meldet: Der Ranguner Korrespondent Fereer. daß zwei Dampfer der Irrawaddy⸗Flotti . L3 dalay abgegangen find. Einer von diesen gewn Aereg⸗ sse 2. Flüchtlinge fortschaffen, der andere, welcher das — 1 überbringt, am 30. d. in Mandalay eintreffen und dor stets zur augenblicklichen Abfahrt bereit — bis zum 5. b- vember Abends warten. Wenn unbehelligt gelassen, wird er alsdann mit oder ohne “ ““ Dieser Dampfer ist etw 10. November in Rangun fällig. 8 .“ Bureau“ wird aus Calcutta 8 22. d. telegraphirt: Die Birmanen errichten Erdwerke g-. treffen andere aktive militärische Vorbe reitungen. 5 n Minhla befindet sich ein Kanonenboot, welches Torpedos versenkt und durch Ketten und auf andere Weise den Fluß versperrt. Kjuy Nung Atwin Woon ist mit dem Befehl über die birmanischen Grenztruppen betraut worden und hat vvon König Thibo den Befehl, die Passage der britischen Erpe⸗ dition unter allen Umständen zu verhindern. Im birmanischen Rath sind langwierige Erörterungen gepflogen worden, bei denen der König enttäuscht herausfand, daß die Friedenspartei in der Majorität war. Kan Woon, der hauptsächlichste Be⸗ fürworter des Friedens, telegraphirte nach dem Conseil an Woon Douk in Paris. 88 be des letzten Aufstandes im nordwestlichen Canada, Louis Riel, hat wenig Hoffnung, mit dem Leben davonzukommen. In der heutigen Sitzung des richter⸗ lichen Ausschusses des Geheimen Raths verkündigte der Lord- kanzler das Urtheil der Appellationsinstanz, indem er erklärte, daß Ihre Lordschaften der Ansicht seien, die Beru⸗ fung habe keine Begründung. Die Verurtheilung wurde daher u“ gi Oktober. (W. T. B.) Der „Times“ zufolge hat die englische Regierung ihre Betheiligung an der demnächst in Konstantinopel wegen der rumelischen Angelegenheit beginnenden Ko nferenz zugesagt. Birmingham, 23. Oktober. (W. T. B.) Der Staatssekretär für Lord Churchill,
Prinzessin, Seiner Gemahlin, vor. — Um 1 Uhr findet zu Ehren der Deputation ein Déjeuner statt.
Württemberg. Stuttgart, 23. Oktober. b Ueber L. Berufung des Landtages hört der „St.⸗A. f. W.“ 5— die Regierung die Fertigstellung des Kommissionsberichts ü 8 das Feldbereinigungsgesetz für die Abgeordnetenkammer ab-⸗ warten zu müssen glaubt. Würde dieser Bericht zeitig genug erstattet, so stände der Berufung des Landtages noch im lau⸗ fenden Jahre nichts im Wege; doch könne dieselbe der Verhältnisse vor Ende November oder Anfang Dezember nicht wohl mehr erfolgen. 8
Baden. Karlsruhe, Oktover. (W. T. B.) Bei den heute stattgehabten Landta gswahlen vwurden * nationalliberale und 5 klerikale Abgeordnete sowie v b kratischer Abgeordneter gewählt; in zwei Wahlbezirken ist das Wahlergebniß noch nicht bestimmt festgestelet. 8
Mecklenburg⸗Schwerin. Schwerin, 23 2 . Wie die „Meckl. Anz.“ melden, sind die Großh F1. 92 . V Herrschaften gestern früh gegen 8 Uhr von vexri⸗ 1- nach Paris abgereist und haben dortselbst im Hotel du Rhin, Place Vendome, Absteigequartier genommen. 8
Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weim ar, 23. “ (Th. C.) Die Großherzogliche Staatsregierung dat, dem Vernehmen nach, beschlossen, den neu gew c hl K8 - tag im Januar n. J. zur Erledigung einiger dring ichen 5 gelegenheiten einzuberufen. Der Staatshaushalts⸗Etat. für die nächste Finanzperiode wird denselben voraussichtlich erst später beschäftigen
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Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 24. (W. T. 4* Im Abgeordnetenhause wurde heute die ; b “ vorlage, betreffend die Hinausschiebung der C instel! 1 n g des Schwurgerichtsverfa hrens bei anarchistischen Umtrieben, nach langer, bis Mitternacht dauernder De batte in namentlicher Abstimmung mit 163 gegen 126 Stimmen an⸗ “ 1 (Presse.) Der Minister-Präsident Tisza wurde heute von dem Kaiser in längerer Audienz “ Im Ministerium des Acußern fand heute eine mehrstündige Sitzung der österreich unga rischen Zol ö statt, in welcher die Instruktionen für die türkischen Vertrags
Lv“ hielt heute Abend in einer Wählerversammlung eine Red 2 in welcher er auch die birmanische Frage besprach und Ferklärte: das Resultat des angedrohten Krieges werde wahr⸗ V scheinlich die Annexion von Birma oder doch wenigstens ein Arrangement sein, das einer solchen sehr ahnlich wäre. Eine feste Politik sei zum Schutz der englischen Interessen unum⸗ gänglich nothwendig. Frankreich. Paris, Oktober.
22. (Fr. Forr.) Die
verhandlungen festgestellt wurden. Dieselben werden nunmehr beiden Regierungen zur endgültigen Genehmigung unterbreitet. “ 88 8 1 84 435 † „ öS Empfange der Delegationen erwiderte der “ 3 1 , 1 MNr3 SHont . „ ;ysiche⸗ auf die Huldigungsansprache der Präsidenten: Die Versiche⸗ rungen treuer Ergebenheit, welche Sie mir soeben ausge⸗ sprochen erfüllen mich mit aufrichtiger Befriedigung; empfangen Sie dafür den Ausdruck meiner vollen Kaiser⸗ lichen Huld. Die Beziehungen der Monarchie zu den auswärtigen Mächten sind die freundschaftlichsten. Der Besuch, mit welchem uns der Kaiser und die Kaiserin von Rußland in Kremsier erfreuten, erschien als ein werth volles Zeichen der Fortdauer jenes engen und vertrauens⸗ vollen Verhältnisses zwischen den Herrschern der drei 8 sekretäre Rousseau und Heérault. Von der Kreirung knesiche 2 d 1“ Jahresfrist anzu⸗ besonderen bT 11“ G war Ma G „ 9 v1 8 8 58 “ 8 * sSro ₰ 5 38 Rede. De N e⸗ .“ “ dem ernsten Bestreben, den ö1“ W 1 Verträge gewährleisteten Rechtszustand als Grund 4 ; Lo1111661“3“*“ lage des Friedens und der EEE 8 V duͤropäischen die sonstigen aus M adagaskar einge gtseneig, J 1114A4“ , allzu günstigen Nachrichten mit. Es entspann sich über 11; .„ —db — „„ 4 b 24114 (— . 1 29 1 8 28 8 3 e. J 8 Diese HVh, ht 6 E14“ Punkt eine Diskussion, doch f “ 5 Sriohones Se 18 — 2 8 1 LIl 8S NPaßazumn — 8 8 ni or 1 es de — “ JE st 1b Regierung gefaßt. Bekanntlich will C“ “ 1u.““ des Erfolges; in diesem Be t deren Signatarmächten Kammer überlassen , zu ö 6 1 de Krieg gege bemüht, im Verein mit den ande e 8- r die Hovas fortgesetzt oder eingestellt werden so v Ordnung wiederherzustellen, deren TCTT hat ihre Vekelhe e 111“ g — er b rer 8 8 — 8 15 8 3 29 16 5b4 Verletzung für die Ruhe und Wohlfahrt der dortigen Völrer Delegirte Pirmez hat an den Berathungen bis jetzt ernste Gefahren heraufbeschwört. Die Achtung vor den Verträgen nicht theilgenommen, hatte aber heute Vormittag zunächst und 8 Aufrechterhaltung E1AX““ I1““ mit den fran‚ aftsc er⸗ und darauf auch mit den ö P 1: gen die Voraussetzungen jenes Vertrauens, das Dereairten eine Pr esprechung. Man ist bestrebt, zunaͤchs Cesghan den Valkanmüen en gegengebeach hot, indem es die V 11“ der Konferenz vertretener. 1..“ selbständigen politischen Staatslebens für ein Mächten herzustellen und hofft, daß Belgien später ber⸗ e füe Die Erhaltung des Friedens und die Wahrung Herzustellen, elbe 1 116 “ IIIele erde. der Interessen der Monarchie wird auch fortan die erste Auf⸗ 8 gabe meiner Regierung bleiben. Die Vorlagen, welche ihnen zur verfassungsmäßigen Behandlung Zugehen, he davon Zeugniß geben, daß auch diesmal der Finanzlage der Monarchie volle Rechnung getragen wurde. Agram, 22. Oktober. (Presse.) w äͤside esti klärt in den heutigen Blättern Präsident Kresties erklärt in den heutigen Bb. Lö11“ nachdem sich die Verhältnisse, die ihn zur Niederlegung seines V Mandats bewogen haben, in Nichts geändert haben, er auf das ihm angebotene Mandat für den kroatischen Landtag nicht reflektire; somit bleibt nur der oppositionelle Kandidat Dr. Derenesin ohne Gegenkaändidaten. 1“ Fetbe ’d. Sbieher. (W. T. B.) Nach hier ein gegangenen Nachrichten feuerte gestern ein Albanef e meh⸗ rere Revolverschüsse auf den Kriegs⸗Minister von Montenegro, Plamenatz, Präsidenten der Grenzreguli⸗ rungs⸗Kommission, ab. Der Kriegs⸗Minister blieb unversehrt. Der Attentäter gestand, daß er einer Verschwörung angehöre, 5 1ö 8 85 “ AA5 ;— obi Ho He. 8 8 2* die sich gegen die Grenzberichtigung gebildet habe 18 11““ g. . . △ 92 9 8 1 1 8 Großbritannien und Irland. London, 22. Oktober. Griechenland. Athen, 23. Oktober (W. T. B.) (Allg. Corr.) Das Expeditionscorps, welches gegen ——† 8 wan der „A gence Havas“ meldet: Gestern e eriren s f tönig Thi en Forderungen Ein Telegra der „Agence 8 eldet: Gester Firma opeeiren soll, alcls Föitig Thziho den Fonperungen Cin. va die hiesigen Gesaͤndten dem Minister des an ihn gerichteten Ultimatums der Püt 19 “ sg L ser icht F iste vwird aus dem Bataillon dee Auswaä⸗ g eine schriftliche iden 8 gierung, nüich Folg 2 B 1l des Liverpooler Re⸗ V theilung übergeben, in welcher sie Griechenland auf der wallisischen Füsiliere, dem 2. Bataillon des Liverpoc Re⸗ 6 iments, dem 2. Bataillon des 11. bengalischen Infanterie⸗ . * S-2 Kegiments, I
Minister traten heute früh unter dem Vorsitz des N Brisson zu einem Kabinetskonseil zusammen. Die sehr V lange Berathung beschäftigte sich hauptsächlich mit den Fragen,
welche bei der Wiederaufnahme der varlamentarischen
Session in der Kammer aufgeworfen werden dürften. Die
Minister haben demnach die Grundzüge einer T eklaration, mit der das Kabinet vor die Kammern zu treten gedenkt, einer ersten Erörterung unterzogen und über die Propositihnen deliberirt, die sie dabei den Kammern vorlegen wollen. Des (Weiteren befaßte man sich mit der Frage der eventuellen Nach⸗ folger derzwei nicht wiedergewählten unddeshalb demissioniren⸗ den Minister Pierre Legrand und Hervé⸗Mangon, sowie der
beiden sich in der gleichen Lage befindenden Unter⸗Staats⸗
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Interessen
2 — 2 bb
V Oktober, Abends. 1 Se Metret ⸗ konferenz beschäftigte sich heute mit dem in der vorher— V gehenden Session der Konferenz ausgearbeiteten Entn urf V zu einer neuen Münzkonven 1b 1” ü s s 6 zurückgestellten Punkte, namentlich aber über den lega⸗ 1I1I1114“ V T11““ “ Entscheidung wurde noch nicht “ getroffen und die Berathung schließlich auf nächsten Montag „Soir“ zufolge hätte der heute Vormittag abgehal⸗ tene Ministerrath über das Vorgehen der u“ von SOrleans und ihrer Agenten bei den Wahlen berathen und die Frage erwogen, ob man die Prinzen, weil sie Prätendenten⸗Akte vorgenommen hätten, ausweisen müsse. Der „Soir“ will wissen: die Entscheidung sei vertagt worden, bis das Ergebniß der administrativen Untersuchung über die Wahlen vorliege; im Prinzip sei man aber darüber einig gewesen, daß in Bezug auf die im Besitz der Eh befindlichen Güter keinerlei Sequestrations⸗ oder Konfiska⸗
fordern, die Folgen von E“ 8 16“ 7. 1 8 - . 8 8 8 9 6 3 einer Batterie der Königlichen Artillerie, zwei welche 11“ 28 111“ 8 8 —₰ 2 88 . 4444 r F oren un in we cher - d 1 — Bor orie erner s einem Bataillon britischer erschweren 1““ . 11XA“ Sepoy⸗Kegimentern aus Madras maochen, falls es weitere Wirren “ e 8 1 4 84 AN. 5 5 9 Tüf 4 8 C Flhen 8 Diese Truppen haben bereits Befehl h g sich 1“ bonstalirt 1 “ daß der “ 8IZZZ3ZI1I1“ corps wir IVI 8 21 a. 3 11“ “ 8 erpe hefahlshaher ernannte V Berliner Vertrag, indem er ein JI Gne hcch X 7 G 8 9 6 d T 3 Befe 5 9 8b 1 e 8 8887 - 2 F ovrIto 31[19 ho . 622 Irrawaddy hinauf 11“ hat sich s persischen Kriege, auf der Balkanhalbinsel her “ hölen schen, enten⸗ 8 2 - Pre 2 9 12 8 —; 4 3583₰ — 2 gjrtio 1 1er Hr 2 Ar - ler* 5 E1“ 8 Sepoy⸗Aufstandes vielfach Fütt geselghne flsat 8 zu 14“ LCC e öI11“ 588. en Feld⸗ lan habe seinerseits den Be⸗ 11“ ;8 % NYiet zes. Er hat auch den Feld habe v . Dor des und ist Inhaber des A1“ sich an der Einnahme rumelische Revolution kompromittire de . zug gegen Abessinien mitgemacht un b Woolwich lief status quo die Lage Griechenlands, welches sich gezwung von Mamgvala bathestgt Iom nsengal 17000 Gewehre und sehe, zur Wahrung der hellenischen Interessen militärische 8 . 86 3101 98 3 † 5 liieo “ 29q 2 4 *½ g 94 1 1 „† jtor je0 gestern der kriegsministerielle Befehl ein, 10 000 Gew. re ge Maßregeln zu ergreifen. Die Botschaft konstatirt weiter die 10 Millionen Patronen zur Ausrüstung des böö. Hingebung, mit welcher die Reservisten zu den Fahnen cilen, Expeditionscorps nach Indien zu senden. König Thibo’'s §. 1““ Ausdruck, daß dieselben ihre A111111X““ “ 30. d. erwartet. und giebt der Ueberzeugung Ausdruck, -. . Antwort auf das Ultimatum wird etwa am 30. d. d d. ge: Pflicht thun werden, wenn die Umstände es erfordern. Die Aus Calcutta wird der „Times“ unter dem 1“ “ 8 1
Botschaft spricht ferner die Hoffnung aus, die Friedensliebe der Mächte werde eine Ordnung der Dinge herstellen, durch welche der Friede im Orient gesichert werde, und kündigt sodann die Einbringung des Budgets und der Kreditvorlagen an unter Betonung der Ueberzeugung, die Kammer werde Angesichts der kritischen Umstände den Hoffnungen der Nation entsprechen und der Regierung die Mittel bewilligen, deren diese bedürfe, um ihre große und schwierige Aufgabe zu erfüllen. Seitens der Deputirten wurde die Botschaft mit begeisterter Zustim mung aufgenommen und eine ungeheure Menschenmenge be⸗ grüßte den König, als er die Kammer verließ.
Türkei. Konstantinopel, 24. Oktober. (W. T. B.) Die Pforte verlangte die Abberufung des griechischen Konsulatskanzlers Zygomala 8 Kreta, da er in
em Verdacht stehe, die Agitation zu schüren. 1 gg Pbirh 888 21. Oktober. (Allg. Corr.) Die politische Lage hat sich nicht verändert. Die muhamedanische Bevölkerung von D. eli horman hat an die Regierung das Gesuch gerichtet, die Nati onal garde dieses Distrikts gegen Serbien im Fall einer Invasion ins Feld zu schicken. Der Entschluß der Regierung ist noch nicht bekannt.
Rumänien. Bukarest, 23. Oktober. (W. T. B.) Dem Vernehmen nach würde vom Ministerium beabsichtigt, die zwischen Rumänien und anderen Staaten bestehenden Handelsvertrage nicht zu erneuern oder zu ver⸗ längern, sondern zu den betreffenden Ablaufsterminen zu kündigen. Der zunächst ablaufende Handelsvertrag ist der Handelsvertrag mit Rußland.
Dänemark. Kopenhagen, 23. Oktober. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Landsthings gab der Präsi⸗ dent Liebe seinem Abscheu über das Attentat gegen den Minister⸗Präsidenten Estrup lebhaften Ausdruck. Das Haus mit Einschluß der Linken stimmte den Auslassungen des Präsidenten zu. Hierauf wurde ein offener Brief des Königs verlesen, welcher den Reichstag bis zum 18. De⸗ 8 9g- g ber. T. B.) Der Präsident des Folke things, Berg, nahm in der heutigen Sitzung ebenfalls Ver anlassung, sein tiefes Bedauern und seinen Abscheu über das Attentat gegen den Minister⸗Präsidenten Estrup auszu sprechen. Den Auslassungen des Präsidenten wurde vom
zen Hause zugestimmt. “ Becober. (W. T. B.) Auszwrtige Zei tungen haben in jüngster Zeit wiederhol: Nachrichten von angeblich hier stattgehabten ernsthaften U nruhen ge⸗ Hracht, sowie daß Polizei und Truppen zur Zer streuung von Pöbelhaufen aufgeboten werden mußten, daß man baldiges Blutvergießen erwarte, und dergleichen mehr. Diese sämmtlichen Behauptungen entbehren voll⸗ ständig jeder Begründung. Hie öffentliche Ruhe ist bisher, ungeachtet der leidenschaftlichen Sprache und der 1 Auf⸗ forderung zu Gewaltthaten seitens der radikalen Presse, keinen Augenblick gestört worden. Angesichts dieser H altun g der Presse verlautet, daß die Regierung eine Zusatzbestimmung zu dem Strafgesetz, analog den Artikeln 130 und 131 des veutschen Strafgesetzes, zu erlassen beabsichtige.
Asien. China. Peking, 20. Oktober. (Allg. Corr.) Der wird berichtet: Li Hung Chang ist nach einem zwanzigtägigen Besuch am Hofe, wo er mit großer Prrslihe keit empfangen wurde, nach Tientsin zurückgekehrt. Er cha Anstalten fuͤr die Einführung wichtiger Reformen getroffen. Es ist ein Admiralitäts-⸗Kollegium unter der Präsident⸗
(W.
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„Times“
schaft des siebenten Prinzen gebildet worden. Li Hung Chang sol als Minister verantwortlich für alle seine Kollegen sein. Das allgemeine Ergebniß des Besuches ist gewesen, daß sei e Beziehungen mit dem Throne fester geknüpft wurden und er sic) größere Gewalten als Vize⸗König gesichert hat.
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Zeitungsstimmen.
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Nor dH „Vor U
„Danziger Allgemeine Zeitung“ schreibt: 8 er Entscheidung.“ Etwa acht Tage trennen uns noch hg den Urwahlen. diesmal der Gang der Wahlbewegung ein ruhigerer war und im Allgemeinen ein weniger lebhaftes Interesse an buhigevan gazenden Entschesh belundete, so hat dies offenbar darin der bevorstehenden Entscheidung betundete, so! at dies o 1 voreh seinen Grund gehabt, daß die Ueberzeugung vorherrscht, es 8 das Wahlresultat doch nichts an der Zusammensetzung der A kammier geändert werden. Diese Ueberzeugung bertht einta f 6 allge neinen Zufriedenheit mit der herrschenden n- olitik 1b jenigen, was das bisherige Abgeordnetenhaus auf dem 2 S 1 Politik geleistet hat, und sie b. rruht anderseits auf der alle Anstrengungen, in dem Volke eine andere Stimmung zu erzeugen, nutzlos und vergeblich sind. An solchen Anftrengungen hat es 'es auch in der Folge nicht fehlen. die schwärzesten Farben zu malen und Alles auszubeuten versureht) sg his sich eine Angriffswaffe gegen die Regierung, die Verwaltung, die bls
MMKonhnt Wenn
b ' freilich nicht gefehlt und
9 ; ve; en im Par⸗ Freisinnigen haben ihr bisheriges negatipes v n. lament gegenüber der Steuer⸗, Sozial „Verwaltungsreform⸗ 8 8 bahnpolitik zu beschönigen und zu rechtfertigen gesucht, vperismei zn müht waren, die Schattenseiten dessen, was das Par Feat daäß Stande gebracht, herauszukehren. Trotz alledem sieht man e. ans es ihnen gelungen ist, das Volk mit sich zu reißen und Wsse urufern gegen die Regierung und die staatserhaltenden Parteien Lerveröret 2 So weit sich bis jetzt urtheilen läfft, hat ihre ganze e einen im Parlament sowohl wie in der Wahlbewegung derr d allibe⸗ Erfolg gehabt, daß die Kluft zwischen ihnen und denedng ralen immer größer geworden ist, und daß sie —blichen „Reaktion⸗ drei Jahren Arm in Arm zur Bekämpfung der ange blichen 2 und zur Gründung einer großen liberalen Partei auszog
rein
den Nationalliberalen jetzt vollständig im Sti⸗ hü Seite k je konservativen Elemente starke Auf der anderen Seite hagfe khnserogtseen, 8* „ 8 — 3 E 4 372 Erfo gen e 3 18 il 2 Bundesgenossen in den großen Erfolgen ih 1 — 8 “ e besonderen agitatorischen Empfehlung kaum bedarf. sellt vielen Wahlkreisen haben sich die gemäßigten Liberalen ihnen zugel und sich mit ihnen zum Kampfe gegen den Freisinn verbunden. ... uber es auch an Rivalitäten zwischen ihnen nicht gefehlt... veh 58 enedas kann doch, wenn man den Blick von Einzelheiten weglenkt und en⸗ G 71 4 34 3 10 „ „ 8 9 Ganze gerichtet hält, konstatirt werden, daß beide en saine Interesse verbindet, den Radikalismus niederzuhalte ame Interesse verbindet, den Nade⸗ aus ni E14“ ses — theils verbündet, theils ein jeder fuͤr lich das ent nationalen und in wirthschaftlich⸗sozialen Dingen positive hochtragen, eine Aenderung der Situation letzten Landtags⸗Wahlkampagne, welche zu den
berechtigt.
besten
wird Man hat die „Reaktion“ in den versucht, woraus
2 herige Gesetzgebung und gegen die Konservatipen schmieden lie
von ich gelassen und bekämpft
Freilich hat
Aö im Vergleich zu der Hoffnungen
Centralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 43. halt: Zoll⸗ und Steuerwesen: Kontrole des Handels mit Eiern Grenzbezirk des Haupt⸗Steueramts in Ratibor. Ernennungen; — Aufhebung eines Konsulats: — Konsular⸗Agenten; Todesfall; — Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete. Zustiz⸗Ministerial⸗Blatt. Nr. 39
bei den Justizbehörden im Jahre 1885 beschäftigten Referendare.
Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 43. — Amtliches: Personal⸗Nachrichten. Nichtamtliches: über ein in Gelnhausen freigelegtes romanisches Haus. — Beweg⸗ liches Wehr mit senkrecht drehbaren Klappen und selbstthätiger Aus⸗ lösevorrichtung. — Das Sedlmayrsche Haus in Bo⸗rlin. Anwen⸗ dung der mechanischen Blocksicherung für einen Signal⸗Stellblock. Vermischtes: Preisbewerbung: Schulanstalt in Leipzig. Aus⸗ stellung bemalter Bildwerke in Berlin. — Filterung und Klärung von Trinkwasser. Vorrichtung zum Steuern von Schiffen. Bücherschau. — Briefkasten.
Statistische Nachrichten.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind hei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 11. Oktober bis incl. 17. Oktober er. zur Anmeldung gekommen: 533 Eheschließungen, 903 Lebendgeborene, 41 Todtgeborene, 518 Sterbe⸗ fälle.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Berichtigung. Band 8 von „Schlossers Weltgeschichte“ besteht nicht, wie in Nr. 248 vom 22. d. angegeben ist, aus Lief. 31 bis 41, sondern aus Lief. 31 bis 34.
Hans Joachim von Zieten, eine Biographie von Dr. Georg Winter, Königlichem Archivar am Staatsarchiw zu Mar⸗ burg. 2 Bände, Leipzig, Verlag von Duncker und Humblot, 1886, 15 ℳ — Dieses gediegene Werk ist der Pietät des Grafen von Zieten⸗ Schwerin zu verdanken, der im Hinblick darauf, daß am 27. Januar 1886 ein Jahrhundert seit dem Tode des Helden verflossen ist, durch dieses Denkmal die Vernachlässigung, deren sich die historische Kritik gegen seinen großen Ahnen schuldig gemacht, sühnt. Merkwürdiger⸗ weise ist das Leben des populärsten aller Generale König Friedrichs des Großen bis auf die neueste Zeit in dem Nebel verhüllt geblieben, mit dem die Sage und die Tradition den „alten Zicten“ umgeben hatte, und erst in unseren Tagen hat der Graf zur Lippe⸗Weißenfeld in seinem „Husarenbuch“ (1863) und in der Skizze „Zieten, das alte Husarengesicht“ (1880) den Nebel theilweis verscheucht. Zwar ist schon im Jahre 1797 eine von Frau von Blumenthal, einer Ver⸗ wandten Zietens, verfaßte Biographie desselben erschienen, die aber im Wesentlichen und ohne Prüfung nur die Tradition wiedergiebt, die sich schon damals über den Helden im Heere und im Volke gebildet hatte. Auf dieser mehr als zweifelhaften Quelle beruhen denn alle späteren biographischen Arbeiten über den Husarengeneral; und erst der Graf zur Lippe⸗Weißenfeld hat erkannt und nachgewiesen, daß jene Quelle trübe ist, und daß ihre Nachrichten mit den ofsiziellen, von dem Könige selbst herstammenden Schlachtberichten vielfach im Widerspruch stehen. Nachdem so der Graf, in dessen Absicht es nicht lag, den Gegenstand erschöpfend zu behandeln, der historischen Kritik die Bahn gebrochen hatte, hat der Dr. G. Winter dieselbe in fünfjähriger um⸗ sichtiger und anstrengender Arbeit weiter verfolgt und Alles, was über die Person und das Leben des alten Zieten bekannt ist, soweit dies möglich war, quellenmäßig geprüft, die Sage von der Geschichte scheidend. Dem Verfasser ist aus dem von Zietenschen Familienarchiv, dem Geheimen Staatsarchiv zu Berlin, dem Generalstabsarchiv, dem Archiv der Geheimen Kriegskanzlei und dem Wiener Kriegsarchiv für seine Arbeit sehr wichtiges und reiches, bis dahin noch unbekannt gebliebenes Material zur Verfügung gestellt worden; und wenn dessen⸗ ungeachtet über einzelnen Lebensabschnitten des Helden, z. B. seine Jugend, auch manchen Wendungen seines späterenLebens noch Dunkel lagert und Lücken vorhanden sind, so beweist dies nur, wie groß die Aufgabe des Verfassers und wie schwierig deren Lösung war. Hoffentlich lichtet sich nun auch bald noch das verbliebene Dunkel, und füllen sich die Lücken; im Wesentlichen wird sich aber das Bild, welches der Ver⸗ fasser von dem alten Zieten gezeichnet hat, nicht ändern: dieser ist ein Anderer, als ihn die Sage gedichtet hat, aber doch der schneidige, gottvertrauende, bescheidene, von seinem Könige hochverehrte, von seinen Soldaten wie ein Vater geliebte, um Preußen hochverdiente Reiterführer, wie sein Audenken kraditionell im Volke fortlebt. Die Verarbeitung des Stoffs ist in sehr zweckmäßiger
s nach einer sehr ein⸗
uns
Weise in zwei Bänden geschehen, deren erster, gehenden Vorrede, auf 461 Seiten in anziehender, fließender Sprache Zietens Lebenslauf erzählt, wie und soweit sich derselbe durch die Forschung *lar gestellt hat. Die Erzählung wird nicht durch Erörte⸗ rung von Kontroversen oder gelehrte Beweisführung über einzelne behauptete Thatsachen unterbrochen, auch wird die Aufmerksamkeit des Lesers von dem fesselnden Tert nicht durch kritische Anmerkungen abgelenkt. Die gesammte Beweisführung und die Kritik sind in den zweiten, 528 Seiten starken Theil verlegt, der alle maßgebenden Doku⸗ mente, dam aber auch diejenigen Thatsachen aus dem Leben Zietens enthält, die der Sage angehören oder doch noch unbewiesen sind. Durch diese Vermischung des Beweismaterials mit dem reichen traditionellen Stoff zieht der zweite Band den Leser mindestens ebenso an, wie der erste; ja wir möchten ihm in mancher Beziehung vor jenem noch den Vorzug einräumen. Der Verfasser hat nämlich, so groß auch seine Verehrung Zietens ist, doch allen Personen, die in jener schweren Zeit an Preußens Größe mitgearbeitet haben, ihr vollstes Recht widerfahren lassen, selbst wenn Zietens Verdienste dadurch verkleinert werden. So erscheint vor Allen der große König im glänzendsten Lichte, Winterfelds Feldherrnruhm wird von dem Verdacht der Intri⸗ guen, die er gegen den ihm abgeneigten Zieten gesponnen haben soll, gereinigt; Prinz Heinrich, Schwerin, der Fürst von Anhalt mit den anderen Heerführern und alle Schlachten der friederizianischen Kriege, werden hier von der historischen Kritik unter bringung zahlreicher, bisher ungedruckter, höchst interessanter Dokumente beleuchtet. Da die letzteren chronclogisch geordnet und durch erklärenden Text mit einander verbunden sind, so leiden sie nicht an jener Einförmigkeit, die derartige Urkundensammlungen dem Laien häufig unschmackhaft macht; jeder Gebildete wird mit größter Theil⸗ nahme auch in diesem zweiten Bande dem großen König auf seiner kriegerischen Ruhmesbahn folgen und die Kritik, die der Verfasser an den beigebrachten, einander oft genug widersprechenden Beweis⸗ dokumenten übt, mit Interesse prüfen. Es kommt noch hinzu, daß diese Dokumente manche anziehende Episoden aus Zietens Leben, di in dem ersten Theil nur kurz angedeutet sind, ausführlich mittheilt, so z. B. seinen Zug nach dem Ober⸗Rhein im Jahre 1735,. der erst durch die im zweiten Bande S. 21 mitzetbeilte charakteristische, geheime Instruktion Friedrich Wilhelms I., das „Capern“ von „großen Kerls“ betreffend, in das rechte Licht gestellt wird. Das Werk ist zu umfang⸗ und inhaltreich, als daß wir hier näher auf dasselbe eingehen könnten; wir empfehlen es aber dringend allen Gebildeten, die für Preußens Geschichte Interesse haben. Es ist mit einem trefflichen Zieten⸗Porträt,
91„ 4* Bei—
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In⸗ im Konsulatwesen: Bestellung von Exequatur⸗Ertheilungen. —
Zlatt .— Inhalt: Erkenntniß des Reichsgerichts vom 7. Juli 1885. — Nachweisung der Zahl der
] Inhalt: C. H. Beckschen Buchhandlung. Mittheilungen
ren Vaterlande Preußen an Männern fehlen möchte, wie der Prinz Friedrich Carl und der alte Zieten.
1 Die Börsensteuer. Anhang, enthaltend die Aus⸗ führungsvorschriften und Instruktionen des Bundes⸗ raths zu dem Gesetz, betreffend die Erhebung von Reichsstempelabgaben, nebst Sachregister, ferner die bayerischen und württembergischen Vollzugsbestim⸗ mungen, herausgegeben von Hermann Pfaff, Reg.⸗Rath im K. baver. Staats⸗Ministerium der Finanzen. Nördlingen, Verlag der
1885. Die vorliegende Ausgabe bildet den Anhang zu desselben Verfassers, im gleichen Verlage erschie⸗ nenen, erläuterten Bearbeitung des Gesetzes, betr. die Erhebung von Reichsstempelabgaben, in der Fassung des Gesetzes vom 29. Mai 1885, (5 ½ B. kl. 8) und enthält, wie schon der Titel angiebt: 1) die Aus⸗ führungsvorschriften des Bundesraths vom 15. Septbr. 1885 (A. Aus⸗ führungsvorschriften zu dem Gesetze, betr. die Erhebung von Reichs⸗ stempelabgaben; B. Bestimmungen über die Erhebung und Berech⸗ nung der Reichsstempelabgaben); 2) die Instruktionen des Bundes⸗ raths zu dem Gesetz, betr. die Erhebung von Reichsstempelabgaben; 3) die bayerischen Vollzugsbestimmungen (A. Königl. Verordnung vom 16. August 1881, die Erhebung von Reichsstempelabgaben betr.; B. Königl. Verordnung vom 19. September 1885, den Vollzug des Gesetzes wegen Erhebung von Reichsstempelabgaben betr.); 4) die württembergischen Vollzugsbestimmungen (Bekanntmachung des Königl. württembergischen Finanz⸗Ministeriums, betr. die für die Erhebung der Reichsstempelabgaben in Württemberg zuständigen Behörden, vom 16. September 1885). Den Schluß bildet ein alphabetisches Register zu den Ausführungsbestimmungen und den Instruktionen des Bundesraths.
Von dem „Anzeiger des Germanischen National⸗ museums“ in Nürnberg ist uns soeben die Doppelnummer 21 und 22 I. Bandes, für September und Oktober 1885, zugegangen. Die Chronik des Museums hat zu melden, daß ein Ungenannter der An⸗ stalt zum Fensterschmuck des Südbausaales den Betrag von 500 ℳ gespendet hat. Als Geschenk fur die Sammlungen ist unter vielem anderem verzeichnet eine schöne Kollektion älterer Porzellangegenstände von Hrn. Adalbert Ritter von Lanna in Prag. Die Bogen 20 und 21 der „Mittheilungen aus dem Germanischen Nationalmuseum“ enthalten Beiträge: von Hrn. Direktor Essenwein, über den Eibenbogen, d. h. den Handbogen aus Eibenbolz, der noch zu Ende des 15. Jahrhun⸗ derts, trotz der Entwickelung der Feuerwaffen, eine solche Rolle spielte, daß die Uebung in seiner Handhabung zu den ritterlichen Künsten gerechnet wurde und er auch noch im Kriege Verwendung fand (mit Abbil⸗ dungen), und von Hermann Peters in Nürnberg, über mittelalterliche Destillations⸗Apparate (mit zwei Tafelr Abbildungen aus dem „Liber de arte destillandi“, von Brunschwick, Straßburg 1505, sowie meh⸗ reren Illustrationen im Text); ferner urkundliche Mittheilungen von Hans Bösch in Nürnberg, betreffend Abrisse von Brunnen, welche Kaiser Ferdinand J. bei Wenzel Jamnitzer und Pankraz Labenwolf bestellt und von diesen erhalten hat. Endlich sind dem Heft wei weitere Bogen, 6 und 7 des Katalogs, der Gemäldesammlung Germanischen Museums beigelegt.
Von Kirchhoff u. Wigand in Leipzig sind antiquarisches Bücherlager kürzlich wiederum 2 Kataloge (Nr. 742 und 743) erschienen. Nr. 742 (Geologie, Paläontologie, Bergbau, lebende Invertebrata, enthaltend die Bibliothek des Geheim⸗ Raths Prof. Dr W. Dunker in Marburg) führt Schriften unter folgenden 11 Rubriken auf: Geschichte und Bibliographie der Geologie und Zoologie, Naturstudium im Allgemeinen, Forschungs⸗ reisen und naturhistorische Länderbeschreibung, Zeitschriften und Sammelwerke, sowie Allgemeines und Vermischtes, Kosmogonie und Meteore, Geologie (im Allgemeinen, Vulkanismus und Erdbeben, Eiszeit und Gletscher, geolog. Karten); Mineralogie, Orpktognosie und Krvstallographie, Paläontologie, Bergbau und Hüttenwesen, lebende Invertebrata (ausschließlich der Insekten), einige neue Erwerbungen aus der Zoologie im Allgemeinen. — Nr. 743 (Kulturgeschichte, Kuriosa, Facetige, ältere deutsche dc. Literatur, Vermischtes) enthält ein Verzeichniß von 1886 Schriften, welche unter folgende 44 Abtheilungen vertheilt sind: Prähistorik und Ethnologie, Kulturgeschichte und Alterthüimer im Allgemeinen, sowie Keramik und Glas; Sage, Sprichwort. Volksbuch; Volks⸗ brauch und Volksabe be, sowie Wünschelruthe Amu Tod und Todte, sowie Epitaphien; Geheime Wissenschaften Allgemeinen, Alchemie; naturwissenschaftliche Kuriosa, Kunst⸗ und Wunderbücher, sowie Magia naturalis: Teufelsglauben, Dämonen, Geister, Beschwörungen;
Wahrsagekunst, Prognostika; Astrvlogie, Geomantie, Nativi⸗ täten; Chiromantie, Physiognomik; Phrenologie, Spiritismus, Atheismus, Freigeister, Mormonen; religiöser Fanatismus, Inqui⸗ sition ꝛc.; Hof⸗ und Gesellscha tsleben, Komplimentirbücher, Briefsteller, Festlichkeiten; Verbrecher, Betrüger, Abentenrer, Vagabunden; Anekdoten, Emblemata; Ritter⸗, Turnier⸗, und Kriegs⸗ wesen, Waffen, Fechtkunst und Duell; Kostüm, Kosmetik, Haar und Bart; Trunk und Trinken, sowie Kochkunst; Haushalt im Allgemeinen, sowie Lustgärten; Schach, Spiele im Allgemeinen, sowie Taschen⸗ spielerei; Theater, Ballet und Tanz; Sportwesen, Reitkunst, Jagd, Falknerei, Fischerei; Stenographie, Sreganographie;
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im Kräuterbücher;
Hexen⸗ und Traumdeutung,
Schreibkunst, Mnemonik; Handel und Kaufmannschaft; juristisch⸗politisch⸗historische Kuriosa, Utopika, Reisebücher, sowie ältere Zeitschriften; Karrikatur und Naturalia; Studentica; gelehrte Satiren; lateinische Jocoseria, sowie Neulateiner; Poetik und Rhetorik; ältere deutsche Literatur und Facetien; ältere holländische, englische, französische und italienische Literatur und Facetien. Dieser Katalog enthält viele seltene Schriften, u. A. auch die alten Sammlungen des hekannren Hamburger Nationalökonomen Joh. Georg Busch über Herxen, Dämonologie, Alchemie und geheime Wissenschaften im Allgemeinen. — Der Buchhändler und Antiquar Posen hat Katalog 90 seines antiquarischen Bü⸗ cherlagers ausgegeben. Derselbe enthält ein Verzeichniß von 1251 Schriften unter solgenden 4 Rubriken: Philosophie (1044 Schriften), Hellsehen, Magie, Alchymie, Astrologic, Hexen, Geister, Aberglauben ꝛc.; Frei⸗ maurerei und verwandte Orden; alte Volksmedizin, Kräuterbücher ꝛc. In der Abtheilung über Philosophie befindet sich eine Menge werth⸗ voller Schriften.
Joseph Jolowicz in
Gewerbe und Handel. Die Preußische Hypotheken⸗Aktien⸗Bank beabsichtigt, nachdem sie laut Bekanntmachung in der heutigen Nummer des „R.⸗A.“ den Rest ihrer 50 %igen Pfandbriefe zur Rückzahlung aufgerufen hat, demnächst mit der Verloosung und bezw. Konvertirung ihrer 4 ½oigen, zum Nennwerth rückzahlbaren Pfandbriefe vorzugehen und mit den älteren Jahrgängen zu beginnen.
Köln, 24. Oktober. (W. T. B.) C ind nunmehr sämmtliche Rohzink⸗Hütten rgendwelcher Bedeutung der bis 1889 abgeschlossenen Uebereinkunft er festländischen Rohzink⸗Erzeuger beigetreten. Glasgow, 24. Oktober. (W. T. orräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 631 385 Tons, gegen 581 012 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 91 gegen 95 im vorigen Jahre.
New⸗York, 23. Oktober (W. T. B.) Baumwollen—⸗
D In. Ztg.“ zufolge Englands von
9 N N B.) Die V —
einer von Hrn. Hans Meyer meisterhaft ausgeführten Radirung, nach dem im Jahre 1786 erschienenen Toweley'schen Stich des Cunningham⸗ schen Bildes gefertigt Dem zweiten Bande sind auch 7 Autographen eigenhändiger Schreiben König Friedrich des Großen und Zietens bei⸗ gefügt, durch welche sich auch die Fabel widerlegt, daß es um die Schreibkunst des Reiter⸗Generals schlecht bestellt gewesen sei. Beiläufig geht aus diesen Schreiben auch hervor, daß der General seinen Namen „Zieten“, nicht „Ziethen“ geschrieben hat. Der Urheber des Werks, der Graf von Zieten⸗Schwerin, hat dasselbe dem Andenken des letzten Chefs des Zieten⸗Husaren⸗Regiments, des Prinzen Friedrich Carl, gewidmet, mit dem Wunsche und in der Hoffnung, daß es zu keiner Zeit dem Deutschen Reiche und dem enge⸗
Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 261 000 B., Aus⸗ fuhr nach Großbritannien 100 000 B., Ausfuhr nach dem Kontinent 68 000 B., Vorrath 535 000 B.
Verkehrs⸗Anstalten.
T. B.) Der Dampfer des ist gestern Vormittag 9 Uhr
Bremen, 24. Oktober. (W. Norddeutschen Lloyd „Werra“ in New⸗York eingetroffen.
St. Petersburg, 24. Oktober. B. fahrt dürfte demnächst geschlossen werden;
(W. T. B.) Die Schiff⸗ die Kälte beträgt
Sanitätswesen und Quarantänewesen. Tunis. Durch Beschluß des Gesundheitsrathes zu Tunis vom 10. Ok⸗ tober 1885 ist die Dauer der Quarantäne für Provenienzen aus Spanien auf fünf Tage herabgesetzt worden.
Berlin, 24. Oktober 1885.
Am Dienstag, den 27.
force⸗Jagd statt. Rendez tagenhaus.
.“. d. M., findet Königliche Par⸗ vous: 1 Uhr am Forsthaus Plan⸗
Gestern Mittag hatte der bisherige Polizei⸗Präsident, jetzige Wirkliche Geheime Rath von Madai die Beamten des Polizei⸗ Präsidii zu sich bitten lassen, um sich von ihnen feierlich zu verab⸗ schieden.
Nachdem dieselben, vertreten durch die Räthe und Assessoren der Regierungsabtheilung und der Politischen Polizei, die Dirigenten der sechs Abtheilungen, die Vorsteher der ämmtlichen selbständigen Bu⸗ reaus, den Polizei⸗Oberst, den Brand⸗Direktor und die ältesten Mit⸗ glieder jeder Kategorie von Beamten, sich in seinem Präsidialburecau rversammelt hatten, erschien Hr. von Madai in ihrer Mitte, um, tief erschüttert von dem Ernst der Scheidungsstunde, ihnen für ihre Treue und Anhänglichkeit in den folgenden Worten zu danken:
„Nachdem des Königs Majestät die in Folge meiner zunehmenden Kränklichkeit nachgesuchte Entlassung aus dem Staatsdienste mir ge⸗ nehmigt haben, tritt jetzt der schmerzliche Augenblick der Verabschie⸗ dung von Ihnen, meine Herren, an mich heran, die Sie mich in der ganzen Reihe von Jahren meiner dienstlichen Thätigkeit in hingebendster, aufopferndster und treuester Weise in der Erstrebung mir vor⸗ gesteckten Zieles unterstützt haben.
Wie ich Ihnen schon bei meinem Jubiläum erklärt habe, ist es dieser Unterstützung allein zuzuschreiben, daß manche Erfolge meiner Verwaltung haben verzeichnet werden können. Ich bitte Sie, meine Herren, auch meinem Herrn Nachfolger dieselbe Unterstützung zu Theil werden zu lassen.
Ich bin in diesem Augenblick zu bewegt, um Ihnen in ausführ⸗ licherer Weise meinen Dank zum Ausdruch bringen zu können.
Ich bitte Sie, meine Herren, versichert zu sein, daß mein Herz dankerfüllt ist. Möchten auch Sie mir ein treues Angedenken erhalten, wie ich es Ihnen immerdar bewahren werde.“
Der Ober⸗Regierungs⸗Rath Friedheim ergriff darauf im Namen der Beamten das Wort, um dem scheidenden Chef der Behörde in folgenden Worten die Gefühle der Beamten auszudrücken:
„Wer länger denn ein halbes Jahrhundert dem Staat und dem Gemeinwohl in ununterbrochener Thätigkeit seine Zeit und Kraft ge⸗ widmet hat, der hat auch einen vollgültigen Anspruch darauf erworben, den Zeitpunkt felbst zu bestimmen, wo er die Last, die so lange auf seinen Schultern sicher geruht, jüngeren Kräften überlassen und sich von den Geschäften zurückziehen will, um die letzten Jahre seines Lebens in beschaulicher Ruhe zu genießen. 1
Euer Excellenz haben jetzt 52 Jahre in den Stellungen eine wichtige und erfolgreiche amtliche Thätigkeit geübt, haben Jahrzehnte lang mithelfend am Webstuhl der Zeit gestanden und an dem Kleid der werdenden Geschichte mitgewirkt; Sie haben für die Sicherheit unseres Kaiserlichen Herrn und seines Hauses, für das Gedeihen der Hauptstadt und die Wohlfahrt ihrer Bewohner un⸗ ablässig und unermüdlich gesorgt; die Gnade Ihres Herrn und Kaisers ist Ihnen während dieser Ihrer Thätigkeit in Wort und That in reichem Maße zu Theil geworden, und von der gesammten Bürgerschaft Berlins und allen Bewohnern der Hauptstadt ist Ihnen die vollste offene Anerkennung Ihrer fürsorglichen, wohlwollenden und stets hülfs⸗ bereiten Thätigkeit entgegengebracht worden. Sie haben es also auch wohlverdient, nach Ihrem Wunsch und Willen jetzt in den Stand der Ruhe einzutreten, um für den Abend Ihres reichgesegneten Lebens sich Ihnen selbst, Ihrer Familie und Ihren vielen Freunden ganz
wirkliches otinum cum dignitate genießen zu können.
des
hervorragendsten
widmen und ein Indem Ew. Excellenz aus Ihrem jetzigen hohen und wichtigen Amte scheiden, fühlen auch wir, die Beamten des Polizei⸗Präsidiums, tief und aufrichtig, wie schwer dieses Scheiden uns trifft und schmerzlich berührt, die wir uns so lange Jahre Ihrer milden Führung anver⸗ trauen durften und unendlich viele Beweise Ihres reichen Wohl⸗ wollens erfahren haben. Wir sehen Sie aus diesem Wirkungskreise nur ungern und mit schwerem Herzen scheiden, wenn wir uns auch sagen müssen, daß Ihnen damit ig nur der eigene Wunsch erfüllt wird, Erhalten Sie uns Allen die freundliche Erinnerung an die
.
ge meinfame Arbeit und seien Sie versichert, daß Ihr Andenken, das je in der Geschichte unseres Vaterlandes und dieser Stadt fortleben wird, auch bei uns in unseren dankerfüllten Herzen für immer lebendig bleiben wird.
Gottes Segen begleite gebe Ihnen die Kraft, würdigen Enkel und
Sie auf Ihrem ferneren Lebenswege und 1 Sich noch lange an der Seite Ihrer liebens Frau Gemahlin und im glücklichen Kreise Ihrer Kinder ( Enkeleinder ersehnten, wohlverdienten Ruhe zu er freuen. Das walte Gott in seiner Gnade!“
Seitens des Hrn. Wirklichen Geheimen Raths von Madai ist aus Anlaß des Ausscheidens aus seinem bisherigen Amte auch an das Polizei⸗Erecutivcorps sowie an die Feuerwehr ein besonderes Abschieds⸗ schreiben gerichtet worden, in dem er in hböchst anerkennender Weise der Gesammtthätigkeit der beiden Corps gedenkt und denselben feinen Dank für die treue Unterstützung ausspricht, die sie seinen Bestrebungen für die Sicherheit und das Wohl der Stadt gewährt haben. 8
dor der
Die zweite ordentliche General⸗Synode schritt in ihrer gestrigen (12.) Sitzung zur ersten Berathung des Kirchengesetzes, betreffend die Dienstvergehen der Kirchenbeamten und die unfreiwillige Versetzung derselben in den Ruhestand. Referent, Regierungs⸗Prä sident Rothe (Danzig), skizzirte kurz den Inhalt des aus 59 Para⸗ graphen bestehbenden Gesetzentwurfs, zu welchem schon die erste ordent⸗ liche General⸗Synode eine Anregung gegeben habe.
Auf Antrag des Syn. Schrader beschloß die Synode, von einer Generaldiskussion abzusehen und die Spezialberathung nur auf die §§. 2, 6 (unerlaubte Entfernung der Kirchenbeamten von ihrem Amte), 18 (Einleitung des förmlichen Disziplinarverfahrens), 22 (Erledigung der Disziplinarsachen bei den Konsistorien), 23 (Verfahren bei der Vornntersuchung) und 34 (Theilnahme des General⸗Synodal⸗Vorstandes an der Erledigung der Disziplinarsachen durch den Evangelischen Ober⸗ Kirchenrath) zu beschränken.
Das Hauptprinzip des Gese
setzes ist im §. 18 ausgesprochen. Das Recht zur Einleitung des Disziplinarverfahrens, welches nach den Be stimmungen von 1876 nur dem Evangelischen Ober⸗Kirchenrath zu⸗ stand, soll künftig auch dem Provinzial⸗Konsistorium wieder eingeräumt werden. Nur für solche Fälle woll ein Geistlicher, welcher in einem kirchenregimentlichen Amte steht oder unmittelbar vom König ernannt ist, in Untersuchung gezogen werden soll, oder wenn ein Kirchenbeamter wegen Irrlehre in Untersuchung gezogen werden soll, ist die ausschließ⸗ liche Zuständigkeit des Evangelischen Ober⸗Kirchenraths auch ferner festgehalten. — Syn. von Kleist⸗Retzow beantragte, in diesem §. 18 die Worte „oder wenn ein Kirchenbeamter wegen Irrlehre in Unter⸗ suchung gezogen werden soll“ zu streichen, d. h. diesen Fall der Ent scheidung der zuständigen Provinzial⸗Konsistorien zu überlassen. Bei der Abstimmung wurde der Antrag von Kleist abgelehnt und §. 18 nach der Vorlage angenommen.
„Bei §. 22, welcher von der Erledigung der Disziplinarsachen bei den Korsistorien handelt, hat die Kommission einen Zusatz be⸗ antragt, wonach eine Theilnahme des Provinzial⸗Synodal⸗Vorstandes an der Erledigung der Disziplinarsachen durch die Konsistorien in Gemäßheit der Vorschriften der Kirchengemeinde⸗ und Synodal⸗ ordnung erfolgen soll, „mit der Maßgabe, daß der Provinzial⸗Synodal⸗
dor
8 ½ Grad; es ist starker Nordwind eingetreten.
Vorstand auch bei Beschlußfassung über den Antrag auf Einleitung
des Verfahrens gegen einen Kirchenbeamten wegen Irrlehre zugezogen