1885 / 143 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 22 Jun 1885 18:00:01 GMT) scan diff

bringt, nichts entbehren kann oder will. Nun kann zwar der Staat durch Gesetz die Arbeit an gewissen Tagen verbieten, er kann sie auch auf gewisse Anzahl von Stunden beschränken: er kann aber den Arbeitgeber nicht zwingen, die hierdurch verursachte Minder⸗ arbeit trotzdem zu bezablen. Es entstebt aber dadurch eine Unzu⸗ friedenheit bei den Arbeitern, welche mit den durch die Arbeiter⸗ gesetzgebung angestrebten Zielen durchaus unvereinbar ist. Schließ⸗ lich sei noch eine Anführung der Resolution erwähnt. Es heißt dort: „Der Arbeitgeber ist nicht so ohne Weiteres im Stande, den ihm durch Wegfall der Sonntagsarbeit entstandenen Ausfall auf den Arbeiter abzuwälzen. Vielmehr giebt nach Maßgabe des ökonomischen Lohngesetzes der Arbeitgeber dem Arbeiter unter allen Umständen nur das, was derselbe zu seinem nothwendigsten Unterhalt bedarf; weniger wird er ihm also auch nach Einführung der Sonntagsruhe nicht bieten können.“ Wenn das richtig wäre, so müßten sich die Löhne nicht nach den Leistungen des Arbeiters, sondern nach seinen Bedürfnissen richten. Der Vater einer zahlreichen Familie z. B müßte, auch wenn er ein unfähiger Arbeiter ist. viel mehr Lohn be⸗ kommen, als ein unverheiratheter, in seinen Leistungen aber viel tüch⸗ tigerer Arbeiter. Wo in aller Welt herrscht denn ein solcher Lohn⸗ modus? Bei uns in Deutschland ganz gewiß nicht. Daß aber der Satz so verstanden werden solle, als ob der Arbeiter, was er verdient, auch wieder ousgiebt, ohne Rücksicht auf die Höhe des Lohnes und der Bedürfnisse, scheint uns nach dem sonstigen Inhalt der Resolution nicht wahrscheinlich.

Centralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 25. Inhalt: Konsulatwesen: Ernennungen. Exequatur⸗Ertheilung. Finanzwesen: Nachweisung der Einnahmen des Reichs im Etatsjahr 1884/85. Desgl. vom 1. April bis Ende Mai 1885. Handels⸗ und Gewerbewesen: Verzeichniß der im Reichsgebiete regelmäßigen Unterfuchungen unterliegenden und den Anforderungen der Reblaus⸗ Konvention entsprechend erklärten Gartenbau⸗ ꝛc. Anlagen. Statistik: Ergänzung des Verzeichnisses der Massengüter. Polizei⸗ wesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete.

Justiz⸗Ministerial⸗Blatt. u““ Inhalt: Allge⸗ meine Verfügung vom 15 Juni 1885, betreffend die Ernennung der Handelsrichter. Allgemeine Verfügung vom 16. Juni 1885, be⸗ freffend den §. 102 der Civilprozeßordnung. Allgemeine Verfü⸗ gung vom 12. Juni 1885, zur Ausführung des Gesetzes vom 20. Mai 1885 über die Veräußerung und hypothekarische Belastung von Grundstücken im Geltungsbereiche des Rheinischen Rechts.

Eisenbahn⸗Verordnungs⸗Blatt. Nr. 15. Inhalt: Allerhöchste Verordnung, betr. die Herstellung einer Eisenbahn von Warburg nach Arolsen. Vom 23. Mai 1885. (Fürstl. Waldeck. Reg.⸗Bl. S. 37.) Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 25. Mai 1885, betr. anderweite Abgrenzung der Geschäftsbezirke einzelner Betriebsämter; vom 30. Mai 1885, betr. die dienstliche Stellung der Verkehrskontroleure und Auflösung der noch bestehenden Verkehrskontroleur⸗Bureaus; vom 6,. Juni 1885, betr. die Bestellung von Amtskautionen; vom 12. Juni 1885, betr. das Verfahren bei der Annahme ꝛc. des Subaltern⸗ und Unterpersonals der Staats⸗ eisenbahnverwaltung; vom 12. Juni 1885, betr. Aenderung ker Dienst⸗ vorschrift für die Einrichtung der Baumaterialien⸗Verwaltung (E.⸗V.⸗ Bl. 1880, S. 406). Nachrichten.

Centralblatt der Bauverwaltung EE In⸗ halt. Amtliches: Personal⸗Nachrichten. Nichtamtliches: Der Spitzbogen und seine Einfübrung in die mittelalterliche Baukunst. Der erste internationale Kongreß für Binnenschiffahrt in Brüssel. (Schluß) Die Wetzmann⸗Thalsperre. (Schluß). Oberlichter von Linsen⸗ und Prismenglas. Erweiterung der Wasserwerke der Stadt Hannover. Vermischtes: Außerordentliche Preisbewerbung im Architektenverein in Berlin Preisbewerbung für Entwürfe zur Wiederherstellung des Rathhauses in Aachen. Preisbewerbung für Entwürfe zu einer Börse in Amsterdam. Erweiterung der Univer⸗ sitätsbibliothek in Göttingen. Baulicher Zustand des Wormser Domes. Die Apotheke in Zellerfeld. Technische Hochschule in Berlin. Arbeiten der Main⸗Kanalisirung.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

In der gestrigen Comitesitzung ist als Termin für die Abhal⸗ tung der 12 Mastvieh⸗Ausstellung in Berlin der 5. und 6. Mai 1886 bestimmt worden. Das Programm für dieselbe be⸗ durfte diesmal einer besonders eingehenden Berathung, da, entsprechend der durch das Comité ergangenen Aufforderung, von den ver⸗ schiedensten Seiten die sich freilich vielfach widersprechendsten Abänderungswünsche eingegangen waren. Dasselbe wird in den nächsten ochen zur Versendung an die Interessenten gelangen. Das Comité bat bereits die nöthigen Schritte gethan, daß wieder, wie in den früheren Jahren, eine Anzahl Ehren⸗ preise zur Auszeichnung der hervorragendsten Leistungen auf der Schau 886 zur Disposition gestellt werden, und hofft in dem Programm bereits darüber Mittheilungen machen zu können. Es werden dadurch die von manchen Seiten verbreiteten Zweifel an der regelmäßig jähr⸗ lichen Wiederkehr der Ausstellung beseitigt, die in ihrem 11 jährigen Bestehen sich als segensreich für die Landwirthschaft, belehrend für die Fachkreise gezeigt hat. Mit der 12. Mastvieh⸗Ausstebung soll auch wieder eine Ausstellung von Maschinen, Geräthen und Pro⸗ dukten für die Landwirthschaft und das Schlächtergewerbe verbun⸗ den sein. 2 . Dem kürzlich veröffentlichten Ausweis des österreichischen Ackerbau⸗Ministeriums entnehmen wir folgende Angaben über den landwirthschaftlichen Fortbildungs ⸗Unterricht in Oesterreich: Im Jahre 1884 bestanden 588 landwirthschaftliche Fortbildungsschulen mit 14 211 Schülern und 754 Lehrern, während im Jahre 1883 nur 543 Schulen mit 13 186 Schülern und 704 Lehrern vorhanden gewesen waren. Die Zahl der Schulen wuchs namentlich im Küstenlande (von 108 auf 155), in Tirol (von 18 [47), in Niederösterreich und in der Bukpowina, in einigen anderen Kronländern eine Verringe⸗ rung eintrat. Von den 837 landwirthschaftlichen Biblio⸗ theken mit ca. 54 000 Bänden waren 540 mit Volksschulen vereinigt. Bis Ende Dezember 1884 waren von 552 derselben Aus⸗ weise über ihre Benutzung im Jahre 1883 eingelaufen, wonach in dem genannten Jabre 29 000 Bände ausgeliehen wurden, durch⸗ schnittlich 53 auf jede Bibliothek. Die Anzahl der Schulgärten, denen sowohl Seitens der Regierung wie der landwirthschaftlichen Vereine besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird, weist ebenfalls eine Ver⸗ mehrung auf. Dagegen ist die Zahl der landwirthschaftlichen Fort. bildungsschulen in Galizien, Schlesien, Böhmen und Mähren noch verhältnißmäßig gering.

Gewerbe und Handel.

Saalbahn. Nach dem Geschäftsbericht betrugen die Ein⸗ nahmen im abgelaufenen Jahre 1003 540 (1883 939 176 ℳ), wovon auf den Personenverkehr 369 373 (1883 342 056 ℳ), Güterverkehr 507 841 (1883 478 138 ℳ) und Diverse 125 662 (1883 136 465 ℳ) entfallen. Ausgegeben wurden für allgemeine Verwaltung 70 944 (1883 67 764 ℳ), Bahnverwaltung 117 709 (1883 104 052 und Transportverwaltung 313 405 (1883 291 833 ℳ), ferner für Verzinsung und Tilgung der Obli⸗ gationen 167 280 und für Tilgung der Konvertirungskosten 11 684 Nach Rücklage von 70 500 (1883 26 367 ℳ) in den Erneuerungsfonds und 4965 (1883 10 625 ℳ) in die Reserve bleiben 247 051 Reinertrag, wovon 3 ½ % (1883 3 ¼ %) Dividende an die Prioritäts⸗Stammaktien gezahlt werden. Durch obige Doti⸗ rung der Reserve erhöht sich dieselbe auf 60 000 und soll in dieser

öhe neben einem neu zu bildenden Reservefonds im Sinne des

ktiengesetzes, der von 1885 an zu dotiren wäre, weitergeführt werden.

Kosten der Prioritäten⸗Konversion bleiben noch etwa 2000 e

Nordhausen, 20. Juni. (W. T. B.) In der heutigen Generalversammlung der Nordhausen⸗Erfurter Eisen⸗ bahngesellschaft waren 20 Aktionäre mit 819 Stimmen ver⸗ treten. Die zur Tagesordnung stehenden Anträge, betr. Statuten⸗ aänderung und Konvertirungder Prioritäten, wurden genehmigt und in den Aufsichtsrath die Herren Bankier Schünemann von Berlin und die Herren Stadträthe Schmidt und Schulze einstimmig gewählt.

Essen a. d. Ruhr, 22. Juni. (W. T. B.) Die „Rheinisch⸗ Westfälische Zeitung“ meldet aus Siegen, daß in einer am 20. d. M. dort stattgebabten Versammlung sämmtlicher Robeisen⸗ Produzenten des Siegerlandes eine Einschränkung der Produktion einstimmig beschlossen und eine Kommission behufs näherer Vereinbarung der Bedingungen eingesetzt wurde. Vier ofenbesitzer mit einer Gesammtproduktion von 60000 Tons jährlich erklärten sich bereit, eventuell ihre Oefen auszublasen

Lübeck, 20. Juni. (W. T. B) Wollmarkt. Zufuhr circa 5000 Ctr., grobe und Kluftwolle 85 bis 110 ℳ, feine 110 bis 130

London, 20. Juni. (W. T. B.) Bei der gestrigen Woll⸗ auktion waren Preise unverändert, Ton träge.

Glasgow, 20. Juni. (W. T. B.) Die Vorräthe von Robeisen in den Stores belaufen sich auf 599 600 Tons, gegen 589 400 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 91, gegen 96 im vorigen Jahre.

New⸗York, 20. Juni (W. T. B.) Der Werth der Waagreneinfuhr in der vergangenen Woche betrug 6 128 000 Doll., davon 922 000 Doll. für Manufakturwaaren.

Submissionen im Auslande.

1 Spanien.

13. Juli. 11 Ubr. Ayuntamiento constitucional in Barcelona 40 Urinoirs von Gußeisen mit zugehörigen Abzugsrinnen zu den Kloaken und Aufstellung derselben in den dafür bestimmten Stadt⸗ theilen Barcelonas.

Anschlagssumme 49 498 Pesetas.

Kaution provisorisch 2474,94 Pesetas, definitiv 10 % des Liefe⸗ rungswerths. Näheres im Rathhaus zu Barcelona. Bureau de la seccion de Fomento.

Verkehrs⸗Anstalten.

Stettin, 20. Juni. (W. T. B) Der Stettiner Lloyd⸗ dampfer „Kätie“ ist mit Ladung und 207 Passagieren, von New⸗ York kommend, heute wohlbehalten in Stettin angekommen.

Hamburg, 21. Juni. (W. T. B.) Der Postdampfer „Wieland“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft hat, von New⸗York kommend, heute Morgen 6 Uhr Lizard passirt.

Triest, 22. Juni. (W. T. B.)

Der Lloyddampfer Venus“ ist gestern Vormittag d

ostindischen Post aus

Alexandrien hier eingetroffen.

1 8

Sanitätswesen und Quarantänewesen

Portugal. Portugal hat gegen Provenienzen aus Spanien eine Quarantäne 7 Tagen eingeführt. Türkei.

Laut Anordnung des Gesundheitsrathes zu Konstantinopel vom 9. Juni 1885 sind die Provenienzen aus den spanischen Häfen des Mittelmeeres der in dem Cholerareglement von 1867 vor⸗ gesehenen strengen Quarantäne in den Lazarethhäfen von Smyrna (Clazomene), Beirut und Tripolis (Afrika) unterworfen und ist es ihnen jeder andere Hafen des ottomanischen Reiches verschlossen. Jedoch sollen ihnen die Quarantänetage, welche sie während der Reise in einem fremden Hafen durchgemacht haben, auf die durch das Regle⸗ ment von 1867 vorgeschriebene Quarantänedauer angerechnet werden. Die noch außertürkischen Häfen des Schwarzen Meeres bestimmten Schiffe der bezeichneten Provenienz werden, wie früher, die Meer⸗ engen der Dardanellen und des Bosporus passiren können unter Be⸗ aufsichtigung zweier Gesundheitswächter, welche bei den Dardanellen aufzunehmen und im Lazareth von Kawak abzusetzen sind.

von

Geheimer Hofrath Roland tT.

Am Sonnabend Nachmittag wurde auf dem französischen Kirchhofe in der Liesenstraße der Vorstand des Central⸗ und Depeschen⸗Bureaus des Auswärtigen Amts, Geheime Hofrath Roland, unter zahlreicher Betheiligung zur letzten Ruhe be⸗ stattet. Derselbe hat während eines mehr als fünfzigjährigen Zeit⸗ raumes im Staatsdienste gestanden und seine ganze Dienstzeit hin⸗ durch dem Auswärtigen Ressort angehört. Nach seinem am 7. April 1835 erfolgten Eintritt in das Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten fand er anfänglich bei verschiedenen Gesandt⸗ schaften Verwendung; seit dem Jahre 1845 gehörte er dem Centralbureau an und wurde im Jahre 1866 zu dessen Vor⸗ steher ernannt. In Anerkennung seiner treuen Diensterfüllung hatte Se. Majestät der Kaiser ihm zu seinem 50 jährigen Dienstjubiläum den Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse zu verleihen geruht.

Das Auswärtige Amt verliert in ihm einen seiner be⸗ währtesten Beamten, welcher die ihm anvertraute Stellung mit steter Pflichttreue und unermüdlichem Diensteifer aus⸗ gefüllt hat.

Das gestrige Rennen des Vereins für Hindernißrennen auf der Rennbahn bei Westend war in Folge der schlechten Witterung nur mäßig besucht. Der Verlauf der Rennen war recht befriedigend; die einzelnen Konkurrenzen waren gut besetzt und in ihren Resultaten überraschend. In dem zweiten Rennen hatten die beiden ersten Pferde sich verritten und mußten in Folge dessen distanziirt werden, so daß das 3. und 4. Pferd als Sieger proklamirt wurden. Die Rennen begannen um 4 Uhr mit:

I. Pichelsberger Hürden⸗Rennen. Preis 1000 Für 4jährige und ältere Pferde. 50 Einsatz, 30 Reugeld. Distanz ca. 3200 m. Dem zweiten Pferde 25 % des eventuellen Ueber⸗ gebotes auf den Sieger. 5 Unterschriften, 3 Pferde liefen. Es sieate sicher mit ¾ Länge des Lieut, v. Oertzen 4jähr. br. St. „Saragossa“ v. Nuncham a. d. Alameda (2000 ℳ), 61 kg (Jolloway), gegen des Lieut. Grf. Lehndorff 5jähr. F.⸗H. „Paleface“, 62 kg (Smith) Des Hrn. v. Zansen⸗Osten br. St. „Seaweed“ wurde vor dem Ziele angehalten. Werth des Rennens: 1210 der Siegerin, 237,50 dem Zweiten. Die Siegerin wurde in der Auktion für 2950 vom Rittmstr. v. Boddien gefordert. Es folgte hierauf um 4 ½ Uhr:

II. Schweres Ehrenpreis⸗Jagd⸗Rennen. Ehrenpreis im Werthe von 1000 dem siegenden Reiter und 500 dem Sieger, Ehrenpreis dem Reiter des zweiten Pferdes. Herren⸗Reiten (deutsche und österreichisch⸗ungarische Herren). Für Pferde aller Länder, welche 1884 und 1885 weder ein Flach⸗, Hürden⸗ oder Jagd⸗Rennen im Werthe von mindestens 900 gewonnen haben, im Besitze von Herren, die 1884 und 1885 kein Rennen im Werthe von 1000 im Sattel gewonnen haben, und von solchen in Uniform, rothem Rock oder Dreß zu reiten. 40 Einsatz, 20 Reugeld. Distanz ca. 5500 m. Dem zweiten Pferde bis 100 aus den Einsätzen und Reugeldern. 14 Unterschriften, 6 Pferde starteten. Von diesen hatten sich des Rittmeisters Grf. Bismarck br. H. „The Rook“ und des Hrn. Oehlschläger F.⸗W. „The Scot’ verritten und mußten in Folge dessen, obgleich sse

8

mit weitem Vorsprung als Sieger resp.

Zweiter unter ihren Besitzern eintrafen distanziirt werden. Es wurde in Folge dessen der Dritte: des Lieut. Grf. Sierstorpff a. F.⸗W. „Kilbarry“ v. Clarence, Mut. v. Citadel (Hbl.), 84 ½ kg. Reiter Besitzer, als Sieger erklärt, und des Lieut. Grf. Schmettow a. br. H. „Monsieur Philippe“ als Zweiter erklärt. Hinter diesen trafen noch ein: „Julia“ und „Greif“. Werth des Rennens: der Ehrenpreis, eine schwere Kanre von getriebenem Silber und 800 für „Julioa⸗ und der Ehrenpreis, ein schwerer, innen vergoldeter Trinkbecher, und 100 für „Monsieur Philippe.“ Es folgte diesem Rennen um 5 Uhr:

I1I. Spree⸗Hürden⸗Rennen. Preis 600 Internatio⸗

nales Herren⸗Reiten. Für die Pferde, welche gestartet und seit 1 April 1884 nicht gesiegt haben. 20 Einsatz, 10 Reugeld. Distanz cz. 2500 m. Dem zweiten Pferde 50 % der Einsätze und Reugelder. 12 Unterschriften. 2 Pferde liefen. Es siegte nach scharfem Kampfe es Lieut. Grf Lehndorff 5jähr. F.⸗H. „Paleface“ v. Fitz Roland, Shylock oder Hans Styx und der Azalea (2000 ℳ) (Mr. Moore) mit einer Halslänge gegen des Hrn. Wolff 5jähr. F⸗St. „Capercailsie“ 74 ½ kg (Hr. Jäger). Werth des Rennens: 670 5-e Sieger, 70 dem Zweiten. Um 5 ½ Uhr folgte diesem Rennen:

IV. Peculium⸗Jagd⸗Rennen. Preis 1000 Für ajährige und ältere Pferde, zu-reiten von deutschen und österreichisch⸗ungarischen Jockeys, die noch kein Hürden⸗ oder Jagd⸗Rennen gewonnen haben. 20 Einsatz, 10 Reugeld. Distanz ca 3000 m. Dem zweiten Pferde 50 % der Einsätze und Reugelder. 11 Unterschriften, 5 liefen. Es siegte sicher mit 7 Längen des Lieut. v. Schmieder 4jähr. br. St. „Lioneß“ von King of the Forest a. d. Narino (3700 ℳ), 66 kg (Hochbeimer), gegen des Rittmstr. v. Boddien a. br. Hengst „Puck“, 61 kg (Guß). Weiter zurück folgte „Bonteau“ as Dritter. „Koko“ wurde auf der halben Bahn angehalter, und „Starwort“ war am Wassergraben vor der Tribüne gestürzt. Werth des Rennens: 1120 der Siegerin, 120 dem Zweiten. Den Schluß des Tages bildete um 6 Uhr:

v. Haselhorster Jagd⸗Rennen. Preis 1000 Inter⸗ nationales Herren⸗Reiten. Für 4 jährige und ältere Pferde. 30 Einsatz, 10 Reugeld. Distanz ca. 4500 m. Dem zweiten Pferde 60 % der Einsätze und Reugelder. Der Rest wird zwischen dem ersten und dritten Pferde getheilt. 9 Unterschriften, 3 Pferde liefen. Es siegte nach scharfem Kampf mit eiver Kopflänge des Lieut Frhrn. v. Bodenhausen (1. Garde⸗Ulan.) a. br. W. „Ivan“ v. Macaroni a. d. Maid Marion, 73 kg (Besitzer), gegen des Hrn. v. Tepper⸗Laski 5 jähr. schwbr. H. „Peterhoff“, 77 kg (Besitzer) 50 Längen zurüch traf „Diplomatie“ ein. Werth des Rennens 1030 dem Sießer, 90 dem Zweiten, 30 ℳͤℳ der Dritten. Die nächsten Rennen finden am 5. Juli, Nachmittags 4 Uhr, statt.

In erfreulicher Weise wird der Berliner Architekten⸗ verein seit einiger Zeit von Korporationen sowohl wie von Privaten immer bäufiger in die Lage versetzt, für seine Konkurrenzen Aufgaben stellen zu können, deren beste Lösungen zu wirklicher Aus⸗ führung bestimmt sind. Die neueste außerordentliche Preisaufgabe dieser Art, zu deren Lösung der Verein soeben auffordert, verlangt den Entwurf eines Rathhauses für die Stadt Nauen, von welcher zum Zweck der Konkurrenz der Betrag von 900 zur Verfügung gestellt ist, der für zwei oder drei Preise Verwendung finden soll.

Von dem Königlich sächsischen Ministerium des In⸗ nern ergeht die Einladung zu einer Konkurrenz, welche die Er⸗ langung von Plänen zu einem in Leipzig für die dortige Königliche Kunstgewerbeschule und die Baugewerkschule zu errichten⸗ den Neubau bezweckt. Die geforderten Pläne sind im Maßstab von 1: 200 auszuführen und, mit einem Motto bezeichnet sowie mit einem ver⸗ schlosseen, die Adresse des Verfassers enthaltenden Couvert begleitet, bis zum 30. September d. J., Mittags 12 Uhr, dem genannten Ministerium einzureichen. Nach erfolgter Entscheidung, die einer aus den Bauräthen Professor Heyn, Professor Lixsius und Wankel be⸗ stehenden Jury übertragen ist, werden sämmtliche Einsendungen in Leipzig zu öffentlicher Ausstellung gelangen. Für die drei besten, dem Programm entsprechenden Entwürfe sind drei Preise von bezw. 3000, 2000 und 1000 ausgesetzt. Poogramme und Konkurrenzbedingungen sind von dem Königlich säöchsischen Ministerium des Innern unentgelt⸗ lich zu bezieben.

Die diesjährige Schießübung des 2. Garde⸗Feld⸗ Artillerie⸗Regiments auf dem Schießplatz bei Tegel wird am 23., 25. und 27. Jum, 1., 3., 6, 8, 10., 13., 15., 17. und 21. Juli abgehalten werden und jedesmal Morgens 8. Uhr beginnen. Das Publikum wird durch eise polizeiliche Bekanntmachung vor un⸗ vorsichtiger Annäherung gewarnt und darauf aufmerksam gemacht, daß das widerrechtliche Aneignen der verschossenen Munition nach §. 291 des Reichs⸗Strafgesetzbuchs strafbar ist. Die Finder, welche noch brauchbare Munition an ein Artillerie⸗Depot oder an das Regiment abliefern, erhalten die durch die diesseitige Bekanntmachung vom 13. Juli 1874 zur öffentlichen Kenntniß gebrachten Vergütigungen. Auch wird wiederbolt bezüglich des Aufhebens und der Ablieferung noch gefüllter Geschosse die größte Vorsicht anempfohlen.

Stettin, 22. Juni. (W. T. B.) Die hier auf der Werft Vulkan erbaute heute Vormittag den Hafen, um nach Kiel zu gehen.

Weimar, 21 Juni (W. T B.) In der gestrigen zahlreich besuchten konstitutrenden Versammlung der Goethe⸗ Gesellschaft wurden die vorgelegten Statuten angenommen und der Großberzog von Sachsen zum Protektor gewählt. Die Gesellschaft erhielt auf ein an Ihre Majestät die Kaiserin gerichtetes Begrüßungs⸗Telegramm von Allerhöchstderselben eine huldvolle Danksagung. Präsident Simson ist zum Präsidenten, Prof. Scherer und Wirklicher Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath von Loeper zu Vize⸗Präsidenten der Gesellschaft gewählt worden.

Simla, 21. Juni. (W. T B) Der Verlust an Menschen,. leben in Folge des Erdbebens in Kaschmir ist jetzt amtlich auf 3081 Personen angeschlagen; außerdem sind etwa 70 000 Häuser zerstört worden.

Deutsches Theater. In der nun ablaufenden Saison gingen 23 Stücke neu in Scene, darunter an Novitäten 4 den Abend füllende, 3 einaktige und ein zweiaktiges Stück. Unter denselben wurden „Die Welt, in der man sich langweilt“ 36 Mal, „Die große Glocke“ 31 Mal und „Der Weg zum Herzen“ 25 Mal wiederholt. Von den zur Aufführung gekommenen klassischen Stücken erreichten die meisten Wiederholungen: „Prinz Friedrich von Homburg’, „Romeo“, „Wil, helm Tell“, „Don Carlos*, „Richard III.“ und „Fiesko“, „Hamlet, und „Der Richter von Zalamea“ wurden je 9 Mal, „Die Räuber, und „Emilia Galotti“ je 4 Mal, „König Lear“, „Kabale und Liebe und „Viel Lärm um Nichts“ je 2 Mal gegeben. Von anderen Stücken erreichten die höchste Zahl der Wiederholungen der Reihe nach: „Die Neuvermählten“, „Der Probepfeil“, „Der Hüttenbesitzer, „Flattersucht“, die drei Heyseschen einaktigen Stücke und „Die Hage⸗ stolzen“. Im Ganzen wurden an 301 Abenden 41 verschiedene Stüde aufgeführt. In den Monaten Juli und August bleibt das Theater geschlossen. Die Wiedereröffnung desselben findet am 1. Ser⸗ tember statt.

Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. Elsner⸗ Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

( chinesische Korvette „Tsi YPuen“ verließ

8

Berlin, Mon

tag, den 22. Juni

1885

Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

*

Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königf. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition

des Zeutschen Reichs-Anzrigers ud Königlich

*

J¹. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. gvn Aufgebote, Vorladungen

u. dergl. * Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. 114855] Steckbrief. Der Musketier Kercher, 5. Compagnie unter⸗ eichneten Regiments hat sich am 13. d. Mts. aus seiner Garnison Wittenberg heimlich entfernt, ist is jetzt nicht wieder in dieselbe zurückgekehrt und aher der Fahnenflucht verdächtig. Alle Militär⸗ und Civilbehörden werden hiermit ienstergebenst ersucht, auf ꝛc. Kercher, welcher am 14. d. Mts. in Charlottenburg gesehen worden ist, zu vigiliren und ihn im Betretungsfalle zu ver⸗ haften, letztere wollen event. den Genannten der nächsten Militärbehörde überliefern, welche den weiteren Transport desselben zum unterzeichneten Regiment zu veranlassen ersucht wird. t Wittenberg, den 19. Juni 1885. Kommando des 3. Brandenburgischen Infanterie⸗ Reaiments Nr. 20. Signalement des Musketiers Kercher der 5. Compagnie 3. Bran⸗ . denburgischen Infanterie⸗Regiments Nr. 20. 1) Vor⸗ und Zunamen: Karl Emil Paul Kercher, 2) Alter 24 Jahre 4 ½ Monat, 3) Ge⸗ burtsort Charlottenburg, 4) Kreis Stadt Char⸗ lottenburg, 5) Regierungsbezirk Potsdam, 6) Größe 1,72 m, 7) Haare blond, 8) Stirn frei, 9) Augen blau, 10) Augenbrauen blond, 11) Nase gewöhnlich, 12) Mund gewöhnlich, 13) Kinn gewöhnlich, 14) Zähne gut, 15) Bart keinen, 16) Gesicht schmal, 17) Gesichtsfarbe blaß. 18) Statur schlank, 19) Sprache deutsch, 20) Besondere Kennzeichen fehlen. An Königlichen Montirungsstücken hat derselbe bei seiner Entfernung mitgenommen: 1 Feldmütze, 2 Halsbinde, 1 Waffenrock IV. Garnitur, 1 Hose, 1 Paar Stiefeln, 1 Diensthemde, 1 Paar Unter⸗ hosen, 1 Leibriemen mit Schloß, 1 Seitengewehr M./71 Nr. 41.

[14852] Die Wehrmänner 1) Arbeiter Christian Friedrich Köhler, geb. 28. November 1846 ju Pommernsdorf, Kreis Randow und 2) Schuhmacher Leopold Brendel, geb. 12. De⸗ zember 1849 zu Busko, Kreis Pleschen, sind durch rechtskräftiges Urtheil des unterzeichneten Gerichts vom 5. Mai 1885 wegen unerlaubten Aus⸗ wanderns mit einer Geldstrafe von je 50 (fünfzig) an deren Stelle im Unvermögensfalle eine 10⸗ (zehn⸗) tägige Haftstrafe tritt, bestraft worden. Es wird ersucht, die Beitreibung der erkannten Geldstrafe event. die Vollstreckung der substituirten Haftstrafe im nächsten Gerichtsgefängniß zu veranlassen und davon zu den Acten E. 51. 52./1884 Nach⸗ richt zu geben. Beelitz, den 17. Juni 1885. Königliches Amtsgericht. [14851] 8 Die von dem Herrn Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht II. hier unter dem 24. De⸗ Unbe 1883 und resp. unter dem 15. Mai 1884 inter: a. den Tischler Karl August Haenisch, geb. am 2o0. März 1857 zu Strahlwalde (Kreis Bautzen), b. den Arbeitsmann Friedrich Karl Näthe, geb. am 3. Februar 1850 zu Maltershausen bei Jüter⸗ bogk, wegen schweren Diebftob⸗ Akten wieder 1 II. J. 466/83 Niede u. Gen. jegt II. 1. 95/85. Steckbriefe werden bierdurch erneuert. Berlin, den 13. Juni 1885. Der Erste Staatsanwalt bei dem Königlichen Landgerichte II.

erlassenen

Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

[14877] Aufgebot.

Auf den Antrag der Wittwe Weigt, geborenen Rothe, zu Lauban, werden die gläubiger und Vermächtnißnehmer des am 14. April 1885 verstorbenen Schuhmachermeisters Wilhelm Weigt von Lauban aufgefordert, spätestens im Auf⸗ gebotstermine den 10. Oktober 1885, Vormittags 10 Uhr, ihre Ansprüche und Rechte auf den Nachlaß dessel⸗ ben bei dem unterzeichneten Gerichte, Termins⸗ zimmer 22, anzumelden, widrigenfalls sie gegen die Benefizialerben ihre Ansprüche nur noch iasoweit geltend machen können, als der Nachlaß mit Aus⸗ schluß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekom⸗ menen Nutzungen durch Befriedigung der angemel⸗ deten Ansprüche nicht erschöpft wird.

Lauban, den 15. Juni 1885. 1 Königliches Amtsgericht.

[14461] Aufgebot. Der Hufner Thomas Naeve zu Frennrade bei Klein⸗Wittensee, vertreten durch den Justiz⸗Rath Wille in Rendsburg, hat das Aufgebot folgender Urkunden zum Zwecke der Kraftloserklärung derselben beantragt: 4 ; 1) Obligation vom 2. Mai 1862 über 1120 Thlr. d. R.⸗M., jetzt 2520 ℳ, zu 3 %, jetzt 4 % Zinsen, ausge⸗ stellt von Jeß Martin Paulsen, 1Hufner zu Ascheffel, an Hans Solterbeck zu Frennrade; jetziger Schuldner Johann Rudolf Paulsen zu Ascheffel, jetziger Gläubi⸗ ger der Antragssteller, laut Urkunden vom 6. No⸗ vember 1873 resp. 1. Juli 1875. Die Schuld ist

Theresia, Nachlaß⸗

8

am

Re

vor

erkl

geb.

200 27.

Mi vor Auf

das

des kund

vor kund

R

geb.

Nach gen. seine in de lieb

dert,

den an hi

wird. Ko

[14872]

Aufgebot behufs Todeserklärung.

Seitens der Ehefrau Magdalena Elisabeth Koll, geb. Hansen, in Pahlen, ist die Erlassung eines Auf⸗ gebots beantragt zum Zweck der Todeserklärung ihres 22. Juli 1832 geborenen Stiefbruders, Schiffskapitäns Johann Hinrich Meier aus Pahlen, welcher am 5. Januar 1872 mit seinem Schiffe „Trident“ von Pillau nach Christianssand in See gegangen und seitdem verschollen ist.

Ein Jeder, welcher gegen die beantragte Todes⸗

eingetragen im Grundbuche von Ascheffel Bd. I. Art 14

erklärung Einwendung zu machen beabsichtigt, wird aufgef

vor dem unterzeichneten Gerichte gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. 1 Eckernförde, den 12. Juni 1885.

hier, hat das Aufgebot

unterm

Berlin, den 13. Juni 1885. Das Königliche Amtsgericht I., Abtheilung 48.

Nr. Allmendshofen Erben

zweier Einlagescheine des

beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf

Urkunden w erklärung der Urkunden erfolgen wird. Douaueschingen, den

[9499] Der

senlosen, nicht cessiblen Pachtvorschuß von 18 000 ℳ, eingetragen für ihn Fol. 201 A des Hyvpothekenbuchs

den 10. Februar 1886, Vormittags 11 Uhr, gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ der Urkunde erfolgen wird.

Großherzoglich Mecklenb. Schwerinsches Amtsgericht.

[9503] Der am 4. März 1847 zu Simoetzel Kreis Kolberg⸗Körlin geborene Sohn des Büdners Johann Schroeder und dessen Ehefrau Charlotte,

Schroeder, hat sich im Jahre 1870 aus Simoetzel entfernt und ist sein Aufenthalt seitdem unbekannt.

Auf Antrag seines Onkels, des Altsitzers Gott⸗ Fleischergeselle Johann August Schroeder aufgefor⸗

im Termine

zu geben, widrigenfalls er für todt erklärt werden

Deffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

8. Theater-Anzeigen. In der Börsen-

9. Familien-Nachrichten. beilage.

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen . „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haafenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen⸗Burranux.

1 Zwei Schuldscheine der Bünsdorfer Sparkasse über je 1000 % vom 1. November 1871, lautend zu Gunsten der Kinder des Antragstellers Klaus Naev und Elise Naeve. Der Inhaber spätestens

2

in dem auf

Sonnabend, den 10. Oktober 1885, Vormittags 10 Uhr,

anberaumten Auf

Königliches Amtsgericht. gez. Echte.

Veröffentlicht: Schröder, Erster Gerichtsschreiber. 114875]

8 Aufgebot. Die verw. Frau Mathilde 2 1 des ihr vom Komtoir

15.

für

August 1884 ertheilten

dem unterzeichneten Gerichte, Neue seine Rechte anzumelden 1 widrigenfalls die ärung der Urkunde erfolgen wird.

Kraftlos⸗

Aufgebot.

Bürgermeister Eppenberger von

fen als Generalbevollmächtigter der des Josef Rösch und dessen Ehefrau Verena, Hummel, von Hüfingen, hat das Aufgebot Vorschußvereins Hüfingen G., der erste vom 15. September 1880 über für Josef Rösch Ehefrau, der zweite vom März 1881 über 600 für Josef Rösch

1“ 11““

9191.

ttwoch, den 16. September, Vorm. 8 Uhr, dem Grosßherzogl. Amtsgerichte hier anberaumten gebotstermine seine Rechte anzumelden und die vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗

5. Juni 1885.

Gr. Amtsgericht.

Gerichtsschreiberer Henn.

8 Aufgebot. Pachter E. A. von Lücken⸗Wredenhagen hat Aufgebot des Hypotbekenscheins über einen zin⸗

Gutes Fincken c. p. Bütow, Heidramel u. ppeldamm beantragt. Der Inhaber der Ur⸗ e wird aufgefordert, spätestens in dem auf

dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ e vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung oebel, den 19. Mai 1885.

Beglaubigt:

O. Wilken, Akt. Geh.

Aufgebot.

Bonneß, spätere Fleischergeselle Johann August

richten von ihm sind angeblich nicht eingegan⸗ Bei seiner Entfernung war er unverheirathet, Eltern, deren einziges Kind er ist, sind bereits n Jahren 1856 und 1858 verstorben.

nunmehr der

Bonneß zu Simoetzel wird

von seinem Leben und Aufenthalte spätestens 20. Februar 1886, Vormittags 11 Uhr, esiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 8, Nachricht

lberg, den 13. Mai 1885. Königliches Amtsgericht. II

des

der Urkunden wird aufgefordert,

onow, geb Herzberg, 1 der Werthpapiere zu Berlin n 15. A Depotschenes Nr. 282 250 über 30 900 4 % ge Preuß. Consol. Staats⸗Anleihe beantragt Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf

den 9. Jannar 1886, Vormittags 11 Uhr, d unt, Friedrich⸗ straße 13, Hof part., Saal 32, anberaumten Auf⸗ gebotstermine Urkunde vorzulegen,

und die

Freitag. den 25. September 1885, Vormittags 10 Uhr,

anzumelden, widrigenfalls die erklärung erfolgen wird. Heide, den 15. Juni 1885. Königliches Amtsgericht. I. 3 Korff.

14878 F 1148s Aufforderung. Die Wittwe des Gutsbesitzers Max Holthoff Anna, geborne Schleusener, zu Neu⸗Barnimslow bei Colbitzow, vertreten durch den Rechtsanwalt Boyens zu Stettin, hat als Benefizialerbin des am 21. Mai 1885 zu Neu⸗Barnimslow verstorbenen Gutsbesitzers Max Holthoff das Aufgebot der Nachlaßgläubiger des Letzteren beantragt. 8 G Es werden daher die sämmtlichen Nachlaßgläubiger aufgefordert, ihre Ansprüche an den Nachlaß, die⸗ selben mögen bereits rechtshängig sein oder nicht spätestens in dem auf den 4. November 1885, Vormittags 11 Uhr an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 53, anbe⸗ raumten Termine anzumelden, widrigenfalls sie ihre Ansprüche gegen die Benefizialerbin nur insoweit geltend machen können, als der Nachlaß mit Aus⸗ schluß aller seit dem Ableben des Erblassers auf⸗ gekommenen Nutzungen durch Befriedigung der an⸗ I nicht erschöpft wird. „In der Anmeldung eines Anspruchs muß d Gegenstand und der Grund desselben . werden. Die urkundlichen Beweisstücke oder eine Abschrift derselben sind beizufügen. 1 Die Anmeldungen werden zur Einsicht der Be⸗ theiligten in der Gerichtsschreiberei XI. niedergelegt Stettin, den 8. Juni 1885. Königliches Amtsgericht. [14917] Oeffentliche Aufforderung.- Auf Antrag der Wittwe des Johann Justus Sopp on Bogel wird Philipp Conrad Wolf, geb. am 5 März 1801, welcher bereits vor 30 Jahren nach Amerika ausgewandert und seit dieser Zeit nichts von sich hat hören lassen, mit Bezug auf die Fürstlich Nassauische Verordnung vom 21. Mai 1781 hiermit aufgefordert, innerhalb 3 Monaten und spätestens bis zu dem auf Freitag, den 18. Dezember 1885, 1 Vormittags 10 Uhr, bestimmten Aufgebotstermin seine Ansprüche an dem dahier kuratorisch verwalteten Vermögen, welches seiner Ehefrau zugefallen ist, so gewiß geltend zu machen, als sonst auf Antrag Ausschlußurtheil er⸗ lassen, der Abwesende für den Fall des Ausbleibens für todt erklärt und das Vermögen sowie alle veiteren demselben anerfallende Erbschaften der Erbin ohne Kautionsleistung verabfolgt werden wird St. Goarshausen, den 11. Juni 1885. Königliches Amtsgericht. Abtheilung II.

[14873] Verschollenheitsverfahren.

Nr. 6398. Auguste Erlewein, ledig, von Kraut⸗ heim, an unbekannten Orten abwesend, hat seit 1849 keine Nachricht mehr von sich gegeben.

Auf Antrag ihrer Schwester Anna Maria Erle⸗ wein in Bamberg wird dieselbe aufgefordert, binnen Jahresfrist

ihren derzeitigen Aufenthalt hierher anzuzeigen, widri⸗ falls sie für verschollen erklärt und ihr Vermögen der Antragstellerin in fürsorglichen Besitz überwiesen würde. Borberg, 13. Juni 1 Der Gerichtsschreiber d (L. S.) Sp

E Bekanntmachung Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Kattowitz Nr. 98 über 325,29 ℳ, ausgestellt für die minderjährigen Geschwister Franziska und Ma⸗ thbilde Bialek ist angeblich verloren gegangen und soll auf Antrag des Vormundes der Genannten, des Stellenbesitzers Paul Kimmel zu Bogutschütz, zum Zwecke der neuen Ausfertigung für kraftlos erklärt werden. Es wird daher der Inhaber des Sparkassenbuchs aufgefordert, spätestens im Termine am 20. November c., 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 26, seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird. Kattowitz, den 29. April 1885.

Königliches Amtsgericht.

[14874]

Oeffentliche Bekanntmachung.

In dem Testamente des am 2. Januar 1884 hier⸗ selbst verstorbenen Arbeiters Friedrich August Brennecke ist die Mutter desselben, Wittwe Brennecke, geb. Schroeder in Kyritz, zur Mit⸗ erbin berufen.

Dies wird auf Grund der Brennecke'schen Testa⸗ mentsakten T. 4452 hierdurch für die ihrem Auf⸗ enthalte nach unbekannte Miterbin öffentlich bekannt gemacht.

Berlin, den 21. Mai 1885.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 61. [148891 Folgendes Ausschlußurtheil: Daß der Ausschluß aller derjenigen, welche dem Aufgebote vom 10. April c. zuwider Rechte an die

es Gr. Bad. Amtsgerichts: eckner.

8. 9 ö

ordert, solche spätestens in dem auf

e vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Termin beantragte Todes⸗

und Veckerhagen, Veckerhagen am 28. Mai 1885 für Recht erkannt:

werden Artikel 417 Abtheilung III. Nr. 1 Grundbuchs von Veckerh, agen eingetragene Post:

e .eee Herzoglichen werde,

jährlichen Brennholzrente aus den Forsten nicht angemeldet haben, erkannt ist vom unterzeichneten Gerich 1 terzeichnet erichte heute abgegeb Harzöung, den 8, Jrem 186820— Dere abgegeben⸗ 8 Herzogliches Amtsgericht. Thielemann.

[14885]2 Im Namen des Königs! In Sachen, betreffend das General⸗Ausgebot p 8es 2 Aufgeb von Hypothekenurkunden und Hyvothekenposten, erkennt das Königliche Amts⸗Gericht zu Wohlau durch den Gerichts⸗Assessor Pfriffer für Recht: 212 die Hypothekenurkunden über folgende Hypo⸗ werden für kraftlos erklärt: a. über die Post Nr. 4, Groß⸗Pogul, Abtbeilun . Mr. 4, * 9 brheilung III. Nr. 2 über 833‧Thaler 26 Silbdergr. 9 Pf. n b. desgl. Nr. 11, Kranz, Abtheilung III. Nr. 6 über 1000 Thaler, wc. desgl. Nr. 19, Polgsen, Abtheilung III. Nr. 2, nämlich das Zweiginstrument vom 19. Mai 1870

über 540 Thaler und das Zweiginstrument von dem⸗ selben Tage über 220 Thaler,

. Neudorf, Abtheilung ItNesh 85 g2 Fischergasse, Abtheilung 15 ““ Abtheilung III. Nr. 5 8 Abtbheilung III.

des] S 7 s ““ Sagritz, Abtheilung III. Nr. 1

III. Nr. 12

k. desgl. Nr. 2, Peruschen, Abtheilung III über 100 Thaler, vb“ 1. desgl. Nr. 6, Reudchen, Abtheilung III. Nr. 1 über 375 Thaler, 1u“ m. desgl. Nr. 31, Peruschen, und zwar Abthei⸗ lung III. Nr. 1 über 32 Thaler und Abthei 1 g III. 2 ber 32 T un heilung II. Nr. 2 über 15 Thaler, 1 n. desgl. Nr. 35, Stanschen, Abtheilung E.“.““ 1u“ o. desgl. Nr. 13, Heinzendorf, Abtheilung III Nr. 2 über 200 Thaler, g 8 p. desgl. Nr. 1, Sorgau, Abtheilung III. Nr. 3 Nr. 28 Nieder⸗Liebenau, Abtheilung III. Nr. 2 Nr. 11 und 75, Auras, Aecker, Abtheilung III. Nr. 2 bez. Nr. 1 über 623 Thaler 19 Silbergr. 8 Pf., wovon die Antheile des Carl August und Johann Gottfried Geschwister Konway bereits ge⸗

löscht sind;

II. die eingetragenen Gläubiger nachstebender Hypothekenposten beziehungsweise ihre Rechtsnach⸗ nachfolger, nämlich:

a. der Hypothekenpost Nr. 35, Stanschen, Abthei⸗ lung III Nr. 2 über 200 Thaler nebst 6 % Zinsen

eingetragen für den Inwohner Carl Mühmel zu Nieder⸗Alt⸗Wohlau, 8

„b. desgl. Nr. 18, Loßwitz, Abtheilung III. Nr. 1 über 21 Thaler 16 Silbergroschen Muttererbe für Johann Josef und Maria Rosina Geschwister Ehrlich,

c. desgl. Nr. 14, Pavelschoewe, Abtheilung III.

Nr. 3 über 10 Thaler Darlehn nebst 5 % Zinsen für die Zain’sche Pupillenmasse,

„d. desgl. Nr. 13, Reudchen, Abtheilung III. Nr. 4 über 18 Thaler 3 Silbergroschen 9 Pfennige Vater⸗ erbtheil nehst 5 % Zinsen, eingekragen für die Johanna Elisabeth Kurtz, geborene Wartig,

„e. desgl. Nr. 59, Praukau, Abtheilung III. Nr. 1

über 40 Thaler nebst Zinsen, eingetragen für den

Häusler Wilhelm Werner zu Praukau,

‚f. desgl. Nr. 13, Heinzendorf, Abtheilung III. Nr. 2 über 200 Thaler rückständige Kaufgelder nebst 4 %

Zinsen, eingetragen für den Freistellenbesitzer Gott⸗

fried Weiß,

werden mit ihren Ansprüchen auf die Posten

ausgeschlossen.

[14888]

Durch Ausschlußurtheile sind am 30. Mai 1885 1) Hypothekenurkunde über 337 rückständige Kaufgelder, eingetragen Abtheilung III. Nr. 1 Band VIII. Blatt 8 Grundbuch Burbach für Friedrich Wilhelm Gläser zu Siegen, gebildet aus dem Kaufgelderbelegungsprotokoll vom 11. März 1852, der Schuldurkunde vom 30. Oktsber 1852

1 w

und dem Hypothekenschein vom 23. Januar 1853 für kraftlos erklärt,

2) die Rechtsnachfolger des Müllern Gottfried

Sauer zu Heistern mit ihren Ansprüchen auf eine zu Gunsten des Erblaffers Abtheilung III. Nr. 2 Band VIII. Blatt 8 Grundbuchs Buebach aus den Erkennntnissen 85 29. März 1856 eingetragene Post ausgeschlossen.

vom 14. September

Burbach, den 1. Juni 1885.

[14887]

Auf den Antrag des Köhler Friedrich Osenbrück Ebefrau Anna Christine, geb. Ackermann, zu hat das Königliche Amtsgericht zu

Die Rechtsnachfolger des Johann Chbristoph Kraatz mit ihren Ansprüchen auf die Band IX.

53 Thaler 16 ald. Kaution des Ludwig Kraatz umd Ehefrau Margarethe Elisabeth, geb.

auszuzahlenden Gelder für abgelöste Berechtigung des Gehöftes No. ass. 89 hieselbst auf Bezug einer

Aschenbach, wegen der diesen ausgehändigten Hälfte des Vermögens des für todt erklärten