fällig beurtheilten pseudonymen Stückes „Verirrungen“ heraus, fallz überhaupt bei zwei Stücken von so verschiedenem Werth von einem Vergleich die Rede sein kann. Die überaus freundliche Aufnahme der Triebschen „Verirrungen“ am ersten Abend ließ hoffen, daß diese recht an⸗ erkennenswerthe Arbeit sich für längere Zeit auf dem Repertoire halten würde, was um so erfreulicher gewesen wäre, als damit ein deuts Stück sich einen dauernden Plaß unter französischen ähnlicher Gattung auf einer so tüchtigen Bühne, wie sie das Resideng⸗ Theater ist, erworben haben würde. Dusrch die schnelle Ab. setzung des Stückes vom Repertoire ist Verfasser und Publikum zu kurz gekommen. Jedenfalls besteht daran nicht der ge⸗ ringste Zweifel, daß dasselbe sich durch seinen eigenen Werth schon länger halten würde, als selbst die beste Darstellung der obengenannten französischen Posse zu erreichen vermag. Das Künstlerpersonal unterzog sich seiner undankbaren Aufgabe mit anerkennens werther Opferfreudigkeit. Hr. von Hoxar, der sich im zweiten Akte in die fatale Lage versetzt sah, in Folge eines durch Versehen genossenen Schlaftrunks eine halbe Stunde lang auf der Bühne um⸗ herzutaumeln, löste auch diese, ihm doch gewiß fern liegende Aufgabe zur Zufriedenheit. Hr. Pansa rettete, was zu retten war, und erzielte wie immer durch seine köstliche Komik den gewohnten Erfolg. Hr Mügge spielte den beschränkten Ehegatten in den beiden ersten Akten ausgezeichnet. Die Herren Worlitzsch, Bornemann, Beck, sowie die Damen Jolanda, Norden, Wank trugen das Ihrige dazu bei, das verfehlte Stück nach Kräften über Wasser zu halten.
Neues Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. Bei der gestrigen 31. Vorstellung der Operette „Gasparone“ war das Theater wieder bis auf wenige Plätze gefüllt. Am nächsten Mittwoch wird sich eine neue Sora, Frl. Feldau, und als Benozo Hr. Szika dem Publikum vorstellen.
„Gillette von Narbonne“ hat im Walhalla⸗Operetten⸗ hängt. * Theater am Sonnabend einen großen Erfolg erzielt, was 8 1 Es wird ersucht, denselben im verbaften vnd 9 Allem dem Frl. Zimaier zu danken ist, die als Gillette in Berli das Untersuchungs⸗Gefängniß zu Berlin, Alt⸗Moabit deb utirte und gleich in ihrem Antrittsliede als ein Operettenstern 11/12, abzuliefern.
erster und seltenster Größe erschien, dessen Glanz auch einer Berlin, den 24. Oktober 1884.
schwächeren Operette zum Erfolge verholfen haben würde. Die Der Untersuchungsrichter .
einzige Schwäche der in Rede stehenden liegt im Texte. Dieser bei dem Königlichen Landgerichte II. .8 ist von den Herren Chivot und Duru nach Shakespeares Beschreibung: Statur mittelgroß und kaäftig, „Ende gut, Alles gut „frei“ bearbeitet, von Hrn. Fr. Colberg mit Haare blond, Augen blau, Zähne gesund, Gesicht Geschick in Deutsch übertragen. Die Freiheit der Dichter ist so weit vval, Gesichtsfarbe gesund. gegangen, abgesehen von der Veränderung der Namen aller und der Zn
Charaktere verschiedener Mitwirkenden, einige wichtige Rollen des Lust⸗ [48122 Bekanntmachung. . b spiels ganz zu streichen und dafür andere einzulegen, wie den Prinzen 1* Das hinter dem Privatschreiber Otto Seidel⸗ Olivier, dessen Hofmeister Griffardin, den Dorfrichter, den Wirth mann aus Breslau unterm 8. April d. J. in Nr. 93 Barigoul u. s. w., aber zu unserem Bedauern haben sie sich nicht die des öffentlichen Anzeigers zum „Deutschen Reichs⸗ Freiheit genommen, aus der von Gillette (bei Shakespeare: Helene) Anzei her“ pro 1884 C 48720 etlassene Strafvoll⸗ zu lösen den Aufgabe den zweiten anstößigen Theil zu streichen, ja sie strackungsersuchen wird hierdurch erneuet. haben, was selbst Shakespeare nur diskret andeutet, mit Behagen Oels den 21. Oktober 1884
breit getreten. So haben sie z. B. aus einigen flüchtigen Worten “ Königliches Amtsgericht. Shakespeares den ganzen dritten Akt hergestellt. Sie dürfen sich daher b“
zu ihrer Entschuldigung nicht einmal auf den englischen Dichter be⸗ rufen; wir meinen, der Ring allein hätte ebenso leicht zum guten Ende führen können. Die Musik ist von Eduard Audran, einem Zögling der Niedermeperschen Kirchenmusikschule in Paris und, wenn Brendels Musikalisches Konversationslexikon Recht hat, zur Zeit Kapellmeister der Kirche St. Joseph zu Marseille. Man darf von einem so geschulten Komponisten nicht solche dem Ohr schmeichelnde Melodien erwarten, wie sie in dem Walhalla⸗Operetten⸗
war längere Zeit hindurch und auf verschiedenen Gebieten der Militär⸗Literatur einer der produktivsten Autoren. Ehre sei seiner Asche!“ 8
Morgen, Dienstag, findet Königliche Parforce⸗ agd statt. Rendezvous: Mittags 1 Uhr am Forsthaus lantagenhaus.
Sanitätswesen und Quarantäuewesen. Italien.
1 8 2 Uebersicht der dem italienischen Ministerium des Innern gemeldeten Neuerkrankungen und Todesfälle an Cholera.
g
sschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Montag, den 27. Oktober
Eingegangen in der Zeit vom 11/12.112/13. 13./14. 114/15. 15/16. 116,/17. 117./18.
Oktober Mitternachts.
1884.
Berliner Rennbahn bei Charlottenburg. Verein r Hinderniß⸗Rennen. Herbst⸗Meeting. Sonntag, Oktober, Nachmittags 1 ⅞ Uhr: I. Lebewobl⸗Hürden⸗Rennen. Preis 1000 ℳ Hrn. von Tepper⸗Laski's 4 jähr. F.⸗St. „Regina“ j., Hrn. W. Hiestrich's 4 jähr. F.⸗St. „Margarethe II.“ 2.
II. Charlottenburger Armee⸗Jagd⸗Rennen. Preis 3000 ℳ und 3 Ehrenpreise. Graf Schlippenbach's dbr. St. „Pallas“ 1., Rittm. von der Osten's 5 jähr. br. W. „Tourist“ 2., Rittm. Grafen Bismarck’s 4 jähr. dbr. H. „The Ranger“ 3., Lieut. Lang's 4 jähr. br. St. „Crack⸗Tally⸗ho“ 4., Lieut. Grafen Scheel⸗ Plessen's schwbr. H. „Peterhoff“ 5.
III. Trost⸗Hürden⸗Rennen. Preis 1000 ℳ Lieut. Grf. Lehndorff'’s 3 jähr. schwbr. St. „Barfüßlein“ 1., Hrn. H. v. Kotze’'s 6 jähr. F⸗H. „Brise Fer“ 2., Grafen Sierstorff⸗Franzdorff's 4 jähr. schwbr. St. „Camma“* 3.
IV. Preis von Moabit. Preis 1200 ℳ Graf Rich. Dohna's 6 jähr. br. H. „Scholar“ 1., Lieut. Frerich's a. br. W. „Ratheline“ 2., Lieut. von Sydow’s I. 4 jähr. br. H. „Wester⸗
winkel“ 3.
V. Schluß⸗Jagd⸗Rennen. Preis 1000 ℳ Rittmstr. von Zansen⸗Osten’'s a. F.⸗St. Full Cry“ 1., Hrn. O. Oehlschläger’s 4 jähr. F.⸗H. „Cadichon“ 2., Lieut. Grf. Lehndorff’s 3 jähr. F.⸗St. „Moselly Laß“ 3.
Der christliche Männer⸗Kranken⸗Verein feierte gestern Abend im Dom sein 51. Jahresfest. Wie der Jahresbericht des Konsistorial⸗Raths Berner konstatirte, belief sich die Gesammt⸗ einnahme des Vereins im verflossenen Jahre auf 24 595 ℳ Die Zahl der vom Verein unterstützten Kranken war 600. Einschließlich Ver⸗ waltungskosten u. dgl. beliefen sich die Ausgaben insgesammt auf 15 837 ℳ, so daß der Verein 8287 ℳ zum Ankauf von Effekten verwenden konnte und noch 471 ℳ baar übrig behielt. Im begon⸗ nenen Jahre sind bereits wieder 1500 ℳ an Legaten eingelaufen. — Die nach dem Bericht folgende Festpredigt hatte Hofprediger Schrader übernommen, der sich als Text das Wort aus dem Galaterbrief ge⸗ wählt hatte: „Einer trage des Anderen Last, so werdet Ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ 8
Das 152. Missionsfest, welches die Herrenhuter Brüde rgemeinde gestern hierselbst feiern konnte, hatte zahlreiche Gemeindemitglieder in dem Gotteshause in der Wilhelmstraße ver⸗ einigt. Die Festpredigt hielt Missionsinspektor Kratzenstein, den Bericht erstattete Missionsdirektor Eugen Reichel aus Berthelsdorf bei Herrenhut. Die Brüdermission arbeitet danach z. Z. in 17 soge⸗ nannten Missionsprovinzen, die sich über alle Theile der Erde er⸗ strecken. Sie verfügt über 100 Stationen, in denen 323 Brüder und Schwestern thätig sind, welche wieder über 81 000 Pflegbefohlene zu wachen haben. Die Mission in Grönland,
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g; — 8 -e ewe 1 Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des
Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Inserate nehm die —
Sta Feshüse 8 2 1 * „Invalidendank“, Rudolf Mtosse, Haasenstein
v2 E1* 1. Steckbriecfe und Untersnchungs-Hachen. b. EEE MheHran una vb 6. 2. Danbe & Co., E. Schlotie, re⸗ n an: 5 e Er ww 2 — gresshandel. 8 3 5 5
den Veutschen Keichs⸗Anzrigern und Königlich 2. “ 1önp““ 6. Verschiedene Bekanntmachungea. egaenX“X“
Preuzischen Staats-Anzeigerg: 3. Verkäufe Verpachtungen, Submissionen etc. 7. Literarische Anzeigen. Annonten⸗Bureanx.
lin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32 4. Verloosung, Amortisation, Zinzzahlung 8. Thester-Anzeigen. ,ege
es 8 Sena n. s. w. ven öffentlichen Papieren. 9. Familien-Nachrichten. beilage.
Erkrankungsfälle.
Todesfälle.
Erkrankungsfälle. Erkrankungsfälle. Erkrankungsfälle.
Erkrankungsfälle. Todesfälle.
Erkrankungsfälle. — Todesfälle.
Erkrankungsfälle. Todesfälle.
Todesfälle. Todesfälle.
8
2 —
Alessandria. Aquila... Bergamo
Bologna.. Brescia .. Campobasso Caserta
1) die Hypotheken⸗Urkunden über: 8
9 4 Arhetben Silbergr. 4 Pf. Gebühren⸗For⸗ derung, eingetragen aus dem Mandate vom 23. Februar und der Requisition des Prozeß⸗ richters vom 19. Juni zufolge Verfügung
Parteien bestehenden Gütergemeinschaft und Ver⸗ weisung vor einen Notar zur Auseinandersetzung der beiderseitigen Vermögensrechte und ladet den Be⸗ klagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die I. Civilkammer des Kaiserlichen Landgerichts u Metz auf
v. 12. Jannar 1885, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. 8 Veröffentlicht: Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung gemäß Der Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichtt : †des Ausf. G. vom 8./7. 79 wird dieser A zug der Donner, Landgerichts⸗Sekretär. Klage bekannt gemacht.
Metz, den 23. Oktober 1884. Metzger, Landg⸗Sekr., b Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Landgerichts.
— do bo
Steckbriefe und Untersuchungs Sachen.
115] Steckbrief. 2v2 den unten beschriebenen Webergesellen Adolf Schubert, geboren am 22. Oktober 1854 zu Nowawes bei Potsdam, zuletzt in Neu⸗Weißensee bei vom 3. September 1860 für den Rechts⸗ seinen Eltern wohnhaft gewesen, welcher flüͤchtig ist anwalt von Forkenbeck in Elbing in Abthei⸗ resp. sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft lung III. Nr. 1 des dem Käthner August wegen Diebstahls in den Akten II. J. 1064/84 ver⸗ Schoenrade in Gubitten gehörigen Grund⸗ d stücks Gubitten Nr. 21, gebildet aus den beiden zuerst’ gedachten Urkunden und dem Hyrothekenbuchs⸗Auszuge vom 3. September 1860; b. 11 Thlr. 3 Silbergr. Gebühren⸗Forderung, eingetragen aus dem Mandate vom 24. Ja⸗ nuar und der Requisition des Prozeßrichters vom 19. Juni zufolge Verfünung vom 3. Sep⸗ tember 1860 für den Justiz⸗Rath Magnus in Königsberg in Abtheilung III. Nr. 2 dessel⸗ ben Grundstücks, gebildet aus den beiden zuerst gedachten Urkunden und dem Hypo⸗ thekenbuchs⸗Auszuge vom 3. September 1860. werden für kraftlos erklärt. 7 2) Die Kosten des Aufgebots⸗Verfahrens werden dem Antragsteller auferlegt. Königliches Amtsgericht. I.
und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗
Inng dieses Rechtsstreits vor die II. Civilkamme
des Königlichen Landgerichts zu Bonn 8 auf den 18. Dezember 1884‧,
Vormittags 9 Uhr,
mit der Aufforderung, einen bei dem oben gedachten
Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Bonn, 23. Oktober 1884.
Dr. W. Pahlke, Rechtsanwalt.
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47908] Oeffentliche Zustellung. — “ 88 Marie, geb. Drobott, zu Spremberg, vertreten durch den Rechtsanwalt Kuhne in Cottbus, klagt gegen ihren Ehemann, den Tuchmachergesellen Adolph Matschke, früher zu Spremberg, jetzt unbekannten Aufenthalts, auf Ehe⸗ trennung, wegen böslicher Verlassung, mit dem An⸗ trage: die Ehe der Parteien zu trennen und den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu er⸗ klären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die zweite Civil⸗ kammer des Königlichen Landgerichts zu Cottbus, immer Nr. 17, auf 8 den 7. Jannar 1885, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. 8 66 Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. ] Cottbus, den 20. Oktober 1884. Bülow, “ Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
Sen. — A
[47943] 8 Königliches Amtsgericht München I., Abtheilung A. für Civilsachen. In Sachen des Phbotographen Johann Evangel. Singer hier, Kläger, gegen den Agenten Josef Peregrin Greger, früher Ober⸗Inspektor der bayer. Versorgungsanstalt dahier, nun unbekannten Aufenthalts, Beklagten, wird letzterer zur münd⸗ lichen Verhandlung über den klägerischen Antrag auf kostenfällige Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 106 ℳ 50 ₰ Theilbetrag einer dem Kläger anläßlich seiner Anstelluns beim Beklagten als Kopist im Jahre 1879 abgenommenen, nicht mehr zurückgegebenen Kaution von 700 ℳ in die öffentliche Sitzung des obengenannten Gerichts vom Montag, den 22. Dezember 1884, Vormittags 9 Uhr, Sitzungszimmer 1 “ Bewilligung de öffentlichen Zustellung geladen. fenaiachen. den 23. Oktober 1884. Der geschäftsl. Kgl. Gerichtsschreibe (L. S.) Hagenauer. —
O — — . H
10
02 —
Durch Urtheil von beute ist die Ausfertigung des Mandats vom 16. Februar 1849, aus welchem Band I. Blatt 11 rubr. III, Nr. 4 des Hyvotheken⸗ buchs Niedersetzen 18 Thlr. 6 Sgr. 3 Pf. Haupt⸗ geld und Zinsen seit 1. Juni 1848 für den Kauf⸗ mann F. W. Bröckelmann in Neheim auf den Grundstücken der Gemeinde Niedersetzen Fl. I. Nr. 410, 422 und 512 eingetragen wurden und des dieser Ausfertigung angebefteten Hypothekenscheins
Salerno . . Turin
I 1 193 112 .
[48127] Steckbriefs Erledigung.
Der gegen die unverehelichte Wäscherin Pauline Bey wegen Meineides in den Akten U. R. I. 589. de 84 unter dem 21. Oktober 1884 erlassene Steck⸗ brief wird zurückgenommen.
Berlin, den 25. Oktober 1884.
8 Königliches Landgericht I.
237 118
Gibraltar. Laut Gouvernements⸗Verordnung vom 14. Oktober werden alle
aus sardinischen Häfen kommenden, mit reinen Gesundheitspässer “
Die Ehefrau des Schneidermeisters Carl Jacob
sehenen Provenienzen wieder zum freien Verkehr zugelassen.
— Südamerika. 1
Die Regierung der argentinischen Republik hat angeordnet, daß alle Häfen der Republik vom 10. September ab den aus cholera⸗ verseuchten Häfen kommenden Schiffen verschlossen bleiben sollen. Auf die Schiffe, welche vor dem 10. September die Reise von infi⸗ zirten Häfen nach dem La Plata angetreten haben, finden die Be⸗ stimmungen vom 13. Juli („R.⸗A.“ Nr. 214 vom 11. September) Anwendung. (Vgl. auch „R.⸗A.“ Nr. 250 vom 23. Oktober.) 8
. Egypten.
Gemäß Beschlusses des Conseil sanitaire, maritime et quaran- tenaire d'Egypte vom 7. Oktober haben die Bestimmungen des Reglements gegen die Cholera auf alle Provenienzen von Algier und Madras Anwendung zu finden. 8
Berlin, 27. Oktober 1884.
von Ollech †.
Dem am 25. d. M. verstorbenen General der Infanterie und Gouverneur des Invalidenhauses zu Berlin, Karl Ru⸗ dolf von Ollech, widmet die „N. A. Z.“ folgenden Nach⸗ ruf: „In dem Verewigten betrauert die Armee einen höheren Führer, dessen begeisterte Hingabe an seinen Beruf, dessen echt militärisches Empfinden, dessen königstreuer Sinn und dessen warmes Herz für die Größe und Macht seines Vaterlandes densel⸗ ben zu einer Zierde des vaterländischen Heeres machten. Ein her⸗ vorleuchtendes Beispiel persönlicher Tapferkeit, empfing er in dem Feldzug des Jahres 1849 in Baden die ersten schweren Wunden, von denen er nur langsam genas. Die körperlichen Leiden, von denen er betroffen, vermochten der Regsamkeit und Frische seines Geistes nicht Eintrag zu thun. Bald nach seiner Wiederherstellung wurde er zum Eintritt in den Generalstab berufen, in welchem er noch mehrere Jahre unter General von Reyher thätig war und später unter General von Moltke als Abtheilungschef die Leitung der kriegsgeschichtlichen Arbeiten des Großen Generalstabes übernahm. Die historische Abtheilung des letzteren verdankt ihm manch werthvollen, seiner Feder entstammenden Beitrag, der in jener Zeit entstand. Zu Anfang der sechziger Jahre erhielt der Heimgegangene das Kommando des Kadetten Corps, dem er in der wichtigen Zeit der Reorganisation des Heeres und der Heranbildung eines durch die Verstärkung desselben nothwendig gewordenen zahlreicheren Offizierersatzes vorstand. In eng verbundenem Wirken mit General von Peuker, dem damaligen General⸗Inspecteur des Militärbildungs⸗ und Erziehungswesens, brach er auf rein wissenschaftlichem wie auf applikatorischem Gebiet manch wichtigen Reformen der militärischen Lehr⸗ und Ausbildungs⸗ methode die Bahn, und wußte er einen frischen Geist in das gesammte Unterrichtswesen der Armee zu verpflanzen. Im Feldzug des Jahres 1866 führte General von Hllech die 18. Infanterie⸗Brigade und empfing an der Spitze derselben im Gefecht bei Nachod, gegen die feindlichen Positionen vor⸗ dringend, eine Wunde, die seine Lebenskraft brach und ihn auf ein Jahre lang dauerndes Schmerzens⸗ und Kranken⸗ lager niederwarf. Seine nach langer Rekonvalenz wieder erlangte Gesundheit gestattete ihm dennoch nicht mehr in die Reihen des Heeres zurückzutreten. Er übernahm dann das Direktorium der Kriegs⸗Akademie und be⸗ kleidete während des Krieges von 1870/71 längere Zeit den Posten eines Gouverneurs von Straßburg. In späteren Jahren trat er dann, da seine schweren Verwundungen ihm auch eine angestrengte geistige Thätigkeit erschwerten und un⸗ möglich machten, auf Befehl seines ihm huldreich und gnädig gesinnten Kriegsherrn an die Spitze des Berliner Invaliden⸗ hauses. Auch als Schriftsteller nahm General von Ollech eine
8
die bereits vor 150 Jahren in Angriff genommen, hat leider einen schweren Verlust zu beklagen gehabt, indem Anfang April Hr. Brodbeck, von dem man vor Allem die Christianisirung der Ostküste Grönlands erwartete, auf der Reise dorthin bei einem Schiffbruch ums Leben kam. Es ist dies der 11. Todesfall, den die Mission, die aller⸗ dings bereits 8000 Seereisen hinter sich hat, durch Schiffbruch erleidet. Von Grönland aus ist in diesem Jahre auch der Versuch gemacht worden, Alaska zu christianisiren, und im nächsten Jahre will man dort die eine Station errichten. Einen recht erfreulichen Aufschwung nimmt die Mission in Surinam. In den letzten 2 Jahren sind allein in Paramaribo vier neue Kirchen erbaut worden, von denen zwei bereits ihrem heiligen Zweck dienen. Es existiren dort insgesammt 14 Sta⸗ tionen und 25 000 Getaufte. Auch in den südlichen Urwaldgebieten ist die Arbeit wieder aufgenommen worden, obgleich das mörderische Klima dort schon 11 Brüder und 6 Schwestern hingerafft hat. An der Moskitoküste, an der bisher 7 Stationen sich befanden, ist neuer⸗ dings eine 8. die 100. der ganzen Mission begrün⸗ det worden. Endlich ist es in diesem Jahre den Herrenhutern auch gelungen, in Tibet einzudringen und so den seit 30 Jahren am Himalaya arbeitenden Stationen die längst erwünschte Ausdehnung des Arbeitsfeldes zu ermöglichen. Was die finanzielle Lage der Mission anlangt, so ist allerdings im letzten Jahre ein Defizit von 8911 ℳ entstanden, doch hofft man dasselbe leicht decken zu können; ist es doch selbst möglich gewesen, das 120 000 ℳ betragende Defizit des Jahres 1876 zu überwinden. — Gesang und Gebet des Predigers Erxleben schlossen alsdann das weihevolle Fest. b
Die am gestrigen Sonntage in der Parochie der Dankeskirche stattgehabte Wahl der Gemeindekirchen⸗Organe fand eine sche rege Betheiligung. Erst gegen 8 Uhr Abends war der Wahlakt be⸗ endet. Von 803 eingeschriebenen Wählern wurden für das Gemeinde⸗ Aeltestenkollegium 651 Stimmen abgegeben; 8 Stimmzettel waren un⸗ gültig. Die von der liberalen Partei aufgestellten Kandidaten er⸗ hielten von 375 bis 386, die von der positiven Richtung aufgestellten Kandidaten von 260 bis 276 Stimmen. Es wurden mithin für das Aeltesten⸗Kollegium sämmtliche liberalen Kandidaten gewählt. Bei der Wahl für die Gemeindevertretung wurden 656 Stimmen abgegeben; 9 waren ungültig. Auch hier wurden sämmtliche von der liberalen Pörte aufgestellten Kandidaten gewählt, die von 332 bis 382 Stimmen erhielten.
„Die diesjährigen Rekruten für das Garde⸗Corps werden in den Tagen vom 4. bis 8. k. M. hier eintreffen und zwar am 4. in der Stärke von ca. 1500 Mann aus den Bezirken des VII. und X. Armee⸗Corps, am 5. ca. 1450 Mann vom VIII., IX. und XV. Armee⸗Corps, am 6. ca. 1500 Mann vom III. und VI Armee⸗Corps, am 7. ca. 1550 Mann vom II., V. und XI. Armee⸗Corps und am 8. ca. 1400 Mann vom I. und IV. Armee⸗Corps. Die Rekruten werden, mit Ausnahme derjenigen aus dem Bereiche des I., IX., X., XI. und XV. Armee⸗Corps, welche gleich am Tage des Eintreffens hierselbst vertheilt werden, erst am nächsten Tage den Truppentheilen böö nachdem sie über Nacht in üblicher Weise einquartiert worden.
Die von dem Apotheker Carl Sander auf Grund der Genehmi⸗ gung des Ober⸗Präsidenten der Provinz Brandenburg vom 14. Mai dieses Jahres in dem Hause Gneisenaustraße 93 hierselbst ein⸗ gerichtete Apotheke ist am 21. d. M. nach vorschriftsmäßiger Revision eröffnet worden.
Das Residenz⸗Theater brachte, seiner einmal eingeschlage⸗ nen Richtung getreu, am Sonnabend zwei französische Novitäten. Die Vorstellung wurde eröffnet durch eine dramatische Kleinig⸗ keit, „Herzogin Martin“ von Meilhac, ein harmloses, recht gefälliges Bildchen, das dezent und ansprechend gemalt auch einem verwöhnten Geschmack zusagt. Hr. Reicher und Frl. Hagen gaben die kleinen Rollen recht angemessen. Das zweite Stück: „Drei Frauen für einen Mann“, von Valabreque und Grenet⸗Dan⸗ court entzieht sich jeder ernstlichen Kritik, es verlohnt sich nicht der Mühe, auf den Inhalt und den dramatischen Werth dieser Bur⸗ leske näher einzugehen. Daß die Geduld des Publikums im dritten Akt vollständig erlahmte und dem Beifallklatschen eine kräftige Oppo⸗ sition gegenüberstellte, ist nicht zu verwundern. Man darf wohl an⸗ nehmen, daß dieser Beifall nur den Darstellern, nicht dem Stück galt. Die Aufführung dieser Posse, welche sich in dem vornehmen Rahmen des Residenz⸗Theaters wunderlich genug ausnahm, fordert noch ein⸗
Berlin:
theater bisher erklungen sind, und konnte sich daher nicht wundern, daß die Operette keine einzige Melodie bringt, die Anspruch auf das machen kann, was man Popularität nennt. Umsomehr aber wird Hr. Audran sich durch seine feine, vornehme, anmuthige und charakte⸗ ristische lyrische Komposition die Anerkennung aller Musikfreunde er⸗ werben. Die vorherrschende Liederform zeigt den Kompo⸗ nisten von seiner liebenswürdigsten Seite: die Chansons der Gillette „Ja, dem Paradies von la France“. En avant Bricquet“ und ihr Lachlied im dritten Akt sowie Rosita's Schlummerliedchen sprachen in hohem Grade an, und das mehrere Male wiederkehrende zarte Duett zwischen Gillette und Roger „Nur zu zwei'n, mit uns allein, Fröhliches, seliges, holdes Ver⸗ trauen“ ist eine wahre Perle lyrischer Komposition. Es fehlt aber auch nicht an energischen, rythmisch wirkenden Ensembles, von denen das Finale des zweiten Akts hervorzuheben ist. Dem Orchester hat der Komponist eine große Selbständigkeit eingeräumt, was eine sehr diskrete Behandlung der Instrumente nothwendig macht. Das Walhalla⸗Orchester ließ, wie wir hier gleich anerkennen wollen, in dieser Beziehung nichts zu wünschen; in den zierlichen, zarten Figuren gingen, besonders in der Zgwischenaktsmusik, sogar manche Töne verloren. Das Duftige der Komposition würde in seiner Schönheit nicht so wirksam zur Geltung gekommen sein, wenn nicht ein Genie, wie Frl. Zimaier, in der Hauptpartie die Führung gehabt hätte. Sie verbindet mit einem bestechenden angenehmen Aeußeren Anmuth, Bescheidenheit, Leichtigkeit und Gewandtheit im Gesang und Spiel in seltenem Grade. Ihre Stimme ist nur hell, aber glockenrein und vorzüglich gebildet, die Aussprache klar und deutlich, der Vortrag, besonders in dem bis zu einem Hauch gemilderten Piano vollendet. Selbst der stark hervortretende slawische Aeccent beim Sprechen (sie ist eine Polin und soll am Sonnabend zum ersten Male mit deutscher Sprache aufgetreten sein) erhöht noch das Liebenswürdige der ganzen Erscheinung. Selbstverständlich erntete die Debütantin den rauschendsten Beifall; fast sämmtliche ihrer Nummern wurden da capo verlangt, und des Hervorrufens war kein Ende. Man kann der Bühne zum Engagement eines solchen Sternes nur Glück wünschen. Die ebenfalls recht gut bedachte Partie der Rosita (bei Shakespeare: Diana, hier aber die Gattin des prinzlichen Hofmeisters) war Frl. Erdösy anvertraut, die sie in Gesang und Spiel mit bekannter Frische und Gewandtheit gab; das einzige an dem Abend gespendete Bouquet wurde ihr zu Theil. Als leichtfertiger Graf Roger (Bertrand) debütirte Hr Korschen, ein Baritonist mit klangvoller, wohlgebildeter Stimme, der auch im Spiel allen Anforderungen genügte. Hr. Bollmann als Prinz Olivier fand sich mit dieser jugendlichen, munteren Rolle recht gut ab. Der Dialog nimmt in der Operette einen breiten Raum ein, und einige selbst der bedeutenderen Rollen werden nur gesprochen. Hier ist vor Allen Hr. Link zu nennen, dem die komische Partie des prinzlichen Hofmeisters zugefallen ist, die er zum andauernden Ergötzen des Publikums durchführte. Auch Hr. van Hell, der den König Rens stattlich repräsentirte, Hr. Worms als Dorfrichter und Hr. Suppan als Wirth wirken nur im Dialoge mit. Die Aus⸗ stattung der Operette ist glänzend. Die geschmackvollen und reichen Kostüme in der Mode des 15. Jahrhunderts hat Hr. C. Schäffel gezeichnet und angefertigt. Die effektreichen Dekorationen hat Hr. E. Falk gemalt; die erste zeigt einen Platz in der Provence, im Hintergrunde eine Kirche, in deren magisch erleuchtetes Innere die geöffneten Thüren den Einblick gestatten. In dem zweiten Bilde erblickt man Neapel mit dem bei einbrechender Nacht leuchtenden Meere, im dritten einen stylrichtigen imposanten Festsaal. Zum Schluß sei auch noch des Chors mit gebührendem Lobe gedacht. Der Beifall, der in dem ausverkauften Hause schon bei der zweiten Nummer zum Aut⸗ bruch kam, hielt während der ganzen Vorstellung in sich steigerndem Grade bis zum Schlusse an. Auch dem Kommissions⸗Rath Groß⸗ kopf und Hrn. van Hell, dem die schwierige Inscenirung wohlgelungen war, wurde die Ehre wiederholten Hervorrufs zu Theil.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. Vier Beilagen
hervorragende Stellung in der militärischen Welt ein und
mal einen Vergleich mit dem am Sonnabend vorher so ab⸗
[48124]
sang aus Rathenow wegen Verbrechens gegen die
Sittlichkeit . Steckbrief wird zurückgenommen.
Der Untersuchungs⸗Richter.
Steckbriefs⸗Erledigung. Der gegen den Schneider Anton Heinrich Vogel⸗
unter dem 6. Oktober 1884 erlassene
Potsdam, den 24. Oktober 1884.
Königliches Landgericht. Untersuchungsrichter. 8
[47941]
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. derrll.
Bekanntmachung.
In Sachen Körbling, Georg, Rechtsanwalt in Regensburg, und Genossen, gegen Kulzer, Theres, Wirthswittwe von Hub, wegen Subhastation, nun Vertheilungsverfahren, ladet das K. Amtsgericht Wörth a. D. als Vollstreckungsgericht zu dem auf
Donnerstag, den 11. Dezember l. J., Vormittags 9 Uhr, anberaumten, in seinem Sitzungssaale abzuhaltenden Vertheilungstermine die Schuldnerin Theres Kul⸗ zer, Wirthswittwe von Hub, unter dem Rechts⸗ nachtheile des Ausschlusses mit ihren Einwendungen gegen den aufgestellten oder im Termine berichtigten
Vertheilungsplan vor. 1
Diese Ladung wird hiermit auf Anordnung oben⸗ bezeichneten Vollstreckungsgerichts vom 21. d. M. der sich nunmehr unbekannt wo in Amerika aufhal⸗ tenden Therese Kulzer öffentlich zugestellt.
Wörth, den 22. Oktober 1884.
Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts. Der K. Sekretär: (EL. s.) Hartstern.
d
Ausfertigung. Aufgebot. Das unterfertigte Gericht beschließt auf Antrag des bisherigen Pflegers gegen den am 15. September 1847 geborenen Kaufmannssohn August Obermaier von Kriegshaber, zuletzt in Augsburg und seit dem Jahre 1864 in Amerika verschollen, das Aufgebots⸗ verfahren zum Zwecke der Todeserklärung und be⸗ raumt zu diesem Behufe auf 1 Dienstag, 6. Oktober 1885, Vormittags 9 ZI“
im Geschäftszimmer 1 6 Termin
leich ergeht die Aufforderung:
19 1eng, enieann spätestens im Aufgebots⸗ termine persönlich oder schriftlich bei Gericht sich anzumelden, widrigenfalls er für todt er⸗ klärt werde, 8 .
2) an die Erbbetheiligten, 11. Interessen im Auf⸗
botsverfahren wahrzunehmen,
3) EE“ welche über das Leben
des Verschollenen Kunde geben können, Mitthei⸗ lung hierüber bei Gericht zu machen.
Augsburg, am 18. Oktober 1884.
[47942]
an.
¹Königliches Amtsgericht. Der Kgl. Amtsrichter: G Zöhnle. 1 Den Gleichlaut vorstehender Ausfertigung mit der Urschrift bestätigt:
Augsburg, am 23. Oktober 1884. “ Gerichtbschreiberen des Kgl. Amtsgerichts.
8 Der Kgl. Sekretär: (L. 8.) J. Ferch. 8
1ne,zd Bekanntmachung.
s t das In der Schoenrade'schen Aufgebotssache ha Köͤnialiche Amtsgericht I. zu Mohrungen durch
vom 14. Juni 1849 für kraftlos erklärt.
[47896]
Letzteren als Pfleger der minorennen Kinder des Ersteren,
Theiles der nachstehend bezeichneten Urkunde und die Berechtigung zum Aufgebotsantrage glaubhaft ge⸗ macht haben,
Br q 3 1 vier Geschwister Ida, Elise, Emma und Richard Zabel zu Burg eingetragene Forderung von zusam⸗ men 5536 ℳ 16 ₰ gebildeten 1r bestehend aus dem Zweigdokumente vom 25. No⸗ vember 1880 nebst dem Kaufvertrage vom 10. Juli 1857 und angeheftetem Hypothekenbuchsauszuge vom 5. September 1857 ꝛc.
Phierselbst, wegen Lohn und Entschädigung für Kost,
abzuweisen.
Siegen, den 17. September 1884. Könizliches Amtsgericht. Im Namen des Königs! Verkündet am 14. Oktober 1884. Hering, Gerichtsschreiber. Auf den agisten T nd des Restaurakeurs August Schulze zu Burg,
erkennt das Königliche Amtsgericht zu Burg
urch den Amtsgerichtsrath Hagemann, da die Antragsteller den Verlust des wesentlichen
4
„¼ 2
nämlich der über die im Grundbuche
Nr. 1312 in Abtheilung III. Nr. 6 für
Hypothekenurkunde,
für Recht: wird behufs Neubildung eines anderen Doku⸗ mentes an ihrer Statt für kraftlos erklärt; die Kosten fallen den Antragstellern zur Last. Hagemann.
essentliche Zustellung. 888 Friedrich Padrock, früher zu Berlin, Tivoli⸗Brauerei, hat gegen den Brauerei⸗ pächter N. Köstner zu Friedrichsbagen, vertreten in I. Instanz durch den Rechtsanwalt Preuß in Coepenick, in II. Instanz durch den Rech sanwalt Dr. Salinger
47919] — Der Brauereigehilfe
ogis und Reisegeld, auf Zablung von 44 ℳ ge⸗ Fons und ist das am 28. Mai 1884 verkündete Urtheil des Königl. Amtsgerichts zu Coepenick die Entscheidung der Sache von einem vom Kläger zu leistenden Eid abhängig gemacht worden. 8 Gegen dieses Urtheil legt der Beklagte Berufung ein mit dem Antrage, den Kläger mit seiner Klage
Das Gesuch um Bewilligung der öffentlichen Zu⸗ steoung c dem 23. August 1884 gestellt. Da der jetzige Aufenthalt des Klägers unbekannt ist, so ladet der Berufungskläger denselben zur münd⸗ lichen Verhandlung über die Berufung vor die II. Civilkammer 1 “ Landgerichts II. zu 8 in, Dorotheenstr. 7. I., au 8 Eb1 1885, Vormittags 10 Uhr, mit der “ einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. 8 Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Ladung bekannt gemacht. Berlin, den 20. LColwatzky, reiber des Königlichen Landgerichts II. Civilkammer II.
Oeffentliche Zustellung. 5 Senn Thelen, Katharina, geborene 1aeE “ nenrechte zugelassen, ägerin, v durch 8 hiesigen Rechtsanwalt Dr. Pahlke, 8 gegen ihren vorgenannten Ehemann Peter The 88 Fabrikarbeiter, früher zu Siegburg, 1s2Ren. kannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort, Be agten, wegen böswilligen Verlassens, grober Beleidigung
[47905) Die Ehefn Hoehner, ohne
9 —
Die vorgedachte verloren gegangene Urkunde 8
Tavenrath, Margaretha Felzcita, geborene von der May, ohne Geschäft, e Li 8 straße 64, vertreten durch Rechtsanwalt Instizrath 8 ((Ccourth hierselbst, klagt G Zar Jacob Tavenrath, früher zu Crefeld wohnend, jetzt ohne bekannten — Das Königliche Landgerich üü 8 p während der Dauer der Antrag des Cabagisten August. Fabel bei ihrem Vater, dern Seidenpacker Johann von der süt R Wohnung zu nehmen; sodann die zwischen der Klägerin und deren beklagten Ehemann
tatten,
May
nit Wirkung
aussprechen; für den Fall aber, daß dieser letztere Antrag nach Lage der Gesetzgebung unstatthaft sein sollte, wolle das Königliche Landgericht die Che⸗ scheidung zwische Klägerin G s standsbeamten zu begeben, diese ssprech⸗ zu lassen; sodann wolle das Königliche Landgericht
verordnen, is der he 8— Kinder der Obhut der Klägerin anvertraut bleiben;
4
daß
wolle ferner d
28
9
Zum Zwecke
[47918]2 Die Frau
Wiesenfeld au halt unbekannt
hypothekarisch
verurtheilen,
clausula zuge
mit der Gerichte zugel Zum Zwe dieser Auszug Hamburg,
[47923]
klagt
und Mißhandlung mit dem Antrage:
den Amtsgerichts⸗Rath Neumann am 15. Oktober 1884 erkannt:
„auf Auflösung des ehelichen Bandes“,
halts, wegen
chen den Parteien zuloss
mentation der Klägerin und der minderjährigen Kin⸗ der eine monatlich praenumerando zahlbare eisten; dem Beklagten die zu leisten; dem Beklag Loster — und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung Rechtsstreits vor II. Königlichen Landgerichts zu Düsseldorf auf den 15. Januar 1885, b mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Auszug der Klage bekannt gemacht. Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
Landgericht Hamburg. Oeffentliche Zustellung. Jenny Wiesenfeld, geb. Lion, — allee 11 wohnhaft, vertreten durch die Rechtsanwäͤlte Dres. J. Wolffson, A. klagt gegen ihren früheren, durch 1 kenntniß des vormaligen hiesigen 26. Februar 1876 geschiedenen
gerichtlich zu supplirenden Fhan zur Umschrei
g bezw. Tilgung eines auf Namen Klä⸗ bung beg 1eserien Postens von 10 000 Bco. ℳ Beklagten kostenpflichtig zu beziehungsweis August Heinrich Stahl
cum
mit dem Antrage:
Tilgung des der Klägerin in Se. mit Zubehör, St. Georg pag. 71
10 000 Bco. zu konse
klagten zur’ mündlichen
streits vor Riest. 1 amburg (Rathhaus
2* G Januar 1885, Vo
Aufforderung,
Gerichtsschreibergehülfe des Landgerichts.
Die gewerblose Elisabetha Miltgen, wohnhast, vertreten durch
ner, früher in Ober⸗Ham,
nisse, mit dem Antrage au
zu Crefeld, Neue Linnr⸗
gegen den genannten Carl
Aufenthaltsort, mit dem Antrage: t wolle der Klägerin ge⸗ der Ehescheidungs⸗
zu Crefeld, Neue Linnerstraße 64, Trennung der Ehe
vom Tage der Klagezustellung an
d
en und die sich zu dem zuständigen Civil⸗ um dieselbe aussprechen
die aus der Ehe vorhandenen drei en Beklagten verurtheilen, zur Ali⸗
Rente Kosten zur Last legen“; II. Civilkammer des
die
Vormittags 9 Uhr,
Oeffentliche Zustellung. 8 1 Die geschiedene Anna Scholz, geborene Kühn, in Osterfeld, vertreten durch den Rechtsanwalt Nebe zu Naumburg a/S., klagt gegen den in unbekannter Abwesenheit lebenden Bäckermeister Wilhelm Scholz, wegen einer Illatentheilforderung von 300 ℳ, mit dem Antrage, den Beklagten zur Zahlung von 300 ℳ an die Klägerin sowie Tragung der Kosten des Verfahrens zu verurtheilen, und ladet den Be⸗ klagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor das Königliche Amtsgericht zu Naumburg a./S. au
22. Dezember 1884, Mittags 12 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. 1 Naumburg a/S., den 7. Oktober 1884. Seidel, Aktuar,
als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
147917) Oeffentliche Zustellung. Die ledige und volljährige Dienstmagd Elisabetha Berthold in Burkheim und die Kuratel über deren außereheliches, auf den Namen Martin getauftes Kind, vertreten durch den Vormund Georg Fischer, Oekonom in Schamendorf, klagt gegen den ledigen und volljährigen Dienstknecht Michael Dörfl von Buckendorf, z. Zt. unbekannten Aufenthalts, mit dem Antrage, zu erkennen: 8 I. Der Beklagte sei schuldig: “ 1) die Vaterschaft zu dem von der Klägerin am
[45414]
der öffentlichen Zustellung wird dieser Stucker,
Wolffson und O. Dehn
8 Rende burg, er ist, wegen Ertheilung
den in die Umschreibung,
schriebenen Postens im Betrage vo
Verhandlung des
einen assenen Anwalt zu bestellen. cke der der Klage bekannt gemacht. den 23. Oktober 1884.
O. Mangelsdorff,
Oeffentliche Zustellung. zu Gauw
Eichen⸗
echtskräftiges Er⸗ Obergerichts vom Ehemann Emanuel dessen jetziger Aufent⸗ eines event.
der Klägerin
tiren, und ladet den Be⸗ ntire Rechts⸗ mer des Landgerichts zu
rmittags 10 Uhr, bei dem gedachten
öffentlichen Zustellung wird 8
Rechtsanwalt Dr. Müller, gegen ihren Ehemann Johann Krier, Schrei⸗ ö jetzt unbekannten Aufent⸗ dessen zerrütteter Vermögensverhält⸗
24. Juli l. J. außerehelich geborenen und auf den Namen Martin getauften Kinde anzuerkennen, und das gesetzlich beschränkte Erbrecht für das⸗ selbe in seinem dereinstigen Nachlaß einzuräumen, 2) einen jährlichen Alimentationsbeitrag von 50 ℳℳ bis zum zurückgelegten 14. Lebensjahre des Kindes und darüber hinaus, wenn dasselbe wegen geisti⸗ ger oder körperlicher Gebrechen erwerbsunfähig ein sollte, 3) 8 ℳ Tauf⸗ und Kindbettkosten, s4) das halbe Schulgeld, 3 5) die Kur⸗ und Beerdigungskosten, wenn das Kind innerhalb der Alimentationsperiode er⸗ kranken oder versterben sollte, und endlich 8 6) die seinerzeitigen Handwerkerlernungskosten zu bezahlen. 8 1 II. Derselbe hat sämmtliche Prozeskosten zu tragen. III. Dieses Urtheil werde fuüͤr vorläufig vollstreck⸗ bar erklärt. “ 8 Die Klägerin ladet den Beklagten zur mündlichen e Verhandlung des Rechtsstreits in die öffentliche Sitzung des Kgl. Amtsgerichts Weismain auf Mittwoch, den 3. Dezember l. J., 1 Vormittags 9 Uhr. 8 In Gemäßheit des §. 187 der R.⸗C.⸗P.⸗O. dies zum Zwecke der öffentlichen Zustellung “ Beklagten Michael Dörfler hiermit bekannt gegeben Weismain, den 18. Oktober 1884. Gerichtsschreiberei des Kgl. Amtsgerich Der Kgl. Sekretär: (L. 8.) ink.
e e Zustellung. Oeff nuce 8 See
1 reten durch den Justizrath Hahn zu —1 vegtes gegen den Arbeiter Sylvester Warkoszewski, früher in Zerniki, jetzt unbekaanten Aufentbalts, wegen Löschung veiner Post, mact dem Antrage auf kostenpflichtige Verurtheilung des Be⸗ klagten, die Löschung der für ihn im Egrundbuche des Grundstücks Jancwitz Dorf Blatt 6 Abcheilung III. Nr. 1 eingetragenen Post von 90 ℳ nebst Zinsen in gesetzlicher Form zu willigen und ladet den
[47911] 1 Der Eigenthümer
ies
f Trennung der zwischen
Beklasten zu
mündlichen Verhandlveng des Rechts⸗