1885 / 47 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 24 Feb 1885 18:00:01 GMT) scan diff

Der Abg. Dr.

sage, 1 auf Abschaffung desselben einbringen demselben gern zustimmen.

Der Abg. von Ennern erklärte, durch einen einfachen Beschluß bei der Etatsberathung könne nicht eine gesetzliche

Institution beseitigt werden.

Der Abg. Dr.

Der Abg. Dirichlet erklärte, daß,

stimme, er sich doch die Gründe nicht aneigne, die für die⸗

selben geltend gemacht worden seien.

Der Abg. Frhr. von Minnigerode gab für seine Partei

die gleiche Erklärung ab. Das Kapitel wurde

gehörigen Institute) suchte der Abg. polnische Geistlichkeit der in Schutz zu nehmen,

Preußen hinarbeite. Der Staats⸗Minister Dr. von

gehe, daß in der schildert, in insbesondere

☛e

Das Zeichnen oder Mal bildungen an Orten, welche beziehungsweise an nach der Straße ist, nach einem Urtheil des

vom 24. November v. J., gleichwie

fertig gestellter unzüchtiger Abbildungen aus §. 184 des Straf⸗

gesetzbuches zu bestrafen.

Der General⸗Lieutenant Prinz Hugo von Schön⸗ burg⸗Waldenburg, à la suite der Armee, hat gestern früh

Berlin wieder verlassen. Der General⸗Lieutenant von

des Altmärkischen Ulanen⸗Regiments Nr. 16, ist zu den Herrenhaus⸗Sitzungen hier angekommen.

Mecklenburg⸗Schwerin. drei hiesigen Zeitungen sprechen heute in

zu dem Geburtstage Ihrer Königlichen Hoheit der aus. Beweise Fürstlicher Huld und Gnade gerühmt, durch welche Ihre Königliche Hoheit Sich seit länger als 6 Jahrzehnten die Liebe mecklenburgischen Auch heute ließ Höchstdieselbe, wie alljährlich, eine nam⸗ hafte Summe dem Ersten Bürgermeister zur Vertheilung an Zur Geburtstagsfeier traf Albrecht und gestern früh

Frau Großherzogin⸗Mutter werden in denselben die zahlreichen

ehrung des hat.

ganzen

Arme und Bedürftige überweisen. estern Abend der Herzog Johann

er Herzog Friedrich Wilhelm hier Uhr bewegte

lich geschmückten Straßen der Stadt Großherzogin⸗Mutter. Vormittags

der Ober⸗Hofprediger Ihre Königliche der der Erlauchten

zulationen und Geschenke eingetroffen.

ei der Frau Großherzogin Alexandrine Gratulationscour erschien auch der Prinz Heinrich Schönburg⸗Waldenburg und der Commandeur des Königlich Preußzilchen Leib⸗Grenadier⸗Regiments (1. Brandenburgischen Nr. 8), dessen Chef bekanntlich Ihre Königliche Hoheit die

att. Zu derselben

Frau Großherzogin⸗Mutter ist, tachmittags 5 Uhr war Familien⸗ Hoheit.

Tage aus den

den Herzen aller treuen esandt wird! 6 .

Windthorst hob hervor, daß der Gerichts⸗ hof sicher eine praktische Bedeutung habe. er bestehe durch Gesetz zu Recht, so möge man ein Gesetz

Frhr. von Schorlemer sprach für die Be⸗ seitigung des kirchlichen Gerichtshofes.

bewilligt, ebenso die Kap. 111—114. Bei Kap. 115 (katholische Bisthümer und die zu denselben

Provinz Posen gegen den Vorwurf als ob dieselbe politische Agitation treibe und auf eine Losreißung der Provinz von der

t Goßler verlas eine große Anzahl von Zeitungsartikeln und Adressen, aus denen hervor⸗ That Bestrebungen, wie er sie gestern ge⸗ der polnischen Bevölkerung vorhanden sei von der Geistlichkeit genährt würden.

Bei Schluß des Blattes sprach der Abg. Kantak.

Schwerin, 23. Februar. Die

b. sich eine von sämmtlichen Militär⸗Musikcorps er hiesigen Garnison ausgeführte Reveille durch die fest⸗

Dr. Jahn eine Andacht. Alsdann statteten Hoheit die Frau Großherzogin Marie, der Herzog Johann Albrecht, Hoheit, und die hochfürstlichen Kin⸗ Fürstin ihre Glückwünsche ab. Auch von den Großherzoglichen Herrschaften in

Freiherr

Möge Höchstdieselbe dem d dem Mecklenburger Lande in der

stigen Rüstigkeit noch lange

rhalten bleiben das ist der Wunsch, Mecklenburger

Wenn der Minister

Das Centrum würde

wenn er für die Position

Dr. von Jasrdzewski die

Monarchie

88

en unzüchtiger

das Anschlagen bereits

Bredow, à la saite

Festartikeln ihre Wünsche Uebereinstimmend

und dankbare Ver⸗ Volkes erworben

ein. Heute Morgen

zum Palais der Frau 9 Uhr hielt daselbst

Cannes waren Gra⸗ Mittags 12 Uhr fand

zu

von Willisen. und Marschallstafel im

welcher am heutigen gen Himmel

HesterreichUngarn. Wien, —.) Im Abgeordnetenhause liche Gegenstände der Tagesordnung Debatte im Sinne der Ausschußanträge erledigt. e Diskussion veranlaßten nur der Gesetzentwurf über

die Ausdehnung der Begünstigungen

die Anträge bezüglich der Besteuerung der Erwerbs⸗ und Wirthschaftsgenossenschaften und endlich der Ausschußbericht, betreffend die Erlassung eines Lebensmittelgesetzes. Die nächste

Sitzung ist auf Mittwoch, den 25. d.

24. Februar. (W. T. B.) bei dem deutschen zu Ehren des Großherzogs v mar wohnten die hier Erzherzoginnen,

von

geistliche Würdenträger und Generale Pest, 22. Februar. (Pr.)

der liberalen Partei des längerer Verhandlung, unter Anderen auch der Minister Ju stiz⸗Minister Oberhausreform beendigt. geordneten erklärte

im Speziellen anzunehmen beschlossen sie, daß §. 6 der

genommen.

Belgien. Brüssel, 23. Februar. (W. T. B.) Heute fand hier eine Versammlung beschäftigungsloser ca. 1000 Personen theilnahmen.

Arbeiter statt, an welcher Nach der Versammlung begaben sich Rathhaus und vor die Ministerien.

Botschafter Prinzen

anwesenden 8 der Herzog Ludwig in Bayern, Philipp von Coburg mit Prinzessin Louise, Prinz Ferdinand Coburg, der Prinz von Sachsen⸗Weimar, Minister, fast das gesammte diplomatische Corps sowie viele

n der heutigen Konferenz eichstages wurde nach an welcher sich neben dem Referenten

betheiligten, die Spezialdebatte über die Namens der kroatischen Ab⸗ Graf Th. Pejacsevics, daß dieselben die Vorlage über die Oberhausreform sowohl im Allgemeinen als

1 Vorlage in der Weise modifizirt werde, daß darin Kroatien und Slavonien gleichfalls genannt werden. Im Originaltext erscheint nämlich Kroatien nicht erwähnt. Dieser Wunsch wurde von der Konferenz formulirt und an⸗

21. . (Wien. wurden heute sämmt⸗ nach meist nur kurzer Eine etwas

der Grundsteuerträger,

M., anberaumt.

Der gestrigen Soirée Reuß on Sachsen ⸗Wei⸗ Erzherzöge und Prinz

sämmtliche

bei.

Präsident und der

haben. Nur wünschen

die Arbeiter vor das

n und

dem Publikum zugänglich sind, zu gelegenen Hauswänden Reichsgerichts, III. Strafsenats,

beiter wurden von dem Bürgermeister Buls und sodann von dem Minister⸗Präsidenten Bernaert empfangen.

Großbritannien und Irland. London, 21. Februar. (Allg. Corr.) Die Königin hat zwei Proklamationen krlaßsen, durch welche der Kriegs⸗Minister, Marquis of ser iegtn⸗ ermächtigt wird, Angeworbene, welche berechtigt ind, in die Reserve einzutreten, bei der Fahne zu be⸗ halten, sowie nach Bedürfniß die Miliz einzuberufen. Der Gebrauch von der Befugniß, welche der Königin zu diesen Maßregeln unter besonderen, ernsten Zeitumständen zu⸗ steht, ist dem Parlament mitzutheilen. Der Kriegs⸗ Minister hat 10 000 Mann Milizen einberufen. Auch das Anerbieten der Kolonien zu frei⸗ williger Hülfeleistung ist angenommen worden. Inzwischen werden die Rüstungen für den Vorstoß von Suakim aus nach dem Sudan eifrig fortgesetzt. Dem Abmarsch der Coldstreamguards ist der Auszug des dritten Bataillons der Grenadiergarde aus Windsor gefolgt. Der Prinz von Wales hielt eine kurze An⸗ sprache an das Bataillon und brachte den Tag in Erinne⸗ rung, wo das Regiment vor 31 Jahren nach der Krim aus⸗ rückte. Die Königin hatte in einem eigenhändigen Brief Offizieren und Mannschaften ihre besten Wünsche mit auf den Weg gegeben. On Windsor sowohl wie in Gravesend, wo die Ein⸗ schiffung stattfand, herrschte ungewöhnliche Aufregung und waren die Straßen veflaggt. General⸗Lieutenant Sir Gerold Graham, welcher zum Höchstko mmandirenden des Expeditions⸗Corps ernannt ist, hat London am Freitag Adend verlassen, um sich in Brindisi einzuschiffen. Auch seine Abreise von der Charing⸗Croß⸗Station gab zu Kundgebungen Veranlassung. Die Ingenieure der Firma Lucas und Aird, welche den Bau der Eisenbahn Suakim Berber übernommen haben, sind bereits unterwegs, und 100 Eisen⸗ bahnarbeiter werden sich am Dienstag einschiffen. Zur Be⸗ förderung des Materials sind weitere drei Schiffe von der Admiralität angenommen worden. Die Cunard⸗Linie hat den „Oregon“ und ihre anderen Schnelldampfer der Regierung zur Verfügung gestellt, ohne Forderungen zu machen.

23. Februar. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Oberhauses kündigte der Marquis von Salisbury an: er werde am nächsten Donnerstag eine Resolution bean⸗ tragen, in welcher ausgesprochen werden soll: die Kammer sei der Ansicht, daß der beklagenswerthe Mißerfolg, durch die Expedition im Sudan den erwünschten Zweck verfehlt habe, der Unentschiedenheit der Regierung und der be⸗ dauernswerthen Verzögerung im Anfange der Operationen beizumessen sei, und ferner, daß eine Politik, die den ganzen Sudan nach Beendigung der militärischen Operationen aufgeben wollte, gefährlich für Egypten und unverträglich mit den Interessen des Reiches sein würde. Auf eine Anfrage Lord Delawarrs erwiderte der Staatssekretär des Aeußern, Granville: die stalienische Regierungshabe am 3. November v. J. an⸗ gefragt, ob England geger eine Ausdehnung der Juris⸗ diktion Italiens im Norden won Assab etwas einzuwenden habe, damit Beilul eben V unter dieselbe gestellt werde, wie im Süden dies ber’sts mit Raheita () der Fall sei. Die englische Pogierung habe darauf er⸗ klärt: sie sei nicht eifersüchtig auf die Ausdehnung des italtenischen Einflusses in diesem Theil der Küste des Rothen Meeres, eine solche würde England sogar angenehm sein; indessen könne man nicht das fortgeben, was einem nicht ge⸗ höre; die Regierung habe daher der italienischen Regierung angedeutet, daß es wünschenswerth sei, wenn sie mit der Pforte zu einem Einvernehmen gelange. Der Bot⸗ schafter Nigra habe alsdann am 22. Dezember angefragt: wie England eine provisorische Besetzung von Zulla aufnehmen würde. Er (Granville) habe darauf erwidert: da Egypten nicht das ganze afrikanische Küstengebiet am Rothen Meere halten könne, so müßten die Häfen an den Sultan zurückfallen. England habe dem Sultan angerathen, einige derselben wieder in Besitz zu nehmen; wenn Italien einige Häfen zu besetzen wünsche, so müsse es sich mit der Türkei verständigen; England habe gegen die Besetzung von Zulla, Beilul und Massowah durch die Italiener Nichts einzuwenden. Am 10. Januar habe er dem türkischen Botschafter Musurus Pascha mitgetheilt: es sei bedauerlich, daß die Türkei die Häfen nicht besetzt habe, und, als die Pforte gegen die italienische Besetzung protestirte, habe er die Hoffnung aus⸗ gesprochen, daß die Türkei und Italien sich über die Ange⸗ legenheit in freundschaftlicher Weise verständigen würden; gleichzeitig habe er Musurus Pascha davon verständigt, daß England jede Verantwortung ablehne, da die Pforte dem Rathe Englands, die Häfen zu besetzen, nicht gefolgt sei.

Im Unterhause erklärte der Unter⸗ Staats⸗ sekretär Fitzmaurice: die Regierung habe am 14. d. M. von dem russischen Botschafter die Versicherung erhalten, daß das Gerücht von einem Vormarsch der Russen auf Herat unbegründet sei, und daß es unehrenhaft wäre, einen solchen Schritt zu thun, während die Unter⸗ handlungen noch schwebten. Ein derartiges Vorgehen würde auch thöricht sein, da Afghanistan durch dasselbe gegen Rußland aufgehetzt werden würde. Von Northceote wurde das bereits bekannte, gegen die Regierung gerichtete Votum eingebracht. Morley stellte einen Antrag, der es ablehnt, ein Urtheil über die Politik der Regierung auszusprechen, aber dem Bedauern Ausdruck giebt über den Beschluß der Regierung, englische Truppen zur Niederwerfung der Macht des Mahdi zu verwenden. Der Premier Gladstone bekämpfte beide Anträge. Die Regierung habe ihr Ver⸗ sprechen, dem General Gordon Entsatz zu bringen, gehalten; die vollständige Erfüllung desselben sei durch Verrath verhindert worden, aber die Verräther hätten dem Mahdi schon lange vorher die Zusage gemacht, die Thore Khartums zu öffnen, sobald die englischen Truppen sich nähern würden. Der Zweck Englands, die Sicherheit Egyptens im Sudan zu befestigen, habe große Fortschritte gemacht. Die finanzielle Verwirrung in Egypten, der Bankerott des Landes sei durch das Arrange⸗ ment mit den Mächten abgewandt, das dem voll⸗ ständigen Abschluß nahe sei und das, wie er hoffe, in wenigen Tagen vollzogen sein werde. Den Antrag Northcote's könne die Regierung nicht annehmen, weil die Errichtung einer englischen Regierung in Egypten fort⸗ währende Kämpfe zur Folge haben würde; Morley’s Antrag könne die Regierung nicht acceptiren, weil die Regierung unter den gegenwärtigen Verhältnissen keine andere Verpflich⸗

Die Delegirten der Ar⸗

Die heute veröffentlichte Correspondenz über die egyptischen Angelegenheiten enthält die Briefe Gordons aus dem verflossenen Jahre. Der letzte Brief ist vom 14. Dezember datirt; in demselben heißt es, daß Khar⸗ tum sich in der äußersten Noth befinde, da es von drei Seiten belagert sei, Tag und Nacht unablässig gekämpft würde und Saleh⸗Bey und Staten⸗Bey gefesselt im Lager des Mahdi sich befänden. Dann heißt es weiter: „Wir leiden Mangel an Lebensmitteln; wir wünschen, daß ihr rasch auf dem Wege über Metammeh oder Berber kommt“. Ein Brief Gordons vom 4. November, der in Dongola am 14. November eingetroffen, sagt: 5 Dampfer erwarteten die Befehle Wolseley's in Metammeh; er (Gordon) könnte sich noch leicht 40 Tage in Khartum halten; nach dieser Zeit würde es jedoch schwierig sein.

24. Februar. (W. T. B.) Wie amtlich bekannt ge⸗ geben wied, werden der Prinz und die Prinzessin von Wales sich Anfangs April nach Irland begeben, ver⸗ schiedene Theile des Landes bereisen und Empfänge in der Dubliner Burg abhalten.

24. Februar, früh. (W. T. B.) In der gestrigen Sitzung des Unterhauses bezeichnete der Premier Gladstone den Antrag Northcote’'s hauptsächlich des⸗ halb für unannehmbar, weil derselbe die Errichtung einer englischen Regierung über Fremde und die Herstellung einer christlichen Regierung über Muhamedaner involvire. 3

heutigen Ministerrath bemerkte der Kriegs⸗Minister, daß der General Bridre de l'Isle nur deswegen nach Hanoi zurückgekehrt sei, weil er einige Tage ausruhen und hauptsächlich die 6000 Mann Verstärkungen abwarten wolle, welche nächstens in Tongking anlangen sollen. Mit diesen Verstärkungen werde der Ober⸗Besehlshaber des Expeditions⸗ corps über mehr als 12 000 Mann verfügen und dieselben nach Ober⸗Tongking schicken können, um die Straßen von Laskai und Cao⸗bang zu sperren. Das Heer des Vize⸗ Königs habe die chinesische Grenze überschritten, und wenn auch die Franzosen in Cua⸗Ai, Ro, Khat⸗Kfe und Cao⸗bang noch auf Chinesen stoßen sollten, so würden diese entmuthigt sein und nur wegen der Bodenverhältnisse Widerstand leisten können. Für den Augenblick also sei die ganze nordöstliche Grenze Tongkings in französischen Händen. General Nögrier wird dieser Tage zum Divisions⸗General befördert

werden.

23. Februar. (W. T. B.) Der Senat berieth heute das Budget für das Kultus⸗Ministerium und stellte die von der Deputirtenkammer gestrichenen oder ver⸗ minderten Kredite für den Erzbischof von Paris, die Bischöfe von Algier, für die Domherren und andere Geist⸗ liche wieder her.

Die Deputirtenkammer lehnte mit 262 gegen 212 Stimmen das Amendement ab, einen Zuschlagszoll von 4 Fr. für Getreide zu erheben. Im Fortgange der Sitzung sprach sich der Minister für Landwirthschaft gegen das Amendement Desroys, den Zuschlagszoll für Getreide auf 3,60 Fr. zu erhöhen, aus und erklärte: er halte einen Zuschlagszoll von 3 Fr. für ausreichend. Sollte sich derselbe jedoch als unzureichend herausstellen, so werde die Kammer davon in Kenntniß gesetzt werden. Desroys zog darauf sein Amendement zurück. Die verschiedenen, sodann zu dem Paragraphen gestellten Amendements wurden abge⸗ lehnt. Die nächste Sitzung findet am Mittwoch statt. Morgen hält die Kammer wegen des Jahrestages der Februarrevolution und der Enthüllung des Denk⸗ mals für Ledru Rollin keine Sitzung.

Nach einer Meldung des 1 ist General Briere de l'Isle mit der Wiederherstellung des Weges nach Baclé und mit der Einrichtung einer telegraphischen Verbindung be⸗ schäftigt. Nach Tonking solle keine weitere Verstär⸗ kung gesandt werden; General Briere de 'Isle habe erklärt: er werde mit den jüngst gesandten Verstärkungen über 1800 Mann verfügen, die ausreichend seien, Tongking zu säubern. Ein Telegramm der „Liberté“ aus Shangai, vom 22. d., meldet: Admiral Courbet habe Ningpoo verlassen, wohin er sich begeben, sei unbekannt. Ein Telegramm der „Agenee Havas“ aus Shangai, vom 23. d. M., berichtet: Die fr an zö⸗ sischen Kriegsschiffe werden an der Mündung des Nangtsekiang kreuzen, aber nicht nach Woosung kommen, wenn die Chinesen das französische Eigenthum respektiren. Vom Admiral Courbet liegt keine weitere Nachricht vor. Die Mannschaften der chinesischen Schiffe verlassen dieselben. Aus Ningpoo wird berichtet: es sei dort gestern ein Torpedoboot für die Chinesen vom Stapel gelassen eec angeblich eine Geschwindigkeit von 9 Knoten aben soll.

Italien. Rom, 23. Februar. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer erklärte der Minister Mancini: er erachte es nach den jüngst gegebenen Aufklärungen nicht für zweckmäßig, die am Sonnabend von Camporeale und Brunialti eingebrachten Inter⸗ pellationen zu beantworten. Die Beziehungen zwischen England und Italien seien ausgezeichnet. Auch er habe, wie der Unter⸗Staatssekretär Fitzmaurice seiner Zeit, erklärt, daß keinerlei Vertrag und keine Konvention zwischen Italien und Enaland vorhanden sei, es bestehe daher auch zwischen seiner (Mancini's) Erklärung und derjenigen Fitzmaurice’s kein Widerspruch. Die Kammer beschloß mit großer Majorität, die Interpellationen zu vertagen.

Griechenland. Athen, 23. Februar. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer nahm heute ein Vertrauens⸗ votum für Trikupis an. Derselbe verlas trotzdem ein Dekret des Königs, durch welches die Kammer auf⸗ gelöst wird. Die Neuwahlen finden am 19. April, der Zusammentritt der neuen Kammer am 21. Mai statt.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 23. Februar. (W. T. B.) Das Reichsbudget des vergangenen Jahres weist bis zum 1. Dezember a. St. (13. Dezember n. St.) an Einnahmen 597 800 000 Rbl. auf, gegen 588 300 000 Rbl. für denselben Zeitraum des Jahres 1883; an Ausgaben 578 100 000 Rbl., gegen 571 100 000 Rbl. im gleichen Zeitraum 1883.

Afrika. Egypten. (Allg. Corr.) wird dem „Reuterschen Bureau“, telegraphirt: „Den Meldungen zufolge, die hier aus dem Distrikt Rowayah eingegangen sind, befinden sich nur

Aus Suakim unter dem 21. d.,

tung eingehen könne als die, Alles zu thun, was zweckmäßig und weise sei und was die Verhältnisse erforderten.

8

wenige Rebellen längs der Küste; aber feindliche Deserteure

111“

Frankreich. Paxis, 21. Februar. (Köln. tg.) Im

volitik ist nicht „für den Augenblick geboren“,

daß sich die Rebellen in der Nachbarschaft von ungeheuren Massen konzentriren. Der Feind in

hin wird durch die Annäherung der britischen Truppen aunruhigt. Die Amarar⸗Stämme bereiten sich zur fertion vor, sobald die Briten nach der Front marschiren.“

gen aus, amai i

Zeitungsstimmen.

Wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ ittheilt, sind dem Reichskanzler nachstehende Telegramme zu⸗ gangende⸗ zu seinem Stiftungsfest

ftliche Verein zu Kirchheilingen bei

züskanller sür seine in den letzten uübschaft gehaltenen Reichstagsreden. 1 2).„Soeben bringen die in Gera (Reuß) versammelten Ausschüsse

Chüringer Bauernvereine Ew. Durchlaucht ein donnerndes Hoch 5 tiefempfundenen Dank aus für die erfolgreiche Vertretung serer Landwirthschaft.⸗ 8 b 8

erner Seitens der Bauern in der Rheinpfalz eine mit hlreichen Unterschriften versehene Adresse, in welcher die Er⸗ bhzung der Getreidezölle als die einzig mögliche Rettung für en Bauernstand hingestellt wird. Das Schriftstück schließt iit folgendem Antrage:

Noch einen Wunsch möchten wir ergebenst Ew. Durchlaucht in porlage bringen. Es ist dies eine Nachzollerhebung auf die großen Vorräthe an eingeführten Früchten, die massenhaft bei Großhandels⸗ zusern auf Lager liegen. Sollten von diesen Massen keine Zoll⸗ kbebungen stattfinden, so wird der Bauer in nächster Zeit vom er⸗ öbten Getreidezoll wenig verspüren, während die Großhändler Mil⸗ vnen gewinnen würden.“

In dem „Süddeutschen Bank⸗ „lesen wir: ““ 8* mätzlichteit unserer Kolonialpolitik einzusehen, naucht man keineswegs mit den überseeischen Verhältnissen us eigener Anschauung vertraut zu sein. Das mag man etrost den Pionieren deutschen Unternehmungsgeistes überlassen, ie gewiß weder ihre Haut noch ihr Kapital zu dem vblonialen Markte tragen wärden, wenn nicht die Gewißheit be⸗ inde, daß dem deutschen Volke aus seiner thatkräftigen Be⸗ beiligung am kolonialen Wettbewerb der Gegenwart höchst gewinn⸗ ringende Folgen erwachsen müssen. Wenn praktische Kenner der inschlägigen Dinge dem Leiter der deutschen Reichsregierung mit ihren Frfahrungen und ihrem sachkundigen Urtheil an die Hand chen und der Kanzler selbst mit der ganzen Fülle eines staatsmännischen Genius sich der zur Lösung stehen⸗ en hochwichtigen Aufgabe so meisterlich annimmt, wie dies aus dem jüngst veröffentlichten Weißbuch auf Schritt und Tritt erkennbar st, so mag das deutsche Volk fest vertrauen, daß es keine gering⸗ ügigen Interessen sein können, um derentwillen unser Auswärtiges Amt dem englischen Kabinet förmliche diplomatische Schlachten liefert. ßor allem hat der deutsche Handel, der deutsche Gewerbefleiß, haben die Millionen wirthschaftlicher Existenzen, welche aus den genannten weigen des nationalen Erwerbslebens ihren Lebensunterhalt gewinnen, gegründetsten Anlaß, dem fürsorglichen Streben der Regierung hir die Sicherstellung der in Afrika und dem Stillen Ozean ins geben gerufenen und hoffnungsvoller Entwickelung entgegen gehenden landsmännischen Interessen Dank und Unterstützung zu gewähren. Denn gerade um ihretwillen geschieht es, daß die koloniale Thätig⸗ feit zur Reichssache erklärt und aus Reichtmitteln gefördert wird. Die Reichs⸗Regierung könnte es ja ungleich bequemer haben, wenn sie, nach manchesterlicher Afterweisheit, die Dinge gehen ließe, wie sie eben gehen wollen, und ruhig zu⸗ sähe, wie der großen Masse der wirthschaftlich Schwächeren von den verhältnißmäßig wenigen wirthschaftlich Starken das Fell über die Ohren gezogen wird. Zum Glück für jene haben die Männer, die im Rathe der Regierung sitzen, ein richtigeres Gefühl für die Pflichten ihres hohen Amtes. Sie ziehen es vor, statt vom grünen Kisch aus oder nach parlamentarischer Schablone zu schalten und zu walten, überall und immer die möglichst enge Fühlung mit den unmittelbaren Bedürfnissen und Strömungen des raktiscen Lebens zu gewinnen, und haben sich auf diesem Wege denn davon überzeugt, daß in der That Bedarf nach neuen, sicheren und aufnahmefähigen Absatzmärkten für unsere heimische Industrie herrscht. Solche zu eröffnen, mußte daher die gebotene Pflicht einer auf das Volkswohl hinarbeitenden Regierung sein; deshalb zögerte ürst Biemarck nicht, mit schnellem Griff zuzufassen, wo die Gunst des glüst Figs es fügte, und das Erworbene festzuhalten, als fremde Miß⸗ gunst den Segen einer eizenen, selbständigen deutschen Kolonial⸗ volitik gleich im Keime zu ersticken drohte. Wer ehrlich von seiner Hände Arbeit leben will, muß trachten und jedem Bestreben seine Unterstützung leihen, daß ihm Arbeit und zwar lohnende Arbeit dauernd gesichert sei. Das aber kann nur geschehen, wenn für seine und seiner Kameraden Erzeugnissse sich Abnehmer finden. Zunächst wäre also der heimische Markt da, den die Bemühungen der Reichsregierung jetzt so jiemlich für unsere Industrie zurückerobert haben. Allein dieses genügt noch nicht. Unsere Ausfuhr nach den übrigen Kulturstaaten ist ja eine bedeutende und stetig zunehmende, allein sie ist Schwankun⸗ gen unterworfen, die eine Stetigkeit in der Entwickelung der nationalen Erwerbsverhältnisse nicht verbürgen. Bleibt also als siheres Auskunftsmittel eben nur der Absatz nach den, zwar aufnahmefähigen, aber unkultivirten Ländern, und um uns den gebührenden Antheil an diesem Absatz zu erringen, müssen wir uns durch eigenen Kolonialbesitz eine feste, jedem fremden Einfluß entrückte Grundlage schaffen. Nach dieser Richtschnur handelt unsere Regierung in ihrem kolonialpolitischen Vorgehen, wie man es im Weißbuch schwarz auf weiß nachlesen kann. Wer dagegen Opposition macht, ladet den Vorwurf auf sich, eine Todtsünde gegen die wichtigsten den Lebensnerv unseres Volkes berührenden Interessen, die Interessen von Handel und In⸗ dustrie, zu begehen. Das wird kein verständiger Mensch, also auch kein Arbeiter, wollen. Aller Anfang ist schwer. Desto frischer muß ans Werk gegangen, desto nachdrücklicher alles Zagen, aller Zweifelmuth verscheucht werden. Auch ETTööö“ anfänge 5 n chrecken lassen. r . Ucer Geidowfer darf man ge sondern von ihr gilt des

„Das Echte bleibt der Nachwelt unverloren.“ 8 Dem „Allgemeinen Holzverkaufs⸗Anzeiger wird aus Wien, unter dem 14. Februar geschrieben: 1 Der abgelaufene erste Monat des Jahres 1885 hat nach keiner Richtung des Holzhandels den Anlaß egeben, zufrieden d sein. In gleicher Weise schleppt sich das Geschäft im laufenden Monat fort und ist kaum eine Annahme vorhanden, daß sich dieser Zustand in

Bälde ändern wird. stlich hi jir in die Zukunft; denn der Streit Aengstlich binwiederum blicken wir in die 3 892 1 derh, die Thar⸗

um die Holzzölle Deutschlands mag ausfallen, sache 6,5 fent daß den Zoll für Eichen die deutschen Konsumenten entrichten, für Weichhölzer hingegen wir selbst aufkommen werden müssen. secevererseits ist es wieder der deef und gerg teehes Geschäftsgang im Allgemeinen, welche eine Er cga des üfigaden Rückwirkung

äußerst empfindlich machen werden ... Unter

befürchten wir, wenn noch die Zollerhöhung mit deren

hinzutritt, daß wir einer Krisis in der Holzbranche entgegen gehen. Die Redaktion des Blatts bemerkt dazu: 8 Wenn sich im Auslande eine solche offenbare Furcht vor der

deutschen Holzzollerhöhung ausspricht, wie sie auch noch aus 8

andern Correspondenz dieses Blattes aus Wien unter der Rubri

„Holzhandel und Industrie“ hervorgeht, kann man da noch zweifeln, daß die höheren Zölle uns und nicht dem Auslande von Nutzen sein

heut versammelte landwirth⸗ Thamsbrück dankt dem Herrn Tagen zu Gunsten der Land⸗

und Handels⸗

Dichters Wort:

in einer anderen aus

theilt sind, wird wohl

tigen wird.

Ansicht, daß die Erhöhung des

Correspondenz desselben Blattes,

ien, vom 15. Februar, heißt es: Die Holzexporteure ventiliren die deutschen Schutzzoll bezahlen wird.

Frage, wer den zu erhöhenden Daß die Meinungen hierüber ge⸗ begreiflich sein. Wir selbst vertreten die Zolles unsern Export sehr beeinträch⸗

Inbalt: Veränderung der Zoll⸗ und Steuerstell

oder dublirten Strängen Personalnachrichten.

im Veredelungsverkehr mit Roheisen.

gerichts. Maischsteuer.

Central⸗Blatt der Abgaben⸗Gesetzgebung und Ver⸗ waltung in den König ich preußischen Staaten. 4

en in dem Stande und in den Befugnissen en. Indirekte Steuern: Zollerleichterungen Verzollung von einfachen Hanf ꝛc. Entscheidung des Reichs⸗ Defraudation. Einmaischung.

aus

heitsamts sind

22,6, in Breslau 25,7, a. M. 21,4, in in Stettin 30,6, in München 36,2, in den 28,9, in Leipzig 23,7 in Karlsruhe 27,9, in H Budapest 29,2, in Prag 26,5, in Brüssel 26,7,

St.

stiania 25,6, in Rom

Odessa 45,5, in Madrid 14,9, 3. bis 10. Januar:

in St. Louis —, in Ci 23,7, in Madras 47,4.

östliche, Karlsruhe

richtungen laufend, w wehend. vielfach nordöstliche, am S liche und füdwestliche der Luft überstieg im Woche, die normale. wärme ab und München bis zu 14,7 nicht selten,

wieder Schluß

auch zu Ende der

größer als

25,7 der Vorwoch keit in den höheren zugenommen. Von 78 Säuglinge, chen 124.

e pro Alte

Prozesse der herrschen in ganz besonders in

München,

Stettin, Elbing, Stolp Ludwigshafen a Rh.,

furt a. O., Potsdam, Stockholm, Christiania Stargard i. Pom. in Leipzig und Lon gemeinen in beschränkter

Urf

Falle zum Tode. Kindbettfieber zur

wurden aus Liverpool, Prag, Basel,

London zum Vorschein.

Schiffsunfä Jahres 1884, in

zu verzeichnen als im durch andere Ursachen,

ossenen Schiffe 1 englischer Nationalität

im Berichtsjahre Englands, tl. darunter 322 englische; (411 5 Jahre ergeben sich Anzahl der

total verl. Schiffe

1680

2039 1790 1883 2000 1884 1589

1880 1881 1882

Hannover 25,0, in in Altona 22,7, in Nürnberg 21,8,

London 19,5, in Glasgow 29,7, Edinburg 15,8, in Kopenhagen 22,4,

27,4, b in Alerandria 31,5. Ferner in der Zeit vom in New⸗York 26,2, in der Zeit vom 18. nuagr: in Philadelphia 24,5, in

bald, mit EE Ost und Südost drehten. Am 8 D nach Nord und Nordost, in Cöln und München schon

9. nach Nordwest bezw. West

In den letzten Tagen der östliche

Strömungen die Allgemeinen, besonders in den ersten Tagen der

In der zweiten sanken die Morgentemperaturen vielfach unter 0, in

10 000 Lebenden gegen 76 der Vorwoche,

Potsdam in größerer Scharlachfieber veranlaßte in Mülheim a. Ruhr, Amsterdam, karest viel Todesfälle; in Berlin und London war deren kleine. Diphtherie und Croup zeigte sich in einer größeren Zahl von Städten häufiger als Todesursache;

Nordhausen, Leipzig, Halle, z 5 Berlin, Paris, Liverpool, Sterblichkeit eine größere, in Königsberg, Breslau,

Erfurt, Bielefeld, Berlin, London mehr

ursachen auf. Sterbefälle an Flecktyphus kamen Bukarest, Murcia je 1, g. z katarrhe und führten etwas

us Mittheilung.

größerer Ausdehnung kamen Pocken in

indischen Städten Kalkutta, Bombay, Anfang Januar in beschränkter Zahl zur

im Vergleich zu früheren Jahren, Jahre

nahme seit mehreren Jahren. . zr 3 88s durch Kollisionen herbeigeführt worden, wobe

sanken und total

britanniens durch Kollision zum Sinken gebracht;

dings später wieder gehoben 9 sind Rgh hedn 1589 Schiffe 776 englische. An den Küsten

Schottlands und

englischer Nationalität) verloren.

Statistische Nachrichten. 8

Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesund⸗ in der 6. 1 auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin in Königsberg

che von je 1000 Bewohnern, 30,7, in Cöln 27,4, in Frankfurt Cassel 24,9, in Magdeburg 267, in Straßburg 27,2, in Metz 32,8, in Augsburg 26,6, in Dres⸗ 18,8, in Braunschweig 22,5,

übeck —, in Wien 29,7, in 31,3, in Triest in Krakau 62,5, in Basel in Amsterdam 38,0, in Paris 20,6, in in Liverpool 24,8, in Dublin 34,0, in in Stockholm 32,0, in Chri⸗ in Warschau 28,1, in in Bukarest 30,4, in

, in Stuttgart amburg 25,1, in

Petersburg 34,9, . in Turin 33,3,

bis 24. Ja⸗ Chicago —,

San Franzisko 20,4, in in Bombay

neinnati —, in Kalkutta 34,4,

Beim Beginn der Berichtswoche waren an den östlichen deutschen

3 tungsorten, sowie in 1 HBegach den milbel⸗ und nordwestdeutschen Stationen und in

füdliche und südwestliche Luftströmungen, die aber auch hier

München und Cöln östliche und süd⸗

wo Südwest vorwiegend blieb, 10, ging der Wind an den Ost⸗ am und blieb zwischen diesen Wind⸗ des größten Theils der Woche Woche gewannen aber und südöstliche, in Karlsruhe der Woche an den meisten Stationen süd⸗ Oberhand. Die Temperatur

ährend

Wochenhälfte nahm die Luft⸗

Grad C. Niederschläge, auch Schnee, fielen

aber meist in nicht sehr ergiebigem Maße. Der beim Wochenbeginn hohe Druck der Luft nahm noch am 8. ab, stieg am 9, aber wieder rasch bis zum 12., sank dann wiederum und zeigte Woche noch keine In den meisten Großstädten 8 b lichkeitsverhältnisse in der Berichtswoche günstige, die Sterblichkeit in den mittel⸗ in der oberrheinischen Niederung geringer, in in der Vorwoche. zahl für die deutschen Städte

Neigung zum Steigen.

Eropas blieben die Sterb⸗ besonders war und nordwestdeutschen Städten und den süddeutschen vielfach Die allgemeine Sterblichkeitsverhältniß⸗ war nur wenig vermindert (25,5 gegen und Jahr berechnet). Die Sterblich⸗ hat erheblich ab⸗, in den niederen starben (pro Jahr berechnet) in Berlin 61, in Mün⸗

2

Mille rsklassen

Unter den Todesursachen haben von den Infektionskrankheiten Masern, Diphtherie und Kindbettfieber mehr. typhöse Fieber und Pocken weniger Todesfälle katarrhe und Brechdurchfälle führten etwas mehr, Athmungsorgane etwas seltener

Scharlach, Keuchhusten, hervorgerufen. Darm⸗ akute entzündliche zum Tode. Masern Amsterdam, Glasgow, Paris und Ausdehnung. Das Elbing, Stolp, Greifswald, Greiz, Rotterdam, Glasgow, Warschau, Bu⸗ Zahl eine

Hamburg,

so war besonders in Danzig, „Landsberg a. W, Mänchen, Dresden, Gera, Bremen, Barmen, Elberfeld, Dortmund, Odessa, Madrid die Apolda, Frank⸗ Wien, Petersburg, Warschau, Der Keuchhusten forderte in 1 Fätscte denn Opfer. Typhöse Fieber traten im All⸗ „nur in in größerer Zahl als Todes⸗ aus Braunschweig, Granada 2 zur Meldung. Darm⸗ mehr, Ruhr in einem deutschen Städten kamen 24 Sterbefälle an Einzelne Todesfälle an Pocken St. Petersburg, Alexandria, mehrfache aus

Hamburg, eine kleinere.

aus

Birmingham, Odessa, Rom, Madrid gemeldet. In

Paris, Venedig, Wien und Sterbefälle an Cholera kamen in den Madras Ende Dezember und Kenntniß.

lle im Jahre 1884. (Jron.) Nach den

ittheilungen der englischen andelsbehörden waren während des Wrette neg 3ereretelchn handn schen und orkanartigen Wetters

411 totale Schiffsverluste weniger 1883. Dagegen zeigen die Schiffsunfälle namentlich durch Kollisionen, eine erschreckende Beinahe 200 Unfälle sind 8 e Mehr als 130 Schiffe der Küste Groß⸗ einige von ihnen Total verloren gingen

verloren gingen. wurden größtentheils an worden.

verunglückten 359 Schiffe, gingen daselbst 522 Schiffe Die Verluste der letzten aus folgender Uebersicht. Es betrug die

Schiffe engl. Verluste a. d. Verluste an Nationalität britisch. Küsten Menschenleben. 1 480 4000 4134 4129

4200 3000

Irlands im Jahre 1883

Zusammen 9098

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die Grundzüge der elektromagnetischen Tele⸗ graphie nebst einem Nachtrage über diewichtigsten elektrischen Eisenbahn⸗Signalvorrichtungen, ibren Zweck und ihre Konstruktion. Unter besonderer Berücksichtigung der bei den Eisenbahnen bestehenden Einrichtungen zum Gebrauch für Eisenbahnbeamte zusammengestellt von R. Janecke, Königl. hn⸗Sekretär. Dritte Auflage. Berlin 1885. Franz Siemen⸗ roth. Das vorliegende Werkchen (38 u. XXIV S.) besteht aus 2 Abtheilungen; die 1. (Abth. A) enthält die Grundzüge der elektrs⸗ magnetischen Telegraphie, vom Verfasser an der Hand verschiedener größerer Werke über Telegraphie zusammengestellt, und hat den Zweck, speziell den Eisenbahnbeamten die Grundfaktoren der elektro⸗ magnetischen Telegraphie in übersichtlicher, gedrängter Form vor⸗ zuführen, ihre Zusammensetzungen und Wirkungen zu erläutern, eine Anleitung zur Behandlung der verschiedenen Apparate ꝛc. zu geben und dadurch ein nützliches Hülfsmittel für die Beamten bei Ausübung des praktischen Telegraphen⸗ dienstes zu werden. Dasselbe handelt in 6 Abschnitten von der Ent⸗ wickelung der Telegraphie, von der Reibungselektrizität, dem Galva⸗ nismus, Magnetismus und Elektromagnetismus, ihren Ursachen und Wirkungen; ferner von der Telegraphenleitung, dem Morse⸗Apparat und den Nebenapparaten, von Einschaltung der Stationen und von Behand⸗ lung der Telegraphenapparate ꝛc. In der 2. Abth. (Abth. B.) oder dem Nachtrage, der in der vorliegenden 3. Auflage der 1. Abth. beigefügt ist, sind die Zwecke und die Konstruktion der wichtigsten elektrischen Eisenbahn⸗Signalvorrichtungen in gedrängter Form zu⸗ sammengestellt. Er soll dem Eisenbahnbeamten Auskunft über die Zusammensetzung und Bedienung der wichtigsten elektrischen Einrich⸗ tungen für den Eisenbahn⸗Signalbetrieb geben, soweit deren Kenntniß für jeden Eisenbahnbeamten Interesse hat. Der Nachtrag handelt von den Eisenbahn⸗Läutewerken, dem Blocksignal⸗Apparat und dem Streckenhülfsapparat. 1.

Die rhaebeilung oder der Nachtrag zu obigem Schriftchen erschien vor Kurzem auch für sich allein abgesondert unter dem Titel: „Die wichtigsten elektrischen Eisenbahn⸗Signal⸗Vorrich⸗ tungen. Ihr Zweck und ihre Konstruktion. Als Nachtrag zu der Schrift über „Die Grundzüge der elektromagnetischen Tele⸗ graphie“, zum Gebrauch für Eisenbahnbeamte zusammen estellt und bearbeitet von R. Janecke. Berlin 1885. Franz Siemenroth. (XXIV. S.)

Forschungen zur deutschen Landes⸗ und Volks⸗ kunde, im Auftrage und unter Mitwirkung der Centralkommission für wissenschaftliche Landeskunde von Deutschland herausgegeben von dessen Schriftführer Dr. Richard Lehmann, Oberlehrer und Docent an der Universität zu Halle a. S. Die „Forschungen zur deutschen Landes⸗ und Volkskunde“ wollen aus allen Gebieten der heimischen landes⸗ und volkskundlichen Studien bedeutendere und in ihrer Tragweite über ein blos örtliches Interesse hbinausgehende The⸗ mata herausgreifen und darüber kürzere wissenschaftliche Ab⸗ handlungen hervorragender Fachmänner bringen. In räumlicher Beziehung wollen sie sich nicht auf das Gebiet des Deutschen Reiches beschränken, sondern auch auf andere Gebiete, in denen die deutsche Sprache geredet wird, ausdehnen. Es sollen demnach, außer dem Deutschen Reiche, auch die Länder des cisleithanischen Oester⸗ reichs abgesehen von Galizien, Bukowina und Galizien —, ferner die ganze Schweiz, Luxemburg, die Niederlande und Belgien in den Rahmen der Untersuchung hineingezogen, außerdem auch noch die Sachsen Siebenbürgens, sowie die größeren deutschen Volksinseln des russischen Reiches berücksichtigt werden. In sachlicher Beziehung sollen ebensowohl Arbeiten über Bau und Relief des Bodens, über fossile Schätze desselben und ihre

Verwerthung, g-2 e. drographie, Pflanzen⸗ und Thierverbreitung, wie über die anthro⸗ und ethnologischen Verhältnisse der Bewohyer, ihre Mundarten, ihre räumliche Vertheilung und deren Dichte, ihr Wirth⸗ schaftsleben und dessen natürliche und örtliche Bedingungen, ihre Sagen, Sitten, Bräuche u. s. w. hier Aufnahme finden und auch Landesvermessungen, Kartographie und Geschichte der Geographie zur Berücksichtigung gelangen. Endlich soll auch stets die wichtigere ein⸗ schlägige Literatur namhaft gemacht werden. Von diesem um⸗ fassenden Werke, das zu Stuttgart im Verlage von J. Engelhorn erscheint, ist vor Kurzem das 1. Heft des 1. Bandes unter der Ueberschrift „Der Boden Mecklenburgs von Dr. E. Geinitz, o. Prof. der Mineral. und Geologie a. d. Universität Rostock (32 S.) ausgegeben worden. Der vorstehende Aufsatz enthält eine Uebersicht über den geologischen Bau Mecklenburgs, verbreitet sich zunächst in Kürze über das Land und die große Mannigfaltigkeit seines landschaftlichen Charakters im Allgemeinen und handelt sodann speziell von den verschiedenen Bodenarten, den verschiedenen Flötzformationen und den postglazialen Ablagerungen daselbst. Dem „Hannoverschen Courier“ w inter 22 d. M. geschrieben: „Gegen die Ansicht des Berliner Historikers Th. Mommsen, welcher die Hermannsschlacht in seiner Schrift „über die Oertlichkeit der Varusschlacht“ in die Gegend von Barenaue bei Engter verlegt, erhebt der hiesige Archiv⸗Rath Dr. Velt⸗ man in der Sonntagsbeilage der „Osn. Ztg.⸗ seine gewich⸗ tige Stimme. Nach den von ihm vorgebrachten Gründen wird man der Barenauer römischen Münzsammlung auf welche Mommsen das Hauptgewicht legt eine entscheidende Bedeutung nicht beilegen und die Mommsensche Behauptung als eine „thatsächlich erwiesene“

ypothese nicht ansehen können.“ 1 ; bistorischen Vereins für das

EEI1111 Revigirt dem Vereinssekretär G erzogthum Hessen. Redigirt von dem Vereinssekretar⸗ Großherzog historischen Vereins für das

Darmstadt 1884. Im Selbstverlag des n V Großherzogthum Hessen. (In Kommission der Hofbuchhandlung von A. Klingelhöffer.) 1883, Nr. 3 u. 4. 1884, Nr. 1—- 4. Beide Hefte berichten zunächst über Vereins⸗Anzelegenheiten, d. i. über die Ver⸗ änderungen im Bestand der Vereinsmitglieder im 2. Semester 1883 bezw. im Laufe des Jahres 1884, über Sitzungen des Vereins, Ver⸗ mehrung der Vereinssammlungen (der Münz⸗ und Alterthumssamm⸗ lung sowie der Bibliothek) u. dgl. mehr. Darauf folgen in beiden Heften längere und kürzere historische und archäologische Mittheilungen, und zwar in Nr. 3 und 4 von 1883 über: Die Einäscherung der Stadt Bingen und des Kapuzinerklosters daselbst durch die Franzosen im Jahre 1689, von Bruder; aus der Geschichte der Wisperthalburgen, von Schenk zu Schweinsberg; ferner 2 Urkunden (vom 25. Juli 1374 und 15. Januar 1400) zur Geschichte der Burg Rheinberg, mitgetheilt von Kofler; ein Be⸗ richt über Ausgrabungen bei Höchst i. O. im Sommer 1883, von Gieß; ein Aufsatz über die Identität des Namens der Chatten und Hessen, von S.; verschiedene Mittheilungen aus städtischen Archiven zu Hungen, von Kellner. Den Schluß des Heftes bilden Nachrichten zur Geschichte verschiedener heimischer Bauten. In Nr. 1- 4 d. J. schließen sich an den Bericht über Vereinsangelegenheiten folgende historische und archäologische Mittheilungen an: Die Schicksals⸗ göttinnen zu Worms, von Rieger; Sage aus Mongenheim, von Greim; Studienzeugniß der Universität Cöln für den Grafen Bern⸗ hard von Solms, Kanonikus am Dom und an S. Gereon in Cöln, vom 23. August 1451, mitgetheilt von Keussen; mehrere meist kurze Aufsätze von Frhr. Schenk

zu Schweinsberg über den Ortsnamen Densburg; Schild, ein Flächenmaß; Mittheilungen aus der kleinen chronikalischen Aufzeichnung aus Allendorf an der Lumda: 2 Urkunden, betr. den heißen Stein zu Mainz, v. J. 1425, eine Urkunde v. J. 1497, betr. den hessischen Chronisten Gerstenberg, mehrere kurze Mittheilungen zur Geschichte des Schlosses Fürstenau aus den Jahren 1427 1477; ein Bericht über die Untersuchung des Grünberg bei Echzell, von v. Harnier; über Hügelgräber im Muschen⸗ heimer Walde, von Kofler; über die Burg Weißenstein in Rhein⸗ hessen, von Demselben; über eine Wallburg bei Niederwiesen, von Dems., über Bergbau auf Quecksilber bei Niederwiesen, von Dems., über das Pfahlgraben⸗Castell bei Langsdorf (mit Karte und Grund⸗ riß), von Dems. Den Schluß bilden 8 Urkunden aus den Jahren 1369 1431, Büdingen betr., mitgetheilt von Schädel, und Beiträge

zur Kriegsgeschichte der Kurpfalz im 17. und 18. Jahrh., vom Frhrn.