1885 / 293 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 14 Dec 1885 18:00:01 GMT) scan diff

theilt wird, daß das gegen den Abg. von Wolszlegier a hängige Strafverfahren für die Dauer der Session sistirt worden ist.

Darauf wurde diezweite Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Feststellung des Reichs⸗ haushalts⸗Etats für das Etatsjahr 1886/87, und zwar des Spezial⸗Etats: Reichsamt des Innern, Anlage IY, in Verbindung mit dem mündlichen Bericht der Kommission für den Reichshaushalts⸗Etat über die derselben zur Vorberathung überwiesenen Theile dieses Etats, fortgesetzt.

Kap. 11 „Normal⸗Aichungskommission“ ohne Debatte genehmigt.

Zu Kap. 12 „Gesundheitsamt“ äußerte der Abg. Dr. Langerhans den Wunsch nach Einführung der obligatorischen Leichenschau.

Der Direktor des Kaiserlichen Gesundheitsamts, Köhler, erwiderte, daß die Durchführung eines Leichenschaugesetzes auf ganz erhebliche Schwierigkeiten stoßen würde; es fehle vor Allem an geeigneten Personen dafür; auch Heilgehülfen seien nicht überall in genügender Reichlichkeit vorhanden. Die finanziellen Opfer, die ein solches Gesetz fordern würde, ständen auch nicht im Verhältniß zu den Vortheilen desselben.

Der Abg. Dr. Lingens legte dor, daß nach den neueren Erfahrungen die Unschädlichkeit der Kirchhofe für die Gesund⸗ heftsverhältnisse der Umgebung erwiesen sei; er wünsche deshalb, daß die Gemeinden künftig nicht mehr durch

die Medizinalbeamten sollten angehalten werden können, ihre

Kirchhöfe fernab von den Wohnstätten anzulegen. Sodann frage er, ob Zweifel darüber bestehen könnten, daß als Wein nur betrachtet werden könne, was als reiner Prozeß der alkoholischen Gährung aus der Traube ohne allen Zusatz hervorgehe.

Der Direktor Köhler erwiderte, daß der Kirchhofsfrage die größte Aufmerksamkeit geschenkt werde; es seien bereits Anordnungen getroffen, daß systematische Versuche angestellt würden, wie die Infektionsstoffe dem Verwesungsprozeß gegen⸗ über sich verhalten.

Bei Schluß des Blattes sprach der Redner fort.

wurde

Umtausch der Stamm⸗ und Stamm⸗ Prioritäts⸗-Aktien verstaatlichter Eisenbahnen in Konsols sind, wie wir nach den Bekanntmachungen der Königlichen Eisenbahn⸗Direktionen wiederholen, die aus der unten folgenden Zusammenstellung ersichtlichen Fristen be— willigt.

Bei den nachstehend nicht mitaufgeführten verstaatlichten Eisenbahnen ist die für den Umtausch der Aktien bewilligt gewesene Frist bereits abgelaufen.

Für den

Der Umtausch der Stamm⸗Aktien und

Nan vrz6 22 me 3 Prioritäts⸗Stamm⸗Aktien

Eisenbahn-

Gesellschaft. t begonnen am ist gestattet bis

Bergisch⸗Märkische. Berlin⸗Anhaltische Köln⸗Mindener . Magdeburg⸗Halber⸗ städter

2 Fanua 1888 2. Oktober 1882

.Oktober 1881

31. Dezember 1885. 31. Dezember 1885. 31. Dezember 1885.

Litt. B. 1. Oktober 1880. Litt. A. 1. Juli 1881 31. Dezember 1885 Litt. C. 1. April 1882 .Oktober 1884 Juli 1884 November 1883 31. Dezember 1885. Januar 1885 is auf Weiteres 8 5. März 1886.

Oels⸗Gnesener Rechte Oder⸗Ufer

Rheihische (15. AIITT Berlin⸗Hamburger Breslau⸗Schweidnitz Freiburger. 1 Oberschlesische . 11.

Juni 1885 Dezember 1884

31. Mai 1886. Für die Stammaktien Eit dS bis auf Weiteres. 2) Thüringische Litt C. 1. Jult 1882 Litt. B. Serie A. 1. Ok tober 1882 Litt., A. 1. Oktober 1884 1 1. April 1885 . Münster⸗Enschede 1. April 1885 1886.3³) Halle⸗Sorau⸗Guben [1. April 1885 3 1886.³) 1) Am 1. Januar 1886 tritt die Gesellschaft in Liquidation. Eine Verlängerung der Umtauschfrist ist daher ausgeschlossen. ²) Für Litt. B. ist Schlußtermin endgültig am 31. Dezem⸗ ber 1885. ³) Die Liquidation der Gesellschaft ist zugleich mit dem Umtausch der Aktien eingeleitet. Eine Verlängerung der Umtauschfrist ist daher ausgeschlossen.

bis auf Weiteres.

Schleswigsche

1886.³)

Die Befreiung eines zur Ermittelung seines Namens von einem Polizeibeamten vorläufig Sistirten ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, I. Strafsenats, vom 12. Oktober d. J., als Gefangenenbefreiung aus §. 120 Str.⸗G.⸗B. zu bestrafen.“ „Die vorläufige Festnahme begründet nicht weniger als die Verhaftung eine Gefangen⸗ schaft, d. h. einen Zustand, in welchem Jemand der Freiheit entbehrt, nach eigenem Gefallen zu gehen, wohin er will. Der Umstand, daß der Festgenommene nach Feststellung seiner

Person wieder in Freiheit gesetzt wird, steht nicht entgegen, ihn vorher als in seiner Freiheit beschränkt, der „Gewalt des ihn Begleitenden“ vorübergehend „unterworfen anzusehen“.

Die Beschädigung einer durch die zuständige Be⸗ hörde oder einen Beamten gepfändeten oder in Beschlag genommenen Sache ist nach einem Urtheil des Reichs⸗ gerichts, III. Strafsenats, vom 12. Oktober d. J., nicht als Arrestbruch (F. 137 Str.⸗G.⸗B.) zu bestrafen.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Senator der freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Versmann, ist hier eingetroffen.

S. M. Kapitän zu eingetroffen zusetzen.]1⁷

Wiesbaden, 10. Dezember. nech Verlesung des Pro⸗ tokolls der vorigen Sitzung und Mittheilung und Vertheilung der neuen Eingänge wurde in der 5. Plenarsitzung des Kom⸗ munal-Landtages mit der Verlesung des Berichts der Kommission in Betreff der Revision der Allerhöchsten Ver⸗ ordnung vom 2. November 1877, betreffend die Ausführung des Fischereigesetzes im Regierungsbezirk Wiesbaden, begonnen. Dem Bericht gemäß ward der Entwurf einstimmig ge⸗

nehmigt. b

Auf Bericht der Wegebaukommission wurde a. ein An⸗

trag des Gemeinderaths zu Katzenellnbogen um Entbindung

„M. Kreuzerkorvette „Marie“, Kommandant See Krokisius, ist am 12. Dezember cr. in Aden und beabsichtigt am 16. dess. Mts. die Reise fort⸗

der dortigen Gemeinde von der Anlage einer Roöhrenleitung zur Abführung der Wasser aus dem dortigen, an der Bezirks⸗ straße von St. Goarshausen nach Zollhaus gelegenen Gerichts⸗ gebäude einstimmig abgelehnt; b. der Antrag auf Uebernahme

der Ortsberingstraßenstrecken in ständische Unterhaltung unter V

den vom ständischen Ausschusse festgestellten Bedingungen und Grundsätzen dahin festgestellt, daß vorläufig jährlich 40 000 dafür verwendet werden. 8

Auf Bericht der gemischten Kommission zu dem Gesuche des Comités zur Begründung einer Korbflechtschule zu Hachenburg um Bewilligung einer Beihülfe aus ständischen Mitteln in Höhe von 500 1000 wurde dasselbe dem stän⸗ dischen Ausschusse zur Beschlußfassung überwiesen. 3

Nachdem hierauf der Abg. Müller seinen Antrag, betref⸗ fend die Uebernahme der Kosten der Waisenpflege im Amte Homburg auf kommunalständische Kosten, begründet hatte, wurde nach längerer Debatte beschlossen, den Antrag Müller der gemischten Kommission zu überweisen.

Sachsen. Dresden, 12. Dezember. Das „Dresdner Journal“ meldet: Die Besserung in dem Befinden Ihrer Majestät der Königin schreitet in erfreulicher Weise fort. Das Fieber hat fast ganz nachgelassen, ebenso die Entzündungs⸗ erscheinungen. Die hohe Kranke fühlt sich aber noch sehr schwach und wird voraussichtlich noch mehrere Tage das Bett hüten müssen.

Baden. Karlsruhe, 11. Dezember. (Karlsr. Ztg.) Der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin haben am 9. ds. im Großherzoglichen Palais zu Freiburg die Vorstellung des grundherrlichen Adels sowie der Kammerherren und ihrer Gemahlinnen entgegengenommen. Danach empfingen Ihre Königlichen Hoheiten die aktiven Offiziere der Garnison und dann das Domkapitel. Am 10. d. wurden die Damen der aktiven Offiziere der Garnison der Erbgroßherzogin vor⸗ gestellt, und später erfolgte bei den Erbgroßherzoglichen Herr⸗ schaften die Vorstellung sämmtlicher Staatsbeamten und des Prorektors mit den Professoren der Universität.

Der Großherzog hat mit Staats⸗Ministerialentschließung vom 4. Dezember den ordentlichen Professor der Rechte an der Universität Heidelberg, Geheimen Hofrath Dr. O. Gierke, den ordentlichen Professor der Theologie an der Universität Freiburg, Vorstand des kirchlich⸗historischen Vereins da⸗ selbst, Dr. J. König, und den Archiv⸗Rath Dr. A. Schulte am General⸗Landesarchiv hierselbst, zu ordentlichen Mit⸗ gliedern der badischen historischen Kommission ernannt. Durch Erlaß des Großherzoglichen Ministeriums der Justiz, des Kultus und Unterrichts, vom 8. d., ist die in der IV. Plenarsitzung der badischen historischen Kommission vor⸗ genommene Wahl des Professors D). K. Hartfelder in Heidel⸗ berg und des Professors Dr. Chr. Roder in Villingen zu außerordentlichen Mitgliedern der badischen historischen Kom⸗ mission bestätigt worden., ¹

Mecklenburg. Schwerin, 13. Dezember. Der Landtag in Sternberg beschloß am Mittwoch, dem Bericht der Majorität der Kommitte für Verkehrswege ent⸗ sprechend, daß die Berechnung der Landeshülfe beim Bau von Nebenchausseen nach Prozenten des superrevidirten Kosten⸗ anschlags (bis 50, ausnahmsweise bis 60 Prozent) zu ge⸗ schehen habe. In Aussicht ist die Verwendung von höchstens 200 000 genommen, mit welcher Beihülfe etwa 44 ½ km. (6—7 Meilen) neuer Kunststraßen gebaut werden könnten. Ferner wurden ein von der Regierung eingebrachter Ver⸗ ordnungsentwurf, betr. Enteignung von Grundeigenthum in den Städten, sowie Entwürfe einer revidirten Verordnung, betr. Ausführung des deutschen Gerichtskostengesetzes und der deut⸗ schen Gebührenordnung für Gerichtsvollzieher, angenommen. Am Donnerstag ward über eine Schweriner Regierungsvorlage, betreffend Aufhebung des Chausseegeldes, verhandelt. Das Reskript schlug vor, den entstehenden Einnahme⸗Ausfall zum Theil durch die Erhehung einer Abgabe von 1 ℳ. von allen über 4 Jahre alten Pferden zu decken, den größeren Rest aber der Landes⸗Recepturkasse zur Last zu legen. Dieser Proposition stimmte zwar ein Theil der Kommitte für Verkehrswege bei, die Majorität derselben rieth aber, den Regierungs⸗ vorschlag abzulehnen, dagegen, dem früheren ständischen Antrage gemäß, die ungesäumte Aufhebung des Chaussee⸗ geldes zu verlangen und die Unterhaltungslast der Chausseen ohne Einführung eines neuen Steuermodus ungetheilt auf den Etat der allgemeinen Landes⸗Rezepturkasse zu übernehmen. Dieses Votum ward, entgegen dem Projekt des Kammerherrn von Engel auf Breesen, welcher eine Chausseesteuer für sämmtliche Fuhrwerksbesitzer eingeführt wissen wollte, mit 48 gegen 29 Stimmen zum Beschluß erhoben, die Regierungsvorlage also abgelehnt. Aus der Freitagssitzung ist zunächst hervorzuheben, daß die Stände die Erhebung der außerordentlichen (für die Bedürfnisse der allgemeinen Landes⸗Rezepturkasse dienenden) Kontri bution pro 1886/87 mit ⁄0 des ediktmäßigen Betrages bewilligten. Ferner ward genehmigt, gemäß dem Regierungs⸗ vorschlage, für die Bahn Plau⸗Meyenburg für Verzinsung und Amortisation den ganzjährigen Betrag mit 16 260 st. statt des halbjährigen in den Etat der letztgenannten Kasse einzustellen. Demnächst stimmte man dem Entwurf einer Ver⸗ ordnung, betr. die Verantwortlichkeit der Polizeirichter bei den ritterschaftlichen Polizei⸗Aemtern, bei. Gestern bewilligte man die Landeshülfen in dem regierungsseitig vorge schlagenen Betrage von 963 000 (pro 71,3 km) für die Eisenbahn Wismar⸗Karow.

Oesterreich⸗Ungarn. 12. Dezember. (Wien. Abdp.) Die Session der ndtaͤge nimmt ihren Fort gang. Zahlreiche Vorlagen, darunter auch solche von größerem Umfange, wurden bereits der Erledigung zugeführt, wie denn überhaupt allenthalben das Bestreben vorherrscht, die den Landesvertretungen zugemessene Berathungsfrist im Interesse der betreffenden Länder nach Kräften auszunützen.

Pest, 11. Dezember. (Prag. Ztg.) Das Abgeordneten⸗ haus setzte heute die Generaldebatte über die Vorlage, betreffend die Mandatsverlängerung, fort. Szialagyi unterbreitete einen Beschlußantrag auf Entsendung einer 21 gliedrigen Kom⸗ mission, die ohne irgend welche bindende Richtschnur die Wahl⸗ gesetze uͤberprüfen und namentlich erwägen sole: die authentische Zusammenstellung der Wählerlisten, die Schaffung eines Straf⸗ gesetzes und die wirkungsvollere Hintanhaltung von Bestechungen, die Regelung des Wirkungskreises des Wahlausschusses unter Aufrechthaltung des Verantwortlichkeitsprinzips, die Prüfung der Befugniß der Königlichen Kurie zur Jurisdiktion in Wahlangelegenheiten und die Sicherung des Versammlungs⸗

Wien, 25

8

2

rechtes und des freien Verkehrs der Kandidaten mit Wählern. 1 V Agram, 11. Dezember. (Wien. Abdp.) Der Dreizehne⸗ Ausschuß des Landtages verhandelte heute über Antrag Kunevic, nach welchem der Landtag erklären solle, de die Reformgesetze die Fiumaner Frage nicht tangine und derselben auch nicht präjudiziren können. Der Aussch beschloß, dem Landtage die Annahme dieses Antrages u empfehlen. ges

Großbritannien und Irland. London, 13. Dezembe

(W. T. B.) Der „Observer“ schreibt: zwischen Mr. Glan stone und Parnell hätte im Lauf der vergangenen Wos⸗ in Bezug auf eine gemeinsame Aktion in der nächsten Parlamentssession wiederholentlich ein Austausch vo⸗ Mittheilungen stattgefunden. Gladstone, Chamberlain un Harcourt seien einem Einvernehmen mit den Parnelliten

geneigt, über die Bedingungen für ein Zusammengehen 8 denselben sei aber noch durchaus nichts Definitives vereinber Die gemäßigt Liberalen widerstrebten fortgesetzt einer Koalitig⸗ der Liberalen mit den Parnelliten.

Frankreich. Paris, 11. Dezember. (Köln. In Oberst Herbinger traf gestern auf dem „Comorin⸗ Algier ein und fuhr noch gleich Abends auf demselben Schiß nach Marseille ab, von wo er sich sofort nach Paris begehg wird. Einen Journalisten, der ihn während der Fahrt m eine Unterredung bat, verwies er auf seine Dienstpflicht unj bemerkte nur, daß eine ernste Untersuchung die Wahrhen an den Tag bringen müsse. In seiner gestrige Sitzung begann der Dreiundd reißiger⸗Ausschuf die über die Tongkingfrage

Ne

Generalverhandlung Die Rechte erklärte, die Kredite für Tongking nicht bewilligen zu wollen, während die Linke nur unter der Bedingung für die Kredite stimmen will, daß man sich mit China wegen der Räumung verständige. Nur vier Mitglieder des Ausschusses Thomson, Albert Ferry, Ballue und Casimir Perier, billigten die Regierungsvorlage. faß . . —;; . 7 C In seiner heutigen Sitzung hat der Ausschuß Camille Pelletan, einen Gegner der Okkupation, zum Berickt⸗ erstatter ernannt. 12. Dezember. (Köln. Ztg.) Trotz der Haltung der Dreiunddreißiger⸗Ausschusses in Betreff der Kredite für Tong king wurde von dem Ministerrath im Elyseée heute be⸗ schlossen, unbedingt die Kreditforderung aufrecht zu erhalten,

kein Zugeständniß zu machen und die Vertrauensfrage zu stellen. Indeß besteht bereits ein thatsächliches Zerwürfniß

die Trennung des Kredits für Tongking von der für Made gaskar nicht vornehmen will, während der Ausschuß difse

* erstatter für Madagaskar ernannt hat.

Bei der Wahl des Ausschusses für den Antrag auf Erhöhung der Getreidezölle wurden 11 Mitglieder g⸗⸗ wählt, die für, und 11, die gegen den Antrag sind.

In der Deputirtenkammer ist die Berathung de Interpellation des Dep. der Streichung der Gehälter von Geistlichen auf den nächsten Dienstag anberaumt worden. In der heutigen Sitzumg interpellirte der Sozialist Camelinat in Betreff der großer öffentlichen Arbeiten in Paris, deren rasche Ausführung e im Interesse der Arbeiter wünschte. Die Minister versprachen, in dieser Hinsicht Alles zu thun, was möglich sei, und die Kammer nahm die einfache Tagesordnung an. Ballus brachte einen Antrag auf Gleichstellung der Offiziere des Landheeres mit den Marine⸗Offizieren hinsichtlich der Verantwortlichkeit im Kommando ein, für welchen Antrag mit 308 gegen 208 Stimmen die Dringlichkeit be schlossen wurde. tigen, de Freycinet, hat, gutem Vernehmen nach, eine Cirkulardepesche an die Vertreter im Auslande erlassen, in welcher er die von Frankreichin der bulgarisch-rumelischen Frage beobachtete Haltung darlegt und in Bezug auf die Lösung derselben hervorhelt, daß eine billige Vereinigung hergestellt werden müsse zwischen der Berücksichtigung gewisser Wünsche der Bevölkerungen und den für die Sicherheit der Türkei nothwendigen Garantien. .

Die Regierung hofft noch immer, daß es in der nächsten Woche zur Plenarberathung über die Tongking⸗ (kredite kommen werde. Sie wird, wie verlautet, jede Be schränkung der Kredite sowie jeden Antrag auf Räumung von Tongking ablehnen.

Die Zusatzakte zu der lateinischen Münzkonven⸗ tion vom 6. November ist heute von den Delegirten Frank reichs, Italiens, der Schweiz, Griechenlands⸗ und Belgiens unterzeichnet worden.

13. Dezember.

Der Minister des Auswär

8 1 (W. T. B.) Die Nachwahlen zu Deputirtenkammer, welche heute hier stattfanden, sind in der größten Ruhe verlaufen; das Ergebniß steht noch nicht fest, jedoch gelten Stichwahlen für wahrscheinlich. Im Departement Ain wurde der Republikaner Morellet mit 602 Stimmen zum Senator gewählt; sein Gegenkandidat, der Direktor des Crédit Lyonnais, Germain, erhielt 277 Stimmen Für das Departement Eure et Loire wurde der republti kanische Kandidat zum Senator gewählt.

14. Dezember. (W. T. B.) Aus 510 von 830 Ab theilungen liegen nunmehr die Pariser Stichwahl Resultate vor. Die meisten Stimmen erhielten die Kan didaten der radikalen Republikaner mit 86 000 bis 71 000. dann kommen die Opportunisten Dérouloède und Ranc mit 68 000 resp. 61 000 Stimmen. Die konservative Liste weißt 58 000 bis 60 000 Stimmen auf. Eine nochmalige Stichwabh. gilt als sicher. Der Radikale Gaussorgues ist im Depar tement Gard zum Deputirten gewählt worden.

Spanien. Madrid, 12. Dezember. (W. T. B.) Die Leichenfeierlichkeiten für den König Alfonse begannen heute, Vormittags 10 Uhr; denselben wohnten un gefähr 2000 Personen und von diesen 800 in offizieller Eigen schaft bei. Der Katafalk, an welchem 38 Prälaten, an ihrer Spitze der Bischof von Madrid, celebrirten, war mit Kränzen reich geschmückt und bot einen überaus imposanten Anblick Der Erzbischof von Valladolid hielt die Gedächtnißrede um hob darin die hohen Regententugenden des dahingeschiedenen

D

Königs hervor.

13. Dezember. (W. T. B.) Die Königin⸗Regentin empfing heute die marokkanische Gesandtschaft. Führer der Gesandtschaft wies in seiner Anrede darauf hin daß Spanien durch seine Handels⸗ und Verkehrsverhältnisse mit Marokko dessen natürlicher Vermittler in seinen Beziehun⸗

DPeol Ie

Ein Beschluß wurde nicht gefaßt.

zwischen der Regierung und dem Ausschuß, da die Regierumg

Trennung vollzogen und Hubbard zum besonderen Berich⸗

Baudry d'Asson in Betref

Frankreiche

gen zu den übrigen Staaten sei. Die Königin⸗Regentin er⸗ widerte: Spanien werde kein⸗ Gelegenheit versäumen, die Freundschaftsbande, die es mit Marokko verbänden, fester zu tnüpfen. Spanien werde zur Erreichung dieses Ziels der Politik des Königs Alfonso treu bleiben.

Lopez Dominguez hat die Uebernahme des Botschafterpostens abgelehnt.

Griechenland. Athen, 13. Dezember. (W. T. B. Die griechische Regierung hat, wie verlautet, in England zwei Panzerschiffe angekauft.

Türkei. Konstantinopel, 13. Dezember. (W. T. B.)

„Agence Havas“ meldet: Ein heute hier einge⸗ Telegramm des Fürsten Alexander von Bulgarien sagt: er habe anfänglich die Mission Madjid Pascha'’s abgelehnt, um die Pforte von dem serbisch⸗ bulgarischen Streitfall zu entlasten; nichtsdestoweniger werde er Madjid Pascha gern empfangen, um mit demselben die Lage zu besprechen. Madjid Pascha wird wahrscheinlich mor⸗ gen nach Sofia abreisen.

Zerbien. Belgrad, 12. Dezember. B.

erbien hat anläßlich der neuerlichen Scharmützel di Großmächte um Feststellung einer neutralen Zone zwischen der serbischen und der bulgarischen Armee ersucht. Die Gesandten der Großmächte haben über die eheste Beendigung des Konflikts sowie über die Lage ein Gutachten abzugeben. Im Balkan toben heftige Schneestürme.

* Wie der „Polit. Corr.“ vom 11. d. M. gemeldet wird, schlägt der Minister des Auswärtigen in der neuerdings an die Großmächte gerichteten Note die Entsendung einer inter⸗ nationalen Militärkommission zur Regelung der streitigen Fragen vor, um so eine Situation zu beendigen, welche die Wiedereröffnung der Feindseligkeiten zur Folge haben müßte, und ersucht die Großmächte, dem Vorschlage zu⸗ zustimmen. 1 * Nisch, 12. Dezember. General Lesch⸗ janin meldet: er habe von dem Kommandanten der Abtheilung bei Srvetinikola folgenden Bericht erhalten: Die bulgari— schen Vorposten, welche fünf Kilometer von unseren Vor⸗ vosten entfernt waren, näherten sich am 9. Dezember auf 600 Schritt und begannen zu schießen. Wir antworteten, und bald rückte eine ganze Compagnie gegen uns an und eröffnete das Feuer auf 500 Schritt. Das Geplänkel dauerte eine halbe Stunde, worauf sich die Bulgaren zurückzogen. Unsere

Verluste sind noch nicht bekannt.

Bulgarien. Sofia, 13. Dezember. (W. T. B.) Ein Telegramm der „Agence Havas“ meldet: Der öͤsterreichische Vorschlag, welchem, wie es heißt, die übrigen Großmächte ihre Zustimmung ertheilt haben, und wonach die Militär⸗ Attaches der Mächte in Wien die Bedingungen eines Waffenstillstandes lediglich vom technischen Gesichts⸗ punkte aus zu regeln haben, wird hier auf das Lebhafteste besprochen. Die Absicht, eine Demarkationslinie zu ziehen, welche die serbische Armee auf dem Gebiet von Widdin beließe, wird diesseits nicht günstig beurtheilt. Es wird geltend gemacht, daß auf dem Gebiet zwischen der Grenze und Widdin kein irgendwie ernstliches Gefecht, sondern nur unbedeutende Scharmützel stattgefunden haben; daß die in diesem Gebietstheil belegenen Dörfer nicht einmal von den Serben besetzt seien; daß die vom Feinde besetzte Linie, welche die Verbindung zwischen Widdin und den meisten Dörfern dieses Distrikts unterbricht, bei Kuschawa beginnt und bei Witbol endigt, in Wirklichkeit nur eine Art von Vor⸗ hang ist, hinter welchem sich weiter keine serbischen Streitkräfte hefinden. Man hofft diesseits, daß die Kommission diesen Umständen Rechnung tragen werde; andernfalls sei anzu⸗ nehmen, daß die Bulgaren, selbst wenn sie einen auf dem Gebiet von Pirot lokalisirten Waffenstillstand annehmen, im Donau⸗ distrikt den Krieg bis zum Aeußersten fortführen würden. Es wird in dieser Beziehung geltend gemacht, daß die Bulgaren durch ein solches Vorgehen nicht aus dem Rahmen der von Oesterreich veranlaßten Einwirkung heraustreten würden, welche bezweckte, die Verfolgung der serbischen Armee durch die Bulgaren über Pirot hinaus, nicht aber Operationen zu verhindern, die die Bulgaren auf ihrem eigenen Boden aus⸗ zuführen haben möchten, um die Serben über die Grenze zurückzuweisen.

Afrika. Egypten. Kairo, 13. Dezember. (W. T. B.) Das „Reutersche Bureau’“ meldet: Am Sonnabend griff eine aus etwa 3000 Mann bestehende Schaar Aufständischer das zwei Meilen nördlich von Kosheh gelegene Mograkeh an; die aus 200 Egyptern bestehende, von einem englischen Offizier befehligte Besatzung warf aber den Feind mit beträchtlichem Verlust zurück: die Egypter hatten 4 Todte und Verwundete. Das Gerücht, daß wegen der bedenklichen Lage der Dinge eine Rkäumung von Wady Halfa möglich sei, erscheint durchaus unbegründet, vielmehr ist von der Möglichkeit einer Wieder⸗ besetzung von Dongola die Rede.

Pariser

Die

Dile

gangenes

(W. T. B.) e

* 9 (IWW * ) D. T. D.

91eI. (W.

8 —.

11“

Zeitungsstimmen. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ schreibt:

E. - 1 * 8 Die manchesterlichen Prophezeiungen sind auch in Betreff Lübecks als gründlich falsch und irrig nachgewiesen worden. Die nichts weniger als schutzzöllnerische „Lübecker Zeitung“ äußerte nämlich vor Kurzem in einem Artikel: Lübecks Handel und die „Kieler Zeitung“: 8 „Wenn die „Kieler Zeitung“ in ihrer Nummer vom 12. Novem⸗ ber unter der Ueberschrift „Volkswirthschaftliches“ verkundet, sie habe gefunden, daß der Handel Lübecks als Hafenstadt stetig zurückgehe, so werde ihr hiermit zum Troste bemerkt mit der Bitte, diesen Trost auch ihren Lesern nicht vorenthalten zu wsllen, daß der Handel und Verkehr Lübecks, sowohl als Hafenstadt wie als Landstadt betrachtet, sich noch immer auf der ansehnlichen Höhe erhält, welche er erfreu⸗ licher Weise in den letzten Jahrzehnten allmäͤhlich erklommen hat, wie die nachstehenden Zahlen beweisen. Man muß nur den Muth nicht sinken lassen, wenn einmal ein kleiner Rückschlag eintritt, namentlich in jetziger Zeit, wo an allen Orten über schlechte Geschäfte geklagt wird. Lübecks Einfuhr zu Lande und in Flußschiffen kg Mill. Mill. 291 150 296 149 278 148 84 189 258 151 288 199 146 163 89 65 . 63 ;

zur See kg. Mill. 352 303 389 321 3827

Mill. 210 211 216 196 212

kg Mill. 643 599 661

586

ge

Klübecks Ausfuhr.

zu Lande und in Flußschiffen kg Mill. 280 284

Zusammen

4ℳ Mill. 183 198 191 171 202 160

105 117 110 101 126

1884

1883

1882

1881

1880

1875 96

1870 34 71

Für frühere Jahre fehlen die genauen Angaben, liegen zum

Theil nur Schätzungen vor, die aber annähernd richtig sind. So ist

die gesammte Einfuhr Lübecks 1845 auf fast 80 Mill. Kilogramm

ermittelt und der Werth derselben geschätzt auf 42 Mill. Mark; 1884

betrug die Einfuhr dagegen 643 Mill. Kilogramm und der Werth

derselben 210 Mill. Mark. Zahlen reden! Dieses für ein lübeckisches

Herz, und wir meinen für jedes deutsch fühlende Herz, höchst erquick⸗

liche Aufblühen des Handels und Verkehrs hierselbst ist zu einem

nicht geringen Theil den Anstrengungen zu verdanken, die man hier

gemacht hat, die verbesserten Verkehremittel auch dem hiesigen Ver⸗ kehr dienen zu lassen.

““

Wir hoffen, daß der bisherige Erfolg zu neuen Anstrengungen ermuthigen wird.“

Und übereinstimmend mit Vorstehendem replizirte der Lübecksche „Generalanzeiger“ auf die Behauptungen des Kieler Freihändlerblattes in folgender Einsendung: 1

„Ein Kaufmann machte in Nr. 247 des „Generalanzeiger“ mit Recht darauf aufmerksam, daß die „Kieler Zeitung“ sich einer falschen Behauptung dadurch schuldig machte, daß Lubecks Handel stetig zurück⸗ gehe. Es liegt mir gerade eine Aufstellung vor, welche sich auf die Einnahmen aus dem Lubeckschen Schiffsverkehr bezieht. Es handelt sich dabei um Einnahmen aus Seeversicherungspolicen, Ein⸗ und Auslaß⸗ scheinen ꝛc. Im Jahre 1855 betrug die Gesammteinnahme 103 273 ℳ, 1865 207 245 ℳ, 1875 221 644 ℳ, 1884 356 677 ℳ. Es dies innerhalb 30 Jahren eine mehr als dreifache Steigerung. den „Tabellarischen Uebersichten des Lübeckschen Handels im 1884, zusammengestellt von der Handelskammer“ ist ferner ersichtlich, daß hierzu die Anzahl der angekommenen und abgegangenen Segel⸗ und Dampfschiffe in gleicher Proportion steht. Die nachstehende Zu⸗ sammenstellung möge dies veranschaulichen.

Angekommene Schiffe: Abgegangene 1758

Iapre SJaähte

d 2

iffe: ebm 589 873 1875: 1915 697 257 1884: 2281 1 233 713 o verhält es sich mit der Ein⸗ und Ausfuhr, die seit 1875 und zu Lande stetig gestiegen ist, wofür die oben zitirte Quelle ebenfalls Belege giebt. Die Einfuhr betrug 1870 240 Mill. mit einem Werthe von 92 Mill. Mark, 1884 betrug sie 643 Mill. Kilogr. mit 210 Mill. Mark Werth; die Ausfuhr betrug 1870 156 Mill. Kilogr. mit 71 Mill. Mark Werth, sie ist in 1884 gestiegen auf 444 Mill. Kilogr. mit 183 Mill. Mark Werth. Aller dings waren die Werthe in einzelnen Jahren etwas höher, aber im Vergleich von fünf zu fünf Jahren ergiebt sich auch bei den Werthen eine stete Steigerung.“

Danzig, Stettin, Lübeck alle Prophezeiungen des Manchesterthums des Reichs lange zu Grunde gerichtet dessen erfreuliche, stetige Zunahme de

meldet!

8

1865:

sollten nach den l Wirthschaftspolitik sein, und überall wird statt

diese Orte durch die

1

I

Die „Wiesbadener Zeitung“ bemerkt zu den Ver⸗ handlungen des Reichstages über den Arbeiterschutz: .. Deie bisherigen Verhandlungen haben deutlich bewiesen, d über manchen entscheidenden Punkt noch sehr wenig Klarheit herrscht und mit großer Vorsicht vorgegangen werden muß. Denn einmal liege die Gefahr nahe, daß die Industrie mit Durchführung aller be⸗ absichtigten Maßregeln in ihrem Wettbewerb mit dem Ausland zurück⸗ Hen muß, oder daß die Bestimmungen nur auf dem Papier stehen bleiben. Ebenso kommt aber das Interesse der Arbeiter in Be⸗ tracht. Man stelle sich nur eine bisher auf den Verdienst von Mann, Frau und Kind angewiesene Arbeiterfamilie vor, welche sich plötzlich einem Verbot der Kinderarbeit, einer Einschränkung der der Frau auf 6 Tagesstunden und des Mannes auf 10 Stunden und dem unbedingten Zwang, Sonntags ganz zu feiern, gegenüber sieht, und frage sich, ob alle diese Wohlthaten auf einmal ohne Hunger und Noth ertragen könnte. Mahnung zu besonnenem und schrittweisem Vorgehen enthalten. Der orfzeitung“ wird aus Koburg geschrieben: Die Klagen uͤber schlechte Zeiten, denen man hier häufig begegnet, werden Lügen gestraft durch die Monatsabschlüsse der hit öffent⸗ lichen Sparinstitute, aus denen hervorgeht, daß die bei eingezahlten Spareinlagen von Monat zu Monat auf immer höhere Summen steigen. Eines der frequentirtesten Geldinstitute ist die hiesige städtische Sparkasse, deren Geschäftsverkehr ein außerordentlich lebhafter ist, so zwar, daß im verflossenen Monat 78 000 mehr als im vorhergegangenen Monat bei ihr eingezahlt worden sind.

daß

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sie

D

bi9 9 hiesigen

ge den Kassen

Centralblatt für das T Nr. 50.

eutsche Reich. In⸗ halt: Zoll⸗ und Steuerwesen: Denaturirung von Branntwen zur Herstellung von Spirituslacken bezw. Antipyrin aus Essigäther; Zulassung von Privat⸗Transitlagern für Rieinusoöl butterartiges Lorbeeröl und chilenischen Honig; Befugniß einer Steuerstelle Bankwesen: Status der deutschen Notenbanken Ende November 1585.

Maß⸗ und Gewichtswesen: Bestimmungen, betreffend die Prüfung von Thermometern. Konsulatwesen: Ernennungen. Polizei⸗ wesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet. Eisen⸗ bahnwesen: Bahnpolizei⸗Reglement für die Eisenbahnen Deutschlands; Signalordnung für die Eisenbahnen Deutschlands; Normen für die Konstruktion und Ausrüstung der Eisenbahnen T eutschlands.

Armee⸗Verordnungs⸗Blatt. Nr. 25. Inhalt: Er⸗ gänzung einer Bestimmung der Garnisondienst⸗Instruktion. Füh⸗ rung des Unfallverzeichnisses.

—e 8 Revierkrankenstuben in den Kasernen. Vergütung für die Bevollmächtigten der Krankenkassen. 1“ richtigung zu den Ausführungs⸗Bestimmungen der Feldpost⸗Dienst⸗ ordnung. A. 2. Nr. 51 des Druckvorschriften⸗Etats. Aenderung im Verkaufspreis⸗Verzeichniß zu den Handwaffen. Nachtrag V. zu der „Anleitung zur guten Erhaltung der Artillerie⸗Depot⸗Bestände bei der Aufbewahrung und beim Transport’” Bekanntmachung der Lebensversicherungs⸗Anstalt für die Armee und Marine. Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheits⸗ amtes. Nr. 23. Inhalt: Nachrichten über den Gesundheits⸗ zustand und den Gang der Seuchen Witterung. Seuchen in der Berichtswoche. Cholera⸗Nachrichten. Cholera in Niederländisch⸗ Indien im Menat August 1885. Statistische Nachweisung über Storblichkeitsvorgänge in deutschen Städten von 40 000 und, mehr Einwohnern. Statistische Nachweisung über Sterblichkeits⸗ vorgänge in einer Anzahl größerer Staädte des Auslandes. Nachweisung der aus Berliner Krankenhäusern gemeldeten Erkrankungen. Nachweisung der aus deutschen Stadt⸗ und Landbezirken gemeldeten Erkrankungen. Witterungs⸗ Nachweis. Bericht über die Geburten und Sterbefälle in Munchen während des Jahres 1884 mit Rückblicken auf die Vorjahre. 8 Nach⸗ ichten über zeitweilige Maßregeln zur Abwehr und Unterdrückung von Seuchen. Nachrichten über Thierseuchen. Bericht über die Rinder⸗ pest in Rußland. Viebseuchen in den Vereinigten Staaten von Amerika. Medizinal⸗Gesetzgebung und allgemeine Verwaltungs⸗An⸗ ordnungen auf dem Gebiete des Sanitäts⸗ und Ee vwvesee. Kas ordnung des Königlich Sächsischen Ministeriums des Innern, etreffend eine neue Instruktion für die

25

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1 Bezirksärzte (Schluß). 1 relatif aux conditions d'études exigées des aspirants aux grades

ergiebt

Arbeitszeit

Die Antwort wird eine dringende

de pharmacien de premiere et de deuxième classe. Verfügung des Königlich württembergischen Ministeriums des Innern, betreffend die Vollziehung des Gesetzes über die Entschädigung für an Milz⸗ brand gefallene Thiere. Königlich schwedische Verordnung, betreffend die Vorschriften zur Verhütung der Einführung ansteckender Krank heiten der Hausthiere in das Reich Rechtsprechung. Erkenntniß des Reichsgerichts, betreffend Betrug und Verkauf von verdorbenem Fleische. Notizen über Kongresse, Verhandlungen gesetzgebender Körperschaften Die Beschlüsse der Internationalen Sanitäts⸗ Konferenzen zu Wien (1874) und zu Konstantinopel (1866). (Fort⸗ setzung.) Verzeichniß der für die Bibliothek des Kaiserl. Gesund⸗ heitsamts eingegangenen Geschenke. Justiz⸗Ministerial⸗Blatt. Nr. 46. Inhalt: All⸗ gemeine Verfügung vom 7. Dezember 1885, betreffend die Einrichtung der Erbschaftssteuerämter.

Ministerialblatt für die gesammte innere g in den Königlich preußischen Staaten.

L.

Verwal⸗ 1 Nr. 10. alt: I. Allgemeine Verwaltungssachen. Anzeigepflicht bei Sterbe⸗ fällen. Kosten für die Volkszählung. II. Behörden und Beamte. Unzulässigkeit der Bewilligung von Unterstützungen aus dem Fonds Kap. 97 Tit. 6 an geschiedene Ehefrauen von Beamten. III. Untek richtsangelegenheiten. Zulassung von in Preußen geprüften Lehrern und Lehrerinnen in Elsaß⸗Lothringen und umgekehrt. . Verwal⸗ tung der Kommunen, Korporationen und Institute. Ergägzung und Abanderung von Bestimmungen über Erhebung der auf das Einkommen gelegten direkten Kommunalabgaben. Desgl. (Schema zum Regu⸗ lativ für die Gemeinde⸗Einkommensteuer.) Komp. Erk. Entschädi⸗ gung in Armen⸗Unterstützungssachen. V. Polizeiverwaltung. A. Im Allgemeinen. Besetzung von Schutzmannstellen mit Militäranwärtern. Oeffentliche Ausspielungen von Werthsachen in Stücken von Edel⸗ metallen. Erkenntniß des Ober⸗Verwaltungsgerichts, Kosten für Dienstkleidung und Waffen der exrekutiven Polizeibeamten gehören zu sächlichen Polizeikosten. B. Sicherheitspolizei. Regelung der Festsetzung der korrektionellen Nachhaft nach allgemeinen Grundsätzen. VI. Verwaltung der öffentlichen Arbeiten. Vertragsbedingungen bei Ausführung von Wasser⸗ und Wegebauten. Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 50. Inhalt: Amtliches: Cirkular⸗Erlaß vom 3. Dezember 1885. Personal achrichten. Nichtamtliches: Fortschritte im Bau von Brücken⸗ ben. (Schluß aus Nr. 48.) Entwürfe für die Erweiterung s Hafens von Le Havre Konstruktion von inneren Thüren. Stadtbahn in Rom. Die Ausstellung gefärbter und getönter Bild⸗ verke in Berlin. (Fortsetzung.) Vermischtes: Preisbewerbung für Pläne zu einem Lagerhause in Frankfurt a. M. Vereinigung zur Hebung der Binnenschiffahrt. shal Entwurf des Großherzogthums Baden für 1886/87. Die Heilige⸗ geistkirche in Heidelberg. Technische Hochschule in Karlsruhe. Ueber die täglichen Aenderungen der magnetischen Elemente. Die Sterblichkeit Londons. Eröffnungsrede des diesjährigen Kongresses der französischen Architekten Baudirekter

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Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Im Verlage Puttkammer und Mühlbrecht in Berlin ist der dritte, und wahrscheinlich vorläufig letzte Band der nachgelassenen Schriften von Dr Carl Rodbertus⸗Jagetzow erschienen. Der⸗ selbe enthält hinter den Vorreden der Herausgeber, Adolph Wagner und Theophil Kozak, den fragmentarisch gebliebenen zweiten Theil der Abhandlung „Zur Beleuchtung der sozialen Frage“ als die umfang reichste und interessanteste Gabe der neuen Erscheinung. Die hier ausgesprochenen Gedanken des berühmten Verfassers fügen zwar keine neuen und vervollständigenden Striche dem Bilde des Nationalökonomen und Sozialpolitikers Rodbertus hinzu; aber immerhin bietet das Fragment so viele einfache Schönheiten der Darstellung bei der ge⸗ wohnten Klarheit und unverhüllten Gedankentiefe, daß man die Nicht⸗ vollendung der groß angelegten Arbeit auf das S chmerzlichste bedauern muß. Vor Allem läßt auch dieses Fragment wieder erkennen, daß Rodbertus' Gedanken auf ernster sittlicher und christlicher Grundlage entstanden und erwachsen sind; wie denn auch der ernste Sinn und die wahr⸗ baft menschenfreundliche Seele des großen Todten aus jedem Satz hervorleuchten. Diesem Fragment schließt sich als gewissermaßen integrirender Theil ein Wiederabdruck des ersten sozialen Briefes an von Kirchmann an, welcher bekanntlich „die soziale Be deutung der Staatswirthschaft“ behandelt. Im Uebrigen bringt die neue Veröffentlichung einen interessanten Aufsatz Rodbertus’ über „Die Forderungen der arbeitenden Klassen,“ welcher, wie Adolph Wagner einleitend bemerkt, einen Abriß des nationalökonomischen Gedanken⸗ syostems des Verfassers aus der Zeit von Ende der dreißiger Jahre (1837) enthält und damit machweist, daß Rod bertus' kritische wie positive Hauptgedanken schon damals von ihm klar gefaßt und scharf geformt waren. Im Folgenden finden wir einen Abdruck des bedeutsamen Sendschreibens an den Arbeiterkongreß während der Londoner Industrie⸗Ausstellung (1862], alsdann Bruch⸗ stücke aus Entwürfen zur Fortsetzung des zweiten Theils der Schrift „Zur Beleuchtung der sozialen Frage“ und weitere weniger umfäng⸗ liche und bedeutende Fragmente dazu. In der sehr eingehenden Einleitung, welche der Herausgeber Adolph agner dem Bande voranstellt, erstattet er zugleich Bericht über den literarischen Nachlaß, so weit er in seine Hände gelangt ist und fin⸗ det sich auf diese Weise mit den Angriffen ab, welche von verschiede⸗ nen Seiten gegen die Herausgeber gerichtet sind. Man erfährt, daß von größeren und vollständig fertigen Arbeiten, wie man es erwartet in dem Nachlaß Rodbertus' sich nichts vorgefunden habe. Namentlich wird bedauert, daß der vorerwähnte zweite Theil „Zur Beleuchtung der sozialen Frage“ nicht weiter, als hier mitgetheilt, vor gefunden wurde. Die Abwehr gegen die ungerechtfertigten Angriffe wegen der Verzögerung der Herausgabe und der unerwarteten Un⸗ vollständigkeit der vorhandenen Manufkripte giebt zu einer Zusammen⸗ stellung des noch vorhandenen aber keineswegs druckreifen und be⸗ sonders werthvollen Materials Veranlassung.

Adolph Wagner will mit dem vorliegenden ude seine heraus geberische Thätigkeit einstellen, sich aber vorbehalten

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Der Bar einzelne zur Herausgabe vielleicht noch geeignete Fragmente fachmännischem Urtheil zu unterbreiten. Dem Bericht über die Verwaltung d 1 Universitats⸗Bibliothek zu Kiel im Etatsjahr 1884/85 nehmen wir, daß der Zuwachs an⸗ gedruckten Büchern, außer Dissertationen- und Programmen⸗Bänden, 1834 Nummern Golle Bände) betrug, gegenüber 1919 Nummern im Vorjahre. Zu den Manuskripten kamen aus dem Nachlaß des Professors Dr. Lütjohan Handschriften⸗Kollationen zu Celsus, Manilius, Serenus Samoniens, Silius Italicus mit 7 Bänden. Der gesammte Bestand belief sich demnach am Schlusse des Etatsjahres auf 183 193 Bände separater Bücher, 5817 Dissertationen⸗ und Programmen⸗Baäͤnden, 2326 Bände Manuskripte, zusammen 191 336. Bände gedruckter Bücher und Han 8 schriften (nebst 73 Urkunden). Von dem Kieler Magiftrat wurde der im Besitz der Stadt befindliche schöne Coder Lübis her Rechts zur Aufbewahrung übergeben. Auf die Benutzung der Bibliothek hat der am 23. April dieses Jahres erfolgte Umzug hemmend eingewirkt, so daß die Bibliothek vom 1.—24. April geschlossen bleiben mußte. Von dem genannten Termin an gelangten überhaupt zur Ausleihung 12 921 Werke in 18 632 Bänden, gegenüber 18 161 Werken in 19 103 Bänden im Etatsjahr 1883/84. Nach auswaͤrts versandt wurden Bücher in 220 ällen mit 764 „Werken in 1110 Bänden (1883/84 in 228 Fällen mit 730. Werken in 1041

Bäͤnden). Demgemäß stellte sich also die auswärtige Benutzung höher, die einheimische Ausleihung niedriger als im Vorjahr. Hin⸗ sichtlich der Zahl der Werke und Bände war die auswartige Be nutzung stärker als in allen früheren Jahren. Gleichzeitig verliehene Werke wurden 2174 gegen 2257 im Vorjahr gezählt. Die Gesammtziffer der gebrauchten Bücher einschließlich der ausgeliehenen umfaßt also 31 221 Bände? Di Lesehalle erhielt

Die akademische 209 Zeitschriften (im Vorjahre 197). Als Publikation aus den Ma

Königlichen ent⸗

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Verwaltung der

des

Fällen