renden beträgt daher 887. Die theologische Fakultät zählt Preußen 194, Nichtpreußen 4, zusammen 198. Die juristische Fakultät zählt Preußen 122, Nichtpreußen 2, zusammen 124. Die medizinische K. kultät zählt Preußen 225, “ 22, zusammen 247. ie philosophische Fakultät zählt a. Preußen mit dem Zeugniß der Reife 274, b. Preußen ohne Zeugniß der Reife gemäß §. 3 der Vorschrif⸗ ten für Studirende der Landes⸗Universitäten ꝛc. vom 1. Oktober 1879 32, mithin &☛* 306, dazu Nichtpreußen 12; im Ganzen 318, zusammen 887. Außer diesen immatrikulirten Studirenden besuchen die hiesige Universität als nur zum Hören der Vorlesungen berech⸗ tigt, mit spezieller Genehmigung des zeitigen Prorektors 10. Es nehmen mithin an den —2 überhaupt Theil 89ö7.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
„Die Grenzboten“, „Zeitschrift für Politik, Literatur und Kunst“ haben mit der noch am 31. Dezember vorigen Jahres aus⸗ gegebenen Nummer 1 für 1885 bereits ihren 44. Jahrgang begonnen. Die Zeitschrift zählt, wie der Prospekt ausdrücklich hervorhebt, nach Jahrgängen, nicht nach Bänden; der letzteren würde sie nicht weniger als 173 beziffern können. Interessant ist in dieser Beziehung die ver⸗ gleichende Statistik, welche dabei aufgestellt wird. Von den bestehenden deutschen Zeitschriften sind gegründet: „Nord und Süd“ und die „Deutsche Revue“ 1877, die „Deutsche Rundschau“ 1874, die „Gegen⸗ wart“ 1872, die „Preußischen Jahrbücher“ 1858, „Westermanns Monatshefte“ 1856, „Unsere Zeit“ (wenn man ihre Vorläuferin, die bis 1856 erschienene Brockhaus'sche „Gegenwart“ dazurechnet) 1848. Andere, in den letzten drei bis vier Jahrzehnten entstandene, haben längst wieder das Zeitliche gesegnet: Die „Deutsche Vierteljahrsschrift“, 1838, also drei Jahre vor den „Grenzboten“ gegründet, erschien bis 1870, Prutz; „Deutsches Museum“ von 1851 bis 1867, Gutzkowrs „Unterhaltungen am häuslichen Heerd“ 1853 bis 1864, die „Deutsche Warte“ von 1871 bis 1875 und die Wochenschrift „Im neuen Reich“ von 1871 bis 1881. Die „Grenzboten“ aber erfreuen sich, trotz ihrer Jahre, des besten Gedeihens und haben in der letzten Zeit in aller Stille sogar einen neuen Aufschmwung genommen. Letzteren verdanken sie, wie der Prospekt mit Genugthuung berrorhebt, in erster Linie dem Umstande, daß sie auf dem Gebiet der Politik „vor nunmehr sechs Jahren den Muth hatten, mit den wirtl schaftlichen Irrthümern des Liberalismus, deren Folgen in immer bedrohlicherer Weise für unser Volk zu Tage traten; zu brechen und als Vorkämpfer der großen sozialpolitischen Reformpläne des Reichskanzlers aufzutreten. Der Aufsatz „Bismarck und das Manchesterthum“, der — unter neuer Redaktion — an der Spitze des Jahrganges 1879 erschien, inaugurirte diese bedeutsame Schwenkung. Zunächst freilich hatten die „Grenzboten“ ihren Schritt zu büßen. Eine große Zahl ihrer früheren Freunde war verblüfft und fiel ab; zahllose Angriffe, zum Thbeil der niedrigsten Art, wurden in der Tagespresse gegen sie aus⸗ geführt, und am liebsten hätte man ihnen den Garaus gemacht. Aber sie haben sich nicht beirren lassen; trotz aller Anfechtungen und Ent⸗ behrungen haben sie standhaft den neueingeschlagenen Weg weiter ver⸗ folgt, neue Freunde fielen ihnen zu, erst langsam, dann immer schneller, und heute, wo die Ueberzeugung von der Verkehrtheit unserer früheren wirthschaftlichen Anschauungen sich in immer weiteren Kreisen Bahn gebrochen hat, wo die Reformpläne des großen Kanzlers zum Theil verwirklicht sind, zum Theil ihrer Verwirklichung entgegengehen, wo ein Glied unserer Presse nach dem anderen mit guter Manier und mög⸗ lichst geräuschlos ebenfalls in die neue Bahn einzulenken sucht, haben die „Grenzboten“ den Triumph, die ersten gewesen zu sein, die aus eigenster Ueberzeugung und freiester Entschließung diese Bahn eingeschlagen haben.“ Mit großer Entschiedenheit wird betont, daß die Zeitschrift ein völlig unabhängiges Organ ist und alle gegentheiligen Behauptungen für einfältige Märchen erklärt. — Die beiden nichtpolitischen Gebiete, die der Titel nennt, sind in den Jahren seit 1879 einer gründlichen Umgestaltung unterzogen worden. Während nämlich die früheren Jahrgänge auf den Gebieten der Literatur und Kunst sich nicht von anderen Zeitschriften unterschieden, d. h. ein vom Zufall zusammen⸗ geführtes, ziemlich farbloses Allerlei von Aufsätzen zeigten, unter denen Geschichte und Kulturgeschichte die erste Stelle einnahmen, wurden diese Gebiete seit 1879 planvoll erweitert und gepflegt. Die literatur⸗ und kunstgeschichtlichen Beiträge, denen theils selbständige Studien zu Grunde lagen oder die andererseits an hervorragende neue Erscheinungen an⸗ knüpften, sind durch Charakterbilder lebender Schriftsteller und Künstler, Besprechungen neuer Dicht⸗ und Kunstwerke erweitert worden. Daneben wurden ferner Geschichte und Kulturgeschichte, Erd⸗ und Völkerkunde sowie die Naturwissenschaften nicht vernachlässigt, so oft wichtige Tagesfragen oder hervorragende literarische Werke den An⸗ laß dazu boten. Ferner sind auch religiöse und philosophische Fragen und solche, welche das Unterrichtswesen, das Heerwesen, die Rechtspflege, die Gesundheitepflege betrafen, in den Kreis der Betrch⸗ tung gezogen worden. Das Hauptziel aber, welches die „Grenzboten“ bei alledem unverrückt im Auge gehabt haben und dessen beharrliche Verfolgung ihnen einen immer größeren Kreis von Freunden und
Verehrern zugeführt hat, bestand darin, „überall dem gesunden
Menschenverstande gegen Modethorheiten, dem guten Gelchmack gegen weitverbreitete Geschmacksverirrung, dem Echten und Bleibenden gegen das Hohle und Schwindelhafte, dem in den engen Kreisen der geistigen Aristokratie Gewürdigten gegen das von der urtheilslosen großen
Masse Angestaunte, der Wissenschaft gegen das Dilettantenthum, dem Jdealis mus gegen den Materialismus zum Siege zu verhelfen.“ Ein besonderer Vorzug, den die Zeitschrift für sich in Anspruch nimmt, und der auch als solcher Anerkennung verdient, ist die
Gewerbe und Handel.
Der Aufsichtsrath des Berliner Makler⸗Vereins hat nach Vorlegung der Bilanz pro 1884 beschlossen, die Generalversammlung auf den 10. Februar einzuberufen und derselben die Vertheilung einer Dividende von 8 ¼ %, gegen 6 ¾ % pro 1883, vorzuschlagen. Die Re⸗ serven sollen um 10 000 ℳ vermehrt werden, wodurch dieselben auf insgesammt 262 000 ℳ anwachsen.
— Der in der letzten Generalversammlung der Dresdener Baugesellschaft gefaßte Beschluß, betr. die Reduktion des Stammaktienkapitals um den Betrag von 299 000 ℳ kommt gegen⸗ wärtig zur Ausführung. Danach werden den Besitzern von alten Aktien neue, mit 5 % Vorzugsdividende ausgestattete Prioritätsaktien, in dem Verhältniß zum Umtausch angeboten, daß auf fünf alte Aktien im Nominälbetrage von 1500 ℳ eine neue à 1000 ℳ mit Dividendenberechtigung vom 1. Januar 1885 entfällt. Die Angebote sind bis zum 10. Februar d. J. unter gleichzeitiger Hinterlegung der Stücke an der Gesellschaftskasse einzureichen.
Die Generalversammlung der Chemnitzer Actien⸗ Spinnerei hat die Erhöhung des Aktienkapitals um 500 000 ℳ in Aktien à 1000 ℳ beschlossen. Den Aktionären steht das Bezugs⸗ recht auf diese neue Aktien zu. Auf je zwanzig Stück alte Aktien kann eine neue zum Kurse von 200 %, also für 2000 ℳ per Stück zuzüglich Zinsen zu 5 % vom 1. d. M. ab bis zum Zahlungstage bezogen werden. Die neuen Aktien nehmen an der 1885er Dividende bereits Theil.
— (Hamb. Corr.) Die rasch zunehmende Zuckerindustrie Däne⸗ marcks hat schon seit mehreren Jahren die Aufmerksamkeit der Zucker⸗ exporteure in Deutschland lebhaft beschäftigt. Die inländische Produktion an Rübenzucker, welche im Jahre 1877 1 701 481 Pfund betrug, ist, einem Bericht über das Jahr 1883 zufolge, seitdem fortwährend gestiegen, und zwar bis zu einer Höhe von 15 522 041 Pfund im Jahre 1883. In gleichem Verhältniß hat aber auch der Konsum im eigenen Lande zugenommen. Derselbe betrug 1877 770 081 Pfund und 1883 9 684 361 Pfund. Ausgeführt wurde dänischer Zucker nament⸗ lich nach den 8 ;. Island und Grönland, nämlich mit Einschluß der Melasse 1451 467 Pfund im Jahre 1883, und nach Schweden und Norwegen, nämlich 3 670 265 Pfund; außerdem große Quantitäten von Melasse und Syrup nach Frankreich, nämlich im letztgedachten Jahre 6 380 716 Pfund. Deutschland erhielt in diesem Jahre von Dänemark 9269 Pfund Kandis, Brodzucker ꝛc. nebst pul⸗ verisirtem Zucker (Standard Nr. 9), 84 253 Pfund pulverisirten Zucker (heller als Standard Nr. 9) und 186 969 Pfund Melasse und Syrup. Die Ausfuhr von Zucker und Melasse aus Deutschland nach Dänemark, welche im Jahre 1881 noch 6 445 089 Pfund betrug, war im folgenden Jahre auf 4 709 268 Pfund heruntergegangen, im Jahre 1883 aber wieder auf 5266 192 Pfund gestiegen.
— Die New⸗Yorker Handels⸗Zeitung“ schreibt in ihrem vom 2. Januar d. J. datirten Wochenbericht: Das Geschäft am Waaren⸗ und Produktenmarkt ist, wie nicht anders zu er⸗ warten war, still geblieben. Für Weizen zeigte sich in Folge der bedeutenden Steigerung, welche die Preise erfahren haben, weniger Exportfrage, die auch für Mais schwächer aufgetreten ist als in der Vorwoche. Weizenmehl hat in Sympathie mit Weizen im Werthe angezogen, ohne wesentlich lebhafteres Geschäft gehabt zu haben. Im Befrachtungsgeschäft macht sich keine Besserung bemerk⸗ bar. Baumwolle in disponibler Waare war still, Termine konnten die höchsten Notirungen der Woche nicht behaupten, Am Markte für einheimische Wolle ist trotz verhältnißmäßig ruhi⸗ gem Geschäft die Stimmung fest geblieben. Brasil Kaffees sind in Ermangelung belangreicher Verkäufe im Werthe nominell, von reinschmeckenden Sorten fanden nur Maracaibos gegen Schluß mäßige Beachtung. Rohzucker verharrte in stiller Geschäftslage und hat im Preise nominell keine Veränderungen erlitten. Am Theemarkt herrschte ein entschieden fester Ton. Provisionen sind häufigen, jedoch keinen sehr bedeutenden Schwankungen unterworfen gewesen und hatten am Schluß trotz schwachen Export⸗ begehrs für Schmalz und long und short clear Middles in Sympathie mit dem Westen festere Tendenz. Harz und Terpentinöl sind unverändert. Raffinirtes Petroleum sowie Pipe Line Certificate fest. Am Metallmarkt hat Kupfer vorüber⸗ gehend lebhafteres Geschäft gehabt, in allen anderen dieser Branche angehörigen Artikeln ist dasselbe aber ebenso leblos verlaufen wie bisher. Der Verkehr in fremden und einheimischen Manufaktur⸗ waaren entbehrte jeder Regsamkeit. Der Import fremder Web⸗ stoffe beträgt für die heute beendete Woche 1 933 714 Doll. gegen 2 666 Doll. in cr Parallelwoche des Vorjahres.
Nürnberg, . Januar. (Hopfenmarktbericht von
Leopold Held.) Das Geschäft war in der ersten Hälfte 1 Woche
sehr lebhaft; seit Sonnabend wurden ca. 1500 Ballen verkauft.
Preise sind unverändert, nur Elsässer, die als billigste Sorte gegen⸗
wärtig am meisten gesucht werden, bringen einige Mark mehr. Für
Export wurde in den letzten Tagen ziemlich viel geringe, leichte, nicht
über 60 — 62 ℳ kostende Waare gekauft. Höhere Preise werden
Seitens der Exporteure refusirt. Die Stimmung ist fest. Bezahlt
wird für Primawaare 97 — 100 ℳ, für gut mittel 85 — 90 ℳ, für
mittel 70 — 75 ℳℳ und für leichte Exrportwaare bis zu 62 ℳ
(C(CIön, Januar. (Allg. Corr.) Die englische Eisen⸗
industrie leidet fortgesetzt unter der Ungunst der Verhältnisse und
unter dem Einfluß der Ueberproduktion. Der Handelsausweis für
Dezember ergiebt eine bedeutende Abnahme in der Ausfuhr von Eisen
und Stahl im verflossenen Jahre In 1882 belief sich der Eisen⸗
und Stahlexport auf 31 598 306 Pfd. Sterl., in 1883 auf 28 590 216
Majestät sönliches
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Ausschuß die Absi Geibel, in seiner Vaterstadt
Allerböchstdieselben
Der Centralverein für Hebung der deutschen und Kanalschiffahrt hielt gestern Abend unter Vorsitz des Pro⸗ fessor Schlichting im Reichstagsgebäude eine Ausschußsitzung ab. Der Ausschuß beschloß auf Antrag des Vorstandes die selbständige Bethei⸗ ligung des Centralvereins an der in der Pfingstwoche dieses in Brüssel stattfindenden Konferenz und Ausstellung Binnenschiffahrt und erwählte den
Pläne und Zeichnungen von Kanalprojekten und
verbindet, er Verzierung angewandte und mit großem Geschick
Technik Beachtung fordert. Ss 8 ehendhht⸗ Aufbau des Kastens beleben Baluster, zwischen denen sich
. Hölzern lichten Tönen gehaltenen Intarsia, t eingefügten Puttenköpfen Zeichnung, ist die Hohlkehle des longe Mittelfeld desselben sammt den Mittelfeldern der vier Wan⸗ dungen dagegen dem reicheren Schmuck der mit ihren geschnitzten Einlagen sich aus der Fläche hervorhebenden Relief⸗Intarsia vorbehalten. Die beiden Langseiten füllt ein reich und graziös entwickeltes Ranken⸗
ähnlicher biergegaft Thiergestalten eine zwischen sie eingefügte Inschrifttafel. Feinheit und Anmuth der im Charakter der italienischen Renaissance
endlich mit
auf hingewiesen werden, daß die streng genommen den eigenartigen Charakter der Technik
monisch zu verschmelzen, Seite hin nur dadurch wirklich erreichen, geringen und gleichmäßigen Erhebung des in dieser Hinsicht lehrreichen Vergleich der modernen Arbeit mit denen aus der Zeit der Blüthe der Relief⸗Intarsig im 17. Jahrhundert b nr ö 8. 1 eCetg a, aus deren Besitz an
n Stücken ein aus dem Jahre 8 mi “ stammendes Spielbrett mit Georg Fischer in Eger hervorzuheben ist.
8 “
„dem verstorbenen Dichter, Em
Lübeck ein Denkmal zu errichten. gCe
haben dieses Unternehmen mit Freuden begrüßt. Wie dem Dichter im Leben ein hohes per⸗
widmeten und in ihm den echt deut⸗
gie
Interesse
schen Sänger schätzten, dessen Lieder, aus tiefem Gemüthe geschöpft dem Edlen, Wahren und Schönen zugewandt sind, so bewahren Se⸗
dem nun Dahingeschiedenen auch noch im Tode ein treues Se. Majestät haben daher in der zuversichtlichen Hoff⸗
nung, daß das Unternehmen im deutschen Volke bei den zahlreichen Freunden des verewigten Dichters eine rege Betheiligung finden werde, zur Förderung desselben einen Beitrag von 1000 ℳ aus Aller⸗ höchst Ihrer Schatulle zu spenden geruht.
Ich beehre mich, diese Summe hiermit ergebenst zu übersenden
Der Geheime Kabinets⸗Rath, Wirkliche Geheime Rath von Wilmowski.
Flußß⸗
. Jahres stell in Bezug auf fab⸗ Prof. Schlichting zum Delegirten. Seiten des Vereins geplante Ausstellung soll Modelle, eichn graphische Dar⸗ des Schiffahrtsverkehrs der bedeutendsten deutschen Flüsse
Hr. Dr. Marcus, Bremen, referirte in derselben Sitzung geplante und zum Theil auch bereits in der Ausführung Regulirung der Unterweser, welche bezweckt, Bremen in
erhöhtem Maße dem transatlantischen Verkehr zu erschließen.
Im Kunstgewerbe⸗Museum ist gegenwärtig auf der ob Galerie des Lichthoss ein, im Besitz des Dr. E. Riebeck befindlinen von dem Holzbildhauer Maybach in Karlsruhe mit Relief⸗Intarsien gearbeiteter Schmuckkasten ausge⸗
Riebeck befindlicher, in Sandelholz
bei ausgesucht schönem Material geschmackvolle Erfindung vor allem aber durch die bei
Den einfach gegliederten architektonischen in den eingezogenen Ecken vier zierliche als Einfassung der Seitenfelder schmale Intarsia aus verschieden⸗ einer gleichfalls flachen, in einem aus feinen Blattranken gebildeten Ornament von zartester Deckels geschmückt, das vertiefte ob⸗
gemusterter Mit
geometrisch hinziehen.
dessen Voluten zwei gefällig bewegte Putten herauswachsen
und zwischen sich je ein von einer Cartouche umrahmtes Wappenschild das auf der einen
1 Seite die Embleme der Architektur, die drei Schilde der Künstler zeigt.
umrahmen auf den beiden Schmal⸗ Ornament sich entwickelnde phantastische Die knappe
anderen b Weise aus dem
Zeichnung, die in diesen Kompositionen fesselt, vereinigt einer freieren Bewegung in der Darstellung des
die sich aus den Gruppen zweier musicirenden und vier tanzender Putten zusammens
— etzt und die Wirkung des Reliefs noch diskrete, in lichten Fea un durchgeführte Bemalung steigert.
Auf derselben Höhe wie die Meisterschaft des zunächst die Aufmerk⸗ samkeit fesselnden graziösen Schnitzwerks steht die gesammte Arbeit
im Inneren mit reicher eingelegter Arbeit geschickt und
wirkungsvoll dekorirten Kastens, der in Bezug auf Vereinigung von Eleganz und Solidität der Ausführung als mustergültig bezeichnet werden darf. .
dings wieder bier und da versuchten Relief⸗Intarsia zu weiterer
Ist es zu wünschen, daß er als Probe der neuer⸗ derselben anregt, so muß allerdings zugleich dar⸗ die hier gewählte Höhe des Reliefs doch schon über 16“ hinausgeht, die 1 5 edingt wird. Ihr Ziel. die des in die glatte Fläche glatt eingelegten abra8 Orna⸗ denen des aus dem Grunde herauswachsenden Reliefs har⸗ kann sie ohne Einbuße nach der ersteren daß sie an einer möglichst Reliefs festhält. Zu einem
von Zama als Meisterwerk des Joh.
aul Seiffert, bereits vortheilhaft bekannt als Gesang⸗
utschen Reichs⸗Anz
Erste Beilage
Berlin, Donnerstag, den 15. Januar
äger ind Königich Prrußsschen Stuuts⸗Anzeiger.
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der Einnahme an 1-5
Deutsches Reich.
Nachweisung eiche für die Zeit
8 vom 1. Ap
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Schlusse des Monat
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8 Dezember 1884.
Ober⸗Post⸗Direktions⸗Bezirke.
echselstempelsteuer im Deutschen Re
2.
Einnahme im Monate Dezember
ℳ
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Hierzu Einnahme in den Vormonaten
ℳ ¹
₰
4. Zus ammen.
ℳ
0.
(Spalte 4).
———————
Einnahme in dem⸗ selben Zeitraume des Vorjahres
₰
6. In 1884 + mehr
— weniger ℳ
I. Im Reichs⸗Postgebiete.
1) Königsberg 2) Gumbinnen 3) Danzig.
4) Berlin. 5) Potsdam .. . 6) Frankfurt a./O.. 7) Stettin
8) Cöslin. 9) Posen
10) Bromberg. 11) Breslau 12) Liegnitz. 13) Oppeln. 14) Magdeburg 15) Halle a./S. 16) Erfurt. 17) Kiel.
18) Hannover. 19) Münster 20) Minden 21) Arnsberg 22) Cassel
23) Frankfurt a./M.
24) Cöln
25) Aachen.
26) Coblenz
27) Düsseldorf. 28) Trier
29) Dresden
30) Leipzig. 31) Karlsruhe. 32) Konstanz
33) Darmstadt 3) Schwerin i./ M. 35) Oldenburg 36) Braunschweig 37) Bremen
38) Hamburg.
39) Straßburg i./E.
40) Metz
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11 629 4 933 5 615 2 264 4 816 16 023 4 645 25 849 13 437 7439 2 823 33 692 1 865 11 788 35 940 17 336 4 687 11 255 2 145 3 250 6 072 14 124 57 442 18 836 3 435
91 025 24 585 88 520 540 528 25 990 48 504
54 747 13 339 37 537 30 706
113 834 61 243 38 459 110 644 57 259 84 630 43 565 47 205 15 038 36 055 132 966 32 878 231 823 121 469 53 843 24 857 280 654 18 651 94 294
296 496 139 014 42 505 88 098 17 858 28 340 41 295 134 771 484 775 131 135 28 856
60 30 80 40 40 10 60 70 35 20
10 60 30 35 65 40 20 30 30 50 60 30 20 50
102 651 27 999 100 755 614 229 29 222 54 817 61 489 15 675 43 850 34 431 129 345 69 963 44 632 123 724 63 925 96 260 48 499 52 821 17 303 40 871 148 989 37 523 257 673 134 907 61 282 27 680 314 346 20 516 106 082 332 437 156 351 47 192 99 353 20 003 31 591 47 367 148 895 542 218 149 971
32 291
10⁴ 977 24 938 104 439 621 407 27 486 56 232 68 551 14 029 41 081 31 847 127 208 68 378 44 816 135 454 65 789 98 457 49 197 48 158 17 724 38 999 140 218 36 306 249 823 134 093 61 779
312 061
28 201
20 860
331 170 160 233
99 065 18 966
48 404 152 275 572 797 163 816
35 092
104 750
31 463
70
90 50 40 40 25 20 80 50 50 40 80 60 50 20 50 80
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3 988 009 364 047 168 655
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4 489 146 2*
410 230 186 839
4 537 623 988 269
178 274
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4 520 712
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Haupt⸗Buchhalterei des Reichs⸗Schatzamts.
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Nichtamtliches.
Berlin, 15. Januar. der gestrigen (24.) Sitzung des Reichstages wurde die Berathung der Anträge der Abgg. Frhrn. Dr. von Hert⸗
ling, Lohren und Dr. Kropatschek foörtgesetzt.
Zu diesen Anträgen waren folgende Unteranträge einge⸗
gangen:
1) von dem Abg. Stöcker: Der Reichstag wolle beschließen:
die Reichsregierung zu ersuchen, dieselbe wolle dem Reichstag, mög⸗ lichst noch im Laufe dieser Session, einen von den Fabrikinspektoren zu erstattenden amtlichen Bericht vorlegen, welcher die Dauer der Arbeitszeit in den verschiedenen Bezirken und Betrieben darlegt, mit besonderer Hervorhebung solcher Verhältnisse, in der Arbeitsstunden den Durchschnitt übersteigt.
2) von dem Abg. Dr. Buhl:
Im weiteren Ver⸗
denen die Zahl
zu erzielen.
dem Grunde,
der Decadence befinde.
weil es auf
höchster Blüthe gestanden habe. Da sei es möglich gewesen, den Normalarbeitstag einzuhalten und doch große Gewinne Von dem Fabrik⸗ und Werkstättengesetz von 1878 aber habe noch kein Mensch behaupten wollen, daß es so segensreich gewirkt habe, wie das alte Gesetz, und zwar aus Werkstätten aller Art aus⸗ gedehnt worden sei, so daß es durch die Fabrikinspektoren nicht mehr kontrolirt werden könne und weil England sich jetzt in Komme einmal eine Konjunktur, wo die Aufträge sich gehäuft hätten, so werde das Gesetz in groß⸗ artigstem Maßstabe umgangen und es werde länger gearbeitet als irgend eine Fabrik in Deutschland es riskiren würde, wo kein begrenzter Arbeitstag bestehe. wolle, wie die gesetzlichen Bestimmungen in der Schweiz ein⸗ gehalten würden, so brauche man nur nach Zürich zu gehen und einen Blick in die dortigen Fabriken zu werfen.
Wenn man wissen
Es
Sonntagsarbeit der Männer zu verbieten, fehle ihm das nöthige Material; er glaube auch, daß ohne dieselbe viele Fabriken einen ruhigen Fortgang nicht haben könnten. — Von dem Antrag Kropatscheck unterscheide sich der seinige in⸗ sofern, als jener die Arbeit der Frauen auch während des Tages beschränken und die Kinderarbeit ganz verbieten wolle. Derselbe greife damit tief ein in die Arbeit aller In⸗ dustrien und in den Wochenverdienst der Arbeiter, nament⸗ lich der Wittwen und der Arbeiter mit großer Kinderzahl, und scheine ihm deshalb zu weit zu gehen; es sei dringend nothwendig, in der Beschränkung der Arbeitsgelegenheit vor⸗ sichtig zu sein. Dieselben Bedenken habe er gegenüber dem Antrag Buhl, der gleichfalls nicht genug begrenzt sei. Bei der Beschränkung der Arbeit müsse man nur von Uebelständen ausgehen, die klar zu Tage gelegen hätten; und dies sei nur der Fall bei der Sonntags⸗ und Nachtarbeit der Frauen, und wie aus den Berichten der Fabrikinspektoren hervorgehe, sei die Ausbeutung der Nachtarbeit der Frauen gerade in raschem Steigen begriffen. Dieses Uebel vergrößere sich namentlich in den Fabriken schnell, welche die meisten Frauen be⸗ schäftigten; das seien die Textilindustrie, die Spin⸗ nereien, die Taback⸗- und Cigarrenfabriken, die Stärke⸗ und Zuckerfabriken. Sei die Frauenarbeit überhaupt ein Uebel, das der moderne Fortschritt der Technik gebracht habe, so müsse man die Frauenarbeit zur Nacht als der Uebel größtes bezeichnen, und es sei nothwendig, jetzt, wo es noch Zeit sei, dieser sozialen Gefahr ein Ziel zu setzen. Von der Nachtarbeit der Frauen sollten Ausnahmen über⸗ haupt nicht gestattet werden. Dieses absolute Verbot möchte extrem klingen, aber für alle diejenigen, die, wie er, Gelegen⸗ heit gehabt hätten, zu jeder Stunde der Nacht in diese Fabriken hineinzugehen und sich zu überzeugen, wie Frauen und Mädchen abgehärmt, abgearbeitet, schläfrig und zusam⸗ menbrechend dagestanden hätten, für den gebe es da kein Extrem mehr, sondern nur eine Pflicht. Er begreife sehr wohl, wie die Schilderungen dieser Zustände von Seiten der Sozial⸗ demokraten auf die Massen wirken müßten. Die Sitze der übermäßigen Arbeit der Frauen seien auch die besten und festesten Sitze der Sozialdemokraten, z. B. das Voigtland, Breslau, Leipzig, Magdeburg, Nürnberg. In Hessen, Baden, der Pfalz könnten die nächsten Wahlen leicht ähnliche Resultate ergeben, wenn man nicht dem armen weiblichen Geschlechte zu Hülfe komme. In den überwiegend katholischen Bezirken möchten die Verhältnisse etwas günstiger stehen, aber, wenn erst die religiöse Frage zurücktreten werde, und die Leute auf die Frage des täglichen Brotes hingewiesen sein würden, würde das Centrum keine Gewalt mehr über dieselben haben. Es werde Niemand behaupten wollen, daß bei der Durchführung seines Antrages die Spinnereien, Webereien, Cigarrenfabriken, die Nürnberger Spielwaarenfabriken würden zu Grunde gehen müssen. Nur Habsucht und herzlose Willkür seien es, die auf Frauenarbeit zur Nachtzeit reflektirten. Jeder Industrielle wisse, daß diese Nachtarbeit nur verlangt werde, um Konkurrenz machen und die Preise drücken zu können. Wolle man dulden, daß solche Mißstände, solche soziale Ver⸗ brechen auch nur 6 Monate weiter fortgingen? Dann dürfte man sich nicht wundern, wenn die Arbeiter zu der Sozial⸗ reform überhaupt kein Vertrauen hätten. Wie solle auch ein Arbeiter, dessen Frau und Töchter während der Nacht arbeiten müßten, Begeisterung dafür empfinden, daß für ihn gesorgt sei, im Falle er verunglücke. Das absolute Verbot der Nachtarbeit der Frauen, wie er es wünsche, werde nun von seiner Fraktion nicht gutgeheißen; diese wolle hier dieselben Ausnahmen zulassen, wie sie §. 139 der Gewerbeordnung für jugendliche Arbeiter und Kinder zulasse, namentlich also in Bezug auf Fabriken mit ununterbrochenem Feuerbetrieb, auf Fabriken, deren Betrieb auf bestimmte Jahreszeiten beschränkt sei u. dergl. — Die Kontrole über die Durchführung der von ihm beantragten Bestimmungen, welche am zweckmäßigsten den Unfallberufsgenossenschaften übertragen würde, werde eine leichte und sichere sein; denn, da jede übermäßige Arbeitszeit eine Vermehrung der Unfälle zur Folge habe, so würden die Genossenschaften mit besonderer Sorgfalt darüber wachen müssen, daß das Gesetz nicht übertreten werde; und durch Vermittelung der Berufsgenossenschaften würden die einzelnen Fälle auch am
lehrer und Chordirigent, der besonders die Vervollkommnung des Chorgesa nges a cappella anstrebt, veranstaltete, wie alljährlich, so auch gestern im Saale der Sing⸗Akademie mit seinem Ver⸗ ein ein Concert. Das Programm enthielt außer einem sechs⸗ stimmigen Madrigal von Ward, einem Komponisten des siebzehnten Jahrhunderts, der sich besonders durch eine gediegene contrapunktische Gestaltung auszeichnet, nur Werke der neueren Schule: Chorlieder von Franz Wüllner, Brahms, Mendelssohn, Paul Seiffert, Otto Schmidt, E. E. Taubert und Schumann. Sämmtliche Werke wur⸗ den mit einer solchen Präzision in der Gesammtwirkung, mit so feiner Schattirungsweise und Deutlichkeit in der Aussprache ausgeführt, daß man oft an die besten Leistungen des ehe⸗ mals Kotzoltschen Vereins erinnert wurde. Besonderen Anklang fanden die, zugleich durch Originalität ihrer Erfindung hervorragenden Quartette: „Dein Herzlein mild“ von Brahms, das Jagdlied von Mendelssohn, ein Tanzlied von Paul Seiffert und „Sah ein Knab ein Röslein stehn“ von Schumann. Wir möchten hierbei nicht unterlassen, dem Dirigenten ein größeres Maß in der Be⸗ weglichkeit seiner Geberden beim Dirigiren anzurathen und zwar in seinem eigenen Interesse. — Unterstützt wurde das Concert durch den Opernsänger Hrn. Ernst Brodmann aus Lübeck, dessen mwohl⸗ klingende und umfangreiche Baritonstimme in Liedern von Schumann, A. Jensen und Hugo Brückler sehr zur Geltung kam. Nur blieb, be⸗ sonders in den Schumannschen Liedern, noch mehr Wärme des Aus⸗ Verkehrs⸗Anftalten. drucks zu wünschen. — Frl. Emma Koch, eine Pianistin, — der wir schon wiederholt begegnet sind, zeigte in den rei⸗
Hamburg, 14. Januar. (W. T. B.) zenden und tief durchdachten gariati 5 etho „Moravia“ der Z“ öö über ein Thema aus der Sinfonia D 990 Aktiengesellschaft ist, von Newyvork kommend, heute Mittag verständnißvolle Auffassung, die sie auch in dem Vortrage des An⸗ EEEEEE’“ 8 dante spianato zu der Es-dur-Polonaise von Chopin und einer Etude 9 55 Hemnicgebe. 59 ng mar bis auf den letzten Platz gefüllt, 8 de ublikum beglei ämmtliche L n Beifallsbezeugungen. 1 ntliche Leistungen mit lebhafte
Psd. Sterl., und in 1884 auf nur 24 487 660 Pfd. Sterl
Werth des Roheisenexports in 1884 betrug 29, JC⸗ Pfd. SSDer gegen 4077 456 Pfd. Sterl. in 1883. Der Export nach Rußland ist von 321 374 Pfd. Sterl. auf 367 085 Pfd. Sterl. gestiegen, hat aber nach allen anderen Märkten abgenommen, nach Deutschland von 767 021 Pfd. Sterl. auf 644 673 Pfd. Sterl. Der Export von Stahlschienen, Rohstahl und Messerschmiedwaaren hat im ver⸗ flossenen Jahre, verglichen mit 1883, ebenfalls sehr bedeutende Rückschritte. gemacht. Nur Deutschland und Niederland waren größere Abnehmer in Sheffielder Artikeln. — Einschränkung des Betriebs und Lohnherabsetzungen scheinen jetzt in allen Eisenindustriebezirken an der Tagesordnung zn sein. In der großen Eisengießerei in Dowlais hat eine beträchtliche Anzahl von Beamten Kündigung er⸗ halten. In einer bedeutenden Eisenfabrik in der Nachbarschaft des Ogmore⸗Thals (Südwales) sind die Arbeitslöhne um 10 % herab⸗ gesetzt worden. Die Chillington Iron Company in Wolverhampton
werde ja dort auch öffentlich ausgesprochen, daß der elfstündige Arbeitstag für viele Gewerbetreibende nicht eingehalten werden könne, so daß die Behörden verpflichtet seien, Ausnahmen stattfinden zu lassen. Es gehe nicht überall mit einem allgemein durchgeführten Normalarbeits⸗ tage; diese Forderung könne nach seinem Daäfürhalten nur durch Spezialgesetze geregelt werden nach Anhörung der be⸗ treffenden Kreise, und die genauen Erfahrungen der einzelnen Gewerbe und Industrieen würde man leicht gewinnen, sobald erst einmal die Unfallsberufsgenossenschaften in Thätigkeit ge⸗ treten seien. Das seien die berufenen Organe, hier eine Ant⸗ wort zu geben. Man könne in der Festlegung des Normal⸗ arbeitstages keinen Schritt thun, ohne Gefahr zu laufen, denselben wieder rückwärts thun zu müssen. — Was dem gegenüber die beiden ersten Punkte des Antrags Hertling be⸗ treffe, so lasse sich in Betreff der Sonntagsarbeit und der Nachtarbeit der Frauen mit absoluter Sicherheit vorgehen. Wer da nicht wisse, was er zu thun habe, werde es auch nicht wissen, wenn er die Interessenkreise der Berufsgenossenschaften gehört habe. Die Mißstände auf diesem Gebiete abzustellen, dazu bedürfe es gar keiner weiteren Enquete. Die Frauen⸗ arbeit am Sonntag sei absolut unnütz. Der Sonntag diene nur der Reparatur der bewegenden Maschinen, welche nicht durch Frauen, sondern nur durch Männer geschehe, die Frauen würden ja auch nur dazu benutzt, diese Gegenstände zu putzen. Wenn die Fabrik dazu eine männliche Kraft benutzen würde, die
grammatische Sauberkeit und stilistische Sicherheit aller ihrer Bei⸗ träge. Angesichts der Lässigkeit und Geschmacklosigkeit, die gegen⸗ wärtig hinsichtlich der Sprachbehandlung bei einem großen Theil der Tagespresse vorherrscht, und die in Folge der gedankenlosen Gewohn⸗ heit von dort aus leider auch schon ihren Weg in die schönwissen⸗ schaftliche Literatur gefunden hat, ist es sicherlich nicht hoch genug anzu⸗ chlagen, wenn eine Zeitschrift die Pflege der Richtigkeit, Reinheit ind Schönheit der Sprache mit vollem Bewußtsein sich angelegen sein läßt. — Die „Grenzboten“ erscheinen (im Verlage von Fr. Wilhelm Grunow in Leipzig) wöchentlich in einem Heft von wenigstens 48 Seiten. Der Abonnementspreis beträgt 9 Mark für das Vierteljahr. — Das erste Heft hat folgenden Inhalt: England und die Boers. 1; Aus der französischen Revolution; Friedrich Hebbels Tagebücher; Hat die deutsche Renaissance eine Zukunft? Von Adolf Rosenberg. 1; Ungehaltene Reden eines Nichtgewählten. 3; Die Kommilitonen. “ 5 85 R. EET111 Der Reichstagsbeschluß ist in Liquidain t Die Fabrik vom 15. Dezember. — Die Polenlegende. — Friedrichs des Zweiten in Liquidation getreten. Die Fabrik wurde zu Weihnachten in Unterhaltungen. — Ein Lebensbild Hermann Hettners. 8 des schlechten Geschäfts geschlossen. ng⸗ in Leizig und Berlin am 17. d. M. erscheinende Nr. 2168 — 15. Januar. (W. T. B.) Wie die Morgenblättermelden, der „Illustrirten Zeitung' enthält folgende Abbildungen: haben die Banquiers Gly, Mills, Currie u. Co. beschlossen, Die Faäͤchermalerin. Gemälde von Luise Max⸗Ehrler. Nach einer ibr Haus in eine „Joint Stock Company umzubilden. Photographie von Victor Angerer in Wien. — Prinz Heinrich von Buenos⸗Ayres, 13. Januar. (W. T. B.) Die Provinzial⸗ Battenberg und seine Verlobte, Prinzessin Beatrice von England. bank hat die Metallzahlungen eingestellt. Nach Photographien von Karl Backofen in Darmstadt und Alexander Bassano in London. — Das neue Naturhistorische Museum in Berlin. Originalzeichuung von G. Theuerkauf. — Mit General Wolseley auf dem Marsche nach Khartum: Die Kampfspiele bei Ueberreichung des vom Khedive verliehenen Medjidis⸗Ordens an den Mudir von Dongola. Nach einer Skizze unseres Spezialzeichners Oberst Hon. J. Colborne. — Onkels Rekruten. Gemälde von Guftav Igler. Nach einer Photographie von Franz Hanfstängl in München. — Ludwig Bohnstedt, f am 4. Januar. — Der neue klimatische Kurort Abbazia am Quarnero. Nach Skizzen und Photographien gezeichnet von L. E. Petrovits. — Eine Gemeinderathssitzung. Ge⸗ mälde von Alfred Zimmermann. Nach einer Fom upßie von F. Werner in München. — Die Erdbebenkatastrophe in Südspanien. 3 Abbildungen: Der Thurm der Kathedrale von Sevilla. Ansicht der Stadt Malaga. Ansicht der Stadt Granada. — Riemann⸗Denkmal im Prinzenholze bei Eutin. — Polytechnische Mittheilungen: Ver⸗ LSee Sener Messerputz⸗ und Schleif⸗ maschine. 2 Figuren. — Moden all⸗oder The ⸗ Halsband. Moderner Muff. ö1“
Der Reichstag wolle beschließen:
„die verbündeten Regierungen zu ersuchen, bezüglich der in Berg⸗ werken, Salinen, Aufbereitungsanstalten, Brüchen und Gruben, in Fabriken und Hüttenwerken, beim Eisenbahn⸗ und Binnendampf⸗ schiffahrtsbetriebe, auf Werften und bei Bauten beschäftigten Per⸗
sonen von Neuem Erhebungen anzuordnen: I. wie weit die Sonn⸗ und Feiertagsarbeit in den genannten
Betrieben einzuschränken ist, 1 8 II. ob bei der Frauen⸗ und Kinderarbeit Unzuträglichkeiten zu
Tage treten, inwieweit deren Arbeitszeit mit Rücksicht auf die all⸗ gemeinen Erwerbsverhältnisse eingeschränkt werden kann, und ob die Beschäftigung der Frauen in den Betrieben während der Nacht zu
verbieten ist, 1 III. über die Arbeitszeit erwachsener männlicher Arbeiter, ins⸗
besondere darüber, ob die gesetzliche Regelung einer Maximal⸗ arbeitszeit überhaupt nothwendig erscheint, und ob und inwieweit sie 8 Interessen der Betriebsunternehmer und der Arbeiter entspricht. Der Abg. Lohren erklärte, das Verlangen nach einem Normalarbeitstage könne berechtigt erscheinen, da derselbe in Nord⸗ amerika, England und der Schweiz bereits eingeführt sei. Welche Erfahrungen aber habe man in diesen Ländern damit gemacht? Das Grundgesetz der Union und alle Spezialgesetze der Einzelstaaten enthielten die Klausel, daß der gesetlliche Normalarbeitstag nur dann Gültigkeit habe, wenn keine aanderweitigen Verabredungen zwischen den Arbeitern und Rlrbeitgebern getroffen seien. Diese würden aber natürlich übberall getroffen, und der Normalarbeitstag stehe nur auf dem Pagpier, derselbe gelte selbst für die Werkstätten der Regierung nicht. Was solle auch ein solches Gesetz nützen, wenn über 300 000 Arbeiter arbeitslos seien, und Diejenigen, die Arbeit hätten, natürlich Alles unterschreiben würden, was ihnen vorgelegt werde, blos um Arbeit zu behalten? Das englische Gesetz über den Normalarbeitstag von 1850, das damals Aller Augen auf sich gelenkt habe, sei damals durchführbar gewesen, weil es sich nur auf eine geringe Zahl hochwichtiger Industrieen, die
leichtesten und sichersten zur Kenntniß des Reichs⸗Versicherungs⸗ amtes kommen.
Der Abg. Frhr. Göler von Ravensburg bemerkte: Die An⸗ träge des Abg. von Hertling faßten die sozialpolitische Frage an der Wurzel, und mit der Frauenfrage treffe man sie unmittelbar in das Herz. Es sei seine feste Ueberzeugung, daß alle Forderungen von Sonntagsruhe, Normal⸗Arbeitstag u. s. w. mehr oder weniger bedeutungslos seien, wenn man nicht vorher die Frauenarbeitsfrage gelöst habe. Denn nur auf Grund der Wiedererstarkung des Familienlebens werde es möglich sein, eine soziale Reform aufzubauen. Er freue sich, daß bei diesen Ausführungen des Abg. Hertling aus den Reihe der Sozialdemokraten ein Bravo erschollen sei; denn bis jetzt hätten die Sozialdemokraten an der Familie mehr ge rüttelt als sie befestigt. Er sei auch der Meinung, daß der Staat allein nicht im Stande sei, auf diesem Gebiete zu helfen der sittliche Theil der Aufgabe sei nur durch andere Kreise z lösen. Ganz besonders hätten die Fabrikanten mitzuwirken Auf dem Kongreß der inneren Mission habe er mit Freude aus dem Munde christlicher Fabrikanten gehört, wie viel auf dem Gebiete von diesen Männern schon geschehen sei, die ohne Furcht der Konkurrenz Erleichterungen, wie man sie heute verlange, ihren Arbeitern schon längst gewährt hätten Er theile die Ansicht nicht, daß die Frauenarbeits⸗ frage für alle Frauen zugleich geregelt werde. Aber er schlage 25 ₰ mehr koste, so würde sie dabei auch nicht zu Grunde vor, daß wenigstens die verheiratheten Frauen weder an gehen. Sein Antrag wolle deshalb, daß weibliche Per⸗ Sonn⸗ und Festtagen noch zur Nachtzeit zwischen 8 ½ Uhr sonen an Sonn⸗ und Festtagen unter keinen Umständen Abends und 5 ½ Uhr Morgens in den Fabriken beschäftigt beschäftigt werden dürften. Für die Kontrole dieser werden sollten. In einem zweiten Punkte gehe er sodann Bestimmung seien die Unfalberufsgenossenschaften die weiter als der Antrag Lohren, indem er (Redner) wünsche, besten und vollkkommensten Organe. Wenn nun auch daß diese Frauen mindestens ½ Stunde vor dem Eintrit 8 solches 1 e nes Perbot 1“1“ Sonn⸗ 858 8 “ nv ee w— 22 Ve e diti F esttagen nur eine kleine Wohlthat für die Arbeiter zu sein der Festtage drei Stunden vor uß der Arbeitszeit, spä u““ ög 8 “ “ man also habe kontroliren können, bezogen habe, und weil scheine, so sei es doch ein sicherer Schritt vorwärts auf dem testens aber um 5 ½ Uhr Abends entlassen würden. Wen
Vier Beilagen es in eine Zeit gefallen sei, wo die englische Industrie in! Wege der Sozialreform. Für den weiteren Schritt, auch die! es der Frau ermöglicht sei, das Haus freundlich und heimis
(einschließlich Börsen⸗Beilage). 1 8
Berlin, 15. Januar 1885.
Dem geschäftsführenden Ausschuß für die Errichtung eines Geibel⸗Denkmals zu Lübeck ist nachstehendes Kabinets⸗ schreiben zugegangen:
Reda Ri “ cteur: Riedel.
8 “ Beerlin, den 8. Januar 1885. Sr. Majestät dem Kaiser und Könige ist mit der Immediateingabe vom 10. v. M. der Aufruf zugegangen, in welchem ein aus angesehenen Männern der verschiedensten Stände gebildeter
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