4 Uhr Nachmittags am 18. März der letzte Lebende, und da⸗ mit überhaupt 23 Mann aus dem westlichen Felde zu Tage gebracht waren. Die Gesammtzahl der im Ganzen lebend Ge⸗ retteten stieg hierdurch auf 51. Leider sind von denselben schon bald darauf 4 im Lazarethe verstorben
Die Aufsuchung und Bergung der Todten hat noch tage⸗ langer, ununterbrochener und hingebendster Anstrengungen bedurst, indem einestheils die über alles bekannte Maß hinausgehenden Zerstörungen in den Bauen die umfangreichsten Aufräumungsarbeiten und Vorrichtungen zur Wiederherstellung des gestörten Wetterzuges erheischten, andern⸗ theils die nur langsam abziehenden Nachschwaden und neue Ansammlungen schlagender Wetter die äußerste Aufmerksamkeit und Vorsicht geboten. In Folge dessen konnten denn auch die 3 letzten der 175 Leichen erst am 30. März aufgefunden werden.
Bis der regelmäßige Betrieb in der Grube wieder be⸗ ginnen wird, möchten wohl noch Wochen vergehen.
Eine vollständige Aufklärung über die Entstehung der in ihren Folgen so überaus traurigen Katastrophe wird wohl kaum jemals zu erlangen sein. Mag die Entzündung der Schlagwetter aus was immer für einer Ursache in einem der den Schächten zunächst gelegenen östlichen oder west⸗ lichen Bremsschachtfelder oder auch in den einfallenden Bauen unterhalb der ersten Sohle erfolgt sein, jedenfalls ist sie nicht, wie unter gewöhnlichen Verhältnissen zu erwarten gewesen wäre, eine lokale geblieben, sondern hat sich mit Blitzesschnelle fast über die ganzen Grubenbaue verbreitet. Es bleibt hier⸗ nach kein Zweifel, daß neben schlagenden Wettern der bei der großen Trockenheit der Grube überall der Luft beigemengte feine Kohlenstaub in verderblichster Weise mitgewirkt hat, nicht nur die Explosion weiter fortzutragen und zu verstärken, sondern auch durch die Bildung gewaltiger Massen kohlen⸗ “ Schwaden dieselbe um so verhängnißvoller zu ge⸗
alten.
Ueber die bei den Rettungsarbeiten von Beamten und Arbeitern gezeigte aufopfernde Hingebung und Ausdauer herrscht nur eine Stimme des Lobes, wie denn auch Se. Majestät der Kaiser und König Allen dafür die Aller⸗ höchste Anerkennung haben aussprechen lassen. Hunderte wackerer Männer waren von den Nachbarwerken herbeigeeilt, um in todesmuthiger Nächstenliebe und Pflichterfüllung ihr Leben einzusetzen zur Rettung der verunglückten Kameraden. Von den obersten Beamten herab bis zu den jüngsten Schlep⸗ alle haben ihre Schuldigkeit in reichstem Maße gethan.
uch die musterhafte Haltung der durch den Unglücksfall zu⸗ nächst betroffenen bergmännischen Bevölkerung der benachbarten Ortschaften verdient das höchste Lob.
Mit Einrechnung der nachträglich noch verstorbenen 4 Geretteten sind der erschütternden Katastrophe im Ganzen 179 Menschenleben zum Opfer gefallen, ein Unglück, wie solches die Geschichte des preußischen Bergbaues seither nicht gekannt hat. Die Verunglückten vertheilen sich auf 51 einzelne Ort⸗
schaften, von denen am stärksten die Orte Herresohr (36), Dudweiler (28), Fischbach (24) und Reimsbach (10) betroffen sind. Unter Betheiligung der Behörden, der benachbarten Grubenbelegschasten und der gesammten Bevpölkerungen wur⸗
deen die Verunglückten meist schon am 20. und 21. März mit
8 een Ehren in ihren Heimathorten zur letzten Ruhe estattet.
Fast 150 Familien betrauern in den Verunglückten ihre Stützen und Ernährer, 140 Wittwen die Gatten, über 400
Waisen die Väter. Wohl ausnahmslos befinden sich diese sämmtlichen Familien in nicht grade ärmlichen, aber auch nicht in vermögenden Verhältnissen; ein Bergmannshaus oder ein kleines Grundstück dürfte höchstens ihr Besitzihum bilden. Gleichwohl kann unter den Hinterbliebenen ein Nothstand für jetzt sowohl, wie für die Folge als ausgeschlossen bezeichnet werden. Dank den statutenmäßigen Leistungen der in durch⸗ aus befriedigender Vermögenslage befindlichen Saarbrücker Knavppschaftskasse, welche sofort mit Zahlung der Sterbegelder⸗ beträge von je 75 ℳ, sowie der höchstzulässigen Wittwen⸗ und Waisenunterstützungen eingetreten ist, Dank ferner den aus der Grubenkasse alsbald gewährten außerordentlichen
Unterstützungen, Dank endlich den durch die Gnade Sr.
Majestät des Kaisers, Ihrer Majestät der Kaiserin und zahl⸗
reicher edlen Menschenfreunde gespendeten reichen Geldmittel ist zur Zeit jeglicher Noth wirksam vorgebeugt. Aber auch für die Folge wird die stoatliche Verwaltung, wie dies bereits
der Herr Minister der öffentlichen Arbeiten ausdrücklich im Landtage erklärt hat, als Arbeitgeber im Verein mit der Knappschaftskasse sich im vollsten Maße und weitesten Um⸗ fange der Hinterbliebenen annehmen und ihnen wenigstens meteriell den Verlust des Ernährers so wenig wie möglich fühlbar zu machen suchen. Daß hierdurch den so anerken⸗ nenswerthen Bestrebungen der privaten Wohlthätigkeit nicht entgegengetreten wird und auch nicht entgegengetreten werden soll, dürfte selbstverständlich sein.
8
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8 Ueber die Feier des siebenzigsten Geburtstages des Reichskanzlers Fürsten von Bismarck liegen ferner Berichte vor aus: Darmstadt, Kiel, Göttingen, Elberfeld, Dresden, Meißen, Lissa, Gottesberg, Bunzlau, Oels, Schweidnitz, Habelschwerdt, Pleß, Oppeln, Wohlau, Stuttgart, Oldenburg, Bremerhaven, Mainz, Ha⸗ genow, Ludwigslust, Güstrow, Rostock, Neubranden⸗ burg, Schwerin und Görlitz.
„Seit Donnerstag sind, wie die „N. A. Z.“ mittheilt, dem Reichs⸗ kanzler über 2100 Gratulationsschreiben zugegangen. An Telegrammen liefen am 1. April 2322 ein, die zusammen 76 773 Worte enthielten.
In der Ausstellung des Künstlervereins wird der Platz, den bis vor Kurzem Payers „Bai des Todes“ innehatte, jetzt aber⸗ mals von einem bemerkenswerthen Werk eines zum ersten Mal auf⸗ tretenden Künstlers, der „Predigt des Jeremias“ von Lieberg in Düsseldorf, eingenommen. Daß der Maler ein Schüler Ed. von Gebhardts ist, verräth sich mehr noch in der Palette als in der Auf⸗ fassungsweise des ansehnlichen Bildes, das von einem ebenso ernsten wie füchtigen Talent Zeugniß giebt und 8” des verhältnißmäßig geringen Maßstabs der Figuren doch die Bedeutsamkeit des ge⸗ schilderten historischen Vorgangs zu vollem und wuchtigem Aus⸗ druck bringt. In dämmernder Abendstunde läßt der Prophet das versammelte Volk seine warnende Stimme hören. Auf den hoben, eine breite Pattform bildenden Vorbau einer weiß schimmernden palastartigen Architeklur herausgetreten, redet er, im weißen Gewand aufrecht dostehend, mit erhoben vorgestreckten Händen auf die zu seinen Füßen sich drängende Menge ein, indeß hinter ihm, aus dem offenen Portal des Gebäudes scheu hervorlugend, nabe Angehörige mit angstvoller Spannung sein Beginnen verfolgen. Der Eindruck, den seine Worte auf das Volk hervorrufen, spiegelt sich in einer reichen Skala mannigfach wechselnder Empfindungen, hier in ruhig prüfendem Zuhören oder in kalter, verächtlicher Gleichgultigkeit, dort in verbittertem, finsteren Trotz oder in erregter Wuth, die zu den am Boden liegenden
Steinen greift, um den lästigen Prediger zum Schweigen zu Als Vertreter dieser Stimmungen heben sich aus den zusammen⸗ gescharten Gruppen nicht wenige trefflich gelungene Typen hervor, die ein eindringendes psychologisches Studium beweisen, während zugleich das Volk als Ganzes in seiner ungezwungen sich ergebenden Bewegung meisterlich charakterisirt ist, und die landschaftliche Scenerie mit dem Blick auf die fernen Höhen und die im Mittelgrund in die abendliche Dämmerung aufragenden weißen Häuser der Stadt den Eindruck des Bildes wirkungsvoll steigern. Am unver⸗ kennbarsten aber offenbart sich das Talent des Künstlers in der unge⸗ wöhnlich markigen Gestalt des Jeremias, die zwar in ihrer auf den ersten Anblick vielleicht mehr an einen arabischen Vorbeter als an den jüdischen Propheten erinnernden Erscheinung der allgemeinen Vorstellung wenig entsyrechen mag, in ihrer beredten Haltung jedoch den ernsten Eifer des Mannes, die volle Ueberzeugtheit von seinem inneren Beruf zu lebendigstem Ausdruck bringt und sowohl durch die Kraft der Charakteristik wie auch in rein malerischer Hinsicht die ganze Komposition thatsächlich beherrscht.
Eine fleißig durchgeführte A beit idealen Genres in Figuren von etwa zwei Dritteln natürlicher Größe, die Schilderung einer Scene des antiken Dionysoskultus von A. Geiger, läßt in der auf reiche koloristische Wirkung ausgehenden Farbe, die bei allem Aufwand doch ohne Kraft und Energie des Tons bleibt, und ebenso in den Ge⸗ stalten des Bildes, in der Statue des Gottes und in den Nymphen, die ihm musizirend und thyrsusschwingend ihre Huldigung darbringen, an charaktervoller Haltung zu viel zu wünschen übrig, um den Be⸗ schauer lebhafter interessiren zu können. Eine sehr erfreuliche Leistung ist dagegen ein ziemlich ansehnliches Schlachtenbild von G. Koch, der sein Talent auf diesem Gebiet wiederholt in kleineren mili⸗ tärischen Scenen verschiedenster Art bewiesen hat und sich hier auch der Lösung der größeren Aufgabe nach jeder Seite hin gewachsen zeigt In einer Episode aus der Schlacht von Vionville schildert er die erfolgreich abgewiesene Attake französischer Kürassiere auf preußische Infanterie, deren Reihen sich in fast gerader Linie in das Bild bineinschieben, während die herangejagten feindlichen Reiter, deren Ansturm bereits gebrochen ist, in wilder Unordnung zurück⸗ prallen und sich zur Flucht wenden. In die dargestellte Situation mitten hineinversetzend, zeichnet sich das Bild durch packende Lebendig⸗ keit der Schilderung, durch sichere Schärfe der Beobachtung von Roß und Reiter in den komplizirtesten Bewegungsmotiven und vor Allem durch die schlichte, auf jedes künstlich gesteigerte Pathos verzichtende Charakteristik der Angreifenden sowohl wie der den Angriff abwehrenden preußischen Truppen aus. In der Frische des Tons und der Farbe beweist es eine durchaus moderne, frei von aller Konvention der Natur selber unbefangen ins Auge blickende malerische Anschauung.
Ein von Seemann ausgestelltes lebensgroßes Porträt Sr. Maäajestät des Kaisers in ganzer Gestalt, die, ruhig dastehend, nur wenig zur Seite gewandt und den Helm in der gesenkten Rechten haltend, sich in der Uniform des Generals der Infanterie von einem dunklen Fond plastisch abhebt, vere’nigt gediegene Durchführung mit reicher und kräftiger malerischer Wirkung; nur der etwas unleben⸗ dige finstere Ausdruck des Kopfes erscheint kaum völlig charakte⸗ ristisch. Von gleicher malerischer Tüchtigkeit ist desselben Künstlers Porträtkopf eines blonden Kindes, während die Porträts von F. Encke und von Wichgraf kaum auf der Höhe früherer Leistungen beider Maler stehen Unter den Studienköpfen der Ausstellung verdient der eines kleinen Mädchens von eigenartig individuellem Gepräge der Züge und feinem koloristischen Effeet von Breitbach, der einer kleinen Ventianerin mit rother Kappe auf dem dunklen Haar von Eugen Blaas und der eines alten Mannes im Kostüm und Charakter des 16. Jahrhunderts von Bader hervorgehoben zu werden, der in Auffassung, Vortrag und Farbengebung das Experiment, die Malweise jener Zeit getreu zu reproduziren, mit nicht gewöhn⸗ lichem Geschick durchführt.
„An lebensgroßen Studienfiguren in genreartiger Auffassung feblt es in der Ausstellung so wenig wie an Genrescenen kleineren Maß⸗ stabes; doch hebt sich kaum eine dieser Arbeiten aus ihrer Umgebung bemerkenswerther hervor. Ein sehr charakteristisches Bildchen von H. Lessing, eine Gruppe von Studenten, die sich an einem heißen Sommertage auf einer Partie verlaufen haben und nun bei einer dumm und verlegen dreinblickenden Bauerndirne nach dem richtigen Wege fragen, sowie die Gruppe zweier in später Nachmittagsstunde am Strande des grünlich wogenden Meeres promenirenden Damen von H. Gude fallen bereits mehr oder weniger in das Gebiet der Landschaft, und mehr noch gilt dies von zwei „Motiven aus War⸗ schau“, die F. Gierymski außer der Halbfigur einer mit unge⸗ schminktem Realismus wiedergegebenen jüdischen Obsthändlerin der⸗ selben Gegend ausstellte. Beide Bilder sind in der charaktervollen Auffassung und Herausgestaltung des individuellen Charakters der dargestellten Scenerien, in die sich scharf beobachtete Staffagen von höchster Lebendigkeit bei kleinstem Maßstab der Figuren einfügen, in der Prägnanz und Feinheit der Zeichnung, in der dabei freien und sicheren malerischen Behandlung und in der Kraft und Wahrheit des Tons als unverkennbare Proben eines über das Gewöhnliche weit hinausgehenden Talents der aufmerksamsten Beachtung werth. Hier wie dort ist es eine bei aller simplen Reizlosigkeit doch pittoreske und durch die eigenartige Stimmung von Licht und Luft umsomehr fesselnde Partie des Flußufers mit den auf dem Wasser liegenden Kähnen, die der Maler in abendlicher Beleuchtung schildert. Auf dem einen Bilde breitet sich eine nebelig kühle, feuchte Luft mit grau den Himmel streifendem Gewölk über das allmählich einschlafende gleich⸗ mäßige Treiben des Flußhafens; in dem anderen, noch meisterhafteren heben sich, hier und da über das Ufer vertheilt und in der durch⸗ sichtig klaren Luft plastisch areifbar dastehend, die Figuren polnischer Juden, die aus den in der Hand gehaltenen Büchern ihre Gebete ab⸗ lesen, von dem gelblichen Abendhimmel ab, und wie diese Staffage an sich ein Bild von ebenso originellem wie charakteristischem Ge⸗ präge ergiebt, so steigert sie zugleich den packenden Eindruck der Weiträumigkeit, den die sich tief in das Bild hineinschiebende Land⸗ schaft hervorruft.
Von Flickel bietet die Ausstellung eine treffliche „Dorfpartie bei Prerow“ sowie eine größere Partie des Berliner Thiergartens aus der Gegend der Rousseau⸗Insel, die in der Wiedergabe des die Zweige durchleuchtenden, mit den Schatten spielenden Sonnenlichts nur etwas freudiger und weniger schwärzlich im Ton zu wünschen wäre, von V. Ruths eine Partie aus der Holsteiner Au, die frischer und weniger trocken wirkt als manches andere neuere Bild des Künstlers, sowie ein großes Waldinterieur, das allerdings im Ton etwas trüb und schwer gerathen ist, von Freudemann eine desto frischer und saftiger ge⸗ stimmte Schilderung der originellen Dorfscenerie von Tölz an der Isar in silberig grauer, die Ferne dunstig umschleiernder warmer Sommerluft, von Hermes neben einer kleinen westfälischen Landschaft eine ansehnliche „Abendstimmung“ von geschlossenem poetischen Effekt und von ruhig und harmonisch abgewogener Kompo⸗ sition der Scenerie, der unter dunklen Baumgruppen halb versteckten Hütte, die sich von dem klaren, allmählich in leichte Bewölkung über⸗ gehenden Abendhimmel abhebt. Neben Landschaften von Koken, Rasmussen, Sturm, Breitbach u. A., neben einem Wiesengrund mit weidenden Kindern von Stuhlmüller und einem Stillleben aus einem Päonienstrauß vor einem tief und schön getönten Vorhang, in welchem Jacob eine sehr vornehme koloristische Wirkung erzielt, sind dann endlich noch zwei meisterliche Landschaften von Berninger und Willroider zu nennen. Des Ersteren „Mondaufgang an der norwegischen Küste“ fesselt nicht blos durch die malerische Scenerie des in das Flsgestade eingebetteten Dorfes mit seinen dicht zusammengedrängten Dächern der Kirche und Mühle, den niedrigen Baumgruppen und den bunt blühenden Vorgärten, sondern mehr noch durch die Feinheit, mit der das silberne Licht des über „dem Meer still und groß auftauchenden Mondes und die landeinwärts noch über die Landschaft gebreitete Beleuchtung des letzten klaren Abendscheins inein⸗ ander verschmelzen. Die staltliche Komposition von Will⸗ roider, die ein Motiv von der Riviera di Ponente in feiner
grauer, freskoartiger Tenstimmung behandelt, imponirt dagegen vor
bringen.] allem durch die be
v 1““ 8
i eingehendem Studium des Details doch mit vollen Kraft auf das Ganze gerichtete ernste und große Auffassung des land⸗ schaftlichen Charakters, der in dem breithingedehnten Ufer, 2 den starr aufragenden, bewaldeten Fe sen zur Rechten und in der weißlich be⸗ wölkten Luft in seiner ruhigen, stolzen Geschlossenheit zu vollendetem Ausdruck gelangt.
Mit dem zweiten Osterfeiertage nimmt die diesjährige Renn⸗ saison ihren Anfang. Die Bahn des Vereins für Hindernißrennen zu Charlottenburg eröffnet den Reigen am 6. d. Mts. und werden dem ersten Renntage sich dann weitere Rennen des Früh⸗ jahrs Meeting am 12, 19. 20. und 26. anschließen, während das Frühjahrs⸗Meeting auf der Rennbahn zu Hoppegarten erst am 3 11., 17. und 25. Mai abgehalten wird, zu welcher Zeit (10. 14 16. und 31. Mai) allerdings auch in Charlottenburg Rennen ah⸗ gehalten werden. Die Bahn des Vereins für Hindernißrennen in Charlortenburg ist während des Herbstes und des Frühjahrz wesentlichen Verbesserungen unterzogen worden, welche sich wäh⸗ rend der vorjährigen Rennsaison als wünschenswerth herausgestellt haben. — Am zweiten Osterfeiertag werden Konkur⸗ renzen gelaufen werden, welche sämmtlich zahlreiche Anmel⸗ dungen aufweisen. Zu dem Eröffnungs⸗Rennen um den Silbernen Humpen, einem Herren⸗Jagd⸗Rennen, sind 14 Pferde an⸗ gemeldet. Das Spreewald⸗Hürden⸗Rennen um den Preis von 1000 ℳ, zu dem die Nennungen noch nicht geschlossen sind, weist bis jetzt 11 Unterschriften auf. Das Veilchen⸗Rennen, ein Offi⸗ zierreiten um den Preis von 700 ℳ, haben 15 Pferde angenommen zu dem Versuchs⸗Jagdrennen, einem Herrenreiten um den Preis von 1000 ℳ, sind die Unterzeschnungen noch bis zum 4. d. M offen, es sind jedoch schon jetzt 8 Pferde zu demselben angemeldet. Das Sweepstakes⸗Handicap⸗Hürdenrennen endlich um den Preis von 500 ℳ vom Verein und 100 ℳ von jedem Theil⸗ nehmer hat 17 Unterschriften gefunden, so daß im Allgemeinen zu den einzelnen Konkurrenzen eine zahlreiche Betheiligung zu erwarten ist Die Rennen beginnen Nachmittags 2 ½ Uhr. Die Verbindungen zur Bahn sind dieselben wie früher.
„Brüssel, 4. April. (W. T. B.) Wie der „»Indspendance Belge“ aus Charleroi gemeldet wird, hat gestern in einer Kohlengrube in Marcinelle eine Explosion schlagender Wetter statt⸗ gefunden, durch welche 18 Personen getödtet wurden.
St. Petersburg, 4. April. (W. T. B.) Aus Kertsch wird gemeldet: Der ampfer „Mariupol“ ist mit einigen 30 Personen, darunter auch Passagiere, im Asowschen Meere untergegangen. Nur ein Passagier wurde gerettet.
Im Deutschen Theater geht am Sonnabend, den 11. d. M. das fünfaktige Lustspiel „Fesseln“ von Scribe neu in Scene, Außerdem bringt das Repertoire der nächsten Woche Wieder⸗ holungen von „Prinz Friedrich von Homburg“, „Der Probepfeil“ und „Hamlet“. Morgen, Sonntag, wird „Don Carlos“ gegeben.
Das Residenz⸗Theater errang mit der letzten, am Donnerstag zur Aufführung gelangten, Novität „Der Kernpunkt“ Schwank in 4 Akten von E. Labbiche, bearbeitet von A. Gerstmann, wieder einen recht schönen Erfolg. Die beiden ersten Akte waren weniger wirkungsvoll, weil die Exposition des Stückes etwas in die Länge gezogen ist, aber nach den beiden letzten Aufzügen war der Beifall einheitlich und glänzend. Den Inhalt des Stückes bildet der heftige Kampf zweier Mütter um einen reichen Junggesellen, den jede an ihre Tochter fesseln möchte; der Kernpunkt ihrer Bemühungen liegt in der Million, welche der junge Mann sein eigen nennt. Das Stück ist äußerst geschickt und effektvoll auf⸗ gebaut; einzelne Szenen sind von einer überwältigenden Komik und der Dialog sprüht von Geist und Humor. Dabei sind die einzelnen feinen Züge der Charaktere meisterlich der Natur abgelauscht, so daß das Lustspiel sich als ein im Einzelnen und Ganzen ansprechendes Lebensbild darstellt, welches einer erheiternden und anheimelnden Wirkang sicher ist. Gleich im ersten Akt hatte die Wiedergabe eines „jour fixe“ bei einem früheren Cafeétier eine köstliche Wirkung; die Langeweile der vornehm geputzten Gäste, die beängstigenden und doch stets erfolglosen Bemühungen des Wirthes, Leben und Unterhaltung in die Gesellschaft zu bringen, die sich auf allen Gesichtern wiederspfegelnde Langeweile und mancherlei andere komische Einzelheiten von überzeugender Wahrheit und Naturtreue regten die Heiterkeit in wohlthuender Weise an. Die Darstellung freilich er⸗ freute sich desselben uneingeschränkten Lobes. Hr. von Hoxar (Mau⸗ rice) ist in der Verkörperung der vornehmen, etwas flatterhaften Bonvivants Meister und bewies seine Kunst auch in diesem Falle. In der Rolle eines alten gemühtlichen „Notars Du⸗ plan“ entwickelte Hr. Pansa einen köstlichen Humor, so daß schon sein Erscheinen jedes Mal heiteres Wohlbehagen verbreitete. Der eingebildete, blasirte Verschwender (Lajouchère) wurde von Hrn. Wallner recht glücklich dargestellt und trug zu der Erhöhung vieler heiterer Episoden kräftig bei. Die Rollen der jungen Maͤdchen, für welche die Mütter so opfermüthig kämpfen, wurden von den Damen Wismar (Berthe) und Daman (Lucie) liebens⸗ würdig und anmuthig durchgeführt. Die rivalisirenden Mütter fanden in Fr. Wank (Katherine) und Frl. Norden (Henriette) sehr geeignete Vertreterinnen. Die Darsteller wurden nach jedem Akte lebhaft gerufen und auch Hr. Direktor Anno mußte auf allseitiges Verlangen mehrfach auf der Bühne erscheinen. In der That hat auch er sich um den Erfolg durch vortreffliche Insceni⸗ 88 und prächtige Ausstattung des Stücks wesentlich verdient ge⸗ macht.
Mr. Stuart Cumberland ist zurückgekehrt und wird morgen (Sonntag), Abends 8 Uhr, im Krollschen Königssaale eine neue Séance veranstalten. Das Programm ist diesmal um so an⸗ ziehender, als es nur neue Produkti nen umfaßt. Mr. Cumberland giebt diesmal nur diese einzige Söance.
Am zweiten Osterfeiertag findet das erste der bereits angekündigten Concerte der Frau Amalie Joachim statt, während Ende der Woche Eduard Strauß mit seiner Wiener Kapelle in demselben Saale zum ersten Male concertiren wird.
8 „Noch 10 Tage und „»Gasparone“ verschwindet vom Zettel des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters, um Audrans indi⸗ scher Ausstattungsoperette „Der Großmogul⸗ Platz zu machen. In demselben Grade als die Proben zu dieser Novität fortschreiten, kompletirt sich auch das Ausstattungsmaterial. Die Dekorationen aus den Ateliers der renommirten Wiener Meister Kautskvy, Brioschi und Burghardt sind bereits eingetroffen und werden in ihrer stilvoll glänzenden Durchführung einen farbenprächtigen Rahmen zu Audrans graziösem Werke abgeben. Die Requisiten sind originell. Auch das Ballet ist bereits in vollster Probirthäͤtigkeit, so daß nach Ostern der Direktor Fritzsche zu den gemeinsamen Schlußproben schreiten kann.
Im Belle⸗Alliance⸗Theater bleibt Görners Lustspiel „Amerikanisch“ für die Feiertage ununterbrochen auf dem Repertoire. — Hr. Direktor Wolf hat übrigens bereits eine Novität, das fünf⸗ aktige Schauspiel „Marguerite; von Koppel⸗Ellfeld, welches in jüngster Zeit am Hoftheater in Dresden vielen Erfolg hatte, zur Auf⸗ führung angenommen.
11“
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. Elsner. Sieben Beilagen
Eteckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. [464]
den dane 2n b892 werden als erledigt zurückgenommen:
terin, 25 /10. 1882,
8
Hu.“
üis
X. sInserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl.
Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers:
Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
chen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußisch
Berlin, Sonnabend, den 4. April
8 18.
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufge bote, Vorladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
R.
6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. . 8. Theater-Anzeigen.
9. Familien-Nachrichten.
1885.
——-—
Deffentlicher Anzeiger. —
† 5. Industrielle Etablissements, Fabriken und
Grosshandel.
“
In der Börsen A.
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein
& Vogler, Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren
G. L. Daube & Co., E. Schlotte,
Annoncen⸗Bureaux. &
beilage.
—
5
3 n die nachstehend aufgeführten Personen ben bemerkten Zeiten erlassenen Steck⸗
röhling, Friedrich Schneider, 13/4. 1882, ) Ferb eenne Schlachter, 25./5. 1882, 3) Schilling, Tischler, 3./6. 1882, 4) Fischer, Carl, Restaurateur, 15,/7. 1882, 5) Fischer, Carl, Restaurateur, 21./7. 1882, 6) Ludewig, Otio, Schuhmacher, 29./8. 1882, 7) Larsch, Miquel, Studiosus, 7./9. 1882, 8) Hamm, Adam, Zimmermann, 9/9 1882, 9) Homann, Marie, unverehel., 12./9 1882, 10) Rendt, Adolf, Former, 20./9. 1882, 11) Diers, Friedrich, Maurer, 11./10. 1882, 12) Zeidler, Carl, Former, 16./10. 1882, 13) Köhler, Conrad, Bäckergesell, 20./10. 1882, 14) Rohrmann, Bertha, unverehel., 23./10. 1882, 15) Starke, Ida, Dienstmagd, jetzt Fabrikarbei⸗
Paul, Gymnastiker, 31./10. 1882, 17) Warnecke, August, Arbeiter, 11./11. 1882, 18) Aigringer, Marie, unverehel., 11./11. 1882, 19) Aigringer, Marie, unverehel., 20./1. 1883, 20) Walter, Johann, Former, 3./1. 1883,
21) Vogel, Ernst, Former, 12./1. 1883,
22) Behme, Hermann, Maurer, 25./1. 1883,
23) Kranz, Wilhelm, Arbeiter, 26./1. 1883,
24) Feuer, Ehefrau des Arbeiters, Dorette, geb.
Niemann, 12 /2. 1883,
25) Schenk, Heinrich, Maurer, 6./2. 1883, 26) Lampe, Fritz, Dienstknecht, 20./3 Braunschweig, den 1. April 1885. Herzogliches Amtsgericht. Weigel. 88
16) Petron,
65813 Oeffentliche Ladung. b In he Untersuchungssache gegen Frankel und Ge⸗ nossen — J. Ic. 920 84 — werden nachstehende Personen:
1) der Kaufmann Richard 15. Februar 1861 zu Berlin, 2) der Zauberkünstler Leopold Carl Bernhard Fietz, am 29. Juli 1861 zu Berlin geboren,
3) Julius Sigismund Fränkel, am 3. November 1862 zu Berlin geboren,
4) Paul Georg Emil Fischer, am 26. Februar 1862 zu Berlin geboren,
5) Carl Fraunke, am 4. November 1862 zu Ber⸗ lin geboren,
6) Hermann Wilhelm Carl Rudolf Friedrichs, am 26. September 1862 zu Berlin geboren,
7) Franz Gustav Adolf Franke, am 14. Sep⸗ tember 1863 zu Berlin geboren,
8) Joachim Casper Wilhelm Fernholz, 15. Juni 1863 zu Berlin geboren,
9) Richard Robert Hermann Fietz, am 20. Sep⸗ tember 1863 zu Berlin geboren, 10) Kaufmann Johannes August Waldemar Grams, am 9. April 1859 zu Berlin geboren, 11) Bäckergeselle Gustav Edwin Arthur Grunow, am 29. Dezember 1860 zu Berlin geboren, 12) Theodor Friedrich Ernst Goetze, am 20. No⸗ vember 1861 zu Berlin geboren, 13) Carl Friedrich Hermann Gentz, am 22. Ok⸗ tober 1861 zu Berlin geboren, 14) Wilhelm Carl Gustav Gehrt, am 19. Fe⸗ bruar 1861 zu Berlin geboren, 15) Wilhelm August Richard Gang, am 30. Juni 1861 zu Berlin geboren, 16) Friedrich Carl Siegfried Eugen Gruner, am 12. Mai 1861 zu Berlin geboren, 17) Franz Michael August Galonsky am 29. Ok⸗ tober 1861 zu Berlin geboren, 18) Hermann Heinrich Adolf Gericke, am 27. Dezember 1861 zu Berlin geboren, 19) Kaufmann August Paul Robert Hoppe, am 22. April 1861 zu Berlin geboren, 20) Arbeiter Paul Albert Emil Hildebrand, am 20. Juni 1861 zu Berlin geboren, 21) Gymnastiker Franz Richard Carl Herzog, am 20. Juni 1861 zu Berlin geboren, 8 22) Conrad Ernst Wilhelm Heuser, am 6. März
1862 zu Berlin geboren, b
23) Georg Robert Bruno Haase, am 3. März 1862 zu Berlin geboren,
Fränkel, geboren am
am
24) Franz Friedrich Alfred Heyne, am 29. August
1862 zu Berlin geboren,
25) Alfred Heinrich Carl Hermann Heyne, am
12. März 1862 zu Berlin geboren,
26) Otto Ernst Carl Heinrich, am 16. Juni
1862 zu Berlin geboren,
27) Carl Albert Hermann Hackbarth, am 11.
Juni 1862 zu Berlin geboren, 1862 zu Berlin geboren, 1862 zu Berlin geboren,
zu Berlin geboren,
32) Paul Emil Carl Heisig, am 15. Januar
1863 zu Berlin geboren,
33) Adolf Albert Otto Herrmann, am 27. Juni
1863 zu Berlin geboren,
34) Hans Carl Radolf Hilpert, am 22. März
1863 zu Berlin geboren, Johann Friedrich Max Hammer, am 21 November 1863 zu Berlin geboren,
36) Sebastian Eduard Jacoby, am 17. Ma
1862 zu Berlin geboren, 1862 zu Berlin geboren, 1862 zu Berlin geboren,
August 1862 zu Berlin geboren,
28) Ludwig Carl Herrmann, am 12. Januar 29) Otto Julius Hartung, am 26. Oktober 30) Richard Paul Herrmann, am 27. September
1842 zu Berlin geboren, 31) Albert Max Hoffmann, am 2. Mai 1862
37) Carl Ferdinand Hermann Jahn, am 9. De⸗ ember 1862 zu Berlin geboren, 38) Arthur Emil Paul Juckert, am 4. August
39) Robert Carl Paul Jandernal, am 20. März 40) Moses Wolf Jeserbohm, am 25. Oktober 41) Gottlieb Paul Hermann Jaeschke, am 24.
42) Carl Gustav Adolf Jaenicke, am 13. Ja⸗
nuar 1863 zu Berlin geboren,
43) Seefahrer Rudolf Alfred Hugo Kleemann,
am 7. Juni 1858 zu Berlin geboren,
44) Schmied Theodor Emil Robert Köhler, am
16. November 1860 zu Berlin geboren,
45) Handelsmann Friedrich Wilhelm Albert
Krauspe, am 4. Mai 1860 zu Berlin geboren,
46) Glaser Karl Johann Paul Kronreich, am
17. Mai 1860 zu Berlin geboren,
47) Kellner Eugen Georg Rudolf Köhler, am 14. Oktober 1860 zu Berlin geboren,
48) Buchbinder Paul Richard August Carl Ernst Krebs, am 19. April 1860 zu Berlin ge⸗ boren,
49) Bäcker Gustav Theodor Georg Krebs, am 2. Februar 1860 zu Berlin geboren,
50) Hausdiener Karl Gustav Emil Körber, am 13. Februar 1861 zu Berlin geboren,
51) Gustav Karl Wilhelm Knoblauch, am 19. Dezember 1861 zu Berlin geboren,
52) Arbeiter Carl August Kortmann, am 24. Juli 1861 zu Berlin geboren,
53) Commis Friedrich Wilhelm Krautschun, am 26. Oktober 186] zu Berlin geboren,
54) Maurer Adolf Friedrich Ludwig Kuschke, am 1. September 1861 zu Berlin geboren, 1 55) Friedrich Robert Kurzmann, am 3. April 1862 zu Berlin geboren,
56) Karl August Max Krüger, am 29. August 1862 zu Berlin geboren, 8
57) Rudolf Ferdinand Wilhelm Krüger, am 20. November 1862 zu Berlin geboren, 8 58) Alfred Wilhelm Friedrich Köhn, am 9. Ja⸗ nuar 1862 zu Berlin geboren, 59) Klempner Friedrich August Klein, am 26. Fe⸗ bruar 1862 zu Berlin geboren, 60) Emil Ernst Wilhelm Krause, am 29. Sep⸗ tember 1863 zu Berlin geboren, 61) Franz Gottlob Krüger, am 1. November 1863 zu Berlin geboren,
62) Schlosser Friedrich Wilhelm Hermann Voß⸗ am 6. Oktober 1863 zu Sinzlow, Kreis Greifenberg, eboren, f 63) Brauer Friedrich Gustav Bruno Max Petzold, am 8. Januar 1862 zu Auras Burglehn, Kreis Wohlau, geboren. 64) Arbeiter Ernst Hermann Wilhelm Beusterin, am 20. August 1862 zu Anclam geboren, 65) Kellner Carl Friedrich Wilhelm Hoferichter, am 12. Mai 1861 zu Kl. Peterwitz, Kreis Militsch, eboren, 8 66) Kaufmann Carl Friedrich Ferdinand Cunow, om 3. Februar 1861 zu Berlin geboren, 8 67) Leistenschneider Gottwald Albert Oscar Müller, am 30. August 1860 zu Liegnitz geboren, 68) Friedrich Jacob Hinzer, am 30. November 1861 zu Freiheit Rössel geboren, 69) Kaufmann Albert Carl Richard Beng, am 19. Oktober 1862 zu Zülzefitz, Kreis Regenwalde, geboren, 70) Tischler Carl Hermann Lange, am 11. Ja⸗ nuar 1860 zu Nienburg a. S., Kreis Bernburg, ge⸗ boren, 71) Bildhauer Max Hugo Hermann Bachmann, am 77. Februar 1860 zu Braunschweig geboren, 72) Johann Florian Laffert, am 5. März 1860 Leibitsch, Kreis Thorn, geboren, 73) Johann Friedrich Wilhelm Nagel, am 4. Ja⸗ nuar 1863 zu Hoelkenwiese, Kreis Bublitz, geboren, 74) Buchbinder Otto Adolf Robert Wille, am 14. Mai 1862 zu Seefeld, Kreis Nieder⸗Barnim, eboren, 8 75) der Seconde⸗Lieutenant der Landwehr⸗Infan⸗ terie, Kaufmann Paul Heinrich Richter, am 4. Fe⸗ bruar 1851 zu Hohenleuben, Fürstenthum Reuß j, L.,
geboren,
ämmtli 1— sämrnec oder Aufenthaltsort Berlin gewesen ist,
uldigt: W und zwar ad 1 bis 74 als Wehrpflichtige in der Absicht sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß entweder das Bundesgebiet verlassen, oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu
8 haben, Vergehen strafbar nach §. 140 ad 1 Reichs⸗Straf⸗ buchs,
24 98 als Offizier 85 beurlaubten Standes ne Erlaubniß ausgewandert zu sein, 1 2 strafbar nach 140 ad 2 Reichs⸗
See . eselben werden au 8
den 11. Juli 1885, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer II. des Königlichen Land⸗ gerichts I. bier. d. 12, 1 Treppe, Saal 49, auptverhandlung geladen.
zur e eeseshehse Ausbleiben werden dieselben sauf Grund des §. 472 der Reichs⸗Straf⸗Prozeß⸗ Ordnung von den nachstehenden Behörden über
zu
Die Erklärungen sind erfolgt: bezüglich der Angeklagten:
ad 1 — 61 Ersatz⸗Kommission zu Berlin,
ad 62 Ersatz⸗Kommission zu Greifenhagen,
ad 63 Ersatz⸗Kommission zu Wohlau,
ad 64 Ersatz⸗Kommission zu Anclam,
ad 65 Ersatz⸗Kommission zu Militsch,
ad 66 Ersatz⸗Kommission zu Berlin,
ad 67 Ersatz⸗Kommission zu Liegnitz,
ad 68 Ersatz⸗Kommission des Kreises Rössel,
ad 69 “ des Kreises Regen⸗ walde,
ad 70 Ersatz⸗Kommission zu Bernburg,
ad 71 Ersatz⸗Kommission zu Braunschweig,
ad 72 Ersatz⸗Kommission zu Thorn,
ad 73 Ersatz⸗Kommission zu Bublitz,
ad 74 Ersatz⸗Kommission des Kreises Nieder⸗ Barnim,
ad 75 Bezirks⸗Kommando des Reserve⸗Land⸗ wehr⸗Regiments (Berlin) Nr. 35.
Berlin, den 30. Januar 1885. 1
Königliche Staatsanwaltschaft beim Land gericht I.
unbekannten Aufenthaltes, deren letzter
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl. bö“
14931 Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 91 Nr. 4566 auf den Namen des Zimmermeisters Robert Kretschmer hierselbst eingetragene, in der Marien⸗ burgerstraße Nr. 20 hierselbst belegene Grundstück am 23. Juni 1885, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichts⸗ stelle — Jüdenstraße Nr. 58, I. Treppe, Zimmer Nr. 12, versteigert werden.
Das Grundstück ist mit 5910 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedin⸗
lle Realberechtigten werden aufgefordert, nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗
Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige⸗ rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere der⸗ artige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Ab⸗ gabe von Geboten anzumelden und, falls der be⸗ treibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaub⸗ haft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Fest⸗ stellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. B Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 27. Juni 1885, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, Jüdenstraße Nr. 58, I., Zimmer Nr. 12, verkündet werden. Berlin, den 25. März 1885. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 53.
494 salc heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte
nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem Proklam finden zur Zwangsversteigerung des dem Ziegler Chr. Lembke zu Lembkenhof zu⸗ geschriebenen, unter Nr. 721B. und 722. vor dem Lübschenthore hieselbst auf dem kleinen Stadtfelde belegenen Gehöfts Lembkenhof mit Zubehör Termine 1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lirung der Verkaufsbedingungen am Mittwoch, den 17. Juni 1385, Vormittags 11 ½ Uhr, 2) zum Ueberbot am ken Mittwoch, den 8. Juli 1885, Vormittags 11 ½ Uhr, 3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das —Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am Mittwoch, den 17. Juni 1885, Vormittags 11 ½ Uhr,
tatt. 6 Auslage der Verkaufsbedingungen vom 3. Juni
1885 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum
behör gestatten wird. Wismar, den 28. März 1885. 18 Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht.
[495] RNach heute erlassenem, nach durch Anschlag an die
August Plath hieselbst gehörigen, in 1 8 82 hiesiger städtischer Feldmark
Grundstücke, nämlich:
T1“
straße Nr. 58, II., Zimmer 29a., eingesehen werden.
sanse können in der Gerichtsschreiberei, Jüden⸗ die
sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem
im Zimmer Nr. 8 des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes
Sequester bestellten Rechtsanwalt J. A. Martens zu Wismar, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zu⸗
seinem ganzen Inhalte Gerichtstafel bekannt ge⸗ machtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung
der dem früheren Zimmermann, ssicen Acerbürger
belegenen
Nr. 186, Holzschlag Außen feld Nr. 241 un Walkerschlag Binnenfeld Nr. 299,
mit Zubehör Termine
1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lirung der Verkaufsbedinaungen am Mittwoch, den 6. Mai 1885, Vormittags 11 Uhr, 2) zum Ueberbot am Sonnabend, den 30. Mai 1885, Vormittags 11 Uhr, 3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an die Grundstücke und an die zur Immobiliarmasse derselben gehörenden Gegenstände ht u m Mittwoch, den 6. Mai 1885, Vormittags 10 ⅛ Uhr, .“
im Schöffengerichtssaale des hiesigen Amtsgerichts⸗ gebäudes statt.
Auslage der Verkaufsbedingungen vom 20. April 1885 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Ackerbürger Herrn F. Deters hieselbst, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besichtigung der Grundstücke mit Zubehör gestatten wird. Gadebusch, den 17. Februar 1885.
Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht.
Zur Beglaubigung: P. Luedeke, Gerichtsschreiber.
[71382] Aufgebot. Die Ehefrau Anna Flottmann, geb. Redelmann, zu Dissen, hat das Aufgebot des angeblich ihr ab⸗ banden gekommenen Sparkassenbuchs Nr. 63 der Sparkasse der Sammtgemeinde Dissen über ein Guthaben von 146,68 ℳ beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 18. September 1885, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird. Iburg, den 20. Februar 1885.
Königliches Amtsgericht.
(gez.) Sievers. Ausgefertigt:
(L. 8.) Uppenborn, Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts.
8
[54663] Das Königl. Amtsgericht München I., Abtheilung A. für Civilsachen, hat unterm 29. November 1884 nachstehendes Auf⸗ gebot erlassen: Es ist zu Verlust gegangen die unterm 1. April 1849 von der Kgl. bayer. Grundrentenab⸗ lösungskassa ausgestellte 40 %ige Obligation zu 100 Fl. Camms. ul. Nr L“ Caf. Kat. Nr. 148207 vinkulirt für den Schul⸗ fond Wald a./Alz. Auf Antrag des Bürger⸗ meisters Schmidhamer Namens der Verwaltung der Schulgemeinde Wald a./Alz, K. Bez⸗Amts Alt⸗ ötting, wird sonach der Inhaber aufgefordert, läng⸗ stens bis zum Aufgebotstermin Mittwoch, 17. Iuni 1885, Vormittags 9 Uhr, im Geschäftszimmer Nr. 19/I. hiesigen Gerichts seine Rechte anzumelden und die Obligation vor⸗ zulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung er⸗ folgen wird. München, den 1. Dezember 1884. Der geschäftsleitende Kgl. Gerichtsschreiber: (L. S.) Hagenauer. “
“ Aufgebot.
Das Sparkassenbuch der Oberlausitzer Provinzial Nebensparkasse zu Lauban D. Nr. 15 368 über 493,31 ℳ, ausgefertigt für Franz Isidor Pohl aus Hennersdorf, ist angeblich verloren gegangen und soll auf Antrag des Arbeiters Florian Weinhold zu Hennersdorf zum Zweck der neuen Auͤsfertigung amoriisirt werden. —
Es wird F dieses Buches aufge⸗ ordert, spätestens in dem au 88 24. Oktober 1885, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Terminszimmer Nr. 22, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben er⸗ folgen wird. 8 Lauban, den 23. März 1885.
Königliches Amtsgericht.
8 .““ 8 “
[65879] Aufgebot. Die unverehelichte Hauswirthstochter Friederike Völzer zu Klinken hat das Aufgebot des angeblich verlorenen Hypothekenscheins, welcher über ein für sie in dem Grund⸗ und Hypothekenbuch für die äuslerei Nr. 1 zu Göthen Fol. 2 eingetragenes apital von 150 ℳ, verzinslich zu 4 ½ % jährlich, ausgefertigt worden, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem au Donnerstag, den 17. September 1885, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Crivitz, den 2. Februar 1885. Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. Zur Beglaubigung:
des Wohnhauses an der Färberstraße
i] die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen usgestellten Erklärungen verurtheilt werden
1861 zu Berlin geboren
sub Nr. 163 A. und der Ackerstücke, Witterinschlag!
H. Renn, Act.⸗Geh. 8