1884 / 261 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 05 Nov 1884 18:00:01 GMT) scan diff

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niichtigere [Literatur mitgetheilt wird. Der Gebrauch des Werks

wird außerdem noch durch ein alphabetisches Sachregister über Theil 1 und 2, das sich am Schluß des 2. Theiles befindet, erleichtert.

Von „Engelhorns allgemeiner Romanbibliothek“ (Stuttgart, J. Engelhorn) ist der 5. Band erschienen, welcher den 1. Band von „Wassilissa“ („Les Koumiassine“) von Henry Gréville, deutsch von Wilh. Henckel, einem interessanten und spannenden Roman aus der russischen Gesellschaft, enthält. Der Preis dieser gut aus⸗ gestatteten Bibliothek beträgt bekanntlich pro Band von 11 12 Bogen nur 50 ₰; alle 14 Tage erscheint ein Band. G

Die Kalenderliteratur hat sich in diesem Jahre durch ein

kleines, anspruchsloses Werkchen vermehrt, nämlich durch den „Ka⸗ lender der Deutschen Reichsfechtschule für das Jahr 1885“, welcher im Verlage der Volksbuchhandlung (Bernhardi in Berlin) er⸗ schienen und für den geringen Preis von 50 käuflich zu haben ist. Der Kalender, welcher ausschließlich den Interessen der Reichsfechtschule dient, bringt die Tendenzen und Ideen, auf welchen die Reichsfecht⸗ schule⸗Vereinigung beruht, in dem unterhaltenden Theile des Büch⸗ leins in kleinen Liedern und einer kurzen Erzählung zum Ausdruck. Der größere Theil des Kalenders wird von einem umfassenden Verzeichniß der Ortsvorstände der Reichsfechtschule, von biographischen Notizen über General⸗Fechtmeister und Ober⸗Fechtmeister und von einem Verzeich⸗ niß der Fechtabende im Deutschen Reich in Anspruch genommen, behandelt also vorzugsweise interne Angelegenheiten des wohlthätigen Vereins. Von allgemeinem Interesse dürfte sich aber der kurze über⸗ sichtliche Bericht über die Thätigkeit der Reichsfechtschule vom 1. August 1883 1884 erweisen und ein vergleichender Rückblick auf die erzielten Resultate. Während am 1. August 1883 370 640 Mit⸗ glieder, 15 550 Fechtschulen und 140 261 Gesammtfonds verzeichnet waren, betrug am 1. August 1884 die Zahl der Mitglieder 752 440, die der Fechtschulen 37 665 und der Gesammtfonds belief sich auf 383 402 Mithin war in Bezug auf die Mitgliederzahl eine Zu⸗ nahme von 103 %, in Betreff der Fechtschulen eine Erhöhung um 142 % und für den Kapitalfonds eine Steigerung um 173 % zu ver⸗ zeichnen. Haacks Damenkalender für 1885, XI. Jahrgang, (A. Haack, Berlin; Preis 2 ℳ) ist ein zierlicher, für Frauen bestimm⸗ ter Jahresbegleiter in feiner, eleganter Ausstattung. Die bekannte Novellistin Villamaria hat dafür einen Beitrag aus dem Gebiete der Sage geliefert, der mit poetischem Duft, warmen Empfindungen in schöner Form Ausdruck giebt. Ein sauberes photographisches Genrebild trägt zum besonderen Schmuck des in reich vergoldetem Einbande mit Blei⸗ stift hergestellten Kalenders bei. Ein kleiner Portemonnaie⸗ Kalender in sauberem Ledereinbande mit Goldschnitt und Messing⸗ ecken, sowie ein praktischer Schreibcomptoir⸗ und ein kleiner Wandkalender machen den Schluß der in dem genannten Ver⸗ lage erschienenen Kalenderreihe. 8

Gewerbe und Handel.

MNachrichten aus Moskau zufolge hat die Firma Martinian

Borissowski & Söhne dortselbst die Zahlungen eingestellt.

Die Passiva sollen 12 851 101 Rbl. umfassen, darunter ein Ka⸗ pital der Theilhaber der Firma Nikanor, Iwan & Alexander Bo⸗ rissowski, bezw. der Erben des Peter Borissowski, im Betrage von 3 677 802 Rbl.

Unter den Wechselgläubigern figuriren Gebr. A. & C. Chludow mit 506 284 Rbl., Wogau & Co. 448 037 Rbl., L. Knooy mit 423 859 Rbl., die Moskauer Handels⸗ und Industrie⸗Gesellschaft mit 409 019 Rbl., P. Maljutin & Söhne mit 257 468 Rbl., Zenker & Co. mit 182 438 Rbl. u. s. w.

Die Aktiva werden auf 12 835 101 Rbl. angegeben und umfassen: Kassa 19 764 Rbl., Effekten 83 200 Rbl., Kontor in St. Petersburg 224 724 Rbl., Pereslawski Baumwollspinnerei 1 624 026 Rbl., Zucker⸗ fabrik in Moskau (Sokolniki) 818 540 Rbl. + 20 000 Rbl.; Gut und Zuckerfabrik Gawrilowka 5 439 800 Rbl., Immobilien 36 824 Rbl., Debitoren 3 664 078 Rbl., Waaren 532 154 Rbl., zweifelhafte For⸗ derungen 371 986 Rbl.

Das Börsencomité in Moskau hat die Einsetzung einer Admini⸗ stration zugelassen.

(Leipz. Tagebl.) Am Sonnabend, den 25. v. M., war, wie wir nachträglich vernehmen, der Präsident des Reichs⸗Versicherungsamts, Hr. Bödiker, Abends von Berlin nach Leipzig gekommen, um mit Hrn. Dr. Eduard Brockhaus, als dem Vorsitzenden des deutschen Buchdruckervereins, und Hrn. Dr. Paul Schmidt, als dem Sekretär desselben, über die Abgrenzung der beantragten Buchdrucker⸗ Reichsgenossenschaft in Bezug auf die heranzuziehen⸗ den verwandten Gewerbebetriebe zu verhandeln. Veranlassung hierzu boten die von verschiedenen Seiten in Vorschlag gebrachte Bildung einer Papier erzeugenden und Papier verarbeitenden Reichs⸗ Berufsgenossenschaft, für welch letztere eine Anzahl von Betrieben, insbesondere die Stein⸗, Zink⸗, Stahl⸗ und Farbendruckereien in Anspruch genommen wurden, deren Heranziehung der deutsche Buch⸗ druckerverein auch für die zu bildende Buchdruckergenossenschaft bean⸗ tragt hatte. Es handelte sich darum, gegenüber diesen kollidirenden Anträgen einen Ausgleich anzubahnen, damit die Weiterungen der Entscheidung durch die Generalversammlungen, eventuell durch den Bundesrath vermieden würden.

Der Vorstand des deutschen Buchdruckervereins hat nun in⸗ zwischen der Zuweisung jener Betriebszweige zu der Genossenschaft für Papier verarbeitende Betriebe um so eher zugestimmt, als er dieselben in seinem Antrage nur aus dem Grunde eingeschlossen hatte, um die Bildung der von ihm im Auftrage von mehr als 1000 Buchdruckern beantragten Genossenschaft, falls das Reichs⸗ Versicherungsamt und der Bundesrath dieselbe ohne Einschluß der verwandten Gewerbebetriebe nicht genehmigen sollte, nicht aufzu⸗ halten und zu erschweren. Zudem haben eine Anzahl größerer Firmen, welche den verwandten Gewerbebetrieben angehören und ursprünglich dem Antrage des deutschen Buchdruckervereins beigetreten waren, in Rücksicht auf die nunmehr beabsichtigte Bildung einer Genossenschaft für Papier verarbeitende Betriebe ihre Beitritts⸗ erklärungen zurückgezogen. Der Vorstand des deutschen Buchdrucker⸗ vereins hat daher beschlossen, seinen Antrag dahin zu modifiziren, daß zu der von ihm beantragten Generalversammlung nur die Unter⸗ nehmer der in Gruppe XVa und XVp, 1 der Reichs⸗Berufsstatistik aufgeführten Betriebe der Buchdruckerei, Schriftschneiderei und ⸗Gießerei, sowie des Holzschnitts eingeladen werden

Es ist somit eine völlige Uebereinstimmung unter den betreffenden Anträgen herbeigeführt worden.

Bezüglich des weiteren bei der Bildung einer Berufsgenossen⸗ schaft einzuschlagenden Verfahrens äußerte der Präsident des Reichs⸗ Versicherungsamts sich auf Befragen dahin, daß, da die Berufs⸗ genossenschaft nicht schon durch den Beschluß der ersten General⸗ versammlung begründet werde, hierzu vielmehr die Genehmigung des Bundetraths erforderlich sei, die erste Generalversammlung über⸗ haupt nur über die Frage beschließen könne, ob und in welchem Umfange die Berufsgenossenschaft gebildet werden solle. Erst Sache einer anderweit einzuberufenden General⸗ versammlung werde es daher sein, über das Genossenschaftsstatut zu beschließen. Wohl aber könne schon von der ersten Generalversamm⸗ lung eine Kommission für Ausarbeitung des Statuts eingesetzt wer⸗ den und er werde, damit diese Kommission die erforderlichen Direk⸗ tiven erhalte, darauf hinwirken, daß eine Besprechung der wichtigsten im Statute zu ordnenden Punkte schon in der ersten Generalversamm⸗ lung herbeigeführt werde. In der zweiten Generalversammlung werde die Berathung und Feststellung des Statuts voraussichtlich glatt von Statten gehen.

Nürnberg, 4. November. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) Der gestrige Markt hatte bei einer Gesammtzufuhr von 1000 Ballen einen Umsatz von circa 600 Säcken aufzuweisen. Auch heute war die Zufuhr eine sehr umfangreiche. Käufer zeigen sich äußerst zurückhaltend, so daß der Verkehr ein fortgesetzt schlep⸗ pender bleibt. Der Markt ist mit Mittelhopfen überfüllt; Preise sind in Folge des drängenden Angebotes abermals um einige Mark gefallen. Das Hauptgeschäft vollzieht sich in Markthopfen. Die

91 672.

Stimmung ist lustlos. Notirungen lauten: Markthopfen 80 95 ℳ, Gebirgshopfen 100 110 ℳ, Aischgründer 90 110 ℳ, Württem⸗ berger prima 118 125 ℳ, mittel 98 - 108 ℳ, geringe 90 95 ℳ, allertauer prima 120 130 ℳ, mittel 105 110 ℳ, geringe 90 95 ℳ, lsässer 85 105 ℳ, Posener 110 135 New⸗York, 3. November. (W. T. B.) Weizenverschif⸗ fungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver⸗ einigten Staaten nach Großbritannien 67 000, do. nach Frank⸗ reich 42 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 39 000, do. von Kalifornien und Oregon nach roßbritannien 14 000, do. nach an⸗ deren Häfen des Kontinents 12 000 Qrts. ö

Verkehrs⸗Anstalten.

Hamburg, 4. November, (W T. B.). Der Postdampfer Rugia“ der Hamburg⸗ Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, heute Morgen 4 Uhr in New⸗York eingetroffen. 5. November. (W. T. B.) Der Postdampfer „Rhaetia der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Aktiengesell⸗ schaft hat, von New⸗York kommend, gestern Nachmittag 5 Uhr

Kap Lizard passirt.

Berlin, 5. November 1884. 1“ Morgen, Donnerstag, den 6. d. M., findet Königliche

Parforce⸗Jagd statt. Rendez⸗vous: Mittags 1 Uhr im

Grunewald.

Preußische Klassenlotterie.

8 (Ohne Gewähr.)

Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 2. Klasse 171. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen:

1 Gewinn von 30 000 auf Nr. 11132.

3 Gewinne von 1800 auf Nr. 1094. 4056. 17 557.

3 Gewinne von 600 auf Nr. 29 178. 53 091. 81 600.

4 Gewinne von 300 auf Nr. 21 565. 67 015. 84 136.

(Militär⸗Zeitung für die Reserve⸗ und Landwehr⸗Offiziere des Deutschen Heeres.) Den soeben erschienenen „Mittheilungen des Deutschen Offizier⸗Vereins“ pro Oktober 1884 entnehmen wir, daß am 30. September d. J. die Zahl der stimmberechtigten Mitglieder 12 638, die der außerordentlichen 231 betrug. Zum Garantiefonds, dessen Minimalbetrag in §. 5 des Statuts auf 500 000 festgesetzk ist, wurden von Mitgliedern bislang 745 500 gezeichnet und davon 630 657,50 eingezahlt. An Eintrittsgeldern sind bis zu genanntem Termine 90 697,10 eingegangen, während sich das Guthaben der Mitglieder (Jahreskonten) auf 101 062,90 belief. Von diesen Geldern sind in Staatspapieren ꝛc. angelegt bei der Reichsbank 495 518,70 ℳ, beim Bankhaus des Vereins 151 681,10 ℳ, in Summa also 647 199,80 deponirt. Mit der Differenz (Betriebskapital) in Höhe von 175 217,70 ℳ, zu der noch der inzwischen erzielte Gewinn hinzutritt, sind die Unkosten der Begründung und Einrichtung und die Baarzahlung sämmtlicher Waarenbestände bestritten worden, da der Verein, seinem Gsschäfts⸗ prinzip entsprechend, nur gegen baar kauft und keinerlei Kredit in Anspruch nimmt.

Es standen am 30. September noch aus: an Antheilscheinen 114 842,50 ℳ, an Eintrittsgeldern 35 640,90 ℳ, zusammen 150 483,40 ““

Als Schlußtermin für Abhebung der gezeichneten Antheilscheine ist der 1. März 1885 festgesetzt worden, und sind bis dahin die noch ausstehenden Beträge an die Kasse des Deutschen Offizier⸗Vereins abzuführen.

An schriftlichen Ordres die Baareinkäufe im Verss gge un⸗ gerechnet wurden bis zum 15. Oktober bearbeitet: 10 652 Ordres im Durchschnittswerth von 50 60 1336 Bestellungen wurden durch Vermittelung des Vereins von den mit demselben in Verbin⸗ dung stehenden Uniform⸗Liferanten direkt ausgeführt

Die Möglichkeit rascher und zuverlässiger Ausfübrung der Ordres hat sich durch sachgemaͤße Einrichtung der Lager und eigenen Werkstätten, Gewöhnung der Handwerker und Fabrikanten an die strengen Anfor⸗ derungen, die der Verein stellen muß, und durch die Schulung des Personals wesentlich gesteigert. Effekten werden in der Regel in einem Tage, Bekleidungsstücke, Wäsche ꝛc. je nach Umfang und Dringlichkeit der Ordre in ca. 3—12 Tagen zur Absendung gebracht.

Die vorstehenden offiziellen Zablen erweisen, daß der aus der eigensten Initiative des Offiziercorps hervorgegangene Verein ohne jede fremde Beihülfe und trotz mannigfacher Anfeindungen auf sicherster Basis begründet ist. Derselbe hat schnell eine erhebliche Ausbreitung gewonnen und scheint aller Voraussicht nach einer großen Prosperität entgegenzugehen. Wenn auch erst mehrere Jahresbilanzen vorliegen müssen, um ein abgeschlossenes Urtheil über den Verein ge⸗ winnen zu können, so bieten doch schon die vorstehenden Zahlen sehr wichtige Anhaltepunkte zur Beurtheilung der geschäftlichen Lage und der Richtung, die die Vereinsleitung dem großen Unternehmen zu geben beabsichtigt.

Ein Grundkapital von ¼ Millionen Mark ist gezeichnet und be⸗ reits bis auf einen verhältnißmäßig geringen Betrag eingezahlt, es steht somit dem Verein eine Summe zur Verfügung, die dem Um⸗ fange des Unternehmens durchaus angemessen erscheint; auch ist das Kapital nicht in Immobilien festgelegt worden, sondern so weit es eingezahlt ist vollständig in sicheren mobilen Werthen angelegt. Die eingezahlten Eintrittsgelder haben hiernach genügt, die bei der großen Zahl von Mitgliedern sicher nicht unbedeutenden Begründungs⸗ und Einrichtungskosten des Unternehmens vollständig zu decken.

Als ein besonders erfreulicher Umstand verdient hervorgehoben zu werden, daß dem Berichte zufolge die Mitglieder, also die Debitoren des Geschäfts, bereits in den ersten sechs Monaten ein Guthaben von über 100 000 haben, eine Summe, die dem eigent⸗ lichen Betriebskapital an Höhe vollständig gleich zu kommen scheint. Das ist eine Thatsache, die uns sehr überrascht hat, da selbst Freunde und Anhänger des Vereins nicht erwartet haben, daß sich das System der Vorausbezahlung schon bei Beginn des Unternehmens in diesem Umfange in unseren Offizier⸗Corps einbürgern würde. Daß die Mitglieder ihre Einlagen dem Verein mit vollster Sicherheit anvertrauen können, dürfte über allen Zweifel erhaben sein, da die Summe des Guthabens mehr als sechs Mal durch Staatspapiere ꝛc. gedeckt ist. Es ist dem Vereine also in der Praxis gelungen, was so oft theoretisch angepriesen worden ist, nämlich die Vorausbezahlung und Baarzahlung in großem Umfange durchzusetzen. Die strenge Durchführung dieses Geschäftsprinzips dürfte zweifellos den Mitgliedern im Laufe der Zeit immer greifbarere Vortheile bieten, zumal auch der realisirte Nutzen dem Statut zufolge der Gesammtheit der Mitglieder in einer oder der anderen Form wieder zu Gute kommt.

Auch die Fabrikanten, Lieferanten und Handwerker, die mit dem Verein in Verbindung getreten sind, werden alle Ursache haben, sich dieser Verbindung zu freuen, da sie nur gegen Baarzahlung liefern und dadurch jedes Risiko ausgeschlossen ist. Die Höhe des Umsatzes der ersten sechs Monate von ca. ½ Million Mark, den man an⸗ nähernd aus den gegebenen Zahlen herauslesen kann, scheint für den Anfang recht zufriedenstellend zu sein.

„Dem über die Finanzen des Vereins Aufschluß ertheilenden Be⸗ richte folgen in der vorerwähnten Publikation Mittheilungen und Zusätze zur Geschäftsordnung, aus denen hervorgeht, daß der umfang⸗ reiche Geschäftsapparat nachdem die ersten erheblichen Schwierig⸗ keiten, die Auswahl und Einarbeitung tüchtiger Beamten und die Einrichtung einer zuverlässig und gut arbeitenden eigenen Werkstätte überwunden sind mehr und mehr zufriedenstellend funktionirt.

Den Hauptinhalt der „Vereins⸗Mittheilun en“ bilden Preis⸗ ermäßigungen, Veränderungen und Zusätze zur reisliste Nr. I, die Ende Mai dieses Jahres erschien. Dieselben betreffen u. a. Militär⸗ uniformen, neu hinzutretende Uniformlieferanten, Militäreffekten und Ausrüstungsstücke, Fechtutensilien, Zelte, Feldmenagen, ein neues 46 Seiten umfafsendes Preisverzeichniß von Reit⸗, Fahr⸗ und Stall⸗ utensilien, ferner Wäsche und Leinenwaaren, diverse Toilettenartikel, Jagdgewehre, Reiseeffekten, Militär⸗ und Marineperspektive, eiserne

übungen u. s. w. . Den Schluß der Mittheilungen bilden die neu hinzugetretenen

Verkehrserleichterungen. Der Verein hat hiernach in 38 größeren Städten Deulschlands mit ersten Hotels Vereinbarungen getroffen, denen zufolge seinen Mitgliedern ein Rabatt von 10 20 % auf die Hotelrechnung und ein ermäßigter Preis der Table⸗d'hote gewährt wird. Außerdem sind für Berlin zu den in Preisliste I aufgeführten Theaterbons noch neue Theater⸗ und Circusbons hinzugetreten Gleichzeitig ist auch eine Marine⸗Preisliste erschienen. 1“ 8

Der Verein der Musik⸗Lehrer und „Lehrerinnen hielt gestern Abend im Saale der Königlichen Hochschule für Musik unter Vorsitz des Hrn. Prof. Alsleben seine Jahresversammlung ab. Dem Be⸗ richt zufolge hat der Verein z. Z. 188 Mitglieder, welche zugleich der Krankenkasse des Vereins angehören. Diese selbst bildete auch im abgelaufenen Jahre den hervorragendsten Zweck der Thätigkeit. Sie hatte im letzten Quartal 1883 und in den drei ersten Quartalen d. J. zusammen 2711 Einnahme und 1207 Ausgabe, so daß der Bestand sich von 6634 auf 8138 erhöhte. 982 wurden von den Ausgaben zum Zweck der Krankenunterstützung verwendet. Der Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt und außerdem auf Antrag des Vorstandes beschlossen, Hrn. Prof. Löschhorn zum Ehren⸗ mitglied zu ernennen.

Neu einstudirt ging gestern im Königlichen Schauspiel⸗ hause „König Richard der Zweite“ in Scene, womit der Cyklus der Shakespeare’'schen Königsdramen eröffnet wird Kein spannendes Drama ist es, das hier geboten wird, und doch zieht der Zauber der Shakespeare'schen Sprache und seine gewaltige Charakteristik stets von Neuem an und versammelt einen zahlreichen Kreis von Bewun⸗ derern, wie es auch gestern Abend der Fall war. Die Oechelhäusersche Be⸗ arbeitung hat allerdings das Original derartig verstümmelt, daß namentlich im ersten Theil die Klarbeit der Handlung darunter leidet. Der unglückliche König, dessen Loos wir nicht beklagen, obschon die tragische Größe, welche ihm der Autor angedichtet hat, und sein trauriges Ende uns erschüttert, fand in Hrn. Ludwig einen durchaus angemessenen Darsteller. Wenn er in den ersten beiden Akten nicht immer den rechten Ton traf und das Bild des verbuhlten Schwäch⸗ lings, wie es Richard war, nicht scharf genug zeichnete, so fehlte es ihm in dem dritten und vierten Akt nicht an großen Zügen, und gelang ihm hier die Wiedergabe dieses schwankenden Charakters vorzüg⸗ lich; König Richard dürfte zu den besten Rollen des Hrn. Ludwig zählen. Hrn. Nesper war die undankbarere Aufgabe des Bolingbroke zugefallen. Er spielte den selbstsüchtigen, rücksichtslosen Prätendenten durchaus zutreffend, fand aber in der beschränkten Rolle wenig Ge⸗ legenheit, seine schauspielerische Kunst in erschöpfende Thätigkeit treten zu lassen. Hr. Kahle war wie immer vortrefflich als Johann von Gaunt, warum aber Hr. Berndal aus der ernsthaften Rolle des York einen so humoristisch⸗jovialen Schwätzer macht, ist nicht recht einzusehen; so kindisch⸗schwach tritt uns der York bei einer Lectüre des Shakespeare'schen Dramas nicht entgegen, er ist da noch ein kraftvoller, ernster Greis, dem ein so billiger Humor in so ernster Lage recht übel ansteht. Die Darsteller der übrigen Rollen fanden sich mit ihrer Aufgabe meist recht anerkennenswerth ab. Zu der Aufführung sei bemerkt, daß der Volkshaufe im ersten Akt durch die Beweglichkeit und mimisch ausgedrückte Theilnahme nach dem Muster der Meiningenschen Hofschauspieler recht gefällig wirkte, es wäre nur zu wünschen, daß auch in dem Auf⸗ und Abtreten ge⸗ schlossener Truppen und Dienerschaaren eine etwas zwanglosere Be⸗ wegung stattfände, dieses rekrutenmäßige Tritthalten und Marschiren in Reih und Glied entspricht weder der Sitte der damaligen Zeit, noch unserem künstlerischen Geschmack. 8

Im Neuen Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater übt das neue Kassenstück „Gasparone“ nach wie vor seine unverwüst⸗ liche Anziehungskraft aus, die sich noch für lange Zeit bewähren dürfte. Die Aufgabe, welche bei der Aufführung der täglich wieder⸗ holten Operette an manche der betheiligten Mitglieder des Künstler⸗ personals gestellt wird, ist daher keine zu unterschätzende, und eine Abwechslung in Folge dessen durchaus empfehlens⸗ werth. Eine solche fand denn auch am Montag statt, wo für die bisherige Gräfin von Sante⸗Croce, welche bis dahin nach beinahe vierzig Wiederholungen von Frl. Wrada gespielt worden war, eine neue Kraft eintrat und zwar in Gestalt der Frau Fritsche⸗ Wagner, welche diese Rolle übernahm. Wenn Frl. Wrada über eine hübsche Erscheinung und recht anerkennenswerthe Mittel verfügt, so muß doch eine Rolle wie diejenige der vornehmen Gräfin in den Händen der Frau Fritsch⸗Wagner noch an Kraft und Wir⸗ kung gewinnen. Die tüchtig geschulte Stimme der Künstlerin und eine größere schauspielerische Routine sicherten ihr denn auch von vornherein einen bedeutenden Erfolg, der ihr auch voll und ganz zu Theil wurde. Das frische, neue Leben, welches durch diese Abwechse⸗ lung in das reizende Stück kommt, dürfte demselben nur zum Vorzug gereichen; die Herren Wellhoff, Weidmann, sowie Fr. Elise Schmidt tragen nach Kräften dazu bei, den Erfolg desselben alle Abende zu einem durchschlagenden zu machen.

Gestern veranstaltete der junge Pianist Hr. Arthur Fried⸗ heim, ein höchst begabter Schüler Liszt's, ein Klavierconcert im

nen desselben, wodurch allerdings eine gewisse Einförmigkeit entstand: vorwiegend auf rauschende, harmonisch⸗modulatorische Klangeffekte be⸗ rechnet, fehlt denselben eine theoretisch gestaltende, aus dem vier⸗

entwickelung, die dem Tonstück erst seinen tieferen Werth verleiht, und die wir selbst in den kleinen Charakterstücken Schumanns,

geführten Themata treten am Schluß in gesteigerter Modulation wieder hervor. Das Andante, unmittelbar an den ersten Satz angereiht, ist eine melodienreiche und gefällige Romanze; der Total⸗ eindruck litt jedoch durch die oben erwähnte Charakteristik des Stils. Die vorgetragenen beiden Rhapsodien, der 1. Mephisto⸗Walzer, sowie die zweite große Luksehts.g eh bezeichnen ein ganzes Genre, in den der Meister bekanntlich sein Bestes geleistet hat. Die Ballade, über⸗ wiegend chromatisch angelegt, verlor durch das Uebermaß des Forte, das überhaupt in den meisten Stücken vorherrschte. Der Besuch ließ zu wünschen, was der Wahl des Programms zuzuschreiben sein dürfte. Hr. Friedheim wird seine musterhaft ausgebildete Technik noch in einem zweiten Concert, am 11. November, in Werken Beethovens und Chopins zu bewähren Gelegenheit finden.

in Berlin einige Concerte veranstalten.

Redacteur: Riedel. Verlag der Erpedition (Scholz). Druck: W. Elsner⸗ Vier Beilagen

Berlin:

Feldbetten, Materialien für militärische Aufnahmen und Felddienst⸗ .

Mittwoch, 19. November 1884,

Saale der Sing⸗Akademie. Der Concertgeber spielte an diesem ersten Abend aus Pietät gegen den Meister ausschließlich Kompositio⸗

stimmigen Satz entspringende kontrapunktische Kraft in der Ideen⸗

Gade's u. A. finden. In der Sonate (H-moll), welche Hr. Fried⸗ heim mit edlem Anschlag und männlicher Kraft vortrug, sind die Motive von origineller Erfindung; die im ersten Satz durch⸗

Ein jugendlicher Violinvirtuose, Emil Barach, welcher 2 Wien bereits mit Auszeichnung concertirt hat, wird demnächst aut⸗

Anzeiger und Königlich Preußis 2

Berlin, Mittwoch, den 5. November

Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

1

A g ,₰△ Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ egister nimmt an: die Königliche Erpedition 1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. des Deutschen Reichs⸗-Anzrigers und Königlich

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

—yn 1ö1“

. u. s. w. von öffentlichen Fapieren.

Deffentlicher Anzeiger.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. 8. Theater-Anzeigen. In der Börsen-

9. Familien-Nachrichten.

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und „Invalidendank⸗, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

beilage.

Annoncen⸗Bureaux.

Steckbriefe und Untersuchungs Sachen.

[49558] Steckbriefs Erledigung.

Der gegen den Gärtner Carl Ernst Bruno hier und der Geschwister Andreas Sempolowicz au

Schulz wegen Diebstahls in den Akten U. R. II.

Czewujewo Huben und Walentin Sempolowicz au

451. 84 unter dem 16. Juni 1884 erlassene Steck⸗ Höcwieka hei Gonsamc, Hrüdersohne des Lrs

brief wird zurückgenommen.

Berlin, Altmoabit Nr. 11/12 (NW), den geborene Strözewska, und der Lucas Sempolowic

31. Oktober 1884. Königliches Landgericht I. Der Untersuchungsrichter.

[49560) Steckbriefs⸗Erledigung.

erlassene Steckbrief wird hiermit zurückgenommen. Berlin, den 3. November 1884. Königliche Staatsanwaltschaft. I.

[49559] Steckbriefs. Erledigung.

Der gegen den Hausdiener Andreas Iswieki wegen schweren Diebstahls in den Akten J. II. C 620. 84 unter dem 9. Oktober 1884 erlassene Steck⸗

brief wird zurückgenommen. Berlin, den 1. November 1884.

Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht I.

[49557]

Um Mittheilung des gegenwärtigen Aufenthalts des Schauspielers Nicolaus Manussi aus Wien, welcher zu Anfang dieses Jahres hier, dann in Celle

und Landsberg a. W. gewohnt hat, wird gebeten. Sondershausen, den 1. November 1884. Fürstl. Schw. Amtsgericht. III. Gottschalck.

ladungen u. dergl.

[49571] Auf Antrag des Verwalters im Konkurse der Wittwe Ziegelmeisters Ad. Wind hiers. ist der

meistbietende Zwangsverkauf der Stätte derselben

Nr. 132 zu Lage erkannt und Termin dazu auf

Morgens 10 Uhr, anberaumt, zu welchem Kaufliebhaber hierdurch eingeladen werden. Die Kaufbedingungen können vier Wochen vor dem Termine in der Gerichts⸗ schreiberei eingesehen, von derselben auch gegen die Abschriftsgebühr bezogen werden. Der Zuschlag soll erfolgen, wenn mehr als des Taxats geboten weßden⸗ cht die Stätt A

ealrechte an die Stätte und Ansprüche an di Kaufgelder sind bei Meidung der Nüche, az die spätestens bis zu dem angesetzten Termine hier an⸗ zumelden und zu begründen.

Lage, 28. Oktober 1884. Fürstlich Lippisches Amtsgericht. Nieländer.

149580] Aufgebot.

Auf den Antrag des Kaufmanns Heinrich Gerla in Memel, als Vollstrecker des des 8 Geh. bböbee werden die In⸗

er zweier ange verloren gegangener We

d. d. Wallehnen, 18. Mai 1889 Lüber je n ahlbar nach Sicht, ausgestellt und in Blanco girirt von Adam Bliesze in Wallehnen und acceptirt von Michel Bliesze in Wallehnen, hiedurch aufgefordert, hre Rechte auf diese Wechsel spätestens im Aufge⸗ botstermine

den 12. Mai 1885, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und die Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä⸗ ung derselben erfolgen wird. 8 8

Memel, den 1. November 1884.

Königliches Amtsgericht.

49578] Aufgebot. 8 Der Inhaber des für Marianna Völezykowska ausgefertigten, einen Bestand von 356,90 nach⸗ weisenden Sparkassenbuches Nr. 8801 der Stadt⸗ he g. 0 W svifn auf Antrag der arianna Völczykowska aufgefordert, das bezei Sparkassenbuch spätestens in dem G am 30. Mai 1885, Vormittags 10 Uhr, abzuhaltenden Termine unter Anmeldung seiner Rechte dem unterzeichneten Gericht vorzulegen. Ge⸗ schieht dies nicht, so wird das Buch für kraftlos erklärt. 1““ Bromberg, den 30. Oktober 1884. 1 Königliches Amtsgericht.

[49577] Aufgebot. 3 1 Auf Antrag des Anton Nowaczyk wird der In⸗ haber des für die Joseph Nowaczyksche Pup.⸗Masse unter Nr. 2693 von der Kreissparkasse zu Gnesen am 1. Juni 1876 über 57,53 ausgestellten Buches aufgefordert, seine Rechte mit Vorlegung des Buches spätestens am 15. Mai 1885, Mittags 12 Uhr, bei Vermeidung dessen Kraftloserklärung anzumelden. Gnesen, am 1. November 1884.. Königliches Amtsgericht.

Aufgebot.

Die Magdalena Domanska, geborene Stro⸗ g. aus Renkawczynck und der Lucas Sem⸗ Hüetviez alias Sempolowicz aus Czewujewo

üuben sind verschollen und sind von dem Leben

8

[49579]

aufgefordert, spätestens in dem auf den 5. September 1885, Vormittags 10 Uhr, im hiesigen Gerichtsgebäude, Zimmer Nr. 1, anbe

melden, widrigenfalls sie für todt erklärt und ih

Tremessen, den 23. Oktober 1884. Kbönigliches Amtsgericht.

8 8

[49608] Amtsgericht Hamburg.

publizirten Testaments, wie auch den dem An⸗ tragsteller als Testamentsvollstrecker ertheilten Befugnissen, insbesondere der Befugniß des⸗ selben, den Nachlaß vor den Hypothekenbehör⸗ den zu vertreten, widersprechen wollen, hiemit

sprüche spätestens in dem auf Sonnabend, 20. Dezember 1884, 10 Uhr V.⸗M.,

anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten

Amtsgericht, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 11, anzumelden und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungsbevoll⸗ mächtizten bei Strafe des Ausschlusses. Hamburg, den 1. November 1884. SDSDas Amtsgericht Hamburg, Civil⸗Abtheilung VII. Zur Beglaubigung: Romberg, Dr., Gerichts⸗Sekretär. [49576]

Aufruf. Auf den Antrag

1) di Tischlermeisters Heinrich Schönfeldt von ier, 2) der Wittwe Peter Schulz, Anna, geb. Voß, aus Starkow werden ad 1 der am 12. Inni 1853 zu Hohenstein ge⸗ borene Seemann Heinrich Robert Schön⸗ feldt, ein Sohn des Heinrich Schönfeldt und dessen Ehefrau Caroline Wilhelmine, geb. Thieme, welcher nach England oder Amerika gegangen und zuletzt unter dem 17. Mai 1873 von Willmingtonn an seine Eltern ge⸗ b hat, a er am 14. März 1839 geborene Joachim b Schulz, ein Sohn des Düde Pyter chulz und dessen vorgenannter Ehefrau, welcher im Jahre 1859 zur See gegangen ist und zuletzt im Jahre 1871 von Chicago aus Nachricht von sich gegeben hat, aufgefordert, sich spätestens im Termin den 28. Oktober 1885, Vormittags 11 Uhr, Geschäftszimmer Nr. 16, zu melden, widrigenfalls ihre Todeserklärung erfolgen werde. Stolp, den 28. Oktober 1884. 3 Königliches Amtsgericht.

[49586] Oeffentliche Ladung.

Nachdem der Maurer Heinrich Mönch, Christofs Sohn, von Diemerode, die Eintragung des seither nicht katastrirten, in der Gemarkung von Diemerode belegenen Grundeigenthums, als:

Bl. 13 Nr. 19* Hausgarten Im Dorf 76 qm

8 unter glaubhafter Nachweisung eines zehnjä b ununterbrochenen Eigenthumsbesitzes in 18 buch von Diemerode beantragt ben so werden alle diejenigen Personen, welche Recht an jenem Grund⸗ vermögen zu haben vermeinen, aufgefordert, solche bis zum 3. Januar 1885, Morgens 10 Uhr, bei der unterzeichneten Behörde anzumelden, widrigen⸗ falls nach Ablauf dieser Frist der bisherige Be⸗ sitzer als Eigenthümer in dem Grundbuch eingetragen werden wird und der die ihm obliegende An⸗ meldung unterlassende Berechtigte nicht nur seine Ansprüche gegen jeden Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grund⸗ buchs das oben erwähnte Grundvermögen erwirbt, nicht mehr geltend machen kann, sondern auch ein Vorzugsrecht gegenüber Denjenigen, deren Rechte in Felge oben gesetzten Frist er⸗ olgten Anmeldung eingetragen sind, ert. F. 18/84. 1““ Sontra, am 24. Oktober 1884.

Königliches Amtsgericht.

- gez. Koch. Wird veröffentlicht. Sontra, wie oben.

Der Gerichtsschreiber Königl. Amtsgerichts:

oder Tode derselben seit mehr als 10 Jahren kei Nachrichten hierher gelangt. 8 88 8 8

Auf Antrag des Abwesenheitsvormundes der Mag⸗ [49437] dalena Domanska, Rechtsanwalts Gromadziüski von 8 Auf Anstehen 1) der zu Halle an der Saale unter iae s der Firma H. F. Lehmann bestehenden Se [49564]

Sempolowicz, werden die Magdalena Domanska,

Auf Antrag des Rechtsanwalts Dr. Donnen⸗ berg als Testamentsvollstrecker von Jungfrau Anna 8 Emilie Christiana Werchau, wird ein Aufgebot wanzigsten August 1800 neun und siebzig: . dahin erlassen: daß Alle, welche an den Nachlaß der am 10. Ok⸗ tober 1884 hieselbst verstorbenen Jungfrau Anna Emilie Christiana Werchau Erb⸗ oder sonstige Ansprüche zu haben vermeinen, oder den Bestimmungen des von der genannten Erblasserin

am 27. September 1884 errichteten, mit Ssrnii einem Nachtrag vom 29. September 1884 theil des Königlichen Landgerichts zu Coblenz vom 8 Scholz.

versehenen, am 23. Oktober 1884 hieselbst vierzehnten Mai 1800 neun und siebzig eingelegte Be⸗

aufgefordert werden, solche An⸗ und Wider⸗ nund erkennen zu hören, bei Vermeidung des Kontu⸗

Anzeige und Aufforderung. Heute den zweiten Februar 1800 drei und achtzig

s als opponirende Gläubigerin,

als letzt locirte Gläubigerin,

22

2) den früher zu Creuznach jetzt zu Frankfurt fa. Main wohnenden Eheleuten Johann Heinrich

Maurer, Hofbuchhändler, und Anna, geb. Grei ohne Geschäft, geb. Greiner

für die Requirenten als Anwalt bestellte Advokat⸗

Akt des Gerichtsvollziehers Schmitz gegen das Ur⸗

wird. „Gleichzeitig habe ich die Requisiten aufgefor

in der gesetzlichen Frist von acht freien sätzlich eines ferneren Tages für jede sechs preußische Meilen der Weiterentfernung, einen beim König⸗ lichen Oberlandesgerichte zu Cöln zugelassenen An⸗ walt zu bestellen, um in der Sache zu verhandeln

mazialverfahrens. gez. Mühlberg,

Gerichtsvollzieher in Cöln. In Folge der durch Beschluß des Königlichen Oberlandesgerichts hierselbst vom 14. November 1883 bewilligten öffentlichen Zustellung wird Vor⸗ 8 gemäß §. 187 der C. Pr. O. bekannt ge⸗ 1 3

Cöln, den 31. Oktober 1884. Gerichtsschreiberei V. des Königl. Oberlandes “““ Schoenfeldt.

[49428] Oeffentliche Zustellung. Die verehelichte Hebeamme Paegel,s Marie Anna Wilhelmine, geborene Kaiser zu Crossen, vertreten durch den Rechtsanwalt Pezenburg zu Frankfurt a. O, klagt gegen ihren Ehemann Zimmermann Ernst Gustav Paetzel, unbekannten Aufenthalts wegen böswilliger Verlassung, mit dem Antrage: das zwischen den Parteien bestehende Eheband zu trennen und den Beklagten für den allein schul⸗ digen Theil zu erklären und ladet den Beklagten 95 11““ des Rechtsstreits vor eite Civilkammer des Königlichen Landgeri zu Frankfurt a. O. auf X“ den 3. Januar 1885, Vormittags 10 Uhr mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ 1n dehe bestellen. um Zwecke der öffentlichen Zustellun Auszug der Klage bekannt veega Frankfurt a. O., den 29. Oktober 1884. Richter, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts, a6AX“ [49439] Oeffentliche Ladung.

In der Separations⸗Sache von Groetsch, Kreis Cosel, Regierungsbezirk Oppeln, Aktenzeichen VI. G. 46 ist ein Termin zur Vollziehung des Rezesses auf

Montag, den 15. Dezember 1884, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem Königlichen Regierungs⸗Assessor von Groß im Bureau der Königlichen Spezial⸗Kommission zu Leobschütz (Stephansplatz) anberaumt, zu welchem die ihrem Aufenthalt nach unbekannte Josefe Gayda als Miteigenthümerin von Grundbuch Nr. 28 Groetsch, zuletzt in Groetsch, hierdurch öffentlich unter der Verwarnung geladen wird, daß im Falle ihres Ausbleibens im Termin die Unterschrift unter dem zu vollziehenden Rezeß durch Versäumnißurtheil ergänzt werden wird, für welches ein besonderes nach Maßgabe des §. 4 des Kostengesetzes vom 24. Juni 1875 festzusetzendes Pauschquantum erhoben werden wird. Breslau, den 29. Oktober 1884. Königliche General⸗Kommission für Schlesien.

[49570]

K. Württemb. Landgericht Heilbronn. In die Liste der bei dem K. Landgericht Heilbronn zugelassenen Rechtsanwälte ist heute der Rechtsanwalt Max Rosengart bisher in Heidenheim mit dem Wohnsitz in Heilbronn eingetragen worden Heilbronn, 3. November 1884.

Königliches Landgericht. Speidel.

19580”= Bekanntmachung.

„Der Rechtsanwalt Anton Odersky aus Oppeln ist nach seiner Zulassung als Rechtsanwalt bei dem hiesigen Amtsgericht heute in die hier geführte Rechtsanwaltsliste unter Nr. 2 eingetragen worden.

2) der zu Meißen unter der Firma Meiß 1 unte ißener * Ofen⸗ und Chamottenfabrik bestehenden Handlung, selbst anstehenden Holzversteigerungs⸗Terminen pro

habe ich unterschriebener Hermann Mühlber . 1 ) nen hlberg, Ge⸗ 1 F. „richtsvollzieher beim Königli Vorm. 10 Uhr en Schlägen J raumten Termine sich persönlich oder schriftlich zu Cöln, daselbst mohrchas. XX“ XX“ melden 1) dem zu Berlin wo en 2 ister 1 Der hinter den Steindrucker Oskar Vierkorn Vermögen den Erben, eventuell dem Fiskus, ausge⸗ Cirilingenicur Otto W“ genannt Gade, wegen Unterschlagung unter dem händigt werden wird. 2. Oktober 1884 in den Akten 84. G. 2610. 84.

Anwalt Herr Justizrath Herbertz aus dem Justiz⸗ dienste ausgeschieden ist, und daß an dessen Stelle ¹ für die Requirenten der Herr Rechtsanwalt Rieth Berlin⸗Stralsunder Bahn durchschnitten, Torgelow beim Königlichen Oberlandesgerichte zu Cöln okupi⸗ ist Station der Sekundärbahn Jatznick⸗Ueckermünde ren und die Entscheldung über die durch vorbezogenen 3

Verkaufe, Verpachtungen,

. Submissionen ꝛc. Holz⸗Verkauf

in der Oberförsterei Torgelov.

In den im J. Stahlkopfschen Gasthause hier⸗

November 1884 kommen zum Ausgebot: I. Am Dienstag, den 11. November er.,

136 u. 146 a. ca.:

Eichen 1 Nutzende, 40 rm Nutzkloben, 160 rm iefern 1150 Stück Langholz, 120 8 kloben, 1300 rm

II. Am Dienstag, den 25. November er. Vorm. 10 Uhr, aus den Schlägen Jagen 23 a.,

7

Jedem besonders, unter abschriftlicher Mittheilung 58, *., 100 a., 135 a. und Totalität Belauf Specht⸗ dieses Aktes angezeigt, daß der im Heeneeen. berg ca.: ““ des Gerichtsvollziehers Schmitz in Cöln vom

Eichen 40 Nutzenden, 150 rxm Nutzklobe 868 rar Hreärbos dutzkloben, eiefern 700 Stück Langholz, 100 3⸗ kloben, 1200 1m n Das Revier ist von der schiffbaren Uecker und der

Torgelow, den 4. November 1884. Der Oberförster.

495622 Oberförsterei Rittel, (Kreis Konitz, Regierungsbezirk Marienwerder). Die Termine zur Versteigerung des 1885er Nutz⸗ holzeinschlages haben statt am 16. Dezember 1884 und am 13. Januar 1885 im Gasthause in Karlsbraa. Zum Ausgebot gelangen ca.: 1800 Stück Kiefern Bauholz I. bis III. Klasse drei Schläge liegen unweit der fiskalischen Ablagen, zwei Schläge an der Konitz⸗Pr.

gardter Chaussee. Der Oberförster. 8ete g. 1 „Im kommenden Winter gelangen in hiesig er⸗ försterei zum Einschlage: v“ 8 1) an Kiefern Bauholz circa 8000 fm, darunte circa 5000 fm über 1 fm pro Stamm, 8 g 8 . circa 470 fm. 1 er Verkauf findet im Wege der Lizitati 2türaga ge der Lizitation oder Die äge sind 3 bis 7 km v en Ab der Brahe entfernt. v ; 1888 bei Schlochau, den 3. November

.“ Der Oberförster.

11“ 1 Oeffentlich werden ausgeschrieben:

143 Tonnen Stahllaschen,

75 8 Schraubenbolzen. Termin: Freitag, den 21. Rovember er., Hent 11 Uhr. Bedingungen und Zeichnungen w 25 g Zeichnungen werden gegen 50 ₰à Hannover, den 3. November 1884.

8889 Oeffentlich werden ausgeschrieben in je 2 Loosen 1410 t Schienen für e. 8

1318 flußeiserne Langschwellen, 167 Schwellen, Laschen und Stühle, 9 Unterlagsplatten, 74 „Klammern, 8 156 „Querwinkel. Termin: Dienstag, den 18. November cr., Beding Seeeeea0g 11 Uhr.

ungen und Zeichnungen werde 5

g chnungen werden gegen 50 Hannover, den 3. November 1884. Königliches Eisenbahn⸗Materialien⸗Bureau.

[49400] Bekanntmachung. „Zur kontraktlichen Sicherstellung des Brotbedarfs für die mit Königlichen Magazinen nicht versehenen Garnisonorte des diesseitigen Corpsbereichs pro 1885 Submissions⸗ resp. Licitationstermine und zwar: in Soest, am 17. November cr., it⸗ 8 ö 17. N ] n Lippstadt, am 17. November er., isene 3 en in Höxter, am 18. November er., in den Cese Hlobrmihr.,- b Ihed; in den Geschäftslokalen der betreffenden Magisträt in Detmold, am 19. 8 Vor⸗ 1 mittags 10 Uhr, 4 in der Kaserne Nr. 2 daselbst von einem diesseitigen Deputirten abgehalten werden, zu welchem wir qua⸗ lificirte Unternehmer, namentlich Bäckermeister mit dem Bemerken einladen, daß die bezüglichen Lieferungs⸗ bedingungen in den vorbezeichneten Bureaus einzusehen sind. Die Submittenten haben ihre postmäßig ver⸗ schlossenen und mit der entsprechenden Aufschrift zu versehenden Offerten rechtzeitig, d. h. vor Beginn des Termins, an den oben bezeichneten Stellen ab⸗ zugeben, auch thunlichst persönlich im Termine be⸗ bufs der Theilnahme an der event. stattfindenden Licitation zu erscheinen. Münster, den 31. Oktober 1884.

Bielefeldt i. V.

Kupp, den 3. November 1884. Königliches Amtsgericht.

Königliche Intendantur 7. Armee⸗Corps.