1885 / 105 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 06 May 1885 18:00:01 GMT) scan diff

ungen sind

Offertstellung zu Grunde zu legenden Bedingun Westbahnhof,

der K. K. Eisenbahn⸗Betriebsdirektion in Wien, 1 dieselben auf Verlangen von der bezeich⸗ Offerenten zugesendet.

Sterbefälle an Kindbettßeber n Städten 12 gemeldet; Todesfälle an epidemische en Städten 5 (gegen 10 der Vorwoche) g, Kiel, Düsseldorf und 2 aus Ham⸗

führten in München und Berlin Ruhrfälle zeigten sich nur vereinzelt. Sterbe⸗ men aus deutschen Städten 2 (beide aus München)

Einzelne Pockentodesfälle wurden ferner aus ow, Liverpool gemeldet, mehefache aus Warschau, Odessa. Rom, Turin. dehnung herrschen Pocken in London. Städten Kalkutta, Madras und die Mitte und in der

wurde die Zahl der Todesfälle kleiner. wurden aus deutsche Gevickstarre kamen aus deutsch zur Anzeige und zwar je 1 aus burg. Darmkatarrbe der Kinder häufiger zum Tode. fälle an Pocken ka zur Berichterstat Basel, Zürich, Gla

burg, Venedia,

einzusehen, oder neten Betriebsdirektion dem

Verkehrs⸗Anstalten.

(W. T. B.) Die Hamburg⸗Amerikanischen von New⸗York kommend, heute „Wieland“ kommend, heute Morgen in New⸗

Hamburg, Postdampfer „Westphalia“ fahrt⸗Aktiengesellschaft ist, Nachmittag auf der Elbe. selben Gesellschaft, York eingetroffen.

St. Peters⸗ In größerer Aus⸗ In den größeren indischen Bombay zeigte sich die Cholera um zweiten Hälfte des Monats März in beschränkter Auftreten derselben in Italien und über die ien liegen bis jetzt keine weiteren

der Postdampfer von Hamburg

Weiterverbreitung derselben in Span zuverläfsigen Mittheilungen vor.

Kunst, Wissenschaft und Literatur

„und Kunstschriftsteller Dr. Ernst Förster April nach einem arbeitsreichen Leben seiner Gattin (einer Tochter Jean

Berlin, 6. Mai 1885. General⸗Konsul Dr. Nachtigal ist, wie die „Berlin richten“ mittheilen, an Bord Sr. Majestät welchem seine durch heftig aufgetretene Anfälle geschwächte Körperkonstitution keinen nach⸗ gegenzusetzen vermochte. Reste des Verblichenen zur Erde bestattet. Manneskraft stehend Begriff, den kolonialen bewährte Thätigkeit in erweitertem verdienter Landsmann von seinem Schick⸗ Dr. Nachtigal gehörte zu den kraft⸗ und muth⸗ welche mit voller Hingabe rastlose Energie, einen lebendigen Thaten⸗ b in unerforschte wissenschaftlichen Erkenntniß stets neue Ob⸗ er wurde Dr. Nachtigals sein Träger ds nahm, und eistes wie des Die hervorragende Kenntniß von erfolgung eines ge 2 d ins Gewicht fallenden Momente Augenmerk unserer nlichkeit Dr. Nachtigals, als es sich den Verhältnissen

er Politischen Schiff zpe⸗* Der bekannte Male Schiff „Möve

ist in München am 30. Tropenfieber erlegen,

der Seekrankheit zuvo haltigen Widerstand ent wurden sodann die sterblichen Das genannte Blatt fügt hinmu: In der Fülle der und zum General⸗Konsul von Tanger designirt, im Interessen des Vaterlandes seine Maße zu widmen, ist unser sale ereilt worden.

vollen Pionieren deu an die Wissenschaft eine drang verbinden,

entschlafenen 2 Pauls), 85 Jahre alt, im Tode gefolgt In Kap Palmas

Gewerbe und Handel.

sche Patente im Jahre 1884. aufgestellten und im „Patentblatt“ Nr. 3 n Statistik wurden im Jahre 18 ente angemeldet, 4632 Anmeldungen bekannt gemacht ekanntmachung versagt, 4459 ertheilt, ommen; 3984 Patente waren abge ichtzahlung der Jahre noch 10 994 Pate ertheilungen 256 hatte Klasse 21 dann folgten Klasse 42 (Instrumen (Land⸗ und Forstwirthschaft) mit 182, Kl. Geräthe) mit 154, Klasse 20 ( (mechaniche Metallbearbeitung) mit elemente) mit 139 und Klasse 13 (Dampfkessel) mit 1 Von den 2912 an Angehörige des Deutschen Reiches tenten entfielen 1692 auf Preußen, 4 110 auf Württem Patente wurden an Ausländer ertheilt amts beliefen sich auf 1 265 581 ℳ, die so daß ein Ueberschuß von rund 607 123 Nach dem Königlich sächsischen Mark das Jahr 1884 beträgt der R gegen 233 493 im Jahre 1883. betragen die der

Laut einer vom

84 im Ganzen 8607 1 w tscher Gelehrsamkeit, 18 vernichtet und zurück⸗ laufen oder erloschen wegen sgebühr, so daß am Schlusse des Jahres 1884 Die größte Zahl der Patent⸗ (elektrische Apparate) aufzu⸗ te) mit 173, asse 34 (hauswirthschaftliche etrieb) mit 149, Klasse 49 143, Klasse 47 (Maschinen⸗ Ertheilungen. ertheilten Pa⸗ 50 auf Sachsen, 171 auf Bayern, g, 108 auf Hamburg; 1547 Die Einnahmen des Patent⸗ Ausgaben auf 658 458 ℳ, verblieb. Landständischen grafthums Ober⸗Lausitz auf verflossenen Jahres

In weiteren Kreisen ab Name erst bekannt durch den aktiven Anth an den kolonialpolitischen Bestrebung wozu ihm die Fülle ausgezeichneter Eigenschaften des Herzens gleichsam prädestinirte. Land und Leuten, die Energie in der scharfe Blick für alle entscheiden einer gegebenen Situation, alles leitenden Instanzen auf die Persõö darum handelte, individueller politischen Pläne zu gewinnen. wie glücklich die getroffen im Dienste der deutschen und seinen Auftraggebern vaterländischen J Reichsdienst v auszufüllen das Andenken seiner Hingabe und Kultura

(Nat. Ztg.) Minden gelangt. von hier, der sich im vori schung Inner⸗Afrikas dessen Gebiet mit bestem Erfolge er Nachricht zufolge plö Die Todesbots

nte in Kraft w jekte zuzuführen . eil, welchen

en Deutschlan

Eisenbahnb

120 auf Baden, Anschauung g hat genugsam bekundet, e Wahl ausgefallen; das Wirken Nachtigals Kolonialpolitik gereicht dem Verstorbenen gleichermaßen zur Ehre, wi nteressen zu Nutz und Frommen. erliert in Dr. Nachtigal einen Be nicht leicht sein wird. eines Mannes in Ehren balten, an Pflicht und Beruf, usbreitung gestorben ist. Todesbotschaft ist aus Afrika nach rt wird gemeldet: Lieutenant a. D. Tilly gen Sommer einer Erpedition zur Erfor⸗ thatsächlich den Dubrekafluß und bereiste, ist soeben hierher g vzlich von dem Klimafieber dahin⸗ chaft wurde von dem Kommandanten ismarck den Eltern des muthigen jungen

Bank des

e den engagirten eingewinn des amten, dessen Stelle Die deutsche Nation aber wird der als ein Opfer an die Idee vaterländischer

Bank zustehenden Hvypotheken⸗ 2 175 450 ℳ). Das Kapitaldebitoren⸗ Amortisation

Hprothekenk sorderungen 26 836 335 ℳ, (— onto, welches die Darlehne an Gemeinden, mit enthält, ist im Jahre 1884 um 118 175 Konto⸗Korrer t⸗Konto

5 556 296 Einzahlungen stattgefunden, so

25 939 545 Auszahlungen daß dieses Konto dem Leihbank⸗Konto 2 373 055 neu ausgelieben wor gen Bestande von

36 508 827

0 171 zurückgezahlt, ansckloß und

Effekten⸗Konto ist durch Zukauf vom vorjährig 92 . telegraphisch gerafft worden. Sr. Majestät Schiff annes übermittelt.

36 038 618 Reservefonds⸗Konto Spezial·Reserve· as Banknoten⸗Kreationskonto Das der landständischen is zum 1. Januar 1891 hat im Jahre

1 600 000 tragen zusammen 913 845 vor mit 3 000 000

nknoten⸗Privilegium ist b Die Umwechselung der Banknoten e von 12 123 400 statt mitzutheilen.

unkündbare Pfandbriefe kreirt u jedener Serien zurückgekauft und kassi Kreationskonto

Die 11. Berlin dem festlich geschmückten städtische Die Ausstellung ist zwar Jahre zurückgegangen, qualitat bürtig zur Seite, übertrifft sie sonst ist in diesem Jahre auf K Rücksicht genommen un worden, den die Ausstellung sich zur Auf Fettklumpen der früheren Scha immer mehr macht sich das ausgefleischte Thiere vorzuf

Betritt man von der Station des Nordri sich in der Mitte die Resta Maschinen, G die Schafe und im Ganzen 1009 Thiere, und zwar 267 235 Schweine, ausgeste ssteller, die sich nach den

1) Königreich Preußen: Brandenb Stück Rindvieh, 51 Schafen, 29

teller mit 46 Stück Rindvieh, 6 Sch s mit 25 Stück Rindvieh, mit 24 Stü Posen: 6 Aussteller mit 39 4 Aussteller mit 6 Stück Rindbvieh, 1 tück Rindvieh, 6 Schafen. lenburg⸗Strelitz: 14 Aus 3) Großherzogthum mit 4 Stück Rin

ieh⸗Ausstellung ist heute auf n Centralviehhof eröffnet worden. gegen die Schauen der letzten iv steht sie ihnen aber vollständig eben⸗ sogar in gewissem Sinne. Mehr als onsumwaare für den Berliner Markt t erst der Zweck erreicht gabe gestellt hat. Die unförmigen uͤen sind fast ganz verschwunden, und Bestreben geltend, an jeder

Bank zustehende quantitativ verlängert worden. 884 in der Höh brief⸗Kreationskonto 1 900 000 4 % Pfandbriefe versch Pfandbrief⸗

nd 77 410 d dadurch in der Tha

rt worden sind. 14 616 9880 Stelle gut 544 Einzahlungen und 2 741 780 18 251 895 in 16 530 Büchern Das Pensionsfondskonto end⸗ Reingewinn des Jahres 1884 im Vorjahre 100 000 der von dem Fundationskapitale der nach den Bankstatuten der letzteren für das Jahr

Sparbankkonto weist bei 3 474 Rückzahlungen einen Bestand mit zwölfmonatlicher Kündig lich beläuft sich auf 432 397 Vom im Betrage von 238 182 sind wie Landkreiskasse überwiesen worden, der landständischen Bank, mit Einschl an die Landkreiskasse zu zahlen a. 9 ¼ % werden gewährt werden.

Das Getreidegeschäft ist in den ausländischen In⸗ un doppelt so groß gewesen als im April 1884. Nottrungen wurden in Tonnen lande 6291 t (April v. J. 53 Roggen 1951 t (2136 b. vom Auslande: (1971 t), Rog 523 t (2515 t).

der Stadtbahn die Ausstellung, so befinden linken Seite das Rindv auf der rechten Seite

iech und die eräthe und Pro⸗ Stück Rind⸗ llt werden. Es betheiligen Provinzen folgendermaßen

Katalog sollen vieh, 151 Schaf

nden Zinsen, sich hieran 115 Au

urg: 24 Aussteller Schweinen; Pommern: 31 Aus⸗ fen, 42 Schweinen; Schlesien: Westpreußen: 2 9 Schweinen; dvieh, 3 Schafen; Hannover: 1 Schaf; Sachsen: 2 Aussteller 2) Großherzogthum Meck⸗ Stück Rindvieh, 17 enburg⸗Schwerin: 4) Herzog⸗ tück Rindvieh,

1 Aussteller mit

Königsberg d Export anlangt, fast

Nach den amtlichen a. vom In⸗

im April c, was

8 Aussteller

8 Ausf 30 Schafen; 7 Aussteller

Rindvieh, 24 Schafen,

Stück Rin

à 1000 kg aufgewogen: runter Weizen 1733 t (1046 t), „Hafer 987 t (799 t), Weizen 9459 t 1275 t (1518 t), Hafer nach dem Inlande 2038 t darunter Weizen rste 921 t (1413 t),

26 t (272 t) 23 058 t (11 509 t), en 9286 t (1 Abgewogen wurden: a. (3340 t) und b. seewärts 46 527 t 23 997 t (7355 t), Roggen Hafer 1579 t (3719 t). Glasgow, 5. Mai. Roheisen 15 200 Tons in derselben Woe New⸗York, 4. Mai. fungen der letzten Woche von einigten Staaten nach Großb

steller mit 3 76 Schweinen. 11 Aussteller thum Brauns Schweinen.

6 Schafen.

(24 134 t), 15 668 t (6908 t), G

(W. T. B.)

betrugen in der

dvieh, 38 Schweinen. chweig: 4 Aussteller mit 16 S Königreich Sachsen: 8 Württemberg: Schafen. ) Großherzog Stück Rindvieh, 27 er mit 4 Schafen, 1 Schwein. hauptsächlich: Graf z u g) mit 51 Num⸗ mit 44 Nummern, Leon mit 29 Nummern, Ott⸗ t 20 Nummern, Hardt⸗ röder, Vieh⸗Import und nb.⸗Strelitz) mit 19 Num⸗ 16 Nummern, Nummern, Nummern, von Holtz⸗Alt⸗ Kiepert⸗Marienfelde (Bran⸗ Kö. R.

Dertzen⸗Salow Maschinen, Geräthe

6) Königreich

vorigen Woche 11 Zafen. ück Rindvieh, 3

vorigen Jahres.

Weizenverschif⸗ den atlantischen Häfen der Ver⸗ ritannien 25 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 32 0 ch Scoßbritannien

500, gegen

Schweinen. ürstenthum Lippe: 1 An der Ausstellung betheiligen Eulenburg⸗Liebenberg bei Löwenberg (B (Oldenburg)

en (Westpreußen) brik Post (Schlesien) mi en) mit 19 Nummern, Sch „Exvort⸗Geschäft, Neubrandenburg (Meckle Preuß⸗Friedrichsaue tralsund (Pommern) (Braunschweig) mit 13 Marin (Pommern) mit 12 Nummern, denburg) mit 12 Nummern,

Schwerin) mit 12 Nummern. hatten 87 Firmen ausgestellt. 1 d folgende Preise ausgesetzt: König die Züchter⸗Ehrenpreis Minister für Landwirthschaft, sind dem Comits 11 000 aus Staatsmittel 1 Shorthorn⸗Stier,

ordshiredown⸗Bock, 1 Schwein zu Züchter⸗E

nach Frank⸗ 45 000, do. nach an⸗

Werth der 255 000 Dollars

2b 7 Kalifornien Oregon na

deren Häfen des Kontinents Orts. Salomons⸗Hohenhauf machau, Zuckerfa

Produkten⸗ nach V 1s Wonsowo (Pos

ausfuhr in der letzten Woche betrug 6 Submissionen im Auslande. (Brandenburg) Belgien. Verwaltung der Sta ats⸗Eisenbahnen. Börse zu Brüssel. Bau eines Empfangsgebäudes in Station March chätzung 33 562 Fr. 11 Fr. 20 Cts. rue Latérale rue Fonsny Nr. 38, ition des „Reichs⸗

Schmidt⸗S Gandersheim 1) 20. Mai, (Mecklenb.⸗ eeles⸗Ecaussines und Produkte Vorläufige Kaution Auskunft beim

(bei Mons).

Preis der Pläne

Direktor Rama

enieur Direktor Goffin, zu Brüssel. Lastenheft Nr. 91 in der Er Anzeigers.“

2) 27. Mai, Mittags. Lieferung in 30 verschiedenen Blei, Nägeln ꝛc. Betrag der Kaution 3935 Fr. ungefähr dem 12. d. M. a Anzeigers“.

Von Sr. Majestät dem gol Staatsmedaille höchste Gesammtleistung.

beim Ober⸗Ing Domänen und

Forsten Dr. Lucius n für Geldpreise sowie 1 Shorthorn⸗Kuh, 1 Ram⸗ Merino⸗Schaf, 1 Yorksbhire⸗ brenpreisen in den betreffen⸗ Von der Stadt Berlin sind für Ferner wird vertheilt: der vom den verewigten Vor⸗ deutschen Mastvieh⸗ undisburg gestiftete S e; vom Klub der Land⸗ e Zuckerschale, vom Hof⸗Schlächter⸗ Bronze⸗Statuetten rei⸗Direktor Behmer⸗ n (gehörnter Merino⸗ Gips⸗Statuetten. Die Jury der 11. Mastviehaus gelangt: Die von Sr. Majfestät de medaille als Züchter⸗Ehrenpreis f

7 Bronzestatuetten: bouillet⸗Bock, 1 Orf Eber, 1 Borkfshire⸗ den Kategorien überwiesen worden. sechs Ehrenpreise Ausstellungs⸗

Boͤrse zu Brüssel. Loosen von

5 Zink, Eisen, Stahl, Gesammt⸗Absch

ätzung 39 084 Fr. Gesammt⸗ Das Lastenheft Nr. 74 von b in der Expedition des „Reichs⸗ 3000 gewährt. zur Erinnerung

II. Oesterreich. f

5. Mai, Mittags. K. K. General⸗Direktion der Oesterrei

kg Rüb⸗Brennöl, Mineralschmieröl für Maschinen

sstellungen, Hermann von Nathusius⸗H ius⸗Preis, eine gold wirthe Berlin

ene Medaille; eine silbern Bergmann⸗Berlin (Normal⸗Mastschwein); vom Schäfe Gips⸗Medaillo Fleischschaf⸗

r. Berlin ein entsäuertes Rübsch Bock) und zwei Merino⸗ stellung ist zu folgendem Resultat im Kaiser gestiftete goldene Staats⸗ ür die höchste Gesammtleistung er⸗

Starrschmiere (für Schmierseife und

hielt Graf Enlenburg⸗Liebenberg. In den Abt eilungen 1 bis z. „Kälber“ wurde der Ehrenpreis der Stadt Berlin Hrn. H. Rudolpz. Rügenwalde zugesprochen. Erste Preise erhielten 9 Rudoher für Nr. 5, Frentz⸗Altenhagen für Nr. 14, August Se. Stralsund für Nr. 33 und Heinze⸗Groß⸗Lubolz für 1 zweite Preise Rudolph⸗Rögenwalde für Nr. 6, Ladendorß für Nr. 22, Schürtzenberg⸗Braunschweig für Nrn. mb 51. Der Züchter⸗Ehrenpreis der Abtheilungen IV und V (Kalbha und junge Kühe), die vom Ministerium bewilligte Bronzestatuen einer Shorthorn⸗Kuh, wurde gleich dem Ehrenpreis der Stadt Berlin dem Grafen Eulenburg⸗Liebenberg zuerkannt. Erste Preise erhielten Hr. von Hansemann für Nrn. 72 und 79, Graf von Schwiecheldt för Nrn. 77 und 101, Müller⸗Gurzno für Nr. 87, Rich. Hardt⸗Wonsorg für Nr. 94 und Zuckerfabrik Ottmachau für Nr. 106; zweite Preise. J. Funch für Nrn. 68 und 91, Hr. von Hansemann für Nrn. 78 und 80, Pritzsch⸗Brostau für Nr. 74 und Kraft⸗Belzhag für Nr. 104.— VI. Für Ochsen, nicht voll 3 Jahre alt: Züchter⸗Ehrenpreis des König⸗ lichen Ministeriums für Landwirthschaft (Bronzestatuette: Shorz. hornstier) von Niewojowski⸗Dzierznica für Nr. 143; Ehrenpreis der Stadt Berlin: Graf Eulenburg⸗Liebenberg für Nr. 111. Erste Preise: Graf Eulenburg⸗Liebenberg für Nrn. 112 und 139 und Richard Hardt für Nr. 134, und zweite Preise: Hr. von Hansemann für Nrn. 117 u. 137, Richardt Hardt für Nr. 135 und Aktienzuckerfabrik Ott⸗ machau für Nr. 144 VII. Ochsen, 3 Fahre alt und älter. Ehrenpreis der Stadt Berlin: Graf Eulenburg⸗Liebenberg. Erste Preise: Graf Eulenbhurg für Nr. 149, v. Reisner⸗Heidersdorf für Nr. 205, Witte⸗ Braunschweig für 232; zweite Preise: Graf Eulenburg für Nr. 148 8. Funch⸗Loy für 156, Schadow⸗Niederbof für 197, Hardt ar: Wonsowo für Nr. 199 und Zuckerfabrik Ottmachau für Nr. 216. VIII. Bullen. Erste Preise: Dominium Schwarsow für Nr. 257 Müller⸗Gurzno für Nr. 261 und v Tiedemann auf Seeheim Nr. 258; zweite Preise: John Funch für Nr. 235, Hr. v. Hanse⸗ mann für Nr. 238, Kraft⸗Belzhag für Nr. 257 und v. Holz⸗Alt⸗ marrin für Nr. 265 des Katalogs.

Nach einer Bekanntmachung des Polizei⸗Präsidenten hat die amtlich veranlaßte, sachverständige Untersuchung der beiden Gebheimmittel, welche der Kellner Max Falkenberg hierselbst, Rosenthalerstraße 62 wohnhaft, gegen Trunksucht in der Tages⸗ presse empfiehlt und in zwei ungleich großen Blechbüchsen zum Preise von zusammen 10 verkauft, ergeben, daß die größere Büchse 313 g Enzianwurzelpulver, die kleinere Büchse 68 g Kalmuswurzel⸗ pulver enthält, und daß der Werth der Mittel nicht 10 ℳ, sondern nur 61 (52 Enzianworzelpulver und 9 Kalmuswurzelpulrer) beträgt. Die beiden obenbezeichneten Mittel besitzen überdies keinerln Heilkraft gegen Trunksucht. 1u“

Stolze'scher Stenographen⸗Verein. Hauptversamm⸗ lung: morgen, Donnerstag, Abends 8 Uhr, im Restaurant Kur⸗ fürstenkeller, Poststr. 5, Hof, l. p Tagesordnung: 1) Vortrag des Hrn. cand. med. A. Mantzel über die stenographischen Reform⸗ bestrebungen Faulmanns. 2) Referat des Hrn. Bäckler über die neuesten Vorgänge auf stenographischem Gebiet. 3) Vereins⸗ angelegenheiten.

Mitt dem gestrigen Abend eröffnete im Residenz⸗Theater ein bei dem Berliner Publikum gern gesehener und rühmlich be⸗ annter Gast, Hr. Friedrich Mitterwurzer aus Wien eine Reihe von Vorstellungen, deren erste gleich bewies, daß die Beliebtheit des Künstlers hier am Orte in ungeschwächter Kraft fortbesteht. Hr. Mitterwurzer hatte zu seiner Antrittsrolle den Advokaten Ferdinand Wolfs in Bernsteins kleiner Plauderei: „Mein neuer Hut'“, die bereits am Wallner⸗Theater zur Aufführung gelangt war, gewählt. So unbedeutend diese kleine Charakterrolle ist, so zeigte sich doch hier recht, was eine geniale Auffassung und originelle Kraft selbst aus dem kleinsten Vorwurf zu schaffen vermögen. Die Rolle wuchs in den Händen des tüchtigen Künstiers zu einer Vielseitigkeit und charakteristischen Wirkung, wie sie der Autor selbst kaum von seiner kleinen Arbeit erwartet haben mag. Da war alles eigenartige Ge⸗ staltung, feinsinnige Berechnung, Hervorkehrung selbst der kleinsten Momente, die von einem weniger tüchtigen Schauspieler übersehen werden dürften. Nirgend aber trat die Absichtlichkeit dieser odee jener Bewegung hervor, Alles erschien natürlich, ungezwungen und wirkte dadurch um so frischer und natürlicher. In dieser glück⸗ lichen feinen Benutzung aller schauspielerischen Mittel in einer so kleinen Rolle zeigte sich die Meister⸗ schaft des Künstlers in ihrem glänzendsten Lichte Eund mußte ihm mehr Beifall erwerben, als die Ausführung irgend einer bedeutenderen Rolle. Leider fand Hr. Mitterwurzer an Frl. Etienne, welche die Helene gab, keine ihm angemessene Partnerin, die junge Dame, deren Vortrag unter einem etwas spröden Organ zu leiden hat, konnte das Publikum nicht für die sonst recht undankbare kleine Rolle erwärmen. Der diesem einaktigen Stück folgende französische dreiaktige Schwank von Emile Blavet und Fabrice Carré: „Die Reise nach dem Kaukasus“ entzieht sich der Besprechung.

Krolls Theater. Beethovens „Fidelio“ mit Frl. Elsa Jung in der Titelrolle hat ein so außerordentliches Interesse bei dem Pu⸗ blikum gefunden, daß bereits zum Freitag eine Wiederholung angesetzt ist. Das nächste Auftreten der weimarischen Kammersängerin Frl. Pauline Horson findet am Sonntag statt.

Im Belle⸗Alliance⸗Theater geht morgen das Lustspiel „Die Anti⸗Fantippe“ oder „Krieg den Frauen!“, von Kneisel, neu einstudirt in Scene. Als nächste Nooijtät ist der Schwank Pensionskind“ von Brentano und Keller in Aussicht genommen.

Das Philharmonische Orchesterhat gestern die Sommer⸗ oncertsaison mit einem Symphonie⸗Concert eröffnet, welches sehr zahlreich besucht war, und zu dem an hervorragende Künstler besondere Einladungen ergangen waren. Hof⸗Kapell⸗ meister Prof. Franz Mannstädt hatte die Direktion uͤbernommen. Den Glanzpunkt der Leistungen des Orchesters bildete die C-moll- Symphonie von Beethoven. In der Auffassung den Angaben Hans von Bülows folgend, zeigte das Orchester eine musterhafte Präzision im Zusammenspiel, so daß sich am Schluß ein wahrer Beifallssturm erhob. Die Ouvertüre zu „Oberon“ von Weber wurde in gleicher Weise bis auf einen Mißton des Horns in der Einleitung, mit größter Ueber⸗ einstimmung in den Schattirungen ausgeführt. Eine neue Symphonie von Sgambati schien weniger zu gefallen. Die in der Kom⸗ position aufgestellten Motive sind meistens zu unbedeutend, und der Durchführung, die die Gedanken mehr nebeneinander hin⸗ stellt, fehlt jene Tiefe der polyphonen Gestaltung, für die uns das momentane Hervortreten einzelner Instrumente nicht entschädigen kann. Die Tannhäuser⸗Ouverture wurde feurig und schwungvoll ausgeführt. Concertmeister Bleuer trug die beliebte Faust⸗ Phantasie für Violine von Sarasate mit edler Behandlung des Tons und virtuoser Beherrschung der technischen Schwierigkeiten vor. Auch diese Leistung wurde mit großem Beifall aufgenommen. Den Be⸗ schluß des Concerts machte die Balletmufik von Ginka und der Rakoczymarsch von Hektor Berlioz. Mehrmaliger Hervorruf ehrte den Dirigenten, der sämmtliche im Programm aufgeführten Werke auf das sorgfältigste einstudirt hatte und mit Energie leitete.

8 Redacteur: Riedel. Berlin:

Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

s⸗Anzeiger und Königlich Preußischen

Erste Beilage

Berlin, Mittwoch, den 6. Mai

MNichtamtliches.

Preußen. Berlin, 6. Mai. weiteren Verlauf

gestrigen (93.) Sitzung des Reichstages wurde die Berathung des Berichts der XI. Kommission über den der⸗ selben zur Vorberathung überwiesenen Antrag des Abg. von Wedell⸗Malchow, betreffend Abänderung des Gesetzes wegen Erhebung von Reichs⸗Stempelabgaben, vom 1. Juli 1881, und des von den Abgg. Dr. Arnsperger und Genossen eingebrachten Gegenentwurfs fortgesetzt.

Der Abg. von Helldorff erklärte, die Frage, ob der Wechselverkehr von der Steuer auszunehmen sei, sei in der Kommission gründlich erwogen worden; er theile die Befürch⸗ tungen nicht, die für die Arbitrage an eine Besteuerung jenes Verkehrs geknüpft würden. Die Produzenten mit der Be⸗ steuerung des Waarengeschäfts zu belasten, sei allerdings nicht seine Absicht; aber er glaube auch nicht, daß das Wort „Börsen⸗ usance“, wenn es nur richtig juristisch verstanden werde, den Pro⸗ duzenten nicht genügende Deckung gewähren werde. Immerhin könnte aber vielleicht jeder Zweifel in dieser Beziehung noch durch eine in das Gesetz aufzunehmende Anmerkung beseitigt werden; und er behalte sich vor, die Formulirung für solche Anmer⸗ kung bis zur dritten Lesung zu finden. In der zweiten Lesung werde seine Partei, um das Zustandekommen des Gesetzes nicht zu gefährden, für die Kommissionsbeschlüsse stimmen. Die gesammte Nation verlange die Börsensteuer; dem gegenüber werde die Opposition selbst den Herren der Linken schwer, und deshalb versuche die Linke auch die Aufhebung des Petroleumzolls mit dieser Vorlage in eine ganz unorganische Verbindung zu bringen. Kein Geschäftszweig habe von den Errungenschaften der Neuzeit, von Eisenbahnen, Telegraphen ꝛc. annähernd so viel Vortheil gehabt, wie gerade das Börsengeschäft, und oft zum Schaden der ruhigen und sicheren Geschäfte. Dem Geld⸗ verkehr ständen viel mehr Mittel aller Art zur Verfügung, als jedem anderen Erwerbszweig. Deshalb erfordere es die Gerechtigkeit, die Sache nicht leicht zu nehmen, sondern so bald wie möglich eine angemessene Börsensteuer einzuführen.

Der Abg. Dr. Meyer (Halle) bemerkte, seine politischen Freunde und er könnten an diesem Gesetz nicht mitwirken, weil sie in tiefster Seele überzeugt seien, daß es auf falschen Grundlagen beruhe. Der Reichskanzler habe gestern bereits die beiden Hauptbedenken scharf bezeichnet, besonders auch die Frage der Rückwirkung dieser Steuer auf Industrie und Landwirthschaft. Des Landwirths erstes Ziel sei, für seine Produkte möglichst viel und möglichst schnell Geld zu erhalten. Wo solle nun das Geld stets sofort

und oft noch vor der Ernte herkommen? In letzter

Instanz bezahle es der Konsument; aber nicht im Voraus, sondern erst, wenn derselbe konsumire und manchmal noch spaͤter, da man nun einmal hier die volkswirthschaftlich dunkle Erscheinung des Borgens habe. Wie vwürden die Interessen des Landwirths, schnell Geld zu bekommen, und des Konsumenten, es spät zu bezahlen, mit einander ver⸗ söhnt? Ganz einfach durch das Dazwischentreten des beweg⸗ lichen Kapitals. Es gebe Leute, die ihre müßigen Kapitalien dazu benutzten, sie anzulegen in den Produkten der Land⸗ wirthschaft und der Industrie. Sie hofften so eine etwas höhere Rente von ihrem Kapital zu erzielen. Das Kapital müsse also offen gehalten werden, um den Wünschen des Landwirths nach Bezahlung entgegen⸗ zukommen, und dazu sei die Börse da. So erhalte der Pro⸗ duzent seine Waare monatelang vorher, ehe der Konsument in die Lage komme, sie baar zu bezahlen. Die Herren auf der Rechten verständen unter Spekulation etwas Falsches, dieselben nähmen die Ausartung einer gesunden wirthschaft⸗ lichen Erscheinung für das Wesen der Sache selbst, sie ver⸗ wechselten die Marodeurs mit den Soldaten der Armee. Wenn man hier nur Erschwerungen eintreten lasse, so werde das eine unheilvolle Wirkung für den ganzen Verkehr haben. Der Verkehr werde nicht gleich sterben, es werde dem⸗ selben aber gehen, wie dem Kranken des Moliere: er verfalle zunächst in eine Bravipepsie, von der Bravi⸗

sie in eine Dispepsie, von der Dispepsie in die Apepsie, von der Apepsie in eine Dissenterie, von der Dissenterie in die Dienterie und endlich trete der Tod ein. Was nun die Arbitrage betreffe, so hätten die Ausführungen des Abg. von Wedell⸗Malchow auf ihn einen Eindruck ge⸗ macht, als ob Jemand das Schachspiel dadurch motivire, daß man sich eine körperliche Bewegung mache, wenn man die Figuren hin und her schiebe. Der Abg. von Wedell habe sich an äußeren Erscheinungen gehalten und das Wesentliche nicht berücksichtigt. Arbitrage nun sei nichts weiter, als die Verschiebung eines gewissen Kapitals von einem Ort, wo es überflüssig sei, an einen Ort, wo es gesucht werde. Bei einem verständigen Geschäft würden beide Theile gewinnen. Für die Arbitrage hatten gewisse Spekulationspapiere, die so⸗ genannten internationalen, eine hohe Bedeutung angenommen und wenn man deren Austausch erschweren wolle, würde man die Kapitalausgleichung von Land zu Land gleichfalls er⸗ schweren. Der Abg. von Helldorff sei nicht glücklich gewesen in der Restriktion, mit welcher derselbe versucht habe, die Behauptung des Abg. von Wedell, die Arbitrage sei ein be⸗ sonderes sicheres Geschäft, aufrecht zu erhalten. Derselbe habe gemeint, sie sei doch immerhin sicherer als die Spekulation auf ferne Zeiten. Wer das thue, der binde sich ja nicht auf die ganze Zeit, der löse sich ja in jedem Augenblicke, wo es ihm bequem sei, durch ein Gegenengagement. Aber er übersehe doch das Feld, auf dem er operire, vollständig, der Arbitrageur dagegen, der mit den Verhäaltnissen fremder Börsen zu rechnen habe, nicht. Die formellen Bedenken habe der Abg. Bamberger bereits hervorgehoben, er bitte etwas Materielles hinzufügen zu dürfen. Man könne in jedem Augen⸗ blicke sagen: das Geschäft hier werfe nicht so viel ab, daß dasselbe den Stempel tragen könnte, hebe man die Terminsnotirung auf. Das sei einer derjenigen Punkte, bei welchen am schlagendsten hervortrete, daß der Ge⸗ danke, von welchem die Rechte ausgegangen sei, noch nicht hinreichend durchgearbeitet sei; der beweise am schlagendsten, daß dieses Gesetz aus irgend einer Gefühlserregung hervor⸗ gegangen sei, welche dahin gehe: Die Linke wolle den reichen

Leuten etwas abknöpfen, oder vielmehr denjenigen Leut deren Reichthum sie überschatze. An diesem Punkt zeig sich, daß die Rechte noch nicht dazu durchgedrungen sei, rechte Unterscheidung zu machen, zwischen dem, was sie steuern wolle und was nicht. Der Gesetzentwurf sei in vorliegenden Gestalt noch durch und durch unannehmbar

(Während dieser Rede war der Reichskanzler in den Saal getreten.)

Inzwischen waren folgende Anträge eingebracht:

1) ein Antrag des Abg. Kayser, mit dem Inkrafttreten des Gesetzes die Salzsteuer aufzuheben, eventuell aus dem Ertrage der Steuer einen Arbeiter⸗Invalidenfonds zu gründen;

2) ein Antrag der Abgg. Richter und Genossen, mit dem Inkrafttreten des Gesetzes den Petroleumzoll aufzuheben.

Der Abg. Kayser erklärte, noch nie sei die Reichs⸗ regierung in Steuerfragen mit so zarter Rücksicht vor⸗ gegangen. Er begreife nicht, nach den Vorwürfen, die seiner Partei neulich von dem Minister von Boetticher gemacht worden seien, über die Haltung seiner politischen Freunde in der Kommission, warum die Regierungsvertreter nicht schon in der Kommission den Standpunkt der Regierung klargelegt hätten. Die Rede des Abg. Dr. Meyer sei rein akade⸗ mischen Charakters; der Arbitrageur handele nicht aus Menschen⸗ liebe; es sei lediglich ein Spiel mit Coursdifferenzen an der Börse, welches nicht einen Ausgleich der internationalen Werthe, sondern eine Verschiebung derselben herbeiführe. Von irgend welcher Objektivität an der Börse sei nicht die Rede; subjek⸗ tiven Einflüssen sei durchaus freies Spiel geöffnet; und tag⸗ täglich sehe man, daß große Kapitalmächte die Kurse drücken oder in die Höhe treiben könnten, wie es ihr Vortheil mit sich bringe. Die Exemtion der Wechsel halte er für bedenklich; die Spekulation werde sich dann auf die Wechsel⸗ coursdifferenzen werfen, und der Waarenverkehr werde e schwert werden. Prinzipiell sei er also durchaus für eine gemessene Besteuerung der Börse. Der Segen der Börse,! der Abg. Dr. Meyer geschildert habe, sei so weit nicht her. Sei es denn z. B. ein Segen, wenn ein Landmann von einem Gelddarleiher so viel Geld erhalte, daß derselbe schließlich von seinem Gute fort müsse? Ein Schaden könne durch die Steuer nicht herbeigeführt werden. In der Bevölkerung werde man auch nicht begreifen, daß man das Getreide besteuere, die Börse aber nicht. Die Börsensteuer sei im Volke lediglich darum so populär, weil an der Börse eben der Gewinn mit der Arbeit in keinem richtigen Verhältniß stehe, sondern ganz unverhältnißmäßig viel zu hoch sei. Er würde sich gefreut haben, wenn die Kommission zu einer besonderen Emissionssteuer gekommen wäre, insbesondere für fremde Anleihen. Die Steuer werde ja jetzt, zur großen Freude der Börse, nicht zu Stande kommen. Die Regierung bekämpfe jetzt einen Entwurf, der abgeschwächt sei im Vergleich zu dem nom Bundesrath selbst vor einem Jahr eingebrachten Entwurf. Welcher Schaden müßte bei Annahme jenes ersten Entwurfs nicht für die Produzenten entstanden sein, wenn die Ansichten des Reichskanzlers richtig seien! Er gebe jetzt den Regierungsvertretern den neulich von dem Minister gegen seine Partei erhobenen Vorwurf zurück und sage den Herren: sie möchten erst das Material besser studiren und ihre Gesetzentwürfe besser vorbereiten! Uebrigens konstatire er, daß die gestrige Rede des Kanzlers die erste gewesen sei, die nicht von Beifall von der Rechten begleitet worden sei. An Popularttät habe der Reichskanzler durch seine Rede jedenfalls nichts gewonnen. Er erkläre schließlich, sobald nur eine richtige Verwendung der Erträge der Börsensteuer gesetzlich festgestellt sei, werde seine Partei für die Steuer stimmen. Seine Partei wolle, daß nicht die Arbeit, sondern das Kapital die Steuerlast trage; in diesem Sinne hoffe er überhaupt auf eine allgemeine Steuerreform.

Vorredner hat einem Irrthum einen unzweideutige

Ausdruck gegeben, der mir schon gestern in der Sitzung beim B der Rede, die auf die meinige folgte, entgegengetreten ist mehr in einzelzen Preßorganen, die ich gesehen habe, nämlich, als hätte in meinen gestrigen Acußerungen ein gterungs programm gelegen, welches dem Zustandekommen einer Börsensteuer irgendwie nachtbeilig wäre oder entgegenstände. Der derr Vorredner hat verbotenus gesagt, er sei seit gestern gewiß, daß nicht zur Durchführung gelangen werde. Ja, dann muß b wißheit darüber doch anderswober genommen haben als aus meiner Rede. Ich kann ihm versichern, daß ich icht den mindesten Zweifel habe, daß die Sache zur Durchführung kommt, und daß ich in dieser Zuversicht sehr bestärkt worden bin durch die Zusage des Beistandes des Herrn Vorredners und seiner Parteigenossen, das sind schon, glaube ich, ein Viertelhundert Stimmen mehr, auf die diese Vorlage zählen kann, und auf die ich kaum gerechnet härte. Ich glaubte, die Gesinnungsgenossen des Herrn Vorredners würden aus andern Gründen anders stimmen; ich freue mich, sie hier auf der Seite der Auffassung zu finden, die ich selbst vertrete, und die von meinen politischen Freunden vertreten wird. 1

Wenn der Herr Vorredner behauptet hat, durch meine gestrigen Aeußerungen hätte ich an Popularität nicht gewonnen, so ist das ja recht beruhigend für mich. Popularität hat für mich immer etwas Unbehagliches. Daß ich auf der Rechten dadurch verloren hätte, das glaube ich nicht; daß ich auf der Linken nicht an Popularität ge⸗ wonnen habe, ist mir außerordentlich erfreulich. Ich würde sehr nachdenklich werden, was ich wohl dem Lande Schädliches beabsichtigt oder unbeabsichtigt herbeigeführt haben könnte, wenn ich dort (nach linke) an Popularität gewonnen hätte. Der Herr Vorredner kann wohl sicher sein, daß ich danach nicht strebe, wie ich denn über⸗ haupt nach Popularität in meinem ganzen Leben nie einen Pfifferling gestrebt habe. 8 Bt bab bei wohlwollenderen Beurtheilern, als im Allgemeinen der Herr Vorredner nach meiner Einschätzung ist, dem Eindruck be⸗ gegret ich muß mich unvollkommen ausgedrückt haben, wofur ich meinen Gesundheitszustand bitte als Entschuldigung geltend machen zu dürfen —, als ob ich gestern die Meinung bier hätte erwecken wollen, daß ich der Situation eine andere Wendung zu geben wünschte, als ob diese Berathung nur informatorischer Natur wäre, um aufklärend vorzubereiten auf eine künftige Regierungsvorlage. Meine Absicht war und ich glaube, mich auch dahin ausgesprocen zu haben —, daß ich mein Scherflein dazu beitragen wollte, ob⸗ schon in diesem Stadium die Mitwirkung der Regierung aus for⸗ malen und materiellen Gründen ja eine sehr beschränkte ist —, daß ich mein Scherflein dazu beitragen wollte, die Vorlage, die der Reichstag diesmal

Staats⸗Anzeiger.

dem Bundesrath maͤchen Hin⸗ und Herschieben nothwendig wäre

d Hersch daß vielleicht sofort mi und hoffentlich mit Ja, nicht mit

Nein darauf Wenn die Vorlage, die icht pure anzurehmen stattfinden, die Hin⸗ und Herschieben

Bundesrath m eine Amendirung im Bundesr zurückgehen, und wir würden zu einem H Augenblicke, namentlich wieder besser doch manche Gemütber mit Unbehagen erfüllen wür sich ins Unbestimmte verl ich mitarbeiten wo

sagen darf,]

de, da die Sitzung z Zweck habe da ich im anderen Hause, s meine Stimme abzugeben und im) rung des Königs, meines Herrn, dort t ich gestern den Wunsch, daß einige B Vorlage so, wie sie ist konnte, mir a ihnen Abhülfe gewährt wer

Kamen der Regie⸗ bätig zu sein habe, so ar

gegenüber, nicht überwinden und nicht er widerlegt würden oder daß

wohlthuenden jondern einiges

Arbitrage und deren Vortheile und Gewi

Aber ich möch

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und nicht zu weit in Gunsten der Arbitrage ge thun, behaupten zu dürfen, ich will nicht sag n dem Gewicht, welches Bedeutung, die wir man zu sagen pflegt, des großen alle, was sie sich darunter zu denken! Eingeweihten, ihrauch un wicht einigermaß Deshalb möchte ich die; welches in meiner Empfehlung steuern, sie unter Umständen ge

1ö1

3 F8'8A8 Gn n 3

Sache nichts werden würde, und da werden sollte. Das ist weder meine Ueb bündeten Regierungen, s die Absicht, noch in diesem M jerüber zu verabschieden;

it sie mir bis her bekannt ist. Wir ha Konat ein Gesetz mit Ihnen und damit wir in die Lage kommen, ist es S Gesetz, um im Bundesrath an⸗ genommen zu werden, jetzt noch ragen möchte, geglättet beseitigt werden. Wechseln gemacht zu werden pflegt, so wiegend geschieht und daß, 1 freigelassen wesentlich und

glaube ich doch,

der Hauptsache erleichtert

und daß der Vortheil, der dann immer noch anziehend genug sein wird, da eintreten zu lassen, wo sie zu einem Wenn sie das wird, so bin ich überzeugt der Preis, de

Arbitragiren übrig bleib

dürfniß wird. muß auch mit ihrer Selten⸗

rd, insofern also

öffentlichen B

erren Arbitr Vechsel differentiell behandelt respektive ganz frei läßt. Ich glaube auch ni machte, dessen

Andeutung zutreffend ist, arer und sachk nämlich zur Arbitrag

so ganz ein. ursprünglich repräse abei noch nicht mit t

äfte, die den Zu ze⸗Operation wünschenswerth

gangenheit oder der Zukunft angehört und s er Herr Abgeordnete zieht da die Gef herbeigeführt haben, der eine Arbit einträglich macht, mit hinein in aber nicht mit dahin, sondern stehen nur im Kausalneras eshalb, daß die Herren nicht gut Majorität dieses Hauses auf meine Anregun die Regierung sich dafür einsetzte, das

gehen sollte, oder wenn Entgegenkommen, das Wechsel angeboten wird, und vielleicht daran die Hoff⸗

geringschätzig von der Hand nung zu knüpfen, daß aus de doch immer nur vorübergehen der Sache würde dadurch nicht unterb die Frage, ob es

aus werden; die Li

nicht der B nn mit den Vorschlägen eines

den Besteuerung nicht so empfindlich

Last wird ganz ode

ich glaube, lang eberzeugung nach die n können —,

r ich mich mehr auf

86 7 heil abwälze

iten der Börse stelle, sagen, benutzen Sie, di Mitwirkung Mitwirkung 3 eic ierin ein mitfühlendes Herz j „besitzt, und der Ihre Bücher zu darin ein viel unangenehmerer Zw el von den meisten Herren der Borse vielleicht auch wirklich liegt, wenn die Kontrole eine Natu vermöge deren ihr Büchergeheimniß nicht mehr ihre Buchführung unter eine Aufsicht Familiengeheimniss enoch nicht solche zu sein verbergen hat; zu denen ich in diesem Augen vahrscheinlich getroffen werden, das nicht näher zu beweisen theidiger für ihre Interessen Kontrole zu haben, die von dem ichtige an sich ein unehrl zahl der Mens lich und schriftlich lügen meisten Steuerverwaltungen befan

die Zeit, wo

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Leiden, denen Si chützen bereit ist

ng und ein viel größeres gesehen werden

[ A. .r.

und intimeren Gesch ziet ie man vor der

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en zutrauen darf,

n ich nicht theile. en für die Selbstein der Einkommensteuer 6 wir damit nanziell sehr gute Geschäfte machen