1885 / 278 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 26 Nov 1885 18:00:01 GMT) scan diff

Beförderung von

rde zn Holzpulver, Celloidin und thierise

en Abfällen.

Genehmigung von Ausnahmetarifen. 12) Ausnahmetarif für Schlacken, material benutzt werden sollen. b 13) Mehrere von der ständigen deutschen Eisenbahnen vorberathene und für die Bes nahme der Generalkonferenz tungen vorbereitete Abänderungsanträge von Interesse zu den Tarifvorschriften und der Güterk des deutschen Eisenbahn⸗Gütertarifs: a. über die Abänderung der Grubenholz, über die Deklassifikation bezw. die Tarifirung von b. groben Eisengußwaaren und Schiffsketten, Kochherdplatten, 8 roh vorgearbeiteten Pflugschaaren, G Fevte ol. f. Retorten von Chamotte und Thon, Soda, „Rüben, besonders Mohrrüben, .Rohphosphaten aller Art, .Rohkupfer und .Rübenkraut (Rübenmus). Berlin, den 24. November 1885. er Vorsitzende des Landes⸗Eisenbahnraths. Brefeld, Ministerial⸗Direktor.

Tarifvorschriften

1“

8 Angekommen: Se. Durchlaucht der Reichskanzler und Präsident des Staats⸗Ministeriums, Fürst von Bismarck, von Friedrichsruh;

See. Excellenz der Staats⸗Minister und Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, Dr. Lucius, von Merseburg.

Abgereist: Se. Excellenz der Staats⸗Minister und

Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegen⸗ heiten, Dr. von Goßler, nach der Provinz Pommern.

. Bekanntmachungen auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878.

Auf Grund des §. 1 des Reichsgesetzes gegen die gemein⸗ gefährlichen Bestrebungen der Smahagessean vom 21. 8 ktober 1878 ist durch Beschluß des Herrn Regierungs⸗Präsidenten hierselbst vom 16. August d. J. beziehungsweise Entscheidung der Reichskommission vom 12. d. M. der hierorts bestehende das Buchdruckerei⸗ und Verlagsgeschäft: „Silesia“ W. Kuh⸗ nert & Comp. betreibende Verein verboten und die Abwickelung der Geschäfte des qu. Vereins (Liquidation) den Kaufleuten und gerichtlichen Massenverwaltern F. Landsberger und Michalock übertragen worden. 1b Breslau, den 24. November 1885. Der Polizei⸗Präsident: Freiherr von Uslar⸗Gleichen.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 26. November. Se. Majestät der

Kaiser und König nahmen heute den Vortrag des Ober⸗ Ceremonienmeisters Grafen zu Eulenburg sowie militarische Meldungen entgegen und hörten sodann die Vorträge des Kriegs⸗Ministers, General⸗Lieutenants Bronsart von Schellen⸗ dorff, und des Chefs des Militärkabinets, General⸗Lieutenants von Albedyll.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit de Kronprinz vempfing gestern Vormittig 9219 hen 8 Grafen von Talleyrand⸗Périgord sowie später den Herzog von Ratibor und nahm sodann militärische Meldungen entgegen.

Nachmittags 4 Uhr hatte der Legations⸗Sekretär Graf zu I 88 v. 5* Empfanges.

bends 8 Uhr begab Sich Se. Kaiserliche Hohei Anlaß des Ablebens Sr. Majestät des Königs zu dem spanischen Gesandten. 1

Aus Schloß Pardo bei Madrid ist die Treo schaft 293.86 Trauerbotschaft eingetroffen, daß Se. Majestät der König Alfonso e-

1n [ gestern Vormittag 9 Uhr seinen Leiden er⸗ egen ist.

Der Bundesrath, der Ausschuß desselben für Handel und Verkehr und der Ausschuß für Zoll⸗ und Ster 83 hielten heute Sitzungen. 1 I

Der Bericht über die gestrige Sitzung de . b Sitz 8 Reichstages befindet sich in der Ersten Beilage. 1

In der heutigen (6.) Sitzung des Reichs⸗ tage 28, welcher der Staatssekretär des vcig. f tz . von Schelling, nebst mehreren Bevollmächtigten zum Bundes⸗ rath sowie Kommissarien desselben beiwohnte, stand auf der Tagesordnung: die erste Berathung des von dem Abg. Dr. Reichensperger eingebrachten Gesetzentwurfs brtreffenb

Abänderung und Ergänzungen des Gerichtsver⸗

fassungsgesetzes vom 27. Januar 1877, sowie der Strafprozeßordnung vom 1. Februar 1877 (Be⸗ rufungh 8 b

Nach einer eingehenden Begründung des Antrages durch den Antragsteller Dr. Reichensperger ge klärte der gcg.

Hartmann, daß auch seine Partei die Strafprozeßordnung für reformbedürftig ansehe, nur sei sie zweifelhaft, ob gerade der vom Abg. Reichensperger anempfohlene Weg der richtige sei. Ein Theil seiner politischen Freunde sei für die Wieder⸗ einführung der Berufung gegen die Urtheile der Strafkam⸗ .eZ weil sich die Berufung gegen die schöffengerichtlichen

rtheile bewährt habe. Ein anderer Theil halte dafür, daß es besser sei, das Verfahren der ersten Instanz mit größeren Garantien für eine richtige Rechtsprechung zu um⸗ geben. Auch ihm scheine dieser Ausweg der beste zu sein.

Knallbonbons, Knallerbsen, 11) Mittheilung über die seit dem 5. Mai 1885 erfolgte welche als Wegebau⸗ Tarifkommission der schluß⸗

der deutschen Eisenbahnverwal⸗ allgemeinerem

für

1 . 1] Redner führte zum Schluß eine Reihe von Punkten auf, die

bei einer Revision der Strafprozeßordnung zu reformiren wären. Die in der vorigen Session in Aussicht genommene Revision scheine ihm nicht genügend zu sein; dieselbe müsse auf eine viel breitere Basis gestellt werden.

Bei Schluß des Blattes sprach der Abg. Dr. Marquardsen.

Durch Allerhöchste Ordre vom 22. Juli d. J. ist der Stadtgemeinde Königsbergi. Pr. auf Grund des Gesetzes vom 11. Juni 1874 das Recht verliehen worden, zum Zweck der Er⸗ weiterung ihrer Wasserleitung durch Anlage eines inner⸗ halb der Gemarkungen Wiekau, Klaukinnen, Drugehnen, Adlig⸗ und Koellmisch⸗Willgaiten, Kreises Fischhausen, mittelst eines vorgelegten Dammes bis zur Höhe von 35,7 m über Normal⸗ Null anzustauenden Teiches und eines, das Wasser aus diesem Teiche durch die Gemarkungen Wiekau, Pentekinnen, Barse⸗ nicken, Taukitten und Mühlseld, gleichfalls im Kreise Fisch⸗ hausen, nach b s

b dem Wargenschen Mühlen⸗ bezw. dem Wargen⸗ schen Kirchen⸗Teiche leitenden offenen Grabens die erforderlichen Grundstücke und Rechte, soweit erforderlich, im Wege der Ent⸗ eignung zu erwerben.

Derjenige, welcher sich mit der Absicht zu gewinnen und sich dadurch einen werb zu schaffen, bei einem Glücks⸗ spiel betheiligt, ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts, II. Strafs. vom 29. September d. J., nur dann als gewerbs⸗ mäßiger Spieler zu bestrafen, wenn er auch die Absicht damit verbunden hat, sich fortgesetzt zu dem gedachten Zwecke an Glücksspielen zu betheiligen.

Die im Reichs⸗Eisenbahnamt aufgestellte, in Nr. 277 des „Reichs⸗Anzeigers“ veröffentlichte Uebersicht der Betriebsergebnisse deutscher Eisenbahnen für den Monat Oktober d. J. ergiebt für die 59 Bahnen, welche auch schon im entsprechenden Monate des Vorjahres im Betriebe waren und zur Ver⸗ gleichung gezogen werden konnten, mit einer Gesammt⸗ betriebslänge von 31 925,52 km, nachstehende Daten: Eröffnet wurden: am 1. Oktober d. J. der Anschluß der Berlin⸗Görlitzer Eisenbahn an die Ring⸗ und Stadtbahn (Königliche Eisenbahn⸗Direktion Berlin) 0,55 km, Eichicht⸗ Probstzella (Königliche Eisenbahn⸗Direktion Erfurt) 15,13 km Ahlhorn⸗Vechta (Oldenburgische Staats⸗Eisenbahn) 20,30 km; am 3. Oktober Speldorf⸗Broich (Königliche Eisenbahn⸗Direktion Köln (rechtsrheinisch) 1,72 km, am 15. Oktober Löwinberg⸗ Greiffenberg (Königliche Eisenbahn⸗Direktion Berlin) 22,98 km Schottwitz⸗ Rosenthal 4,76 km und Czempin Schrimm 19,73 km (Königliche Eisenbahn⸗Direktion Breslau), sowie die Verlängerung der Zweigbahn Altenessen⸗Essen bis zum früheren Rheinischen Bahnhof Essen, dagegen in Folge Anschlußver⸗ legung der Zweigbahn Berge⸗Borbeck⸗Essen 0,57 km außer Betrieb gesetzt (Königliche Eisenbahn⸗Direktion Köln (rechtsrh.). Die Einnahme aus allen Verkehrszweigen war im O 1 tober d. J. a. beim 1b risch ermittelten Ergebnisse des laufenden Jahres mit dem Definitivum des Vorjahres: bei 20 Bahnen, mit zusammm 3424,56 km, höher und bei 39 Bahnen, mit zusammen 28 500,96 km, niedriger als in demselben Monate des Vorjahres, und auf das Kilometer Betriebslänge: bei 20 Vahnen, mit zusammen 3424,56 km höher und bei 39 Bahnen, mit zusammen 28 500,96 km ( dar⸗ unter 5 Bahnen mit vermehrter Betriebslänge) niedriger als in demselben Monate des P rjahfes; b. beim Vergleiche der provisorisch ermlittelten Ergebnisse des laufenden Fahres mit den im Vorjahre er⸗ mittelten provisorischen Angaben: bei 26 Bahnen mit zusammen 26 535,91 km, höher und bei 33 Bahnen, mit zusammen 5389,61 km, niedriger als in demselben Monate des Vorjahres, und auf das Kilometer Betriebslänge bei 25 Bahnen, mit zusammen 5299,38 km höher und bei 34 Bahnen, mit zusammen 26 626,14 km (darunter 5 Bahnen mit vermehrter Betriebslänge) geringer als in demselben Monate des Vorjahres. Die Einnahme aus allen Verkehrszweigen war vom 1. Januar bis Ende Ok⸗ tober d. J. a. beim Vergleiche der provisorisch er⸗ mittelten Ergebnisse des laufenden Jahres mit dem Definitivum des Vorjahres: bei 32 Bahnen mit zusammen 5593,50 km, höher und bei 27 Bahnen, mit zusammen 26 332,02 geringer als in dem⸗

km

so Doj 0 3 4 2

selben Zeitraume des Vorjahres, und auf das Kilo⸗ mit zusammen

Vergleiche der proviso⸗

meter Betriebslänge bei 29 Bahnen, 3063,26 km, höher und bei 30 Bahnen, mit zusammen 28 862,26 km (darunter 6 Bahnen mit vermehrter Betriebs⸗ länge), geringer als in demselben Zeitraume des Vorjahres; b. beim Vergleiche der provisorisch ermittelten Ergebnisse mit den im Vorjahre ermittelten provisoris chen Angaben: bei 38 Bahnen, mit zusammen 28,482,05 km, höher und bei 21 Bahnen, mit zusammen 3493,47 km, geringer als in demselben Zeitraume des Vorjahres und auf das Kilometer Betriebslänge bei 33 Bahnen, mit zu⸗ sammen 4804,21 km, höher und bei 26 Bahnen, mit zusammen 27 121,31 km (darunter 4 Bahnen mit vermehrter Betriebs⸗ länge), geringer als in demselben Zeitraum des Vorjahres Bei den unter Staatsverwaltung stehenden Privat⸗ bahnen, ausschließlich der vom Staate für eigene Rechnung verwalteten Bahnen, betrug Ende Oktober d. J. das ge⸗ sammte konzessionirte Anlagekapital 81 449 900 (31 965 000 Stammaktien, 20 544 900 Prioritäts⸗ Stammaktien und 28 940 000 Prioritäts⸗Obligationen), und die Länge derjenigen Strecken, für welche das Kapital bestimmt ist, 298,12 km, so daßz anf je ein Kilometer 273 212 entfallen. Bei den unter Privatverwaltung stehen⸗ den Privatbahnen betrug Ende Oktober d. J. das Plena 9n0 sionirte Anlagekapital 573 065 829 297 339 550 Stammaktien, 84 146 150 Prioritäts⸗ Stammaktien und 191 580 129 %% Prioritäts⸗Obligationen) 8 gt, derlercgen A s welche dieses Kapital 1 i 3616,24 km, s ß f je ein Kilomete vesinugt ist. al8, „so daß auf je ein Kilometer

Die Bevollmächtigten zum Bundesr önigli * Umächtigten zum Bundesrath, Königli württembergischer Wirklicher Geheimer Kriegsrath Len gich rio n und Großherzoglich oldenburgischer Geheimer Staats⸗ rath Selkmann sind hier eingetroffen. b

Der Kaiserlich und Königlich österreichisch⸗ungaris

Botschafter am ziesigen Hofe; Graf dnSsnn, gi nas erlin zurückgekehrt und hat die Geschäf r Notschaf wieder abernshmen . schäfte der Botschaft

Der bisherige Gerichts⸗Assessor Disse ist Regie⸗

rungs⸗Assessor ernannt und gleichzeitig definitiv als Spezial⸗

Görlitz, 24. November. Der diesjährige Kom Landtag des preußischen Markgrasthums hal⸗ lausitz, dessen Sitzungen der Wirkliche Geheime Rath s Ober⸗Präsident von Schlesien, Dr. von Seydewitz, in 8 Eigenschaft als Königlicher Kommissarius sowie als Mit lis des Landtages, beiwohnt, wurde heute von dem Lac⸗ hauptmann und Landesältesten der preußischen Oberlausi Grafen von Fürstenstein, mit dem Vortrage des Jahresberichts eröffnet. Letzterer verbreitet sich in eingehender Weise über die Lage der ständischen Institute und konstatirt, daß sich dieselben durchweg in einer gedeihlichen Entwickelung befinden. Dem⸗ nächst erfolgte die Konstituirung des Kommunal⸗Landtagen und die Wiederwahl des Grafen von Fürstenstein zum Landes hauptmann und Landesältesten, nachdem derselbe in Folge des Ablaufes seiner zweijährigen Wahlperiode sein Amt die Hände der Landstände zurückgelegt hatte. Hierauf ging der Landtag zur Seehene und Beschlußfassung über die in dem erwähnten Jahresbericht enthaltenen Spezialanträge über und genehmigte dieselben ohne Ausnahme. Ins⸗ besondere wurde der⸗Erlaß einer Adresse an Se. Majestät den Kaiser zur Beglückwünschung zu Allerhöchstdessen fünfundzwanzigjährigem Regierungs⸗Jubiläum bbeeschlossen Nach den sodann vorgenommenen Wahlen von Mitgliedern in verschiedene ständische Deputationen wurde der von der Direktion der Oberlausitzer Provinzial⸗Sparkasse erstattete Jahresbericht vorgetragen, und es stimmte der Landtag der von der Direktion unter Anderem beantragten Kündigung der noch umlaufenden 4 Proz. Sparbücher, sowie dem Vorschlage zu künftig Spareinlagen noch für den ganzen Monat zu verzinsen, wenn dieselben auch erst in den ersten 3 Tagen des Monatz gemacht oder am letzten Werktage eines Monats abgehoben werden.

Wiesbaden, 25. November. In der gestrigen dri Plenarsitzung des Kommunal⸗Lan dr ages öhlige nag te Verlesung des Protokolls der Vorsitzende die neuen Eingänge mit, unter denen namentlich ein Antrag des betreffenden Re⸗ gierungs⸗Kommissars auf Bewilligung einer Beihülfe des Kommunal⸗Landtages in Höhe von 150 000 zum Bau einer Eisenbahn von Wiesbaden nach Langen⸗Schwalbach ferner der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die ander⸗ weite Feststellung des Geschäftsbereichs mehrerer kommunal⸗ ständischer Anstalten in der Provinz Hessen⸗Nassau, sodann der Beschluß des Kreistages in Frankfurt a. M. in Betreff der Vereinigung des Stadtkreises Frankfurt mit dem kommunal⸗ ständischen Verband im Regierungsbezirk Wiesbaden, zu er⸗ wähnen sind. Außerdem ist eine Petition der Gemeinden Eltville ꝛc. wegen Erbauung einer Eisenbahn von Eltville nach Schwalbach eingegangen. Die Eingänge wurden den betref⸗ fenden Kommissionen überwiesen; außerdem wurde noch die Einsetzung einer besonderen Kommission, für Finanzen und Eingaben gemeinschaftlich, beschlossen. Diese aus sieben Per⸗ sonen zusammengesetzte Kommission wurde hierauf gewählt.

8 Sachsen. Dresden, 25. November. (Dr. J.) Die Zweite Kammer nahm heute ohne Debatte den Nachtrag zum ordentlichen Staatshaushalts⸗Etat auf die Finanzperiode 1884/85 an, inhalts dessen verschiedene Ueberschreitungen dieses Etats, und zwar 28000 ℳ, bei der Porzellanmanufaktur 16 525 bei den Landespfleg⸗, Straf⸗ und Besserungs⸗ anstalten und 100 000 bei der Straßenbauverwaltung, aus dem Reservefonds gedeckt werden sollen, und bewilligte das mtstgechende I“ zu dem Finanzgesetz vom

Reuß; ä. L. Greiz, 24. November. (Lpz. Ztg.) In der heutigen Zweiten Sitzung des 7. ordentlichen L undtages wurde Kammer⸗-Präsident Geheimer Kabinets⸗Rath von Gel⸗ dern⸗Crispendorf, zum Präsidenten, und Landgerichts⸗ Präsident Dr. Mortag zum Vize⸗Präösidenten gewählt. Hierauf wurden 11 Regierungsvorlagen dem 8 Hause übergeben; dieselben betreffen u. A. die Landeskassen⸗ rechnung für 1882—1884, den Hauptetat der Aus⸗ gaben und Einnahmen auf 1886, 1887 und 1888, ein Gesetz die Verbesserung des Diensteinkommens der Volksschullehrer betr., ein Schreiben, betr. die Minimal⸗ und Maximal⸗ gehaltssätze der Seminarlehrer, ein Gesetz, betr. den Betrieb des Hufschlaggewerbes, ein Gesetz, die öffent⸗ lichen Schlachthäuser betr., ein Gesetz, eine Zusatzbestim⸗ mung zu §. 7 des auf das Verfahren wegen polizeilicher Beaufsichtigung der Baue bezüglichen Gesetzes vom 10. No⸗ vember 1871 betr. Die Vorlagen wurden an die neugewählten Kommissionen, theils an die Gesetzgebungskommission, theils an die Finanzkommission zur Vorberathung verwiesen. Weiter wurde eine Kommission zur Neuberathung und Redaktion der jetzt gültigen Geschäftsordnung gewählt.

Desterreich⸗Ungarn. Wien, 25. Novemb

Kaiser ist gestern von Pest nach Wien zurüchvebehber (Wien. Abdpst.) Der Finanzausschuß des un⸗ garischen Abgeordnetenhauses setzte gestern die Be⸗ rathung des Staatsvoranschlags fort. Zur Verhandlung gelangte das Budget des Ministeriums des Innern hesen einzelne Kapitel zu größeren Debatten Veranlassung

Großbritannien und Irland. London No⸗ vember. (W. T. B.) Meher die Wahlresultate wird 11“ 55 889 in Chelsea mit 4291 Stimmen gewã worden; der konservati didat Wi

ven servative Kandidat Witmore hatte 26. November. (W. T. B.) Bis jetzt sind 86 Libera le ebensoviele Konservative und 5 Parnelliten ge⸗ wählt worden. O'Connor ist mit großer Majorität in einem Wahlbezirk Liverpools, Churchill im Süd⸗Paddingtoner Wahl⸗ bezirk in London mit 2731 St., gegen Skinner mit 1025 und Lawrence mit 290 Stimmen (beide liberal), gewählt worden. Der Staatssekretär des Innern, Croß, und der Kanzler der Schatzkammer, Hicks⸗Beach, sind wie der frühere Staatssekretär des d egenne ö Wicdergewählt. Childers und Drum⸗

ind unterlegen, der erstere in2 2

E“ egen, der erstere in Pontefract, der —— (Allg. Corr.) General⸗Major Sir Herbert Macpher⸗ son ist an Stelle des zum General-en-chef der indischen Armee ernannten Generals Sir Frederick Roberts zum Ober⸗ Befehlshaber der Armee von Madras ernannt worden.

Frankreich. Paris, 24. November. (Fr. C

8 8 8. . 8 . 8 . 8 orr. Die Mitglieder der Regierung hielten heute Vormittag dem Vorsitz des Präsidenten der Republik einen Minister⸗

25.

kommissar in Soest bestelt. .

rath. Hr. de Freycinet unterbreitete dem Präsidenten der

Republik Dekrete, durch die Hr. de Laboulaye, französischer Gefandter in Portugal, zum Botschafter in Madrid an Stelle des Barons des Michels, der auf sein Ver⸗ b langen in Disponibilität versetzt wurde, und Hr. Billot, bevollmächtigter Minister und ehemaliger Direktor der politi⸗ schen Abtheilung, zum Gesandten Frankreichs in Por⸗ V tugal ernannt werden, Hr. Francis Charmes, ehe⸗ maliger Abgeordneter, wieder in den Besitz des Grades eines bevollmächtigten Ministers gesetzt, den er vor seiner Wahl zum Abgeordneten im Jahre 1881 bereits inne hatte, sowie des Weiteren zum Direktor der politischen Abtheilung im Auswärtigen Amte an Stelle des Hrn. von Ring ernannt wird, der auf sein Ansuchen wieder in den Cadre der Aktivität für auswärtige Dienste versetzt wurde. Sodann erörterten die Minister die verschiedenen Fragen, welche demnächst auf die Tagesordnung der Kammern kommen, namentlich die Interpellation des Dep. René Brice, die am Donnerstag diskutirt werden soll. Hr. René Brice beabsichtigt, über die im August, September und Oktober d. J. für Rechnung der Ministerien des Krieges und der Marine zum Nachtheil der nationalen Landwirthschaft, wie er behauptet, vorgenommenen Ankäufe von fremdem Ge⸗ treide zu interpelliren. Die Minister werden der Kammer be⸗ merken, daß der Staat nicht direkt die Bodenfrüchte kaufe, sondern die Unternehmer, welche mit dem Staat einen Ver⸗ trag zur Verpflegung der Armee abgeschlossen haben. In den Submissionsbedingungen verpflichte die Unternehmer hinsicht⸗ lich der Provenienz des Getreides, das sie zu liefern haben, nichts. Ob in Zukunft die Submissionsbedingungen nach dieser Richtung zu ändern wären, bleibe noch zu erörtern.

Der bonapartistische Deputirte Baron de Mackau, hatte den Conseils⸗Präsidenten Brisson benachrichtigt, daß er über das Datum des Congresses eine Frage an ihn zu richten beabsichtige. Hr. Brisson hat jedoch erwidert, daß er die Beantwortung jeder diesbezüglichen Frage verweigere, weil dies nicht zur Kompetenz der Kammer gehöre. Der, Temps“ bemerkt übrigens, daß noch kein Datum für den Zusammen⸗ tritt des Congresses festgesetzt sei.

Dem Gesetzentwurf über die für Tongking und Madagaskar für 1886 in Aussicht genommenen Kredite und ihren Zusammenhang mit den für 1885 bewilligten For⸗ derungen sind nachstehende Ziffern entnommen: —0

Es wurden 1885 für die Expedition nach dem außersten Osten 243 422 000 Fr. votirt; die Ausgaben betrugen, Dezember einbegriffen, 129 951 359 Fr. Es bleibt also ein Ueberschuß von 113 470 641 Fr. Die Regierung beantragt nun 75 203 901 Fr. für die Ausgaben in

ihm die Uebereinstimmung

V zustellen, und die serbischen Befehlshaber hätten Ordre er⸗

Tongking und Annam während des Jahrgangs 1886 auszusetzen, nam⸗ lich 30 Millionen für den Kriegs⸗Ministerium abhängt; 2 Unterhalt und Verpflegung der vom Marine⸗Ministerium abhängenden Truppen, sowie für ihren Transport: 28 203 901 Fr.; Verwaltungskosten des Kolonialdienstes 5 Millionen. Von den restirenden 38 266 740 Fr. sollen 3 832 557 für das auf M. werden. Wenn die mit den Hovas angeknüpften Unterhandlungen zu keinem Ziele führten und die Ausgabe sich wiederholen sollte, so waren also für Madagaskar 15 330 348 Fr. für das ganze Jahr 1886 in Anschlag zu bringen. Es bliebe dann noch über eine Summe von 22 936 392 Fr. zu verfügen. Das tonkinesische Expeditionscorps für 1885 bestand durchschnittlich aus 661 Offizieren und 22 789 Mann der Landarmee, 179 Offizieren und 3992 Mann der Seearmee, 95 Offizieren und 6808 Mann tonkinesischer Tiralleurs. Für 1886 sind folgende Aenderungen der Effektivbestände in Aussicht ge⸗ nommen: Das Landheer soll nur noch 407 Offiziere mit 12 635 Mann, das Seeheer 108 Offiziere mit 2794 Mann, das Corps ton⸗ kinesischer Tirailleurs hingegen 171 Offiziere mit 12 546 Mann zählen. Für die Flotte sind ebenfalls Herabsetzungen projektirt. 1885 gab es in den chinesischen Gewässern noch 75 Schiffe mit durchschnitt⸗ lich 8886 Mann; 1886 will man ihre Zahl auf 46 Schiffe mit 4515 Mann reduziren. Die Madagaskar⸗Exrpedition erfordert 11 Schiffe mit 1800 Seeleuten; die Militärkräfte sind gebildet aus 2583 Mann europäischer Truppen und 445 Mann, die aus der Kolonie Réunion sich freiwillig gestellt haben. 25. November. (W. T. B.) Die Kommission Tongking⸗Kreditvorlage wählte Perin zum Die Kommission dürfte von der Regierung die Dokumente verlangen und vor Ablauf von 14 Tagen keinen endgiltigen Beschluß fassen. Das Journal „Paris“ stellt in Abrede, daß die Regierung un⸗ günstige Nachrichten aus Annam erhalten habe.

26. November. T. B.) Das „Journal des Déhats“ protestirt gegen den Gedanken, Tongking zu räumen, und sagt: dies würde eine Schmach und ein Unglück sein. Denjenigen gegenüber, welche an das Sudan Seitens Englands erinnern, wenn Enagland die Sache der Civilisation in Afrika verrarf⸗ habe, so sei dies kein Grund, daß Frankreich dieselbe in Asien verrathe. Alle opportunistischen Zeitungen pro⸗ testiren ebenfalls gegen die Räumung Tongkings.

Madrid, 25. November. (W. T. B.)

ist heute Vormittags 9. Uhr an durch Dysenterie beschleunigter Schwindsucht gestorb en. Das Kabinet hat der Königin⸗Regentin seine Demissron überreicht. Die Minister werden bis zur Entschließung der Königin ihre amtlichen Funktionen weiter ausüben.

—26. November. (W. T. B.) Die älteste Tochter des verstorbenen Königs, Prinzessin Mercedes, soll unter der Regentschaft der Königin⸗Wittwe Christine zur Königin proklamirt werden. In Madrid herrscht Ruhe.

Italien. Rom, 25. November. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Dep utirtenkammerlegte der Finanz⸗ Minister das Budget vor. Die Finanzgebahrung pro 1884/85 ergab 36 Millionen Lire Ueberschuß. Der Ueber⸗ schuß pro 1886/87 wird auf 9 Millionen präliminirt. Außer den bereits erwähnten Interpellationen Sant Onofrio's über die Lage Italiens nach den Ereignissen in den Balkan⸗Ländern und San Giuliano's über die Haltung Italiens gegenüber diesen Ereignissen wurde eine Interpellation Canzi's über die Kolonialpolitik der Regierung ange⸗ meldet. Das Ministerium verlangte die Verweisung des Gesetzentwurfs, betreffend die provisorische Herabsetzung einiger Steuern, an den Budget⸗Ausschuß. Die Opposition dagegen forderte die Verweisung an die Bureaus, was jedoch mit 158 gegen 107 Stimmen abgelehnt wurde. Der Minister des Aeußern legte die Garantie⸗Konvention betreffs der egyptischen Anleihe sowie

für die Vorsitzenden. Mittheilung zahlreicher

Spanien. König Alfonso

den

die egyptische Finanzfrage und über welcher letztere bis zum 16. November reicht,

vorgelegten Dokumente und fernerhin zu beobachtende Haltung darlegten. Der Botschafter Wien

Unterhalt des Expeditionscorps, das vom Transporte der Truppen: 12 Millionen; C setzten. die russische Gesellschaft des

’1 1 und Serbiens rasch und wirksam erste Quartal auf Madagaskar verwendet 1 sch

Konstantinopel, 26. November. (W. T. B.) nach hielt der englische Bevoll⸗ in der gestrigen Sitzung der Kon⸗ Die nächste Sitzung soll

Türkei. Dem Vernehmen mächtigte White ferenz seine Vorbehalte aufrecht. am Sonnabend stattfinden.

Zerbien. Belgrad, 25. November. Die Vertreter der Mächte überreichten gestern dem Minister des Auswärtigen, Garaschanin, eine Note, in welcher sie der Kabinette im Hinblick auf das Aufhören des brudermörderischen Kampfes zur Kenntniß brachten und verlangten, die serbische Re⸗ gierung möge ihre diesbezügliche Entschließung mittheilen. In Beantwortung dieser Note kündigte Garaschanin an: der König habe soeben befohlen, die Feindseligkeiten ein⸗

(W. T. B.)

halten, diese Entschließung den ihnen gegenüberstehenden bul⸗ garischen Kommandanten zur Kenntniß zu bringen.

Aus Bukarest vom 25. November wird gemeldet: Die vor Widdin stehenden serbischen Truppen machten heute Nachmittag einen abermaligen vergeblichen An⸗ griff auf die Festung. .

Nisch, 26. November. (W. T. B.) Wie jetzt von offi⸗ zieller Seite bekannt wird, wurde gestern Nacht in Folge der Schritte der Großmächte den Befehlshabern der serbi⸗ schen Truppen der Befehl ertheilt, die Feindseligkeiten einzustellen und den Befehlshabern der Bulgaren hier⸗ von Kenntniß zu geben. Wegen des schlechten Wetters und als Beweis, daß Serbien den ihm von den Großmächten vor⸗ geschlagenen Waffen stillstand annehme, hat die serbische Armee in der Umgegend von Pirot Stellung genommen und in den bisherigen Positionen nur Vorpotsten zurückgelassen.

—— Rußland und Polen. St. Petersburg, 25. November. (W. T. B.) Die hiesige Gesellschaft des Rothen Kreuzes trifft Anstalten zur Abfertigung eines Sanitäts⸗ Trains nach dem serbisch⸗bulgarischen Kriegs⸗ schauplatz.

26. November. (W. T. B.) Das „Journal de St. Pétersbourg“ bemerkt, indem es den energischen Wider⸗ stand der Bulgaren hervorhebt, daß deren Erfolge nächst ihrem

Patriotismus ihren militärischen Eigenschaften zu danken seien.

Die Offiziere, welche als Instructeure die junge bulgarische Armee

geschaffen hätten, könnten mit ihren Schülern zufrieden sein; indessen sei die Leichtfertigkeit der Urheber der Revolution zu beklagen, welche mit dem Geschick ihres Landes und des christlichen Orients ein Spiel trieben und so die Ver⸗ nunft in Widerspruch mit den von der Geschichte geheiligten Sympathien setzten. Das Journal bestätigt außerdem, daß Nothen Kreuzes Maßnahmen ge⸗ betreffenden Gesellschaften Bulgariens zu unterstützen.

Die Regierung habe be⸗

troffen habe, um die

Die „Neue Zeit“ erfährt:

nahestehen, und von Asien, an d deutscherseits jetzt eifrig und nicht ohne Erfolg arbeitet. brauchen gar nicht so weit zu gehen, in allernächster Nähe die Beispiele in Fülle, daß unser Handel Freude unserer deutsche in unserem Nachbarstaate Holland, in dem seit dem Kriege 1870/71 unsere Fabrikate gar sehr bekannt und beliebt geworden sind. man nur immer blickt, Städtchen oder Dorfe, dustrie. aber durch seine seine Produkte gefunden; geschätzt wi entsprechend besseren mit dem Lande der Briten?

Welt, ein Stück nach dem andern verlieren, schreitet unser Nationalwirthschaft trotz und Unannehmlichkeiten Ländern, ist eben ein Beweis dafür, daß unser kaufmännischer Unter⸗ nehmungsgeist, unsere wirthschaftliche Umsicht und induftrielle Leistungs⸗ fähigkeit der fremden Konkurrenz nicht nur im Allgemeinen gewachsen, sondern ss

ist freilich besonders der auf eine

schlossen, der bulgarischen Armee umfangreiche sani⸗ täre Hülfe zu leisten. Das russische rothe Kreuz soll unverzüglich eine Abtheilung barmherziger Schwestern nebst einer entsprechenden Anzahl von Aerzten und Sanitätsmitteln nach Bulgarien entsenden. Die „Neue Zeit“ bemerkt, wie diese Maßnahme recht dazu angethan sei, jene tendenziösen Gerüchte zu widerlegen, daß die zwischen Rußland und den Leitern der bulgarischen Bewegung ent⸗ standenen Mißhelligkeiten die Beziehungen Rußlands zu dem bulgarischen Volke beeinträchtigt hätten. Es wäre aber zu be⸗ dauern, wenn die Entsendung des russischen Sanitäts⸗Drains wiederum dazu ausgebeutetwürde, das bulgarische Volk hinsichtlich der Ansichten Rußlands über die Handlungsweise der bulgarischen Regierung irre zu leiten. Eine Zuschrift an die Redaktion der „Neuen Zeit“ meint: Rußland sollte auch Serbien sanitäre Hülfe leisten, weil die Serben von ihrem Könige gewissermaßen in den Krieg getrieben worden seien.

Amerika. New⸗York, 25. November. (W. T. B.) r Vize⸗Präsident der Vereinigten Staaten, ndricks, ist heute plötzlich in Indianopolis gestorben.

9

D H

Zeitungsstimmen.

Aufgeben des bemerkt das Journal: Afrika verrathen

Schriftwechsel über Ostrumelien, vor und er⸗ klärte: er nehme die Interpellationen an, obschon die die von der Regierung bisher beobachtete in der Balkanfrage Nigra reist morgen nach

G . 2 In dem „Anhaltischen Staats⸗A nzeiger“ lesen wir: In der Presse des Centrums und auch einigen Blättern der deutsch⸗freisinnigen Partei wird systematisch eine gewisse Aufhetzung des Bundesraths gegen die Reichsregierung, insbesondere gegen den Reichskanzler, der kleineren Bundesstaaten gegen Preußen betrieben. Wo immer sich Anlaß bietet, wird der Bundesrath als eine gänzlich willenlose, dem Reichskanzler vollständig unterthänige Körperschaft dargestellt, und es wird damit der Partikula⸗ rismus der deutschen Bundesstaaten, ihr Ehrgeiz, der Reichs⸗ regierung gegenüber ihre Selbständigkeit und ihren Eigenwillen zur Geltung zu bringen, küͤnstlich aufgestachelt. Diese Ver⸗ hetzung erklaͤrt sich nur aus dem Bestreben, dem Reichskanzler Hinder⸗ nisse und Schwierigkeiten, wo immer es auch sei, zu bereiten. Er⸗ freulicherweise haben diese Versuche den erstrebten Erfolg bisher nicht gehabt. Die Vertretung der kleineren Bundesstaaten hat mit Preußen und der Reichsregierung bezw. dem Reichs⸗ kanzler stets ein durchaus harmonisches und ersprießliches Zu⸗ sammenwirken entfaltet; tiefergehende Gegensätze, Eifersüchteleien und unberechtigte Selbständigkeitsbestrebungen sind ebensowenig zu Tage getreten, wie Vergewaltigungs⸗ und Einschüchterungsversuche gegen die kleineren Bundesstaaten. Das vertrauensvolle Zusammen⸗ wirken der Regierungen gegenüber den Aufgaben der nationalen Politik ist einer der erfreulichsten Züge in unsern vaterländischen Zuständen, und geradezu frevelhaft ist es, dies Einvernehmen durch Verhetzen und Unfriedenstiften stören zu wollen.

Das „Frankfurter Gewerbe⸗ und Handels⸗ blatt“ schreibt über die Zukunft unseres Handels:

Wer hätte vor etwa drei Jahrzehnten noch an⸗ die Mög⸗ lichkeit gedacht, daß die Deutschen die Welt für ihren Handel und ihre Industrie erobern würden! Und jetzt sind sie drauf und dran, das unermeßlich reiche Feld, so unser Erdball den Unter⸗ nehmungslustigen und Thatendurstigen bietet, zu gewinnen, und ein gar stattlich Stückchen ist ihnen bereits zugefallen Wir meinen nicht das vielbesprochene Angra Pequenna, nicht Kamerun, noch unsere Bewerbungen in Ost⸗Afrika und dem Stillen Merte nicht das allein, sondern all die anderen großen Gebiete, in denen sich Deutschlands Kommerz und Industrie seit Kurzem festgesetzt, und aus denen es Andere, die sich uns überlegen dünkten, hinausgedrängt. Wie schnell sind doch deutsche Fabrikate in Amerika beliebt geworden, und das nicht nur im Norden, sondern auch und vor allem im Süden jenes gewaltigen Erdtheils. Süd⸗ und Mittel⸗Amerika sind jetzt Hauptabsatzgebiete der deutschen Industrie und werden es auch fernerhin, ja in erhöhtem Maße sein. Das Kapland zieht immer Kaufleute und Fabrikanten Auf⸗

mehr unserer Kauflen 1nö merksamkeit auf sich, und ebenso wie dort entwickelt sich auch in den nordafrikanischen Ländern stetig unser Einfluß; ganz 3 geschweigen von Australien, dem wir seit den dortigen großen We tausstellungen

finden.

en friedlicher Erobe

Aber n

bieten sich gewaltig anwächst, zur jedes echten Deutschen und zum stillen Aerger zahlreichen Neider. In keinem Lande hat sich die Industrie ein so ergiebiges Absatzgebiet geschaffen, als

Wohin sei es in der Kapitale, sei es im kleinen man trifft auf Erzeugnisse deutscher In⸗ Industriezweig hat in diesem kleinen, Lande bedeutenden Absatz für ein Absatz, der unsererseits um so mehr wird, als er sich meist auf bessere Waare und dem⸗ s Profit bezieht. Und ist es nicht ähnlich

Und fast ein jeder Ir Kolonien reichen

Briten, die einstmaligen Herren der von ihrer großen Handelsdomäne Handel rüstig vorwärts. Daß die deutsche aller der Neuzeit eigenthümlichen Hindernisse günstiger sich gestaltet, als in anderen

.. Während so die

Diese Wendung zum Besseren nationalen Bewußt⸗ Selbstver⸗

ist. Hebung des n. wirthschaftlichen

zumeist noch überlegen

eine Stärkung des trauens unseres Handels und unserer Industrie gerichteten Ge⸗ sammtpolitik des Deutschen Reichs zu danken. Wesentlich allein wird sich da Geschäft mit überseeischen Landen durch unsere subventionirten Dampfer heben, und können wir in Sachen des Handels frohen Blickes in die Zukunft schauen. Frohen Blickes? werden Manche, die sich der augenblicklich trüben Lage dieses oder jenes Handelszweiges erinnern, erstaunt fragen. Gewiß, froben Blickes; denn der begonnene friedliche Kampf um den Erdball, dieses unermeß⸗ lich große Arbeitsfeld für den Tüchtigen und Muthigen, wird fort⸗ gesetzt werden und gute Früchte für uns zeitigen, Früͤchte, an denen sich Alle laben können, und deren Genuß alles Bittere verscheucht. Warum wollen wir klagen, daß es zur Zeit nicht aller Ecken und Enden so sei, wie es wohl sein könnte? Haben wir nicht bereits mehr erreicht, als alle unsere Mitbewerber, und gehört uns nicht die Zukunft mit dem lichtesten Ausblick? Eine vollkommene Befriedigung aller Wünsche wird freilich niemals möglich werden, da mit jedem erfüllten Wunsch Mensch eben immer weiter trachtet. ...

Welche Machtstellung nimmt aber Deutschland jetzt ein un welche wird es erst in Zukunft einnehmen! Dank dem Umstande, da es den heimischen Handel und die Industrie kräftig förderte, und

durch deren Gedeihen zu großartigen Unternehmungen Anregung fand! Solche großartige Unternehmungen sind aber in Vorbereitung, wenn schon sie das Auge des politisch Und daß

Kurzsichtigen nicht sieht. sie dem ganzen Staate zum Nutzen gereichen werden, ist außer allem Zweifel

seins und auf

Die „Leipziger Zeitung“ berichtet über der Berliner Juwelenhandel:

Die Werkstätten, welche sich mit Verfertigung von Gold Juwelierarbeiten beschäftigen, sind in diesem Jahre in ausgedehntem Maße in Anspruch genommenn. Der lebhafte Absatz, welchen diese Arbeiten finden, hat eine große Anzahl tüchtiger Arbeiter hierher gezogen, wo sie dauernde und lohnende Beschäftigung

An die Stelle des früher dominirenden Geschmacks den letzten Jahren neue Formen und Muster ge⸗ Je mehr sich die Schmuckgegenstände, welche Brillanten oder werthvolle Steine enthalten, der Gunst des Publikums er⸗ freuen, um so mehr entfaltet sich der Handel mit Edelsteinen. Die Einfuhr und der Verkehr in Diamanten, Perlen und couleurten Steinen hat wieder beträchtlich zugenommen. Die großen Häuser in Paris und London, welche diese Artikel in großen Mengen vertreiben und bis vor wenigen Jahren ihr Absatzgebiet weder hier suchten noch fanden, stehen jetzt mit den hiesigen Juwelieren in lebhaftem direkten Verkehr. Früher wurde Berlin durch Vermittelung von Frank⸗ furt a. M. mit dieser kostbaren Waare versorgt; jetzt sind einige hie⸗ sige Häuser bemüht, den Rohstoff an Diamanten direkt einzukaufen, in Amsterdam schleifen zu lassen und Berlin und die größeren inlän⸗ dischen Plätze damit zu versorgen. In der Juwelierarbeit, besonders was das Fassen betrifft, steht Berlin nicht mehr hinter dem früher gefürchteten Paris zurück. Viele Fremde, auch Amerikaner, die ihren Bedarf in Paris zu decken gewöhnt waren, wenden sich jetzt hierher wo sie bei billigeren Preisen gleich Schönes erlangen können.

sind in treten. andere

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Verlage der Buchhandlung für Staats⸗ und Rechts⸗ von Puttkammer und Mühlbrecht in Berlin NW., gelangt zu Ende dieses Monats zur Ausgabe ch die neuere Literatur der Staats⸗ für die Praris bearbeitet von Otto Mühlbrecht“ (30 Druckbogen Ler.⸗8o/. Subskriptionspreis bis zum 31. Dezember 1885: in Moleskin gebunden 13 ℳ, in Glanzleder 15 ℳ). Dieser „Wegweiser“ ist in seinen einzelnen Abtheilungen als Lager⸗ katalog der Firma erschienen, nunmehr aber zusammengefaßt und mit einem ausführlichen Register versehen. Der „Wegweiser“ erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, denn es sind nur diejenigen Publikationen berücksichtigt, welche dem Herausgeber in langjähriger Praris bemer⸗ kenswerth erschienen. Aufgenommen ist die Literatur von Deutschland, Oesterreich und der Schweiz, Frankreich und Belgien, England und Amerika, Italien, den Niederlanden, Schweden⸗Norwegen und. Däne⸗ mark, und Spanien: im Ganzen ca. 16 000 Titel. Im Allgemeinen be⸗ schränkt sich das Werk auf die Literatur unseres Jahrhunderts und berücksichtigt besonders die Erscheinungen der letzten Jahrzehnte bis zur neuesten Zeit (mit dem 1. Juli 1885 als Abschluß), während auf Werke aus älterer Zeit nur dann verwiesen wird, wenn deren wissenschaftlicher Werth⸗ heute noch anerkannt ist. Der „Wegweiser“ dürfte sich als brauchbares bibliographisches Hülfsmittel empfehlen.

Frankreich in Wort und. Bild. Seine Geschichte, Geographie, Verwaltung, Handel, Industrie, Produktion, geschildert von Friedrich v. Hellwald. Mit 455 Illustrationen. In 50 Heften zu je 75 4. Leipzig, Schmidt & Günther. 25.—27. Heft. Der Ver⸗ fasser schildert in diesen Heften zunächst die Grafschaft Lyonnais mit der Hauptstadt Lyon, der Königin des Rhone⸗Thales, wie sie wegen ihrer herrlichen Lage genannt wird. „Die Aussicht von der Terrasse vor der Kirche Notre Dame de Fourvières ist eine der großartigsten überhaupt nicht allein in Frankreich“, sagt Fr. v. Hellwald; „sie ge⸗ währt den vollen Eindruck der gewaltigen natürlichen Scheidung von Nord⸗ und Süd⸗Frankreich.“ Der Verfasser giebt interessanten Auf⸗ schluß über die Geschichte der Industrie Lvons, besonders der Seiden industrie. Wie gewaltig diese Industrie ist, geht aus der Thatsache hervor, daß Lvon im Jahre 1847 für 250 Millionen Franes Seiden⸗ stoffe fabrizirte. Sodann folgt Savoyen mit den großartigen Gebirgsketten der Penninischen Alpen, die in dem Gebirgsstock des Montblanc ihre größte Höhe erreichen. Die Hefte sind wiederum reich illustrirt.

Von Thoma Gräfin Wachtmeister sind im Verlage von J. P. Lindner Sohn in Stralsund erschienen: Valse-Impromptu. Ihrer Majestät der Kaiserin Augusta gewidmet, und Marsch, Frau Sberpräsident Gräfin Behr⸗Negendank gewidmet. Beide Kompositionen sind von nicht schwerer Ausführung und gediegenem Inhalt. Bei dem „Valse-Impromptu“ erscheint die von Arabesken umspielte pikante Me lodie in ihrem ganzen Reize, während der „Marsch“ charakteristische

Im wissenschaft 64 Unter den Linden, ein: „Wegweiser dur und Rechtswissenschaften

Form zeigt. Der Ankauf der Musikalien empfiehlt sich umsomehr des

als der Ertrag zum Bester

ren mehrere neue auftauchen, und der

die Schilderung des Herzogthums

8

ter dem rotektorat Ihrer