1884 / 246 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 Oct 1884 18:00:01 GMT) scan diff

1q1.“ III. Ungarn.

28. Oktober, 12 Uhr. Budapest. Direktion der Königlich Un⸗

8. de⸗ Staatseisenbahnen. Lieferungen von Holzkohle, Werg, Un⸗

chlitt, Wollfäden, Rüböl, Petroleum (amerik.) Rübschmieröl, Leinöl⸗ firniß, Hanf, Kupfervitriol.

„Kaution 5 %. Näheres in der Erxpedition des „Deutschen

Reichs⸗Anzeigers“. 6

Verkehrs⸗Anstalten.

1 Bremen, 18. Oktober. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Werra“ ist gestern Nachmittag 6 Uhr

in New⸗York und der Dampfer „Hohenzollern“ derselben Gesellschaft am 11. d. M. in Montevideo angekommen.

Hamburg, 18. Oktober. (W. T. B.) Der Postdampfer „Wieland“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, gestern Nach⸗ mittag 6 Uhr in New⸗York eingetroffen und der Dampfer „Moravia“ von derselben Gesellschaft, von New⸗York kommend, heute früh 9 Uhr auf der Elbe eingetroffen.

Queenstown, 17. Oktober. (W. T. B) Der Dampfer

Nevada“ von der Guion⸗Linie ist heute Morgen mit

brennender Ladung von New⸗York hier eingetroffen. Das Feuer war am Mittwoch durch Selbstentzündung in der Ladung ent⸗ standen. Von den Passagieren und der Mannschaft ist Niemand zu Schaden gekommen.

17. Oktober. (W. T. B. Weitere Meldung.) Die Feuers⸗ runst an Bord des Dampfers „Nevada“ ist gelöscht; das Schiff ist nach Liverpool abgegangen.

Gibraltar, 17. Oktober. (W. T. B.) Der Dampfer der Cunard⸗Linie, „Kellar“, ist bei Trafalgar gestrandet. Von hier sind 2 Dampfer abgegangen, um „demselben Hülfe zu ringen.

Berlin, 18. Oktober 1884.

Amtliche Berichte 8 aus den Königlichen Kunstsammlungen.

(AUus dem 4. Heft V. Bandes der Jahrbücher der Königlich preußischen Kunstsammlungen, Verlag der Weidmannschen Buchhandlung, Berlin. Preis 30 für den Jahrgang.)

I Königliche Museen in Berlin. (Fortsetzung.) 8

vW C. Antiquarium. Die Bereicherung des Antiquariums im zweiten Quartal des Jahres 1884 beruht wesentlich auf der Erwerbung der Vasen aus dem Kabinet Sabouroff und auf den in der Auktion Castellani ge⸗ machten Ankäufen. 8

Die erstere Erwerbung (95 Gefäße umfaßend) ist schon in dem letzten Quartalbericht erwähnt worden. Sie enthält Vasen 1) alt⸗ korinthischen Stils, 2) schwarzfigurige, darunter zwei mit Scenen aus der Iliupersis, 3) rothfigurige, und zwar einige des ‚strengen Stils (namentlich eine Pyxis mit Paris⸗Urtheil); besonders reich ist aber die Blüthe dieses Stils vertreten durch die Hochzeitsvase, die mit dem bacchischen Thiasos und eine Reihe häuslicher Darstellungen, die einer Gattung echt attischer Kunstwerke angehören, welche nicht exportirt wurden und daher in italischen Gräbern nicht gefunden worden sind. Sie bilden also eine vorzügliche Ergänzung unseres Vasenvorraths. Die spätere Kunst ist namentlich durch eine Vase mit Herakles und Athene und eine Anzahl von Reliefvasen vertreten. Vorzügliche Exemplare von Statuettenvasen gehören derselben Sammlung an. Sh Gegee roftlchen Vasen sind sämmtlich in einem Schranke aufgestellt.

Die Castellanischen Thongefäße, 15 an der Zahl, zeichnen sich, wie die Sabouroffschen, durch vorzügliche Erhaltung aus und bezeugen eine Reihe von Lokalfabriken, welche in unseren Museen noch nicht vertreten waren. Ausgezeichnet sind die schwarzfigurige Amphora mit zwei bacchischen Masken und die rothfigurige Hydria mit der auf dem Bock reitenden Aphrodite mit Eros und Hermes sowie der Krater mit Herakles am Brunnen.

Einzeln erworben ist ein alterthümlicher Krug aus der Basilicata 8 zwei stehenden Henkelfiguren, einer männlichen und einer weib⸗ ichen.

Endlich die Scherben von zwei durch Technik und Malerei aus⸗ gezeichneten Gefäßen, von denen das eine den fragmentierten Namen des Künstlers Epilykos trägt.

An Terracotten hat in der Castellanischen Auktion eine besonders reichhaltige Erwerbung gemacht werden können, dem bei Weitem größten Theile nach den tarentinischen Ausgrabungen entstammend. Es ist eine Anzahl von vollständig erhaltenen Weihereliefs des be⸗ kannten Typus, eine ansehnliche Reihe männlicher und weiblicher Köpfe, welche durch die Eigenthümlichkeit des Stils ein großes Interesse haben, und eine Serie von Stirnziegeln mit Köpfen und Ornamenten, namentlich Lotosblumen.

Aus der Sammlung Castellani stammt auch eine Bronze, die Statuette eines Kriegers, der sich an seiner Linken den Schild be⸗ festigt, eine vorzügliche Arbeit des strengeren Stils.

Eine eherne Hydria aus Eretria ist mit der Sabouroffschen Sammlung erworben; sie ist mit einem Silenskopf geziert.

Durch Vermittelung von Hrn. Mommsen erhielten wir von Hrn. Pressel in Wien ein sehr werthvolles Geschenk, nämlich eine Mosaik⸗ tafel mit der Büste der Bretannia mit griechischer Beischrift, welche die 1874 erworbene Reihe von römischen Provinzbildern, die aus Zeugma am Euphrat stammen, in erwünschtester Weise ergänzt.

Endlich ist dem Antiquarium von der General⸗Direktion ein Geschenk des Hrn. Suermondt in Aachen überwiesen, ein kleines Kunstwerk von hohem Interesse, die 1851 zwischen römischen Bau⸗ trümmern gefundene Elfenbeingruppe, die einen verwundeten Jüngling darstellt, welcher von einem bärtigen Mann auf den Schultern ge⸗ tragen wird. Das seltene Werk ist dankbar entgegengenommen, wenn damit auch über die Ursprungszeit desselben kein Urtheil abgegeben werden soll.

1“ Curtius.

D. Münzkabinet.

1 Das Königliche Münzkabinet erwarb vom 1. April bis 1. Juli 220 Stück, darunter 13 Goldmünzen, außerdem noch 199 römische Kaisermünzen in Kupfer, den Rest der bereits im vorigen Jahre an⸗ gekauften Sammlung des Kapitäns Sandes. Unter den griechischen Münzen befindet sich eine große Anzahl der allerseltensten und kost⸗ barsten Stücke, welche jemals in den Handel gekommen sind. Zu⸗ nächst die schon im vorigen Etatsjahr für das Königliche Münzkabinet ausgewählten prächtigen Silberstücke der Arkader (um 368 vor Chr.), von Elis, Syracus, von Ptolemaeus Soter als Statthalter Alexan⸗ ders IV. (Alexanders des Großen Sohn) mit der Umschrift „AdLsAXAEPkIoX IrodEzsAlon, das zweite bekannte Exemplar, und die Goldmünze des Sassaniden Ardeschir I. Bis jetzt kannte man nur das von unserem Exemplar verschiedene Unicum des Britäsh useum.

Unter den ganz neuerdings gemachten Ankäufen ragt durch höchste Seltenheit und Schönheit das uralte Tetradrachmon von Delphi (bisher nur einmal vorhanden, aus einer griechischen Privatsammlung

in die Pariser übergegangen) und die durch hohe künstlerische Vollen⸗ dung ausgezeichnete alterthümliche Tetradrachme von Eretria hervor. erner Münzen der unserer Sammlung noch gänzlich fehlenden Städte Daorsi, Clannudda, der Lalasser und Kennaten, der Himjariten sowie die nur aus der zerstreuten Wiczay'schen Sammlung bekannte Kupfer⸗ münze des Königs Deiotarus, Cicero's Freund. G Das Mittelalter ist durch schöne westgothische Münzen vertreten, darunter die uns bisher noch fehlenden Könige Witiza, Swinthila,

*8 11“

Egica, und den Dynasten Reinald von Brederod (um 1387), welchem bisher noch gar keine Münzen bekannt waren. Unter den neueren Münzen ist bemerkenswerth eine noch nirgends bekannt ge⸗ machte vortreffliche Bildnißmedaille des Mainzer Domherrn Achatius von Brandenburg, Joachims I. Sohn (1537) und der nur in 3 Exem⸗ plaren erhaltene merkwürdige Groschen Joachims II. von Branden⸗ burg auf die Mitbelehnung mit Preußen, ein zwar unscheinbares, aber durch höchste Seltenheit und großes historisches Interesse hervor⸗ ragendes Denkmal der brandenburgisch⸗preußischen Numismatik. Eine Auswahl der schönsten und werthvollsten neuen Erwerbungen

ist öffentlich ausgestellt. v““ von Sallet.

E. Kupferstichkabinet. In den Monaten April bis Juni 1884 wurden u. A. folgende Erwerbungen gemacht: . A. Kupferstiche.

Italienjsche Schule XV. Jahrh. Die Kreuzigung Christi, alt⸗ kolorirt. 173/119. * Sibmacher, Johann, die Verleumdung des Apelles.

Unbeschrieben. 260/478.

Nützel, Hieronymus. 1590. Bildniß des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg. In ganzer Figur. 370/270.

Derselbe. 1587. Bildniß desselben. Brustbild. Andresen 5.

Callot, Jacques. Die großen Kriegsübel. M. 564 bis 581. Erste Zustände.

Deutsche Schule XVII. Jahrh. Anfang. Bildniß des Mark⸗ grafen Albrecht Friedrich von Brandenburg. 267/198.

Meister mit dem Zeichen T P 1532 (italienische Schule) Venus auf dem Ruhebett schlummernd, rechts vorn Amor; von links her naht ein Genius mit einer Fackel. Unbeschrieben. 95/128.

Lautensack, Hans Sebald, Landschaft mit der Verkündigung Mariä B. 54.

Meister mit dem Zeichen S8. Johannes der Evangelist in einer Nische stehend. Darüber in einem Rund sein Martyrum. Unbe⸗ schrieben. 104/78.

Deutsche Schule XVI. Jahrh. Nackte Frau unter einem Baum sitzend, im linken Arm ein wegstrebendes Kind. Rund. Unbeschrie⸗ ben. Durchmesser 31 mm.

Desgl. Mutius Scaevola. P. 200.

Desgl. Magdalena mit dem Salbgefäß. Rund. Unbeschrieben. Durchmesser 42 mm.

Desgl. Ein Krieger mit gezücktem Schwert, einen Löwen mit dem Fuß niederhaltend. Rund. Unbeschrieben. Durchmesser 25 mm. 8 Fim Frans. Der Rankenfries mit der Eule. B. IX. pag. 472

r. 111. 28 .““ Israͤel von. Ornament mit dem Namen Israel.

Raimondi, Marcantonio. Die Taufe Christi. B. 22 I. 8 Franz von. Das Rankenornament mit der

Radirung,

Eule.

Meister mit dem Zeichen D. T. Der heil. Laurentius unter einem reich verzierten Bogen stehend. Unbeschrieben. 85/120.

Baeck, E. Flugblatt mit dem Bildniß Gustav Adolfs und den Abbildungen 103 von ihm eroberter Städte. fol.

B. Holzschnitte.

Italienische Schule, Anfang des XVI. Jahrh. Wappen des Papstes Julius II. P. VI. 246 Nr. 116 altkokorirt.

Deutsche Schule, XVI. Jahrh. Entwürfe zu dreißig Dambrett⸗ steinen. Unbeschrieben. 307/204.

D. Reproduktionen.

Photographien nach Gemälden der Galerien zu Augsburg und Schleißheim.

Reid, G. W. Works of the Italian Engravers of the fifteenth century. Vol. I. London 1881.

Am 1. April schied der bisherige Direktorial⸗Assistent am Kupfer⸗ stichkabinet Dr. von Seidlitz aus seiner Stellung an den Königlichen Museen. Gleichzeitig wurde Dr. Springer zum kommissarischen Direktorial⸗Assistenten am Kupferstichkabinet ernannt.

F. Ethnologische Abtheilung.

Aus Afrika verdankt die Sammlung im oben angegebenen Zeit⸗ raum einen werthvollen Zuwachs der gütigen Vermittelung des Hrn. Dr. Schweinfurth in Katro, von dem eine Reihe auserlesener Stücke aus dem Sudan zugegangen sind, durch die wohlwollende Zuneigung der dortigen Gouverneure beschafft, Emin Bey und Giegler Pascha. Außerdem wurden verschiedene Doubletten erworben aus der Ausbeute der, in der Afrikaforschung eine bis dahin unbetretene Bahn eröffnen⸗ den Reise Dr. Fischers unter den Massai.

Für Asien hat sich die nikobarische Sammlung de Roepstorffs durch die Nachsendungen vermehrt, welche nach dem so bedauerlicher⸗ weise mit seinem Tode für die Wissenschaft eingetretenen Verlust von der Wittwe übermittelt sind.

In Amerika hat Kapitän Jacobsens epochemachende Reise ihren Abschluß für das Museum gefunden mit dem Eintreffen der letzten Sammlungen aus dem hohen Norden, gleich reich wie die früheren an einer Fülle seltener Ueberraschungen.

Ebenso ist aus Südamerika eine der wichtigsten Erwerbungen gelungen, nachdem die jahrelang geplante Reise sich hat ins Werk setzen lassen, aus welcher Hr. Rohde, der durch die Kaiserliche

Kinister⸗Residentur in Buenos⸗Ayres mit den vom Reichsamt des Innern geneigtest bewilligten Fonds engagirte Reisende, die ersten originellen Proben für den ethnischen Charakter des dort rapide hinschwindenden Völkerlebens beschafft hat (die ersten und vielleicht die einzigen, welche je von dort gesichert bleiben werden, weil sie sich unverkennbar zugleich als ziemlich die letzterlangbaren beweisen).

Auch die Sammlungen Dr. Hähnels aus dem Amazonengebiete haben einige interessante Vermehrungen erhalten.

Aus Australien verdankt das Museum einem altbewährten Gönner, Hrn. Konsul Hernsheim, ein willkommenes Geschenk, das

sich früheren zufügt. Nordische Sammlung.

Die Nordische Sammlung ist in diesem Vierteljahre wiederum durch freundliche Gönner ausgiebig bereichert worden.

Vor Allem hat der Königliche Landrath Hr. Graf zu Solms in Inowrazlaw der Sammlung eine größere Kollektion von Feuerstein⸗ Pfeilspitzen, sowie Steinbeile aus der Gegend von Inowrazlaw ge⸗ schenkt; ferner Hr. Polizei⸗Lieutenant Zieske zu Berlin eine Reihe Gefäße vom Gesichtsurnentypus, Fragmente von Gesichtsurnen, sowie Bronze⸗ und Eisenbeigaben von Schloß Kischau, Kreis Berent; dann Hr. Paul Wendler in Soldin eine Anzahl von Moorfunden aus dem Brandkabelbruch und dem Rehnitzbruch am Lübbesee.

Ihnen schloß sich als Geber an: Das Königliche Eisenbahn⸗ Betriebsamt Berlin —Lehrte, Geheimer Ober⸗Bergrath Hauchecorne, sowie die Herren W. von Schulenburg, Dr. Voß, Krause.

Angekauft wurde ein fränkischer Grabfund, sowie eine Samm⸗ lung aus Ergebnissen der Grabfunde bei Rössen.

Basti

II. Königliche National⸗Galerie. 8 *

In der Zeit vom 1. April bis zum letzten Juli d. J. haben folgende Vermehrungen der Sammlungen stattgefunden:

Oelgemälde.

Kolitz, Ludwig (Cassel): Bildniß des früheren kommandirenden Generals des XIV. Armee⸗Corps, General der Infanterie Grafen von Werder.

Aufwand 6600

Handzeichnungen. Preller, es (†): 10 Landschaftszeichnungen aus Italien; ei.

groß Folio. B Bildniß Sr. Kaiserlichen und Königlichen

Hecht, Wilhelm: Hoheit des Kronprinzen in ganzer Figur. Kohle und Kreide.

Lippmann.

Aufwand 11 000

von

Ausstellungen. Zum ehrenden Gedächtniß des am 4 April d. J. verstorbene Malers Professor Gustav Richter fand im dritten Stock eine Aug⸗ stellung seiner Werke (Gemälde, Zeichnungen, Studien, Entwürfe) statt, die am 19. Mai durch einen feierlichen Akt eröffnet wurt Der musikalische Theil desselben stand unter Leitung des Königlichen Kapellmeisters Professor Dr. Joachim; die Festrede wurde vom Unter⸗

zeichneten gehalten. Schluß der Ausstellung am 30. Juni.

(Schluß folgt.) Jordan.

Die allgemeine Versammlung der Rübenzucker⸗ fabrikanten des Deutschen Reichs wird, nach dem Beschlusse des Ausschusses des „Vereins für Rübenzuckerindustrie des Deutschen Reichs“, am 20. Oktober d. J. (Montag), Vormittag 11 Uhr, in Berlin im Saale der „Ressource zur Unterhaltung“, Oranienburger⸗ straße 18, stattfinden. Die Tagesordnung lautet: „Welche Maßregeln sind zu treffen, um eine Besserung der Lage der deutschen Zuckerindustrie bald und dauernd herbeizuführen?“ Bei der Wichtigkeit der Angelegen⸗ heit für die gesammte Industrie hat der Ausschuß auch die Zulassung der Vertreter der nicht dem Verein angehörigen Fabriken für ange⸗ messen erachtet. Doch nur solche Personen, welche der Fabrik als Besitzer, Mitbesitzer, Nutznießer, Vorstandsmitglieder oder Betriebs⸗ leiter angehören, werden als Vertreter zugelassen. Unter dieser Vor⸗ aussetzung können auch 2 der Fabrik angehörige Personen als deren Ver⸗ treter erscheinen, jedoch ist dann die eine derselben ausdrücklich als Stimm⸗ führer in der Anmeldung zu bezeichnen. Mehr als 2 Vertreter können zur Theilnahme an der Versammlung nicht verstattet werden. Die mit der verbindlichen Firma der Fabrik unterzeichnete Anmeldung ist bei der Legitimationskommission abzugeben, welche am Tage der Ver⸗ sammlung von 8 ½ Uhr ab bis 10 ½ Uhr im Lokal der Versammlung den berechtigten Vertretern die Zutrittskarten und resp. Stimmzettel aushändigen wird. Bei den Abstimmungen wird jeder Fabrik ohne Rücksicht auf ihren Umfang oder ihre Verarbeitung eine Stimme zu⸗ stehen. Andere als die nachstehenden mit der Tagesordnung mit⸗ getheilten Anträge können zur Berathung und Beschlußfassung nur gelangen, wenn sie als Abänderungs⸗ oder Ergänzungsanträge die auf der Tagesordnung stehende Frage betreffen. Zur Tagesordnung sind folgende Anträge gestellt: A. Vom Ostdeutschen Zweigverein: 1) beim Bundesrath dahin vorstellig zu werden, daß Zucker auf öͤffent⸗ liche, wie auf vorschriftsmäßig hergerichtete Privatlager gegen Ausstellung von Bonifikationsscheinen gelagert und gegen Rückerstattung der Bo⸗ nifikation wieder in den freien Verkehr gebracht werden kann. 2) Die in Aussicht genommene Generalversammlung der deutschen Zucker⸗ industriellen möge beschließen, daß in allen Fabriken des Deutschen Reichs, welche bereits in der Campagne 1883/84 in Thätigkeit waren, 20 % weniger Rüben verarbeitet werden sollen, als in der laufenden Betriebsperiode. B. Vom Halleschen Zweigverein: Die Verein⸗ barungen möchten darauf abzielen: 1) die Prozente festzustellen, um welche der Rübenbau für die Campagne 1885/86 gegen die voraus⸗ gegangene Campagne einzuschränken ist. 2) Die Einsetzung eines Syndikats mit den nöthigen Machtvollkommenheiten zu einer wirksamen Kontrole und den weiteren Aufgaben, neben der Aus⸗ übung dieser Kontrole auch solche Veranstaltungen vorzubereiten, die eine leichte Beleihung des Rohzuckers und eine zweck⸗ mäßige Verkaufsform desselben zur Aufgabe haben. C. Von Hrn. Dr. H. Bodenbecher: Die Versammlung wolle folgende Aufforderung ergehen lassen: Wir unterzeichnete Fabriken verpflichten uns, vor dem 1. April 1885 keinen Zucker zu verkaufen oder nur, wenn der Preis für 50 kg bei 88 % Rendement 22 bis 23 beträgt. Diese Ver⸗ pflichtung tritt in Kraft, wenn mindestens 150 Fabriken sich ihr unter⸗ werfen. D. Vom Egelnschen Zweigverein: Das Vereins⸗Direktorium wolle dahin wirken: 1) daß Zuckervorrätben, welche auf geeignet er⸗ scheinende Lagerräume niedergelegt werden, die Erportbonifikation Seitens der Steuerbehörde gewährt werde. 2) Daß derjenige Zucker, welchem die Exportbonifikation mit 9 pro Centner gewährt wurde, bei seiner Verwendung für das Inland gegen Rückgewähr der gezahlten Steuerbonifikation von 9 und nicht, wie bisher, mit dem Satze von 12 pro Centner versteuert werde. F. Anträge des Vereins⸗ ausschusses: 1) in Erwägung, daß die Lage des Zuckermarktes und die voraussichtliche Erniedrigung der Kaufrübenpreise ohne Zweifel von selbst zu einer großen Einschränkung des Rübenbaues führen wird, empfiehlt der Ausschuß, von einer Verpflichtung der einzelnen Fabriken zur Verminderung ihrer Rübenverarbeitung abzusehen und die bezüglichen Anträge des Ostdeutschen und Halleschen Zweigvereins abzu⸗ lehnen. 2) Die Anträge auf Bewilligung von Privatlaͤgern für Rohzucker unter Gewährung von Bsvifikation und mit dem Rechte der Wieder⸗ einfuhr gegen Erstattung der Bonifikation durch die inzwischen im Auftrage des Vereinsausschusses an den Reichskanzler gerichtete Vor⸗ stellung für erledigt anzunehmen. 3) Das Vereinsdirektorium wird beauftragt, in zweckentsprechender Weise Verhandlungen darüber ein⸗ zuleiten, daß in Städten, welche als Sammelpunkte für den Zucker· handel von Bedeutung sind, Niederlagen errichtet werden, wo unter annehmbaren Bedingungen Rohzucker gelagert, beliehen, und, sei es freihändig, sei es im Auktionswege, zum Verkauf gestellt werden kann. Die Anmeldungen zu dem Kongreß gehen außerordentlich zahlreich ein.

Brüssel, 18. Oktober. (W. T. B.) Das „Mouvement géographique“ theilt mit, daß die Expedition, welche unter Führung des Lieutenants Delizie von Loango abgegangen war, um die Mission Brazza's in Stanley⸗Pool neu zu verproviantiren, an den Ufern des Loudima⸗Sees von ihren 200 Trägern verlassen worden sei. Dieselbe sei am 18. Juli in der der Internationalen Gesellschaft gehörenden Station Manyanga am Kongo eingetroffen, um sich von Neuem auszurüsten.

Neapel, 18. Oktober. (W. T. B.) Der neue Dampfer . zoologischen Station ist glücklich von Stapel gelaufen.

Turin, 17. Oktober. (W. T. B.) Der Schluß der hiesigen Ausstellung ist auf den 10. November verschoben worden. Die Preisvertheilung findet in der ersten Wocche des Movember stett.

Die Jubiläumswoche städtischen Theaters nimmt schon übermorgen ihren Anfang: Der erste Jubilar ist „Gasparone“, welcher am Montag zum 25. Male den Millionenraub an der schönen Carlotta begeht. Die Vorstellung geht in derselben Besetzung wie die erste in Scene. Das andere Jubiläum findet sodann am Donnerstag für die 25jährige Bühnenwirksamkeit des Hrn. Direktors Fritzsche statt.

Krolls Theater. Der erste italienische Opernabend mit Fr. Gerster⸗Gardini findet nunmehr nach definitiver Feststellung und nach Ueberwindung aller Schwierigkeiten, die sich bezüglich der Zusammensetzung des Personals ergaben, am nächsten Sonnabend, den 25. Oktober, statt. Fr. Gerster trifft am 22. in Berlin ein, während das übrige Personal bereits vollzählig am Platze ist.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. Elsner.

Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage

8—

Berlin:

des Neuen Friedrich⸗Wilhelm⸗

vI1“

n Reich

1“

zeiger und Königlich Preußis

Berlin, Sonnabend, den 18. Oktober

chen Staats⸗Anzeiger.

1* v111X“

1884.

ℳ⁰% 246.

Faserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Stüats⸗Anzciger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigern und Königlich Preunkbischen Staats-Anzeigerg: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

AN u. s. w. ven öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und

Gresshandel. 8 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 1 7. Literarische Anzeigen. 8

8. Theater-Anzeigen. In der Börsen- 9. Familien-Nachrichten. beilage. 8

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Erpeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein

Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Bogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,

Annoncen⸗Burreaux.

Eteckbriefe und Untersuchungs Sachen.

46449] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Bautechniker August geboren 31. Mai 1847 zu Genin, Kreis

Busch,

Landeberg a. W., welcher flüchtig ist, vollstreckbares Urtheil des Königlichen Landgerichts I.,

Strafkammer II. zu Berlin vom

in actis J. I. - 248/83 erkannte Gefängnißstrafe von 6 Monaten vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Amts⸗

verichtsgefängniß abzuliefern. Feaae. den 10. Oktober 1884.

Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I. 0 37 Jahre, 68 - 70 cm, Statur kräftig, Haare dunkelblond, Stirn hoch, Bart: dunkelblonder Vollbart, Augen⸗ brauen dunkelblond, Augen blau, Nase etwas groß, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch.

Beschreibung: Alter

Mund gewöhnlich, Kinn rund,

146448] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Cigarrenfabrikanten Ludwig Faust,⸗zuletzt in Potsdam, geb. den 21. August 1837 zu Cöln a. Rh.. welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen betrüglichen Banke⸗

mtts, verhängt.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Potsdam abzuliefern. Potsdam, den 15 Oktober 1884. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte Beschreibung: Alter 47 Jahre, Größe Statur mittel, Haare schwarz (etwas melirt), Stirn ftei, Bart: starken schwarzen Schnurrbart, Augen⸗ Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Kinn oval, Gesicht oval, Ge⸗ deutsch (rheinländ.

brauen schwarz, Augen braun,

sichtsfarbe gesund, Sprache

Dialekt).

Besondere Kennzeichen: besitzt Anlage zur Glatze.

[46664] Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen A

Kaufmann Oscar Fredrich aus Berlin, zuletzt im Benninghausen, welch berborgen hält —, ist die Untersuchungshaft wegen

Korrektionshause zu

Betruges verhängt.

Es wird ersucht denselben zu verhaften und in das hiesige Gerichts⸗Gefängniß abzuliefern. 22 Jahre alt und spricht deutsch.

Fredrich ist Beelitz, den 13. Oktober 1884.

Königliches Amtsgericht.

146665] Steckbrief. Gegen den Hefenhändler Anton Neustadt a. d. Haide, welcher sich

ist die Untersuchungshaft wegen schweren Diebstahls

im wiederholten Rückfall verhängt.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Amtsgerichtsgefängniß zu Neustadt a. d. Haide

abzuliefern.

Neustadt a. d. Haide, den 14. Oktober 1884. Herzoglich S. Amtsgericht II.

(Unterschrift.)

8

146661] Steckbrief.

Essen, geboren den 27. Januar 1836 welcher flüchtig ist oder sich verbor Untersuchungshaft wegen Diebstahls

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das

Gerichtsgefängniß zu Essen abzuliefe Essen, den 16. Oktober 1884.

Königliche Staatsanwaltschaft.

Steckbrief.

146445] Steinhauer

Gegen den

jefern.

Naumburg a. S., den 14. Oktober 1884. Königliches Amtsgericht.

Steckbriefs⸗Erneuerung.

Der gegen den Kellner Andreas Julius Kickritz nus Bernburg unter dem 22. August 1880, in actis k. 74. 78 erlassene Steckbrief wird hierdurch er⸗

116447]

neuert. Berlin, den 13. Oktober 1884. Königliche Staatsanwaltschaft am

116662]

lassene Steckbrief wird erneuert. Berlin, den 6. Oktober 1884. Staatsanwaltschaft

bei dem Königlichen Landgericht. I.

116660]

mit erneuert.

Gladenbach, den 9. Oktober 1884. Abthei

Amtsgericht.

Königliche Gelbhard.

Gegen den Schlosser Richard Sichelschmidt aus

Friedrich Wilhelm Schlunk aus Naumburg a. S., welcher sich ver⸗ orgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Wider⸗ standes gegen die Staatsgewalt verhängt.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Naumburg a. S. abzu⸗

Steckbriefs⸗Erneuerung.

Der gegen den Handlungslehrling Eduard Richard

dittrich, am 5. September 1859 zu Berlin ge⸗

oten, wegen Unterschlagung unter dem 4. Januar in den Akten J. I. C. 441. 82. rep. er⸗

Der am 13. Juli 1881 von dem unterzeichneten Gerichte gegen den Metzgergesellen Ludwig Pitzer von Wommelshausen erlassene Steckbrief wird hier⸗

netzky) Hartmanns chen Eheleute,

[46663] Steckbriefs⸗Erneuerung.

Der unterm 21. Oktober 1882 hinter den Schuh⸗ macher Hermann Carl Schülert aus Torgau wegen Urkundenfälschung und Betrugs erlassene Steckbrief (Stück Nr. 45 120 de 1882) wird hierdurch erneuert.

Altona, den 16. Oktober 1884.

Der Erste Staats⸗Anwalt. [46450] Steckbriefs⸗Erledigung.

Der gegen den Arbeiter (Bäcker) Paul Rudolph Ferdinand Schulz wegen wiederholter Unterschlagung in den Akten U. R. II. 723. 84 unter dem 10. September 1884 erlassene Steckbrief wird zurück⸗ genommen.

Berlin, Alt⸗Moabit Nr. 11/12 (XW.), den 14. Oktober 1884. 8. Königliches Landgericht IJ. Untersuchungs⸗Richter.

[46451] Steckbriefs⸗Erledigung.

Der diesseits unter dem 16. September cr. wider den Schriftsetzer Heinrich August Otto Reddehase, am 25. Februar 1863 zu Niemegk, Kreis Zauch⸗ Belzig, geboren, in den Akten J. III. D. 263/84 wegen Urkundenfälschung erlassene Steckbrief wird hiermit zurückgenommen.

Berlin, den 15. Oktober 1884. Staategnwaltschaft bei dem Königlichen Landgerichte I.

soll eine durch 29. April 1884

Größe 1 m

[46446] Gegen den unten beschriebenen Schriftsetzer August Wiechmann aus Cöln, zuletzt in Gütersloh, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Dieb⸗ stahls verhängt. 8 . Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Amtsgerichts⸗Gefängniß zu Bielefeld abzu⸗ liefern. Bielefeld, den 15. Oktober 1884. Königliche Staatsanwaltschaft. 8 Beschreibung: Namen August Wiechmann, Ge⸗ burrsort Cöln, Religion evangelisch, Alter 34 Jahre, Größe 1 m 68 ecm, Haare dunkelblond, Stirn frei, Augenbraunen dunkelblond, Nase gebogen, Bart starker dunkelblonder Vollbart, Gesicht oval, Ge⸗ sichtsfarbe stark geröthet, Gestalt gebückt, Sprache deutsch. 1 8 8 1

[37953] Oeffentliche Ladung.

Die Wehrpflichtigen 1

1) der Carl Wilhelm Hanusa, am 14. Juli 1860 zu Dörnberg, Kreis Namslau, gebgren, Sohn der Carl und Christiane (geb. Schütze) Hanusaschen Eheleute,

2) der Johann Thomas Bunk, am 19. August 1860 zu Strehlitz, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Carl und Rosina (geb. Malik) Bunkschen Ehe⸗ leute, evangelisch, 8

3) der Jobann Zielenski, am 19. Mai 1860 zu Strehlitz, Kreis Namslau, geboren, unehelicher Sohn der Rosina Zielenski, katholisch, 1“

4) der Eduard Hartmaun, am 19. August 1861 zu Kaulwitz, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Johann und Juliane (geb. Lauenberger) Hartmann⸗ schen Eheleute, katholisch,

5) der Carl Jargosch, am 30. August 1862 zu Böhlitz, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Christian und Rosina (geb. Miska) Jargoschschen Eheleute, evangelisch, . 8

6) der Franz Moch, am 12. Februar 1862 zu Deutsch⸗Marchwitz, Kreis Namslau, geboren, unehe⸗ licher Sohn der Susanna Moch, katholisch,

7) der Siegfried Goldstein, am 27. Februar 1862 zu Namslau geboren, Sohn der Julius und Amalie (geb. Cohn) Goldsteinschen Cheleute, mosaisch, 1 V

8) der Gottlieb Reimitz, am 25. September 1862 zu Saabe, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Michael und Rosina (geb. Büttner) Reimitzschen Eheleute, evangelisch,

9) der Samuel Marecus Jakobowitz, am 24. Sep⸗ tember 1862 zu Strehlitz, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Jacob und Anna (geb. Nathan) Jakobo⸗ witzschen Eheleute, mosaisch,

10) der Johann Pokora, am 19. Februar 1862 zu Wallendorf, Kreis Namslau, geboren, unehelicher Sohn der Johanna Pokora, katholisch,

11) der Carl Tschampel, am 5. September 1863 zu Böhlitz, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Christian und Johanna (geb. Seiffert) Tschampel⸗ schen Eheleute, evangelisch,

12) der taubstumme Herrmann Ferdinand Ma⸗ terne, am 16. September 1863 zu Groß⸗Butschkau, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Constantin und Pauline (geb. Forsch) Materneschen Eheleute, evangelisch,

199 der Friedrich Neugebauer, am 6. Mai 1863 zu Wenziowitte, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Carl und Marie (geb. Werner) Neugebauerschen Eheleute, evangelisch⸗lutherisch, b

14) der Gustav Herrmann Auraß, am 5. Mai 1863 zu Jakobsdorf, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Johann und Marie (geb. Kosmala) Auraßschen Eheleute, evangelisch, b

15) der Ernst Wilhbelm Kozuk, am 27. Mai

1863 zu Deutsch⸗Marchwitz, Kreis Namslau, ge⸗ boren, unehelicher Sohn der Marie Kozuk, evan⸗ elisch, 8 16) der Carl Gottfried Post, am 8. April 1863 zu Obischau, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Gottfried und Helene (geb. Scholz) Postschen Ehe⸗ leute, evangelisch,

17) der Friedrich Wilhelm Hermann Hartmann, am 13. Oktober 1861 zu Bankwitz, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Carl und Christiane (geb. Bar⸗ evangelisch

1,75 m,

rbeiter, früheren

welcher

sich

Grempel von verborgen hält,

zu Hückeswagen, gen hält, ist die verhängt.

rn. (L.62— 84.)

Landgericht I.

ng I.

18) der Isidor Armer, am 20. März 1862 zu Namslau geboren, Sohn der Wolf und Johanna (geb. Weinberg) Armerschen Eheleute, mosaisch, werden beschuldigt,

als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem

Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres

oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß

das Reichsgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Reichs⸗ gebietes aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §. 140 Absatz 1 Nr. 1 Reichs⸗ Strafgesetzbuch.

Dieselben werden auf den 9. Dezember 1884, Vormittags 9 ½ Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zur Hauptverhandlung geladen.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Landrath zu Namslau als zuständigem Civilvorsitzenden der Militär⸗Ersatz⸗ Kommission des Aushebungsbezirks Namslau über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. Zugleich wird das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen der Angeklagten bis zum Betrage von je 170 zur Deckung der dieselben möglicherweise treffenden Geldstrafe und Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt.

Oels, den 13. August 1884. Königliche Staatsanwaltschaft.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl. 8

1466731 Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Friedrichstadt Band 7 Nr. 472 auf den Namen des Kammergerichts⸗Referendars Dr. jur. Carl August Georg Frick eingetragene, in der Kanonierstr. Nr. 41 und Taubenstr. 2 hierselbst belegene Grundstück 1

am 13. Januar 1885, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichts⸗ stelle Jüdenstraße 58 I., Zimmer Nr. 12, ver⸗ steigert werden.

Das Grundstück ist mit 18 280 Nutzungs⸗ werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ bachblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstuͤck betreffende Nachweisungen, sowie be⸗ sondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei, Jüdenstraße 58 II., Zimmer 29 a., einge⸗ sehen werden.

Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Verstei⸗ gerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere der⸗ artige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glanbhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten.

Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt.

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 15. Jannar 1885, Vormittags 9 ¾ Uhr, an Gerichtsstelle, Jüdenstraße 58, 1 Treppe, Zimmer Nr. 12, verkündet werden.

Berlin, den 11. Oktober 1884.

Königliches Amtsgericht I., Abtheilung 53.

1874600), Alufgebot.

Der Justizrath Richter zu Leipzig, in Vollmacht der Firma S. Frenkel zu Nordhausen, hat das Aufgebot folgender von der Firma S. Frenkel zu Nordhausen ausgestellter, an eigene Ordre auf „Herrn M. L. Friedländer in Nordhausen“ gezo⸗ gener, mit den Worten „angenommen M. L. Fried⸗ länder“ acceptirter 6 Wechsel:

1) über 161 Thlr. 23 Sgr., 2) über 200 Thlr., beide ausgestellt am oder wenige Tage vor dem 17. Oktober 1867, zahlbar am 17. Ja⸗ nuar 1868, über 200 Thlr., ausgestellt am oder wenige Tage vor dem 17. November 1867, zahlbar am 17. Februar 1868, über 200 Thlr., über 2800 Thlr. und über 1000 Thlr, 8 zu 4, 5 und 6 ausgestellt am 17. Dezember 1867, zahlbar am 17. März 1868, beantragt. Die Inhaber dieser Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 2. März 1885, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 9, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu⸗ melden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Nordhausen, den 28. Juli 1884.

Königliches Amtsgericht, III. Abtheilung.

[28366] 8 Aufgebot. 3 Der Schiffer Heinrich Hoppe zu Duisburg hat das Aufgebot des von der Sparkasse zu Duisburg auf seinen Namen ausgestellten Sparkassenbuches Nr. 4869 über die am 19. September 1873 von ihm eingelegten 90 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 14. Januar 1885, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 45, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Duisburg, den 11. Juni 1884.

Königliches Amtsgericht

146687] Aufgebot.

Der frühere Steinbruchsbesitzer und Brinksitzer Carl Seitz in Schorborn hat glaubhaft gemacht, daß er das Eigenthum eines im Grundbuche noch nicht eingetragenen, im Forstorte Dunkholz auf Schorborner Feldmark belegenen Grundstücks von 42 a 4 qgm begrenzt im N. und NO. von der Vieh⸗ trift des Ritterguts Deensen, gegen O. und NO. von herrschaftlichem Forstgrunde, gegen S. und SW. von einem, an den genannten Seitz im Jahre 1874 Seitens herzoglicher Kammer tauschweise abgetrete⸗ nen Grundstücke, erworben habe und hat behuf Ein⸗ tragung des Eigenthumsrechts in das Grundbuch das Aufgebotsverfahren beantragt.

Es werden demnach alle Diejenigen, welche ein Recht an dem Grundstücke zu haben vermeinen, aufgefordert, ihre Anspruͤche bis zu dem auf

den 4. Dezember 1884, Morgens 10 Uhr,

vor unterzeichnetem Gerichte anberaumten Termine geltend zu machen, unter Androhung des Rechtsnach⸗ theils, daß nach Ablauf der Frist der Besitzer in dem Grundbuch als Eigenthümer eingetragen werden wird, und daß, wer die ihm obliegende An⸗ meldung unterläßt, sein Recht gegen einen Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs das Grundstück erworben hat, nicht mehr geltend machen kann.

Stadtoldendorf, den 12. Ostober 1884.

Herzoglich Braunschweigisches Amtsgericht. gez. Deecke. 8 Veröffentlicht: Schünemann, Gerichtsschreiber.

bEEEET

1466772 Anufgcebot.

Die Schule zu Schweinbach besitzt im Orte und resp. in der Flur von Schweinbach:

1) Parzelle 76/6 9 a 2 qm Garten, 13 a 28 qm Wiese, 4 a 5 am Hofstelle mit darauf stehenden Gebäuden Wohnhaus Nr. 17, Scheune und Schweinstall,

2) Parzelle 121 1 ha 39 a 29 qm Ackerland, Scheitingshügel,

3) Parzelle 141 47 a 37 qm Wiese, Kosbach,

ferner in der Flur von Hirzbach:

Parzelle 459a. 25 a 53 qm Holzung „Niele“, ohne jedoch das Eigenthum an diesen Grundstücken dokumentarisch nachweisen zu können.

Nachdem nun Seitens der genannten Besitzerin ein Aufgebot beantragt worden, so werden hiermit Alle, welche an den bezeichneten Realitäten aus irgend einem Grunde Ansprüche erheben zu können glauben, aufgefordert, dieselben spätestens in dem am

Freitag, den 12. Dezember d. Js., Vormittags 10 Uhr,

allhier anstehenden Aufgebotstermin anzumelden,

unter dem Rechtsnachtheile, daß sie bei unterlassener

Anmeldung ihrer Ansprüche verlustig gehen und daß

die gerichtliche Zuschreibung der qu. Grundstücke auf

die Antragstellerin erfolgen wird.

Leutenberg, den 10. Oktober 1884.

Fürstl. Schwarzb. Amtsgericht. Bauch.

Aufgebot.

[46685]

Auf Antrag des Bauergutsauszüglers Johann George Scholz zu Kapsdorf, Kreis Schweidnitz, Pflegers in der Wiedner’schen Abwesenheits⸗Curatel von Kapsdorf werden der Korbmacher Wiedner und dessen 4 Kinder: Johann Friedrich Gustav, Gottlob Julius, Ernst Wilhelm und Ernestine Pauline aus Kapsdorf, welche 1857 nach Amerika ausgewandert sind, aufgefordert, sich späte⸗ stens im Aufgebotstermin den 17. September 1885, Vormittags 10 ¼ Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte zu melden, widrigen⸗ falls ihre Todeserklärung erfolgt.

Zobten, den 9. Oktober 1884.

Königliches Amtsgericht.

[46675] Aufgebot.

Auf den Antrag des Böttchermeisters Georg Friedrich Harnisch zu Aschersleben und der ver⸗ ehelichten Ziegeldecker Tischendorf, Anna Sophie Dorothee, geb. Harnisch, zu Beuchlitz. wird deren Bruder, der Matrose Wilhelm August Adolf Harnisch aus Eisleben, welcher im Jahre 1871 auf der Korvette Gazelle eine Reise nach Westindien angetreten hat, aufgefordert, sich spätestens im Aufgebotstermine den 19. September 1885, Vormittags 11 ½ Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer Nr. 19) zu melden, widrigenfalls seine Todeserklärung er⸗ folgen wird. 82

Eisleben, den 26. September 1884.

Königliches Amtsgericht, Abtheilung V.

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