nicht sagen, ebenso vergnügt, aber ebenso ruhig und drückt und wintert sich durch. Es hat das aber die Folge, daß der Handwerker auch etwas von dem Bauern verdient, wenn er Geld hat. Ist der Bauer in der Lage, daß er weder Käse noch Fleisch zu seinem Brot ißt, so läßt er sich weder einen neuen Rock machen, noch setzt er den Schmied in Nahrung, sondern hilft sich mit seinem alten Zeuge und läßt sich auch keine Stiefel anmessen, und so zieht sich das Sprüchwort, das ich neulich anführte: „hat der Bauer Geld, so hat es die ganze Welt“ — durch alle Zweige hindurch.
Also ich verlange nur Schutz für einen Erwerbszweig der großen Majorität der Mitbürger; — Sie haben ja, wenigstens die meisten Herren, eine so große Achtung vor der Majorität, Ihnen imponirt die Majorität: warum imponirt sie Ihnen in der Landwirthschaft nicht, in den landwirthschaftlichen Arbeitern? Das ist mir unver⸗ ständlich. Ist das nicht eine Geringschätzung der „Majestät des Volkes“, wie mir neulich vorgeworfen ist, weil ich mir von einer Majorität, die nicht aus dem gleichen Gedanken des Volkes hervor⸗ egangen ist, sondern aus einer zufälligen Uebereinstimmung in der
egation — weil ich mir von der nicht imponiren lassen wollte? Es ist mir in der ungerechtesten Weise von der Welt vorgeworfen, daß ich mir — von der Majestät des Volkes will ich nicht reden — aber von dem Volk nicht imponiren lassen könne. Majestät hat für mich der Kaiser, sonst Niemand.
Der Herr Vorredner hat also über neue Belastung gesprochen. Da will ich die Erfolge abwarten. Ich sage, wir gehen versuchend vor. Theoretisch, mit sicheren, schlagenden Schlußfolgerungen ist auf diesem Gebiete kein Mensch im Stande zu operiren; das ist wie ein ärztliches Gutachten über innere Krankheiten, dasselbe wird immer seinen Irrthümern unterworfen sein, und da traue ich meinem eigenen Urtheil nicht, und einem andern Urtheil etwas mehr.
Jedenfalls, wenn das Gesetz den Erfolg hätte, daß es die etwas steigerte, so würde ich mich darüber freuen; denn eine
erbesserung der Lage der Landwirthe würde der ganzen Bevölkerung benso zugute kommen und weit entfernt sein, Anderen zu schaden. Der Herr Vorredner hat nachher eine Anzahl sehr künstlicher Berechnungen über die Zukunft und die Möglichkeit der Zukunft in Bezug auf Rentabilität und hohen Bodenwerth angeführt. Da will ich ihm nicht folgen. Ich habe mich von Konjekturen niemals leiten assen, sondern uns steht die nackte Realität des Rückganges, des
öglichen Zusammenbruches eines großen Theiles unserer Landwirth⸗ schaft gegenüber. Da kann ich mich mit Konjekturen weder abschrecken
noch trösten lassen.
daß die Preise wieder steigen könnten.
Der Herr Vorredner hat ferner auf die Möglichkeit verwiesen, Ja, meine Herren, er hat ge⸗
glaubt, die gegenwärtige würde eine vorübergehende Konjunktur sein. Ich fürchte, das wird nicht der Fall sein; denn die auswärtige
neuesten Nachrichten,
Maßgabe des Bodens in gewissen Bezirken Indiens.
ist weder in ihren alten Hülfsquellen erschöpft, noch sie verlegen um Aufsuchung von neuen. Nach den die wir haben, ist die indische Weizen⸗ roduktion sogar der amerikanischen gefährlich, und zwar in Folge er Wohlfeilheit der Arbeit und der Entwickelungsfähigkeit nach Die Schutz⸗
zölle auf Korneinfuhr in Amerika, die der Herr Abg. Richter mir
8
* 8
—
8
60 bis 80 ℳ, in dem sich unsere Preise bewegen.
8
eine ganz unabänrderliche sein.
or Jahren bestritt, und die ich an dieser Stelle genöthigt war aus dem amerikanischen Tarif als bestehend nachzuweisen, — werden also och praktische Wirksamkeit haben, damit der amerikanische Raub⸗ au in den Steppen Schutz gegen den indischen Weizen findet. Ich kann mich darin irren, ich habe schon gesagt, daß ich
nicht prophezeien will, denn ich habe mit zuviel falschen Propheten
6
daß die auswärtige Konkurrenz
in parlamentarischen Verhältnissen zu thun gehabt; ich will nicht prophezeien, aber ich fürchte im Interesse unserer Landwirthschaft, eher steigen als fallen wird. Es ist ja möglich, daß Mißernten kommen, viel leichter im Auslande
i uns. In einem Lande von alter Kultur wie Deutschland, von der Beschaffenheit der Oberfläche, die zwischen Wald, Wiesen, Berg und Thal in einer Weise wechselt, daß die Niederschläge
immer noch ziemlich regelmäßig fallen, sind die Mißernten nicht so
häufig wie in großen Ebenen, zum Theil waldlosen Ebenen in den Ländern, die unsere DHauptkonkurrenten in der Erzeugung von Getreide sind. Im südlichen Rußland, in den Steppen dieses Landes und in denen von Amerika, ja selbst noch an der unteren Donau und in Ungarn — diese Länder leiden unter Umständen — da können große Mißernten vorkommen. Es kann auch sein, daß das Getreide einmal sehr theuer wird; dann, meine Herren, glauben Sie nur nicht, daß der Nachlaß von Zoll, der in dem Falle vielleicht eintreten wird — das will ich nicht bestreiten —, daß der etwas an der Theuerung ändern wird, denn die Theuerung besteht nicht darin, daß der Zoll zu hoch ist; der Zoll liegt ja innerhalb der Preisschwankung von circa Wenn der ganze Zoll auf Roggen selbst nach dem weitgehendsten Vorschlage bewilligt würde, so würde er etwa 30 ℳ für die Last, die Tonne, den Wispel sein; und die Schwankungen finden ja in einem Jahre von 130 bis 200 ℳ gelegentlich statt. Also der Zoll macht da nichts; und kein Zollnachlaß kann Roggen oder Weizen aus der Erde rufen, der in dem Jahre nicht gewachsen ist. Die Ursache wird eben Es ist aber eine Hungersnoth nicht wahrscheinlich, weil die Getreide⸗Erzeugungsländer unter zu verschiedene Himmelsstriche und Klimate vertheilt sind. In der Regel aber — und mit der Regel allein können wir rechnen — wird Deutschland das QOuantum
Getreide, was es braucht, annähernd selbst bauen. Der erste Herr Redner,
den ich hörte, Hr. Frege, meinte, die Zölle wären noch lange nicht hoch genug Ja, ich will einmal sagen, Sie verbieten die auswärtige Getreideeinfuhr absolut — ein Fall, welcher nicht in der Absicht liegt, aber ich will ihn einmal supponiren —, so bin ich überzeugt, daß Deutschland im zweiten Jahre, ja schon in demselben
Jahre die ca. 30 bis 40 Millionen Centner Getreide, die wir durch⸗
zehren durch men
schnittlich einführen, selbst gebaut haben würde. Wir können noch mehr Getreide bauen, als wir jetzt bauen, sobald es lohnt; wir bauen außerdem sehf viel mehr Getreide, als wir essen, wir ver⸗
schliche Nahrung bei Weitem nicht die Hälfte des Getreides, das wir bauen, und eine Noth wird immer zuerst nur
den Erfolg haben, daß das Thier, das gefüttert wird mit Getreide, Noth leidet, daß die Verwendung des Getreides zu Fabrikzwecken, zu
fehlen sollten,
Brennereien nachläßt. Kurz und gut, nicht der essende Mensch wird der Entbehrende sein, wenn uns einmal ein paar Millionen Centner sondern die übrigen Verwendungen des Getreides werden verkürzt oder vermindert werden.
Ich fürchte also auch die zu hohen Preise nicht, aber wenn sie eintreten, so erinnere ich daran, daß eine Zollermäßigung nicht mehr Roggen schaffen kann, als in der Welt gewachsen ist.
Der Herr Vorredner hat ferner einen Irrthum — in der Allge⸗ meinheit ist es ein Irrthum — behauptet, indem er sagte, daß das auswärtige Getreide höher im Werth wäre als das inländische. Er mag dabei gewisse böhmische Getreidegattungen im Verhältniß zu ge⸗ wissem Getreide aus dem sächsischen Erzgebirge im Auge haben; er
mag an mährische Gerste, wie die Brauereien sie gern haben, gedacht
haben; aber in der Regel ist unser deutsches Getreide hoch⸗
werthiger, und der Vorredner wird sich von jedem freihändlerischen
Gesinnungsgenossen der Ostseehäfen Aufklärung darüber verschaffen können, daß der russische Roggen im Ganzen stets 5 — 10 ℳ wohl⸗ feiler ist als der deutsche, und daß der deutsche benutzt wird, den schlechteren russischen aufzubessern, um nachher das Produkt als russischen Roggen — nicht zur Reputation unseres Roggens — zu verkaufen. Ich glaube also, da ist der Herr Vorredner im Irrthum.
Ich möchte noch gleich einen anderen Irrthum berichtigen. Der Herr Vorredner nahm an, daß Amerika nicht zu den meist⸗ begünstigten Staaten gehöre. Faktisch gehört es dazu, nicht in Folge von Reichsverträgen, aber in Folge von Verträgen mit Preußen und mit mehreren deutschen Staaten, die sich aus dem Reich nicht aussondern lassen. Praktisch behandeln wir uns mit Amerika gegenseitig als meistbegünstigt, was für uns z. B. den Anlaß bildet, wenn der Vertrag, den Spanien für Kuba und Portorico mit Amerika geschlossen hat, sich verwirklicht, für uns, für Deutschland, in Amerika dieselben Vortheile — beispielsweise
113““
in seinem Geleise
8— 1““
für die Zuckereinfuhr — zu beanspruchen, die der Kolonie gewährt werden, und in Spanien ähnliche Vor⸗ theile, wie sie Nordamerika und Kuba gewährt werden. Der spanische Vertrag ist ja unbedingt eine Unbequemlichkeit für die Steigerung des Roggenzolls, denn durch den Vertrag ist er auf vier Jahre — die vier Jahre laufen, wenn ich nicht irre, im Sommer 1887 ab — gebunden. Wir werden also bis dahin genöthigt sein, dem spanischen Roggen, was blutwenig ist, aber auch dem Roggen derjenigen Staaten, die mit uns Meistbegünstigungsverträge haben, die Einfuhr zum alten Zoll gegen Ursprungszeugnisse zu gestatten. Daß mit diesen Ursprungszeugnissen die Verschiebung betrieben werden kann, auf die der Herr Vorredner aufmerksam macht, daß man dafür russischen Roggen einführt, das können wir nicht verhindern; aber diese kostspielige Verschiebung — es wird das etwas sehr Bedeut⸗ sames nicht sein, und wo Holz gehauen wird, da fallen eben Spähne —, kann man nicht ändern. Das Ganze dauert ja übrigens nur noch über das Jahr 1886 hinaus, und dann werden wir unter dieser Bedingung den spanischen Handelsvertrag sicher nicht erneuern. Ich würde diese Bedingung überhaupt nicht eingegangen sein, obschon ich bei Annahme derselben nicht den Ge⸗ danken hatte, daß wir einer Steigerung der Kornzölle so nahe stän⸗ den, wie es in der That gewesen ist. Die Kalamität der Landwirth⸗ schaft ist reißender, ist schneller und stärker hereingebrochen, als ich es damals befürchtet habe. Aber ich weiß nicht, aus welchem Grunde die spanische Regierung mit einer Hartnäckigkeit, die mit der Geringfügigkeit des spanischen Roggenimports — der ein einziges Mal in einem Jahre ein ganz geringes Quantum betragen hatte — kaum verträglich war, daran festhielt, so daß ich nur die Wahl hatte, den ganzen Vertrag, der in vielen anderen Beziehungen für unsern Handel nützlich war, wegen dieser Roggenklausel fallen zu lassen oder ihn mit derselben abzuschließen. Diese Un⸗ bequemlichkeit muß aber überwunden werden; sie hat für unsere wirthschaftlichen Einrichtungen keine weitere Tragweite, da sie in kurzer Zeit ihr Ende erreicht.
Der Herr Vorredner hat befürchtet, daß das Angebot einmal geringer sein könne als die Nachfrage. Ich habe schon vorhin er⸗ wähnt, daß ich das nicht glaube; einstweilen ist das Angebot noch immer so viel größer, daß wir durchaus die Auswahl haben. Es liegt gegenwärtig in Rußland noch außerordentlich viel un⸗ verkauftes Getreide der beiden letzten Vorjahre; auch in Amerika sind Sendungen rückständig, und man kann sagen, daß die letzten Jahre wohl die fetten Kühe im josephinischen Traum bedeuten, und daß sie immer noch Deckung, wenn die sieben mageren nachher ein⸗ treten sollten, reichlich gewähren werden; — mit Sicherheit kann man in der Politik ja überhaupt nicht entscheiden, aber es ist nicht wahrscheinlich. 3
Ich bin für heute nicht im Stande, auf prinzipielle Erörterungen der Getreide⸗ und Holzzölle noch näher einzugehen; ich will mir blos erlauben, noch eine Anführung zu kritisiren, die der mit mir sonst vollständig einverstandene Hr. Dr. Frege machte. Er führte das Beispiel eines Gutes von 5 ha an und nahm an, daß dasselbe 22 Ctr. Korn zum Verkauf übrig haben werde und 17 ½ Ctr., sagen wir 18, sagen wir 16, selbst konsumire. Ja, meine Herren, auch bei dieser Selbstkonsumtion ist der Roggenpreis für den Bauer nicht gleichgültig; ich meine damit nicht blos im technischen preußischen Sinne den spannfähigen Bauer; sondern der kleinste Besitzer — nehmen wir den von 3 Morgen — auch der verkauft Korn. Denn der Bauer ißt ja seinen Roggen nicht in natura, er verzehrt ihn nicht; er verkauft ihn ganz sicher, er verkauft ihn in dem gewöhnlichen alten Betrieb an den Müller; der giebt ihm Mebl dafür, und da wird ihm der Müller ja gewiß die Höhe oder Niedrigkeit des Werthes seines Korns zum Ausdruck zu bringen wissen. Aber selbst das ist schon überwundener Standpunkt. Das Selbstbacken bei dem kleinen Besitzer kommt mehr und mehr in Abnahme; diese mitunter recht malerischen kleinen Backöfen mit alten Bäumen darüber verschwinden auf dem Lande mehr und mehr; das Uebliche ist, daß derjenige, der Roggen baut, seinen sämmtlichen Roggen verkauft und nicht Mehl, sondern fertiges Brot kauft. Das Gewerbe des Bäckers ist heutzutage meistentheiis mit dem des Müllers in Verbindung getreten oder mit dem des Gastwirths, und die Bäcker schicken Wagen, die expreß dazu eingerichtet sind, auf den Dörfern umher, und die Leute haben allmählich gefunden, daß sie auf diese Weise, wenn für 300 Einwohner eines Dorfes eine oder zwei Bäckereien vorhanden sind, wohlfeiler zu ihrem Brot kommen, und im Ganzen, da nicht jede Frau eine geschickte Bäckerin ist, auch besser, als wenn sie selbst 50 oder wie viel Backöfen, so viel als Familien sind, jeden apart heizen und kohlenverbranntes Brot haben. Die Behauptung, daß nur der große Besitzer interessirt wäre, während der kleine unter den Kornpreisen litte, die ist voll⸗ ständig unrichtig; auch der allerkleinste Besitzer wird den Roggen, den Weizen, den er baut, zunächst verkaufen und sich dafür, soweit er es braucht, Brot anschaffen; soweit er es nicht braucht, schafft er sich andere Dinge für den Erlös des verkauften Kornes an, denn er kann doch den Roggen nicht in natura verzehren, sondern dieser muß immer durch einen Zwischenhandel durchgehen.
Deshalb sind alle diese Behauptungen in der Presse und in Reden, die davon ausgehen, als ob diese ganze Zollgesetzzebung in Bezug auf Getreide und Holz das Mittel wäre, den Großgrundbesitz zu erleichtern auf Kosten des armen Mannes, einmal verlogene Entstellungen der Wahrheit, dann in zweiter Linie ungerechte Aufhetzungen der besitzlosen Klassen, in weit höherem Maße sozial gefährlich und unmoralisch wie alles andere, weil die Leute, die das lesen, und denen das mit der Autorität der Gewohnheitsredner, deren Reden durch die Presse in besonderen kleinen Abdrücken verbreitet werden, beigebracht wird — die können ja nicht mit der Sicherheit, wie wir hier, unterscheiden, daß das Alles nur zur Schädigung der Regierung und aus Parteipolitik und aus Taktik so dargestellt wird, das aber von Grund aus erfunden und unwahr ist. (Zischen. Bravo! rechts.) — Ja, meine Herren, zischen Sie — es bleibt doch wahr! Sie bestätigen nur durch Ihr Zischen, daß Sie sich getroffen fühlen. Sehen Sie, das Geschöpf Gottes, von dem das Zischen herkommt, zischt ja nicht, wenn es sich nicht beunruhigt fühlt.
Meine Herren, ich schließe für heute, indem ich mir vorbehalte, bei der Spezialdiskussion auf das von mir nicht erschöpfte Thema zurückzukommen, ich schließe für heute von Neuem mit dem Protest gegen die Unwahrheit, als wenn, durch diese Gesetzesvorlage irgend etwas anderes bezweckt würde, als Schutz der nationalen Arbeit, n fis nationalen Gesammtvermögens des Armen so gut wie es Reichen.
Der Abg von Schalscha erklärte, der Abg. Rickert habe am 18. Januar sehr lebhaft dagegen protestirt, daß man in der Verbitterung und Vergiftung des Parteikampfes die Gegner der Getreidezölle als Demagogen denunzirt habe. Heute habe derselbe einfach den Vorwurf des Eigennutzes gegen die
reunde dieser Zölle erhoben. Ein solcher Vorwurf, im Reichstag erhoben, wiege doppelt schwer; und er könne den Abg. Rickert nur bitten, bevor er solche Verdächtigungen ausspreche, seine eigenen Reden recht eifrig zu studiren. Wenn derselbe und dessen Freunde die Anerkennung verlangten, daß sie aus vollster Ueberzeugung dem von ihnen vertretenen Standpunkt huldigten, so verlange er für seine Partei die gleiche Gerechtigkeit. Der Abg. Rickert sage, das Volk wolle die Vorlage nicht. Er (Redner) sei anderer Meinung. Das Volk wolle die Vorlage sehr wohl. Der größte Theil seiner politischen Freunde sei ausdrücklich auf die Erwartung der Kornzollvorlage hin gewählt. Daß die Getreidezollerhöhung bis nach den Wahlen zurückgehalten worden sei, das freue ihn in höchstem Grade im Fenegesj der Linken. Die Linke wisse doch, daß eine große Masse Sitze, die dieselbe innegehabt habe, von der Rechten gewonnen worden sei? Wäre die Getreidezollerhöhung vor den Wahlen bekannt ge⸗
—.. ———y ——— ———=Z
spani schen
8* S8
worden, dann würde die Li überhaupt in den Reichstag zu gelangen. Die Vorlage gehe in dem Schutze der Landwirthschaft durchaus noch nicht weit genug. Er vermisse die Viehzölle, die höheren Zölle auf Wolle, den Flachszoll; alles das seien Zölle, welche die Landwirth⸗ schaft sehr nothwendig brauche, ebenso auch den Kohlenzoll. Auf ihn mache die Vorlage den Eindruck, als ob die Regierung haupt⸗ sächlich ihre Kasse spicken, nicht aber der vorhandenen Noth Abhülfe schaffen wolle. Während man in Deutschland eine bedeutende Einfuhr von allen möglichen Artikeln habe, habe man gleichzeitig eine Geldausfuhr von 180 Millionen Mark. Das sei sehr bedenklich. Der Zoll für russi⸗ schen Roggen sei zweifellos von Rußland getragen worden: und wenn die ihm zu Ohren gekommenen Nachrichten richtig seien, so bereite sich Rußland heute schon vor, den jetzt zu erhöhenden Getreidezoll durch Tarifermäßigung zu coupiren Es sei nicht richtig, daß mit den Getreidepreisen auch das Brod sich vertheuern werde. Es würden die gesammten Konsumverhältnisse in Betracht kommen. Je größer der Konsum, desto niedriger könnten die Preise der konsumirten Gegenstände sein. Werde die Bevölkerung wohlhabend, so werde mehr Fleisch konsumirt. Nun werde zwar, wenn der Fleischkonsum steige, der Brotkonsum fallen daher das Brot theurer werden; aber sei es ein Unglück⸗ wenn das Brot deshalb theurer würde, weil die Leute mehr Fleisch essen würden? Wie komme es denn auch, daß die Leute immer am liebsten in die großen Städte zögen, wo das Brot am theuersten sei? Die Arbeiter hätten bereits viel⸗ fach zu erkennen gegeben, daß sie die Zölle für sich für vortheilhaft hielten, wie das ja auch ganz natürlich sei. Wenn gleichwohl die sozialdemokratischen Abgeordneten gegen diese Zölle stimmen würden, so verstehe er das recht gut. Den So⸗ zialdemokraten liege eben daran, zu ihren Zwecken die Arbeiter unzufrieden zu machen. Der fortschreitenden Entwerthung des Bodens müsse vorgebeugt werden. Die Landwirthschaft habe in Deutschland gegenwärtig 36 Millionen Hektaren zur Verfügung; wenn ein Hektar nur um 300 ℳ entwerthet werde, so werde das Nationalvermögen um 11 Milliarden vermindert! Diese würden einfach verloren gehen, und es würde ein Krach ein⸗ treten, wie ihn die Welt noch nicht gesehen habe. Nicht gerade angenehm falle ihm an der Vorlage vor Allem auf, daß sie den Hauptschaden, an dem die gesammte Pro⸗ duktion Deutschlands leide, völlig ignorire. Bekanntlich sei das Papiergeld in Rußland außerordentlich minderwerthig, sein Cours sei nur etwa zwei Drittel des Nennwerthes. Dieser Umstand erleichtere Rußlands Einfuhr nach Deutsch⸗ land und erschwere die deutsche nach Rußland ganz erheblich. Derselbe Uebelstand bestehe den Silberländern gegen⸗ über, da auch das Silber ein Sechstel im Werthe heruntergegangen sei. Wenigstens hätte man dieses sehr wichtige Moment in den Motiven erwähnen müssen. Es zeige wiederum, daß Deutschland sich von der reinen Goldwährung abkehren, und dadurch die Schäden, welche die deutsche Produktion durch das minderwerthige Geld des Aus⸗ landes erlitten habe, repariren müsse. Er meine, den Silber⸗ ländern gegenüber müßten die Zölle auf 18 Proz. ad valorem, Rußland gegenüber aber auf 33 Proz. ad valorem be⸗ messen sein. Ein Vertagungsantrag wurde angenommen.
Der Abg. Rickert bemerkte (persönlich): Er habe nicht gesagt, wie ihm der Minister Lucius in den Mund ge⸗ legt habe, daß Danzig durch den Zolltarif von 1879 ein Fischerdorf werden würde; sondern nur, daß Danzigs Handel ohne gleichzeitige Transiterleichterungen ruinirt würde Solche Erleichterungen seien ja aber glücklicher Weise gewährt worden. Er wünsche nur, daß der Minister Lucius seine Reden eben so genau zitirte, wie er die des Ministers, nämlich nach dem amtlichen Stenogramm.
Hierauf vertagte sich das Haus um Mittwoch 1 Uhr.
1 Statistische Nachrichten. Das soeben ausgegebene Dezemberheft zur Statistik des Deutschen
Reichs veröffentlicht die Ergebnisse der Produktion und Be⸗
steuerung des inländischen Rübenzuckers, sowie der Einfuhr und Ausfuhr von Zucker im deutschen Zoll⸗ gebiet für das Campagnejahr 1883/84 (1. August 1883 bis 31. Juli 1884). Danach waren in dieser Campagne 376 Rüben⸗ zuckerfabriken im Betriebe (in der Vorcampagne 358), welche zusam⸗ men 3715 Dampfmaschinen mit 46 158 Pferdekräfteu im Gange hatten (in der Vorcampagne 3365 mit 40 515 Pferdekräften). Unter der angegebenen Gesammtzahl der Fabriken befanden sich nur 8 (in der Vorcampagne 15), welche den Rübensaft nicht mittelst der Dif⸗ fusion, sondern durch andere Verfahren gewannen. An Rüben wurden ver⸗ arbeitet im Ganzen 89 181 303 Doppelcentner (87 471 537 Doppelcentner der Vorcampagne), und darunter waren 47,2 %, welche von den Fabriken selbst auf 140 843 ha gewonnen worden waren. Der Ernte⸗ ertrag auf 1 ha berechnet sich hieraus durchschnittlich zu 299 Doppel⸗ centner Rüben gegen 344 Doppelcentner im Vorjahre. Die Rüben⸗ ernten in den beiden Jahren 1882 und 1883 sollen jede in ihrer Art bisher unerreicht dastehen, erstere in Beziehung auf die große Menge letztere bezüglich des außerordentlichen Zuckerreichthums der geernteten Rüben. Gewonnen wurden im Ganzen 12 168 794 Doppelcentner Füllmasse (10 935 556 Doppelcentner in der Vorcampagne) und hier⸗ aus 9 401 093 Doppelcentner Rohzucker und 2 979 781 Doppelcentner Melasse (8 319 953 bezw. 1 963 047 Doppelcentner in der Vor⸗ campagne), doch ist dieser Gewinn nicht lediglich Ergebniß aus den verarbeiteten Rüben direkt, sondern daneben auch aus der Melasse⸗ entzuckerung, soweit dieselbe in Verbindung mit der Rübenverarbeitung betrieben wurde, und zwar auch nicht ausschließlich aus der Entzuckerung der von den betreffenden Fabriken im Laufe der Campagne erzielten, sondern auch aus im Ganzen 742 000 Doppelcentner (698 050 Doppelcentner in der Vorcampagne) solcher Melasse, welche aus den Vorcampagnen stammte oder von anderen Fabriken bezogen war Die zur Darstellung von 100 kg Rohzucker (den Zuckergewinn aus der vorerwähnten Melasse⸗Entzuckerung eingerechnet) erforderliche Rüb enmenge berechnet sich für die Campagne 1883/84 zu 9,49 Doppelcentner Rüben gegen 10,51 Doppelcentner in der Vorcampagne. An Rübenzuckersteuer sind im Laufe des Campagnejahres angefallen 142,7 Millionen (140 Millio⸗ nen im Vorjahr) und an Eingangszoll von ausländischem Zucker 1,4 Millionen (1,7 Millionen im Vorjahr). Dagegen sind für aus⸗ geführten Zucker Steuer⸗Rückvergütungen bezahlt worden im Betrage von 96,3 Millionen (74,4 Millionen im Vorjahr). Der Zuckerver⸗ brauch ist berechnet auf den Kopf der Bevölkerung zu 7,7 kg Roh⸗ zucker gegen 8,1 kg im Vorjahr und 6,8 kg im Durchschnitt der 13 Campagnejahre 1871/72 bis 1883/84.
.
ke die größte Noth gehabt haben,
4 ¼ Uhr auf
11“ “
Ins Preuß. Staats⸗Anzeiger registe edit des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
erate für den Deutschen Reichs⸗ und Königln. und das Central⸗Handels⸗ rnimmt an: die Königliche Expedition
u. dergl.
4. Verloosung,
— —
Eteckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. 67171] Steckbrief. 5 Gegen den Taglöhner Josef Schröck von Bruch⸗ köbel, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Vergehens gegen §. 271 St.⸗G.⸗B. verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Landgerichtsgefängniß zu Hanau abzuliefern. (. 2629/82.) 5 Hanau, den 4. Februar 1885. Königliche Staatsanwaltschaft. Schumann. 717 K. Landgericht Tübingen. 1 elurcagenommen wird der am 12. Dezember 1884 egen den Tuchmacher Christoph Friedrich Brudi 8 Mezingen, O.⸗A. Urach, erlassene Steckbrief, nachdem ꝛc. Brudi hier eingeliefert ist. Den 6. Februar 1885. Der Untersuchungsrichter: Sigel.
—2
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl. 7056 Oeffentliche Zustellung. -8 dern. Der Kaufmann Fridolin Benz von Untereggingen klagt gegen den an unbekannten Orten abwesenden Josef Güntert, früher Gastwirth, von da aus Waarenkauf mit dem Antrage auf Ver⸗ urtheilung desselben zur Zahlung von 298 ℳ 93 ₰ nebst 5 % Zinsen vom 1. August 1881 an und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor Großherzogl. Amtsgericht zu Waldshut auf Donnerstag, den 26. März 1885, Vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Waldshut, den 20 Januar 1885. Der Gerichtsschreiber Gr. Amtsgerichts: Tröndle.
8
Bekanntmachung.
Oeffentliche Zustellung.
Frau Hermine Albine Selma Taubeneck, geb. Resch, zu Weimar, klagt durch Rechtsanwalt Fr. Keichardt daselbst gegen ihren Ehemann, den Bau⸗ unternehmer Christoph Friedrich Julius Emil Taubeneck daher, jetzt in unbekannter Ferne auf Tren⸗ nung der Ehe vom Bande, mit dem Antrage, die zwischen den Streittheilen bestebende Ehe dem Bande nach zu trennen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die I. Civilkammer des Großherzoglichen Landgerichts jer auf s Donnerstag, den 7. Mai 1885,
Vormittags 10 Uhr, 1 mit der Aufforderung, einen bei demselben zu⸗ gelassenen Rechtsanwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Weimar, den 5. Februar 1885. 1 Der Gerichtsschreiber des Großh. Landgerichts:
.
Berlich.
(67039.
[67037] Auszug. 8 Die zu Longerich wohnende geschäftslose Anna Maria Metzmacher, Ehefrau des daselbst wohnenden Ackerers Peter Lepper hat durch den unterzeichneten Rechtsanwalt gegen ihren genannten Ehemann Klage auf Auflösung der zwischen den Parteien bestehenden ehelichen Gütergemeinschaft zum Kgl. Landgerichte Cöln erhoben mit dem fernern Antrage, an Stelle der Gütergemeinschaft völlige Gütertrennung auszu⸗ sprechen, die Parteien behufs Liquidation vor Notar Justizrath Lauff in Cöln zu verweisen und dem Be⸗ klagten die Kosten zur Last zu legen. 8 Zur Verhandlung ist die Sitzung am 27. März 1885, Morgen 9 Uhr, — III. Civilkammer — bestimmt. “ Cöln, den 6. Februar 1885. Hendrichs, Rechtsanwalt. Vorstehender Auszug wird veröffentlicht: Cöln, den 7. Februar 1885. Rustorff, Gerichtsschreiber des Königl. Landgerichts.
8 8 8 8
[67035]
Durch rechtskräftiges Urtheil der II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Düsseldorf vom 15. Januar 1885 ist zwischen dem Ackerer Michael Hartings in Kaarsterheide und dessen Ehefrau Frie⸗ derike, geb. Rottes, daselbst die Gütertrennung mit aͤllen gesetzlichen Folgen vom 2. Oktober 1884 ab ausgesprochen.
van Laak,
c. Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
[67036] Die Adeline Jaeger, Ehefrau des Kaufmanns Johannes Bensel zu Düsseldorf, klagt gegen ihren genannten Ehemann, daselbst wohnend, auf Güter⸗ trennung, und ladet denselben zur mündlichen Ver⸗ handlung vor die I. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Düsseldorf auf den 15. April 1885, Vormittags 9 Uhr. 1 Der Gerichtsschreiber: 1 Steinhäuser.
[67053 —gn Anszug.
0. 24/85. Reine Picard, gewerblose Ehef Samuel Schuhl, Handelsmann, Beide in Benfeld wohnhaft, vertreten durch Rechtsanwalt Riff, klagt gegen ihren genannten Ehemann auf Gütertrennung.
Zur mündlichen Verhandlung ist Termin bestimmt in die Sitzung der II. Civilkammer des Kaiserlichen Landgerichts zu Straßburg vom 26. März
885, Vormittags 9 Uhr.
Straßburg, den 2. Februar 1885.
Der Gerichtsschreiber der II. Civilkammer: (I. 8.) Weber.
[66997]
Name des verstor hieselbst gelöscht.
R. u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Bekanntmachung.
In der Liste der bei dem Herzogl. Ober⸗Landes⸗ gerichte hierselbst zugelassenen Rechtsanwälte ist der
Deffentlicher Anzeiger.
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.
Amortisation, Zinszahlung
————
benen Rechtsanwalts Lucius
Braunschweig, den 6. Februar 1885. Herzogl.
Ober⸗Landesgericht. Schmid.
[66968] Regierungsbezirk
Oberförsterei hausen.
werden: 1) Donnerstag,
stämme.
2) Freitag, den im Forstorte K
108 Stück (= stämme,
holz).
im Distr. 115 (H Der Königl. För
[67027]
versteigert werden:
an abgeben können.
[66994] Montag,
176 8
8“ “ 884 „ “
50 103 206 144
2
10
26
49
49 Schutzbezirk F ca.
2u 2 nn 21 2 2. 2 8 2u 2 ,
2u 2 1 22 2* 21 2u 2 u 2 . 2u 82
88 chutzbezirk 78 Stbhe .11“
“ Ein Drittel der Steigerpreise ist im Termin zu
zahlen. Krascheow, den
6 Stück Erlen
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.
Wiesbaden, Kreis Biedenkopf.
Holzversteigerungen in den Staatswaldungen der Katzenbach,
Dem öffentlichen Meistgebote
Schutzbezirk Frohn⸗
sollen ausgesetzt
den 19. Februar d. J.,
im Forstorte Risch, Distr. 124, 61 Stück (= 35,62 fm) Eichen Bau⸗ u. Nutz⸗
Zusammenkunft Vormittags 10 Uhr im Holzschlage.
20. Februar d. J. ohlenberg, Distr. 114 u. 1
(an der Hirtenwiese und im Hasengraben)
55,77 fm) Kiefern Bau⸗ u. Nutz⸗
42 rm Kiefern Nutzscheite (3 m langes Rund⸗ Zusammenkunft Vormittags 10 Uhr
asengraben) an der Chaussee. ster Fein zu Frohnhausen (bei
Battenberg) wird auf Wunsch bereits vor den Ter⸗ minen örtlich nähere Auskunft ertheilen. Biedenkopf, den 8. Februar 1885.
Der Königliche Oberförster:
Irle.
Holzverkauf
ans der Großherzoglichen Oberförsterei
Strelitz i. M.
S
Am Freitag, den 20. Februar, Vormittags 9 Uhr, sollen im Gasthofe des Herrn Lorenz zu Strelitz gegen Baarzahlung öffentlich meistbietend
A. Aus den Begängen Godendorf, Drewin und Strelitz: 900 Stück kiefern Bau⸗ und Schneideholz. B. Aus dem Begange Fürstensee (Mittelfeld): 176 Stück dergleichen. b C. Aus dem Begange Dabelow (sog. Buchen): 220 Stück dergleichen. D. Aus dem Begange Innung: 160 Stück dergleichen. Die betreffenden Forstschutzbeamten werden auf rechtzeitige Bestellung Verkaufslisten vom 17. d. M.
Strelitz i. M., den 8. Februar 1885. Der Großhecfegtiche Oberförster
entzel.
Holzverkauf.
Kgl. Oberförsterei Krascheow.
den 16. Februar cr.,
Vormittags 10 Uhr, 1 sollen im Gasthause „zum Deutschen Kaiser“ hier⸗ selbst, folgende Hölzer aus dem Einschlage de 1885 öffentlich meistbietend verkauft werden. Schutzbezirk Krascheow 1, Schlg. 2. 3 Stück Kiefern IV. Klasse,
92 8 6 Schutzbezirk Münchhausen, Schlag 55 247 Stück Kiefern 4 Klasse,
Jagen 69.
Stück Kiefern 1 Klasse,
“ 1
1. Schutzbezirk Jedlitze, Schlag 149. 1 Stück Erle
D Birke IV.
Kiefern 4* 8 198
„ 9 8 g89 S,““—
„ “ riedrichsgrätz, Schlag 153. F. Klasse,
Birke Aspe Kiefern
VW“ Biestrzinik, Schlag 202. k Kiefern W Klasse,
„ 89 *
8. Februar 1885.
Der Oberförster.
Dehnicke.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken un Grosshandel. &
6. Verschiedene Bekanntmachungen. 8
7. Literarische Anzeigen. “
8. Theater-Anzeigen. 1 In der Börsen-
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Exxreditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein
Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,
Annoncen⸗Bureaux.
9. Familien-Nachrichten.] beilage. 8
[65554] Nutzholzverkauf. Auf dem Dom. Radeland, Station Schmöckwitz der Berlin⸗Görlitzer Bahn, nahbe am Wasser. stehen täglich große Mengen birkenes, kiefernes, Pappel⸗ und eichenes Bau⸗ und Nutzholz in vorzüglicher Qualität zum Verkauf. Radeland. Romanus.
[67048]
Am Montag, den 23. Februar cr., von Vormittags 10 ¼ Uhr ab, sollen auf Bahnhof Brand die nachstehenden Hölzer aus der König⸗ lichen Oberförsterei Staakow öffentlich meist⸗ bietend in kleineren Loosen versteigert werden:
I. Schutzbezirk Meierei:
Jagen 1 A. 83 Stück Erlen Nutzholz mit 17,59 fm, Jagen 5 A. 80 Stück Kiefern Stangen I, Jagen 8 A. 174 rm Kiefern Reisig I., Jagen 12 B. 8 rm Birken Knüppel, 1 rm Kiefern Kloben, 48 rm Kiefern Knüppel, 143 rm Kiefern Reisig I, Jagen 13 B. 22 rm Kiefern Reisig I., 18 rm Kiefern Reisig III; Totalität: 10 rm Birken Reisig I., 180 rm Kiefern
Reisig I.
II. Schutzbezirk Brand: Jagen 16 B 267 Stück Kiefern Nutzholz mit 66,03 fm, 60 Stück Kiefern Stangen II, 250 Stück Kiefern Stangen III., 63 rm Kiefern Reksig I; Totalität: 300 rm Kiefern Reisig I, 140 rm Kiefern
Reisig IV. III. Schutzbezirk Staakow:
Jagen 15 v. 12 rm Kiefern Kloben (von Böttchern ausgesuchte Nummern), 20 rxm Kiefern Reisig I.; To⸗ talität: 250 rm Kiefern Reisig I
IV. Schutzbezirk Freidorf:
Jagen 22 200 rxm Kiefern Reisig II., Jagen 30 300 rm Kiefern Reisig III., Jagen 31 76 rm Kiefern Kloben (von Böttchern ausgesuchte Num⸗ mern), Jagen 38 11 Stück Erlen Nutzholz mit 4,07 fm, 21 Stück Birken Nutzholz mit 2,32 fm, 40 Stück Birken Stangen I., 65 Stück Birken Stangen II., 55 Stück Birken Stangen III.
V. Schutzbezirk Semmley:
Totalität: 4 rm Birken Knüppel, 2 rm Birken Reisig I., 48 rm Kiefern Kloben. 182 rm Kiefern Knüppel, 124 rm Kiefern Reisig I.
Staakow bei Brand, den 9. Februar 1885.
Der Oberförster: “
Lorenz.
1667872 Bekanntmachung. 1
Das Polizei⸗Präsidium beabsichtigt, alte Akten im Gewichte von ungefähr 440 Centner zum Ein⸗ stampfen und alte Drucksachen im Gewichte von un⸗ gefähr 200 Centner als Makulatur an den Meist⸗ bietenden unter den in der Kalkulatur — Molken⸗ marft Nr. 3, 1 Treppe, Zimmer 40 — einzusehenden Bedingungen zu verkaufen.
Kauflustige wollen ihre Angebote schriftlich und versiegelt mit der Aufschrift „Verkauf von alten Akten und Drucksachen“ bis zum 23. Februar 1885, Vormittags 10 Uhr, im Central⸗Bureau des Polizei⸗Präsidiums, Molkenmarkt Nr. 1, Zimmer Nr. 27, abgeben.
Die Eröffnung der Angebote findet an demselben Tage,. Vormittags 11 Uhr, in der Kalkulatur statt.
Berlin, den 3. Februar 1885. 8
Königliches Polizei⸗Präsidium. vIII
[66788] Verdingung auf Lieferung von: a. 13 Stück zweiachsigen Coupéwagen I. u. II. Klasse, 1 8 2 IIV 8 1 8 „ Personenzug⸗Gepäckwagen, e. 82 „ Normal⸗Wagenachsen, 8 Mittwoch, den 25. Februar 1885 im maschinen⸗ technischen Bureau hierselbst, Königgrätzerstraße 132. Bedingungen und Zeichnungen können während der Geschäftsstunden eingesehen oder gegen gebühren⸗ freie Einsendung von 4,5 ℳ ad a. bis d. und von 1,5 ℳ ad e bezogen werden. Berlin, den 7. Fe⸗ bruar 1885. Königliche Eisenbahn⸗Direktion.
[65688
Ehsenbahn „Direktionsbezirk Elberfeld.
Die Erd⸗ und Böschungsarbeiten für die Strecke von Station Nr. 13 + 50 bis Nr. 45 + 75 der Verbindungsbahn Deutz⸗Kalk — rund 40000 cbm Massenbewegung und 25000 qm Böschungsbeklei⸗ dungen — sollen ungetheilt im Wege der öffent⸗ lichen Verdingung vergeben werden. 8
Berechnungs⸗ und Bedingnißheft liegen in meinem Bureau, Pferdchengasse Nr. 2 hierselbst, zur Ein⸗ sichtnahme aus, auch können Abdrücke des Letzteren gegen Einzahlung von 1 ℳ von mir bezogen werden.
Anerbietungen sind versiegelt mit der in §. 2 der Spezial⸗Bedingungen angegebenen entsprechenden Aufschrift bis zum 20. Februar d. J., an wel⸗ chem Tage, Vormittags 11 Uhr, die Eröffnung derselben erfolgen wird, portofrei an mich einzu⸗ senden.
Deutz, den 1. Februar 1885.
Der Reg.⸗Baumeister: Schachert.
[67049] Submission 8 auf Lieferung von Magazinsäcken. Die Lieferung des Materials zur Herstellung von 16 640 Stück Sͤcken mit circa: 41 400 m Drillich oder Segelleinen, 11 150 m Sackband und 1 25 000 m Bindfaden zur Saum⸗Einlage, soll in öffentlicher Submission vergeben werden, wozu Termin auf Donnerstag, den 19. Februar cr., Vormittags 10 Uhr, im Amtslokal des unterzeichneten Proviant⸗Amts anberaumt wird. Die Lieferungs⸗Bedingungen liegen ebendaselbst zur Ein⸗ sicht aus
Königliches Proviant⸗Amt Rastatt.
[66767] Submission. Es soll die Anfertigung und Lieferung von 5 Stück Personenwagen I./II. Klasse mit je 4 Arorten (Coupésystem), 1 Stück Personenwagen III. Klasse (Coupé⸗ system), Stück Personenwagen IV. Klasse, Stück Gepäckwagen, Stück bedeckten Güterwagen, 5 Stück offenen Güterwagen; Stück Radsätzen mit Papie rädern, 8 Stück Radsätzen schweißeisernen Speichenrädern, Stück Radsätzen mit schweißeisernen ode flußeisernen oder Gußstahl⸗Scheiben rädern, 8 20 Stück 11lagigen Tragfedern für Per sonenwagen, 8 68 Stück 10lagigen Tragfedern für Per sonenwagen, B 20 Stück 9 lagigen Tragfedern für Gepäck wagen, 340 Stück 8 lagigen Tragfedern für Güter wagen, 8 1 560 Stück Spiralfedern für Stoß⸗ und Zug⸗ apparate der öffentlichen Submission
mit
im Wege vergebe werden. 1 Die Lieferunasbedingungen nebst Zeichnungen lie gen in dem diesseitigen maschinentechnischen Bureau hierselbst zur Ansicht aus und können von demselben gegen Einsendung von 4 ℳ ad I. und 2 ℳ ad II. bezogen werden. “ Offerten sind verschlossen und portofrei mit der DOfferte auf Lieferung von Personen⸗ (Ge⸗ äck⸗, Güter⸗) Wagen bezw. Radsätze, Trag⸗ und Spiralfedern“ zu dem auf Sonnabend, den 21. Februar cr., Vormittags 11 Uhr, “ anberaumten Submissionstermine an das diesseitige maschinentechnische Bureau einzusenden, welches auf mündliche oder schriftliche Anfrage auch jede erfo der⸗ liche Auskunft ertheilen wird. 111“ Magdeburg, den 31. Januar 1885. Königliche Eisenbahn⸗Direktion.
[66763] Submission. Für die Werft sollen als Bedarf jahr 1885/86: 8 8 “ ca. 1600 kg Eisen⸗, Kupfer⸗, Messing⸗ u. Stahldraht, „ 200 „ Zinkblech durchbrochen und „ 1000 messingene Ketten 8 1 beschafft werden. Geschlossene Offerten mit der Aufschrift: „Submission auf Eisendraht ꝛc.“ sind zu dem am 17. Februar 1885, Mittags 12 Uhr, im diesseitigen Büreau anstehenden Termine einzu⸗ reichen. Bedinaungen liegen in der Registratur der unterzeichneten Behörde aus und sind für 0,50 ℳ zu beziehen. 8 Kiel, den 4. Februar 1885. Kaiserliche Werft. Verwaltungs⸗Abtheilung.
für das Etats⸗
[66939] Bekanntmachung. “
Es soll die Lieferung von 1 000 000 Stück Hinter⸗ mauerungs⸗ und 300.000 Stück Verblend⸗Ziegeln im Termine, den 21. Februar d. J., Mittags 12 Uhr, vergeben werden. Die Bedingungen sind in der Registratur der unterzeichneten Kommission einzusehen, auch von dort gegen Erstattung von 1,50 ℳ zu beziehen. Offerten bis zum Termine einzureichen.
Kiel, den 5. Februar 1885.
Kaiserliche Marine⸗Hafenbau⸗Kommission.
[66766] Eisenbahn Direktions Bezirk Frankfurt a. M. Submission auf Anfertigung und Lieferung von a. 10 Stück Normal⸗Personenwagen J./Ii. Klasse, 8 Normal⸗Personenwagen III. Klasse, 1 c. 29 „ Normal⸗Personenwagen
IV. Klasse. Submissions⸗Termin Montag, den 23. Februar d. Is Vormittags 11 Uhr, in unserem maschinentechnischen Büreau hier. Offerten find frankirt, versiegelt und mit der Auf⸗ schrift: „Submission auf Personenwagen“ an uns einzureichen. Bedingungen und Zeichnungen werden an die Wagenfabrikanten gegen gebührenfreie Einsendung von 3 ℳ für jede Wagengattung von dem genannten Büreau abgegeben. Frankfurt a. M., den 5. Februar 1885. Königliche Eisenbahn⸗Direktion.
bö1.
8 —
[66966] Eisenbahn Direktionsbezirk Cöln (rechtsrheinischer). Submission.
Die Lieferung von 120 000 kg Oel zur Be⸗ reitung von Leuchtgas für die Coupés der Per⸗ sonenzüge pro 1885/86 soll vergeben werden.
Das Submissions⸗Verzeichnis und die Bedin⸗ gungen liegen im Materialien Bureau, Johannis⸗ straße 65 hierselbst, zur Einsicht aus und können von demselben auch gegen frankirte Einsendung von 50 ₰ portofrei bezogen werden. 18
Frankirte, verschlossene und mit der Aufschrift:
„Offerte auf Lieferung von Gasöl“ versehene Offerten sind bei der vorbezeichneten Dienststelle bis zum 25. Februar c. Abends, einzureichen. Die Fehes der Offerten findet am folgenden da. Vormittags 10 Uhr, im Materialien⸗Bureau tatt. 1—
Cöln, den 6. Februar 1885.
Königliche Eisenbahn⸗Direktion
Krechtsrheinische).