1885 / 72 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Mar 1885 18:00:01 GMT) scan diff

nur in Bremen dem vieljährigen Monatsmittel. Leichte Nachtfröste wurden aus allen Stationen gemeldet. Niederschläge erfolgten selten und spärlich, nur in Karlsruhe regnete es in den ersten Tagen der Woche recht heftig. Der beim Wochenbeginn mäßig hohe Druck der Luft nahm Anfangs ab, stieg am 10. allgemein und hoch, sank am 12. etwas, stieg aber noch an demselben Tage Abends rasch und hoch, zeigte jedoch am Schluß der Woche etwas Neigung zum Sinken. . In den meisten Großstädten Europas hat die Sterblichkeit in der Berichtswoche zugenommen, nur aus wenigen (Berlin, Leipzig, Köln, Frankfurt a. M., Straßburg, München, Christiania) werden kleinere Sterblichkeitsziffern gemeldet. Für die deutschen Städte stieg die allgemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl auf 26,0 von 25,3 der Vorwoche (pro Mille und Jahr berechnet). Die Steigerung der Sterblichkeit betraf aber mehr die höheren Altersklassen, während der Antheil des Säuglingsalters an der Sterblichkeit, besonders in den deutschen Städten, ein geringerer wurde. Von 10 000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, 75 Säuglinge, gegen 77 der Vorwoche, in Berlin 71, in München 106. 3 Unter den Todesursachen führten von den Infektionskrankheiten Masern, Scharlach, Diphterie und Kindbettfieber mehr, Keuchhusten, Unterlecbstyphen und Pocken weniger Todesfälle als in der vorher⸗ egangenen Woche herbei Auch akute entzündliche Prozesse der Arbmungsorgane, führten weniger, Lungenphthisen dagegen etwas häufiget zum Frankfurt a. O., Hanau, Wien, Paris, London, Glasgow, Liverpool, Amsterdam, Stockholm in größerer Ausdehnung. In Berlin, Pots⸗ dam Bockenheim nahm die Zahl der durch sie hervorgerufenen Sterbefälle ab. Das Scharlachfieber wurde in Danzig, -e Bromberg häufiger Todesursache. Die Sterblichkeit an Diphterie und Croup war in Danzig, Stolp, Bromberg, München, Dresden, Chemnitz, Plauen, Mühlhausen in Th., Hamburg, Barmen, Wien, Stockholm eine größere, in Berlin, Königsberg, Eisenach, Frankfurt a. O., Paris, St. Petersburg, Warschau eine kleinere. Typhöse Fieber zeigten sich meist in beschränkter Zahl als Todesursachen, nur in Paris, St. Petersburg, Warschau, Turin war die Zahl der Opfer eine etwas größere. Sterbefälle an Fleck⸗ typhus kamen nur wenige, 2 aus London und 1 aus St. Petersburg zur Mittheilung. Der Keuchhusten bedingte in Dresden, London etwas mehr, in Berlin und Amsterdam etwas weniger Sterbefälle. Darmkatarrhe und Brechdurchfälle der Kinder zeigten keine wesentliche Veränderung in ihrem Vorkommen, nur in Dresden war die Zahl der Sterbefälle eine auffällig gesteigerte. Todesfälle an Ruhr wurden nicht gemeldet. Dem Kindbettfieber erlagen in deutschen Städten 32 Frauen. Sterbefälle an Pocken kamen aus deutschen Städten nicht zur Bericht⸗ erstattung; nur aus Dresden wird 1 Todesfall an Windpocken ge⸗ meldet. Einzelne Todesfälle an Pocken wurden aus Kopenhagen, Venedig und Alexandria, mehrfache aus Prag, Manchester, Odessa, Warschau mitgetheilt. In London erlagen den Pocken 22, in Rom (Ende Januar) 9, in Turin (Anfang Februar) 20, in Wien 12, in Basel 7 Personen. Die Cholera trat in Kalkutta in der 2. Hälfte des Januar und in Bombay (erste Februarwoche) in geringer Aus⸗ dehnung auf. 8 1b

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

„Correspondenzblatt des Gesammtvereins der deutschen Geschichts⸗ und Alterthumsvereine.“ Im Auf⸗ trage des Verwaltungsausschusses des Gesammtvereins herausgegeben unter der Redaktion von Ernst Wörner, Ausschußmitglied und Konservator des Historischen Vereins für das Groß⸗ herzogthum Hessen, korrespondirendem Mitglied der Historischen

zu Frankfurt und Mainz. 32. Jahrgang 1884, Darmstadt, Hofbuchhandlung von A. Klingelhöffer. soeben versandten Nr. 12 beschließt das „Correspondenz⸗

blatt“ seinen 32. Band. Der Nummer sind Titel und Inhaltsverzeichniß für den Jahrgang beigegeben. Nachdem der Vorort des Gesammt⸗ vereins, wie bereits mitgetbeilt, nach Berlin verlegt worden ist, wird auch die Redaktion des „Correspondenzblatts“ auf Berlin übergehen. Der bisherige Redacteur, Hr. Ernst Wörner in Darmstadt, hat dem⸗ gemäß mit der vorliegenden Nummer seine Thätigkeit beendet und drückt am Schluß allen Mitarbeitern seinen Dank für ihre Unterstützung aus. Die hier zu besprechende letzte Nummer bringt die ausführliche „Geschichte der Herren und Grafen von Heusenstamm“, von Friedrich Ritsert, zu Ende. 1 Als das bedeutendste und hervorragendste Glied dieses alten adligen Geschlechts, nicht nur um seiner Stellung, seines trefflichen Charakters und seiner Erlebnisse willen, bezeichnet der Ver⸗ fasser den Erzbischof von Mainz, Sebastian von Heusenstamm (1545 1555). Bekanntlich erließ Kaiser Karl V., um den Protestanten zu zeigen, daß es ihm mit der Reformation der Geistlichkeit wirklich ernst sei, am 14. Juni 1548 jene denkwürdige Reformationsformel, welche von den Ständen angenommen und von den Bischöfen in Vollzug gesetzt urde. Das Streben des Erzbischofs Sebastian von Mainz ging nun nach der Rückkehr vom Augsburger Reichstage dahin, diejenigen Mißbröuche abzuschaffen, welche auch solchen, die den reformatorischen Grundsätzen fernstanden, so viele Veranlassung zu Klagen gegeben hatten. Die Reformationsformel, zu deren Zustandekommen er am meisten mitgewirkt hatte, diente ihm dabei als Richtschnur. Er ordnete eine Visitation sämmtlicher Pfarreien und Klöster an mit der Weisung, die Lehre und den Wandel der Geistlichen, Mönche und Nonnen zu untersuchen und die vorhandenen Gebrechen zu rügen. Dann erließ er an alle Aebte, Pröpste, Dechanten, Archidiakonen und die ganze Diözesan⸗Geistlichkeit ein Pastoralschreiben, worin er eine Synode zur Abstellung aller Mißbräuche und zur Verbesserung der Kirchenzucht ankündigte. Zu dieser Synode lud er sogar die pro⸗ testantischen Geistlichen der Kirchen zu Erfurt, Eisenach und Waltershausen; dieselben weigerten sich jedoch zu erscheinen. Bald darauf schrieb Erzbischof Sebastian zu demselben Zweck auf den 6. Mai 1549 eine Provinzialsynode aus, welche zwei Kommissionen wählte. Von diesen sollte die eine die katholische Glaubenslehre aufstellen, wie sie gleichförmig und überein⸗ stimmend vorzutragen und zu erlernen sei, die andere für die Ver⸗ besserung der Sitten und die Aufrechthaltung der Kirchenzucht Sorge tragen. Die von diesen Kommissionen entworfenen Statuten ent⸗ halten in 104 Kapiteln zunächst die in kurzen Sätzen zusammengestellte, mit Erläuterungen versehene Lehre der katholischen Kirche. Dann werden die Fehler der Kirchenzucht gerügt und die Mittel verordnet, wie denselben in Zukunft vorgebeugt werden könne. Hauptsächlich wird dabei auf einen besseren Jugendunterricht gedrungen. Der Sorglosig⸗ 188 in der Erlernung der nöthigen Wissenschaften schreibt Sebastian en Verfall der Religion zu. Er ermahnt und bittet deshalb seine onprovinzialen auf das Dringendste, daß in ihren Diözesen die er⸗ forderlichen Schulanstalten errichtet würden, damit die El⸗ tern sich nicht in der traurigen Nothwendigkeit ihre Kinder an Orte und in Schulen zu schicken, sätze und Lehren vorgetragen würden, welche dieselben in ihrem katholischen Glauben irre machen könnten. Den jungen Klerikern, welche den Wissenschaften, besonders den theologischen, ob⸗ liegen, wird der Bezug ihrer Benefiziatrevenuen während eines Zeit⸗ raums von 5 Jahren bewilligt, die Distributionen ausgenommen. 1 reichen Klöster werden aufgefordert, theologische Lehrstühle innerhalb ihrer Mauern zu errichten, wohin die unbemittelten löster ihre Zöglinge zu schicken haben. Alsdann folgen ne ganze Reihe theils neuer Bestimmungen, theils Wiederholungen früherer Beschlüsse über die Besetzung der Pfründen, über die gerechte Vertheilung der Einkünfte der Kirchen, on der Ehrbarkeit des geistlichen Wandels ꝛc. Nachdem sämmtliche Statuten von einer eigenen Kommission noch einmal geprüft worden waren, versammelte sich am 23. Mai der Erzbischof mit dem Bischof von Eichstädt und sämmtlichen Abgeordneten. Der Weih⸗ bischof ermahnte die Versammelten, die verfaßten Statuten zu genehmigen, die Klagen und Beschwerden aber, denen die Synode für jetzt keine Abhülfe leisten könne, auf den Reichstag und das allgemeine Konzil zu verschieben. Alle erklärten sich damit einverstanden. Erzbischof Sebastian und der Weihbischof unterzeichneten und untersiegelten die Statuten,

sähen, wo Grund⸗

8 8

Tode. Mäsern herrschten in Liegnitz, München,

welche am anderen Tage, Morgens 5 Uhr, nach gehaltener Messe, im Dom zu Mainz öffentlich verlesen wurden. Leider kam dieser Reformationsversuch, wie so viele andere von Kirchenfürsten und Klerikern in der Reformationszeit unternommene, nicht zur Aus⸗ führung. Sebastian von Heusenstamms Reformbestrebungen gingen unter den Stürmen jener wildbewegten Zeit unter. Auch seinem eigenen segensreichen Wirken war vom Schicksal ein frühes Ziel ge⸗ setzt; er starb bereits im Jahre 1555 im Alter von nur 47 Jahren.

Ferner finden wir in der Nummer Mittheilungen über die Bibliothek und das Archiv der ebemaligen Benediktiner⸗Abtei Deutz bei Köln, von F. W. E. Roth in Frankfurt a. M., dann Besprechun⸗ gen des 6. Hefts der „Münsterschen Beiträge zur Geschichts⸗ forschung: und des 8. Hefts der auf Kosten der König⸗ lich sächsischen Staatsregierung von dem Sächsischen Alter⸗ thums⸗Verein herausgegebenen „Beschreibenden Darstellung der älteren Bau⸗ und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen“. Weiterhin berichtet Ernst Wörner über einen gothischen Kirchenbau aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts (also aus dem Zeitalter des Barockstyls) in dem Dorfe Stockstadt, südöstlich von Oppenheim. Dann folgen interessante Mittheilungen über die Fürsorge der Groß⸗ herzoglich hessischen Reglerung für Erhaltung und Restauration speat ge⸗ Bau⸗ und Kunstdenkmäler. Danach ist in dem Budget ür 1885/88 ein besonderes Kapitel gebildet und mit einem Fonds von *13 400 Nℳ votirt worden, der spestelt zur Herstelkung ultes Burg⸗ und Schloßruinen des Landes bestimmt ist. Mit diesen Mitteln sollen die Schloßruinen zu Auerbach, Starkenburg und Franken⸗ stein, die Burgruine zu Lißberg, das Schloß zu Hirsch⸗ horn und die Schloßruine zu Lindenfels restaurirt werden. Ein Artikel verwendet sich zu Gunsten der Erhaltung des Rinnenthors von Bensheim, einer merkwürdigen befestigten Bachsperre. Am Schluß der Nummer wird dem verstorbenen Dr. Friedrich Karl Fürsten zu Hohen⸗ lohe⸗Waldenburg, dem bekannten Heraldiker und kulturhistorischen Schriftsteller, als langjährigem Mitarbeiter an dem „Correspondenz⸗

blatt“, ein Nachruf gewidmet.

Gewerbe und Handel. 9

Der Aufsichtsrath der Aktiengesellschaft Berliner Holz⸗Comptoir hat die Dividende pro 1884 auf 5 % festgesetzt.

Nach dem Geschäftsbericht der Frankfurter Bank belief sich der Gesammtumsatz der Bank im Jahre 1884 ausschließlich des Kassen⸗ und Giroverkehrs auf 667 216 000 ℳ, im vorhergehenden Jahre auf 631 546 000 Mit Hinzurechnung des Kassen⸗ und Giroverkehrs beziffert sich der Gesammtumsatz auf 6 432 993 000 und zwar um 823 194 000 mehr als im Jahre 1883. Verdient wurden an Zinsen aus Platzwechseln 501 466 (1883 449 433 ℳ), Fiasen aus auswärtigen Wechseln 176 296 (1883 212 874 ℳ),

insen aus Vorschüssen gegen Unterpfand 214 385 (1883 244 849 ℳ), Gebühren von offenen Depositen 181 550 (1883 154 731 ℳ), Zinsen und Coursgewinn aus eigenen Effekten 6932 (1883 11 076 ℳ), aus Effekten des Reservefonds 191 314 (1883 155 362 ℳ), Provisionen im Konto⸗Korrentverkehr 153 769 (1883 137 380 ℳ). Zuzüglich 1052 Eingang aus Dubiosen und 7798 (1883 7320 ℳ) aus dem Vorjahre, wovon 5000 dem Pensionsfonds zugewiesen wurden, beträgt der Bruttogewinn 1 429 70u49 gegen 1 383 07 in 1883. Hiervon gehen ab für Depositenzins 125 270 (1883 110 460 ℳ). Die Unkosten betragen 228 258 (1883 218 599 ℳ), Steuern 65 380 (1883 68 790 ℳ); ferner werden 28 000 auf Immo⸗ bilien abgeschrieben. Der Ueberschuß beläuft sich somit auf 982 786 gegen vorjährige 978 847 Hiervon erhält die Reserve 41 760 (1883 41 048 ℳ), die Aktionäre 930 000 als Dividende von 5,42 % wie im Vorjahre; auf neue Rechnung vorzutragen bleiben 11 036 Der Reservefonds hatte am 31. Dezember 1884 betragen 3 874 800 und wird in diesem Jahre auf 3 916 600 erhöht, was circa 22,85 % des Aktienkapitals oder 196 für jede Aktie ausmacht.

Der Vorstand der Gesellschaft zur Erbauung eines eisernen Steges über den Main erläßt eine Bekanntmachung, der zufolge übersehen worden ist, die Einladung zur Generalversamm⸗ lung vom 9. März in Gemäßheit des §. 209 des neuen Gesetzes über die Aktiengesellschaften in den „Reichs⸗Anzeiger“ einrücken zu lassen. Es mußte daher die anberaumte Generalversammlung ausfallen und ist 1 neue Generalversammlung auf den 30. März cr. einberufen worden.

Chemnitz, 25. März. (Tel.) Die heutige Generalversammlung des Chemnitzer Bankvereins, in welcher 6435 Aktien durch 50 Aktionäre vertreten waren, genehmigte die Bilanz, beschloß 5 % Dividende, die sofort zahlbar sei, ertheilte der Direktion Decharge und genehmigte die beantragte Statutenänderung bis auf §. 18, welcher in alter Fassung verbleibt. Als Aufsichtsrathsmitglieder wurde der Rechtsanwalt Hippe in Dresden wieder⸗ und der Stadtrath Wilhelm Voigt neugewählt.

London, 24. März. (W. T. B.) Bei der gestrigen Woll⸗ auktion waren Kreuzzuchten fest, andere Wollen ruhig, Preise kaum behauptet. Heute matt, Preise kaum behauptet.

Kopenhagen, 24. März. (W. T. B.) Die National⸗ den Wechseldiskont und den Lombardzinsfuß auf 3 ½ bis

„% herab.

New⸗York, 23. März. (W. T. 8 Weizenverschif⸗ fungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver⸗ einigten Staaten nach Großbritannien 32 000, do. nach Frank⸗ reich 5000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 8000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 72 000, do. nach an⸗ deren Häfen des Kontinents Qrts.

24. März. (W. T. B.) Der Werth der in vergangener Woche ausgeführten Produkte beträgt 5 907 000 Dollars. Im Monat Februar überstieg der Werth der Waarenausfuhr jenigen der Waareneinfuhr um rund 12 Millionen.

Verkehrs⸗Anstalten.

24. März. (W. T. B.) Der Postdampfer

Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ von New⸗York kommend, heute Vor⸗

Hamburg, „Suevia“ der Aktiengesellschaft hat, mittag Lizard passirt.

New⸗York, 24. März. (W. T. B.) Der Dampfer „Denmark“ von der National⸗Dampfschiffs⸗Compagnie (C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffkern.

Berlin, 25. März 1885.

Die zu der heutigen Generalversammlung des Vater⸗ ländischen Frauen⸗Vereins zahlreich erschienenen Delegirten der Zweigvereine waren gestern Abend zu einer Vorbesprechung im runden Saale des Königlichen Palais versammelt. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin in Begleitung Ihrer Königlichen Heheiten der Großherzoginnen von Baden und Sachsen, der

rinzessinnen Wilbelm und Albrecht von Preußen, der Prinzessin Christian zu Holstein und Ihrer Durchlaucht der Prinzessin Friedrich von Hohen⸗ zollern geruhten in der Versammlung zu erscheinen und Sich die Delegirten einzeln vorstellen zu lassen. Im Anschluß an einen von dem Deutschen Verein für Armenpflege und Wohlthätigkeit in seiner Sitzung vom 12. November 1881 gefaßten Beschluß, wodurch die in jener Sitzung anwesenden Vertreter öffentlicher Armenpflegeverbän I und freier Wohlthätigkeitsvereine ersucht worden waren, dazu beitragen zu wollen, daß eine regere Betheiligung der Frauen an der öffent⸗ lichen Armenpflege erreicht, und wo Frauenvereine bestehen, eine geregelte Verbindung mit denselben hergestellt werde, war die Frage zur Besprechung gestellt, inwieweit jener Beschluß inzwischen einen praktischen Erfolg durch Verbindung der Vereine mit den Behörden, Gemeinden, Kreisen und Provinzen auf den verschiedenen Gebieten der geordneten Armen⸗ pflege gehabt habe, und nach welchen Richtungen es für wünschens⸗ werth zu erachten sei, fernere Anschlüsse zu suchen. Die von dem Staats⸗Minister Dr. Friedenthal geleitete Verhandlung war eine sehr angeregte. Von besonderem Interesse waren die Mittheilungen,

welche die Vertreter des 7

““

assel, Staatsanwalt Chuchul und rau Appellations⸗ refeld, Frau Ober⸗

Rath Fuchs, des Zweigvereins in die Vertreterinnen des Zweigvereins in Erfurt, Gerichts⸗Rath Senf und des Zweigvereins in

Bürgermeister Küper über das Zusammenwirken der betreffenden

Vereine mit den Behörden und den sonst am Orte bestehenden Wohl⸗ thätigkeitsvereinen machten. Aus diesen Mittheilungen wie aus den von einzelnen Vereinen über jene Frage eingesendeten schriftlichen Be⸗ richten ergab sich die allseitig gewonnene Ueberzeugung von der Noth⸗ wendigkeit eines solchen Zusammenwirkens, ohne welches eine gedeih⸗ liche Armenpflege nicht möglich ist. Gegen den Schluß der Versammlung machte Pastor Steinberg aus Hausdorf noch einige Mittheilungen über die unter seiner Oberaufsicht stehende hiesige Central⸗Verkaufsstelle für Produkte der Hausindustrie, und die Ver⸗ treterin des Zweigvereins in Lübeck, Frau Dr. Täörk, regte die Frage einer Verbindung der Vaterländischen Frauen⸗Vereine mit den Samariter⸗Vereinen an. .

Die Königin⸗Augusta⸗Stiftung für die Berliner Feuerwehr hielt heute Vormittag im Konferenzsaal des Depots in der Lindenstraße ihre Jahresversammlung ab. t 8. 9 5 Zahre Ibte 288 9 1

nigin ein Gnadengeschenk von 1000 zu Theil wurde. baotte Königin eieC Fhengüscns von 16 948 ℳ, welche gestattete, 30 in⸗ validen Mannschaften der Feuerwehr und 30 Wittwen mit insgesammt 11 652 zu unterstützen. zum Ankauf von Effekten wurden 3073 verwendet. Der Baa bestand vermehrte sich somit von 4100 auf 5853 Außerdem verfügt die Stiftung über 166 800 an Effekten.

8 (N. A. Ztg.) Die Bismarck⸗Ausstellung ist am gestrigen Tage im Saale des Architektenhauses eröffnet worden. Unter dem prächtigen Kuppeldach des Saales, auf einem statt⸗ lichen Vierseit, dessen Ecken mit Büsten des Reichskanzlers geziert sind, haben die Bücher und Broschüren Platz gefunden. Es sind deren über anderthalb Hundert. Außer den streng wissenschaftlichen un biographischen Werken in den verschiedensten Sprachen sind so ziem⸗ lich sämmtliche Produkte der Belletristik, die ihren Stoff aus dem Leben des Fürsten schöpfen, vertreten. Der „Kladderadatsch“ ist mit seinen Jahr gängen vom Jahre 1860 an vorhanden. Photographien führen Ansichten von Friedrichsruhe und Varzin vor. Zwischen denselben befindet sich auch die Vervielfältigung eines aus dem Jahre 1834 stammenden Bildes des Fürsten nach einer Zeichnung von Kniephoff.

des „Figaro“, welche den von den Franctireurs aufgefangenen Brief

des Fürsten vom 3. September 1870 veröffentlichte, hängt hinter

Glas und Rahmen. Nach dem Inhalt desselben hat bekanntlich W. Camphausen den Moment der Begegnung des Reichskanzlers mit Napoleon dargestellt. Die Photographie des betreffenden Bildes sowie zahlreiche andere photographische Nachbildungen bekannter historischer Gemälde und Reliefs sind an den Wänden des Kuppelraums angebracht. Von größtem Interesse sind natürlich die Bildnisse des Fürsten selbst.

Da haben wir vor allen die Reproduktionen der bekannten Lenbach⸗ schen Bilder zu nennen. Die Bilder und Skizzen von A. von Werner reihen sich an dieselben. Von direkten pbotographischen Aufnahmen seien die von Pilartz in Kissingen, von Ad. Braun u. Co. in Dresden, welche der Fürst durch ein eigenhändig geschriebenes Zeugniß auszeich⸗

nete, von Strumper u. Co. in Hamburg und von Löscher u. Petsch in Berlin genannt. Nahezu an hundert andere Bilder, Farben⸗ drucke, Radirungen, Holzschnitte, Lithographieen, welche den

Fürsten in den verschiedenartigsten Situationen vorführen, regen den Physiognomiker an, die Entwickelung der uns jetzt so bekannten Züge in vergangene Dezennien zurück zu verfolgen. Von plaftische

Darstellungen in ganzer Figur ist die Statue von Schaper ausgestellt; außer ihr ziert noch nahezu ein halbes Hundert Büsten und Medaillons die Ausstellung. Ein „Stammbaum Der von Bismarck“, welcher bis zu dem im Jahre 1589 verstorbenen Friedrich von Bismarck (Permutator) zurückreicht, gewinnt dadurch um so mehr Interesse, als

die photographischen Reproduktionen der Bilder der Ahnen des

Fürsten bis zu den Urgroßeltern zurück das trockene historische Mate⸗ rial beleben.

In Verbindung mit der hiesigen Landwirthschaftliche Hochschule ist neuerdings ein kleiner Versuchs⸗Thierpark ein⸗ gerichtet worden, der demnächst mit der Landwirthschaft dienenden Hausthieren bevölkert werden soll. Der Hauptzweck des unter Prof. Nehrings Leitung stehenden Instituts soll der sein, durch Züchtungs⸗ versuche festzustellen, wie sich die Hausthiere am besten kreuzen lassen.

Neues Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. Von den zum Geburtsfest Sr. Majestät des Kaisers hier anwesenden Fürstlichen Herrschaften beehrten, außer den bereits Genannten, auch Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin vo Schweden, der Großherzog und die Großherzogin, der Erbgroß herzog und die Prinzessin Elisabeth von Sachsen⸗Weimar, der Groß herzog von Oldenburg sowie Ihre Hobeiten der Herzog und die Her⸗

zogin von Anhalt die Vorstellungen der Operette „Gasparone“ in

den letzten Tagen mit Ihren Besuchen.

Belle⸗Alliance⸗Theater. In dem am Sonnabend zum 8 ersten Male in Scene gehenden Originallustspiel „Amerikanisch“ von

C. A. Goerner sind außer Hrn. Direktor Lebrun noch Fr. Carlsen,

Frls. Meyer und Wenck, sowie die Herren Kurz, Guthery, Ottbert,

Neuber, Goeschke und Mauthner vom Wallner⸗Theater in den Hauptpartien beschäftigt.

Hr. Hans Wessely aus Wien, ein unter Leitung des berühm⸗ ten Violinisten Hrn. Grün ausgebildeter Virtuos, gab gestern im Saal der Sing⸗Akademie ein Concert, in welchem er zum ersten Mal vor dem hiesigen Publikum erschien. Nach einem klassi⸗ schen Werk, der C-moll⸗Sonate für Violine und Klavier von Beetho⸗ ven, von ihm und Hrn. Felix Dreyschock mit feinsinniger Auf⸗ fassung und höchster Präzision des Zusammenspiels ausgeführt, hörten wir noch ein Violinconcert von dem durch seine Wirksam⸗ keit in London berühmten Komponisten Molique, das im Styl der Sonate, aus drei Sätzen bestehend, zu den besten dieser Gattung gehört, und fernerhin zwei Salbonstücke: ein Nocturne von Chopin⸗Wilhelmy, das, in D-dur übertragen, sich vor⸗ theilhaft für die Violine eignet, und eine jetzt öfter gehörte Polonaise von Wieniawski. In allen diesen Kompositionen mannichfachen In⸗ halts traten die Vorzüge eines Virtuosen von seltener Begabung und von ganz vorzüglicher künstlerischer Durchbildung hervor, die ihn unzweifelhaft als einen Geiger ersten Ranges erscheinen lassen. Die Sicherheit und Deutlichkeit in den Passagen bei schnellstem Tempo, die Leichtigkeit seines Staccato, das Verschwinden jeden Geräusches, das uns an Bogen und Saäite erinnert, sowie die zarte und seelenvolle Behandlung der Cantilene heen dem Spiel einen seltenen Reiz. Die bereits vortheilhaft ekannte Concertsängerin Frl. Zerbst trug die etwas monotone Ballade von Löwe: „Der Blumen Rache“ sowie Lieder von Schubert und Meyer⸗Helmund mit richtigem Verständniß und reiner Intonation vor. Außerdem spielte noch Hr. Dreyschock zwei Clavierstücke von Chopin und Moszkowski, in denen er, von einigen Härten des An⸗ schlages abgesehen, seine glänzende Technik vortheilhaft zur Geltung brachte. Die rege Theilnahme des zahlreich erschienenen Publikums zeigte sich in wiederholten, oft stürmischen Beifallsspenden.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. Elsner. Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

rauen⸗Vereins, Geheimer Finanz⸗

Die Stiftung, der

Die Verwaltung erforderte 469 und

Einen Folioband schmückt ein Autogramm des Reichskanzlers. Die Nummer

12s

Erste

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Urnennungen, Beförderungen und Versetzungen Im aktiven Heere. Berlin, 14. März. Wenzel, Hauptm. à la suite der 4. Ingen. Insp., unter Wiedereinrangirung in diese Insp., Recken, Hauptm. à la suite des Gren. Regts. Nr. 3, unter Aggregirung bei dem Inf. Regt. Nr. 17, zum 1. April cr. von dem Verhältniß als Milit. Lehrer bei der Hertztobettgnansgst entbunden. Krause, Hauptm. à la suite des Füs. Regts. Nr. 33 und Milit. Lehrer bei-der Haupt⸗Kadettenanstalt, als. Tomp. Chef. in. das. Inf. Regt. Nr. 61 versetzt; derselbe verbleibt jedoch bis zum 1. Mai cr. noch als kommandirt bei der Haupt⸗Kadettenanstalt. Begemann, Pr. Lt. à la suite des Kadetten⸗Corps, unter Aggregirung bei dem Inf. Regt. Nr. 96, zum 1. Mai cr. von dem Verhältniß als Milit. Lehrer bei der Haupt⸗Kadettenanstalt, Kruge, Pr. Lt. à la suite des Inf. Regt. Nr. 18, unter Wiedereinrangirung in dieses Regt., zum 1. Mai cr. von dem Kommando als Erzieher bei der Haupt⸗ Kadettenanstalt, v. Lindequist, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 115, zum 1. Mai cr. von dem Kommando als Erzieher bei dem Kadetten⸗ hause zu Kulm, v. Graurock, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr 23, zum 1. Mai cr. von dem Kommando als Erzieher bei dem Kadettenhaufe zu Potsdam, Mühry, Pr. Lt. à la suite des Inf. Regts. Nr. 88, unter Aggregirung bei dem Inf. Regt. Nr. 81, zum 1. Mai cr. von dem Kommando als Erzieher bei dem Kadettenhause zu Wahlstatt, entbunden. Roland, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 60, Mohs, Sec. Lt. vom 3. Garde⸗Gren. Regt., zum 1. Mai cr. von dem Kommando als Erzieher bei dem Kadettenhause zu Bensberg, Adami, Hauptmann à la suite des Inf. Regts. Nr. 32, unter Aggregirung bei dem Füs. Regt. Nr. 40, zum 1. Mai cr. von dem Verhältniß als Milit. Lehrer bei dem Kadettenhause zu Plön, Neßler, Pr. Lt. à la suite des Inf. Regts. Nr. 111, unter Wieder⸗ einrangirung in das Regt., zum 1. April cr. von dem Verhältniß als Milit. Lehrer bei dem Kadettenhause zu Plön, Schnacken⸗ burg, Pr. Lt. à la suite des Infanterie⸗Regiments Nr. 70, Rothe I., Premier⸗Lieutenant à la suite des Infanterie⸗ Regts. Nr. 82, unter Aggregirung bei den betreff. Regtrn., zum 1. Mai cr. von dem Kommando als Erzieher bei dem Kadettenhause zu Plön, Hellmar, Hauptm. à la suite des Inf. Regts. Nr. 22, unter Aggregirung bei dem Inf. Regt. Nr. 71, zum 1. April cr. von dem Verhältniß als Milit. Lehrer bei dem Kadettenhause zu Oranien⸗ stein, v. Einem, Pr. Lt. à la suite des Inf. Regts. Nr. 59, unter Aggregirung bei dem Inf. Regt. Nr. 27, zum 1. Mai cr. von dem Kommando als Erzieher bei dem Kadettenhause zu Oranienstein, entbunden. v. götfnhti⸗ Premier⸗Lieuteuant à la saite des

äsilier⸗Regiments Nr. 39 und Militär⸗Lehrer bei dem Fül.lise, nfe zu Potsdam, Fontane, Pr. Lt. à la suite des Inf. Regts. Nr. 27 und Milit. Lehrer bei dem Kadettenhause zu Wahl⸗ statt, zum 1. Mai cr. in gleicher Eigenschaft zur Haupt⸗Kadetten⸗ anstalt versetzt. Elstermann v. Elster, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 50 und kommandirt als Erzieher bei dem Kadettenhause zu Oranienstein, tritt am 1. Mai cr. in gleicher Eigenschaft zur Haupt⸗Kadettenanstalt, Schmitz, Pr. Lt. à la suite des Inf. Regts. Nr. 28 und kommandirt als Erzieher bei der Haupt⸗Kadettenanstalt, tritt am 1. April cr. als Milit. Lehrer zum Kadetten⸗ hause in Kulm, Liebeskind, Sec. Lt. vom Infanterie⸗ Regt. Nr. 26 und kommandirt als Erzieher bei dem Kadettenhause zu Kulm, tritt, unter Beförderung zum Pr. Lt. und Stellung à la suite des Füs. Regts. Nr. 38, am 1. April cr. in gleicher Eigenschaft zur Haupt⸗Kadettenanstalt, Frhr. v. Keyserlingk, Sec. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 4 und kommandirt als Erzieher bei dem Kadetten⸗ hause zu Kulm, tritt, unter Beförderung zum Pr. Lt. und Stellung à la suite des Regts., am 1. Mai cr. in gleicher Eigenschaft zum Kadettenhause in Plön, Stoelzel, Sec. Lt. vom Gren. Regiment Nr. 109 und kommandirt als Erzieher bei dem Kadettenhause zu Kulm, tritt am 1. Mai cr. in gleicher Eigenschaft zum Kadettenhause in Bensberg, le Juge, Pr. Lt. à la snite des Inf. Regts. Nr. 79 und kommandirt als Erzieher bei dem Kadetten⸗ hause zu Potedam, tritt am 1. Mai cr. als Milit. Lehrer zum Ka⸗ dettenhause in Wahlstatt, Martinecourt, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 14 und kommandirt als Erzieher bei dem Kadettenhause zu Wahlstatt, tritt am 1. Mai cr. in gleicher Eigenschaft zum Ka⸗ dettenhause in Plön, Graf v. Schwerin, Pr. Lt. à la suite des Inf. Regts. Nr. 78 und kommand. als Erzieher bei dem Kadettenhause zu Plön, tritt am 1. Mai cr. in gleicher Eigensch. zum Kadettenhause in Wahlstatt, Thielen, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 117, kom⸗ mandirt als Erzieher bei dem Kadettenhause zu Bensberg, tritt, unter Stellung à la suite des Regts., am 1. Mai cr. als Milit. Lehrer zum Kadettenhause in Plön, Lodemann, Pr. Lt. à la suite des Inf. Regts. Nr. 74, kommandirt als Erzieher bei dem Kadetten⸗ hause zu Oranienstein, tritt am 1. April cr. als Milit. Lehrer zum Kadettenhause in Plön über. v. Bogen, Hauptm. à la suite des Inf. Regts. Nr. 48 und Milit. Lehrer bei dem Kadettenhause zu Culm, zum 1. April cr. in gleicher Eigenschaft zum Kadettenhause in Oranien⸗ stein versetzt. v. Sausin, Pr. Lt. von der 2. Ingen. Insp., unter Stellung à la suite der Insp., Werner, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 18, unter Stellung à la suite des Regts., zum 1. April cr. als Milit. Lehrer zur Haupt⸗Kadettenanstalt versetzt. v. Schlieben, Sec. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 1, dessen ultimo März ablaufendes Kommando als Erzieher bei dem Kadettenhause zu Kulm bis auf Weiteres verlängert. v. Steuben, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 79, Worgitzky II., Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 16, Schimpff II., Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 117, vom 1. Mai cr. ab als Erzieher zum Kadettenhause in Kulm komman⸗ dirt. v. Glisczinski, Sec. Lt. vom Füs. Regt. Nr. 90 und kommandirt als Assist. der Comp. Chefs bei dem Kadettenhause zu Potsdam, tritt, unter Stellung à la suite des Inf. Regts. Nr. 61, am 1. Mai cr. in das Verhältniß als Militär⸗Lehrer bei demselben Kadettenhause über. Bruder, Pr. Lt. vom Infanterie⸗ Regiment Nr. 71, unter Stellung à la suite des Regiments, vom 1. Mai cr. ab als Assist. der Comp. Chefs zum Kadettenhause in Potsdam, Schütz, Sec. Lt. vom Füs. Regt. Nr. 90, v. Bur⸗ kersroda, Sec. Lt. vom 4. Garde⸗Gren. Regt., vom 1. Mai cr. ab als Erzieher zum Kadettenhause in Potsdam, Giese, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 17, vom 1. Mai cr. ab als Erzieher zum Kadettenhause in Wahlstatt, Vollbrecht, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 61, Fleck, Sec. Lt. v. Inf. Regt. Nr. 62, v. 1. Mai cr. ab als Erzieh. z. Kadettenhause in Bensberg, v. Davans, Sec. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 110, vom 1. Mai cr. ab als Erzieher zum Kadettenhause in Plön, Mejer, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 29, Kühnert, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 63, vom 1. Mai cr. ab als Erzieher zum Kadettenhaufe in Oranienstein kommandirt. v. Saldern, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 43, dessen ultimo März cr. ablaufendes Kom⸗ mando als Erzieher bei dem Kadettenhause zu Oranienstein bis auf Weiteres verlängert. v. Pritzbuer, Sec. Lt. von der Haupt⸗ Kadettenanstalt, zum Prem. Lieut., vorläufig ohne Patent, be⸗ fördert. Rosenhagen, Hauptmann und Compagnie⸗Chef vom 81 Regt. Nr. 61, zum Kadettenhause in Bensberg versetzt.

erstenberg, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 18, zum Hauptm. und Comp. Chef befördert. Seiler, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 111, dem Regt., unter Beförder. zum Überjähl.

des Inf. Regts. Nr. 21. Schultze⸗Klosterfelde, Pr. Lt. à la suite des Inf. Regts. Nr. 87, unter Belassung in ihrem Verhältniß als Mil. Lehrer bei dem Kadettenhause resp. zu Wahlstatt und Potsdam, zum Kadettencorps, à la suite desselben, versetzt. Vollrath, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 71, zum Pr. Lt, Gerlich, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 128, zum Hauptm. und Comp. Chef, Stolte, Sec. Lt. von dems. Regt., zum Pr. Lt. befördert. Behlau, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 128, unter Beförder. zum Pr. Lt. und unter Belassung in seinem Commando als Erzieher bei dem Kadettenhause zu Bensberg, à la suite des Regts. gestellt. Licht I., Sec. Lt. vem. Infanterie⸗ Regiment. Nr. 62, unter. Beförderung. zum Pr. Lt. und unter Belassung in seinem Commando als Erzieher bei der Haupt⸗Kadettenanstalt, à la suite des Inf. Regts. Nr. 59 gestellt. Keppel, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 53, unter Beförder. zum Pr. Lt. und unter Belassung in seinem Kommando als Erzieher bei dem Kadettenhaufe zu Potsdam, à la suite des Regts. gestellt. Graf zu Leiningen⸗Neudenau, Pr. Lt. vom Garde⸗Füs. Regt, mit ultimo d. Mts. von dem Kommando zur Dienstleistung bei den Gewehr⸗ und Munitionsfabriken entbunden. Lehmann, Pr. Lt. vom Füs. Regt. Nr. 35 und kommandirt zur Dienstleistung bei den Gewehr⸗ und Munitionsfabriken, unter Stellung à la suite des Regts., zum Direktions⸗Assistenten bei den gedachten Fabriken ernannt. Wilhelmy, Sec. Lt. vom Füs. Regt. Nr. 35, zum Pr. Lt. befördert. Peterssen, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 75 und kommandirt zur Dienstleistung bei den Gewehr⸗ und Munitionsfabriken auf ein Jahr, vom 1. April d. J. ab zur per⸗ manenten Dienstleistung bei den gedachten Fabriken kommandirt. Kupfer, Sec. Lt. vom Füs. Regt. Nr. 37, dessen Kommando zur Dienstleistung bei den Gewehr⸗ und Munitionsfabriken vom 1. April d. J. ab um ein Jahr verlängert. Reinhold, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 43, v. Fumetti, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 129, zur Dienstleist. bei der Gewehr⸗ und Munitionsfabrik in Spandau, v. Basedow, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 20, zur Dienstleist. bei der Gewehr⸗ und Munitionsfabrik in Erfurt, Sckeyde I., Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 23, zur Dienstleist. bei der Gewehr⸗ und Mu⸗ nitionsfabrik in Danzig, vom 1. April d. J. ab auf ein Jahr kom⸗ mandirt. 17. März. Frhr. Digeon v. Monteton I., Seec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 29, in das Inf. Regt. Nr. 75, v. Rauch I., Sec Lt. vom Ulan. Regt. Nr. 11, in das Ulan. Regt. Nr. 10, versetzt. 19. März. von der Lancken, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 82, unter Belassung in seinem Kommando als Erzieher bei dem Kadettenhause zu Bensberg in das Inf. Regt. Nr. 55, Ehrenberg, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 18, unter Belassung in seinem Kommando als Erzieher bei der Haupt⸗Kadettenanstalt, in das Inf. Regt. Nr. 113, Schaumann II., Sec. Lt. vom Inf. Regiment Nr. 31, in das Infanterie⸗Regiment Nr. 61, versetzt. Kaegler, Sec. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 5, in das Gren. Regt. Nr. 4, v. Rosenberg⸗Gruszezynski, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 61, unter Belassung in seinem Commando bei dem Festungs⸗ gefängniß in Spandau, in das Inf. Regt. Nr. 60, versetzt. 22. März. Prinz Ferdinand von Hohenzollern Durchlaucht, in der Armee und zwar als Sec. Lt. à la suite des 1. Garde⸗Regts. zu Fuß angestellt. Graf v. Lehndorff, Fürst Radziwill, Graf v. Waldersee, Gen. Lts. und Generale à la suite Sr. Majestät des Kaisers und Königs, Letzterer unter Belassung in dem Verhältniß als General⸗Quartiermeister, zu Gen. Adjut. Sr. Majestät des Kaisers und Königs ernannt. v. Kessel, Hautm. und persönl. Adjut. des Kron⸗ prinzen des Deutschen Reiches und Kronprinzen von Preußen Kaiserl. und Königl. Hoheit, zum Major befördert, wobei derselbe von dem Verhältniß à la suite des 1. Garde⸗Regts. zu Fuß ausscheidet und zu den Adjutantur⸗Offizn. übertritt. Frhr. v. Lyncker, Hauptm. und Comp. Chef vom 2. Garde⸗Regt. zu Fuß, unter Beförder. zum überzähl. Major und unter Belassung in seinem Kommando zur Dienstleistung bei dem Stabe der 4. Armee⸗Insp., dem Regt. aggregirt. v. Twardowski, Hauptm. vom 2. Garde⸗Regt. zu Fuß, zum Comp. Chef ernannt. v. Budritzki, Sec. Lt. von dems. Regt., zum Pr. Lt., vorläufig ohne Patent, v. Kodewalv, Hauptm. und Flügel⸗ Adjut. des Fürsten zur Lippe Durchlaucht, v. Palézieux⸗ Falconnet, Hauptm. und Flügel⸗Adjut. des Großherzogs von E1““ Königl. Hoheit, zu Majors, vorläufig ohne Patent, efördert. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, 14. März. Fritsch, Hauptm. und Comp. Chef vom Kadettenhause zu Bensberg, mit Pens. und der Uniform des Inf. Regts. Nr. 50, v. Stuckrad, Pr. Lt. à la suite des Feld⸗Art. Regts. Nr. 3, mit Pens. und seiner bisher. Uniform der Abschied bewilligt. 21. März. Lindow, Major z. D., zuletzt Ingen. Offiz. vom Platz in Colberg, unter Ertheilung der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Unif. des Ingen. Corps, mit seiner Pens. verabschiedet.

Königlich Bayerische Armee. Ernennungen. Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 21. März. Kellner, Oberst⸗Lt. und etatsmäß. Stabsoffiz. des Inf. Leib⸗Regts., v. Morett, Oberst⸗Ll. z. D., Vorstand der Militär⸗ Lehrschmiede, Hasler, Major und etatsmäß. Stabsoffiz. des 3. Feld⸗ Art. Regts., als Mitglieder, Zwickh, Major und etatsmäß. Stabs⸗ offiz. des 1. Schweren Reiter⸗Regts., Abel, Major u. Bats. Com⸗ mandeur im 1. Inf. Regt., Behe, Major des 3. Feld⸗Art. Regts. Haren, Major und Bats. Commandeur im 2. Inf. Regt., als Stell⸗ bertreter der Militär⸗Fondskommission für das Etatsjahr 1885/86 estimmt. Abschiedsbewilligungen im Beurlaubtenstande. 15. März. Hessel, Pr. Lt. des Beurlaubtenstandes der Eisenbahn⸗ Comp., Schilling, Sec. Lt. des Beurlaubtenstandes des 7. Inf. Regts., Rottmanner, Sec. Lt. des Beurlaubtenstandes des 13. Inf. Regts., letzteren beiden wegen beabsichtigter Auswand erung der erbetene Abschied ertheilt.

Kaiserliche Marine. .. Ernennungen, Beförderungen, Versetzungen ec. Berlin, 17. März. Kuhnke, Heider, Torpeder⸗Lts., zu Torpeder⸗ Kapitän⸗Lts., Stäb, Lüdtke, Gehl, Torpeder⸗Unter⸗Lts., zu Torpeder⸗Lts., Dreßler, Wudtke, Nitsch, Ober⸗Torpeder, Matz, Torpeder, zu Torpeder⸗Unter⸗Lts., befördert.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Bei Edwin Schloemp in Leipzig erscheint unter dem Titel „Die deutschen Kolonialgebiete“ ein kleines Sammelwerk über die deutschen Schutzgebiete, dessen erstes Heft die „Tagebuchbriefe eines jungen Deutschen aus Angra Pequena“ (1882 84) bilden. Der Verfasser, Walther Wegner, ist Beamter des Kaufmanns Lüderitz. Man sieht aus diesem Schriftchen, mit welcher Rührigkeit die deut⸗ schen Kolonisten in Lüderitzland vorgehen und wie es sogar in einzel⸗ nen Theilen der Kolonie gelungen ist, die Hottentotten an regelmäßige Arbeit und Feldbau zu gewöhnen. Allerdings wird gerade nach dieser Seite hin noch die schwerste Arbeit zu überwinden sein. Um so einträg⸗ licher ist dagegen der Handel mit Pferden, Ochsen und afrikanischen Landeserzeugnissen. Von einer der Stationen in Lüderitzland, Guibes sollen 2000 bis 3000 Stück Rindvieh und Pferde binnen Jahresfrift

Major, aggregirt. Raschke, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 111, zum bamn m. und Comp. Chef befördert. Gomlicki, Pr. Lt. à la suite!

nach Kapstadt zum Verkauf gesandt werden. An einer Reihe von

s⸗Anzeiger

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Orten im Lande sind große Viehstationen errichtet, und Angra Peguena mit seinen aus Eisen und Holz erbauten Lagerhäusern und 15„ gewährt von der Bay aus bereits einen ganz statt⸗ lichen Anblick. Die Hoheitszeichen des Deutschen Reiches sind Jeder⸗ mann sichtbar angebracht, und schwarzweißrothe Grenzpfähle bezeichnen die Grenze von Lüderitzland. Die kleine interessante Schrift ist auch mit hübschen Illustrationen ausgestattet.

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In der Provinz. Roman von Gräfin Baudissin. Gotha, Friedr. Andr. Perthes, 1884. Preis 4,40 Den Freunden einer nicht der bloßen Leselust dienenden, sondern zu weiterem Sinnen und Forschen anregenden Lektüre wird hier ein neuer Roman der durch ihr in gleichem Verlage erschienenes Werk „Wer ist der Held?“ als gediegene Unterhaltungsschriftstellerin schon bekannten Verfasserin dargeboten. Die Vorzüge, welche jene Arbeit auszeichneten, kommen hier in verstärktem 8 zur Geltung. Das Problem, welches die Verfasserin behandelt, ist das der Liebe. Aus übertriebener Fürsorge und aufopfernder Zärtlichkeit für den einzigen Bruder geht die Heldin des Romans die Ehe mit einem ehrenwerthen Manne ein, dessen warme Liebe sie nicht erwidern kann. Der Mann, der dies zu spät er⸗ kennt, sieht sich um sein Lebensglück betrogen und das eheliche Verhält⸗ niß gestaltet sich ähnlich dem in Ohnets „Hüttenbesitzer“ geschilderten. Neben diesem Ehepaar treten in dem Romane aber noch viele andere den Leser interessirende Personen auf, die der Verfasserin Gelegenheit geben, ihr Talent, psychologische Probleme zu stellen und zu lösen, zu bekunden, so der leichtlebige und doch charakterfeste von Narisch, das Schwesternpaar Oswald und deren sehr fein gezeichnete Stiefmutter u. A. Der Roman bevwegt sich in den höheren Gesellschaftskreisen, welchen die Konversation, die die Verfasserin besonders liebt, ent⸗ spricht. Schon die edle v von welcher der Roman getragen ist, wird ihm den Beifall jedes gebildeten Lesers sichern.

Barometerbuch zum Gebrauch der Seeleute. Nach der neuesten Ausgabe des „Barometer Manual for the use of Seamen“ des „Meteorological Office“ zu London aus dem Englischen übersetzt von W. v. Freeden. Mit 13 in den Text gedruckten Holzschnitten und 2 lithogr. Tafeln. Oldenburg 1885. Schulze'sche Hof⸗Buch⸗ handlung (A. Schwartz). Preis 3 (geb. 3 80 ₰). Im vor⸗ stehenden Schriftchen giebt sein Verfasser zunächst eine ziemlich aus⸗ führliche Beschreibung des Barometers und seiner Verwendun und handelt sodann in einzelnen Abschnitten vom Luftdru (von dem Zusammenhange zwischen den Veränderungen des Luft⸗ drucks und den Veränderungen des Wetters, dem Einfluß der Wärme auf den Luftdruck und der Vertheilung des Luftdrucks), sodann von den Veränderungen des Luftdrucks (den periodischen und den nicht⸗ periodischen), hierauf von den Winden, ihren Ursachen und der Ver⸗ theilung derselben, endlich von den Winden und Stürmen der ge⸗ mäßigten Zonen, sowie von den tropischen Stürmen. Den Schluß des Werkchens bildet in einem Anhange eine Tafel zur Berichtigung der Barometerstände für Temperatur.

In derselben Schulze’'schen Hofbuchhandlung zu Oldenburg erschien kürzlich das Schriftchen „Leben und Wirken des weiland Geh. Med.⸗Raths Dr. F. W. Beneke, Professor der Medizin in Marburg ꝛc. Biographische Skizze von Dr. med. C. Mettenheimer, Großherzogl. Mecklenb.⸗Schwer. Geh. Med.⸗Rath und Leibarzt,“ kl. 8. Preis 60 ₰. Im vorstehenden Werkchen liefert der Verfasser eine übersichtliche Schilderung von dem Leben und Wirken des sowohl durch seine Thätigkeit als Arzt als auch zugleich durch seine literarischen Leistungen auf dem Gebiete der medizinischen Wissenschaft hochverdienten, vor wenigen Jahren verstorbenen Dr. Beneke und zwar in der Weise, daß er zuerst eine chronologische Uebersicht über den Lebensgang Beneke’s giebt und am Schluß derselben sodann seine hauptsächlichsten Leistungen und seine wesentlichsten Charakter⸗ eigenschaften zu einem Bilde vereinigt. In einem Anhange läßt der Verfasser schließlich ein chronologisch geordnetes Verzeichniß sämmt⸗ licher Schriften Beneke’s folgen, welches vollständiger ist, als irgend eines der bisher veröffentlichten Verzeichnisse. Obwohl nur eine Skizze, ist die vorstehende Lebensbeschreibung und Charakteristik Beneke's gleichwohl interessant und wohl lesenswerth.

Von der vollständig umgearbeiteten und mit Abbildungen und Karten reich ausgestatteten 13. Auflage von Brockhaus' Kon⸗ versations⸗Lexikon sind vor Kurzem wiederum 6 Hefte, Hft. 140 145, erschienen. Dieselben führen den Text von „Khat“ bis „Krupp“ fort, enthalten, wie die früheren Hefte, viele interessante und lehrreiche, theils längere, theils kürzere, Artikel aus den ver⸗ schiedensten Wissensgebieten und enthalten außerdem 3 Karten (Kairo und die Pyramidenfelder, Karte der Kapstaaten, Konstantinopel) und 7 Abbildungen (Kochherde und Kochmaschinen, Krustenthiere, Katzen I und II, Kometen, Küstenbefestigung, Langhänder).

Ludwig Rosenthals Anti quariat in München hat soeben Katalog 41 ausgegeben. Derselbe enthält ein Verzeichniß der 6. Abth. der katholisch⸗theologischen Bibliothek, die in dem genannten Antiquariat vorräthig ist, besteht, wie die voraufgegangenen 5 Ab

theilungen, aus lauter lateinischen Schriften aus dem 15., 16., 17

und 18. Jahrhundert und reicht von Nr. 5408— 6868.