1885 / 298 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 19 Dec 1885 18:00:01 GMT) scan diff

einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Civilsenats, vom 8. Oktober d. J., im Geltungsbereich der Preußischen Vor⸗ mundschafts⸗Ordnung diese mangelhafte Pflegschaftsbestellung nach keiner Richtung die Wirkung einer Einschränkung der Rechtsgeschäftsfähigkeit des Pfleglings. Die von diesem in Bezug auf sein Vermögen abgeschlossenen Verträge sind rechtswirksam. „Die Frage nach dem Einfluß einer gemäß §. 90 der Vormundschafts⸗Ordnung erfolgten Pflegschafts⸗ einleitung auf die Handlungs⸗ und Rechtsgeschäftsfähigkeit des Pfleglings kann nur je nach der Lage des Falles mit Rücksicht auf Grund und Zweck der Bestellung des Pflegers bestimmt werden. Denn da die Pflegschaftseinleitung begriffsmäßig nicht eine Ver⸗ tretung des Pfleglings im ganzen Bereiche seiner Rechtsangelegen⸗ heiten bezweckt, sondern nur auf einzelne Angelegenheiten oder einen bestimmten Kreis von Angelegenheiten (§. 90 Vorm.⸗ Ordn.) sich erstreckt, so folgt, daß außerhalb dieses Bereiches von einer Beschränkung der Handlungs⸗ und Geschäftsfähigkeit des Pfleglings überall nicht die Rede sein kann. Es folgt weiter, daß die Pflegschaftsbestellung begriffsmäßig eine bestimmte Begrenzung des Bereiches, für den sie wirken soll, erfordert, und daß dieselbe Mangels einer solchen Begrenzung nicht etwa, wie eine Vormundschaftsbestellung, auf alle Rechtsangelegenheiten des

Pfleglings zu beziehen ist, daß sie vielmehr, auch wenn sie in

dem fraglichen Falle nicht mit dem Berufungsgericht

als völlig bedeutungslos anzusehen und ihr die Möglichkeit, Rechtswirkungen zu äußern, nicht in jeder Richtung abzu⸗ sprechen sein möchte, doch die Wirkung einer Einschränkung der Rechtsgeschäftsfähigkeit des Pfleglings in keiner Weise bei⸗ gelegt werden kann.“

An Zöllen und gemeinschaftlichen Ver⸗ brauchssteuern sowie anderen Einnahmen sind im Reich für die Zeit vom 1. April 1885 bis zum Schlusse des Monats November 1885 einschließlich der kreditirten Beträge (und ver⸗ glichen mit der Einnahme in demselben Zeitraum des Vorjahres) zur Anschreibung gelangt: Zölle 159 587 746 (+ 13 177 932 ℳ), Tabacksteuer 4 563 423 (+ 906164 ℳ), Rübenzuckersteuer 72 320 933 (— 19 647 403 ℳ), Salzsteuer 25 797 065 (+ 231 252 ℳ), Branntweinsteuer 18 576 356 (— 1 307 940 ℳ), Uebergangsabgaben von Branntwein 66 654 (— 14 206 ℳ), Brausteuer 12 868 721 (+ 446 807 ℳ), Uebergangsabgaben von Bier 1 261 705 (+ 122 682 ℳ); Summe 150 400 737 (— 6 084 712 ℳ). Spielkartenstempel 671 780 (+◻ 16 306 ℳ), Wechselstempelsteuer 4 463 458 (—57 255 ℳ), Stempelabgabe für a. Werthpapiere 2 288 776 ℳ, b. Schluß⸗ noten und Rechnungen 844 161 ℳ, c. Kauf⸗ und sonstige Anschaffungsgeschäfte 1 484 229 ℳ, d. Loose zu Privatlotterien 443 879 (— 249 311 ℳ), Staatslotterien 3 491 517 (+ 13 893 ℳ).

Die zur Reichskasse gelangte Ist⸗Einnahme, ab⸗ züglich der Ausfuhrvergütungen und Verwaltungskosten, be⸗ trägt bei den nachbezeichneten Einnahmen bis Ende November 1885: Zölle 138 239 560 ( 12 513 057 ℳ), Taback⸗ steuer 8 269 506 (+ 1 223 974 ℳ), Rübenzuckersteuer 17 235 771 (— 1 945 404 ℳ), Salzsteuer 23 488 748 (+ 179 646 ℳ), Branntweinsteuer und Uebergangsabgabe von Branntwein 24 341 140 (— 2 417 389 ℳ), Brausteuer und Uebergangsabgabevon Bier 11 979 025 (+ 490 973 ℳ); Summe 223 553 750 (+ 13 935 665 ℳ). Spielkarten⸗

stempel 610 321 (+ 28 009 ℳ.).

Die Bevollmächtigten zum Bundesrath, Königlich württembergischer Regierungs⸗Rath Schicker, Großherzoglich mecklenburgischer Ober⸗Zolldirektor Oldenburg und Senator der freien Hansestadt Bremen, Dr. Meier, sind von hier ab⸗ gereist.

Wiesbaden, 17. Dezember. Nach Verlesung des Pro⸗ tokolls und Mittheilung der Eingänge wurde von dem Kom⸗ munal⸗Landtage in seiner heutigen 8. Plenarsitzung auf Bericht der Wegebaukommission die Mitbenutzung kommunal⸗ ständischer Straßen für die von Wiesbaden nach Langen⸗Schwal⸗ bach projektirte Eisenbahn genehmigt. Desgleichen wurde der An⸗ trag auf Bewilligung von 150 000 aus ständischen Mitteln

su den Kosten des Grunderwerbs für die Bahn von Wies⸗

aden und Langen-⸗Schwalbach genehmigt. 8 Auf Bericht der Wegebau⸗Kommission über das Gesuch der Gemeinderäthe zu Eltville, Neudorf, Schlangenbad und Langen⸗Schwalbach, sowie über ein Gesuch des Dr. Baumann zu Schlangenbad, beide die Unterstützung des Bahnprojektes von Eltville über Schlangenbad nach Schwalbach betreffend, wurde beschlossen, die Gesuche der Königlichen Staatsregierung zur Berücksichtigung vorzulegen.

Auf Bericht der Wegebau⸗Kommission wurde ein Gesuch des Comités für den Bau einer Eisenbahn durch das Dietzhölz⸗ thal um Bewilligung einer Beihülfe von 150 000 durch Uebergang zur Tagesordnung um deswillen erledigt, weil die Unterlagen noch nicht genügend substantiirt seien, um Bei⸗ hülfen zu gewähren.

Ein fernerer Antrag auf Bewilligung einer Beihülfe zu den Kosten des Baues einer Eisenbahn von Gladenbach über Damm nach Niederwalgern wurde nochmals an die Kommission zurückgewiesen.

Ueber ein Gesuch des Bürgermeisters zu Herborn, Drie⸗ dorf ꝛc., betreffend den Bau einer Sekundärbahn I. Klasse von Erbach nach Marburg, wurde vorerst zur Tagesordnung übergegangen.

Auf den Bericht der gemischten Kommission über die An⸗ träge der Abgg. Müller und Genossen bezüglich der Ueber⸗ nahme der Kosten der Waisenpflege im Amte Homburg auf den Kommunalverband ward beschlossen, die Anträge mit einigen Modifikationen anzunehmen.

Sachsen. Dresden, 18. Dezember. (Dr. J.) Die Erste Kammer nahm heute den Gesetzentwurf, die theilweise Abänderung und Ergänzung des allgemeinen Berggesetzes vom

16. Juni 1868 betreffend, durch welchen im Wesentlichen eine grundzüge seines legislatorischen Programms für die nächste

Ausdehnung des Ingrossationszwanges auf die erste Ver⸗ leihung von Erzbergbaurechten und auf die Abtrennung von Kohlenabbaurechten vom Grundeigenthum bewirkt werden soll, mit einer von der ersten Deputation vorgeschlagenen Streichung, zu welcher auch die Regierung ihr Einverständniß erklärt hatte, im Uebrigen unverändert an.

Die Zweite Kammer erledigte eine Anzahl Petitionen. Eine längere Debatte veranlaßte die Petition einer Anzahl von Bewohnern des Dorfes Plauen bei Dresden, um Erlaß eines Gesetzes oder einer Verordnung, wonach den Wahlaus⸗ schüssen bei Gemeinderathswahlen die Oeffentlichkeit der Stimmenauszählung allenthalben zur Pflicht gemacht werden soll. Die Beschwerde⸗ und Petitionsdeputation beantragte,

diese Petition auf sich beruhen zu lassen, weil jetzt schon den Gemeinderäthen freistehe, die Stimmenaus⸗ zählung öffentlich stattsinden zu lassen, und obwohl die Abgg. Kaden, Bebel, von Vollmar und Geyer im Interesse der Ver⸗ hütung von Wahlfälschungen die Petition warm befürworteten und der Abg. Kirbach dem Verlangen der genannten Abgeord⸗ neten insoweit entgegenkam, daß er die Ueberweisung der Pe⸗ tition an die Staatsregierung zur Erwägung beantragte, nahm die Kammer mit großer Mehrheit den Deputations⸗ antrag an. Eine Petition um Verkürzung der Schonzeit für Hochwild wurde der Staatsregierung zur Kenntnißnahme überwiesen, eine gegen das Ueberhandnehmen der wilden Kaninchen gerichtete Petition an die Gesetzgebungsdeputation abgegeben zur Berücksichtigung bei der Berathung des Gesetz⸗ entwurfs, das Ueberhandnehmen der Feldtauben eꝛc. betreffend.

Mecklenburg. Schwerin, 18. Dezember. Aus den letzten Sitzungen des im Anfang dieser Woche geschlossenen Sternberger Landtages sind noch folgende Hauptsachen zu berichten: In dem Landtagsabschiede für Mecklenburg⸗ Schwerin wurde die von den Ständen bewilligte Erhebung von ⁄10 des vollen edictmäßigen Betrages der außerordent⸗ lichen Kontribution die Regierung hatte 10 gefordert genehmigt. Ebenso acceptirte man regierungsseitig die zu Caput III der landesherrlichen Propositionen, betr. die Revi⸗ sion der Justizgesetzgebung und die Kosten der Justizverwal⸗ tung, von der Landtagsversammlung gefaßten Beschlüsse. Es hat also bei dem von den Ständen für die Zeit von Joh. 1886 bis Joh. 1890 offerirten Jahresbeitrage von 600 000 das Bewenden. Dagegen kommt auf ständischen Antrag bei künftigen Neuanstellungen von Landgerichtsräthen das den⸗ selben bisher im Vergleich zu den Amtsrichtern gewährte jährliche Präcipuum von 600 pro anno in Wegfall, während die Regierung von ihrem Vorhaben, acht Amtsgerichte aufzuheben, auf Vorschlag des Landtages absieht. Die Gleichstellung der Ober⸗-⸗Landesgerichts⸗Räthe mit den Landgerichts⸗Direktoren hinsichtlich des Gehalts tritt von Neujahr k. J. für Neu⸗ anstellungen ein. Einem Antrage mehrerer Mitglieder

der Landschaft, einen Landesbeitrag zu den städti⸗

schen Schullasten zu bewilligen, wurde keine Folge gegeben,

da auf Veranlassung der Ritterschaft die itio in partes ein⸗

trat. Die Ritterschaft lehnte alsdann den Antrag ab, worauf die Landschaft erklärte, daß sie bei dieser Sachlage von einer Beschlußfassung absehen wolle. Ziemlich lebhaft gestaltete sich auch die Debatte über das schon erwähnte Regierungs⸗Reskript, welches den Bau einer Sekundärbahn von Koran nach Wis⸗ mar proponirte. Die Bahn soll Wismar mit dem südlichen Mecklenburg verbinden. Sie berührt die Städte Goldberg, Sternberg, Bruel, Warin und den „Flecken“ (stadtähnlichen Ort) Neukloster. Die Baukosten sind auf 3 713 000 veranschlagt. Das gezeichnete Aktienkapital beträgt 1 520000 ℳ., die Prioritäts⸗ Anleihe 1 250 000 und die am Sonnabendnach langer Diskussion bewilligte Landeshülfe 963 000 Die Anweisung dieser Beihülfe erfolgte mit 70 gegen 29 Stimmen. Die Minorität hatte die Ablehnung der kurz vor Schluß des Landtages durch Allerhöchste Entschließung des Großherzogs eingebrachten Vor⸗ lage beantragt. Am Schluß der am Montag verlesenen Landtagsabschiede sprachen beide Großherzoge die Befriedigung über den Verlauf der diesjährigen Landtagsverhandlungen aus, die in allen wesentlichen Punkten zu Vereinbarungen zwischen Regierungen und Ständen geführt haben, und nach der Verlesung der Landtagsabschiede, ward, wie schon kurz berichtet ist, der diesjährige Landtag geschlossen.

Reuß ä. L. Greiz, 16. Dezember. (Lpz. Ztg.) In der letzten öffentlichen Sitzung des Landtages wurde über die Landeskassenrechnungen für die Jahre 1882, 1883 und 1884 Bericht erstattet. Danach betrugen die Aktiva 1882 1 085 985 ℳ, 1883 1 130 894 ℳ, 1884 1 237 928 ℳ, Passiva 1882 968 883 ℳ, 1883 941 239 ℳ, 1884 912 551 Die Aktiva übersteigen somit die Passiva 1882 um 117 102 ℳ, 1883 um 189 665 und 1884 um 325 377 Der Vermögens⸗ stand hat sich innerhalb der Rechnungsperiode um 295 596 gegen 1881 gehoben; dabei sind große Ausgaben, wie z. B. 100 000 Zuschuß zur Mehltheuer⸗Weidaer Eisenbahn ec., noch getilgt. In dem noch nicht zur Abrechnung gelangten Jahre 1885 ist noch die weitere, sehr bedeutende Besserung eingetreten, daß der ganze Rest der 4 ½ prozentigen Schuld beim Reichs⸗Invalidenfonds mit 526 800 aus vorhandenen Beständen getilgt werden konnte, wodurch neben der Zins⸗ ersparniß auch noch der Haushalt durch Wegfall der Tilgungs⸗ rate erheblich erleichtert ist.

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 17. Ztg.) Außer dem niederösterreichischen mehrere andere Landtage, darunter jene von Böhmen und Schlesien, versammelt. Die Verhandlungen nehmen allenthalben einen derart raschen Fortgang, daß es wohl ge⸗ lingen dürfte, alle wichtigeren Vorlagen der Erledigung zuzu⸗ führen. 8

Pest, 18. Dezember. (Prag. Ztg.) Das hat sich gestern bis zum 12. Januar vertagt.

Agram, 18. Dezember. (W. T. B.) In dem Pro gegen die Abgg. Starcsevics, Grzanics und Kumies wegen der in der Sitzung des Landtags vom 6. Oktober d. J. begangenen strafbaren Handlungen wurden Staresevics und Grzanics der Begehung öffentlicher Gewaltthätigkeit schuldig erkannt und zu je Zmonatlicher Kerkerstrafe verurtheilt. Gegen Staresevics wurde außerdem der Verlust des Doktorgrades und der Befugniß zur Ausübung der Advokatur ausgesprochen. Kumiesics wurde freigesprochen. Der Staatsanwalt und die 8 Verurtheilten haben gegen das Urtheil Appellation ein⸗ gelegt.

Großbritannien und Irland. London, 17. Dezember. (Allg. Corr.) Das Kabinet hat, nachdem es die Haupt⸗

Dezember. (Wien. waren heute auch

Oberhaus

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Abtheilung des Transport⸗ und Verpflegungsco zur Dienstleistung in Egypten an Bord. Gleichzeitig der Dampfer „Verona“ die Themse, um aus Gibraltar deß Malta Truppen nach Alexandri zu befördern, die 82 Verstärkung der militärischen Posten am Nil bestimmt sin Auch 20 Unteroffiziere und Mannschaften des Telegra ke Bataillons der Genietruppen gingen gestern von Aldersbo⸗ zur speziellen Dienstleistung in Egypten dorthin ab. ö Aus Mandalay (Birma) wird dem „Reutersche Bureau“ unterm 17. d. telegraphirt: 2 Während Major Walker mit einem vorgeschobenen Detache

von Major Collins' Kolonne in östlicher Richtung durch Dörfer eine Rekognoszirung unternahm, wurde er plötzlich von rerr Abtheilung von Shan⸗Dakoiten angegriffen, wobei Major Walker undet und ein englischer Soldat getödtet ward. Als fehlshaber bemerkte, daß eine Anzahl der Dakoiten auf ihre Nachhur⸗ zurückfiel, gab er den Befehl zu feuern, und 7 Dakoiten getödtet. Zwei Schwadronen der Madras⸗Kavallerie sind hier de gekommen, und ein Trupp wird heute einrücken, um mit den Wimn⸗ eine Vereinbarung zu treffen, welche den Zweck hat, die Telegraphen drähte intakt zu belien Oberst Sladen glaubt, daß die räuberische Ueberfälle der Dakojten fortdauern werden, bis eine geregelte Regi⸗ rung hergestellt worden ist. Ein hier angekommener Bote nelde daß 3 Europäer, die zur Bombay und Birmaer Handelsgesellschaft gehörten, niedergemetzelt wurden, als ihr Dampfer im Chindwin

Flusse ankerte.

19. Dezember. (W. T. B.) In Folge der aus Egypten eingegangenen Nachrichten hat die Regierung dem General Fremantle befohlen, die Garnison i Akasheh und Kosheh zu verstärken. Zu diesem Zwech werden beträchtliche Detachements aus Assuan entsendet werden Kalkutta (Indien), 16. Dezember. (Allg. Corr.) Der Vize⸗König traf hier heute Abend in aller Stille ein. Lon Dufferins Gesundheitszustand flößt keine Ursache für Besorgniß ein: sein Befinden hat sich entschieden gebessert, und er leider nur an den Nachwirkungen des klimatischen Fiebers. König Thibo wird nach Raniput, unweit Arcot, in der Prüft⸗ dentschaft Madras gesandt.

Frankreich. Paris, 17. Dezember. (Fr. Corr.) Der heute unter dem Vorsitz des Conseils⸗Präsidenten Brisson ge⸗ haltene Kabinetsrath beschäftigte sich ausschließlich mit den Tongking⸗Krediten, deren Diskussion am nächsten Montag in der Kammer beginnen soll. Der Kabinetsrath hat seinen Entschluß aufrecht erhalten, das Votum der vollen Kredite, die er beantragt, zu verlangen, indem er an dieses Votum die Bedeutung der absoluten Verwerfung der soöfortigen oder terminweisen Räumung knüpft, im Gegensatz zu der Entscheidung der Kommission, welche die Politik des Aufgebene durch eine Kreditverminderung charakterisiren will.

Spanien. Madrid, 18. Dezember. (W. T. Di

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der englische de

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B.) Die Veränderungen in der Besetzung der diplomatischen Posten im Auslande sind, wie verlautet, bis nach der Auf⸗ lösung der Cortes verschoben.

Irtalien. Rom, 18. Dezember. (W. T. B.) Die Depu⸗ tirtenkammer hat die Konvention wegen Uebernahme der Zinsgarantie für die egyptische Neun⸗Millionen⸗ Anleihe genehmigt.

Die diplomatischen Beziehungen zwischen Italien und der Regierung von Kolumbien sind suspendirt worden. Der italienische Geschäftsträger in Bogote reist nach Rom ab. Die Regierung von Kolumbien hatte wegen des Zwischenfalls mit dem Dampfer „Flavio Gioja“ verlangt, daß die italienische Regierung sich einem Schieds⸗

spruch unterwerfe, welches Verlangen letztere ablehnte.

Griechenland. Athen, 18. Dezember. (W. T. B. Die Deputirtenkammer hat zu der von der Regierung vorgeschlagenen Aufnahme einer Anleihe von 10]) Millionen für Erfordernisse des Kriegs⸗ und Marine Departements ihre Zustimmung ertheilt.

Serbien. Belgrad, 19. Dezember. (W. T. B.) Der

König hat heute die internationale Waffenstillstands Kommission in Audienz empfangen. Serbischerseits ist der Chef des Generalstabes, Oberst Tonalovic, zu den Ver handlungen mit der Kommission beauftragt.

Pirot, 19. Dezember. (W. T. B.) Die Waffenstill standskommission war diese Nacht in Ak⸗Palanka und trifft heute hier ein.

Bulgarien. Sofia, 18. Dezember. Madjid Pascha ist heute hier eingetroffen.

B

Dänemark. Kopenhagen, 18. Dezember. (W. T. B.) 88 2 . . ; Im Folkething wurde heute von der Regierung eine Vorlage, betreffend einen Zusatz zum Grundgesetz, ein gebracht. Der Zusatzartikel bestimmt, daß in solchen Fällen, wo bei der Berathung des Budgets eine Einigung beider Kammern des Reichstages nicht erzielt wurde, ein aus 10 Mit gliedern des Landsthings und 10 Mitgliedern des Folkethings bestehender Ausschuß gewählt werden soll, der sofort zu sammentritt und über alle diejenigen Punkte der Budgetvor lage, über welche die beiden Kammern uneinig ge⸗ blieben sind, beräth und durch Abstimmung ent scheidet. Die Abstimmung soll gesondert über jeder einzelnen Punkt, und mittelst verschlossener Stimm zettel erfolgen. Den Abstimmungen des Ausschusses ist Gesetzeskraft beigelegt. Ferner hat die Regierung eine Vorlage eingebracht, betreffend die Bewilligung einer zinsen freien Staatsanleihe von einer Million Kronen für die Gemeinden zur Herstellung kommunaler Arbeiten. Die Gemeinden sollen auch bevollmächtigt werden, aus ihren Mitteln direkte Unterstützungen an die Nothleiden⸗ den zu gewähren; schließlich wird die Bewilligung von ca zwei Millionen zur sofortigen Ausführung verschieden⸗ öffentlicher Arbeiten beantragt.

Zeitungsstimmen.

Parlamentssession festgestellt, sich bis nach Weihnachten vertagt. Das erste Geschäft des neuen Parlaments, welches am 12. Januar zusammentritt, wird die Wahl des Präsidenten bilden.

Die Königliche Kommission zur Untersuchung der Ursachen der Handelsstockung trat gestern unter dem Vorsitz Lord Iddesleighs zum ersten Mal nach den Wahlen wiederum zusammen. Der größere Theil der Sitzung wurde damit ausgefüllt, daß Sir Isaak Lothian Bill sich sehr eingehend über die Eisen⸗ und Stahlindustrie des Landes äußerte.

Der Dampfer „Rosetta“ nahm gestern auf der Höhe

Der „Schwäbische Merkur“ bringt unter dem Titel: „Zwei Anträge“ folgende Auslassung:

Die Leitung der deutsch⸗freisinnigen Partei des Reichstages hat, wie es scheint, das Bedürfniß gefühlt, die Sache dieser Partei noch vor der Abreise in die Weihnachtsferien recht gründlich zu schädigen; sie ließ einen Antrag über die Ausweisungen der Polen und einen über das Branntweinmonopol durch die Fraktionsgenossen unter zeichnen, deren Urheber geglaubt haben mögen, Wunder wie klug ihre Sache anzugreifen, jetzt aber durch die Aufnahme ihrer Machwerke in der Bevölkerung bereits schmerzlich eines Anderen belehrt sein dürften. Es ist schwer zu sagen, welcher von beiden Anträgen mehr

von Gravesend eine Anzahl von Genietruppen und eine

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Verwunderung, aber keine sehr schmeichelhafte, hervorgerufen hat, der zu Gunsten der Polen oder der über ein Steuerprojekt, das man 8 8 8 Mef

vwinnen wäre,

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gar nicht kennt. sten darüber, daß Windthorst zu bedenklich wieder weggelegt

als

Welche Volkskreise sollen es denn sein,

Findlich. W. Pelnischwerden 5,Alles unmen der Nacht zum 15. Dezember den betr. Dezember 1884 (dritter Direktor!) für die Freisinnigen.“ Branntweinmonopol! „Politik Gelindeste, was selbst vorgeworfen wird.

8. Fraktion hat in abtk. Der 15 Unglückstag gegen das

ist das diesem Vorgehen nal⸗Zeitung“’: h wie vor nichts 1 bis jetzt auch nur, was 1 werseits unter diesen Umständen um so Erörterungen ins Blaue hinein, da gar Ueberrumpelung des Landes mit dem Projekt, ertig sein wird, vorhanden ist.“ Und die Freunde, vm sie der Sache, um dand widmet, ohne ein entscheidendes Urtheil ist so unbefangen, auch n, di enopol hat oder haben könnte, nicht zu verschweigen:

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weiter bekannt, als dieses Wort; weniger Anlaß keine Gefahr wenn es

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Ding auf der zen steuerpolitischen Horizont aufzusteigen beginnt aanze Reihe von 8 vrcdem es eingerichtet wird.. smntten, daß alle Welt eine höhere, eine viel höhere Branntweins 1 1 Salbst die Rittergutsbesitzer des rationelle Fabrikatsteuer sträuben, sohald es in den menschlichen Verzehr 1 Und der unversöhnliche Gegner neuer Abgaben, seit Jahren mit , gegenüber hart diese Ansicht; Philanthropen, die 8 einig, daß auf diesem Felde g die Bahn ist für das neue Monopolprojekt Tabackmonopol, dem ein beinahe einstimmiger Wide das die Freisinnigen, denen auf solche Art für ihre Antra⸗ ör gelohnt wird, dafür das uneingeschränkte Lob d Presse ernten, wird sie selbst nicht sehr

ihren Freunden ultramontanen P nt, wird; simmen. Noch ein paar solche Anträge,

E. Richter,

Die

die die geerntet

werden möge. die Finanzleute,

Zöllner und

Men Politiker van Frommen,

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8*

Beim Polenantrag wundert man sich am „Freisinnige“ eine Sache aufnehmen, he2 at. gitatorischen Nutzen man sich hierbei verspricht, ist schwer g die für das unserer östlichen Landestheile so innig schwärmen, daß chlich und wirthschaftlich verkehrt finden, was dagegen „Wenn man sich nur,“ sagt die ‚Elberfelder Zeitung“ „über mitatorische Tragweite des Vorgehens im Reichstage nicht täuscht: g—* Beschluß ein der Blaue befreundeter s die „Ueber das Projekt des Branntweinmonopols Niemand monopolisirt werden soll. Wir sehen einer endlich Weser⸗Zeitung“ beschämt die Urheber des freisinnigen Reichstagsantrags, in⸗ die es sich handelt, eine ruhig abwägende fällen. die guten Seiten, die das Branntwein⸗ „Wie es kein Welt giebt, dem nicht irgend eine gute Seite abzu⸗ so ist es auch mit dem Branntweinmonopol, welches Es hatzsogar eine guten Seiten oder kann sie wenigstens haben, je .. Auch das kommt dem Projekte zu Besteuerung des nicht nur für zulässig, sondern für nothwendig erklärt. Ostens, die hartnäckig sich gegen eine leugnen nicht, daß ihr Fabrikat, übergeht, tüchtig bluten sollte. fordert lauter Stimme, daß der Finanz⸗Minister dem Mittelparteien und alle

Folio, 3 Porträts, Pläne und 155 Stiche, zösischen Tert, 1780 1874, Pr. ungeb. 16 , gebunden 21 £; „Pinakothek in München“, 204 Tafeln, lithographirt, 2 Bde., g.oß Folio, München 1817— 1836, gebunden 10 (früherer Preis 68 £); „Galerie Boisserée“, 120 Lithographien, größtes Folio⸗Format, Stutt⸗ gart und München, 1821 1836, geb. 16 dann Jones, „Grammatik der Ornamente“, 112 Tafeln (1868), fein geb. 76 (3 f 16 sh. gegen 5 £ 5 sbh. früher); Louis Gruners Kunst⸗ 3 80 Tafeln Folio, 1

3 .

geebneter als für das erstand begegnete...

28

ihre Anträge von er freudig und von dem deutschen Frei⸗

iin wird, wenn man wieder wählt, außer wo Windthorst hilft, nicht

mehr viel übrig bleiben. Neue

Di 77 —₰ 4 9 . 7 finnige Demagogie“ überschriebenen Artikel folgendermaßen: Die rch welch Keichstagsauflösung unter für die Opposition⸗ fthei Umständen herbeizuführen sucht, tragen einen stark demagogischen auf welchen aufmerksam gemacht werden muß. Während Herren mit einer geradezu lächerlich wirkenden Eile an— Mili Ftat vorbeidrückten, ohne auch nur den sonst so redefertigen Mund offnen, zerren sie Dinge, . ordnung stehen, gewaltsam herbei, ins preußische Abgeordnetenhaus gehört, und von dem man bisher nichts weiß, als den Namen. Und

2

gar nicht, die man summarisch verurtheilt. erklärt, isu und materiell schädlich“ sind, und 8 Urtheil fertig: das Branntweinmonopol ist und finanziell verwerflich“. Und Er. tag aneignen! Anträge solcher Art müssen C als verfolgten sie lediglich den Zweck, demagogische den Mann zu bringen. . Daß die Ausweisungsfrage einen sehr schen Hintergrund hat, ist in der Debatte, 1 tion anknüpfte von Herrn Hänel Namens der gegeben worden, und wie viel Mißgriffe und nen nach der Meinung und Muthmaßung der vorgekommen sein mögen: man wird es im Staunen vernommen haben, daß den Herren nähere Untersuchung der Sache sei ganz und gar „durch

daß die Ausweisungsmaßregeln „ungerechtfertigt, ebenso schnell ist man

Schlagworte ernsten freisinnigen Partei⸗

4

auf

welche gar nicht auf der politischen Tage „wie die Ausweisungsfrage, welche das Branntweinmonopol,

wie geschieht 281 Nichts von sachlicher Prüfung man kennt ja die Dinge noch V V

Zeitung“ äußert sich in einem „Frei⸗

taktischen Züge, durch welche die deutschfreisinnige Partei eine f pposition möglichst vortheilhaften Zug, sich die dem Militär⸗

zu

S⸗2

schlechthin inhuman mit dem „volitisch, wirthschaftlich diese Erklärungen soll sich der Reichs⸗ den Eindruck hervorrufen,

an

nationalpoliti⸗ velche an die Interpella⸗

zu⸗

toyt; rd Ho Ynmn 8 do Nus⸗ fertigt“. Wir vermuthen, Niemand wird den Antrag als den Aus

druck einer ernsthaften Ueberzeugung anser stellern wohl kein Zweifel darüber gelassen werden, oppofitionelleren liberalen Kreisen der Bevolkerung üͤber ein so fertiges Umspringen mit dem nationalen Interesse denkt.

Nicht minder frivol ist die Art, in welcher die die Pläne der Regierung zur Erzielung er Branntwein für ihre agitatorischen Zwecke mißbraucht. 1 daß die Form eines Monopols für diese Besteuerung in Erwägung zogen wird, genügt diesen Politikern, eine politische, wirthschaftl und finanzielle Gefahr anzukündigen und Reichstag zu einer wehrenden Resolution aufzurufen. j larität, welche, wie man meint, dem Worte „Monopol⸗ Wählern anhaftet, und glaubt, damit unklare Köpfe ins T jagen zu können, wie man Kinder mit dem „schwarzen Mann Denn anders ist es nicht erklärlich, ein „Monopol“, dessen nähere Gestaltung . gehüllt ist, und von dem man noch nicht einmal wei gierung überhaupt vorschlagen wird, ohne Weiteres jiehungen „verwerflich“ zu erklären...

Daß die freisinnigen Parteipolitiker i t f werden, glauben wir kaum die „Mache“ ist zu wenig geschickt, nicht durchschaut zu werden; aber daß man dem Anträge r

wie man auch

n

el

im Ernste zu bieten unternimmt, ist ein hedathait ches Zei unserer gegenwärtigen parlamentarischen Zustände im Reiche.

5 s fonde Anmt g Zu dem die Ausweisungen betreffenden Antrage

merkt die „Magdeburger Zeitung“: In der jetzt von der deutschfreisinnigen P. Resolution wird man vergeblich nach einem Punkte suchen, der nur einen Anklang an die von Hänel angedeutete Rechtfertigung preußischen Ausweisungsmaßregel enthielte. In einer Bez diese Resolution ihrer Tragweite nach sogar noch bellation der Polen hinaus. Beschluß des Reichstages in der eisungs soll jetzt durch die Resolution eine Kritik, ein über jene Angelegenheit herausgefordert werden. auch der Erfolg derselben unschwer voraussagen

89

Danach läßt

Beziehung w über die Inter⸗

hen, und es dürfte den Antrag⸗

in

Hleicht⸗

freisinnige Partei höherer Steuererträge aus dem Der Umstand,

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iche

Man spekulirt auf die Unpopu⸗ bei deutschen Bockshorn schreckt. daß man dem Reichstage zumuthet, noch in tiefes Geheimniß ß, ob es die Re⸗ für in allen Be⸗

ihre Absichten erreichen

um

Reichstage derartige chen

be⸗

1 Partei eingebrachten suchen, der auch

der eist

Denn während jene einen bestimmten Ausweisungssache nicht nöthig machte, Votum des Reichstages

sich

Kunst, Wissenschaft und Literatur. 1

Der Verlagsbuchhändler Bernard Quaritsch in 85

(Piccadilly 15) versendet zum Weihnachtsfest ein Verzeichntt, haltend

erheblich herabgesetzten Preisen abgiebt.

ublikationen von hervorragender küns

Es sind fas

Fischbachs Werke

tlerischer oder kunstgewerbl über Kunst⸗

don ent⸗

2 5 alhs t zu ine Aus von Werken, welche derselbe jetzt 5 eine Auswahl von Werke be hraswen

che 7

Zede F 1 N 8 en: 5* ich b 2 Bedeutung. Wir nennen: Friedrick eln Portfolio,

industrie, nämlich „Ornamente der Gewebe“, 160 Tafel br. 100 (früher 192 ℳ), auf starkem Papier rüher 216 ℳ); „Ornamente der Hausindustrie Pr. 30 ℳ; „Textil⸗Ornamente der Hausindustrie der Donauländer“ (Auszug), 32 Tafeln 829,

Pr. 3 ℳ; Alhum ; 8 „wobe“* Taf Pr. Wohnungsdekoration und Spitzen⸗Gewebe“, Tafeln, Pr.

150

Ungarns“, unteren

für ℳ;

Lebens⸗Versicherungs⸗Gesellschaft, jahr mit dem 30. November. e jahres waren folgende: Neu abgeschlossen wurden 8 742 229 Kapital und 7673 Jahresrente. betrug 967 Policen für 5 478 495 rente. K 58 121 436 Kapital und 48 195 Jahresrente.

Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 235 000 B. fuhr nach Großbritannien 66 000 B., 69 000 B.,

Härten auch im Einzel⸗ freisinnigen Fraktion Lande mit nicht geringem f einmal ohne jede unumstößlich feststeht, die Maßregel das nationale Interesse nicht gerecht⸗

deren Häuptern das Prädikat „Erlaucht“ nicht zusteht, in

Stettin

werke:

2 Bde., 55 Publikationen der des „Theuerdank“ 822 1 die ganze Sammlung, 15 Bände, und Folio, Fgeb. 15 endlich Rossini, Storia della pittura italiana, 2. Auflage, 485 1 Handbock of mediaeval Alphabets and Devices (1856), 37 Tafeln, 7 sh. 6 d. Die Bücher können bezogen werden durch die denten der Firma Quaritsch, und zwar in in Wien durch Gerold u. Co., t Dieselben liefern jeden Artikel auch zur Ansicht.

db gerathen und wurde von Schleppdampfern nach der g Seite geschleppt. d K. Wie es heißt, ist dort die Brigg zum Sinken gebracht worden.

„Galérie de Dresde“., 3 Bde., groß

ferner Gemälde⸗Galerien: 6 1 mit beschreibendem fran⸗

16 £ 16 sh.; dann Owen

(1850), geb. 12 £;. „Italian fresco paintings“ (1854), Tafeln, 1 Bd., geb. (7 £ 7 sb.); die Faecsimile⸗ Holbein⸗Society, darunter der Faesimile⸗Druck

vom Jahre 1519 (1882—1884, Pr. 3 sh.), 8 Sna

SI 8 „Specimens of oriental art

Bde. mit

3 15 sh 7 Bde Shaws

2 4

Stahlstichen, Pisa (1848—54), 2 £ (gegen 10 £); Korrespon⸗ Leipzig durch L. A. Kittler,

in Frankfurt a. M. durch Baer u. Co.

Gewerbe und Handel. 1 1 Die europäische Abtheilung der New⸗Yorker Germania, s schließt ihr Rechnungs⸗ des letzten Geschäfts⸗ 1658 Policen für Der reine Zuwachs Kapital und 5532 Jahres⸗ November 11 162 Policen für

Die Resultate

In Kraft waren am 30. Baumwollen⸗ „Aus⸗

Ausfuhr nach dem Kontinent

New⸗York, 18. Dezember. (W. T. B.)

Vorrath 1 019 000 B. Verkehrs⸗Anstalten. 18. Dezember. mit Petroleum

„B.) Die nach Schoonerbrigg er Rhede in Brand egenüberliegenden es starken Nebels war nichts zu sehen.

beladen

5 uf früh auf

Geestemünde, bestimmte,

Nh 2

Fortuna“, Kapitän Voß, ist heute

2„ Wegen

V

b

wechsel, macht das Polizei⸗Präsidium für Wohnu:

1

2 Zimmern

Tagen die Gothaischen genealogischen Taschenbücher aus

d d

123. Jahrgange

Berlin, 19. Dezember 1885. 26. März Wohnungs⸗ bevorstehenden igswechsel bekannt, daß der nach §. 3 des Gesetzes vom 30. Juni 834 am 2. Januar 1886 beginnende Umzug bei kleinen, aus höchstens Inebst Zubehör bestehenden Wohnungen an demselben age, bei mittleren, aus 3 oder 4 Zimmern nebst Zubehör bestehenden

Johnungen am 4. Januar, Mittags 12 Uhr,

bei großen Wohnungen er am 5. Januar, Mittags 12 Uhr, beendigt sein muß.

die vom 1870,

dem

don den

izeiverordnung

Mit Bezug auf Po G igstermine bei

etreffend die Räumun

L 9

nde sind in diesen

Wie alljährlich um die Zeit vor der Jahreswen

em Verlage von Justus Perthes in Gotha erschienen

nämlich: Nieder⸗Co in Vivi; Grafen und de Massari theilungs⸗Chef Lieutenant Fälle. 2 735 400 qkm, die ) Perthes'sche Geographische Anstalt 2 der Friederichs'schen Karte auf 2 074 100 qkm innerhalb der von

Der „Gothaische Genealogische Hofkalender nebst iplomatisch⸗statistischem Jahrbuch“ für 1886 liegt im

0 8 vor. Dieser neueste Band hat ganz bedeutende Ver⸗

änderuͤngen aufzuweisen, welche einerseits infolge der politischen Er⸗

eignisse und Wandlungen nöthig waren, Vervollkommnung des Taschenbuchs von worden

andererseits behufs weiterer der Redaktion vorgenommen In letzterer Beziehung namentlich ist nunmehr Grundsatz befolgt und zur Ausführung gebracht, wie in der I. Abtheilung nur diejenigen Zweige der regie⸗ welche aus ebenbürtigen Ehen her⸗ berechtigt sind, der Ab⸗ U

sind. strikt der daß, ebenso renden Häuser verzeichnet werden, 1 zen vorgegangen, also zur Nachfolge sind, so auch in der theilung II A, dem Verzeichniß der mediatisirten Häuser verfahren, d. h. die nicht⸗successionsfähigen fürstlichen Nachkommen regierender Häuser der Abtheilung IIB zugewiesen worden sind. Demgemaß haben nunmehr die Familien Battenberg, Hanau, Ardeck, Leutenberg, Urach und Teck ihren Platz in der Abtheilung II B erhalten, während die Familien Löwenstein⸗Scharffeneck, Salm⸗Hoogstraeten, Noer,Osternburg, Grafen von Württemberg, sowie diejenigen Linien der Grafen von Solms, buch der Gräflichen Häuser“ übertragen worden sind. Die Redaktion des Hofkalenders stützt sich bei dieser Aenderung auf ein Gutachten des Königlich preußischen Heroldsamts. Die Abtheilung I enthält nunmehr nur die regierenden Häuser mit ihrem suecessionsfähigen Personalbestande, die Abtheilung II A nur die eutschen, vormals reichsständischen Fürstlichen und Gräflichen Häuser (den hohen Adel), die Abtheilung II B die deutschen landsässigen Fürstenhäuser sowie Fürstliche Familien des Auslandes. Als eine willkommene Neuerung ist die Hinzufügung der Titel bei den Fürstlichen Personen in der I. Abtheilung zu bezeichnen. Im diplomatisch⸗statistischen Jahr⸗ buch haben, den politischen Ereignissen entsprechend, besonders die Abschnitte über Frankreich, Großbritannien und Amerika eingreifende Aenderungen erfahren: in jenen beiden Staaten hatte der Wechsel der Ministerien, in diesem die neue Be 1 n. durm greifende Umwandelungen des Beamtenpersonals zur Folge. In dem 8 Deutsches Reich“ Kolonien

fgeführt, en Besitz des Deutschen Reiches aufgesu⸗ den Besitz O

Artikel * sind diejenigen neu erworbenen hrt, welche in e 8 Keice e. oder unter den Schutz desselben gestellt worden sind. Es ind in Afrika: 1) das Togogebiet an der Sklavenkuste mit den Hafenplätzen Lome und Bagida, 2) das Guineagebiet (mit Kamerun :c.)⸗ 3) das füdwest⸗ afrikanische Küstengebiet zwischen Kap Frio und dem Oranjefluß mit Ausschluß der Walfischbai (alle 3 Gebiete erworben laut Erlaß vom 13. Oktober 1884), 4) die an die „Gesellschaft für deutsche Koloni⸗ sation“ abgetretenen Gebiete der Herrscher von Usagara, Nauru, Useguha und Ukami in Ost⸗Afrika (Schutzbrief vom 27. Februar 1885); jerner in der Südsee: 1) Kaiser⸗ Wilhelms⸗Land auf Neu⸗Guinea;: 181 650 qkm mit ca. 109 000 Bewohnern, 2) Bismarck⸗Archipel und umliegende Inseln: 47100 qkm mit ca. 188 000 Bewohnern (Schutzbrief vom 21. Mai 1885). Die Ereignisse in Braunschweig, nämlich die am 21. Okto⸗ ber 1885 erfolgte Wahl des Prinzen Albrecht von Preußen zum Re⸗ genten und der mit Patent vom 2. November 1885 erfolgte der Regierung fanden während des Drucks statt und sind im Nach⸗ trage verzeichnee. Ganz neu eingefügt ist der Abschnitt über den neu geschaffenen Congostaat. Dieser Staat ist, wie es an der Spitze des Artikels heißt, durch die Bestimmungen der Generalakte, welche die Bevollmächtigten bei der Congo⸗Konferenz in Berlin am 26. Februar 1885 unterzeichnet haben und in Folge der Beschlüsse der belgischen gesetzgebenden Körper vom 28. und 30. April 1885 unter die Souveränetät des Königs der Belgier, Leopold II., auf Grundlage der Personalunion gestellt. Nach §. 1II der genann⸗ ten Akte ist der Staat für beständig neutral erklärt worden Prokla⸗ mation in Banana am 13. Juli 1885). Dier Grenzen des Staates sind durch Verträge festgestellt, welche die Pparzezonale Congo⸗Gesellschaft am 8. November 1884 mit Deutfehlang, am 5. Februar 1885 mit der Französischen en und am 14. Februar 1885 mit ortugal abgeschlossen 5 Die Centralregierung in Brüssel besteht aus den drei vvebsen. 1) des Auswärtigen und der Iustiz, 2) der Finanzen und 820. 2 Innern. An der Svpitze dieser Departements stehen als 8 Administratoren 1) E. Van Eetvelde, 2) H. Ban Neuß und 3) de. Strauch. Die Regierung am Congo fetzt. sich zusammen aus: 8. General⸗Administrator Sir Francis de Winton, dem Vise⸗Semeral. Administrator E. Janßen und 78 administrirenden Agenten, welche

f verschiedene P evertheilt sind. Neuerdings sind 4 Verwal⸗ auf verschiedene Punkte vertheilt sind. Fhef ei in worden tungsbezirke unter je einem Abtheilungs⸗Chef eingerichte worden,

—le

Besetzung des Präsidentenstuhls durch⸗

b 1 8

““

bronn“ neu in Scene.

müssen die Aufführungen werden n dieser Saison) treten Berlin an,

Frankreich und 1 533 100 qkm innerhalb erkannten Grenzen berechnet.

einer Dotation, welche der Lokaleinnahmen von ungefähr gleichem Betrage

die Gründung Persönlichkeiten, e. von Bismarck und des Afrikareisenden nl Die „Südafrikanische Republik“ führt an Stelle der früheren Bezeich nung „Transvaal“ nunmehr den ihr durch die Londoner Konvention vom 27. Februar 1884 zuertheilten Namen. Die statistischen Angaben des Jahrbuchs über Flächeninhalt, Bevölkerung, Finanzen, Armeen, Flotten, Handel, Schiffahrt, Eisenbahnen und Telegrapl den neuesten Ermittelungen erneuert. i den m deutschen Staaten die Bevölkerungszahlen mit Rücksicht auf die während des Drucks ausgeführte Zählung eine Einschränkung erfahren und sind Gesammtsummen mitgetheilt. Bei Preußen, Hessen und Elsaß Lothringen ist jedoch die frühere speziellere Aufstellung beibehalten worden, weil in diesen Ländern Flächenveränderungen vorgekommen sind. Von neueren Volkszählungen hat nur die egyptische nahme finden können. fläche mit 6 817 265 Einwohnern, Kairo 374 83 21 650

nur

5 Sobor Hohen

französische de Gotha. Annuaire généalogique, diplomatique et statistique. 1886“ im 123. Bande vor. hien der 5 Genealogischen Taschenbr Auch ie amtlichen Quellen ergänzt und revidirt. folgende Familien⸗Artikel (Graf Alfred, Königlich sächsischer General der Kavallerie, Minister, Minister des Krieges, der auswärtigen Angelegenheiten, und Vorsitzender Migczyöski, Poniüski (Haus Brody⸗), (diejenigen „Erlaucht“ nicht zusteht), 1 Die bei einem Theil dieser Aufnahmen leitend gewesenen Ge sind bereits oben mitgetheilt. Dem Bande ist Grafen Gustav Kälnoky K

Pourtalès Aequator Aequato

dem

in

Flächen

Do Der

Territorium des Congobeckens ist d 1f ein Blatt mit den in einem Rahmen vereinigten Congostaats in

des

Les

—44

die

Ausländer,

gesehen von dem

Uohe⸗Oehringen lbobhes-Tehlingen

Congo unter dem Abthe Livingstone⸗Fälle und Pool in

Alerandria 227 064 Einwohner, Ausländer. Die im Jahrgange 1885 begonnene Aufnahme statistiken ist mit den Ergebnissen dieser Zählungen in den Vereinigten Staaten von Amerika, weiter fortgeführt worden. Der der bekannten, ebenso praktischen wie eleganten Ausstattung und ist diesmal, ab Erzherzogin Maria Valeria von „Herzogs von Ujest, und des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Grover Cleveland, geschmückt.

ungs⸗Chef Major Parminter unter dem Abtheilungs⸗Chef Congogebiet zwischen Pool Abtheilungs⸗Chef Lieutenant rstadt, und Ober⸗Congo unter dem Ab⸗ van Geèle auf der Station Stanley⸗ inhalt des Staats beträgt (nach Stanlep) Einwohnerzahl 27 Millionen. Die Justus

* hat das Areal des Congostaats

Leopoldstadt; unter dem

der von Deutschland an⸗ Das jährliche Budget setzt sich aus önig auf 1 Million festgesetzt hat, und zusammen. Auf dem

Dem Artikel ist Bildnissen der um hervorragender Weise verdienten Königs der Belgier, Leopold II., des Fürsten Henry M. Stanley, beigegeben.

er Handel frei.

8!

, b

en sind nach Dagegen haben bei den meisten

vom Jahre 1882 Auf⸗ Egypten hatte damals 27 687,4 qkm Kultur⸗ 38 Einwohner, davon davon 48 672 der Berufs⸗ 9) in Dänemark, Frankreich, Schweden und Norwegen Der Hofkalender erscheint in der wohl⸗

erwähnten Blatt, mit den Bildnissen der Oesterreich, des Fürsten Hugo zu

schon

Mit gleichem Inhalt und in derselben Ausstattung liegt die

ische Ausgabe Gleichzeitig ersch

NBoend 1 Band

dieser

imh

gräflich

reichisch⸗ungarischen mere Ministers des Kaiserlichen Hauses und der auswär

In den neuen Freiherrlichen Familien: Amelin

Beulwitz (des vorm

Bülow

Zweiges ,

Kronauge von Krony kite 2 n, 2 8 Jeszen, Lutz (Königlich bavperischer Staats⸗Minister des J Kirchen⸗

und schall

25 coe der Leye, Scher

2 Veese et Böröllyö⸗Isägfa.

U vorjährigen Artikel⸗ der 36. und 35.

8

Die Angaben über d

chen aufs Neue durchgesehen und

berichtigt worden.

herrn Ludwig von Schlotheim, preußischen Generals

ist

1 ch ZPd

(»Altengottern),

des Hofkalenders unter dem Titel: „Almanach

9. Jahrgang (1886) des „Gothaischen ichs der Gräflichen Häuser“. bis auf die neueste Zeit weitergeführt, nach vidi Ganz neue Aufnahme haben Demblin, Fabrice Staats⸗

pr

gefunden: Castiglione,

Löwenstein⸗Scharffeneck, Salm⸗Hoogstraeten, Solms Häuptern as Prädikat arnöw, und Württemberg. das Porträt des Kaiserlich Königlich öster⸗ Geheimen Raths, tigen Angelegenheiten

Gesammt⸗Ministerium),

Linien, deren

Hörnowski von Tarnowski von

en

von Köröspatak, Wirklichen

21

Kämmerers,

und Vorsitzenden im gemeinsamen Ministerrath, vorangestellt.

36. Band des „Genealogischen Taschenbuchs der Häuser“ sind neu aufgenommen worden die de Sainte⸗Marie, Appel, Bach Cüngere Linie), als in Württemberg, jetzt in Oesterreich ansässigen (jüngere Linie), Cervelli, Christiani⸗Gabrienfki⸗ vald, Eickstedt, Holzhausen, Jeszenszky von Nagy⸗ nnern für

Mar⸗ von

Mooeso⸗ 8 Veesey

Machiels⸗Clinbourg, Mayr von Melnhof Ostman von Defersdorf, ehen und Ferner hat auch hier eine Anzahl der Zusätze und Abänderungen erfahren, so daß sich ahrgang dieses Taschenbuchs gegenseitig ergänzen Standeserhebungen sind auch in diesem Bänd⸗ nach amtlichen Quellen ergänzt und ist mit dem Bildniß des Frei Kavallerie

ulangelegenheiten),

irl Schn

je S ee

Das Taschenbuch

s Lel ge

und kommandirenden Generals des XI. Armee⸗Corps, geschmückt.

Madrid, 18.

tritt hier die

Pockenkrankheit sehr

Seit einigen Tagen

heute b die

(W. T W. T.

B.) heftig auf;

1 1 Dezember. betrug

Zahl der an den Pocken Gestorbenen 18.

Im Deutsche Julia“, am Monta

Meeres und der Liebe

53 23.,

am Freitag, dem er

den zweiten Feierta

Krolls T

des reizend

lungen

Besuch des Theater

glänzend ausgestatt sprochen worden i Zugkraft der „Prin den bevorstehenden

zessin Amaranth“ a

den, was jedenfalls dürfte. Die

1

unterbrochen letzten Male in und Mittwoch Sängerfahrt nach sangsposse „Lucinde in Scene.

—₰

Dor Jagdjurn „—den Iadgelmn!.

halla⸗Theater

vergangenen ungünstigen

am Carl⸗Theater

glänzend ausgestattete Operette

hinaus auf dem

Im Cirkus vor eine mit hellem Jubel mit Hindernissen“ Uebrigen noch bes

Fall, welche Hr. D armer Kinder

bescheerung helmstädtischen Bez

berger und ihr jovialer „rector magnificus“,

geht Heinrich von Kleists Schauspiel „Das

heater. zessin Ama eigentliche Weihnachtsfest heranrückt, sich immer und Freundinnen bei Groß

große Zugkraft;

n Theater wird morgen, Sonntag, „Romeo und g. „Der Hexenmeister“ und am Dienstag „Des ebe Wellen“ gegeben. Am nächsten Mittwoch den Das Käthchen von Heil⸗ erste Wiederholung dieses Stücks findet sten Weihnachtsfeiertage, statt. Für Sonnabend, g, ist „Ein Tropfen Gift“ angesetzt.

hat, je näher das zahlreichere Freunde und Klein erworben; die letzten Vorstel⸗ 3 legten in dem außerordentlichen das beste Zeugniß dafür ab, wie mit dieser eten Weihnachtsgabe vielseitigen Wünschen ent st. Auch die anhaltend trübe Witterung hat die zessin Amaranth“ nicht beeinträchtigen können. Ar Promenaden⸗Concert⸗Tagen wird „Prin [s Nachmittags⸗Vorstellung gegeben wer auch den

18

Die

„Prinzessin Amaranth“

en Feenmärchens

3

Wünschen sehr vieler Familien conveniren

Vorstellung beginnt alsdann um 4 Uhr. Belle⸗Alliance⸗Theater. Eingetretener Hindernisse wegen

des Schwanks „Herr und Frau Hippokrates“ wird morgen „Doktor Klaus“ Gum gegeben. Am Montag, Dienstag „Kyritz⸗Ppritzer“ wieder ihre lustige und am ersten Feiertage geht die Ge⸗ zum ersten Mal

und die vom Theater“, von Emil Pohl,

dessen nachhaltiger Erfolg sich am Wal stetig gut besetzte Häuser auch in der eben Woche noch bestens bestätigte, wird nun auch Wien seinen Einzug halten. Die hübsche, bleibt hier auch über die Feiertage

aker“, durch

in

pertotre.

Renz üben die „lustigen Heidelberger“ nach wie t: allabendlich werden die flotten Bursche auf ihrem amüsanten „Ausfluge begleitet. Dies war auch in der gestrigen, im onders reichhaltig ausgestatteten Vorstellung der irektor Renz zum Besten der Weihnachts

des Friedrichs⸗ und Friedrich⸗Wil⸗ Die unverwüstlichen Heidel⸗ Vater Renz, werden

empfangen und

irks veranstaltet hatte.

daher am Festabend auch noch manchem Kinderauge eine Thräne der

Freude entlocken, wie alle früheren

denn diese Wohlthätigkeitsvorstellung war ebenso Heidelberger⸗Abende“ brillant besucht.