biervon dem Fürsten Reichskanzler Kunde zu geben, mit dem Ausdruck des treuesten Dankes für seine rastlose, nie ermattende Thätigkeit, zum Heile Deutschlands.“
Der Reichskanzler erhielt ferner, wie den L Nach⸗ richxen“ gemeldet wird, wieder von vielen Seiten nerbietungen für Tra⸗
gung der Kosten eines zweiten Direktors des Auswärtigen Amtes, darunter
von einem in Paris lebenden Deutschen, welcher für 15 Jahre jährlich
die von der demokratisch⸗ultramontanen Majorität des Reichstages abgelehnten 20000 ℳ übernehmen will. Ein anderer Vorfall, welcher in Hamburg stattgefunden hat, ist nicht weniger beachtenswerth, als Symptom der Entrüstung, welche der Reichstagsbeschluß am
Montag in allen Kreisen der Bevölkerung hervorgerufen hat. Heute
Mittag, so erzählen die „Hamburger Nachrichten“, erschien auf un⸗
serem Redaktionsbureau eine ältere, sehr angesehene Hamburger Dame,
welche dem Chefredacteur in sichtlicher, innerster Empörung über den
Montagsbeschluß des Reichstages erklärte, daß, wenn die Männer die Schmach, welche dem deutschen Namen durch jenes Votum angethan sei, zu wenig empfänden, und nicht sofort Schritte thäten, ihrer Entrüstung einen angemessenen Ausdruck zu verleihen, es Sache der deutschen Frauen sei, ihren Söhnen, Gatten, Brüdern und Vätern ein Beispiel patriotischer Schicklichkeit zu geben. Die Absicht der Dame ging dahin, unter ihren hiesigen Bekannten Beiträge zu einem Fonds zu sammeln, aus welchem dem Reichs⸗ kanzler die abgelehnten 20 000 ℳ jährlich zur Verfügung gestellt werden sollten. Zugleich erklärte sich die Dame bereit, sofort eine bedeu⸗ tende Summe zur Gründung dieses Fonds zur Verfügung zu stellen.
Der Kammerausschuß der Deutschen Partei in Württemberg erließ, wie der „Kölnischen Zeitung“ aus Stuttgart gemeldet wird, an den Reichstagsabgeordneten Lenz eine Zustimmungsdepesche wegen dessen mannhaften Eintretens für die gerechte und nationale Sache des Reichskanzlers. 8—
Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“
stellt folgende Zeitungsstimmen zusammen:
Die (Wiener) „Presse“ sagt: b
„Der vorgestrige Beschluß des Deutschen Reichstages hat ü;berall, wo Deutsche wohnen, einhellige Entrüstung hervorgerufen. Man be⸗ greift die ultramontane Taktik, die Stimmung der Sozialdemokraten, aber der traurige Muth sogenannter „Deutschfreisinniger“, in solcher Weise dem Schöpfer und Mehrer des Deutschen Reiches Opposition zu machen, wird selbst von Leuten nicht verstanden, die sonst wahrlich Neigung und Behagen in der Vertretung liberaler Fraktionspolitik hinlänglich bekundet haben.“
Noch deutlicher äußert sich das ultrademokratische „Neue Wiener Tageblatt“:
„Um nun kurz und deutlich zu sprechen sagen wir nach dem alten deutschen Worte, daß es eine Schande und ein Spott ist, wenn man einem Staatsmanne von der Größe und den Verdiensten Bismarcks 20 000 ℳ verweigert, die er für sein Amt beansprucht. Von Gründen der Sparsamkeit kann hier garnicht die Rede sein, denn Jeder be⸗ greift, daß unter den gegenwärtigen Geld⸗ und Kapitalsverhältnissen und Angesichts der ungeheuren Summen, welche die modernen Bud⸗ gets erfordern, 20 000 ℳ eine mathematische Größe vorstellen, welche auf den Wohlstand einer Nation, welche auf das Steuerwesen des Staats einen fühlbaren Einfluß nicht mehr auszuüben vermag.“
Die „Deutsche Zeitung“ betont, man brauche kein Bismarck⸗ enthusiast zu sein, um zu der Betrachtung zu gelangen, daß das Deutsche Reich seinem Schöpfer auch dann den Betrag von 20 000 ℳ für einen Hülfsbeamten nicht verweigern sollte, wenn es sich wirklich nur um einen Luxus, um eine Bequemlichkeit für den 70jährigen Staatsmann an der Spitze Deutschlands handeln würde. Das Blatt bedauert insbesondere, daß die deutschfreisinnige Partei die gkleinliche Rachepolitik“ des Centrums unterstütze, die deutschfreisinnige Partei diskreditire dadurch ihre eigene Sache.
Was die Stimmen der übrigen Auslandspresse betrifft, so beur⸗ theilt der Berliner Korrespondent der „Times“, der bekanntlich keine Gelegenheit vorübergehen läßt, seine Sympathien mit der syste⸗ matischen Opposition unseres Reichstages zu bekunden, die Haltung derselben gelegentlich der Debatten über den Etat des Auswärtigen Amtes diesmal sehr scharf. Er schreibt ungefähr:
Die Majorität verweigerte aus ostensiblen Sparsamkeitsgründen die bescheidene Forderung des Kanzlers für einen weiteren, dringend nothwendigen Assistenten mit dem armseligen Gehalt von 1000 Pfd. Sterl. jährlich. Das ist die Manier, in welcher die Opposition der Regierung ihre Weigerung, den Deputirten Diäten zuzugestehen, heimzahlt. Es ist wahrlich nicht zuviel gesagt: solche faktiöse Handlungsweise, solche Schäbigkeit (shabbiness) und solche Kleinlich⸗ keit (pettiness) sind niemals von einer Körperschaft zur Schau ge⸗ stellt worden, die sich selbst ein Parlament nennt und mit ihrer Macht über den Geldbeutel prahlt.
Die „Republique francçaise“ sagt: „Wir verhehlen nicht, uns scheint es, die Gegner des Fürsten Bismarck hätten sich ein möglichst ungünstiges Terrain erkoren, um ihrer Mißstimmung die Zügel schießen zu lassen. Von dem Standpunkte aus, auf welchen sich das gesammte Deutschland stellt, war die auswärtige Politik des Kanzlers stets sicher gestellt vor der legitimen Kritik, welche sich gegen seine innere Politik erhebt; und übel erscheint
es uns angebracht, sich der Anklage auszusetzen, systema⸗
tische Opposition machen zu wollen gegen den Staatsmann, der nicht allein die deutsche Einheit geschaffen hat, sondern der, eine unvergleichbar schwierigere Aufgabe, sie zu befestigen gewußt hat, indem man ihm einige Tausend Mark für seine Mit⸗ arbeiter und Untergebenen versagt. Dieses Schach dem Fürsten Bis⸗ marck kann uns ergötzen, uns Franzosen, denen er so viel Uebles zu⸗ gefügt hat; wären wir aber seine Landsleute, so würden wir es skandalös
finden (nous en serions scandalisés)“
Die „Neue Zürcher Zeitung“ schließt einen diese Sache betreffenden Artikel: „In dem Augenblick, wo wir die Feder weg⸗ legen, kommt das Telegramm unseres Berliner Correspondenten. Also doch! Die Liberalen haben aus Ranküne gegen Bismarck ihm die Mittel verweigert, die er zur richtigen Führung der auswärtigen Geschäfte für nothwendig erklärt. Wir konnten es nicht glauben und schämen uns unserer Kurzsichtigkeit nicht.“
Das „Hamburger Fremdenblatt“ behandelt die Ange⸗ legenheit in zwei unmittelbar auf einander folgenden Artikeln; im ersten derselben findet sich folgender Satz: „Die Ankündigung, daß sich die Mehrheit von 141 gegen 119 in dritter Berathung in eine Minderheit verwandeln würde, steht auf schwachen Füßen; es liegt nicht der geringste Anlaß zu der Ansicht vor, daß namentlich unter den Freisinningen sich in dritter Berathung mehrere von der Partei trennen würden.“ Man braucht aber nur 40 Zeilen weiter zu lesen, um im zweiten Artikel Folgendes — gewiß nach obiger Auslassung, mit Erstaunen — zu lesen:
„Das „Unerwartete“, das unser parlamentarischer Correspondent bei der Abstimmung über die Direktorstelle im Auswärtigen Amt hervorhebt, bestärkt uns in der Meinung, daß ein Fehler Seitens der deutschfreisinnigen Partei gemacht worden ist und wir hoffen, daß die Regierung in der dritten Lesung eine Anzahl verstärkter und ver⸗ besserter Gründe vorbringen wird, so daß auch unsere Partei die Position, unbeschadet der Sparsamkeit, annehmen kann.“
Die „Hamburger Reform“ sagt: „Wir können uns dieses, von der frersinnigen Partei unter Beihülfe des Centrums und der Sozialdemokraten erfochtenen Sieges nicht freuen, da wir der Ansicht sind, daß derselbe ein Pyrrhussieg, d. h. ein für die Sieger selbst mit den ungünstigsten Erfolgen verbundener Sieg ist. Wir scheuen uns auch trot unserer Zugehörigkeit zur freisinnigen Partei gar nicht, dies offen auszusprechen Wir wiederholen es hinter Denen, welche in diesem Falle entweder am unrichtigen Platze sparsam waren oder am unrichtigen Platze mit
ihren wirklichen Motiven zurückhielten, stehen die Wähler diesmal nicht, denn diese Waͤhler werden in ihrer großen Mehrzahl weder die zurückgehaltenen Motive, noch deren Zurückhaltung versteben, sondern sich einfach an die Thatsache halten, daß dem Reichskanzler eine
Hülfskraft abgeschlagen ist. Die freisinnige Partei im Reichstag hat
—
für das Centrum, dem es half, den Reichskanzler zu ärgern; für die liberal⸗konservativen und konservativen Parteien, indem es denselben die erwünschte Gelegenheit gab, zum Schaden ihrer Gegner nach links Stimmung für sich im Volke zu machen. Mögen Ultramontane und Welfen das Centrum für dessen Abstimmung loben: die Freisinnigen im Volke müssen ihre Abgeord⸗ neten bitten, ihr Votum zu ändern.“ 1
Der [E75 Correspondent“ äußert: „Es ist nicht das erste Mal, daß eine Reichstagssitzung unerquicklich verlaufen ist. Es gab schon oftmals Aerger und Verdrießlichkeit auf ver⸗ schiedenen Seiten, aber man konnte der Erregung des Augenblicks Rech⸗ nung tragen oder eine sonstige Entschuldigung obwalten lassen. Anders am Montag. Die Entrüstung über die Vorgänge dieses Tages geht tiefer und weiter. Der Zorn tritt in ihr hinter den Schmerz zurück über die Wunde, welche der größte Theil Derjenigen, die vor Allem. die Wohlfahrt und den Ruhm Deutschlands im Herzen tragen sollen, dem Ansehen des Vaterlandes geschlagen hat. Es liegt dem beklagenswerthen Verhalten des Deutschen Reichstages in einer an sich im höchsten Maße geringfügigen Vertrauensfrage des Reichs⸗ kanzlers keine Uebereilung, sondern eine abgekartete Berechnung zu Grunde, die man, so weit das Centrum dabei betheiligt ist, kaum anders als eine diabolische bezeichnen kann..
— In der Londoner „Allgemeinen Correspon⸗
denz“ lesen wir:
Der für den Fürsten Bismarck ungünstige Beschluß des Reichs⸗ tages wird von den meisten Zeitungen besprochen. Der „Standard“ nimmt Partei für den Reichskanzler und bezeichnet den Beschluß als bedauerlich und unzeitgemäß. Das konservative Blatt hält es indeß für möglich, daß der Reichtag, wenn er sich von seinem Spleen erholt, in irgend einem späteren Stadium den Posten bewilligen werde....
Der „Daily⸗Telegraph“ sagt: „Eine Handlung erstaunlicher Undankbarkeit ist von dem Berliner Reichstag begangen worden. Der Mann, dessen Genie und Hingebung das Deutsche Reich schuf und aufrechthielt, der Mann, dessen Arbeiten um des Reiches willen tita⸗ nisch gewesen und dessen Leben dem Dienste des Reiches gewidmet ist, bat das Parlament seines Vaterlandes um eine Geldbewilligung, um ihm und der Kanzlei, deren Chef er ist, offiziellen Beistand zu liefern. Kann es in Europa geglaubt werden, daß ein sozialistischer Abgeordneter, ein Hr. Vollmar, auf diese rührende Forderung nicht nur in Ausdrücken knickriger Weigerung, sondern thatsächlich mit einer gemeinen und ab⸗ sichtlichen Beleidigung antwortete? .. . „Wenn der Kaiser seine Prä⸗ rogative ausübte, indem er eine solche Versammlung nach Hause schickte, würde er den Beifall Europas ernten und vielleicht ein besseres und anständigeres Haus erlangen.“
Gewerbe und Handel.
Wien, 18. Dezember. (W. T. B.) Wie die „Polit. Corresp.“ mittheilt, ist in der heutigen Generalraths⸗Sitzung der österreichisch⸗ ungarischen Bank über die Betheiligung der Bank an der Insol⸗ venz der Böhmischen Bodenkredit⸗Gesellschaft Bericht er⸗ stattet worden. Danach war der letzteren im Jahre 1883 ein Reescomptekredit bis zum Betrage von 2 600 000 Fl. eingeräumt und wurde dieser Kredit für 1884 auf 2 Millionen festgesetzt. Die öster⸗ reichisch⸗ungarische Bank besitzt 700 000 Fl. Wechsel mit dem Giro der Böhmischen Bodenkredit⸗Gesellschaft, sämmtlich bei der Bankfiliale in Prag zum Escompte eingereicht und da⸗ selbst im Wege der regelmäßigen Censur angenommen; Accepte sind nicht im Besitz der Bank. Von den escomptirten Wechseln ist für 820 000 Fl. ein prompter Eingang bei Verfall der Wechsel zu er⸗ warten, ebenso sind weitere Accepte, im Betrage von 700 000 Fl., verschiedener Industrieunternehmungen hinreichend verbürgt, schwächer flankirt ist ein Betrag von 178 000 Fl., wofür die Bank jedoch Sicherheiten von nahezu 100 000 Fl. besitzt. Soweit die Verhält⸗ nisse sich übersehen lassen, dürfte für die österreichisch⸗ungarische Bank nur ein mäßiger Verlust resultiren. Die gesammte Geschäftszunahme bei der Bankfiliale Prag in der letzten Woche betrug 2 389 000 Fl.
— 18. Dezember, Abends. (W. T. B.) In einem Commu⸗ niqué der Niederösterreichischen Eskomptegesellschaft wird mitgetheilt: der Vorstand der Eskomptekasse, Lukas Jauner, sei seit heute Vormittag 9 ½ Uhr verschwunden, die Gesellschaft habe davon polizeiliche Anzeige erstattet. Eine sofort vorgenommene Kassen⸗ revision habe ergeben, daß an baarem Gelde 1 509 960 Fl. und an Werthpapieren 550 000 Fl., zusammen 2 059 960 Fl. fehlten. Bei Gelegenheit der letzten, am 18. November d. J. vorgenommenen Kassenrevision habe sich Alles in Ordnung befunden; die Verun⸗ treuungen hätten daher anscheinend in der letzten Zeit stattgefunden. — Der Escompteur der Bank. Heinrich Kuffler, wurde verhaftet.
— 19. Dezember. (W. T. B.) Die Polizeibehörde traf die umf ssendsten Maßnahmen zur Ergreifung Jauners und über⸗ mittelte noch gestern Nachmittags sämmtlichen Behörden des In⸗ landes, des Auslandes und der Hafenstädte telegraphisch detaillirte Meldungen und das Signalement Jauners; auf seine Ergreifung sind außer einer Belohnung von 2000 ℳ noch eine fünfprozentige Prämie von dem wiedererlangten Gelde ausgesetzt. In der Kasse Jauners sind zahlreiche von Kuffler gezeichnete Bons über die aus dem Gelde der Eskomptebank von Jauner an ihn geleisteten kolossalen Zahlungen vor⸗ gefunden worden. Der Verwaltungsrath machte noch Nachts theils aus eigenen Mitteln, theils durch Aufbringung bei anderen Banken 10 Millionen mobil, um gegen alle Eoentualitäten geschützt zu sein. Wien, 19. Dezember. (W. T. B.) Die Eskomptebank, bei welcher Massenkündigungen erfolgen, honorirt alle Kündigungen ohne Rücksicht auf die Verfallzeit. Die Gemeinde von Wien hat die bei der Eskomptebank deponirten vier Millionen Gulden
gekündigt. 18. Dezember. (W. T. B.) Wolle ruhiger,
„Bradford, stetig, wollene Garne stetig, wollene Stoffe belebt, Preise un⸗ (W. T. B.) Die Zoll⸗
befriedigend. St. Petersburg, 19. Dezember. einnahmen betrugen bis zum 1. November c. [83 010 944 Rubel gegen 85 310 025 Rbl. in dem gleichen Zeitraume des Vorjahres. Submissionen im Auslande. —
I. Britisch⸗Indien. ezember. 2 Uhr. „Secretary of State for India in Coun- cil.“ India office Westminster SW. London. Lieferungen von Eisen⸗ Material für den Bau von Brücken. Näheres an Ort und Stelle.
II. Italien.
1) 26. Dezember 10 Uhr. Rom. Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Arbeiten und Lieferungen für die Regulirung der Flüsse Brenta und Bacchiglione und Verbesserung der Drainage des am rechten Ufer der genannten Flüsse gelegenen Terrains. Voranschlag 4 980 400 Lire. Kaution provis.: 200 000, definit.: 500 000 Lire. 2) 29. Dezember, 10 Uhr. Rom. Ministerium der öffentlichen Ar⸗ beiten und Como, Präfektur. Band des ersten Theils der Eisen⸗ bahn Lacco — Como. Länge 10 976 m. Voranschlag: 2 423 000 Lire. Kaution provisorisch: 121 000, definitiv: 242 000 Lire. 6 Näheres an Ort und Stelle.
III. Niederlande. 1““ 1 1) 24. Dezember, 2 Uhr. Gemeindeverwaltung zu Vlissingen im Raadhuize. 3 Lieferung einer eisernen Brücke auf gemauerten Endpfeilern über den Middelburg⸗Vlissingschen Kanal. Bedingungen liegen bei dem Gemeinde⸗Baumeister zur Einsicht aus und sind bei demselben für 0,50 Fl. käuflich. 2) 26. Dezember. Timmerhuis zu Rotterdam.
Lieferung von gezogenen eisernen Röhren, verzinnten bleiernen
Röhren, rothen und gelben kupfernen Röhren, gegossenem
Eisenwerk und anderen Materialien für den Bedarf der
städtischen Gasfabrik.
Bedingungen liegen in der Gemeinde⸗Gasfabrik zur Einsicht aus eedyk) und sind käuflich für 0,25 Fl. bei Wittwe P. van
6 “
(Ost
IV. Dänemark.
10. Januar 1885. Schmidt & Bichel, General⸗Unte des Baues der Gjedser Eisenbahn. Lieferung 1) von 33 Schwellen und ca. 3300 Kubikfuß Weichenzimmerholz und 2) p 1155 t 45 Ibs. Stahlschienen mit zugehörigen Verbindungstheilen.”
Bedingungen einzusehen auf dem Hauptkomtoir der Genannt im Ladeplatz Faxe (Seeland). en
Verkehrs⸗Anstalten.
Nach einer Mittheilung der französischen Postverwaltung werd aus Anlaß des Erlöschens der Cholera in Neapel die französit schen Postdampfer g
1) der wöchentlichen Linie von Marseille nach Alexandri vorerst bei jeder zweiten Fahrt, zunächst am Sonnabend, den 27. 9
zember und 2) der zweiwöchigen Linie von Marseille nach Shanghaj bei jeder Fahrt, das erste Mal am Dienstag, den 23. Dezember 1 Neapel wieder anlegen. Aus diesem Anlaß werden 8 Neapel anlegenden Schiffe der genannten Linien wieder wie früher Egypten
zur Beförderung von Briefsendungen aus Deutschland nach (W. T. B.) Der Postdampfer
bez. Ostasien über Neapel benutzt werden.
Hamburg, 18. Dezember. „Rugia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, heute Morgen in New⸗York eingetroffen.
Libau, 18. Dezember. (W. T. B.) Bis heute Vormittag 11 Uhr sind, nachdem sich die bisherigen Stürme in der Nacht ge⸗ legt hatten, 18 Dampfer aus dem Hafen gegangen. Falls die ruhige See anhält, werden auch die großen, Leichter bedürfenden Dampfer und Segler in See gehen und die auf der Rhede ankern⸗ den 8 Dampfer in den Hafen laufen.
Berlin, 19. Dezember 1884.
Leipzig, 18. Dezember. (W. T. B.) Hochverraths⸗ Prozeß gegen Reinsdorf und Genossen. In der heutigen Nachmittagssitzung wurde die Beweisaufnahme zu Ende geführt. Der Zeuge Sattlermeister Fellbecker aus Barmen deponirte: der Angeklagte Rupsch habe längere Zeit bei ihm gearbeitet und in der ersten Zeit keinen Grund zur Unzufriedenheit gegeben, bis er sich mit den Sozialdemokraten eingelassen habe. Später habe er (Zeuge) entdeckt, daß Rupsch ihn bestohlen; als er ihm dies vor⸗ gehalten, habe Rupsch gesagt, die Sozialdemokraten hätten ihn dazu verführt. — Der Zeuge Klempnermeister Brinkmann aus Barmen sagte aus: Rupsch habe gegen ihn geäußert, es werde mit den Sozialdemokraten noch ein schlimmes Ende nehmen; es sei ihm aber gleich, ob so oder so. — Der Schriftsetzer Sommereisen giebt an: Reinsdorf habe mit ihm in einer Druckerei gearbeitet; er habe einmal gesehen, wie Reinsdorf aus Paris einen Brief mit einem 100⸗Fres.⸗ oder 50⸗Fres.⸗Billet erhalten habe. Zeuge Färber Boellhof aus Elberfeld deponirte betreffs eines an seine Adresse gelangten Briefs mit 100 ℳ Inhalt aus New⸗York: er wisse nicht, wie er zu diesem Gelde ge⸗ lange. — Zeuge Schiebeck aus Elberfeld gab an: Reinsdorf habe ihm gesagt, er werde eine große That verüben, und den Zürichern einen Streich spielen; ganz Deutschland werde an ihn denken. Reins⸗ dorf habe stets einen schweren Revolver bei sich getragen, auch eine
lasche mit Schwefelsäure besessen. — Der Gerichtshof beschloß, die
eugen Palm und Westweber nicht zu vereidigen, da sie der Theil⸗ nahme verdächtig seien. — Nachdem noch mehrere Schriftstücke ver⸗ lesen worden waren, wurde die Beweisaufnahme geschlossen. Morgen früh 9 Uhr beginnen die Schlußvorträge. Die Verkündigung des Urtheils wird am nächsten Montag Mittag erwartet.
— 19. Dezember. (W. T. B.) Die von der Reichsanwalt⸗ schaft gestellten Strafanträge lauten: Gegen Reinsdorf auf Todesstrafe und 15 Jahre Zuchthaus, gegen Bachmann auf 12 Jahre Zuchthaus, gegen Rupsch und Küchler auf Todesstrafe und je 12 Jahre Zuchthaus, gegen Holzhauer auf 10 Jahre Zuchthaus, gegen Soehngen und Rheinbach auf je 5 Jahre Zuchthaus; bezüglich Toellners ist Freisprechung beantragt. — 8 1
Im Residenz⸗Theater wird heute und morgen „Der Club⸗ gegeben und sindet das nächste Auftreten des Sgr. Ernesto Rossi erst am Sonntag statt.
—
Im Königlichen Opernhause gelangte gestern Abend, am Geburtstage von Carl Maria von Weber (geboren am 18. Dezem⸗ ber 1786 zu Eutin in Oldenburg) zum 500. Male der „Freischütz“
zur Aufführung. Zum ersten Male ist diese Oper in Berlin am 18. Juni 1821 gegeben und vom Publikum gleich mit unbeschreiblichem Jubel aufgenommen worden. Interessant dürften nachstehende Notizen sein, welche, wie die „Nat.⸗Ztg.“ anführt, in Bezug auf diesen Abend in dem vorhandenen Tagebuche C. M. von Webers sich vorfinden. „Abends als erste Oper im neuen Schauspielhause: „Der Frei⸗ schütz“, wurde mit dem unglaublichsten Enthusiasmus aufgenommen. Ouverture und Volkslied da capo verlangt, überhaupt von 17 Musik⸗ stücken 14 lärmend applaudirt. Alles ging aber auch vortrefflich und sang mit Liebe; ich wurde herausgerufen und nahm Madame Seidler und Mlle. Eunicke mit heraus, da ich der Anderen nicht habhaft werden konnte. Gedichte und Kränze flogen. Soli deo gloria.’“ Unverändert im Laufe der Zeiten ist die Anziehungskraft dieser Oper auf das Publikum geblieben und wird es wohl bleiben bis in alle Ewigkeit, so lange deutsches Land und deutsches Wesen bestehen. Als Schreiber dieser Zeilen gestern Abend vor dem Beginne der Vorstellung die Billetkasse passirte, da war bis zum letzten Rang hinauf kein Billet mehr vorhanden, und viele Personen noch kamen, die den Eintritt ins Theater nicht mehr erlangen konnten. Ein Verdienst, daß dieser Erfolg zu verzeichnen, ist aber auch der Verwaltung der Königlichen Schauspiele zuzusprechen für die Sorgfalt, mit welcher die gestrige Aufführung vorbereitet worden. Die ersten Gesangskräfte unserer Bühne waren sämmtlich beschäftigt: es sangen Fr. Sachse⸗Hofmeister die Agathe, Frl. Leh⸗ mann das Aennchen, die Damen Frls. Leisinger, Götze und Seehofer die Brautjungfern, Hr. Niemann den Max, Hr. Fricke den Caspar, Hr. Betz den Eremiten und außerdem die Herren Krolop (den Erb⸗ förster) Schmidt (Ottokar) und Lieban (Kilian). Voll und ganz waren sämmtliche Künstler bei ihren Aufgaben und gestalteten durch ihre Hingabe den gestrigen Abend zu einem besonderen Fest für deutsche Kunst und deutsches Können! Hr. Niemann war prächtig bei Stimme und sang seine Partie lyrisch und weich, ohne jegliche Uebertreibung in Spiel und Kraft des Tones. Unsere besondere Hochachtung müffen wir diesem Meistersänger aussprechen, der gestern bewiesen hat, welch bedeutendem Maße er die Technik des Gesanges beherrscht. Vollendet gelangten gerade die lyrischen Stellen seiner großen 5 im 1. Akt zur Ausführung, so die Arie „Durch die Wälder“ und da darauf folgende Andante con moto „Jetzt ist wohl ihr Fenster offen. 5 18 Sachse⸗Hofmeister glänzte durch die Schönheit ihres Soprans und F. nnigkeit ihres Vortrages, während Frl. Lehmann durch die muster haft vollendete Ausführung des Aennchen den rauschendsten Beffag bei offener Scene errang. Das Orchester spielte vorzüglich; hn zückend klang das Piano der Begleitung in dem Adagio. Satze d; großen Scene und Arie der Agathe (LCeise, leise, fromme Weise 872 — Möchten dem echte, schöne Musik liebenden Publikum die lahgh gänglichen Klänge des Weberschen „Freischütz“ noch oft in solcher Ge⸗ stalt vorgeführt werden!
—
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. Elsner⸗ Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage), sowie das Verzeichniß der gezogenen Schuldverschreibungen
Zit ihrem Verhalten für verschiedene andere Parteien die Kastanien aug dem Feuer geholt und sich dabei die Finger verbrannt:
Waesberge & Zoon, Buchdrucker, Houttuin Nr. 73.
8 8.
der Staats⸗Anleihe vom Jahre 1868 A.
88
8 8 “
schen Reichs⸗
Erste Beilage
Anzeiger und Königlich Preußischen Staats
Berlin, Freitag, den 19. Dezember
1884.
hes Heutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Ureuhischen Stants-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 82.
Zaserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ regzister nimmt an: die Königliche Expedition
1. Steckbriefe und Untersuchangs-Sachen.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u dergl
3. Verküufe, Verpachtungen, Submissionen etc.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Fapieren.
,— —
In der Börsen- beilage.
Deffentlicher Anzeiger.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken un Gresshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. 8. Theater-Anzeigen. 9. Familien-Nachrichten. †
8
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendauk“, Rudolf Mosse, Haaseustein & Bogler, G. 9. Danbe & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
2
Annonren⸗Bureaux. B 24
Freckbriefe und Untersuchungs Sachen.
[576171 Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Stellmacher Julius Carl Paul Bellag, am 26. Oktober 1854 zu Trebschen, Kreis Züllichau⸗Schwiebus, geboren, ulezt in Berlin wohnhaft gewesen, welcher sich ver⸗ borgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen schweren Diebstahls in den Akten c./a. Bellag und Genossen J. J. 301/84 verhängt. 1 Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt⸗Moabit 11/12, abzuliefern. 1 8
Berlin, den 15. Dezember 1884.
Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte II.
Beschreibung: Größe etwa 167 cm, Haare dunkel⸗ blond, Bart Schnurrbart und kleine Fliege, Gesicht ctwas pockennarbig, Sprache deutsch. Kleidung: graue Hose, brauner Rock, schwarze seidene Tuch⸗
mütze.
(57600] Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Bergmann Adam Hehr, zuletzt in Essen wohnhaft, welcher flüchtig ist resp. sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen einfachen Diebstahls (§. 242 St. G. B.) verhängt. 8
Es wird ersucht, dens in das Gerichtsgefängniß (J. 1537. 84.) 8
Essen, den 16. Dezember 1884.
Königliche Staatsanwaltschaft. 8
Beschreibung: Größe 1,65 m, Statur gesetzt, Haare schwarz, ohne Bart. Kleidung: hellgraue Foppe, dunkle Hose, kleiner runder Filzhut.
denselben zu verhaften und zu Essen abzuliefern.
57598 biger “ 17. April 1883 gegen den Schiffer Diedrich Rohdenburg aus Trupermoor erlassene Steckbrief wird damit erneuert. Lilienthal, 15. Dezember 1884. Kshnigliches Amtsgericht. II. [57599]
A. Thiemig.
Der gegen den Drahtbinder Johann Plasceck aus Gr. Divina in Ungarn, im öffentlichen Anzeiger für Hannover de 1882 Stück 36 Nr. 4254 unterm 25,/8. 82 erlassene Steckbrief wird damit erneuert.
Lilienthal, 15. Dezember 1884.
Königliches Amtsgericht. II. A. Thiemig.
57602
öffentlichen Anzeiger für Hannover de
1882 Stück 4 Nr. 462 unterm 18. Januar 1882
gegen den Arbeiter Diedrich Gerken aus Heudorf
erlassene Steckbrief wird damit erneuert.
Lilienthal, 15. Dezember 1884. Königliches Amtsgericht. II
A. Thiemig.
667603] Der wider den Arbeiter Heinrich Brandt Heimsen im Stück 15 Nr. 1384 des öffentlichen Anzeigers de 1881 erlassene Steckbrief wird damit erneuert.
Lilienthal, den 16. Dezember 1884.
Königliches Amtsgericht. II. A. Thiemig.
““ Der gegen den Arbeiter und Colporteur Friedrich Pröhl, geboren am 16. Januar 1857 zu Düshorn im öffentlichen Anzeiger für die Provinz Hannover de 1882 Stück 7 Nr. 907 unterm 10/2. 882 erlassene Steckbrief wird damit erneuert.
Lilienthal, den 15. Dezember 1884. Känigliches Amtsgericht. II. 8 A. Thiemig.
[57605] Der gegen den Kaufmann Diedrich Wischhusen aus Blockland, Stadt Bremer Gebiets, im öffent⸗ lichen Anzeiger des Amtsblatts für die Provinz Hannover de 1882 Stück 44 Nr. 5263 unterm 24,10. 82 erlassene Steckbrief wird damit erneuert. Lilienthal, den 16. Dezember 1884. Königliches Amtsgericht. II. A. Thiemig. (57606] Der gegen den Kanonier und Arbeiter Heinrich Friedrich Heuer, geboren am 5. März 1854 zu Ströhen, Kreises Diepholz, im öffentlichen Anzeiger für die Provinz Hannover de 1882 Stück 16 Nr. § unterm 15./4. 82 erlassene Steckbrief wird da⸗ t erneuert. “ Lilienthal, 15. Dezember 1884. Königliches Amtsgericht. II. A. Thiemig. (57608] Der gegen den Arbeiter Hinrich Munß, geboren den 25. November 1833 zu Hubbertsdorf, Amts Schwartau, Fürstenthum Luͤbeck, im öffentlichen An⸗ seiger für Hannover de 1882 Stück 4 Nr. 463 unterm 18. Januar 1882 erlassene Steckbr. . amit erneuert. Lilienthal, den 15. Dezember 1884.
[57607] Der im öffentlichen Anzeiger Stück 25 Nr. 1807 de 1880 gegen den Dienstknecht Sigismund Lichten⸗ stern aus Wieliecka in Oesterreich, zuletzt in Altona, enthaltene Steckbrief wird damit erneuert Lilienthal, 15. Dezember 1884. Königliches Amtsgericht. II.
A. Thiemig. Der unterm 30. Oktober 1880 gegen den Torf⸗ schiffer Martin Stelljes aus Hüttenbusch, wegen Zolldefraude erlassene Steckbrief wird damit er⸗ neuert. Lilienthal, den 15. Dezember 1884.
Königliches Amtsgericht. II.
nIEeuttg. [57610] Der gegen den Arbeiter Hermann Osmer aus Lilienthal im öffentlichen Anzeiger für die Provinz Hannover de 1882 Stück 36 Nr. 4255 unterm 3./9. 82 erlassene Steckbrief wird damit erneuert. Lilieuthal, den 15. Dezember 1884.
Königliches Amtsgericht. II A. Thiemig.
[57611] Der unterm 24. September v. IJs. gegen den aus dem hiesigen Gefängnisse entwichenen Schlachter und Arbeiter Franz August Berger aus Berlin, welcher sich auch wohl Franz August Gleichmann aus Reisen in Sachsen nennt, erlassene Steckbrief wird damit erneuert. Lilienthal, den 15. Dezember 1884. Koönigliches Amtsgericht. II. A. Thiemig. [57612] Der im öffentlichen Anzeiger de 1879 Stück 2 Nr. 93 Seitens des vormaligen hiesigen Polizei⸗ anwalts erlassene Steckbrief wider den Reservisten Diedrich Geflen aus Neumooringen wegen unerlaub⸗ ter Auswanderung wird damit erneuert. Lilienthal, 15. Dezember 1884. Königliches Amtsgericht. II Fv. Thiemko. [57613] Der unterm 29. August d. Js. gegen den Arbeiter Christian Hinrich Gerdes aus Hemelingen erlassene Steckbrief wird damit erneuert. Lilienthal, den 15. Dezember 1884. Königliches Amtsgericht. II. A. Thiemig.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
[53564. Aufgebot.
Es ist das Aufgebot folgender angeblich verloren gegangener Werthpapiere: 3 a. der 3 fünfprozentigen unkündbaren Pfandbriefe der Preußischen Hypotheken⸗Aktien⸗Bank zu Berlin Serie IV. Litt. . Nr. 42 391, 42 396 und 42 397 über je 100 Thaler (300 ℳ), vom Dr. med. Wilhelm Klemm zu Mühl⸗ hausen i. Th., der Prioritätsobligation II. Emission der Aachen⸗Mastrichter Eisenbahn⸗Gesellschaft Nr. 10 584 über 300 ℳ, vom Generallieutenant zu Berlin, 8 des 4 ½ prozentigen Centralpfandbriefes der Preußischen Centralbodencredit⸗Aktien⸗Gesell⸗ schaft zu Berlin Litt. D. Nr. 1312 de 1877 über 300 ℳ, von Frau Johanna Eggert, geb. Keibel, zu Berlin, beantragt. 1 Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf 1 den 9. Januar 1886, Vormittags 11 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Jüdenstr. 58 im Saal 21, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Berlin, den 10. Dezember 1882. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 54.
von Bülow
* 8 “ 811““
18753222 “ Der Fleischermeister Julius Schmeißer zu Blanken⸗ heim hat das Aufgebot des für seinen Sohn Udo
kc se zu 59 am 10. Juni 1883 verloren beantragt. r aufgefordert, spätestens in dem auf
den 17. März 1885, Vormittags 10 Uhr,
genfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen! Sangerhausen, den 5. August 1884. Königliches Amtsgericht. Abtheilung I
[49795]
Schmeißer (geb. den 1. November 1874) ausgestellten Sparkassenbuches Nr. 20765 der städtischen Spar⸗ Sangerhausen über noch 410 ℳ 65 ₰, gegangen ist, Der Inhaber des Sparkassenbuches wird
vor dem unterzeichneten Gerichte — Zimmer Nr. 10 — anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte an⸗ zumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, 888
Der Tischlermeister Carl Ehrhardt aus Greifen⸗ hagen, geboren im Jahre 1818, Sohn des Zimmer⸗
nichts ermittelt worden.
[57482]
Diejenigen,
welche
Königliches Amtsgericht.
F. Gaul, Rechtsanwalt. Veröffentlicht: Breuer,
Kriese, Beide verstorben, welcher im Februar 1874 behufs Ankaufs von Waaren nach Stettin gereist ist, und von da nach Berlin gereist sein soll, ist seitdem verschollen. Seine zweite Ehefrau, Auguste Rosalie, geb. Anton, sprach damals die Vermuthung aus, daß r er nach Amerika ausgewandert sei. Doch ist hierüber
Durch rechtekräftiges Urtheil des Königlichen Land⸗ 0. 1 gerichts II. Civilkommer zu Cöln, vom 25. Novem⸗ solchen Antrage ist alsdann, ber 1884, wurde die zwischen den Eheleuten Fried⸗ rich Wilhelm Hartoch, Kaufmann, und Elise, ge⸗ borene Kessel, zu Cöln, bestandene eheliche Güter⸗ gemeinschaft für aufgelöst erklärt, an deren Stelle völlige Gütertrennung ausgesprochen und die Parteien zur Auseinandersetzung und Liquidation Königl. Notar Graffweg zu Cöln verwiesen. Cöln, den 15. Dezember 1884.
vor
Gerichtsschreiber des Königl. Landgerichts.
u
u b
Auf Antrag der Kinder desselben, des Gerichts⸗b Aktuars Hermann Ehrhardt und der Emilie, geb. Ehrhardt, verw. Maspfuhl, eragebt daher die Auf⸗ forderung an den bezeichneten Tischlermeister Carl Ehrhardt, sich spätestestens in dem auf den
1. September 1885. Vormittags 11 Uhr, im hiesigen Gerichtslokal anberaumten Aufgebots⸗ termine persönlich oder schriftlich zu melden, widrigen⸗ falls er für todt erklärt werden wird. über das Leben des Ver⸗ schollenen Auskunft zu geben vermögen, wollen Mit⸗ theilung davon hierher machen. Greifenhagen, den 31. Oktober 1884
2
den
[52252]
von
10255 11097 11720 12416 12918 13683 14291 14989
4217.
2494
4707
5613
7055
7947
9041
10276 11964 12421 13242 14004 14639 15335 16106 16722 17140 17817 18208 18754 19246 19811
1298 3324 5343 6316 7812 8541 9415 10471 11986 12355 12673 12967 13351 13916 14470 15108 16228
Königliches Amtsgericht. II. A. Thiemig.
meisters Ehrhardt und dessen Ehefrau,
geborene
17271
Litt.
7137 7998 8007 8011 9055 9081 9119
Verloosung, Amortisation,
A.
3223 3330 3409 4241 4670 4898 5529 5833 5945 6729 6773 6822 8550 8685 8716
10296 11122 11791 12541 12956 13802 14462
1097
10614
11995 12426 13387 14222 14681 15358 16194 16796 17490 17838 18228 18777 19361 20097
10519 12044 12399 12817 12983 13353 13920 14618 15136 16279
Papieren. Bekanntmachung.
Rentenbriefen der folgende Appoints gezogen worden: à 1000 Thlr. 117 Stück und zwar die Nummern: 31 145 248 1107 1476 1582 1841 1978 2115 2387 3057 3159 3442 3496 3595 4035 4051 4055 5044 5137 5225 5268 5380 5451 6068 6093 6172 6180 6419 6436 7500 8095 8282 8350 8802 8858 8974 9045 9214 9371 9476 9634 9930 10042 10161 8S 10246 10251 1088
7005
10634 11135 11869 12670 13215 14024 14615
15131 15132. 1 Litt. B. à 500 Thlr. = 1500 ℳ 34 Stück 47 93 175 228 392 678 1110 1264 1480 1735 1892 2595 2655 2736 2837 3464 3543 4026 4167
und zwar die Nummern: 812 817 1933 2028 2121 2175 2266 2920 3219 3236 3304 3345
1102²
2859 2971 3701
10919 12047 12545 13528 14270 14707 15474 16246 16815 17510 17879 18361 18942 19393 20264
3481 3570 3911 5593 5707 5725 6416 6497 6649 7824 7908 7923 8668 8847 8969 9772 9839 9929
11042 12082 12400 12841 13116 13424 14001 14716 15213 16436
7310
10859
11493 11978 12677 13277 14048 14696
11501 12004 12730 13550
4189
760
10998 11572 1213
Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen
Bei der in Folge uanserer Bekanntmachung vom 15. v. M. stattgefundenen öffentlichen Verloosung Provinz Sachsen
3000
12886 13664 14260 14864
1*
Litt. C. à 100 Thlr. = 300 ℳ 173 Stück und zwar die Nummern: 20 107 216 404 609 661 1047 1229 1389 1539 1677 1778 1955 2122 2371 3884 4147 4324 4497 4678 4868 4979 4980 5021 5083 5225 5300 5380 5666 5797 5929 6369 6561 6801 6972 7038 7227 7416 7469
3 7683
8292 8483 8618 8755
9251 9653 9715 9818 10037
11165 12058 12803 13559 14286 1473
15496 16281 16825 17553 18056 18447 19035 19426 20512
28
11172 12153 12832 13580 14406 14805 15642 16453 16844 17586 18101 18489 19074 19451 20713
58 88
11513 1 122871 13182 1 13914 1 14474 1 15088 1 15739 1 16570 1 16972 1 17587 18181 1 18517 19111 19669 21011
2 2
Litt. D. à 25 Thlr. = 75 ℳ 154 Stück und zwar die Nummern: 647 717 775 790 1001 1006 1013 1120 1210 1283 1465 2069 2122 2130 2418 2966 3135
182 197
4323 4463 4851 4939
10082 11196 12099 12481 12846 13123 13510 14037 14733 15711 16589
10182 11317 12106 12506 12851 13127 13603 14285 14965 15810 16762
5805 5883 6070 6118 6721 6754 6959 7169 7955 8181 8211 8312 9021 9157 9194 9235
10253
11603
12199 12512
12882 13213 13609 14422 14992 15968 16896
17675 17821 17985 18139 19258.
11087 11622 12 12890 13681
14940
17716
18548 19168 19709
sind ℳ
2319
4272
7791 9024
1571 2362 3217 3976 4528 5246 5911 6621 713³9
8139
1242. 545
3243 4969 6170 7551 8520 9281 10462 11664 12213 12520 12934
13326
13901½ 14431 15050
werden aufgefordert, gegen Quittung und Einliefe⸗
Nr. 1, tagen von 9 bis Vom 1. April k. J. ab der vorbezeichneten Nentenbriefe anf. der Verjährung der ausgeloosten Rentenbriefe ist die Bestimmung des Gesetzes über die Errichtung von Rentenbanken vom achten.
Rentenbriefen steht es Rentenbriefe mit der Post an die Rentenbank⸗Kasse portofrei einzusenden und den Antrag zu stellen, daß die Uebermittelung des Geldbetrages auf gleichem Wege, und soweit solcher die Summe von 400 ℳ nicht übersteigt, durch Postanweisung, jedoch auf Gefahr und Kosten des Empfängers erfolge. Einem
Erhebung von Summen über 400 ℳ handelt ordnungsmäßige Quittung beizufügen.
[52251]
15. v. Mts. stattgefundenen öffentlichen Verloosung von Rentenbriefen der Provinz Hannover sind folgende Appoints gezogen worden:
Litt. E. à 10 Thlr. = 30 ℳ 8 Stück nd zwar die Nummern 12801 bis 12808. Die Inhaber der vorbezeichneten Rentenbriefe
ung der Rentenbriefe in coursfähigem Zustande nd der dazu gehörigen Coupons Ser. V. Nr. 6 is 16 nebst Talons, den Nennwerth der Ersteren ei der hiesigen Rentenbank⸗Kasse, Domplatz vom 1. April k. J. ab, an den Wochen⸗ 12 Uhr in Empfang zu nehmen. hört die BVerzinsung Wegen
2. März 1850 §. 44 zu be⸗
Den Inhabern von ausgeloosten und gekündigten frei, die zu realisirenden
sofern es sich um die eine
Magdeburg, den 19. November 1884. Königliche Direktion der Rentenbank für die Provinzen Sachsen und Hannover.
3 Bekanntmachung. Bei der in Folge unserer Bekanntmachung vom
= 3000 ℳ 5 Stück,
Litt. A. à 1000 Thlr. und zwar die Nummern: 434 500 528 654 758. Litt. B. à 500 Thlr. 15 die Nummer: ELitt. C. à 100 Thlr. = 300 ℳ 6 Stück, und zwar die Nummern: 368 432 622 959 988 1040. Litt. D. à 25 Thlr. = 75 ℳ 5 Stück, und zwar die Nummern: . 11 318 339 1206 1254. Litt. E. à 10 Thlr. = 30 ℳ 6 Stück, und zwar die Nummern: 203 341 502 844 898 917. Die Inhaber der vorbezeichneten Rentenbriefe wer⸗ den aufgefordert, gegen Quittung und Einlieferung der Rentenbriefe in coursfähigem Zustande und der dazu gehörigen Coupons Ser. II. Nr. 15 und 16 nebst Talons, den Nennwerth der Ersteren bei der hiesigen Rentenbank⸗Kasse, Domplatz Nr. 1, vom 1. April k. Is. ab an den Wochentagen von 9 bis 12 Uhr in Empfang zu nehmen. Vom 1. April k. Is. ab hört die Verzinsung der e neten Rentenbriefe auf. Wegen der Verjährung der ausgeloosten Rentenbriefe ist die Bestimmung des Gesetzes über die Errichtung der Rentenbanken vom 2. März 1850 §. 44 zu beachten. Den Inhabern von ausgeloosten und gekündigten Rentenbriefen steht es frei, die zu realifirenden Rentenbriefe mit der Post an die Rentenbank⸗Kafse portofrei einzusenden und den Antrag zu stellen, daß die Uebermittelung des Geldbetrages auf gleichem Wege und so weit solcher die Summe von 400 ℳ nicht übersteigt, durch Postanweisung, jedoch auf Gefahr und Kosten des Empfängers erfolge. Einem solchen Antrage ist alsdann, sofern es sich um die Erhebung von Summen über 400 ℳ handelt, eine ordnungsmäßige Quittung beizufügen. Magdeburg, den 19. November 1884. Königliche Direktion der Rentenbank für die Provinzen Sachfen und Hannover.
1500 ℳ 1 Stück,
[52253] Belanntmachung. In dem am 19. d. Mts. zur Ausloosung von Schuldverschreibungen der min der hiefigen Provin⸗ zial⸗Rentenbank vereinigten Eichsfeldschen Til⸗ gungskasse für das Halbjahr 1. Januar bis ultimo Juni 1885 hierselbst abgehaltenen Termine sind folgende Schuldverschreibungen ausgeloost worden: 1) von Litt. A. à 3 ⅛ %. à 1500 ℳ (500 Thlr.) 5 Stück Nr. 11 213 296 534 700. 2) von List. B. à 4 %. 8 à 1500 ℳ (500 Thlr.) 10 Stück Nr. 714 1509 1562 1635 1977 1984 2156 2507 2577 4151. à 300 ℳ (100 Thlr.) 8 Stück Nr. 770 873 1799 1885 2614 2845 2857 2981. à 150 ℳ (50 Thlr.) 6 Stück Nr. 6412 1264 2074 2097 2179 2182. à 75 ℳ (25 Thlr.) 2 Stück Nr. 1096 2692. Die Zahlung der Beträge derselben und der halb⸗ jährlichen Zinsen pro 1. Januar bis ultimo Juni 1885 erfolgt vom 1. Juli 1885 ab je nach der Wahl der Interessenten entwederz 1) durch die Kasse der unterzeichneten Ren⸗ tenbank, Domplatz Nr. 1, hierselbst, in den Vor⸗ mittagsstunden von 9 bis 12 sofort gegen Zurück⸗ lieferung der ausgeloosten Schuldverschreiburgen im covrsf’ higen Zustande, oder 2) durch die Königliche Kreiskasse zu Heiligen⸗ staf,t binnen 10 Tagen nach der an dieselbe im cg ursfähigen Zustande bewirkten Uebergabe der
15997 16973
Schuldverschreibungen, gegen Rückgabe der von der Kreiskasse darüber einstweilen aus ustellenden Em⸗ pfangsbescheinigung. 8 8
XII42S- 9nn