In der geschäftlichen Lage des Landes bleibt die Abneigung, sich in irgend welches über die Be⸗ friedigung des nächstliegenden Bedarfs hinausgehende Unternehmen einzulassen, der bervorstechendste Charakterzug. Zu Beginn der Woche wurde zwar von Anzeichen einer Belebung in der Eisenbranche be⸗ richtet, dieselben hatten aber nur kurzen Bestand, und diese Industrie, wie die meisten übrigen, ist wieder in die jetzt schon gewohnte Lethargie verfallen. In der Lage des Geschäftes am Waaren⸗ und Produktenmarkt hat sich wenig verändert. Der an⸗ fänglich recht lebhafte Exportbegehr für Weizen trat später, nachdem Preise hier über europäische Parität gestiegen waren, wieder etwas schwächer auf. Mais verkehrte loco und für die nahen Monate während der letzten Tage ebenfalls in steigender Tendenz, hat aber zu dem Avanz nach keiner Richtung viel Beachtung gefunden. Roggen und Hafer sowie fast sämmtliche Mehlsorten sind dagegen bei ruhigem Geschäft williger gewesen. Der Frachten⸗ markt war flau. Baumwolle ist für disponible Waare sowohl wie Termine unter dem Druck großer Zufuhren in den Südhäfen und vorwiegend matter Liverpooler Berichte noch weiter im Preise gewichen. Von Wolle verharrten nur die allerfeinsten Qualitäten bei sehr reduzirtem Platzvorrath in fester Haltung; alle anderen Sorten sind dagegen Angesichts des schleppenden Geschäftes in Wollen⸗ waaren still und williger gewesen. Brasil Kaffees waren ruhig und haben trotz des ziemlich reservirten Angebots vorwöchentliche Notirungen nicht behaupten können. Am Zuckermarkt herrschte unter dem Einfluß der entmuthigenden Be⸗ richte aus Europa eine gedrückte Stimmung. Für Thee machte sich eine willigere Tendenz geltend, die ihren Grund in den großen Auktionsverkäufen in den letzten Wochen und der schwächeren Nach⸗ frage im regulären Geschäft hatte. Der Exportbegehr für Schmalz, welcher anfänglich fast ganz darniederlag, nahm in den letzten Tagen zu etwas niedrigeren Preisen wieder neuen Aufschwung und hat zu recht bedeutenden Transaktionen geführt. Long und short clear Middles haben auf Lieferung pro Dezember ebenfalls viel Beachtung gefunden. Harz und Terpentinöl waren flauer. Raffinirtes Petro⸗ leum still aber fest. National Transit Pipe Line Certificates be⸗ haupten den in den letzten Tagen erzielten Avanz nur mühsam. Der Import fremder Webstoffe beträgt für die heute beendete Woche 12 332 Doll. gegen 1 947 678 Doll. in der Parallelwoche des Vor⸗ ahres. Frankfurt a. M., 14. Oktober. (W. T. B.) Die Handels⸗ kammer beschloß, dem §. 3 der Börsenordnung folgenden Zu⸗ satz zu geben: „Ausgeschlossen von den Börsenversammlungen werden Diejenigen, welche auf Täuschung berechnete Mittel, falsche Nach⸗ richten ꝛc. anwenden, um auf die Course einzuwirken.“
— 15. Oktober. (W. T. B.) Die Subskription auf 1 610 800 Pfd. Sterl. 5 % serbischer amortisirbarer Rente ist definitiv auf Sonnabend, den 18. d. M., festgesetzt und findet an diesem Tage hier bei den Bankfirmen von Erlanger u. Söhne und Gebrüder Bethmann, sowie in Berlin bei der Berliner Handelsgesellschaft und den Bankhäusern Mendelssohn u. Co. und Robert Warschauer u. Co. statt. Der Emissionscours wird ca. 73 % sein und zwar in Pfd. Sterl. mit fester Umrechnung à 20 ℳ 40 ₰ pro Pfund.
Nürnberg, 14. Oktober. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) Die ruhigere Tendenz hat inzwischen weitere Fortschritte ge⸗ macht, so daß heute der Markt als flau bezeichnet werden muß. Die Frage ist gegenüber den außerordentlich bedeutenden Bahnabladungen und den immer noch beträchtlichen Landzufuhren eine sehr mäßige. Die Lager zeigen sich mit allen Sorten überfüllt. Die Preise find etwas niedriger; man kann heute durchgehends um 5 ℳ billiger als in der Vorwoche kaufen. Für feine Sorten ist die Preisdifferenz eine geringfügigere, während Mittelwaare und hauptsächlich die mittleren Markthopfen stärker litten. Das Geschäft bewegte sich hauptsächlich in Markthopfen und wurde von besseren Qualitäten Mangels Frage nur ganz wenig gehandelt. Der Gesammtumsatz beträgt bis Mittwoch ca. 800 Ballen. Die Notirungen lauten: Markthopfen 85 — 105 ℳ; Gebirgshopfen 110 — 120 ℳ; Aischgründer 105 — 120 ℳ; Hallertauer, Württemberger und Badischer 110 — 130 ℳ; Elsässer 100 — 120 ℳ; Posener 125 — 142 ℳ
Washington, 10. Oktober. (Allg. Corr.) Den Statistiken von „Bradstreets Journal“ zufolge haben in dem Zeitraum vom Januar bis zur dritten Woche im September d. J. in den Ver⸗ einigten Staaten 14 National⸗ und 19 Staats⸗Banken ihre Zahlungen eingestellt. Im Ganzen haben, einschließlich Sparbanken und Privatbanken, in diesem Jahre bis zum obigen Zeit⸗ punkte 117 derartige Institute die Zahlungen eingestellt, gegen 28 in demselben Zeitraum von 1883. Andere Geschäfts⸗Suspensionen sind verhältnißmäßig fast ebenso bedeutend gewesen. Das genannte Fach⸗ blatt veranschlagt unter Zugrundelegung der bisherigen Rate die Bankerotte für die 12 Monate auf über 11 500 gegen 10 200 in 1883 und nur 7600 in 1882.
New⸗York, 13 Oktober. (W. T. B.) Weizenverschif⸗ fungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver⸗ einigten Staaten nach Großbritannien 59 000, do. nach Frank⸗ reich 7000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 8000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 96 000, do. nach an⸗ deren Häfen des Kontinents 12 000 Qrts.
New⸗York, 14. Oktober. (W. T. B.) Der Werth der
Produktenausfuhr in letzter Woche betrug 5 651 000 Dollars.
Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 15. Oktober. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Donau“ ist gestern Nachmittag 5 Uhr in Southampton angekommen.
Hamburg, 15. Oktober. (W. T. B.) Der Postdampfer
Bavaria“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Westindien kommend, heute auf dem Kanal eingetroffen.
Beerlin, 15. Oktober 1884.
Die Festdiners, welche die Offizier⸗Corps der beiden ersten Garde⸗Grenadier⸗Regimenter gestern zur Feier des 70 jährigen Bestehens veranstaltet hatten, nahmen einen in jeder Beziehung gelungenen Verlauf. Der Festsaal des Grand Hotel am Alexanderplatz, in dem das Kaiser Alexander Garde⸗ Grenadier⸗Regiment den Tag beging, war in reichster Weise ge⸗ schmückt: Unter Palmen und Lorbeeren stand in der Mitte der Hauptwand die Büste Sr. Majestät des Kaisers, vom Licht einer elek⸗ trischen Lampe strahlend beleuchtet. Die Festgenossen, 160 an der Zahl, hatten an zwei Langtafeln Platz genommen. In der Mitte der einen saß der Oberst des Regiments, von Unruhe, ihm zu Seiten General von Treskow und General⸗Intendant von Hülsen; den Ehrenplatz an der gegenüberliegenden Seite nahm Fürst Dolgorucki ein, neben welchem die beiden ältesten Stabsoffiziere des Regiments, Oberst⸗
Lieutenant von Lütken und Major von Peterhoff placirt waren Die Feststimmung war von Beginn an eine freudig bewegte und steigerte sich bis zum hellen Jubel, als der allverehrte Kriegsherr Se. Majestät der Kaiser und König, dem Regiment telc⸗ graphisch Seinen Glückwunsch übersandte. Der erste Toast galt denn auch, wie üblich, dem Kaiser, der das Regiment so oft zu Sieg und Ruhm geführt. Alsdann erhob sich Fürst Dolgorucki, um der Fest⸗ versammlung ein in französischer Sprache abgefaßtes Glückwunsch⸗ telegramm Sr. Majestät des Kaisers Alexander mitm⸗ theilen, das nicht minder jubelnd aufgenommen wurze Der Fürst knüpfte hieran noch einige persönliche Wünsche und schloß mit einem Hoch auf das Regiment. Der dritte Toast, den wieder Oberst von Unruhe Worte lieh, galt dem Kaiser Alexan dem Chef des Regiments. General von Treskow leerte sodann sein Glas auf das Wohl der jüngeren Kameraden, und auch des ältesten Kameraden, des Generals Stockmar, welchen leider die Last der Jahre am Erscheinen hinderte, wurde in ehrender Weise gedacht.
Die feierliche Abordnung von 5 Missionaren hatte gesten Abend die festlich geschmückte Bartholomäuskirche nit einer zahl⸗ reichen Gemeinde gefüllt. Auch die Oberin des Elisabeth⸗Krankenhauses Gräfin Arnim, der Generalsuperintendent Braun und zahlreiche Geist⸗ liche wohnten der Feier bei, mit der die Berliner Mission zugleich den 50jährigen Gedenktag der ersten Aussendung von Missionaren beging. Jetzt unterhält die Station in Afrika und in China 44 Stationen und kann mit Genugthuung konstatiren, daß siee bereitz 14 000 Seelen dem Christenthum zugeführt hat. Die Feier selbst begann mit Gesang, der von Posaunen begleitet wurde. Nach der Festpredigt, welche der Missionsinspektor Wendland an Apostelgeschichte 2, 2 ff. anknüpfte, falgte die Abordnung selbst, die Missionsinspektor Kratzenstein vornahm. Von den Abgeordneten werden Hermann Jonaz und Johannes Walter nach Transvaal, Johannes Voß amp, Hempel und Philipp Wong nach China gehen. Der Letztere ist selbst Chinese und hat zwei Jahre hierselbst seinen Studien obgelegen, nachdem er bereits vorher als Nationalgehilfe im Dienste der Mission gestanden. Im Namen der Abgeordneten dankte Kandidat Voßkamp. Alsdann schloß Gebet und Segen die Feier.
Berliner Rennbahn zu Hoppegarten. Herbst⸗ Meeting. Dienstag, 14. Oktober, Nachmittag 1 Uhr.
I. Weltmann⸗Handicap. Graditzer Gestütspreis 1800 ℳ Kap. Jos's F.⸗St. „Rosa Alba“ 1., Grafen Bernstorff Gyldensteen br. St. „Klippo“ 2., Hrn. Julius Jäger's schwbr. H. „Raschwitz“ 3.
II. Zucht⸗Rennen. Staatspreis 3000 ℳ Grafen Solme⸗ Baruth's 5jähr br. St. „Bona fide“ 1., Königl. Hauptgestüts Gradit 4jähr. dbr. St. „Glocke“ 2.
III. Kindertrost⸗Rennen. Staatspreis 1500 ℳ Hrn. Joh. eehe F.⸗St. „Persepolis“ 1., Hrn. Jul. Jäger’s br. 9. „Puck“ 2.
IV. Beruhigunas⸗Rennen. Staatspreis 1500 ℳ Königl. Hauptgestüts Graditz 3jähr. F.⸗H. „Hecht“ 1., Hrn. F. Bothe’s zjähr. br. H. „Hofmarschall“ 2.
V. Trost⸗Handicap. Klubpreis 1000 ℳ Kapt. Jos's Zjähr. br. H. „Goldstern“ 1., Erbprinzen Fürstenberg’s 4jähr. br. H. „Erstling“ 2. 8
VI. Gretchen⸗Hürden⸗Rennen. Gleaditzer Gestütspreis 1200 ℳ Grafen Sierstorpff⸗Franzdorff’s 4jähr. br. H. „Leibkürassier⸗ 1., Grafen Bernstorff⸗Gyldensteen's 3jähr. br. H. „Pfeil“ 2.
Morgen (Donnerstag) nimmt auf der Rennbahn des Ver eins für Hindernißrennen in Charlottenburg das Herbst⸗ Meeting seinen Anfang; die Konkurrenzen werden außer morgen noch am 19., 22. und 26. d. M., jedesmal Nachmittags 1 Uhr beginnend, abgehalten werden. Die Hoffnungen, welche man für diese Herbst⸗ rennen hegte, daß sie eine sehr zahlreiche Betheiligung unter den Sportsmen von Fach finden würden, haben sich bestätigt. Das Oktober⸗Hürdenrennen, mit welchem das Meeting morgen er⸗ öffnet wird, zeigt bis jetzt 25 Unterschriften, ebensoviele das Brandenburger Jagdrennen. Das Große Handicap⸗Jagd⸗ rennen hat 42 Unterschriften gefunden. Zu dem Preise von Aschersleben sind 26 Pferde bis jetzt angemeldet und zu dem Inländer Hürden⸗Rennen sind 31 Unterschriften eingegangen. — Am 19. wird den Besuchern ein Parforce⸗Jagdrennen vorgeführt werden, bei welchem die Reiter im rothen Rock zu erscheinen haben. Dasselbe haben 21 Pferde angenommen. Zu dem Preis von Dahlem sind bis jetzt 27 Pferde angemeldet, zu dem großen Hürden⸗Rennen 54 und zu dem Zweihundertsten Rennen 40 Pferde. Für die Rennen am 22. und 26. d. Mts. sind die Nennungen noch nicht geschlossen, jedoch läßt sich auch in Betreff dieser Rennen eine ebenso lebhafte Betheiligung wie an den beiden ersten Tagen erwarten, da die Hinderniß⸗Rennen an anderen Rennplätzen bereits beendet sind.
Erste Wanderversammlung des Verbandes deutscher Brieftauben⸗Liebhaber⸗Vereine am 25 und 26. Oktober cr. in Essen a. Ruhr. Der am 13. Januar d. J. in Cöln a. Rh. in einer von über 200 Personen besuchten Versammlung gegründete Verband, welchem z. Z. 66 Vereine angehören, darunter die beiden Berliner Vereine „Berolina“ und „Pfeil“ sowie der Charlottenburger Verein „Graf Moltke“ hält in Essen a. Ruhr am genannten Tage seine erste Wanderversammlung ab. Von den zur Berathung stehen⸗ den Gegenständen sei der Entwurf eines Uebereinkommens zwischen dem Königlich preußischen Kriegs⸗Ministerium einerseits und dem Verbande andererseits erwähnt.
An dem heute in Wien stattfindenden 40 jährigen Dirig Jubiläum des Meisters Johann Strauß betheiligt sich auch das Neue Friedrich⸗Wilhelmstädtische Theater mit einer Adresse, welche folgenden Wortlaut hat: „Mit huldigendem Gruße naht Dir, dem Meister der Töne, am heutigen Tage das Neue Friedrich⸗Wilhelmstädtische Theater, als die Stätte, wo zuerst in des Deutschen Reichs Metropole Deine allbezwingenden Melodien er⸗ klangen, wo Du lorbeerbekränzt und ruhmumrauscht stets zu Siegen uns geführt. Wir, die in steter Treue zu Dir gehalten, wir bringen zu Deinem Ehrentage aus frohbewegter Brust ein drei⸗ fach Heil Dir aus. Direktion und Mitglieder des Neuen Friedrich⸗ Wilhelmstädtischen Theaters.“ — Die kalligraphisch prachtvoll auk⸗ geführte und von allen Mitgliedern unterschriebene Adresse ruht in einer eleganten Sammethülle, welche, mit geschmackvoller Ornamentik ver⸗ 5 im Mittelfelde die von einem Lorbeerkranze umgebene Zah trägt.
Krolls Theater. Fr. Amalie Joachim giebt ihr 2,. Concert am nächsten Sonntag. Das Programm enthält wieder eine Füll anziehender Nummern. Es sind darin vertreten: Schubert mit 5 Liedern aus dem „Schwanengesang“, Mendelssohn mit dem Jagd⸗ liede und „Der Herbstwind rüttelt“, Brahms mit 3 Liedern (Mai⸗ nacht, Sonntag, Von ewiger Liebe), Prochäzka mit 4 Liedern (Ge⸗ störte Andacht, Liebesglück, Geheimer Liebesschmerz, Gekränkte Liebe), mit 4 Gesängen, die der Komponist persönlich begleiten wird.
Belle⸗Alliance⸗Theater. Die Direktion hat die letzt Novität von Michael Klapp, „Miß Moltke“, Luftspiel in 4 Tte. s .“ erworben; Fr. Franziska Ellmenreich wird die Tite rolle creiren.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholz). Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Berlin: Druck: W. Elsner. “
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dition: SW. Wilhelmstraße Nr. 32. 2
— den 16. Oktober,
Abends.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Oberlehrer, Inspektor Kühns am Gymnasium ohanneum zu Lüneburg den Rothen Adler⸗Orden vierter lasse; dem evangelischen Subkonrektor und Organisten Ecke zu Stolberg am Harz, und dem katholischen Lehrer, Organisten und Küster Gatzemeier zu Struth im Kreise Mühlhausen i. Th. den Adler der Inhaber des Königlichen Haus⸗Ordens von Hohenzollern; sowie dem Förster Weckmann zu Min⸗ denerwald im Kreise Minden das Allgemeine Ehrenzeichen zu
verleihen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den nachbenannten Kaiserlich österreichischen Offizieren und Beamten Orden zu verleihen, und zwar:
dem General⸗Major, General⸗Adjutanten und Vorstand der Militär⸗Kanzlei Sr. Majestät des Kaisers, Freiherrn von Popp, den Königlichen Kronen⸗Orden erster Klasse;
dem Oberst Lieutenant und Flügel⸗Adjutanten Sr. Maje⸗ stät des Kaisers, Grafen von Wolkenstein⸗Trostburg, und dem Major und Flügel⸗Adjutanten Sr. Majestät des Kaisers, Baron Fließer, den Königlichen Kronen⸗Orden zweiter Klasse; 8 b
dem Kaiserlichen Rath in der Militär⸗Kanzlei Sr. Maje⸗ stät des Kaisers, Swoboda, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse; sowie
dem Offizial in derselben Kanzlei, Königlichen Kronen⸗Orden dritter Klasse.
Dentsches Reich. 66 Se. Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht:
dem beim Reichs⸗Eisenbahnamt angestellten Geheimen expedirenden Sekretär und Kalkulator Eckelt den Charakter als Rechnungs⸗Rath zu verleihen. “ 8
Die vom Reichsamt des Innern veranstaltete Ausgabe des „Handbuch für die deutsche Handelsmarine auf das Jahr 1884“ ist im Verlage von Georg Reimer in Berlin soeben erschienen. Das Werk ist im Wege des Buch⸗ handels für den Preis von fünf Mark für das Exemplar zu
beziehen. Berlin, der Oktober 1884. ““ Der Reichskanzler. In Vertretung:
Bekanntmachung
Am heutigen Tage ist im Bezirk der Königlichen Eisen⸗ bahn⸗Direktion zu Breslau von der Bahnstrecke Kreuzburg — Tarnowitz die 19,2 km lange Schlußstrecke Lublinitz — Stahlhammer mit der für unbeschränkte Abfertigung von Personen, Gepäck, Leichen, Fahrzeugen, Thieren und Gütern eingerichteten Zwischenstation Koschentin dem öffentlichen Verkehr übergeben.
Berlin, den 15. Oktober 1884.
In Vertretung des 1 des Reichs⸗Eisenbahnamts: örte.
Bekanntmachung.
Am 15. d. M. ist im Bezirk der Königlichen Eisenbahn⸗ Direktion zu Cöln (linksrheinische) die 1,95 km lange Ver⸗ bindungbahn Eschweiler Aue —Stolberg Rh. für den Personen⸗, Gepäck⸗, Eilgut⸗ und Güterverkehr eröffnet. Mit demselben Tage wird die bisherige Station Stol⸗ LEI.“ für den Personen⸗ und Gepäckverkehr ge⸗ 1 en.
Berlin, den 16. Oktober 1884.
In Vertretung des ]; des Reichs⸗Eisenbahnamts:
oͤrte.
Bekanntmachung.
di Am 15. d. M. ist im Bezirk der Königlichen Eisenbahn⸗
irektion zu Hannover die zwischen den Stationen Scharzfeld
Uü⸗ Lauterberg a. H. gelegene Personen⸗Haltestelle Zoll er⸗
hnet Gepäckabfertigung findet bis auf Weiteres nur nach Berlin, den 16. Oktober 1884.
In Vertretung des Prüsidenten des Reichs⸗Eisenbahnamts: rte.
EE *
Am 15. d. M. sind im Bezirk der Königlichen Eisenbahn⸗ Direktion zu Cöln (rechtsrheinische) die Verbindungsbahnen zwischen den Stationen Bismarck und Wanne (via Zechen⸗ bahn „Unser Fritz“), 5,19 km lang, sowie zwischen den Sta⸗ tionen Vismarck und Schalke C. M., 2,75 km lang, dem Betriebe übergeben.
Berlin, den 16. Oktober 1884.
In Vertretung des Präftch des Reichs⸗Eisenbahnamts: örte.
Königreich enhen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Geheimen Baurath und vortragenden Rath im Mi⸗ nisterium der öffentlichen Arbeiten, Schröder, zum Geheimen Ober⸗Baurath, sowie den Professor der Mathematik an der Universität in Tübingen, Dr. du Bois⸗Reymond, zum etatsmäßigen Professor an der Königlichen Technischen Hochschule in Berlin zu ernennen.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Der bisherige Privatdozent und Geheime Staatsarchivar Dr. Reinhold Koser in Berlin ist zum außerordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität Berlin, und
der Privatdozent der theologilchn Fakultät der Univer⸗ sität Greifswald, Lic. theol. Vikten Schultze, zum außer⸗ ordentlichen Professor in derselben Fakultät ernannt worden.
Den ordentlichen Lehrern an der Königlichen Kunst⸗ und Kunstgewerbeschule zu Breslau, Malern Bräuer und Paul Schobelt, ist das Prädikat Professor beigelegt worden.
Der Erste Lehrer Lüttich vom Schullehrer⸗Seminar zu Waldau ist in gleicher Eigenschaft an das Schullehrer⸗Seminar zu Königsberg N.⸗M. versetzt worden.
Ministerium für Landwirthschaft, Domänen 3 und Forsten.
Dem Roßarzt a. D. Ernst August Heinrich Ewald
zu Jülich ist, unter Anweisung seines Wohnsitzes in Berg⸗
heim, die kommissarische Verwaltung der Kreis⸗Thierarztstelle
des Kreises Bergheim übertragen worden.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Unter Bezugnahme auf die in der Nummer 225 des „Deutschen Reichs⸗ und Preußischen Staats⸗Anzeigers“ vom 24. v. M. veröffentlichte Verordnung vom 11. v. M., be⸗ treffend die Ausführung des Reichsgesetzes gegen den ver⸗ brecherischen und gemeingefährlichen Gebrauch von Spreng⸗ stoffen vom 9. Juni d. J. (R.⸗G.⸗Bl. S. 61 nigde), veranlasse ich die Königlichen Ober⸗Bergämter, bei der Aufsichtsführung über den Bergbau besondere Aufmerksamkeit darauf zu richten, daß die Bergwerksbesitzer (Alleineigenthümer der unter der polizeilichen Aufsicht der Bergbehörden stehenden Bergwerke ꝛc., Gewerkschaften, Aktien⸗ und sonstige Gesell⸗ schaften) bezw. deren Repräsentanten mit dem erforderlichen Erlaubnißscheine zum Besitze von Sprengstoffen versehen sind. Die Königlichen Revierbeamten haben sich hiervon — soweit thunlich bei Gelegenheit der polizeilichen Grubenbefahrungen — zu vergewissern und bei konstatirtem Nichtvorhandensein des Erlaubnißscheins der Staatsanwaltschaft behufs der straf⸗ rechtlichen Verfolgung Anzeige zu machen.
Mit Rücksicht auf die mehrfach vorgekommene widerrecht⸗ liche Aneignung verausgabten, jedoch nicht zur Verwendung gelangten Sprengmaterials (Dynamits ꝛc.) empfiehlt es sich, die Grubenbelegschaften in geeigneter Weise — etwa durch Verlesen oder durch Aushang auf dem Werke (§. 200 Abs. 3 des Allg. Berggesetzes vom 24. Juni 1865 — G.⸗S. S. 705 flgde. —) auf die strengen Strafen aufmerksam zu machen, mit welchen die §§. 8 und 9 des gedachten Reichsgesetzes den⸗ jenigen bedrohen,
„welcher Sprengstoffe in seinem Besitze hat oder an andere Personen überläßt unter Umständen, welche nicht erweisen, daß dies zu einem erlaubten Zwecke geschieht,“ beziehungsweise denjenigen, „der im Besitze derartiger Stoffe betroffen wird, 18 polizeiliche Erlaubniß hiezu nachweisen zu nnen“.
Die Königlichen Revierbeamten sind hiernach mit ent⸗ sprechender Anweisung zu versehen.
Bezüglich der Handhabung der bestehenden Vorschriften über die Aufbewahrung, Verausgabung und Verwendung der Sprengstoffe und d Sicherstellung d
“
haften Beobachtung dieser Vorschriften Seitens der Berg⸗ behörden vorzunehmenbden Revisionen verweise ich auf die Er⸗ lasse vom 6. Juni 1881 und vom 19. Mai d. J. Berlin, den 14. Oktober 1884. ½ Der Minister der öffentlichen Arbeiten. Maybach. “ An die Königlichen Ober⸗Bergämter. — —
Die Königliche Eisenbahn⸗Direktion zu Berlin ist mit der Anfertigung genereller Vorarbeiten für eine Eisenbahn untergeordneter Bedeutung von Grunow nach Beeskow beauftragt worden. fe 6
Bekanntmachung.
Die vierte ordentliche Provinzial⸗Synode der Provinz Brandenburg, für deren Dauer ein Zeitraum von 14 Tagen in Aussicht genommen ist, wird hiermit auf Sonnabend, den 8. November d. J., nach der Königlichen Haupt⸗ und Residenzstadt Berlin von uns berufen. Die Ein⸗ ladung der einzelnen Mitglieder mit den näheren Zeit⸗ und Ortsangaben wird geschäftsordnungsmäßig durch den bis⸗ herigen Präses der Provinzial⸗Synode erfolgen.
Berlin, den 15. Oktober 1884.
igliches Konsistorium der Provinz Brandenburg.
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Bekanntmachungen auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878.
Auf Grund des §. 12 des Reichsgesetzes gegen die ge⸗ meingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 wird hierdurch bekannt gemacht, daß die Druckschrift: „An die Wähler des Reichstags⸗ Wahlkreises Dortmund“, herausgegeben, gedruckt und verlegt von J. H. W. Dietz in Stuttgart, unterzeichnet: „Im September 1884. Die Vertretung der deutschen Sozialdemo⸗ kratie.“, gemäß der Vorschrift des §. 11 des citirten Gesetzes von uns verboten worden ist.
Arnsberg, den 13. Oktober 1884.
Königliche Regierung, Abtheilung des Innern, zu Arnsberg. Settemaier.
Das in der Schweizerischen Genossenschafts⸗Druckerei Hottingen⸗Zürich gedruckte Flugblatt mit der Aufschrift: „Arbeiter! Wähler!“, beginnend mit den Worten: „Am 28. Oktober d. J. seid Ihr wieder berufen,“
unterzeichnet: . „Das sozialdemokratische Wahlcomité des Wahlkreises Speyer⸗Frankenthal“,
wird hiermit auf Grund der §§. 11 und 12 des Reichs⸗
gesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozial⸗ demokratie vom 21. Oktober 1878/28. Mai 1884 verboten Speyer, den 14. Oktober 1884. Königlich bayerische Regierung der Pfalz, Kammer des Innern: von Braun, Königlicher Regierungs⸗P
Die unterzeichnete Königliche Kreishauptmannschaft hat die Druckschrift: 1u „Wahlaufruf zur Reichstagswahl. An die Wähler“, mit der Unterschrift: „Die sozialistischen Arbeiter“, 1 Druck und Verlag von A. Vogel u. Co. in Braunschweig, auf Grund von §. 11 des Reichsgesetzes gegen die gemein⸗ gefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Ok⸗ tober 1878 verboten. Dresden, den 15. Oktober 1884. Königlich sächsische Kreishauptmannschaft. von Koypenfelt.—
Die im Druck und Verlag von Wörlein und Comp. in Nürnberg erschienene Druckschrift: „Wahlaufruf zur Reichstagswahl“ und unterzeichnet: „Die sozialistischen Ar⸗ beiter“ wird auf Grund des §. 11 und 12 des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878 verboten. “
Karlsruhe, den 14. Oktober 1884.
Der Großherzogliche Landeskommissä für die Kreise Zaas2e und Baden. aas.
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