An die Generalversammlung wird sich Mittags 12 Uhr eine öffentliche Bersammlung anschließen. Auf der Tagesordnung der⸗ selben stehen: 1) Ansprache des Vorsitzenden Hrn. Dr. F. Fabri. 2) Vortrag des Hrn. Dr. E Pechuel⸗Lösche über die deutschen Schutz⸗ länder in Südwest⸗Afrika nach eigener Anschauung. 3) Vorlage einer Resolution. Diskussion und Beschlußfassung. 4) Ankündigung einer Preisaufgabe und sonstige Mittheilungen des Versitzenden. — Auf Nach⸗ mittags 3 Uhr ist ein gemeinsames Mittagsessen festgesetzt. An der Generalrersammlung können außer den Mitgliedern des Westdeutschen Vereins auch alle direkten Mitglieder des Deutschen Kolonialvereins aus Rheinland und Westfalen, sowie alle Diejenigen, welche sich als Mitglieder in die am Eingange des Lokals ausliegende Liste ein⸗ zeichnen, theilnehmen. Der Zutritt zur öffentlichen Versammlung ist für Jedermann frei.
Die Tintenfabrik von Reinh. Tetzer, Berlin 80., Wrangel⸗
straße 111, hat eine amtlich geprüfte Normaltinte bergestellt,
über die der Vorsteher der Königlichen chemisch⸗technischen Versuchs⸗ Anstalt, Professor Dr. Finkener folgendes Attest ausgestellt hat:
Die Untersuchung der, der Königlichen chemisch⸗technischen Ver⸗ suchs⸗Anstalt von dem Tintenfabrikanten Reinhold Tetzer hierselbst persörlich übergebenen Tintenprobe hat folgende Resultate ergeben: I. Die in Rede stehende Tinte schlägt auch bei dünnen Parxiersorten nicht durch, auch dann nicht, wenn sie mit 20 % Alkohol versetzt wird. Dieselbe ist daher in Bezug auf Leimfestigkeit gut. II Die Schriftproben auf eine feuchte Unterlage gebracht und mit Wasser betupft, verwaschen sich nur wenig. Die Schriftzüge können auch bei
rischgeschriebenen Proben durch Auswässern nicht entfernt werden. III. Der Flüssigkeitsgrad der Tinte entspricht der Konsistenz einer zehnprozentigen wässerigen Glvycerinlösung, ein Flüssigkeitsgrad, welcher, mit den guten Tinten verglichen, ein normaler ist. Berlin, den 25. April 1885.
Essen. Der Vorstand des deutschen Sparkassen⸗Ver⸗ bandes tritt am 13. Juni in Osnabrück zu einer Sitzung zu⸗ sammen, in welcher außer allgemeinen geschäftlichen Mittheilungen über das Verhältniß des Deutschen Verbandes zu den partikula⸗ ristischen Verbänden und zum Deutschen Sparkassentage verhandelt werden wird. Außerdem stett die Kooptation von Vorstandsmitgjie⸗ dern und die Einführung des Checks bei den Sparkassen auf der Tagesordnung.
Im Deutschen Theater kam gestern, zum ersten Mal seit em Abgange des Hrn. Barncy. „König Lear“ wieder zur Auf⸗ führung. Hr. Max Pohl hatte die Titelrolle übernommen und bewährte sich in derselben als der einsichtige, feinsinnige Künstler, den ir ja auc bereits in anderen Rollen vortheilhaft kennen gelernt und gewürdigt haben. Seine Leistung war eine durchaus hoch⸗ künstlerische und bis in das geringste Detail fein studirt und aus⸗ earbeitet. Was sie hier und da an Mängein zeigte, war eher ein aus dieser sorgsamen realistischen Ausarbeitung resultirendes Zuviel, unter dem die ideale Erscheinung des Königs manchmal um einige „Zoll“ verlor.
nischen Tragöden der Neuzeit hier und da bervortrat, in vieler Be⸗ ziehung von ursprünglicher Erfindung und im böchsten Grade fesselnd. Die dialektische Schärfe des Vortrages rückte Manches, wie die er⸗ greifenden, liefsinnigen Scenen zwischen dem König, dem Narren und dem unglücklichen Edgar (namentlich das fingirte Gericht über die ungerathenen beiden Töchter) in ein so klares, pspchologisch inter⸗ essantes Licht, wie wir es vorher noch nicht gesehen haben. Geradezu erschütternd wahr gestaltete der Künstler die Scene des Wieder⸗ sehens mit Cordelia und das allmähliche Erwachen aus der Nacht des Wahnsinns. Nicht minder vollendet gespielt war der Auftritt an der Leiche der Tochter und der plötzliche Tod. Wenn es wahr ist, daß Hr. Pohl nunmehr dauernd für das Deutsche Theater gewonnen worden, so kann man der Bühne zu dieser Acquisition nur Glück wünschen Es wird einem so trefklichen Künstler nicht schwer werden, die Mängel zu beseitigen, welche der Leistung noch anhaften; zumal dieselben, wie bemerkt, eigentlich nicht solche des Könnens, sondern ein Zuviel des Wollens sind. — Die
übrige Besetzung war die frühere. Nur Hr. Kraußneck als Bastard war neu und auch in dieser Rolle sehr interessant. Daß er nicht das Urbild des bösen Franz Moor, sondern den unwiderstehlich bestrickenden Liebraber bervorkehrte, war bei einem Darsteller, dessen Hauptfach die letzteren bilden, nicht zu ver⸗ wundern. Man muß aber gestehen, daß auch diese Art der Besetzung Vieles für sich hat. — Die Vorstellung war überhaupt eine sehr wohlgelungene. Auch alle übrigen Darsteller gaben ihr Bestes, voran Hr. Kainz als Narr, Frl. Jürgens als Cordelia, Hr. Sommerstorf als Edgar, Hr. Nollet als Gloster u. s. w. — Das Publikum blieb gegenüber der Leistung des Hrn. Pohl in der Titelrolle Anfangs ziemlich kühl, erwärmte sich aber später zu reichen, verdienten Beifalls⸗ bezeugungen.
Dicht vor Schluß der Saison bringt das Wallner⸗Theater noch eine Novität, mit welcher es einen hübschen Erfolg erzielt. „Papageno“, Posse in 4 Akten, betitelt sich das von Rudolf Kneisel verfaßte lustige Stück, welches die Zuschauer von Anfang bis zu Ende in der heitersten Stimmung erhält. Es sind frrilich keine besonders neuen Motive, welche der Verfasser hier verarbeitet, aber die Art, wie er die bekannten Lustspielfiguren zu verwerthen ver⸗ steht, der ungezwungene Humor und die flotte Handlung, sie werden selbst den verwöhnten Zuschauer zum Lachen reizen und über so manche Schwächen des Stückes, welches durch die Bezeichnung Posse ja schon anzeigt, daß man auf allerhand scherzhafte Unwahrscheinlichkeiten vor⸗ bereitet sein muß, hinwegtäuschen. Wesentlich unterstützt wird der Autor freilich durch das wirksame Spiel der Darsteller, welche in den Hauptrollen reich ich Gelegenheit finden, ihrer künstlerischen Laune die Zügel schießen zu lassen. So ist zunächst der Rentier Bollwitz, den Hr. Guthery spielt, eine Rolle, welche für den gemüthlichen Humor des beliebten Komikers wie geschaffen erscheint und durch die ausgezeichnete Darstellung des genannten Herrn eine durchschlagende Wirkung erzielt. Frl. Fröhlich macht in der Rolle des Stubenmädchens Bertba ihrem Namen alle Ehre und erfreut wie immer durch frisches, natürliches Spiel; sie findet in Frl. Meyer, der sentimental angelegten Minna, eine tüchtige Partnerin. Der trockene Witz des Hrn. Meißner kommt ihm in der Rolle des be⸗ schränkten Liebhabers Wurzel sehr zu Statten. Fr. Carlsen, Hr. Blenke
Anderes war, wenn vielleicht auch die Anlehnung an die großen italie⸗] und Hr. Alexander sowie die übrigen Mitwirkenden helfen nach Kräften,
zu einem fröhlichen Erfolg beizutragen. Es ist zu bedauern, daß das Wallner⸗Theater erst jetzt diese Posse zur Aufführung bringt, welche ihm im Laufe des Winters stets ein volles Haus gesichert hätte und dies hoffentlich in der nächsten Saison thun wird.
Das erste diesjährige Auftreten des Hrn. Heinrich Bötel im Krollschen Theater hatte, trotz der ungünstigen Witterung, die weiten Räume des Königssaales vollständig gefüllt. Der Künstler sang den Manrice in Verdi’s „Troubadour“, eine Rolle, mit der er sich hier s. Z. sofort glänzend eingeführt und die er seitdem öfter gesungen hat Machte sich auch anfänglich eine kleine Indisposition bemerklich, so schwand dieselbe im Verlauf des Atends immer mehr, und die Schön⸗ heit und Kraft der Stimme gelangte zur vollsten Entfaltung. Als er aber in der Stretta wieder mit vollendeter Grazie das hohe C er⸗ klommen, brach ein stürmischer Beifall aus, und mußte der Künstler sich auf Verlangen zu mehrfachen Wiederholungen verstehen. — Die Leonore sang Frl. Hadinger, eine junge talentvolle Dame, während die Azucena von Frl. Baader, Graf Luna aber von Hrn. Bongardt recht wirksam gegeben wurden und dadurch die Vorstellung sich zu einer wohl abgerundeten gestaltete.
Im Belle⸗Alliance⸗Theater giebt man seit Sonnabend mit sichtbarem Erfolge Julius Rosens vieraktiges Lustspiel „Defizit.“ Wie der Titel bereits erkennen läßt, behandelt die Fabel ein Stück praktischen Lebens, aus dem hervorgehen soll, wie kaufmännische Spitzfindigkeit auch in den bösesten Lagen und selbst unter der Last eines Defizits sich zurecht findet oder wohl aus solcher Situation noch gar materielle Vortheile zu ziehen weiß. Die etwas komplizirte Handlung ist in den einzelnen Scenen zwar meist nur lose verknüpft, aber der scenische Aufbau gewinnt durch viele komische Situationen und manche witzige Bemerkungen an Wirkung und wird ein lachlustiges und sonst anspruchsloses Publikum immer zufrieden stellen. Die Personen sind zwar nach dem Leben gezeichnet, aber trotzdem erscheinen die Charaktere unklar und auch nicht in allen Zügen natürlich. Die Darstellung entsprach den Zwecken und Zielen der Dichtung und suchte vornehmlich durch derbe Komik zu wirken. Hr. Emil Thomas, welcher jetzt als Gast am Belle⸗Alliance⸗Theater weilt, hatte durch seine kräftige Charakteristik als „Großhändler Lutter“ stets die Lacher auf seiner Seite; wir allerdings können uns für das Verzerren der Gesichtsmuskeln und das Hin⸗ und Herpendeln aller Körpertheile als Mittel, das Publikum zu erheitern, nicht begeistern. Hr. Nhil, welcher sich als begabter, maßvoller Darsteller bis jetzt eingeführt hat, entwickelte als der schlaue, ideenreiche Sohn Merkurs (Otto Frank) hin und wieder etwas geschraubte Künstelei; er stattete seine Rolle aber daneken mit so viel Frische und Wärme aus, daß dieselbe doch eine sympathische Gesammtwirkung erzielte. In der kleinen Partie des bornirten, eßlustigen „Sensen⸗ mann“ entwickelte Hr. Norini ein recht hübsches Geschick. Besonders ansprechend wirkte Frl. Lehmann (Adda) durch ihr natürliches, an⸗ mutbiges und lebendiges Spiel. Auch Frl. von Savary (Emma) und Fr. Wisotzki (Laura von Schirling) führten ihre Rollen recht gut durch. Das Publikum hielt sich durchweg in heiterster, ange⸗
regter Stimmung und kargte nicht mit seinem Beifall.
Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs⸗-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers:
3 Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32. 4. R . Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. [11494] Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Christian Friedrich Theodor Kühl, geboren am 8. Mai 1852 in Stettin, welcher sich verborgen hält, soll eine
[11490)
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete. Verloosung, u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Steckbriefs⸗Erledigung. [11519]
Der gegen den Schlächtergesellen Emil Vetter, zuletzt in Nauen, wegen Unterschlagung, in den Akten D. 8 83, unter dem 16. März 1883 erlassene Steckbrief ist erledigt.
ODeffentlicher Anzeiger. ]
Grosshandel.
7. Literarische Anzeigen.
Amortisation, Zinszahlung
9. Familien-Nachrichten.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und 6. Verschiedene Bekanntmachungen.
8. Theater-Anzeigen. In der Börsen- beilage.
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L9. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoneen⸗Bureaux.
8 8
der bei dem Kgl. Amtsgerichte Mainburg zugelassen Rechtsanwalt Friedrich Schütz vom 1. Juni lIfd.
Da durch Allerhöchste Entschließung vom 6. 1. Mts Ihrs. zum Kgl. Amtsrichter bei dem Kgl. Am 3.
[11499] Verdingung von Arbeitskräften der Gefangenen in der Königlichen Strafanstalt zu Görlitz. Vom 1. Januar 1886 sind ca. 270 Gefangene, welche bisher mit Täschnerwaaren, Wäscheknopf,
durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts I. zu Berlin vom 10. Juli 1884 erkannte Gefängnißstrafe von zwei Monaten vollstreckt werden. Es wird er⸗ sucht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichtsgefängniß abzuliefern.
Berlin, den 26. Mai 1885.
Königliches Amtsgericht I., Abtheilung 90. Beschreibung: Alter 33 Jahre, Größe 164,5 cm, Statur kräftig Haare blond, Stirn hoch, gewölbt, schräg, Bart blond, dünn, rasirt, Augenbrauen blond, Augen blaugrau, Nase stumpf, Mund gewöhnlich, Zähne unvollständig, Kinn oval, zurückstehend, Ge⸗ sicht länglich, oval, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: Am Hals links eine bohnengroße Balggeschwulst.
111492] Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Hermann Johann Julius Stange, am 7. April 1865 zu Swinemünde geboren, unbekannten Aufenthalts, zu⸗ letzt in Conradshöhe bei Tegel, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen schweren Diebstahls und versuchten schweren Diebstahls in den Akten II. J. 718/85 verhängt.
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt⸗Moabit 11/12, abzuliefern
Berlin, den 29. Mai 1885.
Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte II. Beeschreibung: Größe 1,74 mü ungefähr, Statur untersetzt, Bart, bartlos, Kleidung: blauer matrosen⸗ artiger Anzug. Besondere Kennzeichen: einige Schnittnarben am Halse.
111496] Steckbriefs⸗Erneunerung.
Der gegen den Bureou⸗Assistenten Emil Julius Carl Hinz, am 31. Dezember 1845 oder 1846 zu Danzig geboren, 1,68 m groß, wegen wiederholter Untreue und Unterschlagung in den Akten — J. II b. 77. 81. rep. — unter dem 27. Januar 1882 er⸗ lassene und unter dem 17. April 1884 erneuerte Steckbrief wird erneuert.
Berlin, den 26. Mai 1885. Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht I.
[11493] Die gegen 1) den Schauspieler Conrad Mener, genannt Maron, den 17. Juni 1849 zu Potsdam ge⸗
Steckbriefs⸗ Erneuerung.
2) die verehelichte Schauspieler Meyer genannt Maron,. Margarethe, geb. Herrmann, den 17. Juni 1850 zu Guben geboren, vegen schweren Diebstabls von dem Untersuchungs⸗ richter des Königlichen Landgerichts I. hier unterm 4. November 1881 in den Akten U. R. II. No. 1096. 81 — jetzt „%⁄2 Meyer J. III b. 944. 81 rep. — erlassenen Steckbriefe werden erneuert. Berlin, den 15. Mai 1885. Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht I.
Fehrbellin, den 31. Mai 1885. Königliches Amtsgericht.
[11495]
Die in der Privatklagesache Müller gegen Wolff
— Abtb. 100 B. 794 de 1883 — unterm 27. Ja⸗ nuar 1885 gegen den Angeklagten, Schuhmacher⸗ meister Friedrich Gustav Hermann Wolff, am 20. Januar 1824 geboren, erlassene offene Requisition wegen Strafoollstreckung wird hiermit zurückgezogen. Berlin, den 29. Mai 1885. Königliches Amtsgericht I., Abtheilung 100.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl. Bekanntmachung.
[11526] Das Verfahren, betreffend das Aufgebot der
Gläubiger des Nachlasses des am 24. Februar 1884
zu Kreischa verstorbenen Dr. med. Hermann Os
Carl Nehse, ist beendet. Landsberg a. W., den 30. Ma⸗i 1885.
Königliches Amtsgericht.
[11532] Bekanntmachung. .
Durch unser am 28 Mai d. J. erlassenes und verkündetes Ausschlußurtheil ist der Rekognitions⸗ schein vom 15. März 1831, wonach für die Ge⸗ schwister Gertrud, Johann Bernhard und Joseph Hülsmann im Grundbubbe von Ostbevern Band III. Blatt 667 Abtbl. III. Nr. 1 eine Abfindung ein⸗ getragen steht, für kraftlos erklärt. “““
Warendorf, den 29. Mai 1885.
Königliches Amtsgericht.
[11518]
In Gemäßheit des §. 20 der Rechtsanwalts⸗ Ordnung wird hierdurch bekannt gemacht, daß der Rechtsanwalt Dr. jar. Carl Wilhelm Heinrich Spitta bei dem Landgerichte zu Bremen zugelassen und in die Rechtsanwaltsliste eingetragen ift.
Bremen, den 30. Mai 1885.
Das Landgericht. H. H. Meier, Dr.
[115177 Bekanntmachung.
In die Liste der bei dem Amtsgerichte zu Bremen zugelassenen Rechtsanwälte ist heute Dr. Carl Wilhelm Heinrich Spitta hier wohnhaft, eingetragen. G
Bremen, 1. Juni 1885.
[11516 5 In die Liste der beim unterzeichneten Gericht zu⸗ gelassenen Rechtsanwälte ist heute der Rechtsanwalt Jacob Carl Goldberg dabhier eingetragen worden. Marburg, den 1. Juni 1885. b Das Königliche Landgericht. Schultheis.
gerichte Viechtach ernannt wurde, so wurde derselbe in Folge dieser Ernennung in der amtsgerichtlichen Rechtsanwaltsliste gelöscht.
Mainburg, den 29. Mai 1885. Kgl. Amtsgericht Mainburg. (L. S.) Lillbopp, Kgl. Ober⸗Amtsrichter.
52 111520]2¶ Bekanntmachung.
Der Gerichts⸗Assessor Choyke ist in die Liste der bei dem unterzeichneten Gericht zugelassenen Rechts⸗ anwälte mit dem Wohnsitze hierselbst eingetragen worden.
Neustadt⸗Magdeburg, den 1. Juni 1885.
Königliches Amtsgericht. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc. [11500] Verkauf von Petroleumfässern.
Die bei dem Koͤniglichen Eisenbahn⸗Betriebsamt Berlin — Direktionsbezirk Erfurt — im laufenden Etatsjahre 1885/86 aufkommenden Petroleumfässer sollen verkauft werden.
Angebote sind versiegelt mit der Aufschrift „An⸗ kauf von Petroleumfässern’ bis zum 20. Juni 1885, Vormittags 11 Uhr, an uns einzureichen. Die Verkaufs⸗Bedingungen verabfolgt gegen Zah⸗ lung von 25 ₰ das Sekretariat I. in Berlin, Askanischer Platz Nr. 5.
11501 6 1113011 Domänen⸗Verpachtung.
Die Domäne Netra im Kreise Eschwege, an der Chaussee von Hoheneiche nach Kreuzburg, 10 km von der Eisenbahnstation Hohrneiche belegen, mit einem Flächengehalte von 239.,320 ha, soll auf die 18 Jahre von Johannis 1886 bis dahin 1904 anderweit verpachtet werden, wozu öffentlicher Bie⸗ tungstermin auf
Mittwoch, den 15. Juli d. J., 8 Bormittags 11 Uhr, in unserem Sitzungszimmer vor dem Regierungs⸗ Rath Göbell anberaumt ist.
dn Pachtgeld⸗Minimum ist auf 5000 ℳ fest⸗ gesetz
Zur Uebernahme der Pachtung wird ein disponibles Vermögen von 60 000 ℳ erfordert und haben Pachtbewerber über den Besitz eines solchen, sowie über ihre persönliche Qualifikation durch glaubhafte Zeugnisse baldigst, jedenfalls vor dem Termine, sich auszuweisen.
Die Pachtbedingungen liegen in unserem Domänen⸗ Sekretariat zur Einsicht offen und können auch bei dem Domänen⸗Rentamt zu Rotenburg eingesehen werden.
„Die Besichtigung der gängiger Anmeldung bei gestattet.
Kassel, am 28. Mai 1885.
Königliche Regierung, “
Abtheilung für direkte Steunern, Domänen
und Forsten. Schönian.
Domäne ist nach vor⸗ dem seitherigern Pächter
Spielwaaren und Filzschuhfabrikation beschäftigt waren, getheilt zu vergeben. Die Fortsetzung der seitherigen Arbeiten ist zwar erwünscht, doch sind auch andere der Gesundheit nicht nachtheilige und den Verhältnissen der Anstalt entsprechende, außer⸗ dem bereits hier bestehende Beschäftigungen, als: Cigarren⸗, Holzpantoffelfabrikation und Düten⸗ kleberei, nicht ausgeschlossen. Hierauf reflektirende Unternehmer wollen sich über die hier aufgestellten Bedingungen, welche auch gegen Einsendung von 1 ℳ Kopialien abgegeben werden, unterrichten und ihre frankirten und versiegelten Offerten mit der Bezeichnung: „Verdingung von Arbeitskräften der Gefangenen“ bis spätestens den 8. Juli ec⸗, Vormittags 10 Uhr, schriftlich hierher einreichen. Die Offerten müssen den Vermerk enthalten, daß die aufgestellten Bedingungen bekannt und der Unternehmer mit denselben einverstanden ist. Die Kaution beträgt für jeden zu beschäftigenden Ge⸗ fangenen 30 ℳ
Görlitz, den 1. Juni 1885.
Die Direktion der Königlichen Strafanstalt.
[11507] Eisenbahn⸗Direktionsbezirk Erfurt. 1 Verdingung.
Die Lieferung der für die Eisenbahnbrücke über die Elbe bei Station Roßlau i. A. erforderlichen kiefernen Brückenhölzer (rd. 131 chm) und Bohlen (rd. 1688 qm), sowie die Ausführung der damu gehörigen Zimmer⸗ arbeiten sollen öffentlich vergeben werden.
Angebotformulare und Bedingungen sind von dem Bauburau der Elbbrücke zu Roßlau gegen portofreie Einsendung von 70 ₰ in Briefmarken zu beziehen. Die Offerten mit der Aufschrift: Elbbrückenbau sind verschlossen und portofrei bis zum 15. Juni er., Mittags 12 Uhr, ebendaselbst einzureichen.
Roßlau, den 31. Mai 1885.
Üctteautttte der Elbbrücke. Koeppel.
111503°3 Bekanntmachung. Von dem unterzeichneten Depot soll die Lie⸗ ferung von 5000 m ungefärbtem, 1 m breiten Flanell, 1000 m Haardecken, 91 bis 92 ecm breit, und 1000 m Stramin in öffentlicher Submission vergeben werden. Offerten sind geschlossen und mit entsprechender Aufschrift versehen bis zum 20. Juni ecr., Nach⸗ mittags 3 Uhr, hierher einzusenden. Bedingungen liegen im diesseitigen Bureau aus und werden gegen 50 Pfennige Copialien verabfolgt. Friedrichsort, den 30. Mai 1885. Marine⸗Artillerie⸗Depot.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Schol3.) Druck: W. Elsner. 8 Sieben Beilagen einschließlich Börsen⸗Beilage
Berlin:
126.
Erst e Anzeiger und
Berlin, Dienstag, den 2.
8 8
Beilage Königlich Preußischen Staats⸗
Juni
——
—
Inserate 8*
register nimmt an:
Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
.
R für den Deutschen Reichs⸗ und Königl.
1
Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ die Königliche Expedition des Zeutschen Reichs-Anzeigers und Kböniglich
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.
14. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
X u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Oeffentlicher
Anzeiger.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen.
8. Theater-Anzeigen. In der Börsen-
nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
G. L. Daube & Co., E. Schlotte,
Annoncen⸗Bureaux
9. Familien-Nachrichten. beilage.
Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
111333 Bekanntmachung.
Der Handelsmann Sigmund Dingfelder von Diespeck hat dahier auf Todeserklärung der am 11. Mai 1813 zu Rockenbach gebornen und dort wohnhaft gewesenen, im Jahre 1874 aber nach Amerika ausgewanderten und seitdem verschollenen Bauerswittwe Barbara Hösch, gebornen Grasbinder, für welche auf einem Grundstück ein von Dingfelder vertragsgemäß zu beseitigendes Wohnungsrecht haftet, Antrag gestellt.
Diesem Antrag, zufolge Art. 104 und 107 des bayr. Ausführungsgesetzes zur R. C. P. O. statt⸗ gebend, ergeht nunmehr gemäß Art. 110 daselbst die Aufforderung:
1) an die verschollene Bauerswittwe Barbara
Hösch, geborne Grasbinder, von Rockenbach, spätestens in dem hiemit bestimmten Auf⸗ gebotstermin vom 15. März 1886 per⸗ sönlich oder schriftlich bei unterfertigtem Gerichte sich anzumelden, widrigenfalls sie für
rtodt erklärt würde, 1
2) an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen,
3) an alle Diejenigen, die über das Leben der Verschollenen Kunde geben können, Mit⸗ theilung hierüber bei Gericht zu machen.
Neustadt a. Aisch, den 4. Mai 1885.
Königliches Amtsgericht.
v. Petz.
Zur Beglaubigung: Neustadt a. Aisch, den 30. Mai 1885. Die Gerichtsschreiberei des K. bapr. Amtsgericht (L. S.) Schnitzlein, Königl. Sekretär.
[11312] Im Namen des Königs! Auf den Antrag der Wittwe Esther Roß, geb. Deutschendorf, zu Stuhmsdorf und der Erben d am 12. Januar 1868 verstorbenen Einwohne Peter Roß, nämlich: 8 a. des Schneidermeisters August Roß in Stuhm, der unverehelichten Aufwärterin Heinriette Roß zu Danzig, 8 verehelichten Arbeiter Ottilie Reschke, geb. z, zu Stuhmsdorf, Arbeiters Friedrich Carl Roß zu Willenberg, Arbeiters Ferdinand Rudolph Roß zu uhmsdorf, unverehelichte Pauline Roß ebendaher, 8 Ferdinand Roß, bevormundet durch den Sattler Slomski zu Stuhmsdorf, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Stuhm durch den Amtsrichter Dr. Deutschmann für Recht: .Folgende Hypothekendokumente: “ das über die im Grundbuche von Honigfelde Blatt 152 Abthl. III. Nr. 9 für die Sportel⸗ kasse der vormaligen Kreisgerichts⸗Deputation zu Stuhm eingetragenen resp. mit den Wir⸗ kungen einer Cession derselber cedirten 40 Thlr. 5 Sgr. mit der Ausferti⸗ g der notariellen Verhandlung vom 2. Mar 856, 21. Juli 1856 und den Hypothekenbuchs⸗Auszügen vom 4. April 1859 gebildete Zweighypothekendokument, das über die im Grundbuche von Honigfelde Bl. 152 Abthl. III. Nr. 9 für die Peter und Esther, geb. Deutschendorf⸗Roßschen Eheleute eingetragenen 82 Thlr. 24 Sgr. mit der Aus⸗ fertigung der notariellen Verhandlung vom 2. Mai 1856, 21. Juli 1856 und den Hypo⸗ thekenbuchs⸗Auszügen vom 4. April 1859 ge⸗ bildete Hypothekendokument, werden für kraftlos erklärt. 1 II. Die Kosten des Aufgebotsverfahrens den Antragstellern antheilig zur L elegt. Verkündet am 12. Mai 1885. Lobert, Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts I.
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[10373] Oeffentliche Zustellung.
Nr. 8042. Hirschwirth Jakob Kaiser in Sunt⸗ hausen, vertreten durch Rechtsanwalt Jung in Kon⸗ stanz, klagt gegen den Anton Hauger von Sunt⸗ hausen, z. Zt. an unbekannten Orten abwesend, aus Liegenschaftskauf vom 20. Juli 1877 mit dem An⸗ trage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 173 ℳ 54 ₰ nebst 5 % Zins vom 19. April 1881 an und ladet denselben zur mündlichen Ver⸗ Ch. lans des Rechtsstreits vor Gr. Amtsgericht ier auf
Montag, 13. Juli d. J., Vorm. 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung an den Be⸗ klagten Anton Hauger wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Donaueschingen, 28. Mai 1885. 1
Gerichtsschreiberei des Gr. Amtsgerichts.
[11353]
Das Koͤnigliche Landgericht zu Aachen hat durch Urtheil der II. Civilkammer vom 17. April 1885 die zwischen der Theresia, geb. Schiller, Inhaberin eines Modegeschäfts zu Erkelenz, und ihrem daselbft wohnenden Ehemanne Karl Hubert Dohmen, früher
andlungsgehülfe, jetzt ohne besonderen Stand, be⸗
andene eheliche Gütergemeinschaft für aufgelöst erklärt, Gütertrennung ausgesprochen, Parteien zur andersetzung ihrer Vermögensverhältnisse vor
Dohmen die Kosten zur Last gelegt. c. Gerichtsschreiber.
—
s Königliche Landgericht zu Aachen hat durch rtheil der zweiten Civilkammer vom 1. Mai 1885 ie zwischen der zum Armenrechte belassenen, gewerb⸗ sen Catharina Sieger zu Düren und ihrem daselbst
bnenden Ehemanne, dem Rentner Peter Hansen bestehende gesetzliche Gütergemeinschaft für aufgelöst erklärt, Gütertrennung ausgesprochen, Parteien zur Auseinandersetzung vor den Königlichen Notar Ende⸗ pols in Aachen verwiesen und dem ꝛc. Hansen die osten zur Last gelegt. Gerkrath, c. Eerichtsschreiber. [11355] Gütertrennung. Durch rechtskräftiges Erkenntniß der II. Civil⸗ kammer des Königl. Landgerichts zu Bonn vom 7. Mai 1885 ist die zwischen den Eheleuten Richard Gilsdorf, Hausirer zu Euskirchen, und Christine, geb. Kalenberg, daselbst bestandene eheliche Güter⸗ gemeinschaft für aufgelöst erklärt. Bonn, den 29. Mai 1885. Der Gerichtsschreiber der II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts: Donner, Landgerichts⸗Sekretär.
[11356] Gütertrennungsklage.
Die Ehefrau Josef Hubert Mahlberg, Anna Margaretha, geb. Kranz, ohne Geschäft, zu Ivers⸗ heim, vertreten durch Rechtsanwalt Justizrath Wassermeyer in Bonn, klagt gegen ihren Ehemann Josef Huhert Mahlberg, Bauunternehmer zu Ivers⸗ heim, wegen Gütertrennung, mit dem Antrage auf Auflosung der zwischen ihnen bestehenden ehelichen Gütergemeinschaft.
Zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor der II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Bonn ist Termin auf
den 9. Juli 1885, Vormittags 10 Uhr, bestimmt.
Bonn, den 30. Mai 1885.
Der Gerichtsschreiber b der II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts. (L. S.) Donner, Landgerichts⸗Sekretär. [11357] Gütertrennungsklage.
Die Ehefrau Josef Schneppenheim, Josefine geb. Schneppenheim, ohne besonderes Gewerbe, zu Iversheim, vertreten durch Rechtsanwalt Mors⸗ bach in Bonn, klagt gegen ihren genannten Ehe⸗ mann, den Josef Schneppenheim, Wirth zu Ivers⸗ heim, wegen Gütertrennung mit dem Antrage auf Auflösung der zwischen ihnen bestehenden ebhelichen Gütergemeinschaft. “
Zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor der II. Civilkammer des Köntiglichen Landgerichts zu Bonn ist Termin auf
den 9. Juli 1885, Vormittags 10 Uhr, bestimmt.
Bonn, den 28. Mai 1885.
Der Gerichtsschreiber der II. Civilkammer des
Königlichen Landgericht: (L S8.) Donner, Landgerichts⸗Sekretär.
[11358)
Die Johanna Maria Grothaus, Ehefrau des Wirthen Heinrich Hubert Gau, ohne Geschäft, zu Wevelinghoven, klagt gegen ihren genannten Ehe⸗ mann daselbst auf Gütertrennung, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor die II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Düsseldorf 8
auf den 9. Juli 1885, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Vater,
Gerichtsschreibergeh. des Königlichen Landgerichts.
[11361] Oeffentliche Bekanntmachung.
Die Ehefrau des Handelsmannes Conrad Hergen⸗ röther, Anna Maria, geb. Ringel, Beide zu Rubenach, vertreten durch Rechtsanwalt Coblenzer, klagt gegen ihren genannten Ehemann auf Eütertrennung und ist Termin zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor der I. Civilkammer des Königlichen Land⸗ gerichts zu Koblenz auf den 29. September 1885, Vormittags 9 Uhr, bestimmt. .
Koblenz, den 29. Mai 1885.
Heinnicke, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
1 5 Auszug.
Maria Magdalena, geborene Simon, Ehefrau des Ackerers und Küfers Josef Meyer, Beide zu Bossen⸗ dorf wohnhaft, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Petri, klagt gegen ihren genannten Ehemann auf Gütertrennung. Zur mündlichen Verhandlung ist Termin bestimmt in die Sitzung der II. Civil⸗ kammer des Kaiserlichen Landgerichts zu Straßburg vom 11. Juli 1885, Vormittags 9 Uhr.
Straßburg, den 27. Mai 1885.
Gerichtsschreiberei der II. Civ (L. S.) (Unterschrift.) [11363] Armensache. Auszug.
Die Leonie Spitz, Ehefrau des Handelsreisenden Josef Hittler, mit welchem sie früher in Straßburg
wohnte, heute in Hochfelden, vertreten durch Rechts⸗ anwalt Riff hierselbst, klagt gegen ihren genannten Ehemann mit dem Antrage:
Kaiserliches Landgericht wolle die zwischen den Parteien bestehende Gütergemeinschaft für aufgelöst erklären und dieselben zum Zwecke der Auseinander⸗ setzung ihrer gegenseitigen Vermögensverhältnisse vor Notar Kayser in Hochfelden verweisen, auch dem Beklagten die Kosten zur Last zu legen.
Zur mündlichen Verhandlung ist Termin bestimmt in die Sitzung der II. Civilkammer des Kaiser⸗ lichen Landgerichts zu Straßburg vom 11. Juli 1885, Vormittags 9 Uhr.
Straßburg, den 28. Mai 1885.
Gerichtsschreiberei der II. Civilkammer.
(I. 8.) (Unterschrift.)
1116643 Gütertrennung. Durch Beschluß des Kaiserlichen Mülhausen i. E. vom 22. Mai cr. ist zwischen Elise, geborene Kirchner, und ihrem Ehemanne Markus Kieffer, Bierbrauer, mit welchem sie zu Mülhausen i. E. wohnt, die Gütertrennung ausge⸗ sprochen worden. Mülhausen, den 28. Mai 1885. Der Landgerichts⸗Sekretär: 8 Stahl.
Landgerichts
„. Gütertrennungsklage. geborene Wührlin, ohne Gewerb Emil Goeller, Bil Mülhausen i. E. wohnt, am Kaiserlichen Land⸗ Rechtsanwalt
[11365] Therese,
gegen ihren Ebemann mit welchem sie zu eine Gütertrennungsklage gerichte Mülhausen durch Herrn Goldmann eingereicht.
Termin zur mündlichen Verhandlung ist auf Dienstag, den 14. Juli 1885, Vormittags richts anberaumt.
Mülhausen, den 28. Mai Deer Landgerichts⸗
Stahl.
Beschluß.
In der Strafsache gegen Christian Döll von
Nieder⸗Moos, wegen Urkundenfälschung.
Da der Angeklagte eines Verbrechens, nämlich der Urkundenfälschung im Sinne der §§ 267 und 268 Nr. 1 des St. G. B., dringend verdͤchtig erscheint und nach erhobener öffentlicher Klage und nachdem das Hauptverfahren vor der Strafkammer Großh. Landgerichts der Provinz Oberhessen eröffnet worden ist, die Flucht ergriffen hat, so daß seine Verhaf⸗ tung nicht erfolgen konnte, so wird auf Grund des §. 332 der Strafprozeßordnung beschlossen: deaß das im Deutschen Reiche befindliche Ver⸗
mögen des Angeschuldigten mit Beschlag zu be⸗ legen sei.
Gießen, den 23. Mai 1885. 8
Großh. Landgericht der Provinz Oberhessen, Strafkammer. Muth. Dr. v. Schmalkalder. (L. S.) D.
Säd Löwe. [11350] Oeffentliche Ladung. In der Angelegenheit, betreffend die Spezial⸗ theilung der Gemeinheiten und Verkoppelung der städtischen Feldmark Neustadt a. R., Kreis Neu⸗ stadt, steht Termin an auf Montag, den 20. Juli d. J. und eventuell folgende Tage, Morgens 10 Uhr, auf dem Rathhause zu Neustadt a. R., zur förmlichen Eröffnung und Verdeutlichung des von Königlicher General⸗Kommission zu Han⸗ nover im Entwurfe genehmigten Recesses, und werden in Gemäßheit bestehender Vorschrift die unbekannten Pfandgläubiger und diejenigen dritten Personen, welchen als Guts⸗, Dienst⸗, Erbenzins⸗ und Lehnsberren, als Lehns⸗ und Fideicommißfolgern oder aus sonstigem Grunde eine Einwirkung in Beziehung auf Ausführung der Theilung zusteht, bei Strafe des Ausschlusses mit ibren etwaigen Ein⸗ wendungen gegen die planmäßige Ausführung, unter Freistellung einer vorgängigen Einsicht oder abschrift⸗ lichen Mittheilung des Recesses zum Erscheinen in diesem Termine und unter der Verwarnung, daß Jeder, welcher seine Rechte nicht anmeldet, es sich beizumessen hat, wenn deren Sicherstellung unter⸗ bleibt, hiermit öffentlich aufzefordert. Hannover, den 28. Mai 1885. Der Spezial⸗Kommissar: G. H. Carstens, Oekonomie⸗Kommissär.
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Kullmann.
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc. [10799] Bekanntmachung In diesseitiger Anstalt sollen: 275 gußeiserne Klosetkasten mit Holzsißen, 273 gnsessern⸗ Schlitten mit Schiebestangen dazu, 8 8 230 gußeiserne Luftplatten im Wege der Submission verkauft werden. Die betreffenden Gegenstände können Wochentagen in der Zeit von 8 bis 12, bis 6 Uhr besichtigt werden. ..„ Die Gebote sind mit der Aufschrift „Submission auf Klosetkasten ꝛc.“ zu versehen und bis zum
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v portofrei
U Er. Hoinn ingegangenen Offerten erfolgt ar 6. Juni cr., Vormittags 11 Uhr. liegen vom Tage der Bekannt⸗ machung ab im Bureau der Anstalt zur Einsicht resp. Unterschrift offen, auch können dieselben auf portofreies Ersuchen gegen Erstattung der Kopialien in Abschrift bezogen werden. Berlin, den 27. Mai 18 Direktion der Königlichen Strafanstalt Moabit
einzureiche:
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[9733] Bekanntmachung. Unterzeichnete Direktion stellt 1 500 000 kg Fördersteinkohlen, 1 500 hl Gaskoaks, ubmission. Lieferungsbedingungen Kopialien zu beziehen resp. in der Kanzlei
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0276] Submission. 1 auf den diesseitigen Staätionen, sowie in unserem Hauptmagazin Halberstadt lagernden Alt⸗ materialien und zwar: 18 000 kg Stablschienen, 414 260 „ eiserne Vignolschienen, 105 540 „ „ Stuhlschienen, .1 000 „ niedrige Eisenschienen, 5 500 „ Radlenker⸗ do., 1 81 500 „ Kleineisenzeug (Schienenstühle, Laschen, Platten, Bolzen, Nägel ꝛc.), 1 unverbranntes Guß⸗ u. Schmiedeeisen, 800 Eisenblech und verbranntes Gußeisen, 7 500 „ gußeiserne Herzstücke, 1 Stück unbrauchbare Drebscheibe, ca. 5000 kg, u. 8 150 Paar brauchbare 5000 Paar System A Laschen 38150 11 sollen im Wege öffentlicher Submission verkauft werden. 1 Schriftliche Offerten sind bis zu dem auf den 10. Juni cr., Vormittags 11 Uhr, in unserem Verwaltungsgebäude, Magdeburgerstr. Nr. 11b. hier, anberaumten Termine, versiegelt, sowie mit ent⸗ sprechender Aufschrift versehen, portofrei an uns einzureichen. Die Submissionsbedingungen können bei unserem Bureau⸗Vorsteher eingesehen, auch gegen portofreie Einsendung von 1 ℳ von demselben be⸗ zogen werden. Halberstadt, im Mai 1885. Königliches Eisenbahn⸗Betriebsamt.
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[11003] Bekanntmachung. 8 Die Restauration auf dem Centralpersonenbah hofe zu Köln soll vom 1. Oktober dieses Jahres ab anderweit verpachtet werden. Die Bedingungen für die Verpachtung liegen in unserem Sekretariat, Zimmer Nr. 9, auf dem Centralpersonenbahnhofe, sowie im Stationsbureau hierselbst zur Einsicht auf, werden auch auf porto⸗
freies Ansuchen nach Auswärts abgegeben. . Angebote sind portofrei und versiegelt mit der Aufschrift: 3 „Angebot auf Anpachtung der Bahnhofs⸗Restau⸗ ration zu Köln C. P.“ bis zum 1. Juli laufenden Jahres, Vormit⸗ tags 11 Uhr, bei uns einzusenden und wird die Eröffnung der Angebote an demselben Tage um die vorgenannte Stunde in Gegenwart der etwa er⸗ schienenen Bieter “ Köln, den 27. Mai 1885. Königliches Eisenbahn⸗Betriebs⸗Amt (linksrh.).
[10795]
Verdingung von Eisenbahn⸗Arbeiten.
Die Ausführung des Bahnkörpers der Linie Ahr⸗ weiler —Adenau von Station 82 + 40 bis Station 100 744 bei I“ einschließlich dreier Ahrbrücken und eines Tunnels umfassend: Bewegung von 32 804 chm Boden⸗
massen, b. die Ausführung und 1 c. die Ausführung eines 230 m langen einge⸗ leisigen Tunnels soll einschließlich Lieferung der Materialien ver⸗ dungen werden.
Zeichnungen und Bedingungen liegen in unserem Central⸗Neubau⸗Bureau, Trankgasse Nr. 23, Zim⸗ mer Nr. 18 hierselbst, sowie bei dem Abtheilungs⸗ Baumeister Gier in Altenahr vom 1. Juni d. J. an zur Einsicht offen.
Abdrücke der Bedingungen können gegen porto⸗ und bestellgeldfreie Einsendung von drei Mark nur von uns durch den Burcau⸗Vorsteher Schu⸗ macher II., Trankgasse 23 hierselbst, bezogen werden.
Die Aushändigung der Bedingungen erfolgt nur an solche Unternehmer, welche sich über ihre Leistungsfähigkeit durch vorherige Vorlage von Zeugnissen aus neuerer Zeit genügend ausweisen.
Preisgebote sind versiegelt unter der Aufschrift: „Angebot auf Ausführung des Bahnkoͤrpers ꝛc.
von 2893 cbm Mauerwerk
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