1885 / 111 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 13 May 1885 18:00:01 GMT) scan diff

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Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzunger. Im aktiven Heere. Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums.

2. Mai. Erdmann, Zeug⸗Hauptm. vom Art. Depot in Wesel, zum Art. Depot in Metz, Boeér, Zeug⸗Pr. Lt. vom Art. Depot in Posen, zum Art. Depot in Wesel, Dahm, Zeug⸗Lt. vom Art. Depot in Glogau, zum Art. Depot in Berlin, Lehmann, Zeug⸗Lt. von der nsp der Gewehrfabriken, zum Art. Depot in Posen, Böttcher, eug⸗Lt. von der Insp. der Gewehrfabriken, zum Art. Depot in Thorn, versetzt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, 5. Mai. Schwarz, Oberst⸗Lt. a. D., zuletzt Major und Abtheil. Commandeur im Feld⸗Art. Regt. Nr. 7, mit der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Unif. des Feld⸗Art. Regts. Nr. 2 und seiner

Pens. zur Disp. gestellt.

Im Beurlaubtenstande. Berlin, 5. Mai. v. Winter⸗ feld, Rittm. a. D., zuletzt Pr. Lt. von der Res. des Kür. Regts. Nr. 2, die Erlaubniß zum Tragen der Unif. der Res. Offize. des gedachten Regts., Graf v. Korff gen. Schmising, Pr. Lt. a. D., zuletzt von der Landw. Kav. 2. Aufgebots des damaligen 3. Bats. Landw. Regts. Nr. 15, die Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee⸗Unif., ertheilt.

Im Sanitäts⸗Corps. Berlin, 30. April. Dr. Stru be, Ober⸗Stabsarzt 1. Kl. und Dezernent bei der Milit. Medizinal⸗ Abtheil. des Kriegs⸗Ministeriums, zum Gen. Arzt 2. Kl. und Corps⸗ arzt des VI. Armee⸗Corps, vorläufig ohne Patent, befördert. Dr. Lentze, Ober⸗Stabsarzt 1. Kl. und Garn. Arzt in Danzig, zur Dienstleistung als Dezernent bei der Milit. Medizinal⸗Abtheil. des Kriegs⸗Ministeriums, zunächst auf drei Monate, kommandirt. Die Assist. Aerzte 2. Kl.: Dr. Herrmann vom Inf. Regt. Nr. 54, Dr. Renvers vom Hus. Regt. Nr. 9, Föhlisch vom Drag. Regt. Nr. 21. Dr. Laßer, in der etatemäß. Stelle bei dem Gen. und Cor sarzt des XV. Armee⸗Corps, Dr. Ewermann, vom Feld⸗Art. Regt. Nr. 1, Dr. Krause vom Inf. Regt. Nr. 58, Dr. Salenz vom Inf. Regt. Nr. 20, Dr. Schiller vom 2. Garde⸗Feld⸗Art. Regt., Dr Klamroth vom Regt. Nr. 27, Dr. Kluge vom Hus. Regt. Nr. 15, Dr.

errmann vom Feld⸗Art. Regt. Nr. 6, Dr. Grethe vom Inf. Regt. Nr. 19, Dr. Schönfeld vom Kadettenhause zu Wahlstatt, Dr. Hahn v. Dorsche vom Inf. Regt. Nr. 83, Dr. Menzel vom Festungsgefängniß in Spandau. Dr. Adrian vom Hus. Regt Nr. 4, Dr. Eckstein vom 2 Garde⸗Regt. zu Fuß, Dr. Korsch vom Ulan. Regt. Nr. 12, Dr. Wichura vom Kür. Regt. Nr. 1, Dr. Lauff vom Hus. Regt. Nr. 8, Schubert, Dr. Bliedung, Dr. Frerichs, Dr. Krause, Dr. Wolff, von der Marine, zu Assist. Aerzten 1. Kl., Dr. Dippe, Marine⸗Nssist. Arzt 1. Kl. von der 1. Matrosen⸗ Div., zum Marine⸗Stabsarzt mit einem Patent vom 27. Januar 1885, Dr. Bornträger, Dr. Schneider, Marine⸗Assist. Aerzte 1. Kl. von der 1. Matrosen⸗Div., Dr. Gaehde, Dr. Michaelis, Dr. Brunhoff, Marine⸗Assist. Aerzte 1. Kl. von der 2. Matrosen⸗ Division, zu Marine⸗Stabsärzten, vorläufig ohne Patent, befördert. Dr. Kohlhardt, Ober⸗Stabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt vom Drag. Regt. Nr. 9, ein Patent seiner Charge verliehen. Dr. Wer⸗ ner, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom 2. Bat. Füs. Regts. Nr. 33 und kommandirt zur Dienstleist. bei der Milit. Medizinal⸗Abtheil., in eine etatsmäß. Hülfsreferentenstelle bei der Wilit. Medizinal⸗Abtheil. des Kriegs⸗Ministeriums kommandirt. Dr. S tricker, Ober⸗Stabs⸗

t 2. Kl. vom bisher. Bez. Kommando des Res. Landw. Regts.

35, zum Bez. Kommando des Res. Landw. Regts. (1. Berlin) dr. 35, Dr. Duvinage, Assist. Arzt 1. Kl. vom bisher. Bez. Kommando des Res. Landw,. Regts. Nr. 35, zum Bezirks⸗Kommando des Res. Landw. Regts. (2. Berlin) Nr. 35, übergetreten. Dr. Winchenbach, Stabs⸗ u. Bats. Arzt vom 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 14. mit Pens. u. seiner bisher. Unif., Dr. Strun tz, Stabs⸗ u. Abth. Arzt v. d. 2. Abth. Feld⸗Art. Regts. Nr. 3 mit Pens. und seiner bisher. Unif., Dr. Kayser, Stabsarzt der Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 56, als Ober⸗Stabsarzt 2. Kl., Dr. Rosemann, Stabsarzt der Landw. vom Res. Landw. Regt. (1. Breslau) Nr. 38, mit seiner bisher. Uniform, Dr. Heimann, Stabsarzt der Landw., von dems. Regt., Dr. Kolbe, Stabsarzt der Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 11, Dr. Lad endorf, Stabsarzt der Landw. v. 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 79, Dr. Wiedemann, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. vom 1. Bat, Landw. Regts. Nr. 23, als Stabsarzt der Ab⸗ schied bewilligt. Moeser, Assist. Arzt 2. Kl. vom Inf. Regt. Nr. 23, aus dem aktiven Sanitäts⸗Corps ousgeschieden und zu den Sanitätsoffizn. der Res. des Res. Landw. Regts. (1. Breslau) Nr. 38 übergetreten.

Königlich Bayerische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 2. Mai. Frhr. v. Freyberg⸗Eisen⸗ berg, Gen. Major und Commandeur der 4. Kav. Brig., unter Be⸗ förderung zum Gen. Lt., zum Commandeur der 4. Div. ernannt. Keller Frhr. v. Schleitheim, Gen. Major und Gouverneur der Festung Ingolstadt, zum Gen. Lt. mit dem Prädikate „Excellenz“ befördert. Frhr. v. Freyberg, Gen. Major und Präsident des Gen. Auditoriats, Frhr. v. Lerchenfeld⸗Aham, Gen. Major, en der Leibgarde der Hartschiere, der Charakter als Gen. Lt. verliehen.

Herzoglich Braunschweigisches Kontingent. Berlin, 30. April. Dr. Feldhausen, Assist. Arzt 2. Kl. der Res.; vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 92, zum Assist. Arzt 1. Kl. der Res. befördert. Dr. Görtz, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 92, mit seiner bisher. Uniform der Abschied bewilligt.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 13. Mai. Im weiteren Verlauf der gestrigen (99.) Sitzung des Reichstages wurde die dritte Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Abänderung des Zolltarifgesetzes vom 15. Juli 1879, auf Grund der Zusammenstellung

der in zweiter Berathung gefaßten Beschlüsse, fortgesetzt.

Die Berathung begann bei der Position Hafer.

Für Hafer (jetzt 50 J) war in zweiter Lesung ein Zoll von 1 beschlossen worden, während die Vorlage eine Er⸗ höhung auf 2 vorgeschlagen hatte. Heute beantragte die freie wirthschaftliche Vereinigung 1,50 ℳ; die Abgg. Stolle u. Gen. die völlige Zollfreiheit des Hafers.

Der Abg. Freiherr von Ow trat für den Antrag der freien wirthschaftlichen Vereinigung ein; die zweite Lesung habe durchschlagende Beweisgründe auch gegen die ursprüng⸗ liche Vorlage nicht zu Tage gefördert. Im Deutschen Reiche seien fast vier Millionen Hektaren mit Hafer bestellt, die Preise seien beträchtlich zurückgegangen, von 16,7 auf 14,4 Im Interesse des kleinen Mannes sei ein ausgiebiger Zollsatz des Hafers so unbedingt geboten, daß er, wenn er über die Gestaltung des Tarifs zu entscheiden gehabt hätte, sich mit 2 für Weizen und Roggen begnügt, für Hafer aber 3 festgesetzt haben würde.

Der Abg. Rohland sprach gegen die Erhöhung des Hafer⸗ zolles. Die Bezugnahme auf die Noth des armen Mannes, der durch eine Erhöhung des Haferzolles begegnet werden müsse, nachdem man den Zoll für das Brotgetreide verdrei⸗ facht habe, sei mindestens eigenthümlich.

Der Abg. von Puttkamer⸗Plauth erklärte, der Hafer sei

kein menschliches Nahrungsmittel, wenigstens in sehr geringem Grade. Es handle sich hier wesentlich um den Schutz des kleinen Landwirths. Dieser geringe Zoll auf Hafer drücke den armen Mann durchaus nicht.

Der Abg. Dirichlet bemerkte, wenn man, wie zahlreiche Konservative, in der zweiten Lesung für keine Erhöhung des Haferzolles gestimmt habe, jetzt aber in dritter Lesung doch einen dahin gehenden Antrag einbringe, so solle man doch zunächst die eigenen Parteifreunde angreifen, welche die weiter⸗ gehende Erhöhung des Haferzolles in der zweiten Lesung ab⸗ gelehnt hätten. Die von dem Abg von Ow beklagte Preis⸗ reduktion des Hafers habe gar keine Beweiskraft, denn der Abg. von Ow stelle die Durchschnittspreise von 1882/83 denen von 1872/73 gegenüber, ohne die dazwischen liegende Periode zu berücksichtigen. Weshalb habe die Rechte denn, wenn das Wohl des kleinen Mannes ihr so am Herzen liege, nicht den Zoll von 3 beantragt? Statt dessen habe sie in zweiter Lesung für die Ermäß gung der Regierungs⸗ forderung gestimmt; jetzt habe die Rechte sich überzeugt, daß es sich nach außen hin sehr schlecht machen würde, wenn sie vor dem Hafer gänzlich still stehen würde, nachdem sie vor dem Roggen nicht Halt gemacht habe, und so schlage die Rechte jetzt einen Mittelweg vor. Die Sache sei ja sehr begreiflich, aber sehr schön sei sie nicht. (Der Präsident bat, den Rednern 8— S Motive unterzuschieben, als sie selbst ausgesprochen ätten.

Der Zollsatz auf Hafer wurde nach dem Antrage der L wirthschaftlichen Vereinigung auf 1 50 fest⸗ gesetzt.

Die Zölle für Buchweizen 1 ℳ, Hülsenfrüchte 1 ℳ, andere nicht besonders genannte Getreidearten 1 wurden ohne Diskussion nach den Beschlüssen der zweiten Lesung angenommen.

Die Position Gerste wurde in der Debatte mit der Po⸗ sition Malz verbunden.

Für Gerste (jetzt 50 ₰) hatte die Regierungsvorlage 1,50 vorgeschlagen; der Beschluß zweiter Lesung lautet auf 1 Die freie wirthschaftliche Vereinigung beantragte die Wiederherstellung der Vorlage. Der Zollsatz für Malz nach dem Beschluß zweiter Lesung ist 2,40 ℳ; die freie wirthschaft⸗ liche Vereinigung beantragte, denselben auf 3 zu erhöhen. Der Abg. Zeitz beantragte eventuell, den Malzzoll bei einem Gerstenzoll von 1 auf 2,25, bei einem solchen von 1,50 auf 2,75 zu normiren.

Der Abg. Graf von Preysing⸗Lichtenegg⸗Moos (Landshut) befürwortete die Anträge der freien wirthschaftlichen Ver⸗ einigung.

„Der Abg. Zeitz bemerkte, er möchte hier nur darauf hin⸗ weisen, wie vielgestaltig doch eigentlich die Beweisführung für den Schutzsoll sei. Es sei ganz gleich, von welchen Voraus⸗ setzungen man ausgehe, die nothwendige Folge sei und bleibe bei der Rechten immer der Schutzzoll, während doch im einzelnen Falle geprüft werden sollte, ob und inwiefern der Zoll annehmbar sei. In der zweiten Lesung habe ein Herr von der rechten Seite gesagt, daß seit dem Jahre 1879 die deutsche Malzfabrikation wesentlich zurückgegangen sei, wie das aus verschiedenen Petitionen evident hervorgehe, und daß es Zeit sei, diesem Uebelstande abzuhelfen. Also nothleidende Lage folglich Schutzzoll. Ein anderer Herr habe gesagt, die Fa⸗ brikation sei sehr blühend, das sei natürlich eine weitere Veran⸗ lassung gewesen, um auf den Schutzzoll zu kommen. Durch einen Gerstenzoll wolle die Rechte der Landwirthschaft helfen bezüg⸗ lich der Gerstenkultur; das sei aber eine ganz irrige Annahme, denn man könne niemals den Brauer dazu zwingen, die aus⸗ ländische Gerste nicht zu kaufen, auch selbst, wenn sie theurer werde, vorausgesetzt, daß sie besser sei. Es sei für die Brau⸗ industrie eine absolute Nothwendigkeit, nach der guten und nicht nach der billigen Waare zu fragen. Die Rechte wolle die Gerste mit 4 Millionen und Malz mit 2— 3 Millionen Mark Zoll belegen, diesen hohen Zoll könne die Industrie allein nicht tragen.

Ueber den Antrag der freien wirthschaftlichen Vereinigung (Gerste 1,50 ℳ) fand eine namentliche Abstimmung statt. Der Antrag wurde mit 206 gegen 135 Stimmen angenommen. Der Zoll für Malz wurde ebenfalls nach dem Antrag der freier wirthschaftlichen Vereinigung auf 3 festgesetzt.

Raps, Rübsaat, Mohn, Sesam, Erdnüsse und

anderweit nicht genannte, Oel enthaltende vegstabilische Stoffe sollen nach den Beschlüssen zweiter Lesung mit 2 verzollt werden. Leinsaat, Baumwollensaat und Palmkerne solen zollfrei sein. Diese beiden Positionen wurden in der Diskussion mit den Oelzöllen verbunden. Letztere sind in zweiter Lesung folgendermaßen normirt worden:

a. Oel aller Art in Flaschen oder Krügen

b. Leinöl in Fässern. h1““

* ..

.Olipen⸗ und Ricinusöl in Fässern, auch denaturirt . 2 3

16“ 11“

für 100 kg,

Rückstände, feste, von der Fabrikation fetter Oele,

auch gemahlen.. d11ö1öp'e“ 8 Die Abgg. Scipio und Genossen beantragten, die Worte⸗ „Sesam, Erdnüsse und anderweit nicht genannte, Oel ent⸗ haltende vegetabilische Stoffe“ sowie die Position: „Leinsaat, Baumwollensaat und Palmkerne frei“ zu streichen.

Eventuell beantragte der Abg. Woermann, den zollfreien Oelfrüchten noch die Kopra hinzuzusügen.

. Ferner beantragte der Abg. Scipio, eventuell auch Rizinus⸗ saat zollfrei zu lassen.

Der Abg. Dr. Buhl beantragte, die sämmtlichen vor⸗ benannten Zölle bei den bisherigen Sätzen zu belassen und folgende Resolution zu fassen:

Den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, die Frage einer ander⸗

weiten Normirung der Zölle für Oel enthalkende vegetabilische

Stoffe, sowie für Oel einer Prüfung zu unterwerfen und nach

dem Ergebniß derselben dem Reichstage in der nächsten Session

die entsprechenden Abänderungsvorschläge zu machen.

Die freie wirthschaftliche Vereinigung beantragte ebenfalls, den ölhaltigen Früchten Rizinussaat und Kopra hinzuzufügen. Ferner die Position b und c folgendermaßen zu fassen:

b. Speiseöle, als Oliven⸗, Mohn⸗, Sesam⸗, Erdnuß⸗, Bucheckern⸗,

Sonnenblumen⸗Oel in Fässern... 8 III1

c. Leinöl, Baumwollensamen⸗Oel in Fässern, Oelsäure. 4 Der Abg. von Wedell⸗Malchow erklärte sich in der Haupt⸗ sache für die Beschlüsse der zweiten Lesung; die geringen Aenderungen, die die freie wirthschaftliche Vereinigung bean⸗ tragt habe, seien durch die volle Rücksichtnahme auf die Inter⸗ essen der deutschen Oelmüllerei geboten. Von den Handels⸗ gewächsen sei der Mohn der bedeutendste für den kleinen Landwirth, den man durch einen Zoll auf Mohn sehr gut schützen könne.

20 ℳ, 4

Der Staatssekretär von Burchard erwiderte, in der zweiten Lesung habe er gegen die beantragte Erhöhung des Rapse⸗ zolls Bedenken ausgesprochen, die sich erstens darauf bezogen hätten, daß mit der Erhöhung des Rapszolls auch eine Er⸗ höhung der Oelzölle Hand in Hand gehen müsse, und zweitens auf die Aussuhr von Oel. Der Bundes⸗ rath habe nach der zweiten Lesung die Sache noch⸗ mals eingehend geprüst und der Erhöhung des Rapezolls 24 wie des Oelzolls zugestimmt. Der Bundesrath habe es mit Rücksicht auf die hohe Bedeutung des Rapsbaus gethan, gegen welche die entgegenstehenden Interessen minder wichtig seien Was die Einzelheiten in dieser Position anbelange, so habe die Regierung sehr erhebliche Bedenken gegen die Beschlüsse zweiter Lesung gehabt. Diese Bedenken seien aber in den Vorschlägen der freien wirthschaftlichen Vereinigung beseitigt Er empfehle deshalb diese Anträge, auch ohne Rücksichtnahme auf den neuen spanischen Handelsvertrag, zur Annahme.

(Während dieser Rede war der Reichskanzler in den Saal getreten.)

Der Abg. Scipio erklärte, er halte es für bedenklich, daß auch jetzt noch nach dem Antrage der freien wirthschaftlichen Ver⸗ einigung für alle Oel enthaltenden Vegetabilien mit Aus⸗ nahme von Palmkernen und Kopra der Zollsatz von 2 bei⸗ behalten werden solle. Wenn zufallig in den Üüberseeischen Ländern eine neue Oel enthaltende Frucht entdeckt werden sollte, so würde die Ausbeutung derselben durch die Industrie durch diesen Zollsatz unmöglich gemacht werden. Die vorliegenden Zollerhöhungen seien im Interesse der Landwirthschaft beantragt. Dieselbe werde durch die zoll⸗ freie Einfuhr von Erdnüssen. Sesam u. s. w. in keiner Weise geschädigt, wohl aber werde durch diesen Zoll blühenden In⸗ dustrien Abbruch gethan.

Der Abg. Broemel hob hervor, daß Olivenöl mit dem Rüböl konkuͤrrire, und in Folge dessen nach Erhöhung des Rapszolles von der Kommission auch die Einführung eines Zolls für denaturirtes Olivenöl in Vorschlag gebracht sei. Wenn dasselbe jetzt in Folge des mit Spanien getroffenen Ab⸗ kommens zollfrei aus den meist begünstigten Ländern eingehen werde, werde den Rübölfabrikanten keine angenehme Ueber⸗ raschung bereitet werden. In der That sei ihm bereits ein Telegramm des Vorstehers der Stettiner Kaufmannschaft zu⸗ gegangen, in dem erklärt werde, daß nach der zollfreien Ein⸗ lassung des denaturirten Olivenöls der Rapszoll unhaltbar sei. Da dieser Zoll beschlossen sei, um den Rapsbau zu för⸗ dern, das Schicksal des Rapsbaues aber von dem der Rüh⸗ ölfabrikation abhänge, so solle man wohl Bedenken tragen auch jetzt noch an den Beschlüssen zweiter Lesung festzuhalten. Frankreich, das einen ebenso bedeutenden Rapsbau als Deutsch⸗ land habe, habe sich bei der jüngsten Erhöhung seiner landwirth⸗ schaftlichen Zölle wohl gehütet, einen Zoll auf Raps einzuführen. Wenn der Rapszoll nicht so belassen werden solle, wie der⸗ selbe jetzt sei, thue das Haus gut, wenigstens dem Buhlschen Antrage zuzustimmen.

Die Resolution des Abg. Dr. Buhl wurde zurückgezogen und unter Ablehnung aller übrigen Anträge die Anträge der freien wirthschaftlichen Vereinigung angenommen.

Für Mais und syrischen Dari war in zweiter Lesung ein Zollsatz von 50 beschlossen worden. Die freie wirthschaftliche Vereinigung beantragte Erhöhung auf 1

Letzterer Antrag wurde mit 156 gegen 152 Stimmen

angenommen. EBI8Iu Anis, Koriander, Fenchel und Kümmel soll nach den Beschlüssen zweiter Lesung 3 Zoll entrichtet werden. Ein Antrag des Abg. Dr. Witte, Anis und Kümmel frei einzulassen, wurde abgelehnt und der Beschluß zweiter Lesung auch in dritter Lesung aufrecht erhalten.

Für frische Weinbeeren blieb der Zollsatz von 15 unverändert.

8 vertagte sich das Haus um 6 Uhr auf Mittwoch b

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften

Ueber politische Freiheit. Vortrag, gehalten im kon⸗ servativen Verein für Kiel und Umgegend am 20. April 1885 von Dr. Gustav Glogau, ordentlicher Professor der Philosophie. Kiel. Verlag von Lipsius und Tischer. (60 ₰.)

Deutsche Kolonialzeitung. Organ des Deutschen Kolonial⸗ vereins in Berlin. Inhalt: Deutscher Kolonialverein, Präsidial⸗ sitzung zu Berlin am 13. April. Generalversammlung des Zweig⸗ vereins Mainz am 30. März und Vortrag des Hrn. Professor Dr. Theob. Fischer. Vorträge des Hrn. Professor Dr. Baumgarten in Bamberg und Koburg. Die deutsche Dembiah⸗Kolonie in Nordwest⸗ Afrika. Mit Karte. Ackerbau, Gewerbe und Handel auf der Gold⸗ küste. Von Paul Steiner. Deutsche Ackerbaukolonien, ein Bedürfniß des Kleinbauernstandes. Von Dr. J. G. Weiß. Aus meinem Trader⸗Leben in Süd⸗Afrika. Von A. Diesterweg. Die deutsche Auswanderung. Von A. Bayerdörffer. Echo aus allen Welttheilen. —, Redaktionelle Korrespondenz. Offener Brief des Herrn C. von Gülich⸗Asuncion an Hrn. Karl Friedrich Schultze⸗Ratzeburg. Deutschland in Marokko. Erinnerungen an Tunis. Sprechsaal. Büchertisch.

Deutsches Wochenblatt für Gesundheitspflege und Rettungswesen. Nr. 19. Inhalt: Der Entwurf einer neuen Bauordnung für Berlin in hygienischer Beziehung. Von Dr. L. Bein in Berlin. Hyjienische Fürsorge für die Fabrikarbeiter. (Aus Dr. Custers Reiseeindrücken aus Holland.) Die Sanitäts⸗ Organisation in Belgien. Die Kindersterblichkeit in Schlesien. Verfälschung von Nahrungs⸗ und Genußmitteln. Pfuscherei und Geheimmittel. Kinderheilstätten. Krankheiten und Seuchen. Rettungswesen. Aus Berlin. Kleine Mittheilungen. zDer Feuerwehrmann. Nr. 19. Inhalt: Bericht über die Pruͤfung der auf dem X. badischen Feuerwehrtag zu Donau⸗ eschingen ausgestellten Feuerlöschipritzen und der mechanischen Leiter. Jahresbericht der freiw. Feuerwehr von Hamm pro 1884/85. Rheinisch⸗Westfälischer Feuerwehr⸗Verband. Luxemburger Landes⸗ Feuerwehr⸗Verband. Verschiedene Mittheilungen. Fragekasten. Unterhaltungsbeilage: Schlagende Wetter. Theaterbrand in Preß⸗ burg. Brandfälle ꝛc. Verschiedenes.

r—

Steckbriefe und Untersuchungs⸗ Sachen. (6644]

geboren am b letzt Berakastel, wird beschuldigt, als Ersatzreservist erster Klasse ausgewandert zu sein, ohne von der bevor⸗ stehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben —, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs.

Amtsgerichts hierselbst auf

Hauptverhandlung geladen auf vo

zu Trier ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.

[79261

geboren am 10. November 1857 in Freiolsheim, letzt wohnhaft daselbst, wird beschuldigt, als urlaubter Reservist ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein. gesetzbuchs. 1 1 Derselbe wird auf Anordnung des Großherzog⸗ lichen Amtsgerichts hierselbst auf

vor das Großherzogliche Schöffengericht Gernsbach zur Hauptverhandlung geladen.

von dem Königlichen Bezirkskommando zu Rastatt ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.

Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts.

Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl.

Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich

Preußischen Staats-Anzeigers:

8 SW m 8 3. Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32. 2 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

Oeffentlicher Anzeiger.

6 Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. 8. Theater-Anzeigen.

9. Familien-Nachrichten.

Grosshandel.

In der Börsen-

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen⸗Bureaux.

82

beilage. x

u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Der Peter Haß den teufel, genannt Franz Haß, 24. Mai 1857, Schreiber, zuletzt in

bev

Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen

den 17. Juli 1885, Vormittags 9 Uhr,

Lus

Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe f Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung n dem Königlichen Landwehr⸗Bezirkskommando Bernkastel, den 14. April 1885.

(L. 8.) (Unterschrift),

Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

Nr. 3710. Der Reservist Alois Rund, S.

Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Straf⸗

Dienstag, den 14. Juli 1885, Vormittags 9 ½ Uhr,

Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung

Gernsbach, den 7. Mai 1885. Gut,

Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen

Aufgebot.

überwiesenen Folium 1117 aus dem landgerichtlichen Schuld⸗ und Pfandprotokolle in Kiel, betreffend den jetzt dem Antragsteller gehörigen, in der Gemeinde

Volquardts, geborene Hoffmeister, zu Schleswig aus

u. dergl.

Der Gutsbesitzer Heinrich Wilhelm August Tost gebsen zu Catharinenhof (Gemeinde Tolkschubp) hat as Aufgebot nachbezeichneter Urkunde zum Zwecke er Kraftloserklärung und Delirung im Schuld⸗ nd Pfandprotokolle beantragt.

Auf dem dem hiesigen Amtsgerichte zur Führung

Tolkschuby unter Art. 1 der Grundsteuermutterrolle aufgeführten Grundbesitz ⸗Catharinenhof“, ist unterm 11. Januar 1836 für Frau Wittwe Sopbie Lucie

der Schuldverschreibung von Octavis Trium Regum 1836 eine mit 4 % p a. zu verzinsende, gegen halb⸗ jährliche Kündigung rückzahlbare Hypothek von 2000 Rthlr. vorm. Cour. oder 3200 Rbthlr. S. M. in Speciesstücken eingetragen.

Der Antragsteller hat angegeben, daß er Rechts⸗ nachfolger nicht hat ermitteln können und daß die Urkunde verloren gegangen sei.

Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spä⸗ testens in dem auf den 18. September 1885, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde und die Delirung derselben im Schuld⸗ und Pfandprotokolle erfolgen wird.

Schleswig, den 4. Mai 1885.

Königliches Amtsgericht, Abtheilung II. v. Reichmeister.

8 on

[7907] Aufgebot. Der Bergmann Carl Reichardt, zuletzt in Weit⸗ marmark bei Bochum wohnhaft, geb. am 24. April 1818 zu Roßla, welcher im Herbst 1874 sich von seinem Wohnort unbekannt wohin entfernt hat, wird auf Antrag seiner Ehefrau Christine, geb. Maiwald, zu Staßfurt, aufgefordert, sich spätestens im Auf⸗ gebotstermin den 16. März 1886, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 10, zu melden, widrigenfalls seine Todeserklärung erfolgen wird Bochum, den 5. Mai 1885. Königliches Amtsgericht. [8112] Amtsgericht Hamburg. Auf Antrag von Heinr. Ludw. Theodor Lembck und Dr. H. F. A. Antoine Feill als Testamentsvollstrecker des General⸗Consuls Christian Heinrich Eduard Friederich Störzel, vertreten durch die Rechtsanwälte Dres. Antoine Feill und O. Hübener, wird ein Aufgebot dahin er⸗ lassen: 2 daß Alle, welche an den Nachlaß des am 2. April 1885 verstorbenen General⸗Consuls Christian Heinrich Eduard Friederich Störzel Erb⸗ oder sonstige Ansprüche zu haben vermeinen, oder den Bestimmungen des von dem genannten Erblasser in Gemeinschaft mit seiner Ehefrau Maria Ramona Störzel, geb. Redo y Balmaseda, am 12. Februar 1881 errichteten, mit Codicill vom 23. Juni 1882 versehenen, am 23. April 1885 hie⸗ selbst publicirten Testaments, insbesondere den den Antragstellern als Testamentsvollstreckern ertheilten Befugnissen, widersprechen wollen, hiemit aufgefordert werden, solche An⸗ und Widersprüche spätestens in dem auf Sonnabend, 27. Juni 1885,

anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten

[8113] Amtsgericht Hamburg. Dittmer, als Testomentsvollstrecker von Augusta,

vor das Königliche Schöffengericht hierselbt 1 geb. Meyer, des Nils, al as Nicolaus Dofty e . b Königliche Schöffengericht hierselbst zur Wittwe, vertreten durch. die Rechtsanwälte Dres. Amtsgericht Bochum durch den Amtsrichter Dr.

[7904] Amtsgericht Hamburg.

Gustav Wilhelm Tietgens als Testamentsvoll⸗ strecker von Claes Hinrich genannt Nicolas

Nr. 11, anzumelden und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungs⸗

bevollmächtigten bei Strafe des Ausschlusses. werden mit ihren Ansprüchen auf diese Posten aus⸗ geschlossen.

evoll Hamburg, den 9 Mai 1885. Das Amtsgericht Hamburg, Civil⸗Abtheilung VII. Zur Beglaubigung: Romberg, Dr., Gerichts⸗Sekret

Auf Antrag von Rulof Elderts und H. W.

EEEb

J. und A. Wolffson und O. Dehn, wird ein Rinteln Aufgebot dahin erlassen:

daß Alle, welche an den Nachlaß der am 14. April 1885 hieselbst verstorbenen Augusta, geb Meyer, des Nils, alias Nicolaus Dofty Wittwe, Erb⸗ oder sonstige An'prüche zu haben vermeinen, oder dem von der genannten Erb⸗ lasserin am 19. August 1884 errichteten, mit einem Nachtrage vom 19. August 1884 ver⸗ sehenen, am 23. April 1885 bieselbst publi⸗

eirten Testaments, wie auch den den Antrag⸗ und die Kosten des Verfahrens den stellern als Testamentsvollstreckern ertheilten aufzuerlegen.

Befugnissen, insbesondere der Befugniß, den Nachlaß vor Gerichen und Behörden, speziell vor den Hypothekenbehörden zu vertreten, wider⸗ sprechen wollen, hiemit aufgefordert werden, lche An⸗ und Widersprüche spätestens in dem auf Montag, 29. Jnni 1885, 2 Uhr N.⸗M., anberaumten Aufgebotstermin im neten Amtsgericht, Dammthorstraß mer 25, anzumelden und wärtige unter Bestellung eines stellungsbevollmächtigten bei Straf schlusses. Hamburg, den 9. Mai 1885. Das Amtsgericht Hamburg, Civil⸗Abtheilung II. Zur Beglaubigung: Romberg, Dr., Gerichts⸗Sekr

Auf Antrag von Adolph Emil Wentzel und

Heinrich Witt, vertreten durch die Rechtsanwälte Drs. J. und A. Wolffson und Dr. O. Dehn, wird ein Aufgebot dahin erlassen: daß Alle, welche an den Nachlaß des am

11. November 1884 bieselbst verstorbenen Claes Hinrich genannt Nicolas Heinrich Witt Erb⸗ oder sonstige Ansprüche zu haben ver⸗ meinen oder den Bestimmungen des von dem genannten Erblasser als väterliche Verfügung bezeichneten, am 17. März 1875 errichteten, mit Nachträgen vom 18. März 1875 und 17. April 1880 versehenen, am 19. März 1885 hieselbst publizirten Testaments, sowie der durch Decret der hiesigen Vormundschafts⸗ behörde vom 11. Februar 1885 erfolgten Be⸗ stellung der Antragsteller zu Vollstreckern des obgedachten Testaments, und der denselben in dieser Eigenschaft zustehenden bezw. ihnen von den diesem Gerichte benannten Erben ein⸗ geräumten Befugniß, den Nachlaß vor Gerichten und Behörden, speziell vor dem Hypotheken⸗ bureau zu vertreten, widersprechen wollen, hie⸗ mit aufgefordert werden, solche An⸗ und Wider⸗ sprüche spätestens in dem auf Sounabend, 27. Juni 1885, 10 Uhr V.⸗M., anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 11, anzumelden und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungs⸗ bevollmächtigten bei Strafe des Ausschlusses. Hamburg, den 4 Mai 1885. Das Amtsgericht Hamburg, Civil⸗Abtheilung VII. Zur Beglaubigung: Romberg, Dr., Gerichts⸗Sekretär. [7905] Bekanntmachung.

Unter Aufhebung unserer Bekanntmachung vom 15. April d. J. cfr. Reichs⸗Anzeiger Nr. 100, resp. Amtsblatt Nr. 711 werden auf Antrag des Nachlaßpflegers, Auktionators Walter Derksen hier⸗ selbst, die unbekannten Rechtsnachfolger des hierselbft am 2. Januar d. J. als Wittwer ohne eheliche Nachkommen verstorbenen Schuhmachers Bernhard Michels, insbesondere dessen in erster Ehbe an den Tagelöhner Anton Ebben, sodann wahrscheinlich auch in zweiter und dritter Ehe verheirathete, zunächst in Borbeck, alsdann in Essen wohnhaft gewesene Schwester Dominica, genannt Wilhelmine Michels, bezw. deren Kinder aufgefordert, spätestens im Auf⸗ gebotstermine, den 4. März 1886, Vorm. 10 Uhr, ihre Ansprüche und Rechte auf den Nach⸗ laß des ꝛc. Michels bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen auf den Nachlaß ausgeschlossen werden.

Emmerich, den 7. Mai 1885.

Königliches Amtsgericht.

[7838] Im Namen des König! Auf den Antrag des Ritternutsbesitzers Maximilian von Berg in Gurkau, vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Kassel in Steinau a. O., erkennt das König⸗ liche Amtsgericht zu Steinan a. O. durch den Amtsrichter Grützner für Recht: Die etwaigen Berechtigten folgender Hypotheken⸗ posten: 8 a. 12 Thaler Darlehn, eingetragen aus dem Schuld⸗ instrument vom 3. Dezember 1823 für die David Helschersche Pupillen⸗Masse, auf dem Rittergut Gurkau Abtheilung III. Nr. 21 ², . 40 Thaler rückständige Kaufgelder aus dem

Eigenthümer Rittergutsbesitzer Maximilian von Berg in Gurkau auferlegt.

Nr. 21

860˙2*α

Von Rechts Wegen. 3 Grützner.

791¹0] Im Namen des Königs! 8 b

1

918’a

für Recht:

ndbuch v getragenen Grundstücke Flur 8 Parz. 1479/137 früher bezeichnet mit Flur 8 Parz. 247/137 und entstanden aus Flur 8 Parz. 137a. auszuschließen, 8

Antragstellern

Von Bochum, den 21. 2 Königliches

Bekanntmachung. ch Urtheil des unterzeichneten Amtsgericht tigen Tage ist für Recht erkannt: aus dem Hvpothekenbriefe vom 17. März einer Ausfertigung des ichen Kauf⸗ 3 vom 16. März 1876 gebildete Hypotheken⸗ ie in dem Grundbuche von Giebichen⸗ Blatt 119 auf der zu Giebichen⸗ stein, Saalkreis, gelegenen Hausbesitzung Räntzel⸗ gasse Nr. 6, in der III. Abtheilung unter Nr. 6 für den Fabrikarbeiter Friedrich Wilhelm Reichardt zu Gicbichenstein eingetragenen 900 Kaufgelder nebst 5 Prozent Zinsen, wird für kraftlos erklärt. Halle a. S., den 8. Mai 1885. Konigliches Amtsgericht. Abtheilung VII.

[7827] Bekauntmachung. Durch Urtheil des unterzeichneten Gerichts vom 6. Mai 1885 ist das Löwenberg'er Sparkassen⸗ quittungsbuch Nr. 8677 über 238 5 ₰, aus⸗ gestellt für Louise Scholz in Dippelsdorf, für kraft⸗ los erklart worden. Löwenberg, den 6. Mai 1885. Königliches Amtsgericht.

[7829) Bekanntmachung. 8 Durch Ausschlußurtheil vom 5 Mai 1885 ist der Talon zu den Aktien Nr. 1730, 1731, 1732 der All⸗ gemeinen Gas⸗Aktiengesellschaft zu Magdeburg über die am 2. Januar 1883 zu verabfolgende 4. Serie der Dividendencoupons und Dividendenscheine für kraftlos erklärt. Magdeburg, den 5. Mai 1885.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 6.

[7830] Bekanntmachung. 8 Die Hvpothekenurkunde, gebildet aus der Schuld⸗ urkunde vom 19. Oktober 1852 und dem Hypo⸗ thekenschein vom 17. November 1852, über 600 Thaler, eingetragen auf dem dem Gelbgießer Wil⸗ helm Fehrmann gehörigen im Grundbuche von Fürsten⸗ walde Band III. b. Blatt Nr. 286 Abtbeilung III. Nr. 7 verzeichneten Grundstück, ist für kraftlos er⸗ klärt.

Fürstenwalde, den 7. Mai 1885

[7828] Im Namen des Königs! . Auf den Antrag des Schuhmachers Joseph Masuth in Prossitten, vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Eichholz in Heilsberg, erkennt das Königliche Amtsgeri in Ostpreußen durch den Amtsriec da der Antragsteller den der nach⸗ stehend bezeichneten Urkun die Berech⸗ igung zum Aufgebotsant bhaft ge⸗ macht hat, für Recht: Die Hyvotheken⸗Urkunde über die im Grundbuche des Eigenköthnergrundstücks Landau Nr. 24 Abthei⸗ lung III. Nr. 1 eingetragenen 16 Thlr. 13 Sgr. 10 Pf. Erbtheil des Anton Rodde, gebildet aus dem Rekognitionsschein vom 28. September 1845, dem Eintragungsvermerke von demselben Tage und den beiden beglaubigten Verhandlungen vom 21. Juni und 12. Juli 1845, wird für kraftlos erklärt und werden die Kosten des Verfahrens dem Antragsteller zur Last gelegt. Seeburg, den 6. Mai 1885. Königliches Amtsgericht.

8121 22110 Ausschlußurtheil des hiesigen Amtsgerichts vom 14. April 1885 sind nachstehende Dokumente: a. der Post Abtheilung III. Nr. 3 des Grund⸗ stücks Orlowen Nr. 76 über 90 Thlr. (neunzig Thaler) nebst 6 % Zinsen Kaufgelderrest, ein⸗ getragen für Jacob Serwatta, gebildet aus einer Ausfertigung des Vertrages vom 27. Ok⸗ tober 1849, dem Hypothekenschein von Orlowen 76 und der Ingrossationsnote. der Post Abtheilung III. Nr. 13 des Grundstücks Orlowen 76 über 337 25 nebst 6 % Zinsen seit dem 1. Dezember 1877, eingetragen für den Kaufmann F. Ehrenforth zu Orlowen, gebildet aus einer Ausfertigung des rechtskräftigen Er⸗ kenntnisses des Königl. Kreisgerichts Loetzen vom 6. Dezember 1877, dem Wechsel vom 24. Oktober 1877, sowie dem Hypothekenbriefe von Orlowen 76 mit der Eintragungsformel

für kraftlos erklärt.

mpfängers Albert Osterman erkennt das Königliche mündlichen Verbandlung des

in Berlin, t böslicher Verlassung mit den scheidung:

auf dem Rittergut Gurkau Abtheilung III [7835] Oeffentliche Zustellung.

Die Handlung Bernhard Behrend hier, Beuth⸗

straße 5, vertreten durch den Rechtsanwalt Dittmar, Jägerstraße 20, klagt gegen den Buchhändler Adolph Die Kosten des Aufgebotsverfahrens werden dem Fisner, unbekannten Aufenthalts, mit dem Antrage, den Beklagten zu verurtheilen, in beglaubigter Form darein zu willigen, daß die in Arrestsachen Behrend

.Eisner 44. G. 1061. 84 von der Klägerin

am 28. November 1884 bei der Könialichen ver⸗ einigten Consistorial⸗, Militär⸗ und Baukasse zu

erlin hinterlegten 500 Kaution Klägerin

In der Aufgebotssache der Erben des Kommunal⸗ zurückgezahlt werden, und ladet den B

Rechtsst Civilkammer des Königlichen Lar

Berlin auf

den 21. September 1885. Vormittags 10 Uhr,

unbekannten Eigenthumsprätendenten Jüdenstraße 59., II Treppen, Saal 79, mit der Auf⸗ twaigen Ansprüchen auf die im forderung, einen bei dem gedachten Gerichte zu⸗

on Bochum Vol. 12 Fol. 329 ein⸗ gelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellu belon

und 1480/137 der Steuergemeinde Bochum Auszug der Klage bekan

Berlin, den 8.

Oeffentliche Zustellung.

Bertha Louise Wilhelmine Blank, geb. hier, vertreten durch den Rechtsanwalt

n hier, klagt gegen ihren Ehemann, den llandreher Karl August Julius Blank, zuletzt n, jetzt unbekannten Aufenthalts, weg

N .₰ Antrage auf E d ehende 19 95 don 2 8 58 8 [ei trennen, den Beklagten für den II 1““ gen Theil zu erklären und ihn in e“ 5 ü1 4 hesl, Ehescheidungsstrafe zu verurtheilen,

die zwischen den Parteien be

a n di

und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die 13. Civilkammer

‧9

des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin auf

den 20. Oktober 1885, Nachmittags 12 ¾ Uhr. mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diese

Auszug der Klage bekannt gemacht.

Berlin, den 9. Mai 1885. Buchwald, b Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts I.,

Civilkammer 13.

[97142 „DOeffentliche Zustellung.

Die 7 Louise Friederike Wilhelmine Otto, vertreten durch den Rechtsanwalt

Nadler Moritz Otto, zuletzt in Berlin, jetzt unbe⸗ kannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage auf Ehescheidung:

das zwischen den Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen und den Bekl f allein schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsstreits vor die 13. Civilkammer des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin auf den 20. Oktober 1885, Nachmittags 12 ½ Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Berlin, den 9. Mai 1885. Buchwald,

Gerichtsschreiber des Königlichen 2

Civilkammer 13.

[7915] Oeffentliche Vorladung. Der Oekonom Georg Mägerlein von G. ladet mit Klage vom 7. ds. Mts. den M ohann Precht von 2 unten Aufenthalts, i erichts Marktbreit am Mittwoch, den 10. Juni lf. Is., Vormittags 8 ½ Uhr, 1t it dem Antrage auf kostenfällige Verurtheilung des n Precht zur Zahlung von 200 Darlehen.

iese Ladung wird hierdurch dem Beklagten zu⸗

8 8

K. Gerichtssekretär: Rausch.

Oeffen liche Zustellung. par⸗ und Waisenkasse Meßkirch, vertreten ssier Philipp Jakob Kleinar daselbst, klagt gegen den Josef Kleiner, Landwirth von Unterglas⸗ hütte, z. Zt. in Amerika, an unbekannten Orten ab⸗ wesend, aus Bürgschaftsübernahme, mit dem An⸗ trage auf Verurtheilung zur Zahlung von 291 68 nebst 5 % Zinsen vom 11. November 1882 und vorläufige Vollstreckbarkeitserklärung des Urtheils und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor das Großherzogliche Amts⸗ gericht zu Meßkirch auf Dienstag, den 30. Inni 1885,

Vormittags 10 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser

Auszug der Klage bekannt gemacht. Galm,

Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts.

d

70 5 * [7912] Oeffentliche Zustellung. 1) Die Anna Marie verehel. Hager, geb. Mädler, in Oelsnitz, vertreten durch den Rechtsanwalt Oskar

Schanz daselbst, 8

2) die Cbristiane verehel. Matthes, geb. Grüne⸗ wald in Stöcken bei Werdau, vertreten durch den Rechtsanwalt Adler in Plauen,

3) die Auguste Wilhelmine verehel. Stier, geb. Gerisch in Eich, vertreten durch den Rechtsanwalt Hähnel in Plauen,

Loetzen, den 27. April 1885.

gerichtlichen Kaufkontrakt vom 2. Januar 1834

Amtsgericht, Dammthorstraße 10,

Zimmer

für den früheren Besitzer Gottfried Senftleben

Königliches Amtsgericht.

4) die Christiane Friederike F