Gesetz vorzunehmen. Die Regierung stehe dem Gesetzentwurf, durchaus sympathisch gegenüber; da aber zur Durchführung 1— b einer so großen Umänderung in der Verwaltung eine bedeutende Hierzu lag ein Abänderungsantrag des Abg. Dr. Vir⸗ und Jahre andauernde Vorbereitung erforderlich sei, so habe nich vor: 8 8 b sie von ihrem Standpunkt aus die Initiative zu einer der⸗ 5 Die 12 Staatsregierung zur nochmaligen artigen gesetzgeberischen Organisation nicht ergreifen können. rwägung zu überweisen. zges 8 Se Fceähe pees *½ nüpeordnetentause ergrifen warden 8— Oömne Debatte wurde der Antrag der Kommission ange⸗ ei, so habe sie trotz mannigfacher Bedenken veranlaßt ge⸗ — 8 b sehen, sich sie cic en nicht abwehrend gegenüber zu Das Haus berieth sodann den mündlichen 2*— der stellen. Die Macht der Thatsachen werde dann auch die Kommission für Petitionen über die Petition der Wittwe Regierung zwingen, der Bewegung der Steuerreform, die mit des Stadt⸗Präsidenten, Justiz⸗Raths Wriedt in Rendsburg diesem Gesetz, wenn es zu Stande komme, begonnen werde, wegen Zewährung bezw. Nachzahlunggesetzmäßiger
“ “ “ “ 1“ 8 3 B t v11“ 1““ 8 1“ 8 8. 8 8 6 88 8 8— für die Niederlande in 52, für Dänemark in 54, für 7 in 8 Febh. — — A. ööö 8 1 8,44 2 2 8 . C . 352„ ber⸗Firantwn arh, W. N. er, ber⸗Landes 60 ¼, für Belgten in 61 und für Frankreich in 200 Jahren ein. Kaiserl Geb. Ober. „W. F. Sb de esegeh⸗ ür s schi si vr — 8. Rath, W. L. Solms, Ober⸗Corps Auditeur, R. Spdow, Geb Für Deutschland verschiebt sich durch die zahlreiche Au b 1 Corps Audit 5 . ältniß, es ürde . Stelle ratb, W. Turnau, Kammergerichts⸗Rath, F. Vierhaus, Reg ¹ wanderung das Verhältniß, es würde erst die vierte S R von J. Guttentug (D. Collin) in Beclin und Leipzig ir 0 agsperiooe von 70 Jahren einnehmen. Ratb. Verlag von J. Guttentag (D. Collinz in Be Leipz 111X“X“ treffen im Jahre 1880 erschien soeben die neunzehnte und zwar zigste E1“ Deutschland 83,7 Menschen auf den Quadratkilometer, in e-u- — der 2„ * “ “ —2 7 2 . 8 : 85. K 8 D z 70, in Italien 95, in England 110, in den Niederlanden 128, in ordnung vom 4. Dezember thalten. Die z bg elgien . d ng, d gen dieser drei Gesetze, welche durch Ergänzungen der einz Belgien 186. Der Redner erklärt daher die Behauptung, daß änderungen dief e r. dur ergänz 8 s 5 v fü a ationen ꝛc. hervorgerufen, sind durch gesperrte deutschland an Uebervölkerung leide, für unbaltbar. Er sucht nach nen Paragraphen, Deklar een zꝛc. hervorgerufen, sind du „ und 1— Gründen. Die Leute wandern eher aus GSchrift kenntlich gemacht. Das Werk ist in jeder Beziehung empfeb dünnbevölkerten als aus dichtbevölkerten Gegenden aus. „Die größte lenswerth. Zahl an Auswanderern hat Mecklenburg, nämlich bei einer Be⸗
die Sikhs und freundlich gesinnte 1 Otao anschlossen. Die Truppen überrumpelten eine 400 Mann starke feindliche Abtheilung. In dem sich entspinnenden Gefecht wurden 60 Rebellen getödtet, 12 Gefangene gemacht und 150 Rinder erbeutet. Nach Nieder⸗ brennung des Dorfes zog sich die Kolonne zurück, aber der Kampf dauerte fort, bis sie Haschin passirt hatte. Die Ver⸗ luste auf britischer Seite besch fränken sich auf vier Leichtver⸗ wundete, darunter ein Offizier. Der Correspondent eines Kolonialblattes wurde ebenfalls verwundet. Lord Wolseley
Der Berichterstatter, Abg. Wessel beantragte Namens der Petitionskommission Uebergang zur Tagesordnung.
der ungarischen Landwehr und über der Ludovica⸗Akademie in dritter Lesung angenom⸗ men. Sodann begann die Debatte über die Vorlage, be⸗ treffend das Wasserrecht, welche bedeutende Dimensionen annahm und die Mitglieder der Regierung wiederholt ver⸗ anlaßte, das Wort zu ergreifen.
In der heutigen Klubkonferenz der Unabhängigkeits⸗ partei meldete Herman einen Antrag auf Entsendung einer parlamentarischen Untersuchungskommission zur Prüfung der Uebelstände in Szegedin an.
Agram, 7. Mai. (Presse.) In der heutigen Sitzung
den Ausbau
Araberstämme aus
2 Uhr mit der Eisenbahn
auch weiter zu helfen Graf Udo zu Stolberg meinte, den Gesetzentwurf ablehnen,
stimmen werde. Er gehöre zu den
Mängel, die er ja nicht leugnen wolle,
entwurf doch so viele reale Vortheil theile vollkommen überwögen. daß das Gesetz das indirekte Land von der drückenden Last der befreie, Grund genug, Frreiherr von Mirbach erklärte, stimmen, obgleich dasselbe mit programm im engeren Sinne nicht i sprach die Hoffnung aus, daß das S lichen Zölle noch weiter ausgebaut werden möchte, von Viehzöllen. stimmen, da er durch denselben e östlichen Provinzen befürchten müsse doch die Annahme des Gesetzes und
wenige Gegner in diesem Hause finden werde.
Graf Brühl hegte gegen das Gesetz mannigfache Bedenken, nur dasjenige als das schwerwiegendste anführen wolle, daß die Garantie für die zu diesem Gesetz erforderlichen
von denen er
Mittel nur auf einer Partei beruhe, ja
sonder auf einer nur zufälligen Majorität, die durch sich selbst biete. könne nach wenigen Jahren vielleicht die
eigentlich gar keine Garantie
Majorität im Reichstage bilden, und
verständlich die landwirthschaftlichen Zölle dem empfehle er die Annahme des Gesetzes, weil er von dem⸗ selben Gutes für die Kommunen erwarte.
Herr von Kleist⸗Retzow bat gleichfalls,
nehmen. er nicht theilen. Grunde liegen, seien von dem Reichsk das Parlament trage so dem Kanzler seine eigenen Ged sei auch nicht,
Beweis von der
Freiherr von Landsberg⸗Steinfur Gesetzentwurf für ein dringendes Bed selben zustimmen. Er habe im schaftlichen Zölle gestimmt und
Die Generaldebatte wurde In der Spezialdebatte Wort. Die Abstimmung
liche, und der §. 1 wurde mit 92 genommen.
Der §. 2 des Gesetzes wurde ebenfalls ohne Debatte an⸗ genommen, ebenso §. 3 nach einigen Bemerkungen des Grafen Udo zu Stolberg⸗Wernigerode und des Finanz⸗Ministers.
Die übrigen Paragraphen des Diskussion genehmigt.
Hiermit war die Tagesordnung erschöpft.
Mitglieder zu der heute Abend Abgeordnetenhause stattfindenden gemein⸗ * Landtages ein.
Schließlich nahm Herr Camphausen als ältestes Mitglied um dem Praͤsidenten für die um⸗
Der Präsident lud die 7 ½ Uhr im samen Schlußsitzung des
des Hauses das Wort, sichtige Leitung der Geschäfte Namens auszusprechen, welchem das Plätzen zustimmte.
Der Präsident dankte, indem er hinwies, welche ihm von Seiten der
des Hauses in der abgelaufenen Sitzung um 2 Uhr mit einem Majestät den Kaiser und König begeistert drei Mal einstimmte.
— In der heutigen (69.) Abgeordneten, stand zunächst auf von dem Herrenhause in abgeänderter Gesetzentwurfs, betreffend die in der Rheinpvcovinz.
Nachdem der Ministerial⸗Direktor der Staatsregierung erklärt hatte, Zustandekommen des Gesetzes nach verzichte, wurde der Gegenstand von gesetzt.
welcher mehrere Ko
Es folgte die Berathung des mündlichen Berichts der Justizwesen über eine Petition, be⸗ des Amtsgerichtsbezirks
Kommission für das treffend Abänderung Dommitzsch.
Namens der Kommission beantragte der Abg. Dr. Andrae
den Uebergang zur Tagesordnung.
Der Abg. Knauer empfahl, die Petition der Regierung
zur Berücksichtigung zu überweisen. Der Regierungskommissar, Schmidt bat dagegen, an dem eine Aenderung nicht vorzunehmen. Der Abg. unbegründet sei, und daß es
Regierung zur Berücksichtigung zu übe
Die Debatte wurde hierauf geschlossen, und der Antrag
Knauer angenommen. b Es folgte die Berathung des m Kommission für Petitionen über die
über das dortige Gehöft der führenden Weg für einen öffen
und dieses Prinzip weiter auszubauen.
n/ cf abl „ein anderer Theil ihm wider⸗ willig und endlich ein dritter Theil dem Entwurf gern zu⸗
Vor Allem aber sei der Umstand, Steuersystem fördere und das
für die Vorlage zu stimmen.
dem sogenannten Agrar⸗
zum Vortheil der Landwirthschaft Deutschlands
Dem Vertheilungsmodus könne er nicht zu⸗
Die von dem Vorredner erhobenen Bedenken könne Alle die Prinzipien, welche dem Gesetz zu
bringe sie nur jetzt in
1 wie Graf Brühl behaupte, dieses Gesetz ein Beweis der Macht des Parlamentarismus, sondern nur ein Macht des Reichskanzlers.
Reichstage für die landwirth⸗ schaft Zölle gest befürchte nicht, daß so leicht in dieser Körperschaft eine Majorität sich finden werde, welche im gegentheiligen Sinne beschließen könnte.
nunmehr geschlossen.
nahm zu über denselben war eine nament—
Haus durch Erheben von den
hinn 4 Mitglieder des Bureaus sowie den Vorsitzenden und Mitgliedern der Kommissionen zu Theil geworden, gab sodann die Uebersicht über die Thätigkeit Session und schloß die dreimaligen Hoch auf Se.
Sitzung des Hauses der
der Tagesordnung: die Berathung des
Geheime Ober⸗Justiz⸗Rath Beschlusse der Justizkommission
von Rauchhaupt glaubte, daß die Petition nicht sich wohl empfehle, dieselbe der
Petition der Einwohner Wanders und Genossen in Kranenburg⸗Frasselt, um Auf⸗
hebung einer Ministerialverfügung, welche einen Geschwister Wanders
daß ein Theil des Hauses
letzteren; denn trotz der bringe der Gesetz⸗ e, daß dieselben die Nach⸗ direkten Kommunalsteuer er werde für das Gesetz
m Einklang stehe. Redner ystem der landwirthschaft⸗
so namentlich in der Form ine Benachtheiligung der
.Trotzdem empfehle er hoffe, daß dasselbe nur
nicht einmal einer Partei, In gleicher Weise Sozialdemokratie die
diese würde doch selbst⸗ beseitigen. Trotz⸗
das Gesetz anzu⸗
anzler ausgegangen, und die Gesetzesform und anken entgegen. Darum
th erklärte, er halte den ürfniß und werde dem⸗
§. 1 Niemand das
gegen 27 Stimmen an⸗
Gesetzes wurden ohne
des Hauses den Dank
auf die Unterstützung
‚in welches das Haus
mmissarien beiwohnten,
Fassung zurückgelangten Kantongefängnisse
von Zastrow Namens daß dieselbe auf das
Ablehnung des §. 5 der Tagesordnung ab⸗
rweisen.
ündlichen Berichts der
Wittwenpension aus Staatsfonds. Der Berichterstatter, Abg. Seehusen, beantragte Namens der Petitionskommission, die Petition der Königlichen Staats⸗ regierung zur Erwägung zu überweisen. b Der Abg. Jürgensen empfahl, die Petition der Regie⸗ rung zur Berücksichtigung zu überweisen. Nachdem sich der Regierungskommissar, Geheime Ober⸗ Regierungs⸗Rath Haase gegen diesen Antrag erklärt hatte, wurde derselbe von dem Hause angenommen. Es wurde sodann berathen der mündliche Bericht der Kom⸗ mission für das Gemeindewesen über die Petition der Kommission des Westfälischen Städtetages wegen Einführung einer allgemeinen Schanksteuer zu Gunsten der Gemeinden oder Beseitigung der gesetzlichen Be⸗ schränkungen und Hindernisse, welche zur Zeit noch der Ein⸗ führung einer kommunalen Konsumtionsabgabe auf Getränke, insbesondere auf Branntwein, entgegenstehen. Der Berichterstatter, Abg. von Nickisch⸗Rosenegk, beantragte Namens der Gemeindekommission, die Petition der Königlichen Staatsregierung als Material für die Gesetzgebung zu über⸗ weisen. Dieser Antrag wurde ohne Debatte angenommen. Des Weiteren stand auf der Tagesordnung eine Petition wegen Handhahung des staatlichen Auf⸗ sichtsrechts über Privat aldungen in Lohra. Namens der Kommission beantragte der Abg. Seyfarth (Rotenburg) Ueberweisung an die Königliche Staatsregierung zur Berücksichtigung. Das Haus nahm diesen Beschluß ohne Debatte an. Es folgte die Berathung der Petition wegen Auf⸗ hebung der staatlichen Aufsicht über die frühere Güter⸗Halbgebrauchswaldung zu Reichenheim. Das Haus nahm den Vorschlag der Kommission, die Petition der Königlichen Staatsregierung zur Erwägung in der Richtung zu überweisen, daß den Petenten eine Unter⸗ stützung aus Staatsmitteln zu gewähren sei, ohne Debatte an. Das Haus berieth sodann eine Petition wegen Er⸗ richtung einer zweiten Lehrerstelle in Läsgen. Namens der Kommission beantragte der Abg. Dr. Mosler Ueberweisung der Petition an die Königliche Staatsregierung zur Berücksichtigung. Der Antrag der Kommission wurde ohne Debatte angenommen. Endlich stand noch auf der Tagesordnung der mündliche Bericht der Kommission zur Prüfung des Staatshaushalts⸗ Etats über die Petitionen mehrerer Einwohner von Brome, Kroya und anderer Ortschaften und des Handelsvereins und
einer Anzahl Jee de in Uelzen wegen Baues
einer Eisenbahn von Oebis felde nach Uelzen.
Der Berichterstatter, Abg. Büchtemann beantragte Namens der Budgetkommission, die Petition der Königlichen Staats⸗ regierung zur Erwägung bei den demnächst zu erwartenden Vor⸗ lagen zur Erweiterung des Staatseisenbahnnetzes zu überweisen. Das Haus nahm diesen Antrag ohne wesentliche Debatte Damit war die Tagesordnung erledigt.
Der Präsident gab hierauf die übliche Uebersicht über die Thätigkeit des Hauses im Verlaufe der gegenwärtigen Session und ertheilte hierauf zur Geschäftsordnung dem Abg. von Bockum⸗Dolffs das Wort, der dem Präsidenten und den Schriftführern den Dank des Hauses für die umsichtige Ge⸗ schäftsführung aussprach.
Der Präsident von Köller dankte für das freundliche Wohlwollen und Entgegenksmmen, das ihm von allen Seiten entgegengebracht worden sei und ihm sein Amt wesentlich erleichtert habe, und schloß hierauf die Sitzung mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König, in welches das Haus dreimal begeistert einstimmte.
Sodann vertagte sich das Haus um 1 ¾1 Uhr.
— Die wegen Zollhinterziehung im §. 137 Abs. 2 des Vereinszollgesetzes vom Jahre 1869 angedrohte Ord⸗ nungsstrafe (für den Fall der nicht beabsichtigten Contre⸗ bande oder Defraudation) trifft, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, I. Strafsenats, vom 16. März d. J., auch den nicht oder unrichtig deklarirenden Frachtführer, Spedi⸗ teur ꝛc., welcher ohne jedes Verschulden, ohne irgend wie fahrlässig gehandelt zu haben, die Deklaration unterlassen oder unrichtig abgegeben hat.
— Der Gesandte der Republik Chile am hiesigen Aller⸗ höchsten Hofe, Gnillermo Matta, hat Berlin verlassen, um im Auftrage seiner Regierung dem Sanitäts⸗Kongreß in Rom als Delegirter beizuwohnen. Während seiner Abwesen⸗ heit fungirt der Legations⸗Sekretär Valentin Letelier als interimistischer Geschäftsträger.
—Iu General⸗Lieutenant Wiebe, Inspecteur der 1. Fuß⸗Artillerie⸗Inspektion, ist von der Musterung des Fuß⸗ Artillerie⸗Regiments Nr. 11 hierher zurückgekehrt.
— — S. N. G. „Nover Kommdt. Korv.⸗Kapt. Cochius, ist am 8. Mai cr. in Kiel eingetroffen.
Bayern. München, 8. Mai. (Allg. Zig.) Der König hat den neuernannten Krie gs⸗Minister, General⸗Lieutenant von Heinleth, und den Chef des Gensd'armerie⸗Corps, von Hellingrath, im Königsbau der Residenz gestern in längerer Audienz empfangen.
„Beaden. Karlsruhe, 7. Mai. (Karlsr. Ztg.) Se. König⸗ liche Hoheit der Großherzog begab sich gestern Nachmittag zum Besuch Ihrer Majestät der Kaiserin nach Baden⸗ Baden und kehrte von dort am Abend hierher zurück. — Se. König⸗ liche Hoheit der Erbgroßherzog gedenkt am Freitag, den 8., Abends, von Wien abzureisen und am Sonnabend Nach⸗ mittag hier einzutreffen. Am Sonntag Abend reist der Erb⸗ großherzog sodann nach Potsdam weiter.
an.
erreich⸗Ungarn. Pest, 7. Mai. (Wien. Abdp.) Im Abgeordnetenhause wurden heute die Gesetz⸗
tlichen erklärt.
des Landtages wurde das Budget von der Majorität in zweiter Lesung angenommen. Hierauf theilte der Präsident einen vom Abg. Frank eingebrachten Antrag mit, wonach die Regierung aufgefordert werden soll, zu dem außerordentlichen Budget die Ausweise mit den Belegen über das Ein⸗ kommen Kroatiens und der Grenze vorzulegen. Frank begründete seinen Antrag mit einer längeren Rede, in welcher er erklärte, daß endlich den nebelhaften Behauptungen: Ungarn halte Kroatien aus, ein Ende gemacht werden müsse. Der Finanz⸗Minister sei verpflichtet, alle Belege zur Ver⸗ fügung zu stellen, und die Prüfung derselben sei Pflicht des Landtages. Redner polemisirte gegen den Banus und sagte: „Unser Einkommen ist durch nichts gegen eine gewaltsame Verkürzung geschützt, darum müssen wir eine Kontrole über dasselbe erhalten; so darf es nicht bleiben.“ Redner erörterte die Nothwendigkeit einer Kontrole.
Großbritannien und Irland. London, 8. Mai (W. T. B) In der heutigen Sitzung des Unterhauses kündigte Northcoote an, daß die Opposition am Montag die zweite Lesung der Bill, betreffend die Flüssig⸗ machung des Elfmillionen⸗Kredits durch folgenden Antrag bekämpfen werde: „Nachdem das Haus sich bereit erklärt hat, Geldmittel für die Sicherheit des Reichs zu he⸗ willigen, verweigert es dieselben, bis es über die Zwäcke ihrer Verwendung informirt sein wird.“ Aus Ottawa (Canada) wird unter dem 8. telegraphirt: Der Dampfer „Northcote“, bisher zum Transport ver⸗ wendet, wird in ein Kanonenboot umgewandelt und soll die Truppen bei dem Vorgehen gegen die Aufstän⸗ dischen unter Riel unterstützen. Die Indianer westlich von Battleford rüsten zum Kriege. Banden feindlicher In⸗ dianer raubten Weiber und Kinder mehrerer Ansiedler.
Frankreich. Paris, 7. Mai. (Köln. Ztg.) Heute wurden in Rochefort 289 Mann Infanterie nach Cochinchina eingeschifft. — Die Verhandlungen mit China, besonders die wegen des Handelsvertrages, haben Fortgang. — Der Minister des Aeußern, de Freycinet, hat heute eine Depesche erhalten, welche die Aufhebung der Enlistment Act meldet, die den französischen Kriege⸗ schiffen untersagte, sich in den englischen Häfen am Indischen Meere mit Lebensmitteln zu versehen. — Die in⸗ direkten Steuern der ersten vier Monate des Jahres 1885 ergaben 2 ⅛¼ Millionen mehr als in derselben Zeit von 1884.
Italien. Rom, 8. Mai. (W. T. B.) An der heute in der Deputirtenkammer fortgesetzten Diskussion über die Kolonialpolitik der Regierung nahmen Cairoli, Crispi und Minghetti Theil. Der Minister des Aeußern, Manecini, verlangte ein bestimmtes und klares Votum der Kammer. Der Conseils⸗Präsident Depretis erklärte sich im Namen des ganzen Ministeriums mit Hrn. Mancini solidarisch. Derselbe hob die großen Wohlthaten der Allianz der europäischen Centralmächte hervor; dieselbe sichere den Frieden, der für Italien, das innere Reformen durchzuführen habe, sehr wichtig sei. Hr. Depretis widerlegte sodann die Be⸗ bauptung, daß diese Allianz Italien lahm lege und es in seiner Aktionsfreiheit beeinträchtige. Die Frage, was das Ministerium künstig in Afrika thun werde, könne eine ernst⸗ hafte Regierung nicht beantworten; er könne nur erklären, daß die Regierung entschlossen sei, die Ehre der Fahne des Landes zu vertheidigen. Der Minister⸗Präsident erklärte sich bereit, das von dem Deputirten Tajani vorgeschlagene Ver⸗ trauensvotum anzunehmen, in welchem erklärt wird, daß die Kammer von den Erklärungen des Ministeriums Alt nehme. — Die Kammer nahm in der Abstimmung schließlich diese Tagesordnung mit 188 gegen 97 Stimmen an.
Türkei. Konstantinopel, 8. Mai. (W. T. B.) Die Königin von Schweden ist mit den beiden Prinzen heute abgereist.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 9. Mai. (W. T. B.) Anläßlich der von Lord Salisb ury am Donnerstag im englischen Oberhause abgegebenen Erklärung bezüglich der Schließung der Dardanellen schreibt das „Journal de St. Pétersbourg“: Wir gestatten uns, trotz der Auto⸗ rität Lord Salisbury's, als Mitgliedes des Berliner Kon⸗ gresses, zu glauben, daß die Frage der Schließung der Dar⸗ danellen eine europäische Frage ist, und es scheint uns sehr wenig annehmbar, daß die übrigen Signatarmächte sich der Auf⸗ fassung Salisbury's anschließen werden, nach welcher es England freistände, die Schließung der Dardanellen nicht zu respektiren, wenn der Sultan unter dem Druck einer fremden Macht handelt. Wer sollte entscheiden, ob ein solcher Druck besteht? Sollte dies der Sultan thun, oder gar Lord Salisbury, falls er die Regierungsgewalt hätte? In diesem Moment hat er sie nicht, und weiter wollen wir die Controverse nicht führen. Es wird uns aber erlaubt sein, unser Befremden darüber auszudrücken, daß ein Staatsmann, und noch dazu ein kon⸗ servativer ernsthaft derartige Behauptungen über den Werth eines Vertrages aussprechen kann.
Almerika. Washington, 8. Mai. (. T. P) George Lothrop ist zum Gesandten der Vereinigten Staaten in St. Petersburg, Boyd Winchester zum Gesandten in Bern ernannt worden.
Afrika. Egypten. Kairo, 6. Mai. Mr. Westland, der an Stelle Gerald Fitzgerald's zum Ge⸗ neral⸗Direktor der Rechnungskammer ernannt worden ist, wurde heute dem Khedive vorgestellt. Nubar Pascha bereitet die den General⸗Konsuln vorzulegenden Vor⸗ schläge der egyptischen Regierung bezüglich der Abänderung des Preßgesetzes vor. Außer Frankreich dürfte keine andere Macht Einwand dagegen erheben.
Suakim, 6. Mai. (Allg. Corr.) Eine Kolonne, be⸗ stehend aus dem Kameelcorps, den bengalischen Ulanen, Ab⸗ theilungen der berittenen Infanterie und dem 20. Husaren⸗
(Allg. Corr.)
entwürfe über die Reorganisation des Aerztecorps
Regiment, befehligt von General Graham, marschirte um Mitternacht von hier nach Tackhol ab, wo sich ihr
begab sich heute Nachmittag . “ 1
Zeitungsstimmen.
Die „National⸗Zeitung“ bemerkt zu der gestrigen Debatte des Reichstages über die Börsensteuer: ... Soweit der Reichstag in Betracht kommt, wird man in der Thatsache der außerordentlich großen, von den Altkonservativen bis zur Volkspartei reichenden Mehrheit, welche heute für die Börsen⸗ steuer votirte, wohl die Bestätigung der auch von uns seit langer Zeit vertretenen Ansicht erblicken müssen, daß äirgend eine Steuer dieser Art nicht zu vermeiden ist, und daß die Interessenten deshalb allen Anlaß hatten, eine möglichst rationelle Gestaltung derselben auf⸗ suchen zu helfen. Dies ist leider nur in sehr beschränktem Maße geschehen; noch heute hörte man im Reichstage von Rednern, welche das Interesse der durch die neue Steuer zu belastenden 2 8 völkerungskreise zu vertreten meinten, Ausführungen, wodurch dieselbe unbedingt bekämpft werden sollte. Die Börsensteuer, so wurde von Reuem behauptet, werde die Börse gar nicht treffen, sondern nur ganz andere Leute. In dieser Allgemeinheit ist das eine nicht balt⸗ bare Behauptung. Zu einem großen Theil wird die Börsensteuer sicher von denen bezahlt werden, auf die sie berechnet ist und wird von ihnen sehr gut bezahlt werden können In Betreff derselben Steuer Zeitung“: 1 b 1 . Ez ist der schreienden Anomalie gewehrt, daß gerade an derjenigen Stelle, an welcher mit dem geringsten Aufwande von Arbeit die höchsten Gewinne erzielt, an der binnen wenigen Jahren vielfach Vermögen herausgeschlagen werden, zu Eöö jener soliden Arbeit, „die langsam schafft und nie zerstört“, es des Fleißes, der Intelligenz, der Sparsamkeit einer Reihe von Generationen bedarf, daß gerade an dieser Stelle die Steuerschraube, die sonst allerwärts ihren Angriffspunkt findet, gar nicht in Funktion tritt. Wie tiefe Wurzeln die Ueberzeugung, daß hier Wandlung geschaffen werden müsse, in der öffentlichen Meinung geschlagen hat, zeigt der ungemein glatte und rasche Verlauf der Spesialberathung des in der Kommijssion vereinbarten Gesetzentwurfs im Plenum und die große Majorität, die sich hier auf denselben vereinigte. Da die National⸗ liberalen nur in Rücksicht auf das aus ihren Reihen, ber⸗ vorgegangene „Amendement Buhl“ gegen die Vorlage gestimmt haben, derselben aber, wie gerade dieses Amendement “ läßt, nicht nur im Prinzip, sondern auch in allen wesentlichen Pun ten beipflichten, so bleibt im Grunde nur die ein schwaches Sechste des Reichstages darstellende Schaar der „Freisinnigen“ in der Oppo⸗ sition. Der Bankerott des Manchesterthums, das noch vor acht Jahren unsere Gesetzgebung vollständig beherrschte, hat sich nie evidenter erwiesen, als gerade im vorliegenden Falle, der noch dadurch besondere Bedeutung gewinnt, daß der legislatorische Entwurf aus der freien Initiative des Reichstages hervorgegangen ist, vnd das 15 Regierung demselben gegenüt ußerste Zurückhaltung beob⸗ achtet hat.
sagt die „Schlesische
blatt für das Deutsche Reich. Nr. 19. — und Steuerwesen: Anschluß eines Theiles 5 25 hafengebietes von Cuxhaven an das deutsche Zollgebiet; “ ¹. rungen in dem Stande oder den Befugnissen der Zoll⸗ 89 S stellen. — L“ — Polizeiwesen: Ausweisung isländern aus dem Reichsgebiete. 8 b Aussbeeinisterial⸗Blatr r. 19. — IJahalt: Er⸗ kenntniß des Reichsgerichts vom 8. Dezember 1884 Ministerial⸗Blattfür die gesammte innere Verwal⸗ tung in den Königlich preußischen Staaten. Nr. 4. 1“ halt; I Allgemeine Verwaltungssachen: Remunerirung der im Ressor der Verwaltung des Innern verwendeten Regierungsbaumeister 8 II. Behörden und Beamte: Aenderung des Amtscharakters der Staa 8 archivare. — I1I. Verwaltung der Kommunen, Korporationen und Institute: Verfahren bei Ermittelung des kommunalsteuerpflichtigen Einkommens der Staatsbeamten — Uebernahme der Kosten für einen vom Auslande übernommenen hülfsbedürftigen Deutschen Seitens des betr. Ortsarmenverbandes. — IV. Polizeiverwaltung: Im 12 Behandlung erkrankter, der Landespolizeibehörde ““ St.⸗G.⸗B. überwiesenen Personen. — V. Verwaltung für Landwirth schaft, Domänen und Forsten: Gebhühren der dauernd 8. Vermessungsbeamten. — Bauliche Unterhaltung der “ ments der Staats⸗Forstverwaltung. — Diäten für die zur Ausü 19 des Forstschutzes beurlaubten Jäger. — Revision der b⸗ Oberförstereien. — VI. Literarisches: Preisermäßigung des Werkes von Brunkow, Wohnplätze des Deutschen Reichs. Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 19. — Inhalt; Amtliches: Personalnachrichten. — Nichtamtliches: AAe des elektrischen Lichts zu Zwecken der Kunst⸗ und Unterrichts⸗Verwa — Das Wetteramt in den Vereinigten Staaten von 1“ — Ermittelungen des Iöö“ T1“ e in niversität. — ilds Baggeropparat. — Vermischtes: v“ für daß Redoutengebäude X“ Hochschule in Berlin. — Dankschreiben des Fürsten “ an 5 Regierungsbauführer⸗Vereine. 89 Nothwendigkeit der Einführung be hördlicher Aufsicht über Tragfähigkeit und Sicherheit
von Konstruk⸗ tionen. — Verhalten starker Bauhölzer Feuer. — Professor Dr. Heeren †.
Statistische Nachrichten.
Aus der Sammlung von Vorträgen, welche in Carl Winters Universitätsbuchhandlung in Heidelberg erscheinen, liegt uns der von Dr. K. Th. Eheberg, Professor der Fx in Erlangen, in einer von dem „Verein zum Schutze den 2 Interessen im Ausland“ cinberufenen Versammlung gehaltene 1— 46 trag: „Die deutsche Auswanderung“ vor. Der r der Thätigkeit der Kolonialvereine liegt nach Ansicht des Re in der Auswanderungsfrage. Die Massenauswanderung aus Deutj
finde in den neuerworbenen Kolonien kein geeignetes 1 und es ist daher diese Frage noch öö Auswanderung ist gewaltiger, als man gemeinhi n⸗ wöchst noch fortwährend. Während in 5 Jahren 1821 — 30 nur 8000 Menschen auswanderten, betrug ibre Za in den Jahren 1851 — 60 1 130 000, in den Jahren 1871 — 80 595 000 und in den Jahren 1881—83 allein 570 000 Personen. 2. gewandert sind seit 1821 nahezu 4 000 000, doch dürfte in ven’S die Zahl der Auswanderer bedeutend hböher sein, da 88 ohne Kontrole weggehen. Als hauptsächlichsten F; 1 uswanderung sieht man für gewöhnlich die 8. 1. völkerung an. Deutschlands Bervölkerungszunahme Faüffent sich durchschnittlich auf 1,50 % und pro Jahr, sodaß Deutschlan
völkerungsdichtigkeit von 34,4 Einwohnern auf den Quadratkilometer 44,9 Auswanderer pro Mille. Pommern hat 51,2 Einwohner pro Quadratkilometer und 44 Auswanderer pro 1000, Ostpreußen 52,3 Einwohner pro Quad ratkilometer und 22,0 Auswanderer pro 1000, Westpreußen 55,1 Einwohner pro Quadratkilometer und 22,0 Aus⸗ wanderer pro 1000, Posen 58 8 Einwohner pro Quadratk lometer und 34 1 Auswanderer pro 1000, Baden 104,1 Einwohner pro Quadrat⸗ kilometer und 18,1 Auswanderer pro 1000, Hessen⸗Nassan 99,1 Ein⸗ wohner pro Onadratkilometer und 14,8 Auswanderer pro 1000, Sachsen 193,3 Einwoher pro Quadratkilometer und 6,3 Auswanderer pro 1000, Rheinland 151,0 Einw. pro Quadratkilometer und 4,5 Ausw. pro 100 , also gerade die dicht evölkertsten Länder nehmen die letzten Stellen ein. Was nun der Beruf der Auswanderer angeht, so sind vom 1. Juli 1882 bis 30. Juni 1883 von den 194 786 in die Vereinigten Staaten ausgewanderten Deutschen 857 den höheren Berufsarten an⸗ gehörige Personen, als Künstler, Schriftsteller, Aerzte, Architekt n⸗ Cbemiker u. s. w., 25 190 waren gelernte Handwerker, 51 282 Farmer, Taglöhner, Dienstleute, Häandler u. s. w., 117 161 deutsche Eingewanderte waren ohne Beruf, d. h. zu⸗ meist Frauen und Kinder. Am stärksten betheiligt sind die ackerbautreibenden Klassen, mehr als die Hausindustriellen und noch mehr als die Fabrikarbeiter, deren einseitige Ausbildung wenig Erfolg in der Fremde verspricht, während sich dem Landbauer die günstigeren Aussichten bieten. Ganz spezielle Vechältnisse sind es also nach Ansicht des Redners, welche die Auswanderung veranlassen, und nicht lediglich Uebervölkerung. Den Grund zur Aus⸗ wanderung für die Landbauer erblickt der Verfasser u. A. in der schlechten Lage der deutscenLandwirthschaft, im bäuerli den Erbrecht u. a. m. Der Redner hat sodann sein Augenmerk auf die nationalökonomische Bedeutung gerichtet. Meist solche veute wandern aus, welche über ein kleines Kapital verfügen, das sie dem Vaterlande somit entziehen, während die unbrauchbaren Elemente ruhig daheimbleiben. Der Vorsteber der Castle⸗Garden, M. Kennedy, schätzt den durchschnittlichen Betrag des von den Deutschen nach Amerika importirten Baarvermögens auf 68 Doll pro Kopf. Im Minimo treffen auf den Kopf incl. der Kinder an Reisekosten 50 Thlr., das würde, da in der Zeit von 1847— 1879 4 165 332 Deutsche in Amerika eingewandert sind, eine Summe von über 100 Millionen Thaler ergeben. Dazu kommt noch die Summe
die
baaren Geldes, die über 1300 Millionen Mark in dem erwähnten Zeitabschnitt betrug. Hierbei ist noch nicht der Geldwerth der mit⸗ genommenen fahrenden Habe gerechnet I Auswanderung entzieht dem deutschen Reiche aber auch körperlich und wirthschaftlich die besten Kräfte und die werthvollsten Altersklassen. Unter den 32 ¼ % der deutschen Einwanderung des Jahres 1882/83 waren von den unter dem Namen „Gelernte Handwerker“ aufgezählten Einwanderern 40 % und von den eingewanderten Farmern fast 43,5 % Deutsche. Eine sehr bedenkliche Seite ist ferner die, daß diese jährlich auswandernde Armee in die Reihe der deutschen Gegner und ˖Konkurrenten auf dem Wirthschaftsgebiet tritt. Deutsche Intelligenz und deutsches Kapital machen unter „nordameri⸗ kanischer Marke dem deutschen Produkte den Markt streitig. ECs ist also darauf hinzuarbeiten, daß der ausgewanderte Theil des Volkes mit dem zurückgebliebenen Stamme in sprachlichem, politischem und hauptsächlich in wirthschaftlichem Zusammenhange bleibt. Die nationalen überseeischen Wirthschaftsgebiete sind, wie HübbeSchleiden sagt, die besten Kunden der nationalen Produktion. Da nun die augen, blicklich erworbenen Kolonjen zu einer Massenauswanderung noch nicht geeignet sind, so schlägt Prof. Eheberg die Erwerbung von geeigneten Gebieten, welche herrenlos oder von unzirilisirten Stämmen bewohnt sind, oder die Konzentration gewisser Länder vor, woselbst sich allmäbhlich selbständige deutsche Kolonien entwickeln würden. Dies würde am besten da geschehen, wo die deutsche Art sich erhalten, der deutsche Charakter ohne die Gefabr der Entfremdung und Verwelschung sich dauernd bethätigen und sich sräter ein inniges Verhältniß zum Mutterlande hberausbilden kann. Dazu scheint nun besonders Südamerika dem Verfasser gecignet, wo schon beute 200 000 Deutsche unter Wahrung ihrer Eigenart den RNB 8 n. 1
b eeee und Belesenheit zeugende Vortrag dürfte sich zur Verbrenung in meiteren Kreisen eignen, da er ͤber eine brennende Frage viel Belehrendes enthält und mancherlei neue Daten bringt. Der Preis des Heftes beträgt 80 ₰.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
er jur stische Verlag von J. Guttentag (D. Collin) in Ber⸗
lin und Leipzig hat soeben in der handlichen Ausgabe der . Reichsgesetzgebung, Textausgabe mit Anmerkungen’ veröffentlicht:
Reichs⸗Gewerbeordnung mit den neue sten Ergänzungen und den für das Reich erlassenen Ausführungsbestimmungen. Terxt. ausgabe mit Anmerkungen und Sachregister von T. Ph. “ Regierungs⸗Rath. Sechste Auflage. Taschenformat. Kartonnir 1 ℳ 25 ₰. — Die vorliegende neue Auflage ist eine B bearbeitete. Der Text ist nach der N uredaktion der Gewer E nung, welche auf Grund des Artikels 16 des Gesetzes vom 1. Juli 1883 vorgenommen wurde, und nach den neuesten Ergänzungen zum Abdruck gebracht. 8 Reichsgesetzgebung über Münz⸗ 1n wesen, Papiergeld, Prämienpapiere I anleihen Tex’⸗Ausgabe mit Anmerkungen und Sachregister. 7. R. Koch, Kais. Geh. Ober⸗Finanzrath. Taschen ormat; 2 ℳ 40 ₰. — Die sehr zahlreichen Gesetze, Verordnungen und Be⸗ kanntmachungen über das Münz⸗ und Bankwesen ꝛc. des Reiches, welche in sämmtlichen Jahrgängen des Reichs⸗Gesetz 888 für das Deutsche Reich zerstreut sind, finden sich hier zum 8885 Mal an einer Stelle vereinigt und zwar in derjenigen Form, we 88 durch abändernde Gesetze bedinzt und die zur Zeit gektense f. Ein besonderer Vorzug des Buches ist, daß vpie es 8n des Bundesraths zur Ausführung der Münggesetzgebung Bankgesetzgebung abgedruckt worden sind; ebenso. daß c. 15. mit der Reichsbank durch Mittheilung des Verzeichnisses baren Effekten, der Bedingungen des Lombardgeschäfts, dr Bestim⸗ mungen über den Giroverkehr, offene Depots von Wert Pachehea, verschlossene Depositen, des Verzeichnisses sämmtlicher “ 5 der Reichsbank übersichtlich dargestellt ist. Es ist also in dem Bän . chen Alles enthalten, was man sonst nirgends vereinigt finde un somit ist ein für den .“ für Kapitalisten ꝛc. brauch⸗
es Hülfsmi schaffen worden. 1 “ “ “ für das Deutsche Reich. Nebst den ge⸗ bräuchlichsten Reichs⸗Strafgesetzen (Post, Impfen, EEb Per sonenstand, Sozialdemokratie, Wucher, E11““ Se and gefäße, Sprengstoffe u. s. w.). Textausgabe mit Anmer ver. Dr. Hans Rüdorff. Dreizehnte durchgesehene und Seg. e 1 lage. Taschenformat. Kartonnirt 1 ℳ — Diese neie tgg. 8 Taschenausgabe des Strafgesetzbuchs ist unter ü sichtigung der — abermals verm
ründlich überarbeitet und revidir 1
Hie Zuverlässigkeit des Textes, gute Ausstattung, vG.“ Format und ein billiger Preis zeichnen die Guttentagschen Ausga
hei us. 8 4 ö“ Werk: Die Gesetzgebung des Reiches ron der Gründung des Norddeutschen Bundes bis auf die
Bank⸗
äßig ei 8 Bevölke in ca. 47—50 Jahren regelmäßig eine Verdoppelung der Bevölkerung in ca. 4. “ hätte. Für England träfe die Verdoppelung in 50 Jahren,
Gegenwart. Mit Erläuterungen und Registern herausgegeben von B.
8 —
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Washinaton, 8. Mai. (W. T. B.) Der Bericht des land⸗ wirthschaftlichen Bureaus pro Mai konstatirt, daß, obwohl die Baumwollenpflanzung im Vergleich zu früheren im Rückstande, sie dennoch gut vorgeschritten ist, da schon ⁄ des Terrains bepflanzt sind. Der Winterweizen hat mehr gelitten, als man im April angenommen hatte; der Durchschnittsstand desselben ist 70 gegen 77. im April, wodurch die muthmaßliche Produktion an Winterweizen wahrscheinlich auf ca. 240 Mill. Busbhels reduzirt wird. Der Stand des Roggens ist unter dem im Aprilberichte geschätzten zurückge⸗ blieben, aber doch viel besser als der des Weizens, da der Durch⸗ schnittsstand 86 beträgt. Der Durchschnittsstand der Wintergerste ist 82.
Gewerbe und Handel.
Das soeben ausgegebene Maiheft 19. Jahrgangs 1885 von „Kunst und Gewerbe“, Zeitschrift zur Förderung deutscher Kunst⸗Industrie, herausgegeben vom Bavyerischen Gewerbe⸗Museum in Nürnberg (redigirt von Dr J. Stockbauer: Nürnberg, Verlagsanstalt des Bayerischen Gewerbe⸗Mauseums, C. Schrag) bringt einen sehr interessanten Beitrag „zur Geschichte der Möbel in Frankreich“, von Ch. E. von Uifalvy. Der Verfasser giebt eine Uebersicht über die stylistischen Wandlungen, welche die französische Möbel⸗Industrie in den verschiedenen Epochen des Geschmecks erfahren, die technisch mit den Namen der tonangel enden Herrscher, als Henri II., Louis XV;, XV., XVI und Empire bezeichnet werden. Besonders bemerkenswerth aber sind die Hinweise darauf, daß deutsche Künstler einen nicht geringen Einfluß auf die Entwickelung und Veroollkomm⸗ nung der französischen Ebenisterie des vorigen Jahrbunderts aus⸗ geübt haben. Namentlich süi es die Königin Marie Antoinette, die ebenso schöne wie ur glücklice Tochter Maria Theresia s gewesen, welche an feinem G schmack den Regenten und die Pom⸗ padour weit übertroffen habe. Ihr sei auch die damalige Berufung deutscher Ksinstler nach Frankreich zu danken. Neben den Boule, Tomire, Cressant. Martin, Meissonnier haben die Deutschen Jean Frangois Oeben, Riesner, David Roetgen. Guillaume Bennemann, F Schwertfeger so Vorzügliches in künstleri cher Möbel⸗ tischlerei geleistet, daß ihre Namen nehen jenen in Ehren gehalten zu werden verdienen. Der prachtvolle Schmuckschrank der Königin Antoinette, welcher von dem Letztgenannten hergestellt worden ist, und von dem ein dem Heft beigegebener Lichtdruck eine Anschauung gewährt, bietet ein redendes zengniß für die bohe Leistungsfähigkeit dieses deutschen I eisters. Als die Bilderstürmer der Revolution Alles zerstörten, was nur im Mindesten an die von den Tyrannen inspirirte Kunst erinnerte, ver⸗ legten einige dieser deutschen Ebenisten. welche bis dahin ihr Hand⸗ werk in Paris ausgeübt hatten, den Schwerpunkt ihrer Thätigkeit in die Umgegend von Koblenz, unter der Leitung des genannten David Roetgen aus Neuwied, und von dieser Stadt aus versahen sie noch längere Zeit die Höfe und die Liehhaber in Europa mit den schönen Möbeln nach alten Traditionen. Die gegenwärtigen französischen Ebenisten mußten sich dem Einfluß des allgemeinen Geschmacks unterwerfen und den neuen Gegenständen alterthümliche Formen geben. Man stattete die Salons im Styl Henri II., die Speisez immer im Renaissance⸗ und selbst im gothischen Styl aus; später bevorzugte man Möbel im Styl Louis XIV. und Louis XV., und da beutzutage der Geschmack des Publikums sich auf die Zeit Louis XVI. wirft, so macht man Pla⸗ fonds in diesem Styl, stattet die Salons mit Gypsdekorationen aus, welche die Holzvpertäfelung imitiren, und verfolgt diesen Styl bis zu den Schlössern und Thürgriffen; aber kbereits fängt man an, auch dieser übertriebenen Nachbildungs⸗ sucht überdrüssig zu werden. Die Geschmacksveränderungen bängen oft von Kleinigkeiten ab; so veröffentlichten vor Kurzem zwei Großhändler, welche eine Anzahl Möbel im Empire⸗Styl im Werthe von mehreren Hunderttausenden besaßen uad dieselben zu veräußern wünschten, im „Figaro“, „La vie Parisienne“ und anderen Blättern verschiedene Artikel mit dem Hinweis darauf, daß ein großartiger Geschmack⸗ wechsel bevorstände, indem die Einfachheit das Gesuchte ersetzen, und eine Rückkehr zu dem Geschmack unserer Großeltern sich anbahnen würde. — Der Aufsatz ist mit einer Reihe von Abbildu gen hervorragend schöner Stücke aus der bei A. Quantin in Paris erscheinenden „Revue des arts écoratifs“ geziert. “ dem zweiten Beitrage schildert G. Dahlke, dem wir die eingehende Beschreibung des bischöflichen Schlosses in Velthurns in früberen Heften verdanken, den berühmten Fürstenchor in der Franziskanerkirche zu Innsbruck. — Dann wird uͤber Neuigkeiten in der Permanenten Ausstellung des Baverischen Gewerbe⸗Museums sowie die neuen Erwerbungen für die Mustersammlung berichtet und unter den letzteren als besonders verthvoll eine Kollektion von 38 Gläsern bezeichnet, welche aus alten Thüringer Hütten stammen. Weiterhin folgen Mittheilungen über die von dem Museumsverein vorgeschichtlicher Alterthümer Baverns veranstaltete Ausstellung prähistorischer Funde, lber die Baugewerk⸗ schule in Darmstadt, das Oesterreichische Museum, die Union centrale des arts décoratifs in Paris, die Baugewerbliche Ausstellung in der Floral Hall in London ꝛc., dann Mittheilungen aus dem Kunst⸗ handel (über die Preise keramischer Erzeugnisse, welche bei den Ver⸗ steigerungen der letzten 3 Jahre gezahlt worden sind, über die Auktionen von Gemälde⸗, Knupferstich- und Alterthümer⸗ sammlungen, sowie über die es Makartschen Nachlasses). Mit literarischen Besprechungen und kleinen Nachrichten schließt das Heft. — Außer dem schon erwähnten Lichtdruck bringt dasselbe zwei weitere Kunstblätter, welche einen schönen mauqischen Stoff aus dem 13. Jahrhundert, (Chromolithographie von J. Herr in Nürnberg) im Privatbesitz zu Frankfurt a. M., und eine Malerei aus cem Her⸗ zoglichen Palast in Mantua, darstellend einen phantastisch ornamen⸗ tirten Frre gn. h seagexies hes von Prof. C. Mell in Salzburg; Zinkographie) vor Augen führen. 888 heute veröffentlichte Bilanz der hiesigen Dis⸗ kontoc⸗Gesellschaft für 1884 ergiebt folgende Ziffern: Kassenbestand 22 801 137 ℳ, Wechselbestände 55 527 710 ℳ, Reports 45 051 077 ℳ Eigene Werthrapiere einschließlich Konsortial⸗Bethei⸗ ligungen 35 672 343 ℳ, Debitoren 53 885 827 ℳ, Aval. Debitoren 4 391 036 ℳ, Diverse 5 624 243 ℳ, in Summa 222 963 373 ℳ Aktiva. Dagegen: Kapital 60 132 510 ℳ, Allgemeine Reserve 12 761 074 ℳ, Depositrechnung mit Kündigung 15 215 782 ℳ, Kreditoren 105 832 633 ℳ, Accepte 15 545 873 ℳ, Aval⸗Verpflich⸗ tungen 4 391 036 ℳ, Pensionskasse 1 029 644 ℳ, Dividende der Kommanditaire 6 600 000 ℳ, Diverse 1 393 337 ℳ, Uebertrag auf neue Rechnung 61 484 ℳ, in Summa 222 963 373 ℳ Passiva.
— Nach dem Geschäftsbericht der Internationalen Bank in Luxemburg pro 1884 betrug der Gewinn des verflossenen Jahres im Ganzen zuzüglich des 42 535 Fr. betragenden Vortrags aus dem Vorjahr 1 983 454 Fr. (1883 1 863 640 Fr.). Hiervon gehen ab für Unkosten 192 709 Fr. (1883 196 789 Fr.) und Dubiosen 18 071 Fr. (1883 17 814 Fr.), so daß ein Nettoüberschuß von 1 772 673 Fr. re⸗ sultirt gegen 1 649 037 Fr. im Vorjahr. Hiervon erbalten die Aktio⸗ näre 1 ½ Millionen Francs als Dividende von 7 ½ % (1883 7 %), die Reserve wird mit 93 013 Fr. (1883 82 600 Fr.) dotirt, die Verwal⸗ tung aba 85 520 .K. 123 900 Fr.) und 40 138 Fr. werden
eue Rechnung vorgetragen. 1 a ri 6. Man (Hopfenmarktbericht von Leovond
Held.) Die Tendenz des Marktes hat sich in den letzten acht Tagen
““ 1“ “