1885 / 113 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 16 May 1885 18:00:01 GMT) scan diff

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Schema A.

neuen landschaftlichen Kreditvereins für die Provinz Posen. Serie II. Nr.

Der neue landschaftliche Kreditverein für die Provinz Posen schuldet dem Inhaber dieses Pfandbriefes die Summe von 5000, Fünf Tausend Mark. Diese Summe wird in Gemäßheit des Statuts des neuen landschaftlichen Kreditvereins für die Provinz Posen mit 3 ⅛, drei und einem halben Prozent verzinst und nach vorgängiger 6, sechsmonatlicher Kündigung im Wege der Amortisation zurück⸗

gezahlt.

Die Zablun der Le erfolgt nur gegen Beibringung der be⸗

sonders ausgefertigten Zinscoupons.

Posen, den . . ten 18

(L. S.) (Trockenes Siegel.) Königliche Direktion des neuen landschaftliche für die Provinz Posen. Direktor. Spundikus. Rath. 1 Eingetragen in das Lagerbuch. xVv Buchhalter.

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Zins⸗Coupons Nr. 1 des Pfandbriefs des neuen landschaftlichen Kreditvereins für die Provinz Posen. Serie XI. Nr. 1 über 5000, Fünf Tausend Mark. Inhaber dieses empfängt am ..

Schema B.

und Achtzig Mark fünfzig Pfennigen. Posen, den. 18

des neuen landschaftlichen Kreditvereins für die Provinz Posen. Ausfertigungsnummer 1. b (Trockenes Siegel.) Dieser Zinscoupons verjährt mit dem 31. De⸗ N. N zember 18. vorbehaltlich des durch den Zusatz Buchhe jt zu §. 10 des Statuts gewährten Anspruchs. uchbalker.

Schema C. Talon zu dem Pfandbriefe 8 des neuen landschaftlichen Kreditvereins für die Provinz Posen.

1 Serie XI. Nr. 1 über 5000, Fünf Tausend Mark. Der Inhaber dieses Talons erhält ohne weitere Prüfung seiner Leegitimation die für den vorstehend bezeichneten Pfandbrief neu aus⸗

zufertigenden Zinscoupons für fünf Jahre vom

bis Posen, den. Königliche Direktion des neuen landschaftlichen Kreditverei ““ e Posen.

Buchhalter.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.

Der bisherige Gymnasiallehrer und kommissarische Kreis⸗ Schulinspektor Otto Josef Casper in Graetz ist zum Kreis⸗Schulinspektor ernannt worden.

Dem Oberlehrer am Gymnasium zu Brilon, Heinrich Nieberg, ist das Prädikat Professor beigelegt worden.

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Justiz⸗Ministerium.

Zu Justiz⸗Hauptkassen⸗Rendanten sind ernannt: Der Rech⸗ nungs⸗Revisor, Rechnungs⸗Rath Leo in Breslau bei dem Ober⸗ Landesgericht in Breslau, der Geheime Kalkulator im Justiz⸗ Ministerium, Buchholz, bei dem Ober⸗Landesgericht in Kassel, der Rechnungs⸗Revisor, Rechnungs⸗Rath Hering in Star⸗ ard i. P. bei dem Ober⸗Landesgericht in Stettin, der Gerichts⸗ chreiber bei dem Kammergericht, Kanzlei⸗Rath Klehmet bei dem Kammergericht, der Rechnungs⸗Revisor Lehmann in Braunsberg bei dem Ober⸗Landesgericht in Königsberg, der Rechnungs⸗Revisor Schild in Posen bei dem Ober⸗Landes⸗ gericht in Posen, der Rechnungs⸗Revisor Berger in Hannover bei dem Ober⸗Landesgericht in Celle, der Gerichtsschreiber bei dem Ober⸗Landesgericht, Kanzlei⸗Rath Streitberger bei dem Ober⸗-⸗Landesgericht in Naumburg, der Rechnungs⸗ Revisor Witt in Thorn bei dem Ober⸗Landesgericht in Marienwerder, der Regierungs⸗Hauptkassen⸗Buchhalter Hildebrand in Erfurt bei dem Ober⸗Landesgericht in Kiel, der Rechnungs⸗Revisor Dreymann in Bielefeld bei dem Ober⸗Landesgericht in Hamm, der Rechnungs⸗Revisor Stäg⸗ lich in Köln bei dem Ober⸗Landesgericht in Köln, und der Regierungs⸗Hauptkassen⸗Buchhalter von der Decken in Wiesbaden bei dem Ober⸗Landesgericht in Frankfurt a. M.

Versetzt sindꝛ: der Amtsrichter Hanow in Altena als Landrichter an das Landgericht in Osnabrück, der Amtsrichter Rören in Altenkirchen als Landrichter an das Landgericht in Elberfeld, und der Landrichter Rüter in Ostrowo als Amtsrichter an das Amtsgericht in Neisse.

Dem Amtsmchter Just in Freiburg i. H. ist behufs Uebertritts zur allgemeinen Staatsverwaltung die nachgesuchte Dienstentlassung ertheilt.

In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Amtsrichter a. D. Volkmar bei dem Amtsgericht in See⸗ hausen i. d. A., der Gerichts⸗Assessor Treumann bei dem Amtsgericht in Münden, der Gerichts⸗Assessor Paul Meyer bei dem Kammergericht, und der Gerichts⸗Assessor Jungmann bei dem Amtsgericht in Lublinitz.

Der Landgerichts⸗Rath Coupette in Trier und der Erste Staatsanwalt Franz bei dem Landgericht in Ratibor sind gestorben.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Der Oberförster Hoeck zu Heimboldshausen ist auf die durch den Tod des Oberförsters Mirow erledigte Oberförster⸗ stelle zu Vöhl im Regierungsbezirk Kassel, und der Oberförster Evers zu Pfeil auf die durch Pensionirung des Oberförsters Schönebeck erledigte Oberförsterstelle zu Alt⸗Sternberg im Regierungsbezirk Königsberg versetzt worden.

Der Forst⸗Assessor Sieg ist zum Oberförster ernannt und demselben die Oberförsterstelle zu Pfeil im Regierungs⸗ bezirk Königsberg übertragen worden.

Die Nummer 18 der Gesetz⸗Sammlung, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter

Nr. 9056 die Verordnung, betreffend die Tagegelder von Beamten der Lokalverwaltung der Zölle und indirekten

1 die halbjährlichen Sinsen des oben bezeichneten Pfandbriefes mit 87 50 ₰, Sieben

ben für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Justizwesen, die ver⸗ einigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr, sowie der Ausschuß für Zoll⸗ und Steuerwesen hielten heute Sitzungen.

sachsen⸗meiningische Staats⸗Minister, Freiherr von Giseke ist von hier abgereist.

der Rang der fünften Rangklasse der höheren Beamten der Provinzial⸗Kollegien verliehen worden.

zum 30. September d. J. von Schwerin nach Altona verlegt werden; der Stab der Kavallerie⸗Division I. Armesr⸗ Corps ist am 30. April d. J. von Metz nach Straßburg i. E. verlegt worden.

Deutschen Reich für das Jahr 1885 ist erschienen. (Berli⸗ Ernst Siegfr. Mittler u. Sohn, Königliche HoseBuchhar gkerkir⸗

„St.⸗A. f. W.“ aus Paris telegraphisch gemeldet wird, hat die Königin Olga den Aufenthalt daselbst abgeschlossen. Die Abreise sollte heute Abend, die Ankunft in Stuttgart am Sonnabend Mittag erfolgen.

Da die Kommission des Landtages die Ablehn

der Vorlage wegen der Restaurirung der Burg es warderode beantragt hat, erklärte der Staats⸗Minister Graf Görtz⸗Wrisberg in der heutigen Landtagssitzung: die Regierung ziehe die Vorlage zurück, da nach Art und Weise der Kommissionsberathung die Ablehnung derselben im Plenum wahrscheinlich sei.

Se. Majestät der Kaiser haben zur Linderung der Noth in den durch den Orkan vom 16. Juli 1884 heimgesuchten Gemeinden der Kreise Kolmar und Gebweiler eine Summe von 24 487 aus dem Allerhöchsten Dispositionsfonds Aller⸗ gnädigst bewilligt.

8. d. M. auf Grund der von der Optionskommission in ihrer dreiundzwanzigsten Sitzung abgegebenen Gutachten bestimmt, daß 242 Personen als elsaß⸗lothringische Staatsangehörige

führung genehmigten Eisenbahnen. Berrlin, den 16. Mai 1885. Königliches Gesetz Sammlungs⸗Amt. Didden. b

Personalveränderungen. Königlich Preußische Armee.

Frnennungen, Beförderungen und Versetzungen

Nr. 11, Moritz, Major und Escadron⸗Chef vom Husaren⸗Regi⸗

Chef vom Drag. Regt. Nr. 6, v. Bonin, Major vom 3. Garde⸗ Ulan. Regt., kommandirt als Adjut. bei der Garde⸗Kav. Div, ein vom 5. d. M. datirtes Patent ihrer Charge verliehen. Windeck, Hauptmann à la suite des Fuß⸗Art. Regts. Nr. 5 und Lehrer an der Kriegsschule in Kassel, als Comp. Chef in das Fuß⸗Art. Regt. Nr. 11, Nausester, Hauptm. und Comp. Chef vom Fuß⸗Art. Regt. Nr. 11, unter Stellung à la suite des Regts., als Lehrer zur Kriegs⸗ schule in Kassel versetzt. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, 9. Mai. Wurmb v. Zinck, Gen. Major z. D., der Charakter als Gen. Lt. verliehen. v. Podewils, Oberst⸗Lt. a. D., zuletzt Abtheil. Commandeur im 2. Garde⸗Feld⸗Art Regt., mit der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Unif. des genannten Regts. und seiner Pension zur Disp. gestellt. XIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Corps. Ernennungen. Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 7. Mai. Dorrer, Sec. Lt. à la suite des Feld⸗Art. Regts. Nr. 29, vom 1. Juni d. J. ab in das Regt. miedereinrangirt b 8 schiedsbewilligungen. Im Beurlaubtenstande. 7. Mai. Ehrle, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 120, der Abschied bewilligt. Kaiserliche Marine. Ernennungen, Beförderungen, Versetzungen ec. Berlin, 9. Mai. v. Blanc, Contre⸗Admiral, zum Geschwader⸗ Chef des in den heimischen Gewässern zu bildenden Uebungsgeschwa⸗ ders ernannt. Cochius, Korv. Kapitän, von der Stellung als Kommandant Sr. Majestät Brigg „Rover“ entbunden. Frhr.

v. Bodenhausen, Korv. Kapitän, zum Kommandanten dieses Schiffes ernannt.

Nichtamtliches

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 16. Mai. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen heute Vormittag die Meldung des Vize⸗Admirals z. D. 8 entgegen und ließen Sich sodann von dem Obersten und Flügel⸗Adjutanten von Brauchitsch in Vertretung des beurlaubten Chefs des Militär⸗ kabinets Vortrag halten.

Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten ber An ngön 8. 5 Kronprinzessin begaben si böchstihrer Familie am Himmelfahrtstage m Gottesdienst in die Kirche zu Voruneda 8 Gestern Morgen wohnte Se. Kaäiserliche Hoheit der Kron⸗ prinz den Truppenübungen auf dem Bornstedter Felde und um 11 Uhr der Besichtigung des Lehr⸗Infanterie⸗Bataillons vor den Communs durch Se. Majestät den Kaiser und König bei. MNach der Besichtigung verblieben Se. Majestät der Kaiser sowie Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin von Baden und die Königlichen Prinzen, welche an der Besichtigung Theil genommen hatt ,zum Dejeuner im Neuen Palais.

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Der B undesrath, die vereinigten Ausschüsse dessel⸗

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Herzoglich Den Rendanten der Justiz⸗Hauptkassen ist

Der Stab der 33. Infanterie⸗Brigade wird

Das Verzeichniß der fremden Konsuln im

Württemberg. Stuttgart, 15. Mai. Wie dem

Braunschweig. Braunschweig, 15. Mai. (W. T. B.)

Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 13. Mai. (Ldes.⸗Ztg.)

Der Kaiserliche Statthalter hat durch Erlaß vom

Steuern. Vom 22. April 1885; und unter

nicht zu b trachten sind.

„Nr. 9057 den Allerhöchsten Erlaß vom 11. Mai 1885, . (Pr betreffend den Bau und demnächstigen Betrieb der durch das Konfiskation des Wahlaufrufs der Deutschlibe Gesetz vom 7. Mai 1885 (Gesetz⸗Samml. S. 119) zur Aus⸗ Mährens wurde konform der Entscheidung des La

gerichts auch vom Ober⸗Landesgericht nicht bestätigt. ndes⸗

Oeste eich⸗Ungarn. Brünn, 8 Mai r.)

Pest, 13. Mai. (Presse.) Das Oberhaus genehmi

die Zusammensetzung des neuen Hauses. lagen, betreffend die Landwehrärzte und den Ausbau

hebung der Hauskommunionen in der Militärgrenze nach kurzer Diskussion angenommen. gewesenen 14. Mai. (Presse.) Die liberale Partei

Im aktiven Heere. Berlin, 7. Mai. v. Scharfenort, Reichstages berieth die Gesetzentwürfe, betreffend we Hauptm. z. D., zuletzt Comp. Chef vom Gren. Regt. Nr. 1, die Matraer, Bekeser und Biharer Viclnalbahefen 8. Chefstelle bei der 2. Provinzial⸗Invaliden⸗Compagnie verliehen. und nahm dieselben im Allgemeinen und Speziellen an. n 12. Mai. v. Usedom, Major und Escadr. Chef vom Drag. Regt. .2

Mitglieder der Regnicolar⸗Deputation wurden die Abgg. Ro⸗ kovszky, Szell, Vizsolyi, Falk, Csaky und Zslinszky kandidirt

ment Nr. 5, v. Czettritz und Neuhaus, Major und Escadron⸗ Der Minister⸗Präsident Tisza theilte die Antwort au

Interpellation Lazars, Minister Trefort jene auf die

pellation Madarasz und die Minister F echene nufcdie Jurr die Antworten auf die Interpellation Play's mit. Dieselbe wurden zustimmend zur Kenntniß genommen. Üeseres

Großbritannien und Irland. London, 16. M⸗ (W. T. B.) Gestern Abend ist ein außerorbentlien Kabinetskurier mit Depeschen von dem Botschafter Thornton über die afghanische Frage hier eingetroffen Die „Daily News“ erfahren: die Art, wie die russisch Regierung den Entwurf des englisch⸗russischen Ah⸗ kommens aufgenommen, habe Anlaß gegeben zur weiteren Erörterung einiger Punkte und zu einigen Meinungs⸗

verschie denheiten zwischen England und Rußland. Durch letztere werde indessen das Wesen des Abkommens nicht tangirt

„Im Unterhause erklärte der Premier Gladstone auf eine bezügliche Anfrage Northcote’'s: die Unter⸗ handlungen mit Rußland seien noch nicht abgeschlossen; die Antwort Rußlands auf die Mittheilung Englands be⸗ treffend einen Theil der Grenze, werde erwartet und bürfte erst in einigen Tagen eintreffen. Der Schriftwechsel zwischen der russischen und der englischen Regierung, betreffend die afghanische Grenzfrage, werde morgen vertheilt werden; derselbe breche mit dem Zwischenfall von Pendjeh ab weil die Verhandlungen noch nicht beendet seien. Auf eine Anfrage Onslows erwiderte Mr. Gladstone: ihm sei nichts davon bekannt, daß die russische Regierung angedeutet habe, sie wolle in Kabuk eine Gesandtschaft errichten. Der Premier theilte ferner mit: er beabsichtige, in der gegen⸗ wärtigen Session noch folgende Vorlagen einzubringen, be⸗ treffend die Kleinbauern in Schottland, den mittleren Unter⸗ richt in Wales und die Erneuerung eines Theils der Bill betreffend die Verhütung von Verbrechen in Irland. Das Oberhaus nahm in erster Lesung die Bill wegen Errichtung eines Ministeriums für Schottland und in zweiter Lesung die Wahlbezirks⸗Bill an.

(Allg. Corr.) Ueber den Aufstand der Mischlinge und Indianer im nordwestlichen Kanada meldet eine Depesche der „Daily News“ aus Montreal, vom 12., d. Alle Drähte nördlich von Qu’Appelle sind zerschnitten, Weitere Nachrichten vom General Middleton liegen nicht vor. Er hat Verstärkungen verlangt, die unverzüglich abgehen werden. Nach Berichten aus „Ottawa betrachtet die kanadische Re⸗ gierung die Lage im Nordwesten als höchst ernst und glaubt, die bis jetzt stattgehabten Treffen demonstrirten die Noth⸗ wendigkeit für eine viel größere Truppenmacht zur Bekämpfung der „Rebellion. Zu gleicher Zeit ist es mit den Finanzen der Regierung schlecht bestellt. Sie bedarf etwa 15 Millionen Pfd. Sterl. für die Bedürfnisse der Staatskasse, die durch die Gelt⸗ bewilligungen an die canadische Pacific⸗Eisenbahn, die Rielsche Re⸗ bellion und die Abnahme der Einkünfte geschwächt worden ist. Der Finanz⸗Minister Courtney und Sir Leonard Tilley sind gestern über Newyork nach England abgereist, um dort eine Anleihe zu negociiren. Die Regierung ist entschlossen, sobald als möglich min⸗ destens weitere 4000 Mann Truppen nach dem Nordwesten zu schicken, da sie glaubt, daß ein allgemeiner Indianerkrieg bevorstehe.

Dem Reuter'schen Bureau wird aus Ottawa, u. d. 13. gemeldet:

General Middleton hat folgenden Bericht hierher gelangen lassen: „Wir hatten am Montag ein Treffen mit dem Feinde. Ich empfing eine Botschaft von Riel folgenden Inbalts: „Wenn Sie unsere Weiber und Kinder niedermetzeln, werden wir Jöre Gefangenen tödten.“ Ich anwortete: „Bringen Sie Ihre Frauen nach einen sicheren Orte, lassen Sie mich wissen, wo derselbe ist, und wir werden auf ihn nicht feuern.“ Ich ließ sodann unsere Vorhut vorstoßen, und als ich eine Chance sah, ordnete ich einen allgemeinen Vormarsch an. Unsere Mannschaften leisteten tapfer Folge und wurden vorn übren Offizieren glänzend geführt. Oberst Straubenzie vertrieb den Feind mit dem Bayonnett aus seinen Laufgräben, bahnte sich hierauf einen Weg über die Ebene und bemächtigte sich der Häuser, deren Herren wir jetzt sind. Unsere Mannschaften bivouakirten in der Nacht des Montag auf dem Schlachtfelde. In der Hitze der Aktion sandte Riel ein anderes Schreiben, worin es hieß, daß, wenn der General sich nicht zurückziehe oder eine Unterredung gewähte, die Gefangenen getödtet werden würden. Der Brief traf zu spät ein, da der Vormarsch bereits angeordnet war. Die Gefangenen wurden gerettet und sind in Sicherheit im Lager. Der Feind hatte keine Zeit, sie zu tödten. Unser Verlust beträgt 5 Todte und 15 Ver⸗ wundete. Der Feind erlitt starke Verluste. Riels Privatsekretät und ein Mitglied seines Rathes wurden verwundet und gefangen genommen. Zwei Dampfer fahren mit Truppen den Fluß aufwärts 8 8 Richtung auf Batoche, um den Rebellen den Rückzug abzu⸗ chneiden.

Oberst Strange hat Edmonton verlassen und begiebt sich mit seinen Truppen per Boot auf dem Nord⸗Saskatchewan⸗ Fluß nach Fort Pitt, um den Häuptling Big Bear, in dessen Gewalt sich 40 weiße Gefangene befinden, anzugreifen. Ein Treffen wird in Kurzem erwartet.

(W. T. B.) Ein Telegramm des „Reuterschen Bureaus“ aus Ottawa, vom 15. Mai, berichtet: Die kana⸗ dische Regierung empfing eine Depesche des Generals Middleton, in welcher dieser meldet, daß das Gef echt vom 11. Mai miteinem glänzenden Siege der kanadischen Trup⸗ pen geendet habe. Middleton übersandte dem Rebellenführer Riel ein Schreiben, in welchem er sich bereit erkläart, ihn zu schützen, bis die weitere Entscheidung der kanadischen Regierung ein⸗ gegangen. Bisher hat Riel noch nicht geantwortet. Bei Battleford erbeuteten die Indianer 30 Pack⸗ und Munitionswagen.

Frankreich. Paris, 14. Mai. (Fr. C.) Der Minister⸗ rath hat beschlossen, den Antrag der äußersten wiisen auf Erlaß einer Amnestie für politische Verbrecher abzulehnen, dagegen will der Ministerrath sich vorbehalten, geeigneten Falles dem Präsidenten Vorschläge zur Amnestirung

zu machen. Die Zahl der wegen politischer Vergehen in Haft Befindlichen ist nicht groß; es sind nur 18. 8

ralen

den Bericht des Einundzwanziger⸗Ausschusses üe Die Vor⸗ Ludovica⸗Akademie, wurden ohne Dehbatte, die Ae

lungshäuser an sich erfahren, daß sich dort existiren läßt, wenn auch manches Leben dem Klima zum Opfer fällt. In Afrika kann man am

man diese Maßregeln, immerhin unter Bekundung von Zweifeln und

unnöthig zugespitzte Widerspruch hat erst als Gegenschlag etwas wie Kolonialschwärmerei hervorgerufen; und wenn sicherlich doch nicht

einer Kolonialpolitik erwachsen ist, während in der That ja noch Niiemand wissen kann, ob dieselbe dem deutschen Volke förderlich sein wird, so dankt er es in erster Reihe den erbitterten Kolonialfeinden

Vorjahr zunahm und der Durchschnittserlös pro Centner Kohle sich in

Der Senarsausschuß für das Listenskrutinium hat seine Arbeiten beendet. Derselbe hatte früher beschlossen, zwei Aenderungen der von der Deputirtenkammer genehmigten Vorlage zu beantragen: 1) die Nichtberücksichtigung der Frem⸗ den bei der Aufstellung der für die Zahl der Deputirten maßgebenden Bevölkerungszahl, 2) die Festhaltung von mindestens drei Abgeordneten auf das Devpartement.

tzt sind die Senatoren noch weiter gegangen. Die

ammer hatte nämlich eine Fassung angenommen, nach der je 70 000 Einwohner, ebenso der allerkleinste Bruchtheil von 70 000, zu der Wahl eines Abgeordneten berechtigen. Der Senatsausschuß hingegen setzte das Minimum der Einwohner, welches die Ernennung eines neuen Deputirten gestattet, auf 20 000 an. Hserüber herrscht nun in gewissen Kreisen ge⸗ waltige Aufregung, denn dadurch würde die Zahl der Abge⸗ ordneten von 596 auf 559 herabgedrückt. Der Senator Bozerian soll am Sonnabend seinen Bericht einbringen.

Serbien. Belgrad, 15. Mai. (W. T. B.) Das neue Kabinet ist folgendermaßen zusammengesetzt: Gara⸗ schanin: Präsidium und Aeußeres, Marinkovics: Inneres, Vukarin Wetrovics: Finanzen, Oberst Petrovics: Krieg, Pav⸗ lovics: Justiz, Popovics: Kultus und Unterricht, Bajovics: Volkswirthschaft und Oberst Protics: Bauten.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 16. Mai. (W. T. B.) Der Kaiser hat ein eigenhändiges Schrei⸗ ben an den General Komaroff gerichtet, durch welches er demselben für seine vorzüglichen Dispositionen bei der Befehligung des Murghab⸗Detachements und seine einsichts⸗ volle Entschlossenheit den Afghanen gegenüber, sowie für seine mannhafte Tapferkeit in dem Gefecht bei Tasch⸗Kepri einen goldenen mit Brillanten geschmückten Ehrensäbel verleiht. Auch dem Oberst⸗Lieutenant Zakrschewsky ist ein goldener Ehrensäbel verliehen worden.

Afrika. Egypten. Kairo, 15. Mai. (W. T. B.) Die „Agence Havas“ meldet: Der französische Ge⸗ neral⸗Konsul Tallandier hat der egyptischen Re⸗ gierung mitgetheilt, daß die französische Regierung die Verfügung, durch welche eine antizipirte Zurückhaltung auf die Coupon⸗Zahlung angeordnet wird, so lange die Konvention durch die Signatar⸗Mächte noch nicht ratifizirt ist, als ungesetzlich betrachte. b

(Alg. Corr.) Der Spezial⸗Correspondent des „Standard“ in Suakim telegraphirt: Osman Digma befinde sich noch immer mit einigen hundert fanatischen An⸗ hängern in Tamai. Abtheilungen von Arabern verschiedener Stämme kommen fortgesetzt in Otao an, und es sind alle Anzeichen vorhanden, daß man aus dieser Bewegung auf eine allgemeine Unterwerfung von Seiten der Stämme in jenem Theile des Sudan schließen kann. Der Prozentsatz der Kranken unter den britischen Truppen ist anhaltend ein hoher. 1u““

Zeitungsstimmen.

Die „National⸗Zeitung“ sagt in einer Besprechung der Reichstagssession:

Nhe , e 0 für die Zolltarifnovelle die Verantwortlichkeit hauptsächlich dem Centrum und den beiden konservativen Fraktionen zufällt, war in der ersten Hälfte der Session, als es sich um Kolonial⸗ politik und Dampfersubvention handelte, die Gruppirung der Parteien bekanntlich eine andere: die beiden konservativen Fraktionen und die Nationalliberalen bildeten dabei die Hauptmasse der Majorität, zu welcher kleine Gruppen, bald von den Deutsch⸗Frei⸗ sinnigen, bald vom Centrum hinzukamen. Die Folgen der so gefaßten Beschlüsse werden davon abhängen, wie der Unternehmungsgeist des deutschen Volkes ksie sich zu Nutze machen wird. Der Reichskanzler hat dieser Tage durch die Bemerkung, daß Kolonialpolitik nicht von Diplomaten und Generalen, sondern von Handlungs⸗Commis gemacht werde, darauf hingedeutet. Nach den Beweisen von Wander⸗ und Wogelust, welche das deutsche Volk in allen Welttheilen gegeben hat, ist wohl nicht anzunehmen, daß Hrn. Richters schwachmüthige Warnung vor den „Fieber⸗Kolonien“ viel verfangen wird. Jeder Engländer, der seit der Eroberung Indiens durch Großbritannien dorthin ging, wußte, daß er Gefahr lief, dort an einer Leberkrankheit zu sterben oder mit kranker Leber zurück zu kommen; jeder Holländer, der nach Java geht, weiß, daß den ihm dort winkenden Gewinnaussichten die Wahrscheinlichkeit schädlicher klimatischer Wirkungen auf die Gesundheit gegenübersteht. Trotzdem haben die Engländer nicht Indien und die Holländer nicht Java aufgegeben. Unsere afrikanischen Kolonialgebiete können vor der Hand an materieller Bedeutung keinen Vergleich mit den soeben ge⸗ nannten Ländern aushalten; aber da sie als Eingangsthore eines ganzen Erdtheils zu betrachten sind, dessen Werth für die civilisirten Völker zunächst sich jeder Abschätzung entzieht, so wird auch die Furcht vor den afrikanischen Fiebern keinen Widerhall in deutschen Herzen finden zumal die kolonialpolitischen „Commis der an der West⸗ und Ostküste des Landes seit langer Zeit angesiedelten Hand⸗

perniciösen Fieber sterben, in Berlin an Diphtheritis; so wenig Berlin darum eine Diphtheritis⸗Stadt, so wenig sind Kamerun und Dubreka Fieberkolonien. Es ist unbegreiflich oder nach vielen Präzeden⸗ tien eigentlich nur zu begreiflich daß man auf unserer Linken noch immer nicht durchweg den schweren Fehler einsieht, den man durch eine ge⸗ hässige und tendenziöse Bekämpfung der kolonialpolitischen Versuche gerade vom Standpunkte der Opposition aus begangen hat. Hätte

Bedenken, kühl als Versuche passiren lassen, deren Ergebnisse dahin stehen, die ein großes Volk sich aber Angesichts eines allgemeinen Wettbewerbes um überseeische Besitzungen gestatten kann, dann hätte wohl Niemand die Anfänge unserer Kolonial⸗ politik für mehr, als für solche Versuche ausgegeben; denn die Schwierigkeit, eine Kolonialpolitik im neunzehnten anstalt im fünf⸗ zehnten Jahrhundert zu beginnen, liegt deutlich zu Tage. Der

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zur Befriedigung der Opposition so dem Fürsten Bismarck in der öffentlichen Meinung ein neuer Lorbeerkranz aus seiner Einleitung

auf der Linken In dem Aprilheft der „Zeitschrift des Ober⸗ schlesischen berg⸗ und hüttenmännischen Vereins“ wird, wie wir der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ entnehmen, über die Hauptresultate der Statistik des Vereins pro 1884 unter Anderem ausgeführt: daß von der oberschlesischen Montanindustrie mit den Ergebnissen des bezeichneten Jahres nur die Steinkohlenindustrie habe zufrieden sein können, indem die Gesammtförderung um etwa 5 % gegen das

ungefähr gleicher Höhe erhalten hat. Die Gesammteinnahmen der

wesentlich gesteigert, weil überall durch äußerste Einschränkung der Bauten

und Ausrichtungsarbeiten wie des Abbaues der weniger lohnenden

Flötze die Selbstkosten herabgemäßigt seien. Nicht so günstig ge⸗

staltete sich die Lage der oberschlesischen Eisen⸗ und der Zink⸗ und

Bleiindustrie. Die fortschreitende Entwerthung der Produkte war

weder durch die Herabmäßigung der Selbstkosten, noch durch die

theilweise nicht unerhebliche Produktionssteigerung auszugleichen, so

daß fast auf allen oberschlesischen Hüttenwerken eine erhebliche Ver⸗

minderung der Bruttowerthe der Erzeuägnisse und dementsprechend

auch der Nettoerträge eintrat. Am auffallendsten gestalteten sich

diese Verhältnisse bei der Zink⸗ und Bleiindustrie. Bei Zink fand

eine Produktionsvermehrung von 100 000 Centnern statt, die größte

jemals in Oberschlesien dagewesene. Trotz dessen ist durch das Fallen

der Zinkpreise der Gesammtwerth des dargestellten Zinks nicht ge⸗

stiegen, sondern gefallen. Die oberschlesischen Arbeiterverhältnisse ge⸗

stalteten sich im erfreulichen Gegensatz hierzu das ganze Jahr hin⸗

durch so günstig als möglich. Bei regelmäßiger Beschäftigung er⸗. hielten sich die Löhne im Großen und Ganzen auf dem Niveau des

Vorjahres, während die Preise der wichtigsten Lebensmittel, Mehl,

Kartoffeln, Zucker, um mehr als 10 % gegen das Vorjahr wichen.

Im Allgemeinen darf behauptet werden, daß der Durchschnittsver⸗

dienst des oberschlesischen Montanarbeiters reichlich noch einmal so

hoch steht als der Durchschnittsverdienst aller übrigen oberschlesischen, nicht bei der Montanindustrie beschäftigten Arbeiter. Im Uebrigen

hat die Gesammtsumme der gezahlten Löhne seit dem Vorjahre um 1 500 000 ℳ, seit 1882 um 2 300 000 um 3,7 % und um 5,7 % zugenommen. Da in der gleichen Zeit der Werth der oberschlesischen Montanproduktion um 11 Mill. Mark und um 4 Mill. Mark zurückgegangen ist, so haben die gezahlten Arbeiter⸗ löhne im Vergleich zum Werthe dieser Prozuktion eine erheblich steigende Tendenz. Eine noch mehr steigende Tendenz verfolgen die⸗ jenigen Aufwendungen der oberschlesischen Montangewerbetreibenden, welche den Arbeitern indirekt zu Gute kommen. So z. B. betrugen die Zuschüsse der Grubenbesitzer zu der oberschlesischen Bergknapp⸗ schaft im Jahre 1880 rund 586 000 ℳ, im Jahre 1884 1 019 000 Aehnlich sind die Beiträge der verschiedenen oberschlesischen Hütten⸗ Unterstützungskassen gestiegen.

Der „Hamburgische Correspondent“ schließt einen Artikel über die Verhandlungen des Reichstages in Be⸗ treff der Sonntagsruhe, wie folgt:

... Auf sozialem Gebiet operirt man in der That nicht zweck⸗ mäßig und, ohne sich der Gefahr schwerer Schädigung der wichtigsten Interessen auszusetzen, mit bloßen Prinzipien; hier kommt man zu keinem befriedigenden praktischen Ziele, bevor man nicht sicheren, thatsächlichen Boden unter den Füßen hat und die Trag⸗ weite der zu fassenden Beschlüsse übersehen kann. Nicht, daß möglichst bald dtwas in der Richtung der Ziele, welche man erstrebt, geschehe, ist die Aufgabe des weisen Gesetz⸗ gebers, sondern, daß man diesem Ziel sich nähert, ohne auf der an⸗ deren Seite gleichwerthige oder selbst gewichtigere Interessen zu ver⸗ letzen. Fürst Bismarck hat sich das Verdienst erworben, ohne Scheu vor der Unpopularität der Bekämpfung einer scheinbar arbeiterfreund⸗ lichen Maßregel und ohne Rücksicht darauf, daß die Hauptvertheidiger des Revisionsvorschlages das Gros der Schutzzöllner bilden, einer unreifen, die ernstesten Gefahren für die Arbeiter selbst in sich bergenden Gesetz⸗ gebung entgegengetreten zu sein und zugleich darauf hingewiesen zu haben, daß allein auf dem Wege der Erhebung nach dem national⸗ liberalen Vorschlage ein prakltisch zutreffendes gesetzgeberisches Vor⸗ gehen zu erreichen sei. Jene Gegner des Fürsten Bismarck aber, welche ihn auf sozialem Gebiete als den starren Vertreter der Staatsomnipotenz, des prinzipiellen Zwanges auszugeben pflegen, werden durch den Thatbestand auf das Bündigste widerlegt.

Reichstags⸗Angelegenheiten.

Der Reichstag war vom 20. November 1884 bis zum 15. Mai 1885, zusammen 177 Tage, versammelt. Während dieser Zeit haben 102 Plenarsitzungen, 268 Sitzungen der Abtheilungen und 364 Sitzungen der verschiedenen Kommissionen stattgefunden. 18 Seitens der verbündeten Regierungen wurden folgende Vorlagen gemacht: 819 Gesetzentwürfe, einschließlich des Reichshaushalts⸗Etats für das Etatsjahr 1885/86 und Ergänzung desselben, Bundesrathsbeschlüsse, Verträge, Allgemeine Rechnungen über den Reichshaushalt für die Etatsjahre 1879/80, 1880/81 und 1881/82, Uebersichten der Reichsausgaben und Einnahmen für die EFrtatsjahre 1882/83 und 1883/84. Ferner gelangten an den Reichstag: G 1 Rechnung der Kasse der Ober⸗Rechnungskammer für das Etatsjahr 1882/83, . 1 Antrag auf Ertheilung der Genehmigung zur Einleitung des Strafverfahrens gegen ein Reichstagsmitglied, 9 Denkschriften, Berichte, Uebersichten und Aktenstücke, 1 Bericht der Reichsschulden⸗Kommisston. Von diesen Vorlagen haben: 17 Gesetzentwürfe, die beiden Bundesrathsbeschlüsse, 6 Verträge die Zustimmung des Reichstages erhalten: ie Allgemeinen Rechnungen für 1879/80 und 1880/81, die Rechnung der Ober⸗Rechnungskammer und der Bericht der Reichsschulden⸗Kommission sind durch Ertheilung der Decharge, und 1 ie Uebersichten der Reichs⸗Ausgaben und Einnahmen für das Etatsjahr 1882/83 und 1883/84 8 durch vorläufige Genehmigung der nachgewiesenen Etats⸗ Überschreitungen erledigt worden. 1 Die Denkschriften, Berichte, Aktenstücke u. s. w. haben durch Abdruck und Vertheilung derselben an die Mitglieder, bezw. durch Beschlüsse des Reichstages ihre Erledigung gefunden. Abgelehnt wurde 1 Gesetzentwurf; Unerledigt bleiben: 6 Gesetzentwürfe, 1 Vertrag und die All⸗ gem ine Rechnung für das Etatsjahr 1881/82. Von Mitgliedern des Reichstages wurden eingebracht: 19 Gesetzentwürfe, 8 171ö Anträge, einschließlich zweier Anfragen in Betreff der Fortdauer der Relchstagsmandate, 1 Interpellation. 8 Von den eingebrachten Gesetzentwürfen haben 6 die Zustimmung des Reichstages erhalten, 3 andere sind zurückgezogen, über 8 2 ist zur Tagesordnung übergegangen, über 8 3 liegen schriftliche und mündliche Berichte der betreffenden Kommissionen vor; 4 Gesetzentwürfe befinden sich noch in den Kommissionen, an welche sie verwiesen wurden; 1 kann wegen Schluͤsses des Reichstages nicht mehr zur Eba 4 Von den anderen Anträgen sind: üer durch Beschlüsse des Reichstages erledigt worden; 1 ist zurückgezogen und 5 bleiben unerledigt. Die Jaterpellation ist im Plenum zur Verhandlung gekommen und von Seiten der verbündeten Regierungen beantwortet worden. Die Zahl der eingegangenen Petitionen beträgt 8640. 8 Die Kommissionen haben 74 schriftliche und 71 mündliche Be⸗

stattet. 5 kichae ente im Laufe der Session stattgehabten Wahlprüfungen

oberschlesischen Steinkohlengruben hätten sich aber zum Theil nicht un⸗

wurde die Wahl von 362 Mitgliedern für gültig erklärt, bei 15

8

Wahlen ist die Beschlußfassung über die Gültigkeit ausgesetzt und 28 Wahlen liegen der Wahlprüfungs⸗Kommission zur Prüfung noch vor.

Ein Mandat ist erledigt.

Statiftische Nachrichten.

Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 3. Mai bis incl. 9. Mai d. J. zur Anmeldung gekommen; 310 Eheschließungen, 778 Lebendgeborene, 41 Todtgeborene und 523 Sterbefälle. 8 In dem soeben erschienenen 2. Vierteljahrsheft 35. Jahrgangs 1885 der im Ministerium der öffentlichen Arbeiten herausgegebenen „Zeit⸗ schrift für Bauwesen“ wird die Veröffentlichung der „Statistischen Nachweisungen, betreffend die in den Jahren 1871 bis ein⸗ schließlich 1880 vollendeten und abgerechneten preußischen Staats⸗ bauten“ fortgesetzt, welche im Auftrage des Ministers der öffentlichen Arbeiten von den Herren Geh. Baurath Endell und Regierungs⸗Bau⸗ meister Wiethoff aufgestellt worden sind. Die jetzt publizirten Tabellen betreffen die Domänenbauten undzwar die Wohn⸗und Wirthschafts⸗ gebäude in Verbindung mit Scheunen, Staällen u. s. w., die Scheunen, Schafställe und Rindviehställe. Von der ersteren Kategorie von Bauten wurden in dem beszeichneten Jahrzehnt 17 vollendet, und zwar kommen auf die Regierungsbezirke Frankfurt a. O. und Stettin je 3, auf den Regierungsbezirk Magdeburg und den Landrosteibezirk Stade je 2, auf die Regierungsbezirke bezw. Landdrosteibezirke Gumbinnen, Potsdam, Stralsund, Merseburg, Erfurt, Lüneburg und Wiesbaden je 1 Bau. Im Ganzen erforderten diese Bauten eine Ausgabe von 429 717 Scheunenbauten wurden im Ganzen während des Dezenniums 84 ausgeführt, und zwar im Regierungsbezirk Breslau 11, im Regierungsbezirk Frankfurt a. O. 10, in den Regierungs⸗ bezw. Landdrosteibezirken Gumbinnen 9, Bromberg 8, Marienwerder 6, Stettin, Posen und Magdeburg je 5, Merseburg 4, Königsberg, Danzig, Potsdam, Stralsund je 3, Liegnitz und Kassel je 2, Erfurt Hannover, Hildesheim, Lüneburg, Münster je 1 Bau. Die Gesammt⸗ kosten beliefen sich auf 1 574 001 ℳ, gegen 1 582 508 nach dem An⸗ schlage. Die dritte Kategorie umfaßt die Schafstallbauten, deren Anzahl sich auf 32 beziffert. Im Einzelnen vertheilen sich dieselben auf die Regierungs⸗ bezw. Landdrosteibezirke folgendermaßen: Posen 5 Marienwerder 4, Frankfurt a. O. und Breslau je 3, Königsberg Gumbinnen, Bromberg, Merseburg je 2, Danzig, Potsdam Stettin, Stralsund, Liegnitz, Erfurt, Magdeburg, Hannover, Hildes⸗ heim je 1. An Kosten erforderten diese Bauten 678 495 ℳ, gegen 681 147 nach dem Voranschlage. Die letzten Tabellen enthalten die Nachweisungen über die Rindviehstallbauten, deren im Ganzen 58 zu verzeichnen waren, nämlich in den Regierungs⸗ bezw. Land⸗ drostei⸗Bezirken: Magdeburg 11, Gumbinnen und Breslau je 6 Potsdam und Frankfurt a. O. je 5, Marienwerder, Stralsund und Merseburg je 4, Stettin und Oppeln je 3, Kassel 2, Köniasberg, Danzig, Erfurt, Hannover, Hildesheim je 1 Bau. Diese Bauten erforderten eine Kostensumme von 1 676 441 ℳ, gegen 1 618 272 nach dem Voranschlage.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. Die heute in Leipzig und Berlin auszegebene Nr. 21 der „Illustrirten Zeitung“ enthält folgende Abbildungen Violante. Nach dem Gemälde von Palma Vecchio in der Galerie des K. K. Belvedéère zu Wien. Aus der Stadt der dies jährigen Weltausstellung. 2 Abbildungen. Nach photographischen Aufnahmen. 1) Der Rubensplatz und die Kathedrale in Antwerpen 2) Die Nationalbank in Antwerpen. Gustav Nachtigal, am 20. April. Von der deutschen Kriegsmarine: Das neue Panzer schifnf Oldenburg. Originalzeichnung von H. Penner. Kinderschule Nach einem Gemälde von W. Schütze. Am Vesuvkrater. Original zeichnung von E. Hosang. Franz Ritter von Hauer, der neu Intendant des Kaiserl. Naturhistorischen Hofmuseums in Wien. Die Discontbewegungen der Englischen Bank in den letzten fünfzi Jahren. Das Mastodon und der sogen. Riesenhirsch in der neue Galerie des Naturhistorischen Museums in Paris. 2 Abbild. Polytechnische Mittheilungen: Schmidts Pflanzenbehälter mit pa tentirter Selbstbewässerung für Zimmerkultur. 2 Figuren. Sicher⸗ heitsbicyele. Transportdreirad. Zusammenklappbares Bettgestell und Krankentrage. Patent⸗Gassparbrenner. 2 Figuren. Extrabeilage Reise an der Westküste Afrikas. Geschildert und illustrirt von un serem Spezialzeichner Hans Petersen. 15 Abbildungen: 1) Der Frei hafen Gorée in Senegal. 2) Monrovia, die Hauptstadt der Neger republik Liberia. 3) Kru⸗Neger aus Monrovia. 4) Accra an de Goldküste. 5) Fisbtown in der Republik Liberia 6) Der „town fetish“ in Großpovo. 7) Der deutsche Flaggenstock in Bageida 8) Ansicht von Großpovo. 9) Strand mit Faktoreien bei Whydah 10) Ansicht von Kleinpovo. 11) Lagos von der Lagune aus. 12) Di Amazonen des Königs von Dahomeb. Nach einer photographischen Aufnahme. 13) Die „Marine“ in Lagos, Straße vor der große Gaiserschen Faktoret. 14) Lagos vom Flusse aus. 15) Maniok wäscherinnen in Kamerun. Gewerbe und Handel. 1 1 Nach dem Geschäftsberich der Bank für Elsaß Lothringen in Straßburg betrug der Bruttogewinn des abge laufenen Jabres 1 381 310 Frcs. (1883 1 295 005 Frcs), wovon na Abzug von 534 264 Frcs. (1883 510 313 Frcs.) Spesen, 202 656 Fres (1883 289 569 Frcs.) Abschreibungen auf Dubiosen und 29 184 Fres Abschreibungen auf Baukonto netto 612 198 Frcs. bleiben. Die Di vidende wird, wie im Vorjahr, auf 6 % festgesetzt; die statutarisch Reserve erhält 30 349 Fres; für Tantièmen werden 31 661 Frcs verwandt, und 10 186 Fres. werden auf neue Rechnung vorgetragen Der Gesammtumsatz betrug 1136,69 Mill. Fres. 3 Stettin, 16. Mai. (W. T B.) Der Geheime Kommerzien Rath Ferdinand Brumm, Ober⸗Vorsteher der Kaufmannschaf und Vorsitzender des Verwaltungsraths des „Vulkan“, ist heute frü nach längerer Krankheit gestorben. 1“ Köln, 16. Mai. (W. T. B.) Die Dividende der Kölni⸗ schen Rückversicherungs⸗Gesellschaft ist für das Jahr 1884 uf 8 % festgesetzt worden. b ö 12. Mai. (Hopfenmarktbericht von Leopol Held). In Folge etwas besserer Frage für billige Hopfen hat sich di Stimmung des Marktes einigermaßen gefestigt. Böhmische Grün hopfen, Oberösterreicher und leichte deutsche Sorten kosten einige Mar mehr, Mittel⸗ und Primawaare notirt dagegen unverändert. Di Kundschaftshändler haben nur geringen Bedarf, so daß der Markt verkehr fast vollständig von der Thätigkeit der Exporteure abhängt Die Letzteren aber können oder wollen nicht über 43 anlegen und müssen deshalb ihren Einkauf auf geringe Hopfen beschränken, so daß sich gut 75 % der Verkäufe in der Preislage von 38 43 bewegen Die Umsätze seit Samstag betragen 200 300 Ballen pro Tag, die Zu fuhren sind mäßiger. Der Lagerbestand ist in Mittelsorten fortgesetzt sehr groß, während billige Hopfen bereits ziemlich aufgezehrt und die Käufer auf die Zufuhren angewiesen sind. Es gründet sich dieser beginnende Mangel an billiger Waare übrigens theilweise auch darin, daß diverse Partien leichte Hopfen, welche bisher zu 40 43 aus⸗ geboten waren, jetzt höber im Preise gehalten werden. Heute kosten: schwere grüne Württemberger, Hallertauer und Polen 70 75 gute grüne Mittelwaare ca. 60 ℳ, gelbgrüne Mittelwaare gleiche Sorten ca. 48 52 ℳ, leichte grüne Elsässer, Markthopfen, Aisch gründer und dergleichen ca. 45 ℳ, gelde leichte Waare derselben Her kunft ca. 40 42 ℳ, größere Posten gute böhmische Grünhopfen so wie Oberösterreichischer brachten bis 43 und 44 ℳ, geringere Quali täten dieser Sorten erzielten 38 und 40 Konstantinopel, 16. Mai. (W. T. B.) Die Einnahme der Türkischen Taback⸗Regie⸗Gesellschaft betrugen in de zweiten Hälfte des Monats April cr. 6 100 000 Piaster. New⸗York, 15. Mai. (W. T. B.) Baumwollen Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 9000 B., Aus

fuhr nach Großbritannien 21 000 B., Ausfuhr nach dem Kontinent 3000 B., Vorrath 493 000 B. Z“