1““ 2 der geistlichen, angelegenheiten,
Die Tit. 8—10 wurden ohne Debatte angenommen.
Bei Tit. 11 (Bisthum Cöln) erinnerte bach daran, daß noch immer der Erzbischof Melchers von Cöln nicht zurückberufen worden sei. Die Gefühle der rheinlän⸗ dischen Katholiken würden dadurch auf das Tiefste verletzt. Die Härten der Maigesetzgebung seien allerdings zum Theil gelindert worden, aber diese Maßregeln trügen doch nur den Charakter der Halbheit. Er bitte den Minister dringend, endlich den Weg zum Frieden ein uschlagen. Die Rheinländer wünschten die Rückkehr ihres Bischofs, nicht um eine Kraft⸗ probe zu machen, sondern weil sie ihrem Bischof in kindlicher Verehrung zugethan seien. Die Restitution des Bischofs empfehle sich um so mehr, als der Unglaube und die sittliche Verwilderung immer mehr um sich griffen. In den großen Städten könne die staatliche Gewalt nur durch den kleinen Belagerungszustand aufrecht erhalten werden. Er bitte also den Minister, die Religion so zu schützen, wie es den Katho⸗ liken durch Königswort zugesichert sei.
Der Titel wurde bewilligt.
Bei Tit. 12 (Bisthum Trier) besprach der Abg. Dr. Mosler den kirchlichen Zustand der Diözese Trier, die trotz mancher Besserung auch jetzt noch ein trauriges Bild darbiete. Eine große Anzahl Pfarreien sei verwaist. Seitens der kirchlichen Behörden sei Alles geschehen, um das Gesetz vom 31. Mai wirksam zu machen; anders liege die Sache für die Staatsgewalt. Man hätte nicht Geistliche von der Zulassung zur Seelsorge ausschließen sollen, nur aus dem Grunde, weil sie ihre Vorbildung in Innsbruck und Rom genossen, zumal die inländischen katho⸗ lischen Fakultäten sehr verwahrlost seien. Weiter sei eine Anzahl Geistlicher des Landes verwiesen worden; dieselben seien jetzt zwar zum größten Theil zurückberufen, jedoch noch immer weile eine kleine Zahl solcher Priester in der Ferne. Aber auch die Frage der Vorbildung und der Erziehung des Klerus müsse in befriedigendem Sinne geregelt werden.
Der Staats⸗Minister Dr. von Goßler hob hervor, daß der aus den Regierungsbezirken Coblenz und Wiesbaden aus⸗ gewiesene Priester Wehn nach dem Befinden aller Be⸗ hörden von der Begnadigung habe ausgeschlossen bleiben müssen, weil er wegen Widerstandes gegen die Exekutiv⸗ beamten und wegen Vergehens gegen die öffentliche Ordnung zu längeren Gefängnißstrafen verurtheilt gewesen sei. Jedoch könne auch er der Begnadigung theilhaftig werden, wenn er sich entschließen wolle, einen Theil der ihm zuerkannten Strafen al zubüßen.
Der Abg. Dr. Mosler erwiderte, daß der Widerstand des Priesters Wehn gegen die Staatsgewalt darin bestanden habe, daß er sich bei seiner Festnehmung habe ziehen lassen.
Der Abg. Dr. Freiherr von Schorlemer⸗Alst hob hervor, die Katholiken würden zufrieden sein, wenn man ihnen den Status vor 1870 wieder einräumen wollte. Die Erziehung des Klerus sei Angelegenheit der Kirche, in welche der Staat sich nicht zu mischen habe. Zu dem Fall Wehn bemerke er, daß man im Volke die Verweigerung der Begnadigung nicht vesßesm werde.
er Titel wurde bewilligt, ebenso der Rest des Kapitels
und Kap. 111.
Bei Kap. 116 a (Bedürfnißzuschüsse und einmalige Unter⸗ stützungen, insbesondere für einen Bischof) bemerkte der Abg. Rintelen, daß seine Partei die Position an dieser Stelle nicht bewilligen könne. Sie müsse Gewicht darauf legen, zu kon⸗ statiren, daß der altkatholische Bischof, für den die Position bestimmt sei, nicht zur katholischen Kirche gehöre.
Der Abg. Dr. Freiherr von Schorlemer⸗Alst beantragte, über die Position besonders abzustimmen.
Der Abg. von Eynern bat, um dem Bedenken der Centrumspartei Rechnung zu tragen, die Ueberschrift des Kapitels dahin zu ergänzen, daß hinter den Worten „ins⸗ “ für einen“ das Wort „altkatholischen“ eingeschaltet
erde.
Der Abg. Cremer wünschte, der Streit über Toleranz und Intoleranz sollte endlich begraben werden. Gegenüber den subversiven Strömungen der Gegenwart komme es vor Allem darauf an, daß die Angehörigen beider christlichen Konfessionen sich zu gemeinsamem Handeln vereinigten.
Bei Schluß des Blattes sprach der Abg. Stöcker.
— Der Königlich sächsische Gesandte und Bundesbevoll⸗ mächtigte, Wirkliche Geheime Rath von Nostitz⸗Wallwitz, vegch J8 sen Müt⸗ Fannor fün 88 66 Erlangen befand, ist am 24. d. M., frü r, in Folge plötzlich eingetret innerer Verblutung daselbst Hen ere. WI1“
v““ Unterrichts⸗
“
— Nach den bei der Admiralität eingegangenen, bis zum 19. Januar reichenden Meldungen des Chefs des westafri⸗ kanischen Geschwaders war der Gesundheitszustand der Schiffsbesatzungen ein befriedigender, der Zustand der in den Gefechten bei Kamerun im Dezember v. J. Verwundeten durchweg ein guter.
— Die im Reichs⸗Eisenbahnamt aufgestellte, in Nr. 47 des „Reichs⸗Anzeigers“ veröffentlichte Ueb 8 icht der Betriebsergebnisse deutscher Eisenbahnen für den Monat Januar d. J. ergiebt für die 41 Bahnen, welche auch schon im entsprechenden Monate des Vorjahres im Be⸗ triebe waren und zur Vergleichung gezogen werden konnten, mit einer Gesammt⸗Betriebslänge von 31 195,58 km, nach⸗ stehende Daten: Seit 1. Januar 1885 werden die bisher für Rechnung des Baufonds betriebenen preußischen Staatsbahnstrecken Durrgoy — Zobten (25,95 km), Strehlen — Nimptsch (22,86 km), Orzesche — Sohrau (13,30 km) und Creuzburg — Tarnowitz 84,20 km) für Rechnung des Betriebsfonds betrieben. Von demselben Tage ab hat die Königliche Eisenbahn⸗Direktion (rechtsrh.) Cöln den Betrieb auf der bisher an die Dort⸗ mund —Gronau-—Enscheder Eisenbahn verpachtet gewesenen IIB Verdindungeagn. 428% km) selbst übernommen. — Am 7. Januar ist die sächsische Staatsbahnstrecke Mügeln — Oschatz (11,38 km) eröffnet worden. 6 1 Die Einnahme aus allen Verkehrszweigen war im Januar d. J.: a. beim Vergleiche der provisorisch ermittelten Ergebnisse des laufenden Jahres mit dem Definitivum des Vorjahres: bei 28 Bahnen mit zusammen 29 850,36 km höher und bei 13 Bahnen mit zusammen 1345,22 km niedriger, als in demselben Monate des Vorjahres, und auf das Kilometer Betriebslänge bei einer Bahn mit 20 248,87 km unverändert, bei 25 Bahnen mit zusammen 7307,69 km höher und bei
und Medizinal⸗] mit vermehrter Betriebslänge) niedriger, als in demselben
dauernde Ausgaben, Kap. 115, war. der Abg. Biesen⸗
(Th. C.) Der neugewählte Landtag des Herzogthums
Monate des Vorjahres; b. beim Vergleiche der pro⸗ visorisch ermittelten Ergebnisse des laufen⸗ den Jahres mit den im orjahre ermittelten provisorischen Angaben: bei 30 Bahnen mit zusammen 30 132,39 km höher und bei 11 Bahnen mit zusammen 1063,19 km medriger, als in demselben Monate des Vorjahres, und auf das Kilometer Betriebslänge bei 28 Bahnen mit —z 27 855,06 km höher und bei 13 Bahnen mit zu⸗ ammen 3340,52 km (darunter 4 Bahnen mit vermehrter Be⸗ geringer, als in demselben Monate des Vor⸗ jahres. Bei den unter Staatsverwaltung stehenden Privatbahnen, ausschließlich der vom Staate für eigene Rech⸗ nung verwalteten Bahnen, betrug Ende Januar d. J. das gesammte konzessionirte Anlagekapital 160 280 000 ℳ (54 915 000 ℳ Stammaktien, 44 595 000 ℳ Prioritäts⸗Stamm⸗ aktien und 60 770 000 ℳ Prioritäts⸗Obligationen) und die Län ge derjenigen Strecken, für welche das Kapital bestimmt ist, 643,20 km, so daß auf je 1 km 249 192 ℳ entfallen. Bei den unter Privatverwaltung stehenden Privatbahnen betrug Ende Januar d. J. das gesammte konzessionirte Anlagekapital 631 024 829 ℳ (313 769 650 ℳ Stammaktien, 70 914 100 ℳ Prioritäts⸗ Stammaktien und 246 341 079 ℳ Prioritäts⸗Obligationen) und die Länge derjenigen Strecken, für welche dieses Kapi⸗ “ ist, 3326,85 km, so daß auf je 1 km 189 676 ℳ entfallen.
— Die Vernichtung der Handelsbücher Seitens des Gemeinschuldners nach dem durch Zwangsvergleich beendeten Konkursverfahren ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts, I. Strafsenats, vom 8. Dezember v. J. als Bankerutt zu be⸗ strafen, falls nicht bereits zehn Jahre nach dem Tage der ge⸗ schehenen letzten Eintragung in dieselben verflossen sind.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Senator der freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Versmann, ist von Berlin abgereist.
— Der General der Infanterie Graf von Kirchbach, Chef des 1. Niederschlesischen Infanterie⸗Regiments Nr. 46, hat Berlin nach mehrwöchentlichem Aufenthalte heute verlassen.
— Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren: Gramse in Szillen, Dr. Becker und Rasch in Eberswalde als Hülfsärzte der Land⸗Irrenanstalt, Dr. Buchmann in Weißen⸗ see, Teltz in Pankow, Dr. Riebe in Trebbin, Haendel in Neu⸗Trebbin, Dr. Ziffer in Schmiegel, Dr. Michaelsohn in Pleschen, Bernhard und Dr. Walther in Breslau, Dr. Hoppe in Seitenberg, Fleger in Prausnitz, Buhl in Friedersdorf, Dr. Huelsmeyer in Erxleben und Dr. Modes in Lengerich als 3. Arzt der Provinzial⸗Irrenanstalt.
Sachsen. Dresden, 24. Februar. Das „Dresdner Journal“ meldet das heute früh in Erlangen erfolgte Hinscheiden des Königlich sächsischen Bundesbevollmächtigten und außerordentlichen Gesandten am Königlich preußischen Hofe, Wirklichen Geheimen Raths von Nostitz⸗Wallwitz, und widmet dem Verstorbenen folgenden Nachruf: „Der Verblichene, in den weitesten Kreisen als einer der hervorragenbsten sächzachen Staaqzsdiener bekannt, bekleidete seine Stellung in Berlin seit dem Frühjahre 1873, also nahezu 12 Jahre. Ausgezeichnet durch eine seltene Be⸗ gabung und eine unermüdliche Pflichttreue, ist er in der Lage gewesen, sich in seinem hochwichtigen und verantwortungsvollen Amte um sein engeres und weiteres Vaterland die bleibendsten Verdienste zu erwerben. Die Kunde von seinem früher Da⸗ hinscheiden wird auch außerhalb Sachsens und namentlich unter seinen zahlreichen Freunden und Verehrern in Berlin auf richtige Theilnahme hervorrufen.“ Der Staats⸗ Minister H. von Nostitz⸗Wallwitz wird sich aus Anlaß dieses Trauerfalls heute Nachmittag nach Erlangen begeben.
Hessen. Darmstadt, 24. Februar. (W. T. B.) Die Zweite Kammer ist heute zusammengetreten und hat die Budgetberathung begonnen.
Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 24. Februar. (Th. C.) Der Großherzog wird, laut Mittheilung der „Weim. Ztg.“, seinen Aufenthalt in Wien um einige Tage verlängern und erst Ende der Woche von dort abreisen.
Mecklenburg⸗Schwerin. Schwerin, 24. Februar. Unserem gestrigen Bericht über die Feier des 82. Geburts⸗ tages Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin⸗ Mutter fügen wir noch hinzu, daß gestern Abend im Palais Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin Marie zwei theatralische Aufführungen stattfanden. Das erste Stück, das vieraktige Märchen „König Drosselbart“, nach Wilhelm Grimm, wurde von Ihren Hoheiten der Herzogin Elisabeth sowie den Herzögen Friedrich Wilhelm und Adolph Friedrich dar⸗ gestellt. In dem darauf folgenden vieraktigen Lustspiel „Der Funken“ wirkten Fräulein von Stenglin, Fräulein von Witzendorff und Hr. von Vietinghoff mit. — In Rostock, Güstrow und Ludwigslust ist der 23. Februar gleichfalls durch Reveillen sowie durch Flaggenschmuck der öffentlichen Gebäude und vieler Privathäuser festlich begangen worden. Allenthalben hegt man den Wunsch, daß durch Gottes Gnade der Hohen Frau, die nach dem Verlust der eigenen Kinder die Liebe, welche sie denselben widmete, auf ihre Enkel und Urenkel übertragen hat, noch ein ungetrübter Lebensabend be⸗ schieden sein möge.
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha.
Gotha, 24. Februar.
Gotha tritt am 5. März zusammen. Nach seiner Vertagun folgt eine Session des gemeinschaftlichen Landtage⸗ beider Herzogthümer.
b 8
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 23. Februar. (Wien. Abdp.) Die Finanzkommission des Fera Ga n hat den Bericht über die Regierungsvorlage, betreffend die Ermächtigung zum Abschluß eines Uebereinkommens mit der ungarischen Regierung wegen Vermehrung der Kupfer⸗ scheidemünze, bereits erstattet. Die Kommission beantragt die unveränderte Annahme des Gesetzentwurfs. Als Bericht⸗ erstatter fungirt Graf Falkenhayn.
x24. Februar. (W. T. B.) Die österreichisch⸗ ungarische Zollkonferenz trat heute im Auswärtigen Amt wegen der durch die Zollerhöhungen in Frankreich
15 Bahnen mit zusammen 3639,02 km (darunter 4 Bahnen
und Deutschland nothwendigen Maßnahmen zu Berathun⸗
Pola, 24. Februar. (W. T. B.) Der Kronprin die Kronprinzessin sind auf ihrer Reise nach 2* vrun heute Vormittag hier eingetroffen und haben dieselbe heute Abend auf dem „Miramar“ fortgesetzt, welcher den Kurz nach Süden nahm. Im Laufe des Tages hatten Ihre Kaiser⸗ lichen Hoheiten die Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigt Abends war die Stadt glänzend erleuchtet.
Pest, 23. Februar. (Prag. Ztg.) Das Abgeordneten⸗ haus hat die Vorlage über die Reform des Oberhauses in namentlicher Abstimmung mit 233 gegen 157 Stimmen als Grundlage der Spezialdebatte unter Ablehnung sämmt⸗ licher 518 an 48 en 2 mmen. — — 24. Februar. (W. T. B.) Das Unterhaus nakl in der Spezialdebatte über die Vorlage, benreffendge Reform des Oberhauses, die ersten beiden Paragraphen unter Ablehnung aller Amendements, unverändert an.
Niederlande. Haag, 24. Februar. (W. T. B.) Die Zweite Kammer lehnte heute mit 43 gegen 39 Stimmen den Antrag der Liberalen ab, der Berathung der Ver⸗ fassungsrevision den Vorrang vor der der Revision der Wahlbezirkseintheilung zu geben.
Großbritannien und Irland. London, 24. Febru (W. T. B.) Heute Nachmittag fand eine Vers 81 der Mitglieder der konservativen Partei zur Be⸗ rathung über die politische Lage statt. Der Marquis von Salisbury erklärte: er glaube mittheilen zu dürfen daß die Führer der Partei trotz der schwierigen und mißlichen gegenwärtigen Lage doch bereit seien, die Regierungsgewalt zu übernehmen, falls das Ministerium bei der Abstimmung über das Tadelsvotum eine Niederlage erleiden sollte. Diese Erklärung wurde sehr beifällig aufgenommen.
— 24. Februar, Abends. (W. T. B.) In der heutigen Unterhaussitzung erwiderte der Unter⸗Staatssekretär im Departement für Indien, Croß, auf eine bezügliche An⸗ frage Taylors: Lord Dufferin habe keine Verstärkung der englischen Truppen in Indien verlangt; auch die Regie⸗ rung halte eine solche für unnöthig. Der Premier Glad⸗ stone erklärte: die Regierung sei gegenwärtig damit beschäf⸗ tigt, die gesammte afghanische Grenze einschließlich Herats festzustellen und zu sichern; weitere Mittheilungen dar⸗ über würden jedoch dem Interesse des Staats nachtheilig sein. — Dem Deputirten Bartlett erwiderte der Premier Glad⸗ stone: er habe nie erklärt, daß die Regierung beabsichtige, den Sudan nach der Einnahme von Khartum zu verlassen. Am letzten Donnerstag habe er von der Räumung des Sudans durch Egypten gesprochen, er habe aber in dieser Session niemals ein Wort über den Rückzug der englischen Truppen aus dem Sudan gesagt. Was er ge⸗ sagt habe, sei gewesen, daß die Räumung des Sudan durch Egypten und die Wiederherstellung der Freiheit des Sudan die ursprüngliche Politik der Regierung g bildet hätten und daß diese Politik nicht verändert worden sei, ob⸗ schon Ereignisse eingetreten seien, welche deren unmittelbare Ausführung verhindert hätten. Im Uebrigen verweise er auf seine Reden vom Donnerstag und vorgestern, welche die Ansichten des Kabinets enthielten. Der Premier beantragte sodann die Priorität für die Berathung des von Northeote beantragten Tadelsvotums. Die Parnelliten bekämpften diesen Antrag längere Zeit unter großer Unruhe des Hauses. Der Sprecher erklärte schließlich, das Haus verlange den Schluß der Debatte hier⸗ über, was unter den irischen Abgeordneten große Aufregung hervorrief. O'Brien wurde wegen Ungehorsams mit 244 gegen 20 Stimmen von der weiteren Theilnahme an der Verhandlung ausgeschlossen und der Schluß der Debatte mit 207 gegen 46 Stimmen angenommen. — Lubbock setzte hierauf die Diskussion über das Tadels⸗ votum 858 F
— 24. Februar, Nachts. (W. T. B.) Im Fortgange der
Berathung über das Tadelsvotum “ im Unterhause erklärte Goschen: er könne die Verwendung englischer Truppen zur Niederwerfung der Macht des Mahdi nur dann unterstützen, wenn die Regierung Khartum seiner Zeit nicht wieder räumen lasse, ohne für die Stämme, die England Beistand geleistet hätten, Sicher⸗ heit geschafft zu haben. Ebenso wünsche er die Besetzung von Berber, entgegengesetzten Falls werde er für den Antrag Northcote's stimmen. 8 Sydney (Australien), 21. Februar. (Allg. Corr.) Der für das Neusüdwales⸗Kontingent, welches für den Dienst im Su dan bestimmt ist, aufgebrachte patriotische Fonds beläuft sich jetzt auf 15 000 Pfd. Sterl.; auch die Vorbereitungen für die Absendung des Kontingents sind nahezu beendet. Der Enthusiasmus der Bevölkerung ist un⸗ geschwächt geblieben, und der Tag der Einschiffung wird als öffentlicher Feiertag betrachtet werden.
Frankreich. Paris, 23. Februar. (Köln. Ztg.) Die militärischen Unternehmungen in China werden von den Franzosen nicht sofort aufgenommen werden. Der neue Operationsplan ist nänlich noch nicht endgültig festgestellt worden. Derselbe wurde von dem Kriegs⸗ und dem Marine⸗Minister ausgearbeitet, dem Minister⸗Präsidenten Jules Ferry mitgetheilt und dann zur Begutachtung an den General Brière und den Admiral Courbet gesandt. Nach ihrer Antwort erst werden die endgültigen Beschlüsse gefaßt werden. Die Regierung scheint auch die militärischen Unter⸗ nehmungen nicht beschleunigen, sondern der chinesischen Regie⸗ rung Zeit gewähren zu wollen, da dieselbe durch die letzten Erfolge der Franzosen etwas eingeschüchtert worden und geneigt sein soll, die Verhandlungen mit Frankreich wieder
aufzunehmen.
— 24. Februar. (W. T. B.) Der Senat stellte heute den Kredit von 305 000 Frcs. für Frei⸗ stellen in den Seminarien, welche die Deputirten⸗ kammer gestrichen hatte, wieder her. — Die Wahl im Eure⸗ Departement, bei welcher Osmoy gegen den Herzog von Broglie mit einer Majorität von 10 Stimmen gewählt worden war, wurde für gültig erklärt.
Die Einweihung der Statue Ledru Rollins fand heute unter zahlreicher Betheiligung statt. Unter den Anwesenden befanden sich die Minister Waldeck⸗Rousseau,⸗ Tirard, Raynal und Rouvier, sowie zahlreiche Deputirte und Senatoren. Floquet, Madier de Montjau und drei Andere hielten Reden, in welchen sie Ledru Rollin als den Urheber des allgemeinen Stimmrechts feierten. Die Feierlichkeit verlief ohne jede Störung.
Admiral Courbet hat Instruktionen erhalten, izu
gen zusammen
hineingelange.
verhindern, daß auf dem Seewege Proviant nach China
der Erfüllung barrt, eines
auszusprechen. . b Auddruck, daß der Reichstag in
heim hat, Reichskanzler in einer Adresse erfolgreiches Auftreten Landwirthschaft“ seinen schließt mit
1““
Die „Agence Havas“ berichtet von einer gestern in der Nähe von Paris abgehaltenen Versammlung von Irländern, in welcher erneute Anschläge auf London und andere englische Städte beschlossen worden wären.
Italien. Neapel, 24. Februar. (W. T. B.) Die dritte Expedition nach dem Rothen Meere ist heute unter dem General Ricci mit dem Packetboot „Washington“
abgegangen.
Amerika. Washington, 21. Februar. (Allg. Corr.) Das hier zum Andenken an George Washington errichtete riesige Monument wurde heute mit großer Feierlichkeit enthüllt. Es ist ein Obelisk, dessen Herstellung 37 Jahre in Anspruch nahm. Es ist das höchste Denkmal in der Welt, 555 Fuß hoch, und kostete 1 187 000 Doll. Ueber den Verlauf der Feier wird Folgendes berichtet:
Es waren dazu etwa 6000 Soldaten aus allen Theilen des Landes zusammengezogen worden, aber das bitterkalte Wetter hielt die Bevölkerung davon ab, sich in großen Massen bei dem Monument einzufinden. Senator Sberman hielt die Eröffnungs⸗Ansprache,
er seinen Zuhörern angerathen hatte, ihre Kopf⸗
nicht abzunehmen. Oberst Casey, ein Armee⸗ Ingenieur, der den Bau des Denkmals beendigt hat, sprach zunächst; alsdann gelangte von der Tribüne eine schriftliche Adresse von Mr. William Corcoran, dem ehrwürdigen Chef des Monument⸗Vereins, zur Verlesung. Die Marine⸗Kapelle that ihr Möglichstes, um die Anwesenden durch den Vortrag einiger gewählter Komvositionen zu ergötzen, aber der Lärm, den die Tausende, um sich zu erwärmen, durch ihr Füßestampfen verursachten, machte die Musik nahezu unhörbar. Das Hauptkennzeichen, daß die Ceremonie ihren Fort⸗ gang nahm, bestand in dem sichtbaren Athem, der dem Munde der Redner entströmte. Alsdann folgte die Einweihung des Denkmals durch eine freimaurerische Ceremonie, aber die Kälte nöthigte dazu, Alles abzukürzen, und die Zuhörerschaft zerstreute sich nach Beendigung der Feier eiligst. Die Truppen marschirten sodann in schönster Ordnung die Pennsylvania⸗Avenue hinunter nach dem Kapitol, wo der Prä⸗ sident eine Revue über sie abnahm. Später trat der Kongreß im Hause zusammen, wo eine von Mr. Robert C. Winthrop ver⸗ faßte Rede zur Verlesung gelangte, und auch von Mr. John W. Daniel eine Ansprache gehalten wurde. Ein Feuerwerk bei dem Denkmal schloß am Abend die Feier.
Süd⸗Amerika. Peru. Lima, 24. Februar. (W. T. B.) Die Nationalversammlung tritt am 1. k. M. zusammen, um über die Präsidentschaftsfrage Entscheidung zu treffen. Ein Präsidentenwechsel gilt für nicht wahrscheinlich
Afrika. Egypten. Kairo, 24. Februar. (W. T. B.)
„Reutersche Bureau“ meldet: Heute traf hier Brief Gordons, vom 14. Dezember, an einen „Es ist Alles zu Ende! Ich erwarte die Katastrophe binnen 10 Tagen. Es wäre nicht so gewesen, wenn unsere Landsleute mich besser über ihre Absichten unterrichtet hätten. Mein Lebewohl an Alle! Gordon.“
Korti, 21. Februar. (Allg. Corr.) 226 Mann der Schwarzen Truppendes Generals Gordon sind mit ihren Weibern und Kindern, welche von Chartum vor dem Fall der Stadt mittels Dampfer nach El Gubat kamen, hier eingetroffen.
Suakim, 22. Februar. (Allg. Corr.) Beunruhigt durch die bevorstehende Ankunft britischer Truppen, macht Osman Digma alle möglichen Anstrengungen, um eine bedeutende Streitmacht in der Nähe von Tamai zusammen⸗ zuziehen. Drei Deserteure aus Tamai melden, daß Osman Digma einen Boten aus Taka tödtete, welcher die Meldung brachte, daß der Mudir von Dongola mit Hülfe des Shukria⸗ Stammes die Hadendowahs, welche die freundlich gesinnten Stämme, die Kassala mit Getreide verproviantirt hatten, an⸗ gegriffen, besiegt habe. Es sollen bei der Gelegenheit 2000 Hadendowahs getödtet worden sein.
Das folgender 2 seiner hiesigen Freunde ein:
Zeitungsstimmen.
Wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ mittheilt, ist dem Reichskanzler eine Adresse der Handels⸗ und Gewerbekammer in Chemnitz zugegangen, in welcher dieselbe ihrer Zustimmung zu der überseeischen Politik der Regierung Ausdruck giebt. „Wenn zur Stunde“, heißt es in dieser Adresse, „die wichtige Aufgabe der Einrichtung direkter, vom Reiche unterstützter Post⸗ dampferlinien nach Ostasien, Australien und Afrika noch immer so können wir nicht umhin, Ew. Durchlaucht im Hinblick auf diese Angelegenheit in Vertretung der bedeutendsten industriellen Gebiete Deutschlands lebhafteste Zustimmung und unsern wärmsten Dank Wir geben hierbei zugleich der Hoffnung dieser nicht politischen, rein wirth⸗ Interessen Rechnung tragen
gerade
unsere
schaftlichen Frage den wirthschaftlichen
und durch möglichst unverkürzte und unabgeschwächte Annahme der Vorlage seinerseits dazu beitragen werde, der deutschen Industrie und dem deutschen Handel den immer schärfer werdenden Wettbewerb mit den neben uns au völkern zu erleichtern.“
f den überseeischen Märkten arbeitenden Kultur⸗
Der Land⸗ und Forstwirthschaftliche Hauptverein Hildes⸗ wie wir demselben Blatt entnehmen, dem für dessen „thatkräftiges und zum Zwecke des Schutzes deutscher Dank ausgesprochen. Die Adresse den Worten: . „Wir erblicken in der Schutzmaßregel des Kornzolls einen wich⸗ tigen Schritt in der von Ew. Durchlaucht geplanten Entlastung des Grundbesitzes, und bitten wir Ew. Durchlaucht, unserer Sympathie und energischen Unterstützung zur Erreichung dieses für uns Land⸗
wirthe unerläßlichen Zieles stets gewiß sein zu wollen.“
— Dem „Handelsblatt für Walderzeugnisse“ schreibt man: 1 — 8 Wenn wir in unseren jüngsten Mittheilungen auf die reservirte Haltung hinwiesen, welche von Seiten der bayerischen Produzenten angesichts der in Aussicht genommenen Erhöhung der Holzzölle einge⸗ nommen wird, so hat sich dem entgegen im Auslande eine rege Thätig⸗ keit entwickelt. Die Spekulation beginnt sich namentlich in Säge⸗ waaren ganz außerordentlich zu regen und der Holzverkehr an den Eingangspforten gegen die österreichische und galizische Grenze hat ge⸗ waltige Dimensionen angenommen. Alles bemüht sich mit wahrhaft fieberhafter Thaͤtigkeit noch so viel wie möglich vor Schluß der Thore hineinzubringen, ein Beweis dafür, daß man die angestrebte Erhöhung der Nutzholzzölle bereits als Thatsache ansieht und das Inkrafttreten der neuen Zölle noch vor dem ursprünglich angenommenen Termine befürchtet.. . 8
Ebenso wie in dem Artikel „Zur Holzzollvorlage“ in der jüng⸗ sten Nummer d. Bl. nachgewiesen wird, daß sich der Kubikmeter nordisches Rundholz incl. Hauerlohn, Anfuhr⸗ und Flößereikosten, so⸗ wie Zinsen des Betriebskapitals unter Zugrundelegung der gegen⸗ wärtigen Bretterpreise auf ca. 10 ℳ stellt, ebenso stellt sich die Be⸗ rechnung des Rohholzes für galizische Schnittwaaren, und ist es An⸗ gesichts dieser Thatsache ganz erklärlich, daß namentlich die mittleren und geringen Qualitäten der Saͤgewaaren deutscher Provenienz unter
pfindlich zu leiden haben.
Es ist leicht ei
erfahren.
edle Laubhölzer, ,7: und Eisenbahnfrachten
ausländischer Provenienz
Sägwaaren werden
ichenstäbe
wurde kestgestellt, daß
— „Die Werk (Sa arbrücken)“, sagt knüpfend an die Befürchtung über erhöhungen:
wird es also auch wird besser werden,
ihr von draußen ko Grenze aber zu, aus dem
sie denn die und
Arbeit und Verdienst.
zehren es im Lande. wohin.
innig zusammen. . ..
langer Zeit Gegenstand der
welchen auf diese Weise ei satzgebiet geschaffen wird, geognostischen und topograp deutschlands über den lokalen tracht kommt. Bayerische immer we
gegenwärtigen Zollägide die sl deutschen Binderhölzer stärkerer reich ein begehrter Artikel.
Dasselbe Blatt berichtet: Gleichzeitig mit der Holzhändlern und Holzin eine derartige Versammlung in Waldbesitzern, Holzhändlern un
von dem A
Getreide kaum,
Walde Das giebt Millionen von Menschen, Mag Brod und werden (was aber noch gar nich Geld im Lande, es wird an Jetzt ab Russen, zu den Ungarn und Galiziern, nach A Da ists kein Wunder,
der Handwerker klagt, denn Landmann und Handwerker,
nzusehen,
die Bau⸗
statt,
ihr mmt
Werden die vorgeschlagenen Holzzölle dings die Lage des deutschen Marktes ein
Einfuhr aus
in Hannov
35 — 69 % zurückgegangen seien, wa Konkurrenz zugeschrieben werden müsse. verschiedener Gegenden des beauftragt, diese einstimmig und eine Eingabe an den R führung eines genügenden Schutz
Schwarzwa
2 Gerade so hat er es auch s auf Eisen eingeführt worden sind, un
Holz beides viel so bekommt der Bauer
wird wieder
hischen Beschaffenhei Bedarf erzeugte Holzquantum in und Schwarzwälder Fichten⸗ und Tannen⸗ iter nach Mittel⸗ ja selbst bis nach Norddeutschland vordringen und dort mit den Thüringer und Harzer fichten, mit der schlesischen und deutscher Provenienz
9
Holz
wenn der Landmann darbt
der überwältigenden Konkurrenz der ausländischen Hölzer ganz em⸗
zum Gesetz, so wird aller⸗ e wesentliche Umgestaltung daß gewisse Artikel, Oesterreich⸗Ungarn sind, als riesen, Faßdauben ꝛc. auch bei höheren Zöllen ihren Weg nach Deutschland finden werden, da⸗ gegen werden die mittleren und geringen Qualitäten der Schnittwaaren vom deutschen Markte zurückgedrängt. Einen Ersatz für diesen Ausfall werden aber dann inländische Erzeugnisse bieten, n vielleicht kaum geahntes, erweitertes Ab⸗
was namentlich für das in Folge der t Süd⸗ und Mittel⸗
welche seit
preußischen Kiefer konkurriren. verdrängen schon während der avonischen Faßdauben, Dimensionen und sind selbst in Frank⸗
sogenannten
er tagenden Versammlung von dustriellen aus Nordwest⸗Deutschland fand Todtmoos (Baden) statt, welche von d Holzindustriellen besucht war. und Nutzholzpreise seit 1867 um s hauptsächlich der ausländischen
Ein aus Vertrauensmännern ldes gewähltes Comité wurde festgestellten Thatsachen bekannt zu mächen eichstag vorzubereiten, welche die Ein⸗ zolls anstrebt.
Meister Konrads Wochenzeitung über die Zolldebatte im Reichstage, an⸗ bg. Dr. Bamberger ausgesprochene die nachtheiligen Wirkungen der Zoll⸗
chon 1879 gemacht, wo die Zölle d wir leben noch. So schlimm diesmal mit den Zöllen nicht; im Gegentheil, es denn von den 45 Millionen, die in Deutschland wohnen, sind 25 Millionen Landleute und Waldpfleger; jetzt werden aber erst recht nicht zu billig herein. wieder
abgefahren. die jetzt brotlos herumlungern, Holz wirklich etwas theurer t erwiesen ist), so bleibt doch das viele deutsche Arbeiter bezahlt und die ver⸗ er geht das blanke Geld hinaus zu den merika und wer weiß und auch die gehören
Be⸗
Es
los, Ist Lust,
Reiche betrug in dem den ersten Wahlen 5 66
Stimmen ab, wovon
997 033. Die bei den ersten Wahlen
20,7 Proz. 60,6 Proz. zetteln sind 0,3 bei den ersten
17,6 Proz., auf die De
Wahlberechtigten 36,4. waren. Von den deutschkonservativen deutschen Reichspartei 4
1 254 943, auf die
der Welfen 122 611,
Stimmen sind gefallen auf die Polen 3,6 Proz Volkspartei 2,0 Proz., zersplittert 0,2 Proz. abgegebenen gültigen
die Polen 203 188, die 95 891, die Welfen 96 358, die Däne unbestimmt 767, zersplittert 11 Wahlberechtigte, abgegebene Stimmen, Proz. ungültig. Von je 1 Wahlen auf deutschkonservative auf die deutsche Reichspartei 6.9 Proz., auf die utschfreisinnigen 22˙6 Proz., auf die Polen 3,6 Proz., die 9,7 Proz., auf die Volkspartei 1,7 Proz., auf die auf die Elsässer 2.9 Proz., zer Abgeordneten bezw. Majoritätskandi in Prozenten der sämmtlichen abgegeben — Bei den die Zahl der abgegebenen S gültigen Kandidaten
167 243, unbestimmt w 100 Einwohner kommen berechtigte kommen 62,2 Pr gegebenen Stimmzetteln si
In einer Tabelle zusammenge
Der von dem Kaiserlich tage vorgelegten Zusammen Reichstagswahlen vom Ja Daten: die Gesammtzahl de
r W
ungültig waren; bei den entscheiden 24 195 ungültig waren. Stimmen der ersten Wahl sind gefallen a konservativen Partei 861 063 Stimmen,
(freikonservativ) 387 687, der nationallibere deutschfreisinnigen und forts
997004 Stimmen,
17 811,
auf die
auf die
., auf die
auf die Welfe 0,2 Proz, auf die Elsässer 2,9 Proz., Die auf die Kandidaten gefallenen Stimmen betrage Stimmen 63,6, stellt, ste
922. auf
auf die deutschfreisinnigen 1 082 63 der Polen — 507 798, auf die Kandidaten der Volkspartei auf die ungültig 10 329. Auf e, auf 100 Wahl⸗ ttel, von 100 ab⸗ Von 100 gültigen Deutschkonservativen 15,2 Proz., auf auf die Nationalliberalen 17,7 Proz., auf das Zentrum 21,6
Dänen aren 807 Stimmen, 20,7 Proz. Wahlberechtigt ocz. abgegebene Stimmze nd 0,4 Proz. ungültig.
die deutsche Reichspartei 7,2 Proz., auf die Deutschfreisinnigen 18,6 Proz., Sozialdemokraten 8,7 Proz., n 2,1 Proz., auf die Dänen unbestimmt waren 6,0 Abgeordneten bezw. Majoritäts⸗ n in Prozenten der sämmtlichen der Wahlberechtigten 39,1. Ult sich das Gesammtergebniß Jahres 1881:
206 346,
11 930,
Statistische Nachrichten. Statistischen Amt dem Reichs⸗ stellung des Ergebnisses der hhre 1884 entnehmen wir folgende ahlberechtigten im ganzen Deutschen betreffenden Jahre 9 382 792, von denen bei 2 957 ihre Stimmen abgaben, wovon 18 671 den Wahlen gaben 5 811 973 ihre Von den gültigen uf Kandidaten der deutsch⸗ der deutschen Reichspartei alen und gemäßigt liberalen chrittlich⸗liberalen erhielten das Zentrum 1 282 006, Sozialdemokraten 549 990, die Volkspartei 14 447, die Elsässer Auf je 100 Einwohnen kommen 100 Wahlberechtigte kommen von je 100 abgegebenen Stimm⸗ 00 gültigen Stimmen fielen Kandidaten 15,2 Proz., Nationalliberalen 17,6 Proz., auf das Zentrum
auf die Sozialdemokraten Dänen 0,3 Proz, splittert waren 0,2 Proz. Die auf die daten gefallenen Stimmen betragen en gültigen Stimmen 60,3, der entscheidenden Wahlen Stimmen 5 811 973, wovon 24 195 ungültig Stimmen 885 954,
82
auf
auf
sind gefallen diejenigen auf die nationalliberalen 1 025 818, 4. auf dieienigen des Zentrums
sozialdemokratische
165 571,
betrug
auf die der
auf die
Elsässer
Proz., auf die
Proz.,
bei den
ersten
also folgendermaßen zu demjenigen des
Wahlen
s
bei den
denden
Wahlen
V V V
Prozent der
gültigen Stimmen bei den ersten Wahlen
bei den
entschei⸗ abgegebenen
ersten Wahlen des Jahres 1881
Deutschkonservative Reichspartei Nationalliberale Deutschfreisinnige Zentrum
Polen Sozialdemokraten Volkspartei Welfen Dänen
Elsässer
861 063 387 687 997 033 997 004 1 282 006 203 188 549 990 95 891 96 388 14 447 165 571
885 954 417 811
1 025 818 1 082 634 1 254 943 206 346 507 798 117 749 122 611 11 930 167 243
830 807 379 293 642 718
1 061 988 1 182 873 194 894 311 961 103 422 92 504 14 398
“ ö““
Der Bericht giebt ferner 8 absoluten bezw. relativen Majoritäten nach der Parteistellung der Kandidaten, auch Parteistellung der Abgeordneten im Wahljahre 1884 nach Staaten, größeren Landestheilen und im Reich. Die bei den ersten —2 Wahlen auf die Kandidaten mit der höchsten Stimmenzahl gefallenen Stimmen (Stimmen der absoluten bezw. relativen Majoritäten) beliefen sich im ganzen deutschen Reich für die deutschkonservativen auf 594 677, für die deutsche Reichspartei auf 243 500, für die nationalliberale auf 48 6645, für die deutsch⸗ freisinnige ꝛc. auf 366 687, für das Zentrum auf 1 046 290, für die Polen auf 175 987, für die Sozialdemokraten auf 263 384, für die Volkspartei auf 16 404, für die Welfen auf 66 864, für die Dänen auf 4287, für die Elsässer auf 151 614, alles in allem auf 3 416 339 Stimmen. — Die bei den entscheidenden Wahlen auf die Abge⸗ ordneten gefallenen Stimmen (Stimmen der absoluten Majoritäten) beliefen sich für die Deutschkonservativen auf 630 772, für die deutsche Reichspartei auf 226 470, für die Nationalliberalen auf 438 043, für die Deutschfreisinnigen auf 578 250, für das Zentrum auf 1 043 954, für die Polen auf 165 232, für die Sozialdemokraten auf 294 473, für die Welfen auf 94 803, für die Dänen auf 6891, für die Elsässer auf 153 104, alles in allem auf 3 697 665 Stimmen. Die Abge ordneten nach ihrer Parteistellung, Deutschkonservative 78, darunter 2 Hospitanten der Fraktion und 2 Abgeordnete „nicht zur Fraktion Deutsche Reichspartei 28, Nationalliberale 51, darunter 1 Abgeordnete „gemäßigt liberal; nicht zur Fraktion“. Deutschfreisianige 67, darunter 1 Hospitant der Fraktion und 3 Abgeordnete „nicht zur Fraktion⸗, von denen 2 liberal und 1 fortschrittlich. Zentrum 99, Polen 16, Sozialdemokraten 24, Volkspartei 7, Welfen 11, Dänen 1, Elsässer 15, zusammen 397. — Von 100 für die betreffende Partei bezw. im Ganzen abgegebenen Stimmen gehören zu den (absoluten bezw. relativen) Majoritäten Deutschkonservative 69,1 Proz, deutsche Reichspartei 62,8 Proz., Nationalliberale 48,8 Proz, Deutschfreisinnige 36,8 Proz Zentrum 81,6 Proz., Polen 86,6 Proz., Sozialdemokraten 47,9 Proz Volkspartei 17,1 Proz., Welfen 69.4 Proz, Dänen 29,7 Proz Elsässer 91,6 Proz., zusammen 60,3 Proz. — Von 100 für die be treffende Partei, bezw. im Ganzen abgegebenen Stimmen gehören ; den Majoritäten 71,2 Proz. Deutschkonservative, 54,2 Proz. deutsch 8 Reichspartei, 42,7 Proz. Nationalliberale, 53,4 Proz. Deutschfreisinnige, 83,2 Proz. Zentrum, 80,1 Proz. Polen, 58,0 PLoz. Sozialdemokraten, 55,8 Proz. Volkspartei, 77,3 Proz. Welfen, 57,8 Proz. Dänen, 91,5 Proz. Elsässer, zusammen 63,6 Proz. — Von 100 Abgeordneten gehören den DeutschkonservativeQn 19,6 Proz. an, der deutschen Reichs⸗ partei 7,1 Proz., den Nationalliberalen 12,8 Proz, den Deutsch⸗ freisinnigen 16,9 Proz., dem Zentrum 24,9 Proz., den Polen 4,0 Proz., den Sozialdemokraten 6,0 Proz., der Volkspartei 1,8 Proz., den Welfen 2,8 Proz., den Dänen 0 3 Proz., den Elsässern 3 8 Proz.
— Dem Reichstage ist der Bericht über die Thätigkeit des Reichskommissars für das Auswanderungswesen während des Jahres 1884 zugegangen. Danach haben die vorgenommenen Re⸗ disionen der Schiffe, Logirhäuser ꝛc. im verflossenen Jahre zu keinen bedeutenden Ausstellungen Veranlassung gegeben; in den vereinzelten Fällen, wo Ausstellungen zu machen waren, ist solchen seitens der Rhedereien oder Expedienten stets sofort bereitwilligst abgeholfen worden. Mit Verlust von Menschenleben verknüpfte Unglücksfälle haben Auswandererschiffe in diesem Jahre nicht betroffen. Bei dem Zusammenstoße eines Bremer Auswandererdampfers mit einem deutschen Kriegsschiffe gingen Menschenleben nicht verloren. Die Auswanderung hat 1884 gegen das Vorjahr um einige Tausende ab⸗ genommen. Aus Hamburg, Bremen und Stettin wurden befördert 195 000 Personen, wovon 126 000 Deutsche waren, gegen 201 000 bezw. 143 000 in 1883, 231 000 bezw. 119 000 in 1882 und 247 000 bezw. 184 000 in 1881. Von den 126 511 Auswanderern des Jahres
1884 waren 69 888 männlich, 56 623 weiblich. Es gingen 75 776 über Bremen, 49 985 über Hamburg, 751 über Stettin. Nach den Vereinigten Staaten von Amerika gingen 67 462 männliche und 55 336 weibliche Auswanderer, nach Britisch⸗Nordamerika 393 und 335, nach Brastlien 482 und 249, nach Argentinien 476 und 214, nach Chile 198 und 198, nach anderen südamerikanischen Staaten 146 und 73, nach Afrika 165 und 65, nach Australien 437 und 229. Die wenigen übrigen zersplitterten sich nach Mexiko, Westindien, Asien. — Preußen stellte 86 000 Auswanderer, Bayern 11 000, Sachsen 4300, Württemberg 6117, Baden 2410, Hessen 2600, Meck⸗ lenburg⸗Schwerin 3900, Oldenburg 1800, Bremen 1133, Hamburg 2481, die übrigen deutschen Einzelstaaten sämmtlich unter 700. Von den preußischen Provinzen stellte Pommern (14 700) die meisten Aus⸗ wanderer, dann Westpreußen (13 500), Posen (12 920), Hannover (11 000), Schleswig⸗Holstein (8100), Brandenburg (7800), Hessen⸗ Nassau (4600). Schlesien (4200), Sachsen (2800), Westfalen (2690), Ostpreußen (1660), Rheinland (1590). 1
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
cht des Königreichs Preußen. Von Ge⸗ heim⸗Rath Dr. H. Schulze, ordentl. Professor des Staatsrechts an der Universität Heidelberg. Separatabdruck aus Marquardsens Hand⸗ buch des öffentlichen Rechts II, II. 1884. Verlag von F. C. B. Mohr (Paul Siebeck) in Freiburg i./B. und Tübingen. — In den Jahren 1872 — 1877 gab der damalige Professor der Rechte an der Universität Breslau, Geheime Justiz⸗Rath Dr. H. Schulze, auf Grundlage des deutschen Staatsrechis eine Darstellung des preußischen Staatsrechts in zwei Bänden (Leipzig, Verlag von Breitkopf & Härtel) heraus. Durch dieses dem gegenwärtigen Stande der theoretischen Wissenschaft wie der praktischen Gesetzgebung vollständig entsprechende Werk wurde die erste wissenschaftliche Erkenntniß der neueren Verfassungs⸗ und Verwaltungsverhältnisse des preußischen Staats gewährt. Das bisher nur compilatorisch angebaute Feld des preußischen Staatsrechts wurde hier zum ersten Male auf der sicheren Grundlage eines wissen⸗ schaftlichen Systems behandelt. Einerseits war die Auslegung und Fortbildung der Verfassungsbestimmungen und der organischen Gesetze zum Ausbau der neuerdings gewonnenen politischen wie geistigen Ein⸗ heit, andererseits die Stellung zum Deutschen Reich vollständig mit berücksichtigt. Seit die geschichtlich gewordene specifische Individualität des preußischen Staats bestimmend für ein neues Deutsches Reich ge⸗ worden ist, kann das preußische Staatsrecht nicht ohne das deutsche verstanden werden. Eine bereits oft empfundene Lücke wurde daher durch das Werk befriedigend ausgefüllt, zumal der Verfasser, in der Zeit auch Mitglied des Herrenhauses und Kronsyndikus, in seiner Person den Theoretiker und Praktiker des Fachs der Staatswissenschaften ver⸗ einigte. Dieses größere preußische Staatsrecht liegt nun begreiflich der obengenannten Skizze zum Grunde, ohne gerade als ein Auszug angesehen werden zu dürfen. Denn der gelehrte und bewährte Ver⸗ fasser, seit dem Sommerhalbjahr 1878 Geheimer Rath und Professor des Staatsrechts an der Universität Heidelberg, bearbeitet die zwölf Abschnitte — die Genesis des preußischen Staates, Staatsrechtliche Individualität, das Staatsgebiet, die Angehörigen, das Königthum, die Volksvertretung, das staatliche Behördensystem, die Organe der Staatsverwaltung, Justiz und richterliche Gewalt, die Finanzen, innere Verwaltung, die Rechtskontrolle der Verwaltung — durchaus selbst⸗ ständig und im genauen Anschluß an die neuere seitdem erschienene Litteratur, er ändert das frühere System dadurch, daß er jetzt un⸗ mittelbar hinter dem Abschnitt das preußische Königthum den von der Volksvertretung oder den Häusern des Landtags folgen läßt, während dort die erste Abtheilung des speziellen Theils die Lehren von der rechtlichen Gliederung des Staatsorganismus, Verfassungsrechte in der Reihenfolge vom Königtbum, von den Staatsämtern und den Staatsdienern, von den Staatsbürgern, von den Gemeinden, von der Volksvertretung behandelt. In dem vorliegenden zusammengefaßten Umrisse bekundet sich natürlich wiederum eine vollständige Beherrschung des reichhaltigen Stoffes. Schulze bethätigt in hervorragendem Grade die Fähtgkeit, das Material zu sichten, knapp und präsise zu concentriren, sachgem und doch streng systematisch zu gruppiren. Die Darstellung zeichnet sich durch Klarheit und Einfachheit aus. üge si
zur Erreichung des Zweckes, welcher bei
des öffentlichen Rechts der Gege 1
eine Uebersicht über i
Has Staatsre
Preußens den zweiten Halbband des zweiten Bandes bild