1885 / 261 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 06 Nov 1885 18:00:01 GMT) scan diff

Ernennung von acht (den Geheimen Senats⸗

tag, den 12. November; ferner die Mitgliedern für die Erste Kammer Rath Zimmer, den Geheimen Rath Dr. Knies, den Präsidenten Karl von Stoesser, den Hofrath Dr. Birn⸗ baum, den Kommerzien⸗Rath Philipp Diffené in Mann⸗ den Fabrikinhaber Ferdinand Sander in Lahr, den aufmann Konstantin Noppel in Radolfzell und den Guts⸗ besitzer Otto Stein in Kudach); die Ernennung des Präsi⸗ denten und der Vize⸗Präsidenten für die Erste Kammer (zum Präsidenten den Freiherrn Karl Rüdt von Collenberg⸗Bödigheim, zum ersten Vize⸗Präsidenten den Grafen Friedrich von Berlichingen⸗Rossach und zum zweiten Vize⸗ Prasidenten den Geheimen Rath Dr. Knies).

5. November. (Karlsr. Ztg.) Der Großherzog hat unter dem 31. v. M. den Direktor des Großherzoglichen General⸗Landesarchivs, Dr. Freiherrn Roth von Schrecken⸗ stein, unter Anerkennung seiner treu geleisteten Dienste, seinem Ansuchen entsprechend, wegen leidender Gesundheit in den Ruhestand versetzt, und den Geheimen Archiv⸗Rath Dr. von Weech zum Direktor des Genera Landesarchivs ernannt.

Oldenburg. Oldenburg, 5. November. Der Erb⸗ großherzog und die Herzöge Georg und Alexander von Oldenburg, Letzterer aus St. Petersburg, sind hier an- gekommen.

Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 5. November. (W. T. B.)

er Kaiserliche Statthalter, Fürst Hohenlohe, ist heute jachmittag gegen 2 Uhr mit dem Kehler Zuge in Begleitung on zweien seiner Söhne hier angekommen. Derselbe wurde auf em Bahnhof von dem Staatssekretär von Hofmann, dem kom⸗ mandirenden General von Heuduck, den Unter⸗Staatssekretären on Puttkamer, Dr. von Mayr und von Ledderhose, ferner von dem Bezirks⸗Präsidenten Back, dem Eisenbahn⸗Generaldirektor Mebes, dem Bürgermeisterei⸗Verwalter Stempel und dem Polizei⸗Direktor Feichter begrüßt. Vor dem Bahnhof, wo ine große Menschenmenge der Ankunft des Statthalters harrte ihn bei seinem Erscheinen mit lebhaften Hochrufen mpfing, spielte die Kapelle des hier garnisonirenden Würt⸗ embergischen Regiments. Die öffentlichen Gebäude, das

s und sehr viele Privathäuser hatten Flaggenschmuck

Festzuge zu Ehren des Statthalters nahmen

Vereine Theil, darunter einige alt-elsässische den benachbarten Orten Schiltigheim, Bischheim Höhnheim. Herolde zu Pferde eröffneten den Zug, welchem sich 7 Musikcorps und 3 Wagen befan⸗

Der eine Wagen war von dem Männergesang⸗ perein gestellt und brachte in einer allegorischen Gruppe das „deutsche Lied“ zur Darstellung; die anderen beiden Wagen waren vom Ruderklub und vom Schützenverein gestellt. Als der etwa r2000 Theilnehmer, darunter sehr viele Landbewohner, zählende Zug vor dem Palais des Statt⸗ halters angekommen war, wurden von sämmtlichen Ge⸗ sangvereinen mit etwa 300 Sängern patriotische Lieder gesungen. Hierauf empfing der Statthalter den Fest⸗ ausschuß sowie die Vorstände der Vereine und sprach den⸗ selben etwa in folgenden Worten seinen Dank aus: Ich danke Ihnen für den schönen Zug; er ist mir ein Beweis, z ich hier Freunde finde, und soll mir ein gutes Zeichen am ersten Tage meiner Amtsthätigkeit. Sie haben Ihre be richtig erfaßt: die Schützen⸗ und Turnvereine sollen

edeutsche Sitte hegen, die Gefangvereine das deutsche Lied, und

den.

Friegervereine sollen die Liebe und Treue für den Kaiser mehren. einem der Herolde wurde sodann ein dreifaches Hoch auf

1 restät den Kaiser ausgebracht, welches begeisterten Widerhall fand und in der von der Versammlung angestimmten Nationalhymne austlang. Dann setzte sich der Zug durch die mit Volksmassen dichtangefüllten Straßen wieder nach dem Bahnhofsplatz in Bewegung. Die Kundgebung war von schönem Wetter begünstigt und verlief äußerst glänzend und in größter Ordnung.

12

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 6. November. (Wien. IW weiteren Verlauf der Berathung des Budget ausschusses der öͤsterreichischen Delegation gedieh die Spezialdebatte bis Titel 25 und wurden fast sämmtliche Titel konform der Regierungsvorlage angenommen. Die Berathung der vom Referenten beantragten Resolution, den Kriegs⸗Minister aufzufordern, über die sanitären Verhältnisse in der Armee aus dem letzten Quinquennium mit Rücksicht auf die Bequartirung und Verköstigung genaue Erhebungen zu pflegen und der nächsten Delegationssession zu berichten, wurde nach längerer Debatte von der Tagesordnung abgesetzt und der Referent ersuchte, in der nächsten Sitzung und unter Erwägung der im * der Debatte gefallenen Bemerkungen

Anträge vorzulegen. b

Agram, 2 Einläufen zur heutigen 8 sich die auf die Reorganisa

22„, 2 12

November. (Wien. Abdpost.) Unter den Sitzung des Landtages befanden tion der Verwaltung bezug⸗ habenden vier Gesetzentwürfe, ferner die Petition in An⸗ elegenheit der Vertagung der Wahl im 1. Bezirk. Mazzura brachte einen Dringlichkeitsantrag ein, diese Petition ofort in Verhandlung zu ziehen. Das Haus wird über die Dringlichkeit in der nächsten Sitzung abstimmen. Der Antrag es Präsidenten, den Gesetzentwurf über die Verwaltungs⸗ reform einem Dreizehner⸗Comité zuzuweisen, wurde angenom⸗ nen. Die Mitglieder desselben wurden vor Schluß der Sitzung gewählt. Zur Tagesordnung übergehend, wurden die Rechnungsabschlüsse der Fonds nach den Anträgen des Finanz⸗ ausschusses zur Kenntniß genommen. Posilovic (Katholik, Stroßmayer-⸗Partei) intervellirte: warum das Allerhöchste Reskript, mit welchem der serbische Kirchenkongreß eröffnet wurde, in ungarischer Soprache verfaßt gewesen sei. Redner erblickte hierin sowie in der in ungarischer Sprache gehaltenen Rede des Königlichen Kommissärs eine Verletzung des Ausgleiches und protestirte gegen dieselbe. Er appellirte an die serbi⸗ schen Brüder, deren Privilegien er achte, und forderte, daß der Banus seinen Einfluß auf dem Kongresse ausüben möge,

seitdem dieser auf kroatischem Boden tage. Hiemit schloß die Sitzung.

Frankreich. Paris, 4. November. (Fr. Corr.) Der gestrige Ministerrath unter dem Vorsitz des Präsidenten Grévy hat nunmehr entschieden, daß die Minister ihre Entlassung nehmen, daß Hr. Brisson von Neuem mit der Bildung eines Kabinets beauftragt und mit Ausschluß der⸗ jenigen Minister, welche kein Mandat für das Abgeordneten⸗ haus erhalten haben, das bestehende Kabinet berufen wird.

Es scheint aber noch nicht entschieden zu sein, ob die Minister W.

vW“

8

sogleich nach Eröffnung der Session, oder erst nachdem die Kammer konstituirt ist, ihr Programm entwickeln werden.

In der Rechten machen sich Bestrebungen bemerklich, welche dahin zielen, die Gemäßigten auszuscheiden und eine ertreme Rechte zu bilden.

3 Der durch seine klerikale Agitation bekannte Graf de Mun royalistischen Abgeordneten

hat in einem Briefe an den Vicomte de Belizal sein Pro⸗ gramm entwickelt. Der Feind, den es zu bekämpfen gelte, heißt es darin, seien die Freimaurer, „welche in Staat und Gesellschaft den Einfluß und das Ansehen der Kirche vernichten, die heilsame Einwirkung der⸗ Religion auf Gesetze und Verwaltung aufheben wollen.“ Auf die päpstliche Bulle vom 20. April 1884 gründet dann Graf Mun sein Programm: „Freiheit der Kirche, öffentlicher Schutz und Beförderung des katholischen Kultus, namentlich im Heere, Aufhebung aller Gesetze, welche die Freiheit des Unterrichts beschränken, Aufhebung der Ehescheidung sowie der Gesetze, welche die Freiheit testamentarischer Verfügungen beschränken; ferner Sonntagsruhe, Ausschließung der Mütter und Kinder von der Fabrikarbeit.“ Zur Erreichung dieser Ziele soll sich eine „katholische Union“ bilden, welche über ganz Frankreich organisirt ist. In gemäßigten Kreisen ist man

durchaus nicht erbaut von diesem Vorgehen.

Der „Temps“ schreibt:

„General de Néegrier setzt Innern des Deltas, zwischen dem Kanal der Stromschnellen und dem Bambuskanal fort, wo der Häuptling Ngo⸗Quan⸗Huvy, der an der Spitze der Rebellen steht, eine ganze Regierung eingesetzt hat, deren Autorität von den unglücklichen Tongkinesen angenommen wurde. Wir glauben, daß die Operationen der Division des Tongking⸗ Corps ziemlich lange dauern werden. Gestern besagte eine Mit⸗ theilung des Kriegs⸗Ministeriums, daß General Campenon bei dem General de Courcy angefragt habe, welche Folgen der Sieg von Than⸗ Moi auf die in Ausführung begriffenen Operationen haben würde. Wir vermuthen, daß der Ober⸗Befehlshaber ziemlich verlegen sein wird, auf diese Frage kategorisch zu antworten. Nach den Mit⸗ theilungen unseres Korrespondenten bielt im Augenblick, da die Operationen begannen, der Feind das Feld zwischen dem Rothen und dem Klaren Flusse, da er in Phu⸗Binh gemeldet wurde, sodann zwischen Kep und Chu und endlich in der Provinz von Hai⸗Dzuong. Offenbar können die Erfolge von Than⸗Moi und Phu⸗Lam⸗Tao glückliche Konsequenzen nach sich ziehen, wenn wir dieselben auszunutzen verstehen und die Rebellen mit dem Degen in der Hand nach allen Richtungen verfolgen, was in wenigen Tagen geschehen kann. Wenn wir ihnen aber Zeit lassen, so werden sie sich, auf der einen Seite vertrieben, auf der anderen wieder sammeln und alles wird von Neuem begonnen werden müssen. Es ist nöthig, mit Methode vorzugehen, indem man die von dem Aufstande besetzte Zone säzubert und daselbst Beobachtungsposten zurückläßt, um welche sich die friedlichen Elemente, an denen es in Tongking nicht mangelt, sammeln eönnten. Man sagt, das ganze Land sei in Aufruhr; richtiger wäre es, zu sagen, daß es von den Aufrührern beherrscht wird, und das ist nicht überraschend; denn welches Vertrauen können die Bevölkerungen so oft erscheinen und verschwinden gesehen, und

zu uns haben, die uns denen wir einen Schutz versprechen, dessen Wirkungen immer nur B.) Der neu ernannte

illusorische waren?“ 5. November. (W. T.

deutsche Botschafter Graf zu Münster überreichte heute dem Präsidenten Gr'eévy unter dem üblichen Ceremoniell sein Beglqubiglngsschreiben. Der Minister des Aus⸗ wärtigen, de Freyeceinet, war bei dem Empfange zugegen. In der Anspra che, welche Graf Münster hielt, sagte derselbe: Indem Se. Majestät der Kaiser mich mit dieser hohen Mission betraute, beauftragte mich Allerhöchstderselbe zugleich, die von meinem Vorgänger so glücklich unterhaltenen Beziehungen guter Nachbarschaft fortzusetzen und weiter zu entwickeln. Wollen Sie, Herr Präsident, sich überzeugt halten, daß es mir stets zur größten Genugthuung gereichen wird, wenn ich dieser, meinen persön⸗ lichen Gefühlen vollständig entsprechenden Aufgabe mich ent⸗ ledige, indem ich mich zum getreuen und aufrichtigen Dolmetsch der guten Intentionen meines erhabenen Souveräns mache. Der Präsident erwiderte darauf: Ich nehme mit Vergnügen das Beglaubigungsschreiben entgegen und bin überzeugt, daß Sie, beseelt von den persönlichen Gefühlen für Frankreich, deren Sie eben gedachten, und im Bewußtsein der gemeinsamen Interessen beider Nationen, dazu beitragen werden, die guten Beziehungen zwischen denselben ebenso zu befestigen, wie dies Ihr eminenter Vorgänger gethan hat.

Spanien. Madrid, 3- November. (W. T. B.) Das Befinden des Marsch alls Serrano hat sich erheblich ver⸗ schlimmert; derselbe erhielt heute die letzte Oelung.

Sechs hiesige Zeitungen werden gerichtlich ver⸗ folgt, weil dieselben beunruhigende Nachrichten aus Manila gebracht und unter Anderem gemeldet hatten, daß eine Emeute ausgebrochen und „bei einer großen Feuers⸗ brunst auch das deutsche Konsulat eingeäschert“ worden sei. Regierungsseitig wird die Nachricht von der Emeute für gänzlich unbe gründet erklärt und ferner mitgetheilt, daß durch Feuersbrunst am 24. Oktober zwei Häuser zerstört seien.

pel, 5. November. (W. T. B.) zu einer Sitzung zusammen, in

der Austausch der Vollmachten und die Kon⸗ stituirung des Bureaus stattfand. Die nächste Sitzung findet am kommenden Sonnabend statt.

den großen Streifzug im

——

Türkei. Konstantino Die Konferenz trat heute welcher

Rumänien. Bukarest, 6. November. (W. T. B.) Der Minister des Auswärtigen, Campineano, hat seine Entlassung genommen; der Minister⸗Präsident Bra⸗ tiano übernimmt interimistisch das Portefeuille des Aeu ßeren.

Serbien. Nisch, 5. November. (W. T. B.) zösische Gesandte Kreditive überreicht.

Belgrad, 6. November. (W. T. Havas“ meldet: König Milan französischen Gesandten: Serbien könne sich mit der Wiederherstellung des status quo ante nicht be⸗ gnügen, wenn es nicht Garantien gegen die Wiederkehr solcher Ereignisse, wie die jüngsten in Ost⸗Rumelien, erhalte.

Bulgarien. Sofia, 6. November. (W. T. B.) Ein Telegramm der „Agence Havas“ meldet: Die in mehreren Zeitungen enthaltene Behauptung, daß der Fürst ver⸗ sprochen habe, die Entscheidungen der Konferenz zu acceptiren, ist unbegründet. Eine solche Verpflichtung ist von dem Fürsten keineswegs verlangt worden. Derselbe hat nur versprochen, gemäß den in der Kollektivnote der Botschafter erfolgten Anempfehlungen, die Ordnung und Sicherheit aufrechtzuhalten. 1

Afrika. Egypten. Kairo, 3. November. (Allg. Corr.)

„Standard“ wird telegraphirt, daß Sir H. D. Wolff am heutigen Tage eine weitere lange Unterredung mit dem Khedive hatte, welcher seine große Befriedigung über die Be⸗

5. Der fran— Millet hat heute dem König die

5 B.) Die „Agence äußerte gegenüber dem

Dem

V

stimmungen der anglo⸗türkischen Konvention und die in Aussicht genommenen Maßregeln ausdrückte. Eine der ersten Fragen, welche die egyptische Regierung der Aufmerksamkeit des britischen Gesandten empfehlen werde, sei die: ob es nicht zweckmäßig sei, Dongola wieder einzunehmen und die Gewalt des

Khedive in jener Provinz wiederherzustellen.

Zeitungsstimmen. 1 Der „St. Petersburger Zeitung“ schreibt man über die Urwahlen in Preußen: —. Die Bewegung ist im Ganzen und Großen keine sehr lebhafte gewesen; namentlich erscheint sie matt und unbedeutend im Vergleich f ie die Reichstagswahlen veranlassen.

mit den stürmischen Kämpfen, die 1 beklagen; wer über die Parteibewegung

Der Parteipolitiker mag dies hinweg höhere Ziele im Auge behält, wird es nicht als Uebelstand ansehen, wenn wenigstens die Landtagswahlen sich mit einer Ruhe vollziehen, die objektive Erwägungen ermöglicht. Vor einigen Wochen bereits war es mir gestattet, an dieser Stelle darauf hinzuweisen, daß dieser Umstand die Aus⸗ sichten auf ein verständiges Zusammengehen der Mittelparteien kräftige. In der That darf heute, am Schluß der Wahlperiode, auf die Bestätigung dieser Erwartung hingewiesen werden. Nationallibergle und Frei⸗ konservative haben sich nicht blos nicht befehdet auch dies ist schon ein Fortschritt sondern sich in zahlreichen Wahlkreisen zu gemein⸗ famer Aktion verständigt. Von besonderer Wichtigkeit ist dies vor Allem in Berlin selbst: auch wenn den vereinigten Bemühungen der Gemäßigten in beiden Lagern ein Sieg nicht beschieden sein sollte, die Thatsache bleibt bestehen, daß die Nationalliberalen in der Hauptstadt völlig mit der Fortschrittspartei gebrochen haben eine Thatsache, die ihre Kreise auch weiter ziehen wird. Von diesem Ge⸗ sichtspunkt aus ist der Verlauf der Landtagswahlen überhaupt zu be⸗ trachten. Möglich, daß sie die Erwartungen, zu denen der bisherige Gang der Dinge berechtigt, thatsächlich bestätigen, möglich auch, daß manche Enttäuschung nicht ausbleibt worauf es ankommt, ist, daß die Annäherung zwischen Nationalliberalen und Frei⸗ konservativen bestehen bleibt; denn damit ist unter allen Um⸗ ständen eine Position gewonnen, die für die Zukunft eine entscheidende Bedeutung hat. Ueber die Nothwendigkeit von Mittelparteien im parlamentarischen Staatsleben ist ein Wort nicht mehr zu verlieren, das hieße wirklich Wasser ins Meer gießen. Die parlamentarische Geschichte aller konstitutionell regierten Völker liefert ein reiches Material an Beweisen, und regelmäßig sind da, wo die Mittelparteien fehlten, tiefgehende Krisen entstanden, die die riesige, gleichmäßige Thätigkeit der Staatsmaschine zum größten Nachtheil der Gesammtwohlfahrt schwer beeinträchtigten. In Preußen und Deutsch⸗ land zumal würde das Fehlen der Mittelparteien in den Parlamenten eine geradezu verhängnißvolle Bedeutung haben, weil dadurch die Volksvertretung selbst zu einer großen Lüge und ihrer Wirksam⸗ keit das unerläßliche ethische Fundament entzogen würde; denn bleiben die der Sozialdemokratie anheimgefallenen Wählerkreise außer Berech⸗ nung, wie dies für unsere Betrachtung nothwendig geschehen muß, da an diese weder der konservative noch der liberale Radikalismus An⸗ spruch machen kann so darf mit Bestimmtheit gesagt werden, daß die mittelparteilichen Anschauungen die stärkste Verbreitung haben. Dies gilt vom Lande wie von den Städten, und jeder wird es be⸗ stätigen, der sich die Mühe giebt, mit den breiten Schichten des Mittelstandes zu verkehren. Mag sein, aber dies po⸗ litische Philisterium ist eben mit Stumpf und Stiel auszurotten, pflegten die Radikalen in beiden Lagern zu sagen, denn es schädigt unsere politische Entwickelung. Etwas Philisterium steckt allerdings in den Mittelparteien es zeigt sich das namentlich in der Schwer⸗ fälligkeit, die sie am politischen Handeln hindert und in der zum

s Mittelparteien

T zu suchen ist, warum di 1 wenit i den haben oder wenn sie unter dem Einfluß ganz ungewöhnlicher Verhältnisse solche b 1 Augenblicks nachläßt. Zug darf uns nicht in der 1. richtigen Beurtheilung Wählerkreise irre machen; sie bilden 1 X h links, b rechts zu schwanken, ihm vielmehr eine gleichmäßige, stetige Fahrt ermöglichen. und werden nur von Denen nicht gesehen, die die schlimmsten Blinden 6 Ansichten darüber auseinander gehen, ob

lieben es überhaupt, nur von eine Mittel⸗ partei als solcher H b dagegen zu polemisiren und namentlich sobald irgendwo s höhnisch die Unmöglichkeit einer Mittelpartei zu deduziren. habt Ihr Euren Percy“ ausruft, gesprochen. Aber vergebens; so 7 2 5 19 4 2 9 5 8 82 21 5 4 heute liegen, wird an eine Verschmelzung derselben zu einer Partei

ihrer politischen Programme besteht zwischen

Dies

gft U’n

guten Theil der Grund die bisher verhältnißmäßig wenig Erfolge bei den Wahlen erringen, das gewonnene Terrain nicht zu behaupten vermögen, so⸗ bald die Erregung des Aber der philiströse Werthschätzung und

8 8 9 9 5 9 * dieser b einen tuͤchtigen Kern der Nation, und wer nicht ganz und gar Parteimann ist, wird es zu wür⸗ digen wissen, daß sie durch ihr Schwergewicht das Staatsschiff davor schützen, bald nach links, bald nach rechts

gleichmäßt e Nicht darum, ob Mittel⸗ varteien sein sollen, kann man sich daher streiten sie sind eben da sind, weil sie nicht sehen wollen, zumal das nicht sehen wollen, vas ihnen unbequem ist wohl aber können die . die Mittelparteien getrennt neben einander bergeher oder zu einer Mittelpartei zusammen schießen sollen. Die Gegner

1 sol zu reden, die bis jetzt nur in der Phantasie

derselber besteht, und sie brauchen eine solche phantastische Schöpfung, um b

8 eine Differenz, sei es sachlicher oder persön⸗ Por Ar zscho Ddo „m5bu† 8 5 ojg ve⸗ . licher Art, zwischen den gemäßigten Parteien sich geltend macht Spiel ist sehr alt; schon oft haben die Gegner von Rechts und von unks 8 88 S. 6 S, F; —₰ Links mit der Miene und in der Haltung Falstaffs, als er sein: „Da sie auch schon todtgeschlagen wor en sind, die Mittelparteien simd immer wieder lebendig auf der Wahlstatt erschienen. Wie die Dinge gar nicht zu denken sein; es wäre das ein unzweifelhafter Fehler. In den Fundamentalsäͤtzen

ihnen fast volle Harmonie, aber in den Einzelfragen machen sich Ab⸗ weichungen geltend, die nur allmählich ausgeglichen werden können. Hier voreilig eingreifen zu wollen, würde unzweifelhaft eine schädigende Wirkung ausüben, zumal in taktischer Beziehung. Das getrennt marschiren, vereint schlagen muß noch für geraume Zeit die Haupt⸗ sache bleiben. Aber es handelt sich dabei nicht blos um politische Erwägungen... . . Was die Mittelparteien heute noch von einander trennt, sind weit weniger Fragen des volitischen Glaubensbekenntnisses, als Standes⸗ und Berufs⸗— der Ausdruck Vorurtheile wäre zu stark, sagen wir da⸗ her Voreingenommenheiten. Es kann leider nicht bestritten werden, daß uns in Dingen dieser Art noch immer ein recht ansehn⸗ licher Zopf im Nacken hängt: der Beamte begegnet dem Großgrund⸗ besitzer und Dieser Jenem, der Gewerbetreibende dem Großkaufmam mit einem bedauerlichen Mißtrauen. Im Laufe der politi⸗ schen Arbeit wird sich dieser Klassen⸗Antagonismus ab⸗ schleifen; es ist ganz unbestreitbar schon sehr Vieles besser in dieser Beziehung geworden, je mehr wir an politischer Reife ge⸗ winnen. Dann wird auch naturgemäß von selbst der Augenblick ein⸗ treten, in dem es ebenso müßig wäre, wie heute über die Nothwen⸗ digkeit von Mittelparteien, überhaupt über die Frage zu streiten, o eine Eö1“ sein soll: es wird dann eben nur eine Mittelpartei geben. Finstweilen ist dieser Zeitpunk erdings, wi bereits gesagt, noch nicht Refer Zeityuskt ahsiftas⸗ 1 Die „Norddeutsche Allgemeine bringt folgende Notiz aus Japan, welche die

Dampferlinie bespricht: 1 Es ist hier derzeit stark mit dem Umstande zu rechnen, daß sich der bier ansässige fremde Kaufmann mit dem nach Möglichkeit durch seine Regierung unterstützten Japanen in Konkurrenz befindet während die Nachfrage nach fremdländischen Erzeugnissen, in Folge der gedrückten wirthschaftlichen Lage von Japan, bedeutend gesunken ist. Diese Lage der Dinge laßt es als ganz besonders wichtig erscheinen, daß gerade jetzt die Eröffnung einer direkten Dampferlinie zwischen Japan und rechtfertigt die Hoffnung, daß der

Zeitung“ neue deutsche

Deutschland bevorsteht; denn es eutsche K f Hurk. b⸗ 4. 8 . AA . 3 dfr 6 in Zukunft konkurrenzfähiger wird als

sher, und daß er Dampferlinie gelingen wird, auch den direkten

bierdurch n Gute kommen zu lassen,

duktion den

Maklerbanken an gesetz wird, dieser Be das insofern entschieren. Spiel, das Tagesgeschäft

das neue teuergesetz ins doch man beeilte sich schleunigst, dem zu widersprechen,

sind des Ue 9 5 firmen vom Schauplatze ihrer T gegnet man schränke;

keit

wohl

machen.

so einen Theil des Deutschland zu industrielle Pro⸗

Kaufleute zu vermitteln und Verdienstes in anderer Weise indem sie für Deutschlands Absatz erweitert. Der „Reichsbote“ der Berliner mit folgenden Worten: u“ 8 Sollte nun wirklich, wie wiederholt in Börsenkreifen versichert durch das Inkrafttreten des Börsensteuergesetzes der Thätigkeit Banken und Makler einiger Abbruch geschehen sein, so wäre entschieden nicht zu bedauern, als dadurch das bloße und die Agiotage etwas beschränkt würde. Banken verlautete kurz vor dem Geschäftsinhaber mit Rücksicht auf Auflösung ins Auge gefaßt hätten; und schließlich wegen ebenso wenig Maklerbanken wie Börsen⸗ hätigkeit abgetreten. Allerdings be⸗ Behauptung, daß das

Handel japanischer entgehenden

schließt einen Artikel⸗ über die Börse und das Börsensteuer⸗

dieser die die

Fast von jeder 1. Oktober, daß

Steuergesetz

Steuergesetzes auch heute noch immer wieder der 3 setz das Geschäft im höchsten Grade schädige und be⸗ 7 doch das ist übertrieben; daß seine Handhabung, lange noch die Uebung fehlte, einige Schwierig⸗ und Unbequemlichkeit gemacht hat und vielleicht noch läßt sich nicht leugnen; daß aber ein Spekulant der Steuer irgend ein Gewinn versprechendes Geschäft nicht mache, wird selbst an der Börse niemand behaupten. Der Börsenverkehr leidet seit Monaten und nicht erst seit Einführung der Börsensteuer unter der Zurückhaltung des Publikums; je länger diese aber dauert, um so besser ists für das Privatkapital, auf dessen Ausbeutung ja doch das gesammte Spekulationsgeschäft vorzugsweise gerichtet ist.

Börsensteuergesetz

zumal so

macht, wegen

Statistische Nachrichten.

Septemberheft der Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs für das Jahr 1885. veröffentlichten U ebersicht der Dampfkessel⸗Explosionen im Deutschen Reich im Jahre 1884 stellte sich die Zahl derselben, gleich dem Vorjahre, auf 14; es verunglückten dabei 45 Personen (1883: 55 Personen), von denen 12 sofort getödtet wurden oder binnen 48 Stunden nach dem Eintritt der Erplosion verstarben (1883: 23); 11 andere Per⸗ sonen wurden schwer, 22 leicht verwundet (1883: 8 bezw. 24). Der Art der Kessel nach explodirten 5 liegende Zwei⸗ flammrohrkessel, 5 liegende Walzenkessel, 2 einfache Walzen⸗ kessel, 1 Schiffskessel und Lokomobilkessel. Die muthmaß⸗ liche Ursache der Erplosion war in Blechschwächung, in 3 Fällen zu hohe Dampfspannung,

6 Fällen örtliche je in 1 Falle Kesselstein, Alter, Wassermangel, alter Riß und mangelhafte Einfügung eines Heiz⸗ rohres. D Uebersicht sind 4 Tafeln Zeichnungen beigegeben, auch sind bei jedem einzelnen Fall die Konstruktions⸗Einzelheiten des Kessels, die Wirkungen der Erplosion u. s. w. mitgetheilt. Separat⸗ abdrücke der betreffenden Uebersicht sind durch den Buchhandel (Ver⸗

Nach der im

d8g Der

lag von Puttkammer & Mühlbrecht) zu beziehen.

Wissenschaft und Literatur. menschlichen Gesellschaft und ihrer vom Manchestermanne erträumten und nicht zum allgemeinen Wohlbefinden der Chaos, zur Anarchie, zum Kampfe Aller Geschichte überzeugend gelehrt. In einem Nährstände und ihre zukünftige (Köln, J. B. Heimann & Zimmer⸗ Steinmann⸗Bucher Reformvorschläge, welche dahin zielen, an Stelle des jetzigen Chaos im gewerblichen Leben wieder die Ordnung zu setzen. Diese Ordnung zu schaffen, dafür hat er. in den Unfallberufsgenossenschaften den Finger⸗ zeig gefunden. Die Großgewerbe und der Großhandel sollen sich in Berufsgenossenschaften gliedern, das Handwerk, der Kleinhandel in Innungen, die Landwirthschaft in Gemeindegenossenschaften. Die Ver⸗ dindung unter sich und mit dem Staat würden diese Korpocationen in Gewerbekammern mit Abtheilungen für Industrie, Handwerk, Handel und Landwirthschaft, in Industrieamt, Innungsamt mw finden. Wer sich mit den sozialen Fragen beschäftigt, darf es nicht versäumen, sich mit dem Steinmann⸗Bucherschen Werke bekannt zu Ein nicht gering zu veranschlagender Werth desselben besteht auch darin, daß es ein getreues Bild der augenblicklichen Verhältnisse und eine übersichtliche Zusammenstellung der seitherigen bewußten und unbewußten Besserungsbestrebungen giebt. „Der sogenannte Leihvertrag“. Unter diesem Titel hat Amtsgerichts⸗Rath Höhne in Berlin, im Verlage von H. W. Müller hierselbst, eine kleine Schrift veröffentlicht, welche für alle Diejenigen von besonderem Interesse sein dürfte, welche bewegliche Gegenstände irgend welcher Art gegen Ratenzahlungen liefern oder entnehmen. In dem üblichen Vertrage darüber ist nämlich meist vereinbart, daß der Abnehmer verpflichtet ist, Ratenzahlung nicht

sofern auch nur eine un vünktlich geleistet wird, die erhaltenen Gegenstände dem Lieferanten

Kunst, der Zerfall der Wirthschaft in Atome, den erstrebten „Ideal⸗Zustand“, Menschheit, sondern zum gegen Alle führt, hat die Buch, betitelt Stellung im mann) macht nun

DSe Staate“ Hr. A.

unentgeltlich zurückzugeben, zahlungen zu verzi Bedingung keine rechtliche vielmehr nur auf Entschädigung zu

furt a. M.: „Adreßbuch für Freunde und Wappenkunde“. Wien. Dieser neue Jahrgang bildet Ergänzung des Kreisen faßt Auslandes weisen

allen Freunden Adressen wirklicher derselben geordnet, wird; III. Sammler mit einander bekannt, um und ein gegenseitiges Ungefähr 700 neue gute eingeschaltet, wogegen verstorben oder der neue J eifers unserer Tage biete dar.) 8

für feine . 88 2 1 gesucht. Der Erport hat diese 600 und und geringe Waare wiederum etwas

also auf die gesammten Abschlags⸗ Der Verfasser führt den Beweis, daß diese Wirkung hat, der Verkäufer (Verleiher) f Rückgabe gegen entsprechende

chten.

Erfüllung oder auf klagen berechtigt ist. erschien im Verlage von Wilhelm Rommel in Frank⸗ ür F der Münz⸗, Siegel⸗ Herausgegeben von Alfred Grenser in (22 Bogen in engl. Einband. Preis 5 ℳ) eine nothwendige Fortsetzung und im April 1884 erschienenen in den betreffenden wohlwollend aufgenommenen früheren Bandes und um- wiederum: I. ein Lexikon von Sammlern des In⸗ und mit biographischen, literarischen und statistischen Nach⸗ zur Anbahnung eines regen Verkehrs zwischen obiger Fächer; II. eine Zusammenstellung von V Sammler aller Welttheile, nach dem Domizil welche dem Sammler auf Reisen erwünscht sein ss Das Buch macht die einzelnen einen Austausch von Doubletten Zuführen von Novas leichter zu ermöglichen. Adressen finden sich in diesem II. Jahrgange die früheren Adressen, deren Träger inzwischen ausgeschieden wurden. So stellt also Jahrgang wieder ein internationales Kulturbild des Sammel⸗ s auf numismatisch⸗sphragistisch⸗heraldischem Ge⸗

Soeben

II. Jahrgang.

Anzeigen von Fachgenossen.

verschollen sind,

Gewerbe und Handel.

Sg f

nberg, 5. November. (Hopfenmarktbericht Held.) Wie in letzter Zeit, so bleibt auch heute gute Frage schönfarbige Hopfen bestehen, alles A sel se Woche sind außerordentlich groß, 1000 Ballen pro Tag. Die Preise

noch sehr wenig gethan. Die Zufuhren die Umsätze schwanken zwischen hbaben sich für Mittel⸗ Gebirgshopfen 40 55 ℳ; Prima Markthopfen 35 40 ℳ, mittel 24 28 ℳ, gering 18 22 ℳ; Prima Aischgründer 48 —55 ℳ, mittel 27 33 ℳ, gering 20 24 ℳ; Elsässer 25 50 ℳ; Lothringer 25— 45 ℳ; Prima Württemberger 70 85 ℳ, mittel 30 40 ℳ, gering 24 28 ℳ; Prima Badische 60 —70 ℳ, mittel 25 35 ℳ; Prima Hallertauer 70 85 ℳ, mittel 40 50 ℳ, gering 30 35 ℳ; Prima Polen 70 85 ℳ, mittel 40 60 ℳ; Hallertauer Ia. 80 90 ℳ; Spalter Land, je nach Lage und Qualität, 45 110 ℳ; Saazer Kreis und Bezirk, je nach Qualität, 80 170

Wien, 5. November. (W. T. B.) Die Nachricht verschiedener Zeitungen, daß die Bosna⸗Bahn für den Privatverkehr gesperrt und auf gewissen Bahnlinien eine Anhäufung von Fahrmaterial bemerkbar sei, entbehrt, bestem Vernehmen nach, jeder Begründung.

Triest, 5. November. (W. T. Lloyddampfer „Achille“ ist heute Nachmittag aus Konstantinopel hier eingetroffen.

Pest, 5. November. Die Gesammteinnahmen der u ngarischen Staatskassen stellten sich im 3. Quartal auf 73 458 432 Fl., im Vergleich zum entsprechenden Quartal des vorigen Jahres um 4 212 699 Fl. günstiger; die Gesammtausgaben betrugen 86 861 355 Fl., gegen das Vorjahr um 4 127 684 Fl. mehr.

Antwerpen, 5. November. (W. T. Wollauktion. Angeboten 2048 Ballen Buenos⸗Ayres⸗Wollen, davon verkauft 1392 Ballen. Bei guter Auswahl sehr belebtes Geschäft. Preise nur um 5 billiger gegen die Augustauktionen.

Bradford, 5. November. (W. T. B.) Wolle stetig, Mohair⸗ wolle anziehend, thätiger, für zweifädige Garne ziemlicher Begehr, einfädige Garne geschäftslos, Mohairgarne besser, schwere f ziemlich thätig, leichte träge.

B.)

Submissionen im Auslande. ½S 2 K. General⸗Direktion der auf sämmtlichen Linien erforderlichen Be⸗ Messingwaaren.

15. November, Mittags. K. österreichischen Staatsbahnen. L der K. K. General⸗Direktion für darfes an Rohmetallen, Bleiplomben, Näheres an Ort und Stelle.

II. Rumänien. Uhr. Bukarest. Domänen⸗N Schweinemarkts zu T S

2

dinisterium. Bau⸗

7. Dezember. 2 1 1 Näheres

eines internationalern an Ort und Stelle.

Verkehrs Anstalten.

Stettin, 6. November. (W. T. B.) Der Stettiner Lloyd⸗ dampfer „Martha“ ist gestern mit voller Ladung und 150 Passa⸗ gieren von New⸗York via Gothenburg nach Stettin abgegangen. Bremen. 6⸗ November. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Werra“ ist heute früh 6 Uhr in Southamvton eingetroffen.

9

1 ndere flau und selten „†

reduzirt. Die Notirungen lauten:

migung Statut Städte für Gold⸗ schienen. ach

n

Mittel, die zur d ; eitsge⸗ lichen Hoheiten den Prinzen und die Prinzessin

U

zeit

sprochenen silbernen Tafelschmucks, Städten aufgebracht waren.

Berlin, 6. November 1885.

Allerhöchste Geneh

Nachdem es unter dem 4. August d. J. die schste Ge 2. Mai festgestellte

erhalten hat, ist jetzt das unter dem der „Prinz⸗Wilhelm⸗ Stiftung Preußischer

f und Silberschmiede⸗ im Druck er⸗ die Stiftung am 20. Mai 1883 aus dem verfügbar gebliebenen Restbestand der Hochzeitsgeschenks für Ihre König⸗ Wilbelm, jenes seiner⸗ moderner Kunstindustrie vielfach be⸗ von den betheiligten 96 preußischen Zweck ist die Foͤrderung der künst⸗

Begründet wurde aller Kosten Herstellung des

Deckung

als hervorragende Leistung

Ihr

lerischen Ausbildung junger talentvoller und würdiger Gold⸗ und

Silberschmiede, welche in

·

oll

den

Museums zu Berlin 8 oder Fachschule für Gold⸗ und Silberschmiede Ausbildung in s von Reisestipendien an künstlerisch und Goldschmiede und durch arbeiten Mittel wärtig auf welche der an Bedingungen geknüpft Grundkapital zugeschlagen werden; darf nach Ermess⸗

V Berlin gewählt. von

Siegelgut

V

ob,

Breslau, Danzig,

Di A

erhinderung dieser Mitglieder eitens des f nommenen Stipendien, die T emessung der Hohe selben und die über zu fassenden

N —₰

So de!

werbung um das Kuratorium zu Händen des des Statuts, die Si fowie deren etwaige Genehmigung. D. hörige Vermögen ist

2

Preußen ansässig sind, und erreicht werden dieser Zweck durch Verleihung von Schulstipendien für Besuch der Unterrichtsanstalt des Königlichen Kunstgewerbe⸗ oder einer anderen preu zischen Kunstgewerbe⸗ oder für andere, zur erforderliche Fächer, durch Verleihung technisch hervorragende junge Ausschreibung und Prämiirung von Konkurrenz⸗ auf dem Gebiet der Gold⸗ und Silberschmiedekunst. Die zu diesen Veranstaltungen gewähren die Zinserträge des gegen⸗ f 30 000 sich belaufenden Grundkapitals. Zuwendungen, Stiftung etwa weiterhin gemacht werden und nicht etwa sind, die das Gegentheil fordern, sollen dem in Bezug auf nicht vertheilte Zinsen sen ebenso verfahren werden. Als Sitz der Stiftung ist Ihre Verwaltung und Vertretung liegt einemKuratorium das aus den jedesmaligen Ober⸗Bürgermeistern der Städte Berlin, Frankfurt a. M. und Köln sowie dem Ersten rektor des Kunstgewerbe⸗Museums zu Berlin unter dem Vorsitz Ober⸗Bürgermeisters von Berlin besteht und in das im Fall der deren gesetzliche Vertreter eintreten. erfolgt die Bewilligung der in Aussicht ge⸗ Be 8 und Zeitdauer der⸗ Veranstaltung von Konkurrenzen auf Grund der hier⸗ Beschlüsse, die der Vorsitzende durch Benehmen mit Kunstgewerbe⸗Museums vorzubereiten hat. Die Be⸗ geschieht durch schriftliche Eingabe an Vorsitzenden desselben. Abänderungen und äußere Vertretung der Stiftung Auflösung betreffen, bedürfen landesherrlicher der Stiftung bei etwaiger Auflösung noch ge im Sinne der Stiftung zu verwenden. Vom

die Stiftung das erste Rechnungszjahr ihrer

dieser Kunst

Kuratoriums

n Direktor des die Stipendien

die Sitz, Zweck

Das

Oktober d. J. ab wird

Thätigkeit datiren.

le

eröffnet.

zurückblicken wohlthätigen Fr Tafeln s Confituren, 50⸗Pfennigartikel besondere Kauflust Artikel des praktischen

Poststraße 16 und nimmt von Monat zu tember ecr. meldeten Personen Arbeitgeber. und 21 unbemittelte

P

su

Arbeit traten 563. männliche,

so ge w

gäste beträgt bis

sind gestern

eis von Arbeitskräften erfolgt für die Arbeitgeber kostenfrei.

V—

armer Kinder und Noth⸗ Hotel de Rome einen Bazar eine 10 jährige Thätigkeit durchschnittlich 6000

in zur Speisung heute im Saale des zerein der nunmehr auf und in den letzten Jahren Zwecken widmete, ist auch diesmal von seinen vielen eunden und Gönnern nicht im Stich gelassen worden. Auf 6 langen sind Gaben aller Arte aufgebaut, während für Wollwaaren, fenni Buden eingerichtet sind. 4 am Eröffnungstage recht rege und einzelne Bedarfs, wie Teppiche, wurden schnell geräumt.

ider

var bereits

Arbeitnachweis in Ber Breitestraße 23 (telephonischer Anschluß Monat größere Dimensionen an. Im sich im Verein 776 männliche und 30. weibliche als Arbeitsuchende und 691 für männliche, 46 für weibliche In Arbeit sind getreten 560 männliche, 14 weibliche Personen. Im Oktober cr. meldeten sich Arbeit⸗ 1062 männliche, 26 weibliche Personen. Arbeitgeber gaben für männliche und 71 für weibliche Personen auf. In he. 21 weibliche und 24 mittellose Per⸗ von 8 Uhr Morgens bis 7 Uhr Abends

Der

Centralverein für

chende:

Das Bureau ist

nen. öffnet, und Arbeitskräfte jeder Art sind stets vorhanden.I

cheid, 5. November. Zahl der Kur⸗ und Bade⸗ zum heutigen⸗

Burts

(W. T. B.) In der Provinz

vorgekommen, davon

Palermo 8 in der

5. November. 8 13 Cholera⸗Todesfe

Rom,

nächsten Montag in Aussicht des Schauspiels „Das den 12. d. das Schauspiel

Stadt Palermo.

Deutschen Theater findet die ursprünglich für den genommen gewesene erste Aufsührung Erznlof Soj jSro“ ors Don rors. Fräulein von Seiglière“ erst am Donnerstag, M., statt. Am Montag kommt an Stelle dessen wieder „Ein Tropfen Gift“ zur Aufführung.

Im

Verzeichniß der am (Die A. Provinz Ostpreußen.

J. Regierungsbezirk Königsberg.

Wahlbezirk: von Gramatzki, Landes⸗Direktor in Königsberg,

kons. Schröder, Kreis⸗Schulinspektor in Prökuls, kons.

2 L'Hardy, Gutsbesitzer in Kapstücken, kons., und von Perbandt,

Rittergutsbesitzer in Adlig⸗Langendorf, kons.

Kieschke, Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath a. D. in Berlin, dfrs. Papendieck, Gutsbesitzer, dfrs., und von Saucken, Gutsbesitzer, dfrs.

ö16“ Landrath in Pr. Eylau, kons., und von St. Paul, Rittergutsbesitzer in Maraunen, kons.

Krämer, Besitzer in Kiewitten, Centr., und Dr. Kreb in Liebstadt, Centr.

Frhr. von Minnigerode, und Graf Kanitz⸗Podang

Rohde, Major a. D. und Gutsbesitzer auf Horst, kons., und Stephanus⸗Omuleff,

Besitzer, kons. Borowski, Domkapitular in Frauenburg, Centr., Amtsrichter in Marienburg, Centr. LI1I1“ Landgerichts⸗Präsident in Bartenstein, kons., und von Foelkersamb, Major z. D. in Woninkeim, kons.

8, Amtsrichter

Rittergutsbesitzer auf Rossitten, kons., en, kons.

und Spahn,

M. Regierungsbezirk Gumbinnen. Wahlbezirk: Weiß, Rittergutsbesitzer in Perwalischken, kons. Rademacher, Gutsbesitzer in Winge, nat.⸗lib. Steinmann, Regierungs⸗Präsident in Gumbinnen,

Kaavpecke, Gutsbesitzer in Meschken, frkons. 3. Burchard, Geheimer Regierungs⸗ und Landrath in Gumbinnen, kons., und Hogrefe, Ober⸗Amtmann in Schwägerau, kons. Bergmann, Landrath in Darkehmen, kons., und Boysen, Guts⸗ besitzer in Kleszowen, kons.

5. Freiherr von Lyncker, Landrath in Lötzen, kons.

z. Tomasezewski, Ober⸗Präsidial⸗Rath in Königsberg, kons., und von der in Lyck, kons.

Marwitz, Landrathe in 1 von Schwerin, Landrath in Sensburg, kons., und Bestvater, Rittergutsbesitzer in

Pfaffendorf, kons. B. Provinz Westpreußen. I. Regierungsbezirk Danzig. Wahlbezirk: von Puttkamer, Rittergutsbesitzer auf Gr. Plauth, kons., und Doehring, Landrath in Marienburg, kons.

Rickert, Landes⸗Direktor a. D. in Zoppot, dfrs., und Steffens, Kaufmann in Danzig, dfrs.

kons., und

5. Bezeichnung der Parteistellung beruht auf den Angaben

November gewählten

3. Neubauer, Domherr in Pelplin, Pole, und Schröder, Guts⸗ besitzer in Kobissau, Pole. b 1 4. Engler, Geheimer Regierungs⸗ und Landrath in Berent, frkons., und Hobrecht, Wirklicher Geheimer Rath in Gr. Lichterfelde, nat.⸗lib. 19 Regierungsbezirk Marienwerder. Wahlbezirk: Wessel, Landrath in Stuhm, frkons., und Herwig,⸗ Konsistorial⸗Präsident in Berlin, frkons. 2. von Körber, General⸗Landschafts⸗Direktor in Körberode, frkons., und von Puttkamer⸗Nipkau, Rittergutsbesitzer, kons 3. von Lyskowski, Rittergutsbesitzer in Miliczewo, Pole. Jaeckel, Landrath in Strasburg, frkons. Worzewski, Landgerichts⸗Direktor in Thorn, dfrs., und kons.

Gerlich, Landrath in 8

„Dr. Scheffer, kons., und Wehr⸗Klein⸗Kensau, nat.⸗lib.]⁷

Dr. Wehr, Landes⸗Direktor in Danzig, frkons., und von Bismarck, Landgerichts⸗Präsident in Kottbus, frkons.

C. Provinz Brandenburg. I. Stadt Berlin.

Wahlbezirk: Klotz, Landgerichts⸗Rath in Berlin, dfrs., Löwe, Fabrikbesitzer in Berlin, dfrs., und Parisius, steller in Berlin, dfrs.

2. Dr. Langerhans, Arzt in syndikus in Berlin, dfrs.

3. Dr. Virchow, Professor in Berlin, dfrs. Dr. Hermes in Berlin, dfrs.

218 Regierungsbezirk Potsdam. Koehne, Versicherungs⸗Direktor in Berlin, von Jagow, Rittmeister a. D. auf Quitzöbel, kons., Wettich, Stadtältester in Havelberg, kons. von Quast, Landrath in Neu⸗Ruppin, kons., und v Rittergutsbesitzer in Köpernitz, kons. 1

3. von Wedell⸗Malchow, Kitterschafts⸗Direktor kons., und von Risselmann, Kammerherr und Haupt⸗Ritterschafts⸗ Direktor in Krussow, kons.

4. Baron von Eckardstein, Lohren, Rentier in Potsdam, heim, Kammerherr, kons.

Meister,

Schwetz, frkons.

Ludwig Schrift⸗

Berlin, dfrs., Dr. Zelle, Stadt⸗

Berlin, dfrs, Knörcke, Pastor in

Berlin, dfrs., Munckel, Rechtsanwalt in

Wahlbezirk: kons., und

on Zeuner,

Rittergutsbesitzer auf Proͤtzel,

frkons., und Baron

V V

5 6

18 9. C 2. Jacobs, 3. von Gerlach,

5. Bohtz,

z. von Schierstädt,

. von Funcke,

Praetorius, kons.,

Mitglieder des preußischen Hauses der Abgeordneten. der Wahlkommissarien.)

Delitzsch, kons. v

von Rauchhaupt, Landrath in Direktor, kons.

Landrath in Belzig, kons Oberlehrer a. D. in Berlin, kons., und Kleist von Major a. D. in Hohennauen, kons. on Oertzen, Landrath in Jüterbog, frkons. 8 remer, Redacteur in Berkin, kons., und Wolff, in Fürstenwalde, kons. 8

III. Regierungsbezirk Frankfurt. Wahlbezirk: von Meyer, Landrath a. D. in Helpe, kons., und von Bornstedt, Geheimer Regierungs⸗ und Landrath in Friedeberg N.⸗M., kons. Landrath in Landsberg a. Mietzelfelde, kons. Landrath, kons, und von Neumann, gutsbesitzer auf Hanseberg, kons. von Steinrück, Landrath in Fabrikbesitzer in Golzow, kons. Landrath in Schmagorei, zesitzer in Clauswalde, kons. 1 Schierstä Rittergutsbesitzer auf Trebichow, kons., und ider, Landrath in Jehser bei Schwiebus, frkons. frkons., und von Lessing, Landrath in

Gardemin, 1 G von Stülpnagel, „Dr. Kropatscheck, Bornstedt,

Rechtsanwalt

W

W.,

3 „% Gutsbesitzer in n

kons., und K leine

w Seelc 1D,

kons., und Karbe, Ritterguts

Schne Faber, O ber⸗Amtmann,

Sorau, kons. b Landrath in Kottbus, kons., und Sack, Ritterguts⸗ Kemmen, kons.

besitzer in Amtsrichter,

Dr. Hartmann, brock, kons.

kons., und Frhr. von Budden⸗

D. Provinz Pommern. 4 Regierungsbezirk EEEe 11 Wahlbezirk: von Heyden⸗Cadow. Regierungs⸗Präsident zu Frankfurt a. O., kons., Graf von Schwerin⸗Putzar, Land⸗ schafts⸗Direktor, kons., und von Enckeforth, Rittergutsbesitzer auf Vogelsang, kons. und von Manteuffe Theodor Schmidt, Oberlehrer a. D. in von Nickisch⸗R osenegk, Landrath in und von Schöning, Majoratsbesitzer in Lübtow, kons. von Bismarck, Landrath und Geheimer Regierungs⸗Rath in Külz, kons., und von Podewils, Regierungs⸗Rath in Stettin, kons. von Köller⸗Kantreck, Landrath a. D., kons., und von Elbe⸗ Carnitz, Rittergutsbeützer, kons.

kons.,