1885 / 29 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 03 Feb 1885 18:00:01 GMT) scan diff

stieg, in Königsberg, Dresden, sank die Zahl der Todesfälle. Danzig. Stettin, Graudenz, Königshütte, Landsberg a. W., Dresden, Chemnitz, Erfurt, und einer größeren Zahl thüringischer Städte, ferner in Halle, Frankfurt a. O., Spandau, Forst, Hamburg, Celle, Barmen, Wien, Triest, Stockholm, Madrid häufiger Todesveran⸗ lassung; in Königsberg, Stolp, Berlin, Leipzig, Prag, Paris, London, Christiania, St. Petersburg, Warschau, Odessa wurden Sterbefälle an Diphtherie seltener. Typhöse Fieber forderten etwas mehr Opfer, doch war nur in St. Petersburg und Warschau die Zahl derselben namhafter gesteigert. Sterbefälle an Flecktypphus kamen aus deutschen Städten gar nicht, aus London 1, aus St. Petersburg 2 zur Anzeige. Der Keuchhusten ward in Erfurt, Hamburg, Berlin, Frankfurt a. M., London, Liver⸗ pool häufiger Todesursache. Darmkatarrhe der Kinder führten in Hamburg, Paris und St. Petersburg viel Todesfälle herbei. Pockentodesfälle kamen aus deutschen Städten nicht zur Mittheilung. Aus Prag, Basel, Liverpool, Birmingham, St. Petersburg werden einzelne, aus Wien, Budapest, Paris, Warschau, Odessa, Rom, Ve⸗ nedig mehrfache Sterbefälle gemeldet; in größerer Ausdehnung herrschten Pocken in Triest und London, doch ist gegen die Vorwoche die Zahl der Sterbefälle eine geringere; auch in Turin und Lissabon waren Pocken um Mitte Dezember sehr häufig. Sterbefälle an Cholera kamen aus Kalkutta, Madras, Bombay zu Anfang bezw. Mitte Dezember in beschränkter Zahl zu Kenntniß.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Der Deutsche Landwirthschaftsrath, welcher demnächst hierselbst seine 13. Plenarversammlung abhalten wird. veröffentlicht bereits seinen Geschäftsbericht für das verflossene Jahr. Diesem ist zu entnehmen, daß an Stelle des im Monat August v. J. ver⸗ storbenen Professor Richter (Tharand) durch Wahl des sächsischen Landes⸗Kulturraths der Rittergutsbesitzer Seiler (Neuensalz) als Dele⸗ ditter getreten ist. Die Zahl der Delegirten beträgt demnach zur Zeit 61. Im Weiteren sagt der Bericht: „Der Beschluß, betreffend den Erlaß eines Aktiengesetzes, wurde durch den Erlaß dieses Gesetzes erledigt. Der vorjährige Beschluß das deutschen Landwirthschaftsraths, be⸗ treffend die Reform der Zuckersteuer, ist bisher nicht zur Erledigung gelangt. Die bezüglich dieser Angelegenheit erwählte Kommission trat am 22. Juni 1884 unter Vorsitz des Ritterschaftsdirektors von Wedell⸗Malchow und unter Zuziehung des Sachverständigen, Direktor Herbertz (Berlin) zusammen. Die Kommission überzeugte sich jedoch sehr bald, daß bei der dermaligen Lage der Zuckerindustrie eine definitive Regelung nicht zu erwarten sei. Die Kom⸗ mission begnügte sich daher festzustellen, daß der deutsche Landwirthschaftsrath unter allen Umständen gegen eine Er⸗ höhung der Steuer, wie sie im Gesetzentwurfe beabsichtigt war, als dem Interesse des rübenbauenden Landwirths zuwiderlaufend, Ver⸗ wahrung würde einlegen müssen, und beauftragte den General⸗Sekretär, einen dementsprechenden Entwurf zu einer Denkschrift auszuarbeiten, damit die eventuellen Schritte stets sofort gethan werden können. Bezüglich der Ermittelung von Absatzorten für deutsche landwirth⸗ schaftliche Produkte im Auslande hat der Vorstand, dem Beschluß der vorjährigen Plenarversammlung entsprechend, dem Reichskanzler eine längere Denkschrift überreicht. In dieser heißt es u. A.: „Wenn man die Konkurrenz derjenigen Länder, welche heute auf dem Weltmarkte die Landwirthschaft fast aller alter Kulturstaaten herabdrückt, genauer betrachtet, so findet man, daß die Produkte, mit denen unsere Märkte überschwemmt werden, nur solche extensivster Landwirthschaft und billigster Massenproduktion darstellen. Es fehlt in diesen Ländern die sorgfältige Bearbeitung des Bodens, die der Eigenart der einzelnen Pflanze angepaßte Düngung, die Auswahl des Saatgutes, die Pflege und Wartung der Thiere, die Auswahl der Zuchtthiere, kurz alle diejenigen Anforderungen, welche man an eine rationell ge⸗ leitete Wirthschaft der alten Kulturstaaten stellt und welche es allein gestatten, die landwirthschaftlichen Produkte in bester Qualität zu erzielen. Massenprodukte und Produkte geringerer Qualität sind es, mit denen uns alle die konkurrirenden Länder den Markt streitig machen, die zwar in den älteren Staaten weit besser aber bei Weitem nicht so billig gewonnen werden, mit denen daher eine Konkurrenz Seitens unserer Landwirthschaft nicht möglich ist. Billiges, in vielen Fällen geschenktes Land, geringer Arbeits⸗ und Kapitals⸗ aufwand, sehr niedrige Transportkosten, das sind die Faktoren, welche jener ertensiv betriebenen Massenproduk⸗ tion jetzt und noch auf lange hinaus es ermöglichen, unter allen Bedingungen die Konkurrenz mit einheimischen gleich⸗ artigen Produkten siegreich aufzunehmen. Hierin liegt aber gerade an unsere intensiv betriebene Landwirthschaft die Aufforderung, für ihre edleren Produkte dort Absatzgebiete zu suchen, wo die extensiv betriebene Landwirthschaft solche zu erzeugen nicht gestattet. Für die dauernde Produktivität einer extensiven Wirthschaft ist es eine nothwendige Voraussetzung, daß ihr die stete Zufuhr eines Materials gesichert ist, welches als Veredelungsmaterial eingeführt wird, um einer Degeneration vorzubeugen, die als Folge der in den Verhält⸗ nissen liegenden mangelhaften Bodenbearbeitung wie mangelhafter Pflege der Thier⸗ und Saatgut⸗Zuchtwahl nothwendig eintreten muß. Die Absatzquellen für die europäische, für die deutsche Landwirthschaft liegen also dort, wo wir mit Massen extensivster Bewirthschaftung entstandener Produkte überschwemmt werden, wo man aber selbst einer steten Zufuhr edlerer Produkte zur Regenerirung des Betriebes bedarf. Diese Beobachtung ist keineswegs neu, sie ist jedoch gerade für Deutschland in nur sehr geringem Maße frukti⸗ fizirt worden. Der Osten Amerikas, der die erste Fluth der Getreide⸗ und Fleisch⸗Ueberproduktion des Westens über sich ergehen lassen mußte, machte seinerseits durch Lieferung von Zucht⸗ material, von Saatgetreide, von Obst ꝛc. sich diesen wieder tribut⸗ pflichtig. England nimmt die billigen Produkte seiner Kolonien und die anderer gern auf, um dafür mit allen Arten edelsten Zuchtviehs als Versorger aller dieser Länder einzutreten. Frankreich bemüht sich in Südamerika, einen dauernden Absatz für seine Puchtschafe zu gewinnen. Holland ist allmählich ein Versorger alfer Länder mit seinen berühmten Rindviehschlägen geworden. Schweden scheut keine Anstrengungen, um für sein Saatgetreide immer weitere Märkte zu gewinnen. Der Erxport fertiger Fabrikate aus landwirthschaftlichen Rohstoffen ist auch in Deutschland ein geregelter, ja für das deutsche landwirthschaftliche Gewerbe ein außerordentlicher fruchtbringender; deutscher Rübenzucker, Spiritus und Bier haben sich überall den Markt erobert. Diese Thatsache weist unsere Landwirthschaft mit Deutlich⸗ keit auf den Weg, den sie zu beschreiten hat. In einem wohlgeleiteten Export edler Erzeugnisse liegt die Möglichkeit, nicht der Bekämpfung der fremden Konkurrenz, wohl aber der Paralysirung ihrer schädlichsten Wirkungen auf die Landwirthschaft. Die Möglichkeit des Absatzes ist hinlänglich nachgewiesen.“ Das Petitum schließt: „Es ist zu hoffen, daß durch Anbahnung eines solchen Absatzes der landwirth⸗ schaftlichen Krisis bis zu einem gewissen Grade abgeholfen werden wird. Und hierbei wird eine Unterstützung durch eine sachgemäße und eingehende konsularische Berichterstattung und durch Bemühungen der Konsulatsbeamten, anf welche der deutsche Landwirthschaftsrath ergebenst hinzulenken sich gestattet, von besonderer Bedeutung sein.“

Gewerbe und Handel.

Bei den Abrechnungsstellen der Reichsbank sind im Januar cr. 1 185 532 300 abgerechnet worden, gegen 1 293 043 900 im Dezember 1884.

Der Verwaltungsrath der Berliner Handels⸗Gesell⸗ schaft genehmigte den von der Bilanzkommission geprüften Jahres⸗ abschluß pro 1884. Derselbe schließt mit einem Bruttogewinn von 4 190 591 ab, wovon 1 233 190 auf Provisionen, 1 350 327 auf Zinsen und Wechsel, 455 225 auf Effektengewinne und 1 090 557 auf Gewinne aus abgerechneten Konsortialgeschäften ent⸗ fallen. Nach Abzug der gesammten Verwaltungskosten bleiben 3 701 230 als Reingewinn verfügbar. Auf den Antrag der Geschäftsinhaber setzte der Verwaltungsrath die Dividende für das Kommanditkapital

Prag, Amsterdam, London, Christiania Diphtherie und Kroup wurden in

Es entfallen auf:

1

auf 1 600 000 anwächst. verbleibende Restgewinn von

85

Der nach Abzug der Tantièmen

120 246 soll auf neue Rechnung vorgetragen worden. Die im verflossenen Jahre entrirten Emissionsgeschäfte sind abgewickelt; aus dem noch nicht abgerechneten Konvertirungsgeschäft der Lemberg⸗Czerno⸗ mißer Prioritäten ist ein Gewinn in den Abschluß nicht ein⸗ gestellt. Der Besitz an eigenen Effekten beläuft sich auf 1 455 929 Der Bestand des Konsortialkontos beträgt 2 644 035 Die Spezial⸗ kesecde bleibt neben der ordentlichen Reserve in Höhe von 515 960 estehen.

Nürnberg, 31. Januar. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) In der zweiten Hälfte dieser Woche wurden bei einer Zufuhr von etwa 300 Ballen ca. 500 Säcke verkauft. Der Umsatz besteht zu ¾ aus besseren grünen Hopfen zu 75 85 und Prima⸗ waare zu 90 95 Die Situation und der Preisstand ist völlig unverändert.

London, 2. Februar. (W. T. B.) Bei der am Sonnabend abgehaltenen Wollauktion waren Preise unverändert.

Glasgow, 2. Februar. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 8800 gegen 9100 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Bradford, 2. Febzuar. (W. T. B.) Wolle besser, aber ruhig, Garne bei ziemlichem Begehr niedriger, Stoffe unverändert.

Moskau, 2. Februar. (W. T. B.) Die Kolonialwaaren⸗ Firma A. Jeremejeff u. Söhne hat ihre Zahlungen eingestellt. Die Passiva werden auf 2 700 000 Rubel angegeben.

Washington, 2. Februar. (W. T. B.) Die Schuld der

Vereinigten Staaten hat im Monat Januar um 9 420 000 Im Staatsschatz befanden sich Ende Januar

Dollars abgenommen. 460 340 000 Dollars.

Verkehrs⸗Anstalten.

Nach dem „Luzerner Tageblatt“ sind die Pläne für den Bau der nördlichen Zufahrtslinien der Gotthardbahn der Art vorgeschritten, daß bis Ende April, der vom Bundesrath gesetzten Frist, Baupläne und Finanzausweise vorgelegt werden können. Das Projekt der Seeüberbrückung bei Luzern ist fallen gelassen, da⸗ gegen soll der jetzige Bahnhof in Luzern an seiner Stelle verbleiben und im Untergrund eine Durchgangsstation angelegt werden. Für die Fortsetzung nach Meggen sollen zwei Projekte vorgelegt werden, ein billigeres, welches die Bahn durch das herrliche Gelände des Meggenhorns führt, und ein zweites, das mit besonderer Rücksicht auf den Güterverkehr die kürzeste Linie mittelst Tunnel vom Gestade des Luzerner Armes beim Würzenbach an das des Küßnachter Arms bei Erlenschachen her⸗ stellt Die baulichen Verhältnisse der Linie Zug⸗Goldau liegen nach allen Richtungen etwas einfacher, abgesehen etwa von der Ein⸗ mündung in den Bahnhof Zug, bei welcher dem noch ausstehenden Bau der direkten Verbindungslinie nach Zürich über Thalweil (bau⸗ verpflichtet ist die schweizerische Nordostbahngesellschaft) Rechnung zu tragen ist. Auch diese Linie führt durch eine wahrhaft paradiesische Gegend, zum Theil hoch über dem Gestade des Zugersees, mit herr⸗ lichem Ausblick auf das Hochgebirge, inbegriffen, im Rahmen von Rigi und Pilatus, die Mächtigen des Berner Oberlandes. Die Leistung des Finanzausweises für beide Linien Seitens der Gotthard⸗ bahngesellschaft soll keine Schwierigkeiten bieten.

Bremen, 2. Februar. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Rhein“ ist gestern früh 4 Uhr in New⸗York eingetroffen.

Hamburg, 3. Februar. (W. T. B.) Der Postdampfer „Bohemia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft hat, von New⸗York kommend, gestern Abend 10 Uhr Lizard passirt.

New⸗York, 2. Februar. (W. T. B.) Der Dampfer „Erin“ von der National⸗Dampfschiffs⸗Compagnie C. Messingsche Linie) ist hier angekommen.

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Die im Kaiserlichen Gesundheitsamt abgehaltenen Kurse zur Ausbildung von Medizinalbeamten und praktischen Aerzten in Cholera⸗Untersuchungen haben am 15. September 1884 ihren Anfang genommen und am 18. Januar 1885 ihr Ende erreicht. Im Ganzen sind 11 derartige Kurse von durchschnittlich je 10tägiger Dauer abgehalten worden.

Die Gesammtzahl der Theilnehmer an den Kursen beträgt 146, die Zahl der Hospitanten 9.

1) Preußen. SJcheõo6

3) Königreich Sachsen.

4) Württemberg. 8

5) Baden. 8) 118 7) Mecklenburg⸗Schwerin . 8) Großherzogthum Sachsen 9) Braunschweig. .. 10) Sachsen⸗Meiningen

11) Sachsen⸗Altenburg ... 12) Sachsen⸗Coburg⸗Gotha 13) Anhalt.

Rücksicht darauf, daß die asiatische Cholera in den Häfen am Mittel⸗

ländischen Meere und die an demselben gelegenen italienischen Häfen

stehen bleibt.

14) Schwarzburg⸗Sondershausen 15) Schwarzburg⸗Rudolstadt. 16) WI6 EEe““

18) Des. . K

19) Schaumburg⸗Lippe. 2h)L IIJ“

22) Hamburg.. .

23) Elsaß⸗Lothringen

Hierzu treten nach

.Militärärzte. 111A4A1“

2. Zum Kaiserlichen Gesundheitsamt kommandirte Militärärzte und bei demselben beschäftigte Ea gersZ11“; .Ausländische Aerzte (aus Oesterreich⸗Ungarn, Rußland, Großbritannien, Italien, Spanien, Schweden, Luxemburg, Nordamerika, Australien)

überhaupt

Io bdodohO—dbeb9dObododoeeńeUneen

Niederlande. Zufolge einer unterm 26. Januar 1885 ergangenen Veröffent⸗ lichung hat der Königlich niederländische Minister des Innern mit

ländischen Meere erloschen ist, die Bestimmungen, nach welchen die Häfen von Toulon, Marseille, alle französischen Häfen am Mittel⸗

von der französischen Grenze bis einschließlich Civita Vecchia, der Hafen von Neapel und alle Häfen an der Westseite von Italien bis ein⸗ schließlich Reggio, sowie diejenigen von Algerien und Tunis und alle Häfen des italienischen Festlandes und der Inseln im Golf von Neapel für verseucht erklärt worden waren, mit der Maßgabe aufgehoben, daß die Verseuchterklärung der Häfen von Algerien und Tunis be⸗

Egypten. Durch Beschluß des Conseil sanitaire, maritime et quarante- naire d'Egypte vom 10. Januar 1885 ist die gegen Provenienzen aus Algier seiner Zeit verhängte Quarantäne („Reichs⸗Anzeiger“ Nr. 253

vom 27. Oktober 1884) wieder aufgehoben worden.

1 8

Berlin, 3. Februar 1885

Wie die „N. A. Ztg.“ mittheilt, ist in der am Sonnabend Mittag stattgehabten Ausschußsitzung für den unter dem Protektorat Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Wilbelm stattfindenden Bazar, beschlossen worden, die lebenden Bil⸗ der nur an einem Tage, und zwar am Montag, den 9. Februar in der Aula der Kriegs⸗Akademie, in welcher vom 5.—7. der Bazar stattfindet, zu veranstalten.

Der Verwaltungsrath des Vereins zur Förderung der Kunst in Stuttgart (Präsidentz Prinz Herrmann zu Sachsen⸗ Weimar⸗Eisenach) veröffentlicht folgenden, mit zahlreichen Unter⸗ schriften versehenen Aufruf:

Der „Verein zur Förderung der Kunst in Stuttgart“ hat aus den Mitteln, welche ihm durch allgemeine Beiträge der kunstsinnigen Bewohner der Stadt und des Landes zuͤgeflossen sind, eine Summe für die Errichtung eines Denkmals für Dannecker bestimmt Der edle Künstler, der zu den Erneuerern der deutschen Kunst gehört end durch sein segensreiches Wirken wesentlich dazu beigetragen hat die Bildnerei aus den Fesseln der Unnatur und des Manierismus zu befreien, hat zwar durch manch schönes Werk dafür gesorgt, daß sein Gedächtniß nicht so leicht ausgelöscht werde. Dennoch ziemt es uns die wir die Reinheit seines Strebens und den Adel seiner Schöpfun⸗ gen verehren, dafür einzutreten, daß auch durch ein seiner Persönlich⸗ keit gewidmetes öffentliches Denkmal in Stuttgart, der Stätte seines Lebens und Wirkens, jene allgemeine Anerkennung und Huldigung zum monumentalen Ausdruck gelange. So laden wir denn Alle, denen die Kunst des gefeierten Meisters werth ist, Alle, denen sein herrlicher Christus, sein Schillerkopf, seine Lavaterbüste, seine Nymphengruppe seine Ariadne um nur einige der Hauptwerke in Erinnerung zu rufen den Adel geistvoller Charakteristik und hoher Formvollendung vor das mitempfindende Auge und durch dieses in die schönheits⸗ empfängliche Seele gerufen haben, vertrauensvoll ein, sich an dem schönen Werke zu betheiligen und unser Vorhaben durch gütige Bei⸗ träge zu fördern. Die Unterzeichneten sind zur Entgegennahme von Beiträgen gern bereit.

Der Vorstand des Central⸗Vereins für Arbeits⸗Nach⸗ weis in Berlin (Damm⸗Mühlen, Poststr. 16 und Breitestr. 23) hat beschlossen, das Stiftungsfest des Vereins am Dienstag, den 17. d. M. (Fastnacht), in den Festsälen des City⸗Hotels durch Souper und Tanz zu begehen. Es sind zu demselben die Mitglieder, Arbeitgeber und Gönner des Vereins eingeladen, und haben Anmel⸗ dungen bis Sonnabend, den 14. d. M., im Bureau zu erfolgen. Ueber die Thätigkeit im abgelaufenen Geschäftsjahr wird demnächst ein Geschäftsbericht erscheinen. Im Monat Januar hat der Verein folgende Resultate erzielt: Es meldeten sich männliche Personen 695, weibliche 25; es meldeten sich Arbeitgeber für männliche Personen 241, für weibliche 21. Von den männlichen Arbeitnehmern traten sofort in Arbeit 204, von den weiblichen 16. Auch in dem Asyl für Obdachlose, welche vollständig subsistenz⸗ und existenzlos waren, wurde die Zahl von 109 Personen beiderlei Geschlechts erreicht. Der tele⸗ phonische Anschluß (unter Nr. 3235) erweist sich als besonders die Thätigkeit fördernd und wird täglich immer mehr und mehr in Anspruch genommen. Arbeitgeber erhalten Arbeitskräfte kostenfrei Der Vorstand bittet, den Verein in Anspruch zu nehmen.

Heute Nachmittag 1 Uhr fand die Beerdigung des hierselbst verstorbenen General⸗Lieutenants und Commandeurs der 9. Division, Bogun von Wangenheim, von der Kirche des Invalidenhauses aus auf dem Invalidenkirchhofe in der Scharnhorststraße mit militärischen Honneurs statt. Das Offizier⸗Corps der hiesigen Garnison sowie der 9. Division war bei der Feier durch Depu⸗ tationen vertreten; vom Reserve⸗Landwehr⸗Regiment Berlin Nr. 35, dessen Brigade⸗Commandeur der Verstorbene früher gewesen, hatte sich eine Deputation, bestehend aus 20 Feldwebeln bezw. Unteroffizieren, angeschlossen. Eine Trauerparade unter dem Kommando des General⸗Majors von Wißmann, Commandeur der 3. Garde⸗Infan⸗ terie⸗Brigade, bestehend aus: 1 Bataillon des Kaiser Franz⸗Garde⸗ Grenadier⸗Regiments Nr. 2 mit Fahne, Spielleuten und Regiments⸗ musik, je einer Escadron des 1. und 2. Garde⸗Dragoner⸗Regiments mit dem Trompeter⸗Corps des erstgenannten Regiments und einer Batterie der Garde⸗Feld⸗Artillerie zu 6 Geschützen nebst Trompeter⸗ Corps, hatte gegenüber der Invalidenhaus⸗Kirche Aufstellung ge⸗ nommen.

Im Saale der Philharmonie fand gestern das angekündigte Concert des Hrn. Pablo de Sarasate statt. Sämmtliche Räume, soweit sie zu dem Concertsaal als zugehörig zu betrachten, waren gedrängt voll: ein Beweis dafür, in welchem hohen Maße es der berühmte spanische Künstler durch sein bisheriges Auftreten ver⸗ standen hat, das Berliner Publikum für seine Kunst zu erwärmen und zu begeistern. Auch gestern bewährte er seine 82 Meisterschaft in der Beherrschung aller technischen Schwierigkeiten seines Instruments, und wieder erwies sich die Geige in der Hand eines solchen Meisters als absolute Königin aller Instrumente. Da war großer, singender, warm zum Herzen dringender Ton, hellste Klarheit sämmt⸗ licher Figuren, selbst bei dem Vortrage der schnellsten Passagen, und unfehlbare Reinheit der Intonation. Als Novität brachte der Concertgeber ein Concert von E. Bernard zu Gehör. Das Stück hat uns recht gefallen. Die Musik ist schön erfunden und hält sich frei von Ueberschwenglichkeiten hinsichtlich der Melodie und des Passagenwerks. Der Zuhörer wird durch die Klar⸗ heit und Durchsichtigkeit der Komposition angenehm gefesselt, wenn⸗ gleich, namentlich in den Allegrosätzen, an das Können des Spielers große Ansprüche von Seiten des Komponisten gestellt werden. Die orchestrale Begleitung ist stets derartig, daß sie den Klang der Solo⸗ geige unterstützt und hebt, nie aber durch übervolle Instrumentation den Eindruck der Solopartie unterdrückt. Die Ausführung durch Hrn. Sarasate war mustergültig, äaber auch das Orchester, unter Leitung des Hrn. Professor Karl Klindworth begleitete in ausgezeichneter Weise. Eine weitere interessante Leistung des Concertgebers war der Vortrag des Mendelssohnschen Violinconcerts, welches er mit dem ihm eigenartigen südlichen Feuer spielte und hierbei durch feine Nüancirungen überraschte. Als Schluß des Programms er⸗ schienen noch zwei Solostücke, und zwar des Virtuosen eigene Kom⸗ Fasitton Habanera II und eine Mazurka von Zarzycki. Beide Werke fesselten durch eigenartige Rythmik und durch den prachtvollen Vor⸗ trag. In Erfüllung stürmischer Bravo⸗Rufe spielte Hr. Sarasate dann noch eine Transscription des Es-dur-Nocturnes von Chopin, in welchem er den vollen Glanz seines süßen warmen Tones neben vollendeter Technik noch einmal zu Gehör brachte und das Publikum zu endlosem Applaus hinriß. Auch dem Frl. Wally Schauseil, der Sängerin des Abends, darf man volle Anerkennung für den Vortrag ihrer Gesangsstücke spenden. Die Dame besitzt eine jugendfrische sympathische Sopranstimme, deren Mittellage namentlich voll und schön klingt. Das Philhar⸗ monische Orchester spielte als Eingangsnummer die Ouverture zu „Fra Diavolo“, von Auber, unter Leitung des Hrn. Prof. Karl Klind⸗ worth. Die Ausführung war wohl vorbereitet und befriedigte durch das präzise Zusammenspiel sowie die Ausarbeitung des Vortrages hinsichtlich des Piano, des Crescendo und Decrescendo: einer Leistung des Orchesters, der alles Lob gebührte.

Redacteur: Riedel. Berlin:

Fünf Beilagen

derniß dieser Ehe nicht bekannt. Etwaige auf Ehe⸗

ßischen Staats⸗Anzeiger“ zu Berlin zu geschehen.

uts chen

s⸗-Anzeiger und Königlich Preußis

Berlin, Dienstag, den 3. Februar

4

eilage

.“ 8

gnn.

des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

R

Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufge bote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

5551 Aufgebot.

6ee Lird zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß

1) der Wirthssohn Simon Janowiak, wohnhaft zu Lengowo, vorher aufhaltsam in Montkarne in Nordamerika, Sohn des Wirths Martin Ja⸗ nowiak und dessen Ehefrau Catharina, geborene Kaezor, wohnhaft zu Lengowo, 1

2) und die Schmidtstochter Malwina Barbara Wieczorek, wohnhaft zu Bartelsee, Tochter des

Schmidts Johann Wieczorek und dessen Ehefrau 8 Julianna, geborenen Kühn, wohnhaft zu Bartelsee, die Ehe mit einander eingehen wollen.

Dem unterzeichneten Standesbeamten ist ein Hin⸗ hindernisse sich stützende Einsprachen sind bei dem nterzeichneten Standesbeamten anzubringen.

Die Bekanntmachung des Aufgebots hat in den Gemeinden Lengowo, Bartelsee und in dem „Preu⸗

8 Kaufbuch vom J. 1821 Bl. 46, 428, auf dem

Wongrowitz, am 31. Januar 1885. 8 Der Standesbeamte: (L. S.) Arbertt.

Aufgebot.

Vom unterzeichneten Könsel. Amtsgerichte ist

I11““

behufs Todeserklärung und Ermittelung etwaiger

nbekannter Erben nachgenannter Personen:

1) des am 10. Februar 1839 zu Waldkirchen außer⸗ ehelich geborenen Friedrich Anton Wenzel, der im Jahre 1853 nach Amerika ausgewandert, Sohn der im Jahre 1839 in Waldkirchen verstorbenen Christiane Caroline Hänel, des am 10. Dezember 1836 zu Schellenberg ge⸗ borenen, im Sommer 1862 nach Amerika aus⸗ gewanderten Webers Hermann Auerbach, des am 25. Februar 1843 zu Schellenberg ge⸗ borenen, im Herbst 1863 nach Amerika aus⸗ gewanderten Kaufmanns Heinrich Georg Auer⸗ bach, Bruder des unter 2) Genannten, Söhne des im Jahre 1863 zu Schellenberg verstorbenen Webers Johann Christian Friedrich Auerbach,

über deren Leben und Aufenthalt seit ihrer Aus⸗

wanderung weder durch sie selbst, noch durch einen Andern Nachricht anher gelangt, auf Antrag

zu 1) des Holzarbeiters Johann David Hänel in Waldlirchen, 1

zu 2) und 3) der Schornsteinfegermeisters⸗Ehefrau Auguste Emilie Röder, geb. Auerbach, in Schellen⸗ berg;

Il

behufs Löschung der unter O aufgeführten alten Hypotheken auf Antrag der nachstehends namentlich bezeichneten Grundstückseigenthümer 8 das Aufgebotsverfahren zu eröffnen beschlossen und als Aufgebotstermin der 3. August 1885, 10 Uhr Vormittags, bestimmt worden. Es ergeht daher hiermit an oben unter I. 1—3 Genannte, an: Frriedrich Anton Wenzel, Hermann Auerbach, Heinrich Georg Auerbach, 8 bezw. deren Erben, und an alle Diejenigen, welche aus irgend einem Grunde an die Hypotheken unter O Ansprüche zu haben glauben, Aufforderung, in dem anberaumten Aufgebotstermin an unterzeichneter Amtsgerichtsstelle persönlich oder durch gehörig legi⸗ timirte Vertreter zu erscheinen und ihre Rechte und Ansprüche anzumelden, widrigenfalls

zu I. die oben aufgeführten Verschollenen Friedrich Anton Wenzel, Hermann Auerbach, Heinrich Georg Auer⸗ bach für todt erklärt und deren etwaige unbekannte Erben für ausgeschlossen und ihre Ansprüche und Rechte an dem hier verwalteten Vermögen der Ver⸗ schollenen für verlustig werden erachtet, dieses aber den sich legitimirenden Erben werde ausgeantwortet werden;

zu II.

die Betheiligten ihrer Ansprüche und Rechte an die betreffenden Hypotheken für verlustig und diese ühe dege selbst für erloschen geachtet bez. demzu⸗ olge werden gelöscht werden. Augustusburg, am 27. Januar 188350;. Königl. Amtsgericht das. Dr. B. Sime.

Verzeichniß der Hypotheken und Antragsteller. 8 1) a. 10 Thlr. 8 Gr. 3 Pf. Kaufgelder für Nerake Uhlmann in Hohenfichte (10 Thlr. Conv. ünze), b. 6 Thlr. Conv. Münze = 6 Thlr. 5 Gr. im 14 Thalerfuße, Begräbnißgeld der unter a Genannten, lt. Kaufs vom 13./9. 1808 und Verhandlung vom 7. Juli 1837, Kaufbuch vom Jahre 1799 Bl. 82, 167 b., auf dem Grundstück Friedrich Maximilian Grundmanns, Fol. 21 des Grund⸗ und Hypothekenbuchs für Hohenfichte Rubrik III. sub 1/I. a. b. haftend, 2) a. 1 Thlr. Conv. M. oder 1 Thlr. 8 Pf. im 14 Thalerfuße Kleins Wittwe zu Marbach, b. 1 Thlr. Conv. M. oder 1 Thlr. 8 Pf. im

Fol. 28 des dasigen Grund⸗ und Hypotheken⸗ buchs Rubr. III. sub 1/I. e. f. haftend, 3) a. 20 Thlr. unbezahlte Kaufgelder mit 4 % Zinsen Hannen Sophien Klemm zu Marbach, b. 5 Thlr. Begräbnißgeld für dieselbe, c. 10 Thlr. dergl. für Johann August Martin und dessen Ehefrau Marie Sophie, geb. Klemm, zu Marbach, 8 , d. Herberge Christianen Richter in Marbach, Ilt. Kaufs vom 15./11 1823 bez. 15./3 1841,

Grundstück Christoph Adam Gründig's in Marbach, Fol. 58 Rubr. III. sub 1/I b., 3/III 6““ haftend, 4) 8 Thlr. 5 Gr. 8 Pf. Conv. M. = 8 Thlr. 14 Gr. im 14 Thalerfuße sammt 4 % Zinsen, Erbegelder je für Johann Traugott Uhlmann, Johanne Caroline Uhlmann, Hanne Christiane Eleonore Uhlmann, Johann David Benjamin Uhl⸗ mann, Johann Carl Friedrich Uhlmann, Carl Hein⸗ rich Uhlmann, allerseits in Waldkirchen, lt. Kaufs vom 12. Jan. 1845 und 17. Februar 1846, Kaufbuch vom Jahre 1798 Bl. 269 b., Kaufbuch vom J. 1842 Bl. 199, auf dem Grund⸗ stück des Schippenmacher Reinhard Moritz Sieber in Waldkirchen, Fol. 38 des dasigen Grund⸗ und Hypothekenbuchs Rubr. III. sub 1/1 a. b. c. d. e. 1. haftend, 9r 5) 41 Thlr. 3 Gr. 3 Pf. (40 Thlr. Conv. M.) jähr⸗ lich mit 20 Thlr. Conv. M. zahlbar Johann Gott⸗ fried Findeisen zu Waldkirchen und nunmehr dessen Erben, 1 lt. Kaufs vom 6. Juni 1801 und 27. Juni 1825, Kfbuch vom J. 1798 Bl. 68 b. und Kfbuch vom J. 1818 Bl. 136, auf dem Grund⸗ stücke Carl Heinrich Franke’'s in Waldkirchen, Fol. 86 des Grund⸗ und Hypothekenbuchs für Waldkirchen Rubr. III. sub 1/I. baftend, 6) a. 70 Thlr. C. M. = 3 Pf. im 14 Thalerfuße und Kosten der Einhebung

Eve’'n Concordie'n, verw. Wagner, in Grün⸗ hainichen,

b. Wohnungs⸗ und Naturalauszug der sub a. Ge⸗ nannten, 1 1

lt. Kaufs vom 21. April 1835, Kfbuch vom

J. 1811 Bl. 285, auf dem Grundstück Ernst

Louis Schmidt’s, Fol. 91 des, Grund⸗

und Hypothekenbuchs für Grünhainichen

Rubr. III. sub 2/II. a. b. haftend, 7) a. Zehn Meißnische Gulden oder 8 Thlr. 29 Gr. 8 Pf. im 14 Thalerfuße, unbezahlte Kauf⸗ gelder dem Auszügler Johann August Häcker zu Erdmannsdorf und nunmehr dessen Erben,

b. Zehn Meißnische Gulden oder 8 Thr. 29 Gr. 8 Pf. im 14 Thalerfuße, Begräbnißgeld dem sub a. Genannten,

lt. Kaufs vom 16. Mai 1799, Kfbuch vom Jahre 1770 Bl. 325, auf dem Grundstück des Böttcher Friedrich Hermann Oehmigen, Fol. 50 des Grund⸗ und Hypothekenbuchs für Erdmannsdorf Rubr. III. sub 1/I. a. b. haftend,

8) 25 Thlr. C. M. oder 25 Thlr. 20 Gr. 8 Pf. im 14 Thalerfuße Ausstattegeld Johann Christoph Rümmler'n in Börnichen,

lt. Kaufs vom 25./4. 1822, Kfbuch vom Jahre 1818 Bl. 66 b., auf dem Grundstück Carl Heinrich Hänel’'s, Fol. 3 des Grund⸗ und Hypothekenbuchs für Börnichen Rubr. III. sub 1/1. b. haftend,

9) a. 8 Thlr. 18 Gr. C. M. = 8 Thlr. 29 Gr. 8 Pf. im 14 Thalerfuße, Gönnegeld,

b. 5 Thlr. 9 Gr. 6 Pf. C. M. = 5 Thlr. 16 Gr. 4 Pf. im 14 Thalerfuße, angewiesene Termingelder Carl Gotthold Oehme in Börnichen,

lt. Kaufs vom 1. Febr. 1792, Kfbuch vom Jahre 1777 Bl. 406, auf dem Grundstück des Holzwaarenfabrikant Ernst Julius Hunger in Börnichen, Fol. 20 des dasigen Grund⸗ und Hypothekenbuchs Rubr. III. sub 1/I. a. b. haftend, 8 8

10) 200 Thlr. sammt Zinsen zu 4 % und Kosten der Rückzahlung, Darlehn dem Bürger und Haus⸗ he Bernhard Mantel zu Freiberg bürgschafts⸗ weise,

lt. Consens vom 14. Juli 1843, Großwalters⸗ dorfer Consensbuch vom J. 1821 Bl. 450, auf dem Grundstücke Ernst Hermann Uhlig's in Eppendorf, Fol. 173 des dasigen Grund⸗ und Hypothekenbuchs in Rubrik III. sub 2/II. haftend,

11) a. Zwei Thaler 13 Gr. 6 Pf. C. M. = 2 Thlr. 19 Gr. Pf. im 14 Thalerfuße, Nachlaß⸗ schuld Samuel Kirchbach'en zu Eppendorf,

b. 3 Thlr. 12 Gr. C. M. = 3 Thlr. 17 Gr. 9 Pf. im 14 Thalerfuße, dergl. Carl Friedrich Weiße'’n das.,

c. 2 Thlr. C. M. = 2 Thlr. 1 Gr. 7 Pf. im 14 Thalerfuße, dergl. Johann Georg Fenhss das.,

d. 1 Thlr. C. M. = 1 Thlr. Gr. 8 Pf, im 14 Thalerfuße, dergl. Carl Gottlob Wiesner'n in

Memmendorf, e. 2 Thlr. 12 Gr. f. ⸗C. M. = 2 Thlr. Thalerfuße, dergl. August

17 Gr. 1 88 . 14 Beyer'n in Eppendorf, d. 2 Thlr. C. M. = 2 Thlr. 1 Gr. 7 Pf. im 14 Thalerfuße, dergl. Johann Georg Klemm daselbst, lt. Kaufs vom 12. April 1836, Kfbuch v. J. 1821 Bl. 795, auf dem Grundstück des Müller

Oeffentlicher Anzeiger.

71 Thlr. 28 Gr. Termingelder jährlich mit 6 Thlr. C. M. zahlbar

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

In der Börsen-

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

G. L. Daube & Co., E. Schlotte,

Annoncen⸗Bureaux.

8. Theater-Anzeigen.

9. Familien-Nachrichten. beilage.

12) a. 37 Thlr. C. M. 1 8 Pf. im 14 Thalerfuße, überwiesene Termingelder jährlich mit 5 Thlr. Conv. M. zahlbar Johann Georg Uhlmann zu Grünhainichen,

b. 5 Thlr. Conv. M. = 5 Thlr. 4 Gr. 2 Pf. im 14 Thalerfuße, Ausstattegeld Johann Carl Otto das.,

c. 5 Thlr. Conv. M. 5 Thlr. 4 Gr. 2 Pf. im 14 Thalerfuße, dergl. Johanne Dorothee Otto

das.,

d. 5 Thlr, Conv. M. = 5 Thlr. 4 Gr. 2 Pf. im 14 Thalerfuße, dergl. Hanne’n Sophie'n Otto das., e. 5 Thlr. 12 Gr. Conv. M. = 5 Thlr. 19 Gr. 6 Pf. im 14 Thalerfuße, überwiesenes, unbezahltes Kaufgeld Marie'n Elisabeth, verw. Otto, das., f. 9 Thlr. Conv. M. = 9 Thlr. 7 Gr. 5 Pf. im 14 Thalerfuße, dergl. Johann Christoph Richter’n das., g. 13 Thlr. 9 Gr. Conv. M. = 13 Thlr. 22 Gr. 4 Pf. im 14 Thalerfuße, dergl. Johann Adam Wagler'n das.,

b. 7 Thlr. 7 Gr. Conv. M. = 7 Thlr. 14 Gr.

8 Pf. im 14 Thalerfuße, dergl. dem Müller Johann

Gottfried Uhlmann das.,

i. 6 Thlr. 18 Gr. Conv. M. = 6 Thlr. 28 Gr.

1 Pf. im 14 Thalerfuße, dergl. Benjamin Ehren⸗

fried Wagner'n das.,

k. 1 Thlr. 12 Gr. Conv. M. = 1 Thlr. 16 Gr.

3 Pf. im 14 Thalerfuße, dergl. Christian Peter

Wäger'n das., 1

1. 1 Thlr. 14 Gr. Conv. M. = 1 Thlr. 18 Gr.

8 Pf. im 14 Thalerfuße, dergl. an die Oehme’'schen

Erben das.,

m. 2 Thlr. Conv. M. = 2 Thlr. 1 Gr. 7 Pf.

im 14 Thalerfuße, dergl. Johann Michael Wagner'n

zu Borstendorf,

n. 1 Thlr. Conv. M. = 1 Thlr. 8 Pf. im 14

Eharürfhgeh dergl. Johann Christoph Otto’'n in

Grünhainichen, 8

lt. Kaufs vom 20. Juli 1775 und Lehnschein

vom 6. März 1832, Kfbuch vom J. 1738

Bl. 396, Kfbuch. v. J. 1811 Bl. 226, auf dem

Grundstück des Holzarbeiter Carl August Otto,

Fol. 46 des Grund⸗ und Hypothekenbuchs für

Grünhainichen Rubr. III. sub 2/II. a.— n.

haftend,

13) a. 25 Thlr. Conv. M. = 25 Thlr. 20 Gr.

8 Pf., im 14 Thalerfuße, väterliche Mithülfe,

b. 12 Thlr. 12 Gr. C. M. = 12 Thlr. 25 Gr.

4 Pf. im 14 Thalerfuße, Antheil an den Tagezeit⸗

geldern Carl Gottlob Wagner'n in Börnichen, 98 lt. Kaufs vom 23. April 1793, Kfbuch v. J, 1774 Bl. 415 b., auf dem Grundstück August Friedrich Rieß's, Fol. 19 des Grund⸗ und Hypo⸗ thekenbuchs für Börnichen Rubr. III. sub 1/I1 a. b. haftend,

14) 3 Thlr. 13 Gr 2 Pf. C. M. 3 Thlr. 19 Gr. 4 Pf. im 14 Thalerfuße, Erbegeld für den abwesenden Johann Nicolaus Wagner aus Borsten⸗ dorf, 8 8

9 Kaufs vom 31. Juli 1798, Kfbuch v. J.

1796 Bl. 6 b., auf dem Grundstück des Maurer August Friedrich Matthes in Borstendorf, Fol. 57 des dasigen Grund⸗ und Hypotheken⸗ buchs Rubr. III. sub 1/] haftend, 1

15) a. 57 Thlr. 15 Gr. in jährlichen Terminen mit 5 Thlr. an den Auszügler Johann Andreas Böhme in Erdmannsdorf, 8

b. 10 Thlr. Begräbnißgeld für den Auszügler Andreas Böhne⸗ und dessen Ehefrau Christiane Rosine, geb. Uhrig,

2 Wohnungs⸗ und Naturalauszug den sub b.

enannten,

8 lt. Kaufs vom 17. Mai 1841 und 29. Januar 1844, Kfbuch v. J. 1837 Bl. 157 b., 278 b., auf dem Grundstuͤcke des Gärtner Friedrich August Theodor Müller in Erdmannsdorf, Fol. 9 des dasigen Grund⸗ und Hypothekenbuchs Rubr. III. sub 2/II a. b. c. haftend.

165557] Aufgebot.

Auf Antrag der städtischen Armenkasse zu Nei vertreten durch den Magistrat daselbst und weiter vertreten durch den Rechtsanwalt Nadbyl zu Neisse, als Rechtsnachfolgerin der betreffenden Finder wer⸗ den folgende in der Stadt Neisse und Umgegend in der Zeit vom 25. Oktober 1881 bis 30. September 1884 gefundene Sachen, nämlich:

1) ein Portemonnaie mit 1,91 Inhalt, gefun⸗

den Neissedamm am 25. Oktober 1881,

2) ein desgl. mit 14 Inhalt, gefunden in der Kaserne 5 am 31. Dezember 1881,

3) ein desgl. mit 1,08 Inhalt, gefunden auf der Mühleninsel am 28. Februar 1882,

4) ein Markstück, gefunden Hotel Kaiserhof am 1. April 1882,

5) ein Portemonnaie mit 2,91 Inhalt, gefun⸗ den Hausgrundstück des Bäckermeister Bayer am 12. April 1882,

6) ein desgl. mit 2,51 Inhalt, gefunden Salz⸗ ring am 29. April 1882,

7) ein Päckchen, enthaltend 1 Paar Badehosen, 1 Handtuch, 1 Stück Seife, 1 Kamm, gefun⸗ den Neue Berlinerstraße am 11. Juli 1882,

8) ein Schirm, gefunden Kaiserl. Postgebäude am 5. August 1882,

9) ein Lederbeutel mit 1 90 Jnhalt, gefun⸗ den Tuchstraße am 6. September 18822,

10) eine schwarze Stoffmütze, gefunden Kaiserl. Postgebäude am 8. September 1882,

11) eine Radwer, gefunden an der Kreuzkirche am

Neisse,

8 Thlr. Gr. 13) ein Schreibzeug, gefunden Töpfermarkt am

25. Oktober 1882,

14) eine schwarzseidene Schürze, gefunden Sonnen⸗ bauden am 1. November 1882,

15) ein schwarzledernes Portemonnaie mit 20 Inhalt, gefunden Zollstraße am 30. Novem⸗ ber 1882, 8

16) ein goldenes Medaillon, gefunden Neissedamm am 26. November 1882,

17) eine alte Pferdedecke, eine eiserne Rungestaufe, gefunden Berlinerstraße am 1. Dezember 1882, 18) ein Portemonnaie mit 35 Inhalt, gefunden Ring am 20. Dezember 1882,

19) zwei Katzenfelle, gefunden Zollstraße am 16. De⸗ zember 1882, 8

20) ein Zweimarkstück, gefunden Marktplatz am 29. Dezember 1882,

21) ein Portemonnaie mit 2 Inhalt und ein Schlüssel, gefunden Kaiserl. Postgebäude am 23. Dezember 1882, 1 22) ein Bisam⸗Muff, ein Taschentuch, ein Plaid⸗ riemen, gefunden im Geschäftslokal des Kauf⸗ mann A. Schneider im Dezember 1882,

23) ein schwarz⸗ und weißkarrirtes wollenes Tuch, öe Grottkauer Barrière am 6. Januar 1883,

24) ein Frauentuch, gefunden Berliner Neissebrücke am 8. Januar 1883,

25) ein Portemonnaie mit 85 Inhalt, gefunden Neue Gasse am 28. Februar 1883,

26) eine Mütze, gefunden Garnison⸗Lazareth am 2. April 1883, 27) ein altes schmutziges Taschentuch, Paradeplatz am 14. April 1883,

gefunden

Erholung am 27. Mai 1883,

1883, 30) ein goldenes Medaillon, gefunden alte Prome⸗ nade am 18. Juni 1883,

31) dreißig Pfennige, gefunden Bahnhofstraße am 8. August 1883, 1

32) ein kleines Portemonnaie mit 1,25 Inhalt,

am 21. August 1883, am 29. August 1883,

halt, ein grauer Kinderhandschuh, gefunden Ring aw 9. September 1883,

Finders am 21. Oktober 18822u2 36) ein zehn Pfennigstück, gefunden in einem Post⸗ briefkasten am 13. Oktober 1883,

am 8. Dezember 1883,

hof im Juni 1883, 39) ein Portemonnaie mit 4,90 Inhalt, gefun den Berlinerstraße am 29. Dezember 1883, 40) ein Filzhut, ein Paar Handschuhe, Kaiserl. Postgebäude am 16. Januar 41) Zwanzig Stück 5 Pfg. Marken, Kaiserl. Postgebäude am 19. Januar 1884,

1884,

gefunden Schmiedebruͤcke am 3. März 1884, 43) eine kleine alte Reisetasche, 1 buntes Halstuch am 8. April 1884, 13. April 1884, 15. Mai 1884, 46) zwei Paar zur Nath gebrachte Gamaschen, ge⸗ funden Josefstraße am 15. Mai 1884, gefunden Kaninchen⸗Redoute am 29. Mai 1884,

einszeichen, gefunden am 25. Juni 1884,

3. Juli 1884,

50) ein Damensonnenschirm, gefunden am Kirschen⸗ Verkaufsstand am 2. Juni 1884, Mädchenschule am 27. Juni 1884,

am 21. Juni 1884,

straße am 25. Juni 1884,

Rochus am 3. Juli 1884,

57) ein blauer Regenschirm, gefunden Kai gebäude am 1. September 1884,

straße am 22. September 1884,

59) ein grauer Regenschirm, gefunden Kaiserl. Po gebäude am 30. September 1884,

hiermit öffentlich aufgeboten.

52) ein Regenschirm, gefunden Kreis⸗Kommunal⸗Kasse

53) ein kleines schwarzes Wolltuch, gefunden Kaiser⸗

28) ein silberner Trauring, gefunden Garten zur .

29) drei Mark, gefunden Bahnhofstraße am 12. Juni

eine kleine Häkelnadel, gefunden Rochus⸗Allee 33) ein 20 Pfennigstück, gefunden Bahnhofstraße 34) ein schwarzes Portemonnaie mit 76 Pfg. In⸗-

35) ein Schwein, gefunden auf dem Wagen des

37) eine silberne Uhrkette, gefunden große Kirche 38) ein österreichischer Guldenschein, gefunden Bahn⸗-

gefunden gefunden 42) eine schwarze Tuchmütze, ein buntes Taschentuch, 1 blau kattunes Tuch, 1 altes Frauenhemde, 1 kleines irdenes Töpfchen, gefunden Sellerie 44) ein Schlussel, gefunden Kaiserl. Postgebäude am

45) eine kleine Stickscheere, gefunden Ring am

47) ein schwarzer Geldbeutel mit 10 Pfg. Inhalt,

48) ein Schlüssel, eine Herren⸗Tuchnadel, ein Ver⸗- Restauration zur Erholung

49) eine Granathaarnadel, gefunden Neissedamm am

8

51) ein rothgestreiftes Handtuch, gefunden katholische

54) ein schwarzer Damen⸗Sonnenschirm, ein Paar Damen⸗Zwirnstützel, gefunden Spielplatz in

55) eine Schnupftabakdose, ein leinener Beutel, ge⸗ funden Kaiserl. Postgebäude am 16. August 1884,

56) ein weißleinenes Betttuch, ein weißes Taschen⸗ tuch, gefunden Paradeplatz am 23. August 1884,

ferl Post⸗

58) eine Brille mit Futteral, gefunden Bahnhofs⸗

Die unbekannten Verlierer oder Eigenthümer der genannten Sachen werden aufgefordert, ihre An⸗ sprüche und Rechte auf die einzelnen gefundenen Sachen vor oder spätestens in dem vor dem König⸗ lichen Amtsgericht zu Neisse, Zimmer Nr. 9, an⸗ stehenden Aufgebotstermine vom 15. April 1885,

Friedrich Hermann Wittig in Eppendorf, Fol. 150 des Grund⸗ und Hypothekenbuchs für diesen Ort Rubr. III. s. 1 ⁄16☛⁴ b., c., 6 haftend, 88

14 Thalerfuße Carl Otto'n daselbst, lt. Kaufs vom 1. Dezember 1808, Kaufbuch vom Jahre 1764 Bl. 297 b., auf dem Grund⸗ stücke August Adolf Spindler's in Marbach,

88

Vormittags 10 Uhr, geltend zu machen, widrigen⸗ falls die unbekaunten Verlierer oder Eigenthümer, welche sich nicht gemeldet haben, nur den Anspruch

von 20 Millionen Mark auf 9 % fest und beschloß den Betrag von

28. September 1882, 1 Million Mark in die ordentliche Reserve zu legen, welche dadurch

12) ein Sack Hafer, gefunden Wilhelmstraße am 7. Oktober 1882, 1

(einschließlich Börsen⸗Beilage)