ändernden und ergänzenden neueren Gesetze, von denen sowohl wie von dem ursprüglichen Landrechtsterte die inzwischen veralteten Bestimmungen durch die verwendeten kleineren Typen sofort erkennbar werden. Das Hauptverdienst der Bearbeiter liegt aber in den beigegebenen Erläuterungen, welche mit bewunderns⸗ werther Präzision die Rechtsprechung der höchsten Gerichte seit fast einem Jahrhundert umfassen und den inneren Zusammenhang der Vorschriften sowie das Verhältniß des alten Rechts zu der neueren Gesetzgebung darlegen. Die wesentlichste Veränderung des vor⸗ liegenden zweiten Bandes gegenüber der 2. Auflage hat der 20. Titel durch das Eirgreifen des Immobiliar⸗Zwanssvollstreckungs⸗Gesetzes vom 13. Juli 1883 erfahren. — Nach einer Mittheilung der Ver⸗ lagshandlung soll der dritte Band des Werkes noch vor Beginn der Gerichtsferien, der Schlußband im September d. J. nachfolgen.
— v. Pelet⸗Narbonne, G. (Oberst⸗Lieut.). „Der Kaval⸗ leriedienst und die Wehrkräfte des Deutschen Reiches“. Ein Lehrbuch für jüng re Offisiere sowie zur Benutzung beim theo⸗ retischen Unterricht, nebst einem Anhang: Der Melde⸗ und Rekognos⸗ zirungsdienst des Kavallerie⸗Offiziers. Formales über Dispositionen, Relationen, Croquis. 2. Auflage, zugleich 7. Auflage des „Hülss⸗ buch beim theoretischen Unterricht von v. Mirus“. (Preis 7 ℳ E. S. Mitrler u. Sohn, Königliche Hofbuchhandlung, Berlin.) — Der Verfesser ist durch Neubearbeitung wichtiger Abschnitte und durch Verwerthung aller Erfahrungen im Dienste unermüdlich darauf bedacht gewesen, dieses Buch von gutem Ruf und allgemeiner Ver⸗ breitung zu einem vollständigen und vollkommenen Handbuch des Dienstes füͤr den Kavallerie Offizier zu machen. Wie der vorigen so ist auch dieser Auflage wieder der Anhang „Melde⸗ und Aufklärungs⸗ dienst“, der bei allen Feldübungen Begleiter und Rathgeber sein soll, hinzugefügt worden.
— Geschichte des römischen Kaiserreichs von der Schlacht bei Actium und der Ecoberung Egyptens bis zu dem Ein⸗ bruch der Barbaren, von Victor Duruv. Uebersetzt von Professor Dr. Gustav Hertzberg Mit ca. 2000 Jlustrationen in Holz⸗ schnitt und einer Anzahl Tafeln in Farbendruck. Verlag von Schmidt und Günther in Leipzig 12 — 14. Heft. (Pr. je 80 ₰.) — Diese neuesten Lieferungen des Werks enthalten zunächst eine strenge Kritik der Regierung des Augustus, die dem Verfasser Gelegenheit zu manchem bitteren Tadel giebt. Dann beginnt die Schilderung der Regierungszeit des Tiberius. Eine besonders willkommene Beigabe zu dem Werk ist die beigeheftete „Karte der Entwickelung des Römischen Reichs“, gezeichnet von Dr. Sieglin und von demselben mit Erläu⸗ terungen versehen. Die Subskribenten werden der Verlagshandlung sehr dankbar sein für diese interessante Karte, die, wie schon ange⸗ zeigt, auch in einer Separatausgabe zu haben ist.
— Die in Leipzig u Berlin am 20. d. M. erscheinende Nr. 2190 der (11ul Zeitung' enthält folgende Abbil⸗ dungen: Prin;z Friedrich Carl von Preußen, † am 15. Juni. — Die feierliche Eröffnung des Seekanals zwischen St. Petersburg und Kronstadt. Nach einer Zeichnung von S. Chamota. — Karte des Seekanals zwischen St. Petersburg und Kronstadt. — Oberst Strauch, Minister⸗Präsident des Congostaates. — Auf der Waldbank. Nach einem Gemälde von Karl Gustav Helgvist — Jagdschloß Klein⸗ Glienicke bei Potsdam, Sterbeort des Prinzen Friedrich Carl von Preußen. — Bilder aus Stockholm und Umgegend. 13 Abbildungen. Nach photographischen Aufnahm en. 1) Ansicht der Stadt, von der obern Terrasse des Mosebacke gesehen. 2) Gustav Adolfs⸗Platz mit dem Opern⸗
c. 3) Das Ritterhaus. 4) Die Nörrebro (Norderbrücke). 5) Karl XIII.⸗ t (Königsgarten). 6) Die Ritterholmskirche (Mausoleum) und das Reichstagsgebäude. 7) Schloß Drottningholm bei Stockholm (Parkseite). 8) Das Nationalmuseum, vom Strömparterr gesehen. 9) Die Wasabrücke. 10) Berns Concertsalon. 11) Hasselbacken im Thiergarten. 12) Blasiiholmskai mit Grand Hotel. 13) Schloß Gripsholm am Mälarsee. — Von der internationalen Ausstellung in Antwerpen. 2 Abbild. Nach Skizzen unseres Spezialzeichners L. v. Elliot. 1) Das Portal zur deutschen Abtheilung. 2) Ein Stück Kaimauer des Antwerpener Hafens. — Robert von Schlagintweit, † am 6. Juni. — Julius Benedict, † am 5. Juni. — Die Riesen⸗ kanone des Obersten de Banges. — Pas de deux auf Ceylon. Ori⸗ ginalzeichnung von A. Wanjura. — Moden: Ar is wolle Spitzenstof. Sommerhut aus Stroh und Tüll
Gewerbe und Handel.
Berliner Wollmarkt, 18. Juni, Mittags. An neuen Zufuhren zum Wollmarkt sind seit dem Vorbericht zu ver⸗ zeichnen: per Ostbahn 138 306 kg, per Stettiner Bahn 65 719 kg, per Norddahn 12 230 hg, per Hamburger Bahn 1733 kg und per Niederschlesifch⸗Märkische Bahn 1842 kg. Angemeldet zur Lagerung sind bisher 14 253 Ctr., eingetroffen pr. Bahn 9207 Ctr. 35 Pfd., per Fuhrwerk ca. 1600 Ctr., so daß das gesammte sich augenblicklh auf dem Terrain des eigentlichen Woll⸗ marktes befindliche Quantum circa 10 800 Ctr. umfaßt. Zufuhren treffen langsam ein. Von dem letzten Zug von 58 Waggons war ein großer Theil zur Lagerung nicht angemeldet, so daß sich die Ansicht erhält, daß die Läger bei Eröffnung des eigentlichen Marktes die des Vorjahres übersteigen dürften. Bis diesen Mittag bleiben allerdings die Ankünfte hinter denen des Vorjahres um dieselbe Zeit um ca. 700 Ctr. und die Anmeldungen um ca. 1600 Ctr. zurück. Die Mehrzahl der Zufuhren besteht aus Dominialwollen. Schmutzwollen sind nur ganz vereinzelt vertreten. Die Wäschen werden im Allgemeinen als gut, die Wollen selbst als trocken und staubfrei bezeichnet Viele Produzenten, die sonst unseren Wollmarkt nicht zu beschicken pflegten oder zu Hause ver⸗ kauften, haben wegen der voraufgegangenen ungenügenden Gebote in Erwartung besserer Preise ihre Wollen hierher dirigirt. Es fehlen aber andererseits viele bekannte Stämme. Reflektanten erschienen erst ganz ver⸗ einzelt, um nach ihnen bekannten Stämmen Umschau zu halten. Als wenig erfreulich für die Beurtheilung der Wollmarktszukunft kann der Umstand gelten, daß auf den Stadtlägern Kauflustige bis jetzt fast vollständig fehlen und irgendwie maßgebende Abschlüsse daher mangelten.
— Die nächste Börsenversammlung in Essen findet am Montag, den 22. Juni, Nachmittags von 4 bis z6 Uhr, im Kasino (bei C. Rothe) statt. Wien, 17. Juni. (W. T. B.) Der Verwaltungsgerichts hof hat auf die Beschwerde der Gemeinde Wien gegen das Handels⸗Ministerium wegen Konzessionirung von Tramway⸗ linien zu Gunsten der Gemeinde entschieden. Dagegen wurde die Gemeinde mit ihrer Beschwerde gegen das Ministerium des Innern wegen Aufhebung des Beschlusses des Gemeinderaths bezüglich des Baues einer Tramwaylinie in der Babenberger Straße ab⸗ gewiesen.
Teplitz, 17. Juni. (W. T. B.) Die Generalversammlung der Dux⸗Bodenbacher Eisenbahn⸗Gesellschaft genehmigte den Geschäftsbericht und nahm die Anträge [des Verwaltungsraths, darunter die Auszahlung einer Dividende von 9 % für 1884, an. Die Coupons gelangen vom 20. Juni ab zur Einlösung.
(Sondon 17. InI. Wmankion. Fvlau, Preise unverändert. Waäarschau, 17. Pint. (W) We Stimmung ist ununterbrochen flau geblieben; es wurde gestern und heute kaum der vierte Theil der Bestände verkauft. Hochfeine Wollen erzielten noch vorjährige Preise, feine und mittlere aber er⸗ litten einen Abschlag von 8 bis 12 Thalern, ordinäre blieben über⸗ haupt unverkäuflich. Bis jetzt sind 40 000 Pud angefahren, weitere Zufuhren werden noch erwartet.
Submissionen im Auslande. 1 I. Niederlande. 1) 23. Juni 1885, Mittags. Direktion der Artillerie⸗Stapel en⸗ Constructie⸗Magazijnen zu Delft in den Houttuinen. Lieferung von Guß⸗ und Schmiedeeisen, Zinn, Kupfer in Blöͤcken und Bleiplatten zur Verwendung bei Festungsgeschützen, in 2 Abtheilungen. Bedingungen liegen im Bureau der vorgenannten Direktion, so⸗ wie in den Bureaux der Provinzial⸗Verwaltungen zur Einsicht aus und werden von der Direktion kostenfrei abgegeben
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muß durch in Holland wohnhafte Personen ge⸗ schehen. 1885, Nachmittags 1 Uhr.
2) 25. Juni Innern im Haag. Lieferung von 130 000 kg Maschinenkohlen für den Bedarf der Allgemeinen Landesdruckerei. Auskunft an Ort und Stelle. 3) 26. Juni 1885. Verwaltung der Dampfwassermühle „De Drie Polders“ unterhalb Roon (Provinz Süd⸗Holland). Lieferung von 1000 hl groben Ruhrmaschinenkohlen. Auskunft an Ort und Stelle.
II. Spanien.
1) 15. Juli, 4 Uhr. Direktion der Arbeiten im Hafen von Santander. Lieferung eines Dampfbaggers und 2 Dampftranspor⸗ teure. Kaution 1000 Pes.
2) 16 Juli, 1 ½ Uhr. General⸗Direktion der Regie, Madrid. Lieferung von 2625 Ries Papier für die Lotterien 1835/6.
III. Türkei.
Ohne Datum. Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Konstan⸗ tinopel. Konzession für Arbeiten im Hafen von Beyrut. (1. Bau eines Quais, 2. Bau eines Schutzbassins.) Kaution 135 000 Fr. Näheres an Ort und Stelle.
Verkehrs⸗Anstalten.
Stettin, 18. Juni. (W. T. B.) Der Stettiner Lloyd⸗ mpfer „Martha“ ist, ron Stettin kommend, gestern wohl⸗ ten in New⸗York angekommen.
Sanitätswesen und Quarantänewesen.
Portugal.
Durch eine unterm 10 Juni 1885 veröffentlichte Verfügung des Königlich portugiesischen Ministeriums des Innern ist auch der Hafen von Gibraltar als der asiatischen Cholera verdächtig erklärt worden.
Ministerium des
da behal
1
Berlin, 18. Juni 1885.
General⸗Feldmarschall Freiherr von Manteuffel!.
Der am Mittwoch, den 17. Juni, zu Karlsbad verstorbene General⸗Feldmarschall Carl Rochus Edwin Freiherr von Man⸗ teuffel, geboren am 24 Februar 1809 zu Dresden, begann seine militärische Laufbahn im damaligen Garde⸗Dragoner⸗ Regiment, in welches er am 1. Mai 1827 eintrat. Am 15. Mai 1828 zum Offizier befördert, wurde er, nachdem er die Allgemeine Kriegsschule von 1834 bis 1836 besucht, als Adjutant zum Gouverneur von Berlin, später zur 2. Garde⸗ Kavallerie⸗Brigade kommandirt. — Im Jahre 1842 ward er nach 15 jähriger Dienstzeit zum Premier⸗Lieutenant befördert und am 21. Dezember 1843 unter Versetzung in die Adjutantur zum Rittmeister und persönlichen Adjutanten des Prinzen Albrecht von Preußen ernannt. In dieser Stellung begleitete der Verewigte seinen Erlauchten Chef auf mehreren größeren Reisen. Nach den Märztagen des Jahres 1848 ward ihm die Auszeichnung zu Theil, zur Dienstleistung als Flügel⸗ Adjutant bei dem hochseligen König Friedrich Wilhelm IV. ver⸗ wendet zu werden, ein Dienstverhältniß, welchem bereits am 15. Mai 1848 seine definitive Ernennung zum Königlichen Flügel⸗ Adjutanten und das Avancement zum Major folgte. In dieser Stellung, in welcher Freiherr von Manteuffel bis zum Jahre 1853 verblieb, wurde er vielfach mit politischen und militärischen Missionen in das Ausland entsendet und zeigte bei dieser Gelegenheit so viel diplomatische Gewandtheit, daß er auch, nachdem er auf seinen Wunsch wieder in den Truppendienst zurückgetreen und das Kommando des 5. Ulanen⸗Regiments in Düsseldorf erhalten hatte, wiederholt mit der Ausrichtung diplomatischer Aufträge am russischen und österreschischen Hofe und an einzelnen deutschen Höfen betraut wurde.
Am 18. Dezember 1856 folgte seine Beförderung zum Commandeur der 3. Kavallerie⸗Brigade in Stettin. In der nächst⸗ folgenden Zeit berief ihn das Vertrauen und die Huld seines Königlichen Kriegsherrn zu der einflußreichen Stellung als Leiter des Militärkabinets Sr. Majestät. In diesem Wir⸗ kungskreise, in den er am 12. Dezember 1857 eintrat, und dem er 8 Jahre hindurch vorstand, hat sich der Heimgegangene durch seine auf Verjüngung des Offiziercorps der höheren Char⸗ gen der Armee gerichtete Thätigkeit und seine gründliche Kennt⸗ niß und scharfsinnige Beurtheilung aller wichtigeren Personal⸗ verhältnisse des Heeres ein unvergängliches Verdienst um die kriegerische Leistungsfähigkeit desselben erworben. In die Periode, wo der Verewigte als Chef des Militärkabinets fungirte, fallen seine Beförderungen zum General⸗Major à la suite, zum General-Adjutanten und zum General⸗Lieutenant, in den Jahren 1858 und 1861. Am 29. Juni 1865 ward er, unter Entbindung von der Stellung als Chef der Abtheilung für die persönlichen Angelegenheiten, unter Beibehalt seines Verhältnisses als General⸗Adjutant, mit dem Oberbefehl über die Truppen in den Elbherzogthümern beauftragt, und am 25. August 1865 unter Belassung in der Stellung als Oberbefehlshaber über die Truppen in den Elbherzogthümern und in dem Verhältniß als General⸗Adjutant, unter definitiver Entbindung von dem Verhältniß als Chef des Militärkabinets, zum Gouverneur des Herzogthums Schleswig ernannt.
Hervorragende Verdienste um Heer und Staat hat sich der Heimgegangene in dem Feldzuge von 1866 in Süddeutsch⸗ land und in dem Kriege von 1870/71 erworben, in denen ihm die Führung größerer selbständig operirender Heeres⸗ theile übertragen war. Nach Beendigung des deutsch⸗ französischen Krieges trat er an die Gpite der in Frankreich zurückgebliebenen Occupations⸗Armee und kehrte erst im Oktober 1873 mit derselben in die Heimath zurück. Erst zu diesem Zeitpunkt wurde er definitiv von der Stellung als kommandirender General des IJ. Armee⸗Corps, das er im Felde geführt und zu dessen Befehlshaber er bereits im Jahre 1868 ernannt worden war, entbunden. Bei Auflösung der Occupationsarmee wurde dem Verewigten von Sr. Majestät dem Kaiser und König die Feldmarschallswürde verliehen. Eine seltene Reihe von ehrenvollen Auszeichnungen war dem Verblichenen während des letzten Krieges zu Theil geworden. In Anerkennung der von ihm als kommandirender General und Feldherr geleisteten Dienste erhielt er das Eiserne Kreuz 1. und 2. Klasse sowie das Großkreuz des Eisernen Kreuzes. Im März 1872 wurden die Verdienste des Feldmarschalls durch Verleihung einer Dotation anerkannt, und am 1. Sep⸗ tember 1873 nahm das Fort St. Julien bei Metz seinen Namen an.
Am Tage des fünfzigjährigen Jubiläums, am 1. Mai 1877, zeichneten Se. Majestät den bewährten Heerführer dadurch aus, daß Allerhöchstdieselben ihn à la suite des 1. Garde⸗ Dragoner⸗Regiments stellten.
Vom 1 Juli 1879 ab hat Feldmarschall Freiherr
von Manteuffel als Kaiserlicher Statthalter die Verwaltung des Reichslandes geleitet, neben gleichzeitiger Führung det Oberbefehls über die Truppen des XV. Armee⸗Corps. Erst in jüngster Zeit ging dieser Oberbefehl auf einen besonderen Stellvertreter im Generalkommando über.
Der ruhmreiche Name des in hohem Alter aus dem Leben geschiedenen Feldherrn und Staatsmannes wird für alle in den Annalen der vaterländischen Geschichte ein⸗ gezeichnet bleiben.
Der dritte Renntag des Sommermeetings des
Union⸗Klub, welcher gestern, Mittwoch, abgehalten wurde, war vom Wetter nicht begünstigt. Die Rennen waren gut besetzt, ver⸗ liefen ohne Unfall und begannen um 4 Uhr mit:
Sierstorpff Memorial. Graditzer Gestütspreis 5000 ℳ Für 2jährige inländische Pferde. 200 ℳ Einsatz, halb Reugeld, doch nur 50 ℳ falls erklärt. Distanz 1000 m. Dem zweiten Pferde die Hälfte der Einsätze und Reugelder. 31 Unterschriften, von denen 9 à 50 ℳ 13 à 100 ℳ Reugeld erklärten und 9 am Ablauf er⸗ schienen. Es siegte sicher und im Kanter mit 2 Längen des Hrn. W. von Treskow schw. H. „Mohr“ v. Maëstrom a. d. Josel, 55 kg (Barton), gegen des Hrn. O. Oehlschläger F.⸗H. „Thronfolger“, 55 kg (Tinslep). Einen guten Kopf dahinter folgte des Grafen H. Henckel br. St. „Matutina“, 53 ⅜ kg (Clough), ebenso weit zurück traf ein „Marquise de Caux“⸗Stute, dann „Belle“, „Schwägerin“, „Fidelio“, „Marketenderin“ und „Abenadar.“ — Zeit 1 Minute 16 Sekunden. Werth des Rennens: 6775 ℳ dem Sieger, 1775 ℳ dem Zweiten. — Um 4 ½ Uhr folgte diesem Rennen:
II. Silberner Schild Sr. Majestät des Kaisers un Staatspreis 10 000 ℳ Für zjährige und ältere inländische Hengste und Stuten. 300 ℳ Einsatz, 200 ℳ Reugeld, nur 100 ℳ falls erklärt. Distanz 2400 m. Der Sieger erhält den Besitz des Schildes auf ein Jahr, musß ihn im nächsten Jahre vertheidigen oder 300 ℳ Reugeld zahlen. Wer den Schild dreimal gewinnt, erhält ihn als Eigenthum Dem zweiten Pferde 1500 ℳ, dem dritten 500 ℳ aus den Einsätzen und Reugeldern. 34 Unterschriften, von denen 19 à 100 ℳ, 12 à 200 ℳ Reugeld zahlten und 3 Pferde am Start erschienen. Es führte vom Start zum Ziele und siegte mit 3 Längen des Hrn. O. Oehlschläger 3jähr. F.⸗H. „Amoroso“ v. Flibustier a. d. Lady Grace, 52 ½ kg (Tinsley), gegen des Grafen H. Henckel sen. 4jähr. F.⸗H. „Chalili“ v. Kettledrum a. d. Flora, 62 ½ kgd (Grimshaw), der eine Kopflänge vor des Kgl. Hauptgestüts Graditz 4jähr. schwbr. H. „Gernot“ v The Palmer a. d. Guignon, 62 ½ kg (Jeffery), eintraf. Zeit 3 Minuten 40 Sekunden. Werth des Rennens: 13 200 ℳ und den Ehrenpreis dem Sieger, 1500 ℳ dem Zweiten, 500 ℳ dem Dritten. — Diesem Rennen schloß sich um 5 Uhr an:
IIl. Templer⸗Handicap. Graditzer Gestütspreis 2500 ℳ Für 3 jährige u ältere inländische Pferde. 150 ℳ Einsatz, 80 ℳ Reugeld, doch nur 30 ℳ wenn nicht angenommen. Distanz 2200 m. Dem 2. Pferde die Hälfte der Einsätze u. Reugelder, nachdem das 3. Pferd seinen Einsatz vorweg erhalten. 13 Unterschriften, von denen 4 à 30 ℳ u. 3 à 80 ℳ Reugeld zahlten. 5 Pferde starteten. Nach scharfem Schlußgefecht siegte mit einem kurzen Kopf des Mr. G. Johnson 4 jähr. br. St. „Antoinette“ v. Savernake a d. Angela, 54 kg (Sopp), gegen des Hrn. O. Spiekermann 3 jähr. br. H. „Mar⸗ kobrunner“, 51 ½ kg (R. Coastes), 30 Längen hinter diesem traf des Hrn. W. v. Treskow 6 jähr br. H. „Harzburg“ ein, 2 Längen zurück landete Lieut. Prinz Radziwills 4 jähr. F⸗St. „Odaliske“, dann „Klippe“ u. zuletzt der „Corinthe“⸗Hengst. — Zeit: 3 Minuten 5 Se⸗ kunden. Werth des Rennens 3055 ℳ der Siegerin, 555 ℳ dem Zweiten, 150 ℳ dem Dritten. — Den Schluß des Tages bildete um 6 Uhr: 1 „IvV. Staatspreis III. Klasse. 3000 ℳ Für 3 jährige und ältere inländische Hengste und Stuten, welche keinen Staatspreis I. oder II. Klasse gewonnen haben 180 ℳ Einsatz, halb Reugeld. Distanz 2200 m. Dem zweiten Pferde die Hälfte der Einsätze und Reugelder. — 10 Unterschriften. Am Pfosten erschienen jedoch nur des Kgl. Hauptgestüts Graditz 3jähr. F⸗H. „Nicky“ v. Savernake a. d. No Chance, 52 ½ kg (Fisk), und desselben 3jähr. br. H. „Picollos“ v. Chumant g. d. Pulcherrima, 54 ½ kg. Graf Lehndorff hatte er⸗ klärt, mit „Nicky“ gewinnen zu wollen, und demgemäß traf dieser mit einer halben Länge Vorsprung im Ziel ein. — Zeit: 3 Minuten 20 Sekunden. Werth des Rennens: 3540 ℳ dem Sieger, 540 ℳ dem Zweiten. — Da wegen des Todes Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Carl das Große Armee⸗Jagd⸗Rennen verschobe worden, so war hiermit das Programm des Meetings erschöpft.
Der Ausschuß des Central⸗Vereins für Hebung der deutschen Fluß⸗ und Kanalschiffahrt trat gestern Abend in einem Fraktionssaale des Reichstagsgebäudes unter Vorsitz des Dr. C. von Bunsen zu einer Sitzung zusammen, in welcher zunächst die Wahl des Vorstandes vorgenommen wurde. Es wurden gewählt Dr. von Bunsen zum Vorsitzenden, Dr. Hammacher und Professor Schlichting zu dessen Stellvertretern, Bankier Kiesel zum Schatz⸗ meister und Dr. Rentzsch zum Geschäftsführer. Professor Schlichting erstattete sodann Bericht über den in der Pfingstwoche in Brüssel abgehaltenen ersten internationalen Schiffahrtskongreß, an dem er als Delegirter des Vereins Theil genommen. Neben Belgien war auf dem Kongreß vor Allem Deutschland in würdigster Weise durch über 80 Delegirte vertreten. Verhandelt wurde u. A. über folgende, Deutschland speziell betreffende Fragen: über die Main⸗Kanalisation, über die Kanalisotion der Unterweser, über den Rhein⸗Ems⸗Kanal und über die Verkehrsstatistik der deut⸗ schen Wasserstraßen und Eisenbahnen. Professor Schlichting und Präsident Mulvany erläuterten außerdem nochedie ausgestellten Ta⸗ bellen und Pläne.
Rostock, 17. Juni. In der vorigen Woche fand hier am 8, und 9. d. M. eine gut besuchte Versammlung der kirchlichen Landeskonferenz und des Hauptvereins für innere Mission statt. Nach Eröffnung derselben durch den Konsistorial⸗Rath Prof. Dr. Bachmann, erstatteten Graf Vitzthum aus Dresden, Geh. Rath Prof. Dr. Geffcken aus Hamburg (früher in Straßburg), Pastor Petri⸗Hannover und Pastor Braune⸗Neumünster Berichte über Missionsangelegenheit. Am Dienstag hielt Kirchen⸗Rath Dr. Ruperti⸗Eutin die Festpredigt. Alsdann sprach im Fürsten⸗ saal des Rathhauses Dr. Bachmann über die „innere Mission in Mecklenburg vor vierzig Jahren und jetzt“ und theilte mit, daß ein Landesausschuß für innere Mission in Mecklenburg gebildet sei. Derselbe wolle nicht eine Centralstelle für die einzelnen Unternehmungen sein, sondern nur einen Vereini⸗ gungspunkt bilden und den Verein nach außen vertreten. Sodann redete Pastor Goetze aus Wismar über die Fürsorge für die Lehrlinge und Pastor Dr. Krabbe⸗Ludwigslust über die kirchliche Gemeindepflege, sowie Pastor Pentzlin⸗Hagenow über die „Lehre der lutherischen Kirche von den guten Werken“. Besonders gehaltvoll war ein Vortrag des Amtmaans von Döring⸗Badow über Arbeiterkolonien und Verpflegungs⸗ stationen.
Berichtigung. In der gestrigen Bäderstatistik ist Groß⸗ Ullersdorf zu streichen.
Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage),
Berlin:
sowie das venheichnt der gekündigten Samldverschreibnngen
der Preußischen Staats⸗Anlei e vom Jahre
Staats⸗
1885.
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im Deutschen Reiche fü
Inhalt:
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1 Ober⸗Post⸗Direktions⸗Bezirke.
Einnahme im Monate Mai
Hierzu Einnahme im Vormonate.
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Einnahme in dem⸗ selben Zeitraume des Vorjahres (Spalte 4).
In 1885 halt. —
+ mehr
— weniger
I. Im Reichs⸗Postgebiete.
) Königsberg ““ Gumbinnen Danzig.
Berlin
Potsdam . . . Frankfurt a./O.. ““ Köslin..
) Posen.. Bromberg.
Breslau Liegnitz. Oppeln. Magdeburg Halle a./S. ““ Kiel. .
18) Hannover
19) Henneve
20) Minden
21) Arnsberg.
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23) Frankfurt a./ M.
24) Köln 1
25) Aachen
26) Koblenz.
27) Düsseldorf.
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29) Dresden
30) Leipzig..
31) Karlsruhe.
32) Konstanz
33) Darmstadt
34) Schwerin i./ M..
35) Oldenburg..
36) Braunschweig
37) Bremen.
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39) Straßburg i./ E..
60 27 570 70 6 326 30 21 556 80 133 873 30 10
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478 815 50 972 320 90 42 697 70 90 973 20 19 379 30 44 178 20 †
982 172 89 862
43 369 V Pferdemärkte.
ümmiiccccamumwwwrr m.
Ueberhaupt Berlin, im Juni 1885.
566 579
540 892 50 1 107 472 30
“ Haupt⸗Buchhalterei des Reichs⸗Schatzamts.
Biester
1 115 404
Beiheft zum Marineverordnungsblatt. Entscheidung des Kaiserlichen Ober⸗Seeamts, betreffend den Zusammenstoß des Dampfers „Hohenstaufen“ mit S 5. z. Sophi«“ (mit einer lithogr. Tafel). Monatschrift für deutsche Beamte. Angelegenheiten des Vereins: Direkticn des preußischen Beamtenvereins. e Beamte: A. Gesetzgebung; Verordnungen; Erkenntnisse. — B. Ab⸗ handlun jen und Nachrichten über Fragen des Beamtenthums: ℳ Ausnutz ing der Gastfreundschaft bei den Dienstreisen der Beamten. — Heirathskonsens. — Die Postbeamten und deren Stellung im Staate und in der Gesellschaft. — G tungen ꝛc.) für Beamte und deren Hinterbliebene: Benekesche Preis⸗ termeier Stiftung. — Wilh. Ziervogelsche Familien⸗ stiftung für Schüler und Studirende. — Reisestipendien für Archäo⸗ logen (Philologen und Theologen). — allgemeinen Inhalts: 2 Gedanken über den Staatsdienst ꝛc. 1b 1G m Staatsdienst (Forts.) — Vermischtes: Am Rhein. — Die Herbst⸗ — Militaria. — Sprechsaal:
aufgabe. — Clost
Regierungs⸗Subalternbeamten-’. — Beilage: Vakanzenliste: A. für Justiz⸗, Verwaltungs⸗ Kommunal⸗ und Privathbeamte. — B. für Geistliche, Lehrer ꝛc. — Inserate. Die Sparkasse. zeichniß der Sparkassen mit Uebertragbarkeits⸗Verkehr. — Checkverkehr bei Sparkassen. — Deutschlands Münz⸗ und Bankwesen. — Verbreitung des Sparmarkensystems auf industriellen Werken. — Die Schulsparkassen in Frankreich. — Mittheilungen von Behörden. — Vorstandssitzung des Deutschen Sparkassen⸗Verbandes. — Deutsche Reichsanleihe — Metallische Reserven aller Nationalbanken Europas und Amerikas. — Kündigung 4 ½ % Consols. — Doppelwährung. — Tabelle über die Bevölkerung und den Umlauf an Papier⸗ und Metallgeld in 39 großen Staaten. — Lateinische Münzkonvention. — Böͤrsensteuergesetz. — Reichskassenscheine. — Verstaatlichung der Mobiliar⸗Brandversicherung in Bayern. — Ver⸗ kehrswesen. — Juristisches. — Konventionalstrafen. — Agenten. — Literatur. — Unterhaltendes. Feuerwehrmann. 1 der Personen in öffentlichen Versammlungsräumen. — Vom deut⸗ schen Feuerwehr⸗Ausschuß. band. — Luxemburger Landes⸗Feuerwehr⸗Verband. — Feuerwehrkreisen. — Bericht über die Thätigkeit der Feuerwehr der Stadt Köln im Jahre 1884/85. — Verschiedene Mittheilungen. — Anzeigen. — Unterhaltungs⸗Beilage. . 8 Das Pferd, Organ für die gesammten auf das Pferd bezüg⸗ lichen Interessen. jen, 9. wesen: Die Morganpferde in Nordamerika (Schluß). — Ueber Fahren (Schluß). de de ten. — Stallung, Fütterung, Behandlung: Torfstreu als Streumaterial für Pferde. — Verfütterung von Salz an Pferde. — Hülfsmittel: Die Münstersche “ — Elastischer Aufsatzzügel. — Verkehr: Pferde⸗ ausstellung in Wien. — 1 nessteuns in Dresden. — Pferdem arkt in Gaesen. — Ein Pferde⸗ handelprozeß. — 1 Ausfuhr aus dem deutschen Zollgebiet. — — Aente Literatur. — Beilage. — Allerlei. — Briefkasten. — Anzeigen.
Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.
Nr. 58. — M. Korvette 6. Heft. — In⸗ Bekanntmachungen der — Mechtsverhältnisse der
Die
Wohlfahrtseinrichtungen (Stif⸗
Abhandlungen und Aufsätze Svarez. — Kriegsrath Scheffner und seine (Forts.) — Handwerk und
unter den Inhalt der
„Streberthum Bücherschau. — Nr. 80. — Inhalt: Alphabetisches Ver⸗
Die
Versicherungswesen. —
Nr. 24. — Inhalt: Schutz — Rheinisch⸗westfälischer Feuerwehr⸗Ver⸗ Aus anderen
Rassen, “ ebrauch: Rennnachrichten. —
Nr. 3. — Inhalt:
— Rennkalender. —
Pferdeausstellung in Berlin. — Pferde⸗
Stroh⸗, Hafer⸗ und Heupreise.
des Beutschen Reichs⸗-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
8 ; FSeee Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels register nimmt an: die Königliche Expedition
08
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Deffentlicher Anzeiger.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen.
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren
fR
Annoncen⸗Bureaux. .
7. Literarische Anzeigen. 8. Theater-Anzeigen. In der Börsen- 9. Familien-Nachrichten. beilage. R
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
[14427] Steckbrief. 8
Gegen den unten beschriebenen Tischler August Brauer, welcher flüchtig ist, ist die Unter⸗ suchungshaft wegen Unterschlagung in den Akten U. R. I. 294. 85 verhängt.
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt⸗Moabit 11/12 abzuliefern. 8
Berlin, den 15. Juni 1885.
Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht I. Johl.
Beschreibung: Alter 32 Jahre, geb. 22. 11. 52 zu Perleberg, Größe 1,64 m, Statur schlank, Haare dunkelblond, Stirn hoch, Bart kl. Schnurrbart, Augenbrauen dunkel, Augen grau, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn spitz, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch.
4215] Steckbrief. b
Gegen die unten beschriebene unverehelichte Helene Clara Margarethe Jenny Henkel, welche flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Urkundenfäl⸗ schung, Betruges und Unterschlagung in den Akten U. R. I. 351. 85 verhängt. Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Untersuchungs⸗Gefängniß zu Alt⸗Moabit 11/12 abzuliefern. 8 1
Berlin, den 13. Juni 18825.
Der Untersuchungsrichter
8 bei dem Landgerichte I.
Beschreibung: Alter 32 Jahre, geb. 28./3. 53 zu Berlin, Größe 1,55 m, Statur untersetzt, Haare lond, Stirn frei, Augenbrauen blond, Augen blau, Rase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne voll⸗ ständig, Kinn oval, Gesicht oval, Gesichtsfarbe ge⸗
sund, Sprache deutsch.
[14428] Steckbriefs⸗Erneuerung.
Der diesseits unter dem 14. April 1883 hinter den Dachdecker Emil Heinrich Rach, geboren am 28. August 1841 zu Neu⸗Lewin, Kreis Oberbarnim, wegen Unterschlagung, in den Akten J. III. D. 349. 82 erlassene Steckbrief wird hiermit erneuert.
Berlin, den 15. Juni 1885.
Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht 2 S. von Zastrow.
Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Louis Bernhard Adolf Hoffmann aus Sonneberg in Thüringen, welcher flüͤchtig ist, ist die Untersuchungs⸗ haft wegen wiederholter Unterschlagung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Justizgefängniß zu Frankfurt a. M. abzuliefern.
Frankfurt a. M., den 15. Juni 1885.
Der Untersuchungsrichter I. bei dem Königlichen Landgerichte.
Beschreibung: Alter 21 Jahre, Größe 1,80 m, Statur schlank, Haare dunkelblond, glatt, Stirn frei, Bart keinen, Augenbrauen dunkelblond, Nase spitz, Mund gewöhnlich, Zähne gesund, Kinn spitz, Gesicht länglich, schmal, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch.
[14214] Steckbriefs⸗Erneuerung. Der diesseite unter dem 8. November 1884 hinter den Arbeiter Johann Friedrich Albert Ueberhahn, am 8. Juni 1854 zu Groß⸗Glogau geboren, wegen Majestätsbeleidigung in den Akten D 84 erlassene Steckbrief wird hiermit erneuert. Berlin, den 11. Juni 18è85. Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht I.
[14300]
[14216] Steckbriefs⸗Ernenerung. 1
Der gegen den Arbeiter Rudolph Klein, früher in Insterburg, jetzt unbekannten Aufenthalts, welcher flüchtig ist, unterm 5. März 1885 erloschene Steck⸗ brief wird b Saet
8 burg, den 9. Juni⸗ 8
ö Per Untersuchungsrichter
bei dem Königlichen Landgerichte.
4431 1 4. Juni 1884 gegen den Uhrmacher Bernhard Jonas Reinhold Strey aus Kontopp, Kreis Grünberg, geboren zu Wangerin in Pommern am 7. Januar 1853, erlassene Steckbrief wird er⸗ neuert und gleichzeitig wegen des Verdachts der Unterschlagung an dem Erlöse einer verkauften Uhr neu erlassen. B
Grünberg, den 15. Juni 1885.
Königliches Amtsgericht. V.
14213 Steckbriefs⸗Erledigung. den Handlungs⸗Lehrling Eduard Richard Dittrich, geboren am 5. September 1859 zu Berlin,
wegen Unterschlagung in den Akten J. Ic. 441. 82 unter dem 4. Januar 1883 erlassene und unter dem 6. Oktober 1884 erneuerte Steckbrief wird zurück⸗ genommen. .“ Berlin, den 13. Juni 1885. Staatsanwaltschaft beim Königl. Landgericht I.
[14429] Königliches Amtsgericht Kannstatt. Zurückgenommen 1
wird der unterm 22. April d. J. gegen Israel Freund, Pferdehändler von Wien, wegen Betrugs erlassene Steckbrief.
Den 13. Juni 1885.
Stellv. Amtsrichter. Tscherning.
1418 Seit dem 14. Juni 1885 von der Truppe fort!
Der Füsilier Heinrich Carl Friedrich Adolf Hagemann der 11. Compagnie, 6. Westfälischen Infanterie⸗Regiments Nr. 55, geboren am 6. Fe⸗ bruar 1864 zu Blomberg, Fürstenthum Lippe, hat am 14. cr., Nachmittags, die Kaserne verlassen, und ist bis jetzt noch nicht zurückgekehrt. Verdacht der Fahnenflucht liegt gegen denselben vor. 1
Alle Behörden werden hierdurch dienstergebenst ersucht, auf den ꝛc. Hagemann fahnden, ihn im Be⸗ tretungsfalle verhaften und dem unterzeichneten Kommando Nachricht zukommen lassen zu wollen.
Signalement: Größe 1,63,5 m, Gestalt schlank, Haare blond, Stirn gewölbt, Augen braun, Nase spitz, Bart rasirt, Mund gewöhnlich, Zähne gesund, Kinn ““ besondere Kenn⸗ eichen: 2 Narben im Gesicht. 8 1 Anzug: Tuchrock, eigene Tuchhose, Halsbinde, Leibriemen mit Schloß, Seitengewehr, eigene Mütze
Detmold, den 15. Juni 1885.
Das Kommando des Füsilier⸗Bataillons 6. Westfälischen Infanterte⸗Regiments Nr. 55. Freiherr von Boecklin, Major.
Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
1142611 Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im
Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Nieder⸗
barnimschen Kreise Band 47 Nr. 2285 auf den
Namen des Kaufmanns Johann Karl Julius Gumm
hierselbst eingetragene, in der Soldinerstraße be⸗ legene Grundstück
am 5. August 1885, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — Neue Friedrichstraße 13, Hof parterre, Saal 40 versteigert werden.
Das Grundstück ist mit 1,98 ℳ Reinertrag und einer Fläche von 6 à 78 qm zur Grundsteuer, mit einem Nutzungswerth zur Gebäudesteuer aber noch nicht veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, be⸗ glaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, Jüdenstr. 58, II., Zimmer 29 a., bis 14. Juli cr. und vom 15 Sul ab Neue Friedrichstraß 13, Hof parterre, Zimmer 41, eingesehen werden.
Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige For⸗ derungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden, und, falls der betreibende Gläu⸗ biger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei⸗ lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. 8 1
Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt.
Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird
am 5. August 1885, Mittags 1 Uhr, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstr. 13, Hof parterre, Saal 40, verkündet werden. Berlin, den 10. Juni 1885.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52.
114269] Zwangsversteigerung. † Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Huttendorf, Band I., Blatt 319
auf den Namen des Rittergutsbesitzers Paul Heine