1885 / 1 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 02 Jan 1885 18:00:01 GMT) scan diff

„Bismarck“

S. M. Av. „Loreley“

müsse.

Korvette „Olga“, 10 Geschütze, Kommandant Korvetten⸗Kapitän

Später erschienen die landsässigen Fürsten mit ihren Ge mahlinnen, die Generalität, die aktiven Staats⸗Minister unter Führung des Reichskanzlers Fürsten von Bismarck, und um 1 ½ Uhr die am Kaiserlichen Hofe akkreditirten Botschafter zur Gratulation im Kaiserlichen Palais.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin empfing gestern, gleichzeitig mit Sr. Majestät dem Kaiser und König, die Glückwünsche der Königlichen Familie und des Hofes sowie der landsässigen Fürsten und Fürstinnen.

Sodann ertheilte Ihre Majestät dem Reichskanzler Fürsten von Bismarck und dem Staats⸗Ministerium Audienz.

Dem Gottesdienst wohnte Ihre Majestät in der Kapelle des Augusta⸗Hospitals bei.

Das Familiendiner fand im Kaiserlichen Palais statt.

Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin begaben Sich gestern Vormittag 9 ½ Uhr zur Neujahrs⸗Gratulation zu Ihren Majestäten und sodann zum Gottesdienst in den Dom.

Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz erschien um 12 Uhr mit den Generälen noch einmal zur Gratulation im Kaiser⸗ lichen Palais und machte im Laufe des Nachmittags den hier anwesenden Botschaftern und deren Gemahlinnen Höchstseinen Neujahrsbesuch.

Um 5 Uhr waren die Kronprinzlichen Herrschaften zum Familiendiner bei Ihren Majestäten.

Abends 7 Uhr besuchte Se. Kaiserliche Hoheit der Kron⸗ prinz mit Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Victori c..

.4 des Gesetzes vom 7. April 1869 hat ZJeder, der zuverlässige Kunde davon erlangt, daß ein Stück Vieh an der Rinderpest krank oder gefallen ist, oder daß auch nur der Verdacht einer solchen Krankheit vorliegt, ohne Verzug der Ortspolizeibehörde Anzeige davon zu erstatten. Die Unter⸗ lassung schleunigster Anzeige hat für den Viehbesitzer selbst, welcher sich dieselbe zu Schulden kommen läßt, jedenfalls den Verlust des Anspruchs auf Entschädigung für die ihm gefollenen oder getödteten Thiere zur Folge. In Bezug auf diese Be⸗ stimmung hat das Reichsgericht, V. Civilsenat, durch Ur⸗ theil vom 26. November v. J. ausgesprochen, daß nicht jede von einer anderen Person geäußerte vage Vermuthung, daß das erkrankte Stück Vieh die Rinderpest habe, den Viehbesitzer zur Anzeige verpflichtet, vielmehr sei er nur dann zur Anzeige verpflichtet, wenn er begründete Veranlassung hat, ein Stück Vieh für rinderpestverdächtig zu halten.

Der General⸗Lieutenant von Oppeln⸗Broni⸗ kowski, Commandeur der 3. Division, hat sich nach kurzem Aufenthalt hierselbst gestern Abend in seine Garnison Stettin zurückbegeben.

Nach Allerhöchster Bestimmung haben die Offiziere des Husaren⸗Regiments Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn (öSchleswig⸗ Holsteinischen) Nr. 16, fortan auf den Achselschnüren den Namenszug des erhabenen Chefs des Regiments zu tragen.

S. M. Kreuzer⸗Fregatte „Bismarck“, 16 Geschütze, Kommandant Kapitän z. S. Karcher, und S. M. Kreuzer⸗

Bendemann, sind am 5. Dezember pr. in Sierra Leone ein⸗ getroffen und am 9. Dezember pr. wieder in See gegangen.

Daos „Marine⸗Ver.⸗Bl.“ veröffentlicht folgende Nach⸗ richten über Schiffsbewegungen (das Datum vor dem Orte bedeutet Ankunft daselbst, nach dem Orte Abgang von dort). S. M. Kreuzer „Albatroß“ 17./9. Apia. 30,/11. Auckland 13./12. (Poststation: Sidney [Australien].) S. M. S. „Ariadne“ 23/11. St. Vincent [Kap Verd'sche Inseln]! (Poststation: Porto Grande [St. Vincent Cap Verdesj.) S. M. S. 23 /11. St. Vincent [Kap Verd'sche Inseln]. (Poststation: Kapstadt.) S. M. S. „Elisabeth“. Letzte Nach⸗ richt aus Cooktown vom 17./12. Beabsichtigte nach Japan in See zu gehen. (Poststation: vom 2./1 85. ab Hongkong.) S. M. S. „Gneisenau“ 23./11. St. Vincent [Kap Verd'sche Inseln] 4./12. S. M. S. „Hansa“ Kiel 13,/12. 20./12. Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. Knbt. „Hyäne“ 6,/9. Sidney 3./10. (Poststation: Sidney [Australien].) S. W. Kubt. „Iltis 30/7. Canton 3./11. 4./11. Hong⸗ kong 8./11. 8./11. Canton. (Poststation: Hongkong.) 25./10. Konstantinopel. Letzte Nachricht von dort 18./12. (Poststation: Konstantinopel.) S. M. S. „Marie“ 30./10. Apig 14./11. (Poststation: Sidney [Australienj.) S. M. Kreuzer „Möwe“ 23./10 Kapstadt 11./11. (Poststation: Madeira.) S. M. Kreuzer „Nautilus“ 19./8. Tientsin. (Poststation: Hongkong.) S. M. S. „Nymphe“ 21./10. Bahia 6./11. (Poststation: St. Thomas [Westindien].) S. M. S. „Olga“ 23./11. St. Vincent [Kap Verd'sche Inseln]. (Poststation: Porto Grande [St. Vincent Cap Verdes].) S. M. S. „Prinz Adalbert“ 1./11. Honolulu 10./11. (Post⸗ station: Panama.) S. M. Brigg „Rover“ 23./11. Plymouth 25./12. 28./12. Vigo. (Poststation: Madeira.) S. M. S. „Stosch“ 11./8. Shanghai. Letzte Nachricht von dort 12./11. (Poststation: Hongkong.)

Bayern. München, 31. Dezember. (Allg. Ztg.) Der König hat dem Prinzen Leopold von Bayern de Großkreuz des Militär⸗Verdienst⸗Ordens ver⸗ iehen.

Hessen. Darmstadt, 30. Dezember. (Köln. Ztg.) Einem von der Zweiten Kammer zu Anfang vorigen Jahres gefaßten Beschluß gemäß hat die Regierung Er⸗ hebungen über die Frage etwaniger Immobiliarüberlastung veranlaßt und das Gesammtergebniß jetzt der Zweiten Kammer mitgetheilt. Die Regierung giebt dabei der eingehend begründeten Ansicht Ausdruck, daß zu der beantragten Herab⸗ setzung des Immobiliar⸗ und Hypothekenstempels ein genügender Anlaß nicht vorliege. Nur dringende Gründe könnten eine solche Herabsetzung rechtfertigen, da dieselbe, wenn sie nur einigermaßen erheblich sein sollte, einen be⸗ deutenden Ausfall in den Staatseinnahmen zur Folge haben

Sachsen⸗Meiningen⸗Hildburghausen. Meiningen, 2. Januar. (W. T. B.) Zum 6. d. M. ist nicht der Land⸗ tag, sondern der Landtags⸗Ausschuß einberufen worden.

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 1. Januar. (Wien. Ztg.) Der Kaiser ist gestern Abend nach Pest abgereist.

Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht das Gesetz vom 26. Dezember 1884, betreffend die Einlösung der Erz⸗ herzog⸗Albrecht⸗Bahn durch den Staat, ferner das Gesetz vom 28. Dezember 1884, wegen neuerlicher Ver⸗ längerung der Wirksamkeit des Gesetzes vom 25. Mai 1880, betreffend die Zugeständnisse und Begünstigungen für Lokalbahnen.

Pest, 1. Januar. (W. T. B.) Bei dem heutigen Empfange der Gratulations⸗Deputation der libe⸗ ralen Partei betonte der Minister⸗Präsident Tisza, daß die gegenwärtige liberale Partei an denselben Prinzipien wie die frühere festhalte und die Kräftigung des ungarischen Staats⸗ wesens, die Erhebung desselben auf die höhere Stufe, auf welcher sich die anderen europäischen Kulturstaaten befinden, sowie die Fortentwickelung der liberalen Richtung als ihre Aufgabe betrachte. Das Ergebniß der jüngst stattgehabten Wahlen mache es zur Pflicht, unbedingt jene Fahne hochzuhalten, unter welcher die verschiedenen Klassen der Bevölkerung zu einer Nation geworden seien, und nicht zu gestatten, daß die einheitliche Nation in verschiedene Kasten zerfalle. Zum Schluß erklärte der Minister⸗Präsident noch, daß er an den Grundprinzipien der Oberhausreform unbedingt festhalte.

Agram, 30. Dezember. (Prag. Ztg.) Im Landtage wurde heute der Bericht des Budgetausschusses, welcher die Indemnität beantragt, eingereicht und auf die Tagesord⸗ nung der nächsten Sitzung gesetzt. Hierauf wurde die Wahl in die Regnikolar⸗Deputation vollzogen; gewählt wur⸗ den Krestic, Vukotinovic, Graf Pejacsevics, Baron Zsivkovics, Miskatovics, Sram, Baron Inkry, Miletics, Spevecs, Subotic, Comes Josipovic und Gyurgyevic. Von der Unabhängigkeits⸗ partei waren blos zwei Mitglieder anwesend, welche sich der Abstimmung enthielten. Der Landtag ermächtigte den Präsi⸗ denten, den Majestäten die Neujahrsgratulationen des Hauses zu unterbreiten.

Großbritannien und Irland. London, 1. Januar. (W. T. B.) Der englische Gesandte Monson in Buenos⸗Ayres ist zum Gesandten in Kopenhagen, und der Gesandte in Rio de Janeiro, Corbett, zum Ge⸗ sandten in Stockholm ernannt worden.

Die Staatseinnahmen sind im verflossenen Quartal um 304 703 Pfd. Sterl. hinter denjenigen des entsprechenden Quartals des Vorjahres, und in den verflossenen 9 Monaten des gegenwärtigen Finanzjahres um 1 695 304 Pfd. Sterl. hinter denjenigen des gleichen Zeitraums des Vorjahres zu⸗ rückgeblieben.

2. Januar. (W. T. B.) Der Premier Gladstone kehrte gestern nach London zurück, woselbst auch die anderen Minister behufs Abhaltung einer außerordentlichen Ka⸗ binetsberathung eintreffen. Die Herren Anderson und Hemming reisen morgen Abend nach Berlin zur Congo⸗ konferenz ab.

Melbourne (Australien), 31. Dezember. (W. T. B.)

Ein Telegramm des „Reuter'schen Bureaus“ meldet: In dem Memorandum, welches der Premier⸗Minister von Victoria an den Gouverneur gerichtet hat, heißt es: es sei jetzt zu erwägen, was angesichts der durch die Ein⸗ führung des deutschen Protektorats auf den be⸗ nachbarten Inseln geschaffenen Situation zu thun sei. Er bitte den Gouverneur, an den englischen Staatssekretär der Kolonien, Lord Derby, telegraphisch das Ersuchen zu richten, die Kolonialregierungen telegraphisch zu ermächtigen, Schritte zu thun, welche geeignet sind, Australien die benachbarten Inseln zu erhalten. Schließ⸗ lich wird der Gouverneur noch gebeten, an den Minister der Kolonien einen energischen Protest gegen die Politik der Un⸗ thätigkeit zu richten, welche alle fremden Mächte geradezu auf⸗ sordere, sich solcher Gebietstheile zu bemächtigen, an denen Niemand in so hohem Maße wie die Kolonien in Australien interessirt sei. Sidney (Australien), 31. Dezember. (W. T. B.) Eine Depesche des „Reuterschen Bureaus“ berichtet: Das Memo⸗ randum des Ministers von Neu⸗Süd⸗Wales, in welchem derselbe es für letztere Kolonie ablehnt, sich dem ge⸗ meinsamen Protest der Kolonien gegen die Erklärung des deutschen Protektorats anzuschließen, führt aus, daß die Ablehnung gegenwärtig erfolge wegen des Mangels definitiver Informationen über folgende Punkte: 1) ob die deutsche Regierung im Einverständniß mit England vorgegangen sei, 2) über die Bedingungen dieses Einverständnisses, wenn ein solches existire, 3) ob eine Aus⸗ dehnung des englischen Protektorats in Neu⸗Guinea thunlich sei, 4) ob England nicht beschlossen haben könne, sämmtliche Inseln zu besetzen, welche in strategischer Hinsicht diesen gan⸗ zen Theil des Archipels im Stillen Ozean beherrschen. So⸗ bald die Kolonie über diese Punkte Auskunft erhalten haben werde, werde sie sich allen Schritten anschließen, welche die übrigen Kolonien für nothwendig erachten würden.

Frankreich. Paris, 28. Dezember. (Fr. Corr.) Die Kammer⸗Opposition hat wieder eine Aussicht verloren, der Kolonialpolitik des Herrn Ferry elwas am Zeuge zu flicken. Hr. Blancsube, der Deputirte für Kambodscha, sollte näm⸗ lich die Regierung mit Rücksicht auf den am 17. Juni zwischen dem König von Kambodscha, Norodom I., und dem dortigen französischen Gouverneur, Thomson, abgeschlossenen Vertrag interpelliren, welcher dem angeblich kranken und ohn⸗ mächtigen König mit Gewalt abgetrotzt worden sein sollte., Nun erhielt aber der Marine⸗Minister von dem Deputirten Blancsubé, welcher in Saigon weilt, nach⸗ stehende Depesche: „Der König Norodom billigt die Pro⸗ mulgirung in Kambodscha von mehreren Dekreten, betreffend die vollständige Durchführung der Konvention vom 17. Juni. Diese neue Ratifizirung durch den König macht jede Opposition unmöglich, und so ziehe ich denn auch, nachdem ich mich auf genaue Weise erkundigt und die Dinge aus der Nähe ge⸗ sehen, mein Amendement zurück. Gez.: J. Blancsubé“.

30. Dezember. (Fr. C.) Wie alljährlich im Dezember so hatte der Pariser Gemeinderath sich auch in der letzten Zeit wieder mit ndem Budget der Polizeipräfektur zu befassen, welches einigen seiner Mitglieder schon lange ein Dorn im Auge ist. Der Ausschuß des Gemeinderaths hatte eine Subkommission ernannt, welche die verschiedenen Zweige der Pariser Polizei näher untersuchte und nach eingehender Prüfung auf die Fortsetzung des bisherigen Verhält⸗ nisses, also die Bewilligung des Budgets beschloß. Damit war aber der Ausschuß nicht einverstanden, und in der gestrigen Sitzung des Cemeinderaths wurde denn auch aber⸗

präfektur abgelöst werden und unter der Leitung des Gemeinde⸗ raths selbständig fungiren sollte. Der Polizeipräfekt Camescasse vertrat dagegen die Meinung, eine solche, für alle Theile ungünstige Lösung könnte durch einige angemessene Reformen vermieden werden, und erreichte damit, was er an⸗ gestrebt hatte, daß nämlich die Versammlung mit 45 gegen 30 Stimmen beschloß, in die Einzeldebatte über das Budget der Polizeipräfektur einzutreten.

30. Dezember. (Köln. Ztg.) In ungefähr vierzehn Tagen wird ein Regiment algerischer Schützen und das neu gebildete Regiment der Fremdenlegion, im Ganzen 5⸗ bis 6000 Mann, nach Tongking abgehen. Die Ueberführung derselben wird von Privatdampfern besorgt und dieselbe öffentlich an den Mindestfordernden vergeben werden. Nichtfranzösische Schiffe werden von der Mit⸗ bewerbung ausgeschlossen. Der Admiral Courbet erhält auch Verstärkungen an Schiffen, und seine Flotte wird am 20. Januar, an welchem dieselben alle ein⸗ getroffen sein werden, bestehen aus: vier großen Panzerschiffen, 14 Kreuzern, 2 Torpedoschiffen, 1 großem Transportschiff, 1. Transport⸗Aviso und 6 Kanonenbooten, im ganzen 28 Schiffen. In den amtlichen Kreisen glaubt man jedoch nicht, daß die Verstärkungen, welche bis jetzt für China vorbereitet sind, schon genügen werden.

31. Dezember. (Köln. Ztg.) Heute, als am Todes⸗ tage Gambetta's, wurde eine große Pilgerfahrt nach dem Sterbehause in Ville d'Avray veranstaltet. Fast sämmt⸗ liche namhafte Opportunisten erschienen um 10 Uhr Morgens vor dem Sterbebett Gambetta's, das mit Blumen bedeckt war. Reden wurden nicht gehalten. 1. Januar, Nachmittags. (W. T. B.) Der Prä⸗ sident Grévy empfing heute das diplomatische Corps, dankte für die ihm Namens desselben durch den päpstlichen Nuntius ausgesprochenen Glückwünsche und wies dabei auf die freundschaftlichen Beziehungen hin, in denen Frank⸗ reich zu allen Mächten stehe, und die es hauptsächlich den Botschaftern und Gesandten der fremden Mächte zu ver⸗ danken habe.

Marseille, 31. Dezember. (W. T. B.) Die Dampfer „France“, „Provence“, „Bearn“ und „Cachar“ sind von der Regierung zum Transport von Truppen nach Ton gking gemiethet worden.

Portugal. Lissabon, 29. Dezember. (Alg. Corr.) Der Minister für die Kolonien begab sich heute an Bord des Dampfers „Silvertown“, welcher im Begriff ist, nach Afrika zu gehen, um das Senegal⸗Kabel zu legen und zur Vorbereitung für die Legung des portugiesischen Kabels Sondirungen vorzunehmen. Nach der Inspektion des Schiffes hielt der Minister, der von dem päpstlichen Nuntius, Monsignor Vanutelli, dem französischen Gesandten M. de La⸗ boulaye und dem Vertreter Belgiens, Baron Greindl, begleitet war, eine Rede, in der er der Hoffnung Ausdruck gab, daß das zu beginnende Civilisationswerk, zu welchem Portugal die Initiative gegeben habe, erfolgreich vollbracht werden würde. Portugal habe der Humanität auf dem afrikanischen Festlande stets Dienste geleistet, und hoffentlich werde diese neue elek⸗ trische Verbindungslinie als ein Band der Eintracht zwischen Portugal und den Mächten dienen, welche an der Entwickelung ihrer westafrikanischen Kolonien interessirt sind.

Griechenland. Athen, 2. Januar. (W. T. B.) Die Kammer nahm heute eine Tagesordnung an, in welcher sie das Verhalten der Regierung in der Armee⸗Reor⸗ ganisationsfrage gutheißt.

Türkei. Konstantinopel, 30. Dezember. (All Corr.) Die Konvention zur Feststellung der türkisch⸗ montenegrinischen Grenze, sowie das Protokoll, welches endgültig die Fragen regelt, die noch immer zwischen den beiden Ländern offen standen, wurden gestern Abend von M. Vucowitch, dem montenegrinischen Geschäftsträger, und den ottomanischen Kommissären Derwisch Pascha, Nusret Pascha und Velliriz Pascha unterzeichnet.

Amerika. New⸗York, 29. Dezember. (Allg. Corr.) Die Zeitungen veröffentlichen ein Schreiben des Gou⸗ veurneurs Cleveland an die nationale Liga zur Reform des Staatsdienstes, worin der zukünftige Präsident erklärt: er betrachte sich als verpflichtet, eine Reform des Staatsdienstes durchzuführen, da er dem Volke versprochen, die betreffende Kongreßakte in Kraft zu setzen. Tüchtigkeit, Tauglich keit und hingebender Diensteifer sind, fährt das Schreibe fort, die Bedingungen für den Verbleib im Staats dienst. Obwohl die kommende Verwaltung demokratisch se würde, werde die gehörige Rücksicht auf das Interesse des Volke nicht erlauben, daß treue Parteidienste stets durch Aemter verleihungen belohnt werden. Während die Demokraten jed gehörige Rücksicht erwarten dürften, würden Ernennungen Aemter eher auf hinreichende Erkundigung betreffs der Taug lichkeit der Kandidaten, als auf beharrliche Zudringlichkei oder beigebrachte Empfehlungen basirt werden.

Afrika. Egypten. Kairo, 1. Januar. (W. T. B.) General Wolseley erhielt gestern einen Zettel mit den

Worien: „Khartum allright. C. Gordon, 14. De

zember.“ Das Papier trägt das Siegel Gordons und di

Authentizität ist nicht zu bezweifeln.

Zeitungsstimmen. Die „Schlesische Zeitung“ schreibt:

1. Januar sendet der konservative Wahlverein zu Görlitz nachstehende Adresse, die im ganzen Wahlkreise Görlitz⸗Lauban Unter⸗ . schriften gefunden hat, an den Reichskanzler Fürsten Bismarck ab:

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wohner des Görlitz⸗Laubaner Wahlkreises die Gefühle der Ent rüstung über den Beschluß des Reichstages vom 15. d. M. aus. Mögen Ew. Durchlaucht eine Genugthuung darin finden, daß der Beschluß durch eine Koalition zustande gekommen ist, welche weder in ihren einzelnen Bestandtheilen noch in ihrer Gesammtheit den Ausdruck der Gesinnungen des deutschen Volkes zu geben im Stande ist. Sie besteht zum Theil aus Nachfolgern jener Partei, deren mangelnde Einsicht schon im Jahre 1866 die Mittel für die zur Herbeiführung der Einigung Deutschlands nothwendigen Maß⸗ nahmen verweigerte, zum Theil aus der Gefolgschaft eines Parteiführers, welcher lediglich die unberechtigten Ansprüche der römischen Hierarchie und die eines mit uns noch im Kriegsverhältnisse lebenden Präten⸗ denten vertritt, zum Theil endlich aus Unzufriedenen, welche eine Untergrabung unseres im Krieg und Frieden bewährten, im höchsten Glanze des Ruhmes dastehenden monarchischen Staates und eine gewaltsame soziale Umwälzung anstreben.

mals die Idee verfochten, daß die Pariser Polizei von der Polizei⸗

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Aber wenn auch die Männer dieser Majorität kein Berständniß für die Gefühle des im geeinten Vaterlande glücklichen Volkes, für 8

über eine Petition, betreffend Erhöhung der Getreidezölle, zu

Ew. Durchlaucht sprechen die nachstehend unterzeichneten

ie Nothwendigkeit der weiteren Entwickelung eines Handels⸗ und deetheamnes haben, wenn ihnen nichts daran liegt, daß Deutsch⸗ jand die Achtung, die es sich in Europa erworben, auch auf allen Meeren und in anderen Erdtheilen erringe und behaupte, so steht doch eine überwiegend große Zahl, ja der Kern des Volkes Ew. Durch⸗ laucht stets treu zur Seite. Alle Handlungen und Bestrebungen Ew. Durchlaucht begleiten wir mit felsenfestem Vertrauen und aufrichtigem Dank für Vergangenes und Gegenwärtiges. 1 1

Gott erhalte Ew. Durchlaucht noch lange rüstig und frisch zum Glücke Deutschlands!

Wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ mittheilt, tagte in Monsheim am 28. v. M. eine Versamm⸗ lung von 300 hessischen und pfälzischen Landwirthen, um

berathen. Zugleich wurde beschlossen, an den Reichskanzler Fürsten von Bismarck folgendes Telegramm zu richten:

„Die am 28. Dezember 1884 zu Monsheim in großer Zahl versammelten rheinhessischen und pfälzischen Landwirthe und In⸗ dustriellen haben einstimmig beschlossen, ihre tiefste Entrüstung über den höchst bedauernswerthen Reichstagsbeschluß vom 15. Dezember J. J. Ew. Durchlaucht kund zu geben. Wir erkennen den Reichs⸗ tagsbeschluß nicht als den Ausdruck der Mehrheit des deutschen Volkes an, sondern betrachten denselben als eine dem deutschen Volke von antideutscher Koalition bereitete Schmach.“ 8

Mit einem Hoch auf den Reichskanzler wurde die Versammlung geschlossen. b

Anknüpfend an die jüngst veröffentlichten Zahle n über die Einkünfte aus Zöllen und Verbrauchssteuern für die sieben ersten Monate des laufenden Etatsjahres sagt das „Frank⸗ urter Journal“: 1

„Ale diese Zahlen sprechen laut und deutlich gegen die Bedeu⸗ tung, welche dem Defizit des Etats pro 1885/86 von oppositioneller Seite beigeleat wird. Sie beweisen vielmehr, daß in der That die Besorgnisse vor einer ungünstigen Wendung in unseren durch die Zollpolitik in Schwung gebrachten wirthschaftlichen Verhältnissen nicht berechtigt sind, und daß die unter Hinweis auf das Desizit unternommenen Sparversuche wenigstens in der wirth⸗ schaftlichen Lage des Volkes keine Begründung finden. Wer trotzdem nothwendige Ausgaben für überflüssig erklärt, der verdeckt damit nur seine Neigung, die Regierung lahm zu legen und in Abhängigkeit. von dem Reichstage zu erhalten. Für verständige Politiker ist ein solches Verhalten ebenso unwirthschaftlich und unpolitisch, wie sich ihnen von selbst aus der Finanzlage die Nothwendigkeit ergiebt, dem Reiche neue Einnahmen zu verschaffen, aus denen die nothwendigen Bedürf⸗ nisse bestritten werden können, und deren Herbeischaffung in der ganzen wirthschaftlichen Lage ihre Berechtigung findet.

Der „Hamburgische Correspondent“ veröffent⸗ licht den Jahresbericht der Hamburgischen Handelskammer. Derselbe lautet in Betreff der Kolonialpolitik:

An der Spitze unseres Rückblickes auf die wirthschaftliche Ent⸗ wickelung des Deutschen Reiches im verflossenen Jahre haben wir höchst bedeutsamer Vorgänge zu gedenken, welche geeignet sind, 86 Stellung und das Ansehen Deutschlands unter den übrigen am Welt⸗ handel betheiligten Staaten zu befestigen und zu erhöhen und den Markstein für eine fernere Entwickelung zu bilden; wir meinen 1g ausgesprochenen und gleichzeitig zur Ausführung gelangten Entschluß der Reichsregierung, dem deutschen Handel durch Inschutznahme und Inbesitznahme überseeischer, von anderen Kulturstaaten noch nicht besetzter Gebiete Schutz und Förderung zu Theil werden zu wJ. Durch die ruhige Entschlossenheit, verbunden mit sorgfältiger T 0 achtung und Schonung aller bestehenden Rechte Dritter, mit welcher die Autorität Deutschlands in Kamerun, an der Goldküste, in Angra Pequena und den angrenzenden Distrikten, wie neuerdings auch in der Südiee, zur Geltung gebracht ist, ist es gelungen, Deutschland nicht nur ohne ernstlichen Widerspruch der anderen Mächte 1— Reihe der Kolonialstaaten einzuführen, sondern auch diesem Vor⸗ gehen allseitige Anerkennung zu verschaffen, für welche die 8 Einladung der Reichsregierung in Berlin susammengetretene in b nationale Konferenz und der befriedigende Verlauf derselben das be⸗ redteste Zengniß ablegen. Wir haben dieses Vorgehen mit um so größerer Freude begrüßt, als wir bereits im Juli 1883 in Eö“ einer Anfrage betreffs der Verhältnisse in den westafrikanischen Kolo⸗ nien Englands und Frankreichs in einer ausführlichen Denkscheft g welche ihrem wesentlichen Inhalte nach in der dem Reichstage kürz übergebenen Zusammenstellung bezüglicher Aktenstücke und auch als Anlage zu diesem Berichte abgedruckt werden wird fast genau Dasselbe befürwortet haben, was jetzt zur Aus⸗ führung gelangt ist. Wir sind überzeugt, daß das Eintreten in. 8 überseeische Politik, wie sie aus jenen Aftenstücken und 6 klärungen der Regierungsvertreter hervorgeht zum Heile Se gereichen werde, wie sie auch von der Zustimmung der großen M ehr; heit des deutschen Volkes getxagen wird. Die Gewäh ung weit⸗ reichendsten Schutzes für den deutschen Handel, geeigneten Falls auch durch Ausdehnung der deutschen Autorität über überseeische Gebiete wobei die Form, in der dies geschieht, „ob. Protektorat, ob direkte Besitzergreifung, von den konkreten Verhältnissen abhängig ge⸗ macht werden muß wird dem deutschen Handel und der deutschen Industrie neue Felder der Thätigkeit, neue Absatzgebiete erschließen: der daraus für das deutsche Wirthschaftsleben erwachsende Nutzen wird auch zu diesem Behufe etwa erforderlich werdende Opfer bei Weitem überwiegen. Andererseits bieten aber auch jene Aktenstücke und Erklärungen die Gewähr, daß Deutschland nicht in ehrsüchtiger Absicht weite, oder überhaupt irgend welche

überseeische Länderstrecken zu erwerben trachten, esondern 8 daß es bei seinem kolonialen Vorgehen stets das praktische Bedürfniß seines Handels, die Erweiterung seines Absatzgebietes im Auge 1 halten und nur dann und soweit vorgehen werde, als dieses prak⸗ tische Bedürfniß es erfordert. Wenn wir hiernach dieser weisen Beschränkung völlig zustimmen, welche namentlich in Hinblick auf die Erfahrungen, die andere Völker neuerdings bei über diese Grenzen hinausgehenden kolonialen Bestrebungen gemacht im höchsten Grade angezeigt erscheint, so wollen wir dam der Frage der Ackerbau⸗Kolonien nicht vorgreifen. Manchen zu weit gehenden Anschauungen von dem Nutzen solcher Kolonien gegenüber, wollen wir aber nicht unterlassen darauf hinzuweisen, daß die Auswanderung auch nach Ländern, welche für eine deutsche Kolonie nicht in Frage kommen, an sich nicht eine Schmälerung des Nationalvermögens einschließt; vielmehr bildet das wachsende Deutschthum in dem Hauptlande der deutschen Auswande⸗ rung, den Vereinigten Staaten, ein wichtiges Element für die Förde⸗ rung des deutschen Exports und die allgemeinen Handelsinteressen, welche in Verbindung mit unserer Auswanderung zu unterstützen eine esentliche Aufgabe unserer Konsularvertretung bleiben muß.

Der „Temps“ bespricht die Kolonialpolitik des ürsten von Bismarck und sagt: der Gedanke, das Reich, welches inen Ueberschuß an Bevölkerung habe und dessen Handel inen großen Unternehmungsgeist bethätige, mit Kolonien uszustatten, sei wahrhaft staatsmännisch. Das Blatt zollt uch der praktischen Natur dieser Kolonialpolitik Beifall und mpfiehlt dieselbe Frankreich zur Nachahmung.

Statistische Nachrichten.

Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 21. Dezember bis incl. 27. Dezember pr. zur Anmeldung gekommen: 205 Eheschließungen, 796 Lebendgeborene, 41 Todtgeborene und

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Die neueste Nummer „Statistische Correspondenz“ veröffent⸗ licht in einer Extranummer „Die wichtigsten Ergebnisse der gewerblichen Betriebsstatistik von 1882 in Preußen.

8 Kunst, Wissenschaft und Literatur.

85 G. Hempels Verlagsbuchhandlung (Bernstein und Frank) in Süin 1. Januar k. J ab an jedem Sonnabend: „Preußisches Gesetz⸗ und Verordnungsblatt“, Archiv für die gesammte preußische Gesetzeskunde. (SHerausgeber: Max von Oesfeld.) Das Blatt soll bei der in unserer Zeit rasch wechselnden Gesetzgebung mit den dazu gehörigen sonstigen zahlreichen Vorschriften, Ausführungsbestimmungen ꝛc. dem Beamten und jedem Staats⸗ bürger die Möglichkeit gewähren, im gegebenen Falle über die be⸗ stehenden Vorschriften in jedem Augenblick sich orientiren zu können. Das Blatt wird sich nicht auf einzelne Gebiete beschränken, sondern sämmtliche Gesetze, Verordnungen, Reskripte, Anweisungen, Instruk⸗ tionen ꝛc. ꝛc. mit Ausschluß derjenigen, rein lokaler Natur, aus allen Zweigen der Gesetzgebung umfassen, im Speziellen also alle amtlichen Vorschriften bringen, welche die Abgaben, Stempel, Steuern und Zölle; das Postwesen; die Militär⸗ und Marine⸗Angelegenheiten, so⸗ weit diese für die Civilbevölkerung wichtig; das Staatswesen; die Medizinal⸗Angelegenheiten; Kunst⸗ und wissenschaftliche Anstalten; die Kirchen⸗ und Schulsachen; das Berg⸗, Hütten⸗ und Salinenwesen, die Eisenbahn⸗Angelegenheiten; Handel und Gewerbe; die Polizei⸗ und Justizverwaltung; das Pensionswesen; die Landwirthschaft; Kredit⸗Institute; die Standesamts⸗Angelegenheiten; die Provinzial⸗, Kreis⸗ und Gemeinde⸗Verwaltung; die Fischerei; die Forst. Verwal⸗ tung; das Gesinde⸗ und Vereinswesen; die gesammten Beamten⸗ verhältnisse ꝛc. ꝛc., kurz alle Gegenstände der Gesetzeskunde betreffen, und zwar in wörtlicher Wiedergabe. Zur Erleichterung des Nach⸗ chlagens wird am Schlusse eines jeden Vierteljahres ein vollständiges, übersichtliches und ausführliches Sachregister beigegeben. Der darch seine staatsrechtlichen Arbeiten bekannte Verfasser erscheint zur Leitung eines solchen Blattes, welches einem ausgesprochenen Bedürfniß ent⸗ gegenkommt, wohl geeignet. Der Abonnementspreis beträgt viertel⸗ jährlich 2,40 8 8 8 Der Gerichtssaal. Zeitschrift für Strafrecht, Strafprozeß, Gerichtliche Medizin, Gefängnißkunde und ausländische Literatur. Herausgegeben von Dr. Fr. O. von Schwarze, Generalstaatsanwalt zu Dresden. (Stuttgart. Verlag von Ferdinand Enke. 1885.) an Das soeben ausgegebene Heft 1 des XXXVII Bandes bringt: 1. Die Be⸗ rufung im Strafrerfahren und die Strafprozeßordnung. Zweiter Beitrag. Von Schwarze. 2. Die Reform der Rückfallsgesetzgebung in Frankreich. Von Rechtsanwalt Dr. Ludwig Fuld in Mainz. Ferner: Literarische Anzeigen. 1 1 „Was Ihr wollt!: Die gut ausgestattete erste Nummer dieser im Verlage von Friedr. Nonnemann, Berlin, Anhal⸗ tische Straße 151I., von Ernst Otto Hopp herausgegebenen neuen Wochen⸗ und Monatsschrift liegt nunmehr vor. Dieselbe ent⸗ hält einen originellen historischen Artikel von A. Oskar Klaußmann, der „Das Zauberschloß“ betitelt ist, eine ansprechende Humoreske von Br. Asmus „Ein Geheimniß“, eine interessante Studie von O. Cordel über einen fast eine Quadratmeile umfassenden unterirdischen Ses, der sich im westfälischen Kohlenbecken befindet, zwei empfindungsvoll geschriebene Berliner Skizzen des Herausgebers: „Diphteritis und „Kein Selbstmörder“, sowie: „Eine Badereise im Winter“, eine Oeeanfahrt von Max Lortzing, eine kleine Erzählung von A. Berthold: „Mein Sohn“, und eine Reihe von anregenden kleineren „sozialen Plaudereien“. Der Preis der Wochenschrift beträgt vierteljährlich 1 2 6 in Leipzig und Berlin den 3. Januar 1885 erscheinende Nr. 2166 der „Illustrirten Zeitung“ enthält folgende Ab⸗ bildungen: Jakob Grimm. Zur Feier seines hundertjährigen Ge⸗ burtstages. Rettung. Gemälde von Mathias Schmid. Nach eiver Photographie von Franz Hanfstängl in München Gweiseitig). Der ungarische Parlamentspalast für Budapest. Nach dem Entwurf des Architekten Emmerich Steindl. Die Pferdeauktion im Königlichen Marstall zu Berlin. Originalzeichnung von Georg Koch. Kaiser Wilhelm. Kronprinz Friedrich Wilhelm. Prinz Wilhelm von Preußen. Nach den neuesten photographischen Aufnahmen von Reichard und Lindner, Hofphotographen in Berlin, gezeichnet von F. Waibler (zweiseitig). Das genossenschaftliche Zusammenleben verschiedener Organismen (Symbiose). 3 Figuren: Seerose. 2 Fig. Einsiedlerkrebs. Vignette zu dem Gedicht „Epiphanias“. Russische Neujahrsbräuche. 6 Abbildungen. Originalzeichnungen von A. Baumann: Der Zauberkreis am Waldessaum. Der Hahn auf dem Tisch. Das Pferde⸗Orakel. Das Schuhwerfen. Die Horche⸗ rinnen an den Fensterläden. Ueber die Schlittenstangen. Scene aus der Oper „Der Trompeter von Säkkingen“ von Victor Neßler. Nach der Auffuͤhrung im Leipziger Stadt⸗Theater gezeichnet von E. Limmer. Karl Raupp. Gllcklich gelandet. Gemã de von Karl Raupp. Nach einer Photograpbie aus dem Verlage von J. Aumüller in München (zweiseitig). Polytechnische Mittheilungen; Der pro⸗ jektirte Thurm von 300 m Höhe für die Pariser Weltausstellung im Jahre 1889. Moden: Pariser Morgentoilette. Einfache Gesellschaftstoilette.

Gewerbe und Handel. 1 8 F SvFr ch r. Nürnberg, 30. Dezember. (Hopfenmarktbericht von 1.u Held.) Der Markt war gestern sehr lebhaft. Die Expor⸗ teure suchten Markthopfen, Elsässer und sonstige unter 65 erhält⸗ liche Hopfen, während die Kundschaftshändler vornehmlich bessere und beste Qualitäten kauften. Der Umsatz betrug ca. 900 Ballen. Auch heute ist die Frage eine gute, wenngleich sie den gestrigen Umfang nicht erreicht. Bis Mittag mögen ca. 400 Ballen verkauft sein. Prima⸗Waare der besseren Sorten ist heute unter 97— 100 nicht mehr erhältlich und überhaupt sind alle Sorten gegen die Vorwoche Wum 3 5 avancirt. Die Stimmung ist angenehm. Notirungen: Markthopfen 50 65 ℳ; Gebirgshopfen 70 90 ℳ; Hallertauer 60 100 ℳ; Württemberger 60 100 ℳ; Elsässer 55 75 ℳ; Posener 75 105 ℳ; Wolnzacher und Auer S. 95 105 London, 2. Januar (W. T. B.) Cosmetto Brothers u. Co., Kaufleute und Kommissionsagenten hierselbst, haben ihre ungen eingestellt. 1 Saeg 1. Januar. (W. T. B.) Wolle ruhig, stetig, Garne unverändert, Demi Weft matt, Lustres fest, Stoffe unver⸗ ändert. . . „YPork, 1. Januar. (W. T. B.) Die Abnahme der Ctaa ap der Vereinigten Staaten im Monat Dezember 1884 wird auf 400 000 Dollars geschätzt.

Submissionen im Auslande.

1. Belgten . Verwaltung der Staatseisenbahnen

1) 21. Januar, Mittags. Börse zu Brüssel.

Lieferung im Laufe der Jahre 1885 und 1886 von

a. 330 000 Stück eichener (halbrunder oder platter) Schwellen von 2 m/60 Länge,

b. 20 000 Stück von Tannenholz, 1 8

c. 3185 chm Blöcke in Eichenholz von verschiedenen Dimen⸗ sionen. Lastenheft Nr. 259 in der Expedition des „Reichs⸗Anzeigers“. Auskunft außerdem bein Ingenieur, Direktor van Aelbroeck, Rue

érale Nr. 2 zu Brüssel. 8 3

;b 2) Mittags. Börse zu Brüssel. Lieferung bedeu⸗ tender Quantitäten von Eisen in Platten, Stäben ꝛc., von Blei, Antimon, Kupfer, Stabhl, von Lolomotiven und Wagen Bestand⸗ theilen. Preis der Pläne 2 Fr. 25 Ct. pro —M. Lastenheft Nr. 231 wird in nächster Woche in der Expedition des „Reichs⸗An⸗ eigers“ aufliegen. II 2Jerwaltung für Wege⸗ ꝛc. Bauten.

1““ “¹“ ertigstellung der Straße Oostmalle⸗Saint⸗Léonhard und Oost⸗

mall Baa Abschätzung 136 000 Fr. Vorläufige Caution 7000 Fr.

Preis der Pläne 10 Fr. 70 Ct. Lastenheft Nr. 133 bei der Ad-

vain No. 24 zu Brüssel käuflichh. III. Verwaltung für Wasserbauten. 23. Januar. 10 ½ b8 eg ö““ 8 Brüssel. Vergrößerungsarbeiten am Kanal von Charleroi nac Beugel APefanxohen 2 457 000 Fr. Vorläufige Kaution 123 000 Fr. Lastenheft Nr. 151 wie vor. enis II. Italien.

1) 9. Januar. Mittags. Baudirektion zu Neapel. von Transmissionslederriemen. Voranschlag 16 189 Lire.

1620 Lire. 1 10 Uhr. Ministerinm der öffentlichen Arbeiten

2) 9. Januar. b 8 d Präfektur zu Macerata. Bau einer Sektion der zu Rom und P 8 Tolentino und San

Eisenbahn: Macerata —Albacina zwischen IL Elerbabh Bahnlänge 10 120 m, Voranschlag: 3 200 000, Kaution provis. 105 000, definit. 210 000 Lire. b . . 3) 12. Januar. 10 Uhr. Ministerium der öffentlichen Arbeiten zu Rom und Präfektur zu Sassari. Bau einer Landungsbrücke im Hafen von Terranova⸗Pausania. Voranschlag: 266 400. „Kaution provis. 15 000, definit. 30 000 Lire. Näheres an Ort und Stelle. 4) 12. Januar, 11 Uhr. Stadtverwaltung Rom. Fundamen⸗ tirungsarbeiten für den Bau einer Nibe; brücke. Voranschlag 1 302 697 Lire 88 Cts. Ausführungszeit 8 Monate. Der Unter⸗ nehmer muß die Apparate besitzen, um mit komprimirter Luft die Arbeiten auszuführen und bereits ähnli be Bauten mit Erfolg aus⸗ geführt haben. Ausländische Bewerber haben ihre Befähigung durch Zeugnisse darzuthun, welche von dem betreffenden italienischen Kon⸗ sulat beglaubigt sein müssen, und ein Leumundszeugniß beizubringen. Die näberen Bestimmungen und Pläne sind im Bureau des General⸗ sekretariats einzusehen. Provis. Kaution 100 000 Fr.

III. Spanien. 19. Januar. 1 Uhr. Madrid. Fomento⸗Ministerium. General⸗ Direktion der öffentlichen Arbeiten. Bau eines Sprechzimmers für die General⸗Direktion der Archive in der Stadt Alcala de Henares (Provinz Toledo). Voranschlag 44 853,14 Pes. Kaution: 2200 Pes. Näheres an Ort und Stelle. 11““ 8

Lieferung Kaution

Verkehrs⸗Anstalten.

amburg, 31. Dezember. (W. T. B.) Der Postdampfer der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft hat, von New⸗York kommend, heute Morgen Scilly passirt, und der Postdampfer „Rhaetia“ derselben Ge⸗ sellschaft ist, von New⸗York kommend, heute Abend auf der Elbe ein⸗ getroffen.

8. Sanitätswesen und Quarantänewesen.

J

See⸗Sanitäts⸗Verordnung Nr. 46.

Durch Erlaß des Königlich italienischen Ministeriums des Innern vom 19. Dezember 1884 ist Folgendes bestimmt worden:

1) Vom 20. Dezember ab werden alle von dem Küstengebiete des Königreichs kommenden Schiffe für den Fall gesunder Ueberfahrt auf den Inseln Sizilien, Sardinien und den benachbarten Inseln zum freien Verkehr wieder zugelassen werden. 8 8.

2) Von demselben Tage ab werden auf den vorerwähnten Inseln die besonderen sanitären Bestimmungen, welche dort gegen fremde Provenienzen in Wirksamkeit bestanden, aufgehoben, und es kommen dieselben Quarantäne⸗Maßregeln zur Anwendung, welche gegenwärtig noch für das übrige Küstengebiet des Königreichs gelten.

Niederlande.

Der „Nederlandsche Staats-Courant“ vom 23. Dezember ent⸗ hält hinsichtlich E in den Niederlanden nach⸗ stehende amtliche Mittheilungen: 1 1 1) Da mfolge eingegangener amtlicher Anzeige die asiatische Cholera in Nantes und Yport erloschen ist, hören die Häfen von Cherbourg und Nantes sowie alle von Cherbourg nördlich gelegenen Häfen bis zu und mit Dieppe seit dem 27. Dezember auf, für ver⸗ seucht zu gelten. Nächdem die asiatische Cholera aufgehört hat, in Frankreich epidemisch zu herrschen, und in Belgien während der Monate No⸗ vember und Dezember kein einziger Fall dieser Seuche vorgekommen ist, wird die Verfügung vom 10. November d. J. („R.⸗A.“ Nr. 277 vom 24. November), wonach die Ein⸗ und Durchfuhr von Lumpen, gebrauchten Kleidungsstücken und ungewaschenem Leib⸗ und Bett⸗ zeug an der südlichen Grenze des Staats verboten worden ist, dahin abgeändert, daß das Gepäck von Reisenden micht mehr unter das Verbot fällt. Das Verbot der Einfuhr von Lumpen aus Frankreich, Italien. Spanien, Algerien und Tunis vom 5. Sep⸗ tember („R.⸗A.“ Nr. 216 EL“ bleibt in Kraft.

Türkei.

Die Quarantäne für Provenienzen aus dem Schwarzen Meere und Triest ist auf einen Tag, für Provenienzen aus Frankreich und Italien auf fünf Tage ermäßigt worden.

Südamerika. b

Mit Rücksicht auf das Auftreten der Cholera in Paris und anderen Theilen des mittleren und nördlichen Frankreichs haben die argentinische und die uruguayische Regierung für alle Pro⸗ venienzen aus nicht infizirten europäischen, also auch aus den deut⸗ schen Häfen, eine Beobachtung von 48 Stunden angeordnet.

Berlin, 2. Januar 1885.

1

Woldts Wiss. Corr.) Wie bekannt, ist Hamburg zum Sitz des (ldts weih. Geographentages erwählt und Hr. Geheim⸗ rath Dr. Neumayer mit der Bildung eines Lokal⸗Comités betraut worden. Demgemäß hat sich in Hamburg soeben ein Comité von 25 Herren, meistens Mitgliedern der dortigen Geographischen Gesell⸗ schaft, konstituirt, welchem die Aufgabe obliegen wird, die erforderlichen Vorbereitungen für den Hamburger Geographentag zu treffen. Zum Ehrenpräsidenten dieses Comités ist der Bürgermeister DDr. Kirchen⸗ pauer, zum Präsidenten Geheimrath Dr. Neumayer, zum Vize⸗Prä⸗ sidenten Hr. L. Friederichsen, zu Sekretären die Herren Drs. Michow &. Töppen gewählt worden. In einer unter Vorsitz des Geh. Raths Dr. Neumayer stattgehabten ersten Sitzung des Central⸗Comités wurde beschlossen, den 5. Geographentag in der Osterwoche, in den Tagen vom 8. bis 12. April 1885 abzuhalten. Es wurde ferner mit lebhaftem Interesse über eine mit dem Geographentage zu ver⸗ bindende Ausstellung debattirt und ein engeres Comité von 10 Her⸗ ren beauftragt, dieser Frage näher zu treten und zu erörtern, ob mit einer literarischen Ausstellung eine solche von in geographischer und naturwissenschaftlicher Hinsicht interessanten Handelsprodukten und be⸗ stimmten, in hamburgischem Privatbesitz befindlichen ethnographisch⸗ anthropologischen Gegenständen zu verbinden sei.

London, 1. Januar. (W. T. B.) In der Nähe von Penistone, auf der Eisenbahnlinie zwischen Manchester und Barnsley, hat heute früh ein Eisenbahnunfall stattgefunden, bei welchem zwei Passagiere getödtet und mehrere andere verwundet wurden.

Madrid, 31. Dezember. (W. T. B.) Die Zahl der durch die Erdbeben Verunglückten wird nunmehr auf 2000 geschätzt. 31. Dezember, Abends. (W. T. B.) In Granada, Velez, Nerja und Archidona haben heute neue Erderschütte⸗ rungen stattgefunden, wodurch von Neuem großer Schaden ange⸗ richtet worden ist. Die Städte Torrox und Jayena haben am

19. Januar, Mittags. Provinzial⸗Gouvernementsgebäude zu

585 Sterbefälle.

Antwerpen.

meisten gelitten; die Einwohner bringen die Nächte im Freien zu.

““

ministration des ponts et chaussées et des mines, rue de Lou- 8