“
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 24. Juni. (Wien. Ztg.) Der Kaiser ist gestern früh nach Bruck a. d. L. abgereist.
Brünn, 23. Juni. Sämmtliche Fabriken mit Ausnahme derjenigen von Moses Löwbeer, Max Kohn und B. Angel, wo bisher noch keine Einigung bezüglich der Lohn⸗ erhöhung erzielt wurde, voraussichtlich aber erzielt werden wird, sind heute in Betrieb. Die gerichtliche Unter⸗ suchung gegen die verhafteten Arbeiter, deren Zahl ungefähr 65 beträgt, wird eifrig durchgeführt. Die größere Hälfte der Verhafteten dürfte demnächst infolge der Intervention ihrer Vertheidiger auf freien Fuß gesetzt werden.
Schweiz. Bern, 4. Juni. (W. T. B.) Der Na⸗ tionalrath hat einstimmig beschlossen, den Bundesrath aufzufordern, eine Untersuchung darüber anzustellen, ob der Handelsvertrag mit Deutschland zu kündigen und in der Türkei eine eigene diplomatmsche oder konsularische Ver⸗ tretung zu errichten sei.
Großbritannien und Irland. (Allg. Corr.) Der Herzog und die Edinburg verließen gestern Abend London, um mehrwöchigem Aufenthalt nach Koburg zu begeben.
— 24. Juni. (W. T. B.) In einem heute Nachmittag in Windsor unter dem Vorsitz der Königin stattgehabten Geheimen Rathüberreichten die Minister Ihrer Majestät die Siegel der verschiedenen Ministerien. Die Königin uͤbergab alsdann dieselben den neuen Ministern.
Im Unterhause verlas Mr. Gladstone heute den Schriftwechsel zwischen ihm und Lord Salisbury, aus welchem hervorgeht, daß Mr. Gladstone zwar allgemeine Ver⸗ sicherungen gegeben, aber im Einzelnen bestimmte Zusagen bis zuletzt verweigert hat. Für die durch die Bildung des neuen Kabinets erledigten Wahlsitze wurden Ne uwahlen ausgeschrieben. Sodann vertagte sich das Haus bis morgen.
— 25. Juni. (W. T. B.) Robert Bourke ist zum Unter⸗Staatssekretär des Auswärtigen und Ritchie zum Sekretär der Admiralität ernannt worden. — Die Königin hat Lord Kimberley den Hosen⸗ band⸗Orden verliehen.
Wie aus Simla gemeldet wird, hätte die indische Re⸗ gierung vorgeschlagen, in Kaschgar eine regelrechte Kon⸗ fular⸗Agentur zu errichten; die chinesische Regierung solle hiermit einverstanden sein.
— (A. C.) Aus Canada wird gemeldet:
General Middleton bat telegraphirt, daß die Wood⸗ und Cree⸗Indianer von Big Bear abgefallen sind, Mr. MLean und die anderen Gefangenen mit sich fortgeführt haben, und jetzt nach Fort Pitt kommen, um sich zu ergeben. Somit haben die letzten der Gefangenen ihre Freiheit wiedererlangt. Der General kehrte am reitag nach Fort Pitt zurück. Er hat die Ver⸗ folgung von Big Bear, dessen Anhängerzahl bedeutend ver⸗ mindert worden ist, aufgegeben. General Middleton wird alle Hauptstationen mit Garnisonen besetzen und erwartet, daß sehr bald der Hunger sämmtliche Indianer zur Unterwerfung zwingen wird. — im Nord⸗
London, 23. Juni. Herzogin von sich zu
Die kriegerischen Operationen westen werden jetzt allgemein als beendigt angesehen, da deren Zweck — die Befreiung der Gefangenen — erreicht worden ist. — Riels Vertbeidiger machten am Freitag in Ottawa einen weiteren Versuch zur Verlegung seines Prozesses nach Unter⸗Canada, aber die Regierung wollte sich zu keinen Zusicherungen verstehen. Auch lehnte sie das Gesuch ab, in der Beförderung von Zeugen für die Verthei⸗ digung nach Regina Beistand zu leisten.
Frankreich. Paris, 23. Juni. (Fr. Corr.) Zu dem Friedensvertrage mit China schreibt die „Répu⸗ blique francaise“: „Dieser Vertrag, dem man augen⸗ blicklich nur eine zerstreute Aufmerksamkeit schenkt, ist eine große Seite in der Geschichte Frankreichs. Hr. de Freycinet hatte die Ehre, seine Unterschrift darunter zu setzen, und wir müssen anerkennen, daß die Unterhandlungen unter seiner Leitung sehr geschickt geführt wurden. Allein es wäre ungerecht, zu vergessen, daß die Präliminarien zu einer Zeit unterzeichnet wurden, da Hr. Jules Ferry noch keinen Nachfolger hatte, und daß es vor Allem seine Ausdauer und seine Energie waren, welche die Lösung der Tongkingfrage zur Ehre und zum Nutzen Frankreichs ermöglichten. Daß er Fehler be⸗ gangen hat, ist wohl möglich, ja sogar sicher, denn das war unvermeidlich. Wer wird sich deren noch in zehn Jahren er⸗ innern? Hr. Ferry hat der Republik den weltlichen Volks⸗ unterricht gegeben und ihr Tunis und Tongking erobert. Im Grunde ist dies immerhin etwas.“
Der „Temps“ schließt seinen Artikel mit folgenden Worten: „Der Friedensvertrag in seinem Ganzen bestätigt und sichert die Erfolge des Feldzuges; er giebt uns eine herr⸗ liche Kolonie, aus der uns nur noch übrig bleibt, den ge⸗ hörigen Nutzen zu ziehen. Allein in dieser Hinsicht vermag die Regierung nichts und muß die Privat⸗Initiative Alles thun. Hoffen wir, daß sie dies vermögen wird.“
Nachdem die Familie des Admirals Courbet den Wunsch ausgesprochen hat, daß die sterbliche Hülle desselben in der Familiengruft zu Abbeville beigesetzt werde, hat der Ministerrath heute beschlossen, daß die Leiche des Admirals Courbet zuvor nach Paris gebracht werden, und hier auf Staatskosten eine offizielle Todtenfeier stattfinden soll. Die Ceremonie wird im Hotel der Invaliden vor sich gehen, mit all den Ehren, wie sie einem en chef kommandirenden Vize⸗ Admiral, der während der Ausübung seines Kommandos ge⸗ storben ist, zustehen.
— 24. Juni. (W. T. B.) In einer heute Vormittag stattgehabten Versammlung der der Partei der ge⸗ mäßigten Republikaner angehörenden Mitglieder des Senats und der Deputirtenkammer wurde ein Bureau unter dem Vorsitz Magnins gewählt. Dasselbe soll ein Ein⸗ vernehmen aller Republikaner mit Bezug auf die Wahlen herstellen. Die Versammlung wurde schließlich, ohne daß ein Beschluß gefaßt wurde, auf Freitag vertagt.
— 25. Juni. (W. T. B.) Anläßlich der gestrigen, oben gemeldeten, Versammlung der gemäßigten Republikaner erklären „Voltaire“ und „République Francçaise“, daß die republikanische Partei gespalten sei, und meinen, daß jedes Programm oder Manifest unnütz wäre; man müsse einfach nach einer Befestigung der Republik trachten.
Spanien. Madrid, 24. Juni. (W. T. B.) Die Minister Canovas del Castillo und Romero sind heute nach Murcia abgereist.
— 24. Juni, Abends. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer setzte der Minister Romero die Ereignisse vom 20. d. M. auseinander. Als die Opposition über das Verhalten Romera's debattiren wollte, erklärte der Minister: er werde einer Debatte nach seiner Rückkehr aus Murcia, wohin er mit dem Minister Canovas del Castillo zur Besichtigung der von der Cholera infizirten Ortschaften gehe, gern entgegensehen.
.
Italien. Rom, 24. Juni. (W. T. B.) In der heu⸗ tigen Sitzung der Deputirtenkammer theilte Hr. Depretis mit, daß ihn der König mit der Bildung eines neuen Kabinets betraut und er den Auftrag angenommen habe. — Die Kammer hat heute das Budget der öffent⸗ lichen Arbeiten und das Einnahmebudget genehmigt. Die Opposition nahm an der Abstimmung Theil.
Rumänien. Bukarest, 24. Juni. (W. T. B.) Der französische Gesandte Ordega hierselbst erneuerte den Protest seiner Regierung gegen die Weigerung der rumänischen Regierung, das seit mehreren Jahren Frankreich gegenüber bestehende Handelsregime fortzu⸗ setzen.
Afrika. Egypten. Alexandria, 23. Juni. (W. T. B.) Ein Telegramm des „Reuterschen Bureaus“ meldet: Drei der aus Ober⸗Egypten zurückkehrenden englischen Regimenter sollen, wie verlautet, provisorisch hier ver⸗
— (Allg. Corr.) Ein bei Lloyds eingegangenes Te⸗ legramm aus Suez meldet, daß die Schiffahrt im Suezkanal am 22. d., 6 Uhr Morgens, wiederher⸗ gestellt wurde. Sieben Postdampfer sind bei dem gesunkenen Baggerschiffe vorübergefahren. 8g
“ Zeitungsstimmen.
Die „Germania“ sagt in ihrer Wochenrundschau:
.. Schon die lebhafte Erörterung, welche sich an den Innungs⸗ tag in zahllosen Leitartikeln knüpfte, und auch die viel umfassendere Berichterstattung, im Vergleich zu früheren Jahren, zu welcher sich auch solche Blätter vielfach verstanden, die früher Hand⸗ werkerversammlungen „zünftlerischer- Art zu ignoriren oder mit wenigen, oft nur spottenden Worten abzumachen pflegten — alles Dieses beweist, welche Fortschritte in den letzten Jahren die Handwerkerbewegung gemacht hat. Wir sagen „Handwerker⸗ bewegung“ im Allgemeinen, und nicht Innungsbewegung, ‚zünftlerische“ Bewegung u. dgl. Denn die Thatsache ist besonders charakteristisch, daß so weit eine Handwerkerbewegung besteht, diese auf dem Boden der Innungen erwächst, bezw. auf weitere Ausbildung der Innungen hinausgeht. Eine manchesterliche Handwerkerbewegung, eine Hand⸗ werkerbewegung zu Gunsten der Erhaltung oder noch weiteren Aus⸗ dehnung der „Gewerbefreiheit“ und der „Unordnung“, der „Anarchie“ des Gewerbes besteht nicht. Das müssen auch die manchesterlichen Blätter zugestehen. Wie oft haben sie in den letzten Jahren zu „freien“ Handwerkerversammlungen, zu Versammlungen zum Schutze der „Gewerbefreiheit“ u. dgl. aufgefordert! Wie oft mit grellen Farben geschildert, die Innungsbewegung schade Niemandem mehr, als dem Handwerkerstande selbst, es möchten also die Handwerker besserer Einsicht sich aufmachen und sich ebenfalls organisiren und Versammlungen halten und für die gefährdete „Gewerbefreiheit“ eintreten. Wie oft haben sie diese ihre Aufforderung durch Schmeichelei nach der einen und durch Schimpfen nach der anderen Seite schmackhaft und wirk⸗ sam zu machen gesucht, indem sie sagten, die „Zünftler“ seien „faules Volk“, welches sich blos auf die Gesetzgebung verlasse, aber kein Selbstbewußtsein habe, nicht tüchtig und nicht fleißig sei, während die Handwerker der „Gewerbefreiheit“ die Intelligenz und das höhere Streben repräsentirten. Aber wunderbar, diese Handwerker der Ge⸗ werbefreiheit melden sich nicht, organisiren sich Aö“
Was innerhalb der Handwerkerbewegung steht, das sind fast aus⸗ nahmslos Handwerker im wahren Sinne des Wortes. Und wer sich diese Männer, oft mit sonnverbrannten Gesichtern und schwieligen Händen oder gebeugt von der sitzenden Lebensweise, im täglichen Leben und auf dem Innungstage bei ihren Verhandlungen angesehen und sich auch privatim mit ihnen unterhalten hat, der wird wissen, was es mit der Behauptung auf sich hat, in den Kreisen der „Zünftler“ fehle es an Intelligenz, Fleiß, Energie und Strebsamkeit.
Inhalt: rifs für örderung
Amtsblatt des Reichs⸗Postamts. Nr. 26. G
Ta f
Verfügungen: vom 20. Juni 1885. Aenderung des Packete nach den Vereinigten Staaten von Amerika bei der Be über Bremen oder Hamburg.
1 v“
Statistische Nachrichten. Statistik des
zsterreichischen Tabackmonopols im Jahre 1883. — Nach der „Statistischen Monatsschrift“, heraus⸗ gegeben von der K. K. statistischen Centralkommission (April 1885), bestehen gegenwärtig in den im Reichsrath vertretenen Königreichen und Ländern 28 Tabackfabriken, von denen 22 Motoren, 4 durch Wasserkraft, 16 durch Dampf und 2 durch Gas betriebene, besitzen. Von diesen Motoren werden 699 Arbeitsmaschinen getrieben; daneben giebt es noch 3719 kleinere Arbeitsmaschinen und Betriebseinrich⸗ tungen, welche durch Händearbeit bedient werden. Zur Bewältigung der Arbeiten, zur Beaufsichtigung der Arbeiter und zur Verwaltung dieser Fabriken waren im Jahre 1883 an Verwaltungs⸗ und Ar⸗ beitspersonal 320 Beamte, 59 Diener, 347 Aufseher und Werk⸗ führer und 28 878 Arbeiter, zusammen 29 604 Personen beschäftigt. Unter den Arbeitern befanden sich 25 888 Personen weiblichen Ge⸗ schlechts und 202 Kinder unter 14 Jahren. Die Ausgaben für das Verwaltungspersonal beliefen sich im Jahre 1883 auf 425 230 Fl., für die Diener auf 26 608 Fl. und für die Fabrikation und Arbeits⸗ löhne auf 5 766 294 Fl. An Rohstoffen und fremden Fabrikaten wurden eingekauft 292 985 Meter⸗Centner inländische Blätter für 6 427 989 Fl. 98 168 8 ausländische Blätter und Fabrikate für 9 797 509 „ 76 8 Contrebande⸗Taback für 2 064 zus. 391 229 Meter⸗Centner für 16 227 562 Fl. Von dieser Summe wurden 87 770 Meter⸗Centner ausländische und 231 417 Meter⸗Centner inländische Blätter im Berichtsjahre verarbeitet, und daraus hergestellt 22 025 Meter⸗Centner Schnupf⸗ taback, 219 460 Meter⸗Centner Rauchtabak, 16 535 Meter⸗Centner Gespinnste, 60 674 Meter⸗Centner Cigarren = 1 247 285 325 Stück, 2688 Meter⸗Centner Cigaretten = 215 989 220 Stück, zusammen 321 382 Meter⸗Centner Fabrikate. Schnupftaback wird nur noch in sechs Fabriken und von diesen seit 1880 in ziemlich gleichen Mengen erzeugt, während sich 27 Fabriken mit der Erzeugung von Rauchtaback und 26 mit der Fabrikation von Gespinnsten befassen. Auch von Rauchtaback und Gespinnsten blieb die erzeugte Menge in den letzten vier Jahren ziemlich gleich groß; dagegen nimmt die Fabrikation von Cigarren von Jahr zu Jahr sehr bedeutend zu, und noch mehr jene der Cigaretten. Obgleich drei Fabriken sich mit der Erzeugung der letzteren gar nicht befassen, stieg die Menge derselben doch im Laufe der letzten fünf Jahre auf mehr als das dreifache. Der Konsum ergiebt sich aus folgender Uebersicht über den Verkauf von Tabackfabrikaten im Jahre 1883. Derselbe belief sich bei Schnupftaback auf 2 140 003 kg im Werthe von 3 847 889 Fl. Rauchtaback „ 23 653 606 „ . . „ 114693 G Cigarren und Cigaretten auf 1 391 359 904 Stück⸗ 9 b1“ Der Gesammtverkauf des Jahres an Tabackfabrikaten bezifferte sich auf 318 084,5 Meter⸗Centner im Werthe von 68 999 602 Fl., auf den Kopf der Bevölkerung entfielen hiervon durchschnittlich 0,09 kg Schnupftaback, 1,05 kg Rauchtaback und 61,89 Stück Eigarren und Cigaretten im Werthe von 3,07 Fl.
inanziellen Ergebnisse sind, trotzdem Jahre 1883 erheblich zurückgegangen ist, sowohl im Berichtsjahre als seit einer Reihe von Jabren recht befriedigend. Die Gesammt⸗ einnahmen beliefen sich 1883 auf 70 979 635, die Gesammt⸗ ausgaben auf 25 034 350 Fl., so daß ein Ueberschuß von 45 945 285 12 verblieb. Der Reinertrag war in Folge der Zu⸗ nahme der Aktiva um 1 597 458 Fl. noch um diese Summe höher und betrug 47 542 743 Fl. gegen 44 895 018 in 1882, 43 382 286 in 1881, 41 485 634 in 1880 und 36 328 566 Fl. im Durchschnitt der Jahre 1875 — 79. Vergleicht man das Jahresergebniß mit der Ge⸗ sammtbevölkerung, so wurde freiwillig dem Staate für den Kopf der Bevölkerung eine Steuer geleistet im Jahre 1880 von 1 Fl. 89 Kr, im Jahre 1881 von 1 Fl. 95 Kr., im Jahre 1882 von 2 Fl. 1 K und Im Jahre 1883 eine solche von 2 Fl. 16 Kr.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Jahresbericht über die Veränderungen und Fort⸗ schritte im Militärwesen. XI. Jahrgang 1884. Heraus⸗ gegeben von H. von Löbell, Obrist z. D. — Mittler u. Sohn, Kgl. Hofbuchhandlung, Berlin 1885. — Das nunmehr bereits im 11. Jahr⸗ gange vorliegende Werk, das sich weit über den Kreis des engeren Vaterlandes hinaus Geltung und Ansehen in der militärischen Welt verschafft bat, und zu einem der werthvollsten Beiträge der periodischen Militärliteratur geworden ist, behauptet auch mit seiner dies jährigen Ausgabe den hervorragenden Platz, den es sich auf dem Büchermarkt der Welt zu erringen gewußt. — In mehrere fremde Sprachen über⸗ tragen und ganz besonders in England und sogar in den holländischen Besitzungen in Ostindien in die Offiziercorps eingebürgert, haben die „Jahresberichte“ auch von Seiten der Kritik der außerdeutschen Mi⸗ litärjournale ungetheilte Anerkennuns gefunden und sind andauernd der Gegenstand reger Aufmerksamkeit und eingehender Beachtung. Sie verdanken dies ebensowohl der Reichhaltigkeit und Zuverlässigken des gebotenen Stoffes wie der lichtvollen und übersichtlichen Gruppi⸗ rung desselben. Ein besonderer Vorzug an ihnen ist die sorgfältige Berücksichtiaung der aktuellen Vorgänge auf militärischem Gebiet, zu⸗ mal das nähere Eingehen auf die Zeit⸗ und Streitfragen, welche die Gegenwart beschäftigen.
Außer zahlreichen Informationen über das Heerwesen, die organisatorische Entwickelung und die Taktik der großen Armeen, welche die „Jahresberichte“ berühren und durch welche sie den Leser in fortlaufender Kenntniß von den mili⸗ tärischen Machtverhältnissen anderer großer Staaten halten, ziehen sie auch das weite Gebiet der materiellen Streitmittel, welche die Taktik und die Technik dem Kriege dienstbar gemacht hat, in den Bereich ihrer Darstellung. Ebenso wird den kriegsgeschichtlichen Vor⸗ gängen jedes abgelaufenen Jahres ein sorgfältiger Rückblick gewidmet, eine kurze Revue über die kriegswissenschaftliche Literatur innerhalb des genannten Zeitraumes gehalten, und daran zum Schluß ein die bemerkenswerthen militärischen Begebenheiten des Jahres kurz resu⸗ mirender Geschichtskalender nebst den Nekrologen der hervorragendsten aus dem Leben geschiedenen Militärs angereiht.
Dieser allgemeinen Grundordnung entsprechend giebt der erste, speziell dem Heerwesen gewidmete Theil des soeben erschienenen Bandes die wesentlichsten Neuerungen, von denen alle größeren eure⸗ päischen Armeen im Jahre 1884 berührt worden sind.
Von außereuropäischen Staaten ist der Wehrmacht Brasiliens, Chiles, Chinas, Egyptens, Japans und Persiens gedacht.
Der zweite Theil des Werkes beschäftigt sich mit der Kampfes⸗ weise und den Streitmitteln der einzelnen Waffen, ferner mit Festungskriege, dem Befestigungswesen und der Luftschiffahrt deren Anwendung zu militärischen Zwecken.
Der letzte Abschnitt enthält die Beiträge zur militärischen G schiche des Jahres 1884 und schildert in kurzen Exposés: die Kämpfe im östlichen Sudan, die französische Expedition nach Madagaskar, die Verhältnisse in Senegambien und den Krieg der Franzosen in Tongking gegen China.
Eine ganz ungewöhnlich lange Reihe von Nekrologen, sechs und siebzig an der Zahl, schließt den Band ab, der, wie seine Vorgänger, nach Inhalt wie nach Form das Gepräge innerer Gleichartigkeit und auf die Erweiterung des geistigen Gesichtskreises der Leser gerichteter gediegener Vielseitigkeit trägt.
— Anleitung zur Bearbeitung der Vormundschafts⸗, Nachlaß⸗ und Testamentssachen mit den einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen und Anhang, enthaltend Formulare zu gerichtlichen Taxen, von L. Kurtz, Königl. Amtsrichter. Breslau, Verlag von W. Köbner. 1885. — Das vor⸗ liegende, gut ausgestattete Buch setzt den jüngeren Juristen in den Stand, sich in möglichst kurzer Zeit über die vorgedachten Rechts⸗ materien zu informiren und durch die zahlreichen Formulare für dieses Dezernat eine gute Grundlage zu zewinnen. Die Schrift dürfte aber auch den älteren Richtern willkommen sein, da sie die zerstreut liegen⸗ den gesetzlichen Bestimmungen handlich zusammenstellt und zeitrauben⸗ Wir können daher das
des und unbequemes Nachschlagen erspart. recht brauchbare Buch bestens empfehlen. — Von Teschs „Prüfungskatechismus für Eisenbahn⸗ Bureaubeamte“, welcher im Verlage von Franz Siemenroth hier⸗ felbst erscheint, ist vor Kurzem die 8./9. (Schluß⸗) Lieferung versandt worden. Dieselbe enthält von der 6. Abtheilung (Personen“⸗, Gepäck⸗ und Güterangelegenheiten) die betr. Vorschriften, Instruktionen, Ta⸗ rife und Reglements (von Nr. 5 — 17), die ganze 7. Abtheilung (Wagenangelegenheiten) mit seinen 6 betr. Reglements, Regulativen, Vorschriften und Instruktionen, und die ganze Abtheilung 8 (Verhältniß der Eisenbahnen zur Post⸗, Telegraphie⸗, Militär⸗, Steuer⸗ und Zoll⸗ verwaltung) mit seinen 11 verschiedenen bezügl. Bestimmungen, Reglements, Verordnungen, Gesetzen u. s. w, unter denen sich u. A. das Eisenbahn⸗Postgesetz und Auszüge aus dem Gesetz über die Kriegs⸗ leistungen und aus dem Vereins⸗Zollgesetz besinden. Ein Anhang zu 8. Abtheilung bietet eine Eisenbahngeographie. — Mit der vorliegenden Lieferung schließt Teschs recht brauchbarer und nützlicher Prüfungs⸗ katechismus, der dem jungen Bureaubeamten ein willkommenes Hül mittel bei der Vorbereitung zu den Prüfungen bieten dürfte un außerdem auch sehr gut als Nachschlagebuch benutzt werden kann. — Von dem Werkchen „Berlin“, von Paul Lindenberg liegen als Nr. 1919 und 2004 der „Universalbibliothek“ (Leipzig, Philipr Reclam jun.) zwei neue Bändchen (zu⸗ je 20 ₰) vor: „Die Umgebung Berlins' (zweite vermehrte Auflage) und „Stimmungsbilder“. In dem ersten führt uns der Verfasser rund um Berlin durch dessen Umgebung, Königs⸗Wusterhausen einbegriffen, auf alle landschaftlich, bistorisch oder sozial beachtenswerthe Punkte hinweisend. Das kleine Werkchen umfaßt nur 87 Seiten 12 d, aber nichts Interessantes ist in demselben übersehen worden, und alle die zahlreichen geschichtlichen Notizen und anderweitigen Daten sind so geschickt in die Erzählungen und die Schilderungen verwebt, daß das kleine Buch sich durchweg angenehm liest. b— In den „Berliner Stimmungsbildern“ erweist sich der Verfasser wieder als feiner Beobachter der Berliner sozialen Verhältnisse, der das Talent besitzt, seine Wahrnehmungen in der ansprechendsten Form, zum Theil in trefflichen Erzählungen wiederzugeben. Obwohl er uns, z. B. in dem Asyl für Obdachlose, in der Modellbörse u. a. auch die Nachtseiten des hauptstädtischen Lebens kennen lehrt, malt er doch nicht grau in grau, sondern hält immer Maß und zeigt neben dem Schatten gleich auch wieder das Licht. Die Bilder sind auch in dem richtigen, echt berlinischen Ton gehalten, aus dem immer Ge⸗ müth, Humor und Patriotismus herausklingen, wodurch Inhalt und Form sich zu einem ansprechenden Ganzen vereinigen. 88 — Funde von Römermünzen in Westfalen und Ober“ schlesien. Replik auf zwei Schriften des Herrn Prof. Dr. T Mommsen, betitelt: „Die Oertlichkeit der Varuss
chlacht“, von Dr. Hermann Veltman.
18 8 8
2 d
Osnabrück. Verlag und Drue von J. G. Kisling. 1885. — Prof. Momnsen hatte bekanntlich, ge⸗ stützt auf die reichen Funde von Römermünzen, welche seit Jahrhurn⸗ derken im Osnabrücker Lande auf dem Grund und Boden des Gutes Barenau und in dessen näherer und weiterer Umgebung gemacht worden sind, und zwar hauptsächlich auf eine auf Gut Bareneu be⸗
Erxport im
ündliche Münzsammlung, in 2 Schriften über di ichkeit der Varusschlacht die letztere in jene Gegend 4-ö— -— gegen in seiner Enitgegnung (Osnabrück 1885), über die wir bereits früher berichtet, jene als „thatsächlich erwiesen“ aufgestellte Hypothese Mommsens erfolgreich bekämpft. In der jetzt vorliegenden Replik“ geht
1. Veltman nun noch einen Schritt weiter. Diese „Replik“ ist näm⸗ lich nicht blos negirender Art, wie die „Entgegnung“ sondern bemüht sich an Stelle der doch wohl unhaltbaren Hypothese Mommsens eine in etwas plausibele Erklärung des wunderbaren, sehr zahlreichen Vor⸗ kommens von Römermünzen in Westfalen und Oberschlesien dicht unter der Erdoberfläche zu geben. Nachdem er nämlich die Nachrichten über die an Anzahl weit reicheren Funde von Römermünzen an mehreren Orten Oberschlesiens, über welche mehrere Schriften ein⸗ gehend berichtet, auszuasweise mitgetheilt, stellt er seinerseits, um das seltsame, massenhafte Vorkommen von Römermünzen in Schlesien und Westfalen zu erklären, die Vermuthung auf, jene Münzen wären durch Krieg und Handel in diese Länder gekommen, durch Krieg in Form von Sold und Beute, durch regen Handelsverkehr im Wege
von Kauf und Verkauf; doch wären diese Massen von Römermünzen
in Schlesien und Westfalen nicht zufällig unter die Erde gerathen sondern mit Absicht in den Erdboden gelegt, vielleicht den Todten als Viatikum mit ins Grab gegeben worden. — Schließlich sei noch be⸗
„
merkt, daß ꝛc. Veltman der Ansicht ist, die Frage, wo die Varus⸗
schlacht geschlagen worden, deren Beantwortung bekanntlich bereits eine Menge von Schriften vergeblich versucht, könne weder an der Hand
—
der vorhandenen Quellenschriften, noch durch Funde von Waffen und
Münzen, noch durch Nachweisung von Römerlagern und Kastellen
semals endgiltig gelöst werden. — Veltman's inhaltsreiche „Replik“
erschien übrigens zuerst unter dem Titel: „Zwei Schriften des Herrn Prof. Dr. Th. Momnsen, betitelt: „Ueber die Oertlichkeit de. schlacht“, im Lichte der Kritik“, in Nr. 4135, 4137, 4141, 4143 und
4147 der „Osnabrücker Zeitung“ vom 30. Mai bis 13. Juni 1885.
— Frankreich in Wort und Bild. Seine Geschichte,
Geographie, Verwaltung, Handel, Industrie, Produktien, geschildert
von Friedrich von Hellwald. Mit 455 Illustrationen. In ca. 50 Heften zu je 75 ₰. Leipzig, Schmidt und Günther. 16.—18. Heft.
— Diese Hefte bringen die Geschichte und dann die Schilderung von
Lothringen mit seinen interessanten Städten Nancy, Verdun, Bar⸗le⸗ Duc, Toul, Pont⸗à⸗Mousson ꝛc. Sodann beginnt die Schilderung von Ost⸗Frankreich mit Belfort. Das Heft ist reich an Erinnerungen aus dem Kriege 1870 — 71 und dadurch besonders interessant, daß der Verfasser diese Gelegenheit benutzt, um ein Bild der französischen Heeresmacht zu geben. —
— Der 22. Band von Engelhorns Allgemeiner Roman⸗ bibliothek (Stuttgart, J. Engelhorn, 158 S 50 ₰), bringt die letzte Dichtung des verstorbenen englischen Romanschriftstellers Hugh Conway (F. A. Fargus): „Dunkle Tage.“ Die Leser der Bib⸗ liothek haben Conway'’s, durch eine rege, zum Mystizismus hinneigende Phantasie belebtes, Erzählertalent bereits in dem Roman „Turch Nacht zum Licht“ kennen gelernt und werden auch diese neuẽ Gabe des Verfassers, eine spannende Kriminalgeschichte, willkommen heißen.
— Kirchhoff u. Wigand in Leipzig baben über ihr anti⸗ guarisches Bücherlager Katalog 738 (Theologie, Kirchenrecht) versandt. Derselbe enthält ein Verzeichniß von 4874 theologischen Schriften unter folgenden 13 Rubriken: I. Literärgeschichte der Theologie und Encyklopädie; II. Religionsbewußtsein, Religions⸗ philosophie, Mystik, Pietismus; III. die nichtchristlichen Religions⸗ fysteme, u A. Judaismus; IV. Christologie, epangelische Geschichte die Apostelkirche; V. Leben, Lehre und Schriften der Theologen: VI. biblische Schöpfungs⸗ und alttestamentliche Geschichte, kirchliche Archäologie; VII. Grammatik der biblischen Idiome; VIII. biblische Exegese und Kritik; IX. systematische Theologie; X. Kirchengeschichte; XI. Kirchenrecht; XII. praktische Theologie; XIII. Predigten und
Ascese.
— Stoll & Bader in Freiburg in Baden haben über ihr antiquarisches Bücherlager Katalog 50 (Ausländische Sprache und Literatur) veröffentlicht. Derselbe enthält ein Verzeichniß von 1729 Schriften sehr verschiedenen Inhalts aus der französischen, englischen, italienischen, spanischen und slawischen (czechischen, polni⸗ schen, russischen) Literatur, sowie aus der Literatur verschiedener europäischen (dänischen, holländischen, ungarischen, neugriechischen, armenischen), asiatischen und afrikanischen (arabischen, neupersischen, Sanskrit u. s. w.) Sprachen. Unter den aufgeführten Werken be⸗ finden sich viele interessante und werthvolle.
— Die in Leipzig und Berlin den 27. d. M. erscheinende Nr. 2191
r „Illustrirten Zeitung“ enthält folgende Abbildungen:
onnwend⸗Feuerradspiel in Kärnten. Nach einer Skizze von F. Schlegel. — General⸗Feldmarschall Karl Rochus Edwin Freiherr von Manteuffel, † am 17. Juni. — Von der ungarischen Landes⸗ ausstellung in Budapest. 2 Abbildungen. Originalzeichnungen von W. Gause. 1) Rumänien aus dem hunyader Komitat im Pavillon für Hausindustrie. 2) Slowakisches Zimmer aus dem saroser Ko⸗ mitat (Spitzenklöppeln) — Marquis von Salisburv, der neue eng⸗ lische Minister⸗Präsident. — Die Ueberführung der Leiche des Prinzen Friedrich Carl von Klein⸗Glienike nach Potsdam am Abend des 17. Juni. Originalzeichnung von C. Koch. — Die Aufbahrung der Leiche des Prinzen Friedrich Carl in der Garnisonkirche zu Potsdam. Original⸗ zeichnung von Jean Lulrès. — Wilhelm Camphausen, † am 18. Juni. — Das Heim des Berliner Ruderklubs: Abbringen eines Rennbootes. Originalzeichnung von Wilhelm Geißler. — Von der Internationalen Ausstellung in Antwerpen: Die Ausstellung der Glockengießereien u. a. Nach einer Skizze unseres Spezialzeichners L. von Elliot. — Robert Franz. Zum 70. Geburtstag. — Besitzergreifung in Afrika. Gemälde don Franz Lefler. Nach einer Photographie aus Oskar Kramers Kunstverlag in Wien. — Das Kleinod der Meistersinger Nördlingens. — Polytechnische Mittheilungen: Apparat zur Rettung von Scheintodtbegrabenen. Reisenecessaire. 2 Figuren. Schlitten⸗ oder Schaukellokomotive. — Moden: Brauttoilette. Blaßrothes Voilekleid für eine Brautjungfer.
Gewerbe und Handel.
Das neueste (7.) Heft (23. Jahrgangs 1885) der „Gewerbe⸗ halle“ (Organ für den Fortschritt in allen Zweigen der Kunst⸗ industrie, unter Mitwirkung bewährter Fachmänner redigirt von Ludwig Eisenlohr und Karl Weigle, Architekten in Stuttgart; Verlag von J. Engelhorn ebendaselbst) bringt ein weiteres Blatt mit Aufnahmen der prächtigen Stuccaturen aus den Badezimmern des Fuggerhauses in Augsburg. Die drei Zeichnungen dieses Blatts (ebenfalls von Prof. Friedrich Thiersch in München aufgenommen) zeigen die reizvolle und sinnige Schönheit aller architektonischen Details dieser Räume in dem originell maskirten Abschluß der Stich⸗ kappen, dem neckisch gestalteten Schlußstein der Lünetten, aus welchem ein in die Konsolvolute wie in eine Stockfessel eingeschlossener bockbeiniger Satyr auf die Badenden hinab⸗ grinst, und der reichen Gewölbeentwickelung des kleineren Zimmers mit figürlicher Ausschmückung von Tritonen und Nymphen, Fisch⸗Guirlanden, Blumenkörben, muschelbekrönten Masken ꝛc. — Die ältere Kunst hat in diesem Heft auch sonst den Vorrang. Der bekannte Zeichner, Architekt Otto Häberle (Kustos am Baverischen Gewerbe⸗Museum in Nürnberg), führt uns einen Abschnitt von der barocken, fast schon in das Rococo spielenden ornamentalen Holz⸗ vertäfelung aus der Sacristia vecchis in der berühmten Karthause bei Pavia vor Augen. Demselben Zeichner verdankt das Heft ferner die Auf⸗ nahme des reichverzierten Griffs von einem alten Tscherkessensäbel (aus dem Bavyerischen Gewerbe⸗Museum). Eine prachtvolle alte Schmiedearbeit endlich, von geläutertstem Kunstgeschmack, stellt das auf einer anderen Tafel mitgetheilte Grabkreuz von dem alten Friedhof zu Freiburg in Baden (aufgenommen von dem Architekten Fritz Keck in Straßburg i. E) dar. — Das moderne deutsche Kunstgewerbe ist zunächst ver⸗ treten durch ein in üppig prunkendem Renaissancestyl gehaltenes Buffet aus gebeiztem Eichenholz mit farbigen Intarsiafüllungen, ent⸗ worfen von Professor C. Schick in Karlsruhe, ausgeführt von Ziegler und Weber daselbst. Die französische Kunstindustrie der Neuzeit re⸗ präsentirt die Einbanddecke eines Manuskript⸗Eremplars der Bulle der unbefleckten Empfängniß für den Vatikan, entworfen und aus⸗
geführt von Christofle u. Cie. in Paris. der Vorderseite das reich ausgestattete Wappen der Stadt Paris) der Einbanddecke erscheint für den religiösen Inhalt fast zu weltlich und elegant. — Die Farbendrucktafel des Hefts reproduzirt eine schöne Damaskus⸗ Fliese aus dem 16. bis 17. Jahrhundert aus dem Hamburgischen Museum für Kunst und Gewerbe, aufgenommen von Dr. E. Glinzer, Gewerbeschullehrer daselbst. Der von demselben beigefügten Erläu⸗ terung entnehmen wir, daß alle die tafelförmigen Favencen, welche in den westasiätischen Ländern hergestellt worden sind, also außer den persischen auch die arabischen, syrischen, kleinasiatischen, egyytischen Arbeiten verwandter Technik unter dem Namen „persische Fliesen“ zusammengefaßt werden. Im Allgemeinen lassen sich nach der Herstellungsart der Formen und Farben drei Gruppen unterscheiden: Die Fliesen mit metallischem, bisweilen opalisirendem Glanz dürften als älteste etwa der Zeit des 12. bis 15. Jahrhunderts zuzuweisen sein. Dann folgen die bekannteren, durch den edlen Naturalismus ihrer Formen und meistens durch ihr leuchtendes Roth ausgezeich⸗ neten Fliesen aus der Zeit vom 15. bis zum Anfang des 18. Jahr⸗ hunderts, welche besonders schön in Kairo verfertigt zu sein scheinen. Aus dem 17. Jahrhundert und späterer Zeit, und zwar vorzugsweise aus Svrien, speziell Damaskus, dürften endlich die selteneren, des Roths entbehrenden, dafür aber durch das schöne, auch neueren per⸗ sischen Erzeugnissen eigene Manganviolett charakterisirten Fliesen stammen. Die abgebildete Fliese wird dem 17. Jahrhundert zuzu⸗ weisen sein; sie bietet ein besonders schönes Beispiel für die Kunst⸗ fertigkeit der Orientalen in dieser Technik, sowohl was Form und Farbe des Entwurfs, als was Güte der Herstellung betrifft, während neuere Erzeugnisse oft eine entartete Technik zeigen, in welcher die Farben aus⸗ und ineinandergeflossen sind. Es gewährt ein eigenes Vergnügen, zu verfolgen, wie die beiden eng verbundenen Muster durch eingestreute grüne Blättchen und enzianähnliche Knos⸗ pen ineinandergreifen. Bei aller Symmetrie im Ganzen herrscht im Einzelnen große Mannigfaltigkeit; keine der vier Hauptblumen gleicht der anderen völlig; da ist nichts von der ängstlichen Sorge zu merken, durch Abweichung von der starren Regel anzustoßen, sondern der Künstler folgt dem Vorbilde der Natur, die ja die Einheit in der Mannigfaltigkeit aller Entwickelung ihrer Lebewesen vorschreibt; daher denn auch die Wirkung des Lockeren, Lebendigen, wodurch der Künstler des Orients das Auge stets anzuziehen und zu fesseln ver⸗ steht. Zu solchen Vorzügen der Form gesellt sich dann noch die wunderbare Abstimmung der Farben, die, obwohl in halben Tönen sehr nahe aneinanderliegend und einzeln disharmonirend, ähnlich wie in der Musik, zu harmonischem Zusammenklingen vereinigt sind, allerdings nicht ohne einen Kunstgriff, nämlich dadurch, daß kräftige schwarze Ränder die naheliegenden Töne von einander trennen. 1
Wismar, 24. Juni. (W. T B.) Wollmarkt. Die Zu⸗ fuhr beträgt 3000 Ctr. Käufer waren zahlreich am Platze. Mittags war der Markt fast geräumt. Die Preise stellten sich auf 115
bis 136 ℳ
Amsterdam, 24. Juni. (W. T. B.) Die heute von der niederländischen Handelsgesellschaf abgehaltene Kaffecauktion cräöffnete für Nr. 1 zu 26 ½ à 26 ¾, Nr. 2 26 ¼ à 26 ½, Nr. 3 25 à 25 ½, Nr. 6 26 à 26 ½, Nr. 7 30 ½8, Nr. 9 30 , Nr. 10 31 ¾ à 32, Nr. 20 25 ½ à 25 ¾ Cts.
London, 24. Juni. (W. T. B.) Preise zu Gunsten der Käufer. Verkehrs⸗Anstalten.
Vom 1. Juli ab können im Verkehr zwischen Deutschland und Italien die Abschnitte der Postanweisungen, auf denen bekanntlich bis jetzt nur die Bezeichnung des eingezahlten Betrages, des Absenders und des Datums der Einzahlung zulässig ist, zu schriftlichen Mittheilungen jeder Art benutzt werden.
— Oesterreich⸗Ungarn besitzt an schiff⸗ und flößbaren Wasserstraßen zusammen ca. 9640 km. Hiervon kommen auf
h onau 7683, die Elbe 871, die Weichsel 442, den Dniestr 406,
Küste 130, die Etsch 105 und den Rhein 5 km. Schiffbar sind
km Wasserstraßen und 232 km Kanäle. Diesen 232 km gegen⸗
steht Frankreich mit 3500, England mit 5000, Deutschland mit 2230, Belgien mit 500 und selbst das scheinbar für die Binnenschiff⸗ fahrt so ungünstig gelegene Schweden mit 260 km künstlicher Wasser⸗ raßen.
Veranlaßt durch die außerordentlichen Wasserschäden, unter denen fast saͤmmtliche Kronländer in den letzten fünf Jahren zu leiden hatten, hat auch Oesterreich⸗Ungarn in neuerer Zeit eine Reihe von Verbesserungen eingeleitet, um besonders die Donau für die Schiff⸗ fahrt brauchbarer zu gestalten. So ist die Herstellung einer Wasser⸗ straße zwischen der Donau bei Wien und der Oder bei Oderberg ge⸗ plant, welche nach dem Berichte einer besonderen Kommission vom Jahre 1881 an den Wasserstraßen⸗Ausschuß des Reichsraths eine Länge von 273,4 km und eine Sohlenbreite von 15 m haben soll. Es würden 84 Schleusen von 8 m Breite und 65 m nutzbarer Länge nothwendig sein, um ein Boot von Wien nach Oderberg oder um⸗ gekehrt zu befördern. Die Kosten waren mit ca. 39 Mill. Gulden, d. i. 144 000 Gulden pro Kilometer, veranschlagt, und der voraus⸗ sichtliche Verkehr in allen Artikeln mit 1 800 000 Tonnen⸗Kilometer angenommen, der bei einem Durchschnitts⸗Tarifsatz von 1 Kreuzer (die Eisenbahntarife betragen mehr als das Doppvelte) eine Ver⸗ zinsung des Anlagekapitals von etwa 5 % in Aussicht stellen würde.
Ein zweites, erst im Jahre 1884 im Abgeordnetenhause zur Diskussion gelangtes Projekt betrifft die Verbindung der Donau mit der Moldau und Elbe durch einen Schiffahrtskanal aus der Donau nächst Wien in der Richtung gegen Budweis, sowie die Kanalisirung der Moldau vor der Einmündung des Kanals bei Melnik. Der Be⸗ richt über dieses Projekt sagt, daß die Länge des künstlichen Kanals 222 km und die der kanalisirten Moldau von Budweis bis Melnik 245 km beträgt, daß der Aufstieg vom Donauthale mit 129 und der Abstieg zur Moldau mittelst 56 Schleusen von je drei Metern Fallhöhe zu erfolgen hätte. Sohlen⸗ und Schleusen⸗ breiten sind jenen des Donau ⸗ Oder ⸗Kanals gleich und sollen diese Abmessungen für den Verkehr der Elbkähne und Donauschiffe ausreichen. Nach dem Voranschlage betragen die Kosten pro Kilometer Kanal 236 000 Fl. und pro Kilometer kanalisirte Moldau ca. 60 000 Fl., mithin für den ganzen Donau⸗Elbekanal rund 67 Mill. Fl. Der zu gewärtigende Verkehr ist für den Anfang mit 1,43 Mill. Tonnen⸗Kilometer berechnet worden, woraus sich bei der Tragfähigkeit der Boote von 500 t gleichfalls ein Durchschnittstarif von 1 Kr. pro Tonnen⸗Kilometer ergiebt. Eine Verzinsung des Anlagekapitals von 5 % ist auch hier als sicher anzunehmen.
Die Stellung der Regierung zu diesen Projekten, die beide aus der Initiative des Abgeordnetenhauses hervorgegangen sind, ist noch un⸗ bekannt.
Bremen, 24. Juni. (W. T. B). Der Norddeutschen Lloyd „Werra“ ist New⸗York eingetroffen.
— 5. Juns. T. B.) Der Dampfer des Nord⸗ deutschen Lloyd „Hermann“ ist gestern in Baltimore ein⸗ getroffen.
Hamburg, 24. Juni. (W. T. B.) Der Postdampfer „Thuringia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, heute in Vera Cruz eingetroffen.
— 25. Juni. (W. T. B.) Der Postdampfer „Bohemia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Aktien⸗ gesellschaft hat, von New⸗York kommend, gestern Abend 9 Uhr Lizard passirt.
Pest, 24. Juni. (W. T. B.) Die internationale Kon⸗ ferenz zur Berathung des Winterfahrplans pro 1885/86 wurde heute hier abgehalten. In derselben waren 74 Eisenbahn⸗ verwaltungen vertreten. Der
Wollauktion. Träge.
Dampfer des heute früh 2 Uhr in
von der Generaldirektion der öster⸗ reichischen Staatsbahnen gestellte Antrag, den Einführungstermin des jedesmaligen Winterfahrplans auf den 1. Oktober festzu⸗ setzen, wurde mit 43 gegen 24 Stimmen angenommen. Die nächste Fahrplankonferenz wurde auf den 20. Januar 1886 in Hamburg
anberaumt.
Der reiche Zierrath (auf
Schießen nach 25 Scheiben. platz.
Sanitätswesen und Quarantänewesen. Gibralta Zufolge Gouvernements⸗Verordnung vom 9. Juni 1885 sind alle Provenienzen aus spanischen, östlich von Malaga gelegenen Häfen der Mittelmeerküste einer fünftägigen Quarantäne statt der bisherige dreitägigen unterworfen. Malta.
Durch Erlaß der Lokalregierung vom 18. Mai 1885 ist bestimmt worden, daß vom 18. August d. J. ab nur diejenigen aus einem fremden Hafen kommenden Schiffe, sowohl britische als fremde, zum freien Verkehr zugelassen werden, welche mit einem vom britischen Konsul am Abgangshafen (falls ein derartiger Beamter an letzterem stationirt ist) beglaubigten Gesundheitspasse versehen sind. Aus⸗ genommen hiervon sind die zwischen Sizilien und Malta verkehrenden kleinen Handelsschiffe.
Frankreich.
Vom 15. Juni 1885 ab werden alle, die französische Grenze bei Cerbeére überschreitenden Reisenden aus Spanien einer ärztliche Untersuchung unterworfen.
8 Durch Erlaß des Präsidenten der französischen Republik vom 15. Juni 1885 ist die Einfuhr von Bettzeug, wie Matratzen, Bett⸗ decken u. s. w., aus Spanien nach Frankreich bis auf Weiteres untersagt.
In Folge Verfügung ren General⸗Gouverner †
—
Odessa sind alle aus den spanischen Häfen nach Odessa Schiffe einer Observation und Desinfektion gemäß der vom K lich russischen Minister des Innern unterm 12. September 1884 be⸗ stätigten Instruktion („Reichs⸗Anzeiger“ Nr. 250 vom 23. Oktobe 1884) unterworfen. Diese Instruktion besagt, do isfe mit reinem Gesundheitspasse einer 7 tägigen und solche mit u passe einer 14 tägigen Observation unterliegen. Egypten. b Durch Beschluß des Conseil sanitaire, maritime et quarante- naire d'Egypte vom 10. Juzi 1885 ist die gegen die Ankünfte aus den spanischen Mittelmeerhäfen unterm 9. Mai d. J. verhängte Maßregel (Nr. 120 des „Reichs⸗Anzeigers“ vom 26. Mai 1885) dahin abgeändert worden, daß vom 10. Juni ab gegen die gedachten An⸗ künfte nunmehr sämmtliche Bestimmungen des Cholera⸗Regleme zur Anwendung gelangen. 8
8 —₰
Preußische Klassenlotterie (Ohne Gewähr.) Bei der heute beendigten Ziehung der 3. Klasse 172. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen: 2 Gewinne von 15 000 ℳ auf Nr. 22 236. 55 711. 1 Gewinn von 6000 ℳ auf Nr. 25 616. 1 Gewinn von 3000 ℳ auf Nr. 90 492. 4 Gewinne von 900 ℳ auf Nr. 30 600. 52 675. 74 197 93 559. 8 Gewinne von 300 ℳ auf Nr. 2071. 3874. 19 157. 49 882. 76 773. 86 818. 87 661. Die am estrigen Johannistage begangene Jubelf 50 jährigen Bestehens der St Johannis⸗Kirche Moabit gestaltete sich zu einem Festtage für ganz Moabit. Ein zahlreiche Gemeinde umdrängte schon lange Zeit vor Beginn der Fei as Gotteshaus, das schließlich die Erschienenen kaum zu fassen v mochte. Unter den Ebrengästen befanden sich der General von Pape, d zu den Bewohnern Mvoabits gehört, der Geheime Rath Friedheim, d Stadträthe Dr. Fürstenau und Haack sowie zahlreiche Stadtverordnete und Bezirksvorsteher. Unterhalb der Kanzel hatten die Geistlichen der benachbarten zemeinden Platz genommen. Kurz nach 11 Uhr fuhr, während sämmtliche Kirchenglocken läuteten, Se. Kaiser⸗ liche und Königliche Hoheit der Kronprinz in offenem Wagen vor dem Kirchenportal vor, wo General⸗Superintendent D. Brückner, die Geistlichen der Kirche und Stadtverordneter Gerike als Vorsitzender des Kirchenvorstandes zum Empfange Sr. Kaiserlichen Hoheit versammelt waren. Während die Orgel einsetzte, betrat der Kronprinz, Höchstwelcher die Uniform seiner schlesischen Dragoner trug, das Gotteshaus, verrichtete zunächst vor dem Altar ein stilles Gebet und nahm dann auf dem für Ihn bestimmten Ehrensessel Platz. Nach⸗ dem die Gemeinde den Choral „Allein Gott in der Höhe“ gesungen hatte, hielt Superintendent Quandt die durch Gesang verschönte Ein⸗ gangsliturgie. Der vom Chor vorgetragene 103. Psalm leitete sodann zu der Festpredigt über, die Pfarrer D. Prochnow, der seit 18 Jahren an der Kirche thätige Geistliche, an die Worte des 100. Psalms an⸗ knüpfte. Sodann ergriff General⸗Superintendent Propst D. Brückner das Wort zu einer Ansprache, anknüpfend an das Johanniswort: „Er muß wachsen, ich aber muß abnehmen.“ Nach der Schlußliturgie und dem Segen des Geistlichen beendete der Gesang der Gemeinde: „Was uaser Gott erschaffen hat“ die Feier. Der Kronprinz be⸗ ehrte sodann noch mehrere der Anwesenden mit Ansprachen und verließ hierauf unter dem Jubel der Menge Moabit.
Das Festprogramm für das 9. mitteldeutsche Bunde schießen, welches vom 25. bis mit 30. Juli in Chemnitz⸗Alten⸗ dorf stattfindet, ist nunmehr folgendermaßen entworfen worden: Sonnabend, den 25. Juli. Von Mittag 3 Uhr an: Empfang der eintreffenden Schützen im Gasthaus zur Linde. Nachmittag 6 Uhr: Empfang Sr. Majestät des Königs Albert von Sachsen. Abends 7 Uhr: Schützencommers und Concert im großen Saal der Linde. Abends 10 Uhr: Fackelzug der Chemnitzer Schützen und Serenade der Chemnitzer Gesangvereine vor dem Hotel 16. mischer Kaiser“, dem Absteigequartier Sr. Majestät des Königs. Sonntag, den 26. Juli. Früh 5 ½ Uhr: Reveille von 2 Musik⸗ chören. Bis Vormittag 11 Uhr: Empfang der eintreffenden Schützer auf dem Hauptbahnhof und im Gasthaus zur Linde. Vormittag 10 ½ Uhr: Aufstellung des Festzugs auf dem Neustädter Markt und einigen angrenzenden Straßen. Vormittag 11 Uhr: Abmarsch des Festzuges durch mehrere Straßen der Stadt nach dem Schützenfest⸗ platz in Altendorf. Huldigung des Festzuges vor Sr. Majestät dem König auf dem Hauptmarkt. Nachmittag 4 Uhr: Doppelconcert auf dem Festplatz. Von 4 bis 5 Uhr Besuch des Festplatzes in Altendorf durch Se. Majestät den König. Nachmittag 5 Uhr: Beginn des Konkurrenzschießens. Eine halbe Stunde nach Beendigung des Kon⸗ kurrenzschießens Beginn des Schießens nach den Punktscheiben. Abends 8 Uhr: Generalversammlung des Mitteldeutschen Schützen⸗ bundes im Schützenhaus. Großes Concert auf dem Festplatz. Abends 9 Uhr: Gondelregatta auf dem Schloßteich, welche Se. Ma⸗ jestät der König vom „Schloß Miramar“ aus ansehen wird. Montag, den 27. Juli. Vormittag 7 ½ Uhr bis Abends 7 Uhr: Schießen nach 25 Scheiben. Mittags 1 Uhr 20 Min.: Abreise Sr. Majestät des Königs. Nachmittag 2 Uhr: Festbankett in der Festhalle. Nachmittag 3 Uhr: Concert auf dem Festplatz. Abends 7 Ühr: Concert und Gesangsaufführung der Chemnitzer Gesang⸗ vereine auf dem Festplatz. Abends 9 Uhr: Große Illumination. Dienstag, den 28. Juli. Vormittag 7 ½ Uhr bis Abends 7 Uhr: Schießen nach 25 Scheiben. Abends 7 Uhr: Concert auf dem Fest⸗ platz. Abends 7 ½ Uhr: Festvorstellung im Thaliatheater: Posse „Schützenlis’l“. (Für Inhaber von Festkarten unentgeltlich.) Vor
und nach der Vorstellung gemüthliches Beisammensein bei Concert im Theaterrestaurant (Garten und Saal des „Tivoli“).
Mittwoch, den 29. Juli. Vormittag 7 ½ Uhr bis Abends 7 Uhr: 2 ben. Abends 7 Uhr: Concert auf dem Fest⸗ Abends 8 Uhr: Schützenball.
Donnerstag, den 30. Juli. Vormittags 7 ½ Uhr
bis Abends
7 Uhr: Schießen nach 25 Scheiben, Verkündung der besten Schützen und Vertheilung der ersten Peeise. Festplatz. Abends ½10 Uhr: Großes Feuerwerk.
Abends 7 Uhr: Concert auf dem