der metaphysischen Wissenschaften“ gesetzten Preis, im Jahre 1767 erschien sein „Phädon“, welcher über die Unsterblichkeit der Seele handelt. Es folgten später die Werke: „Jerusalem oder über religiöse Macht im Judenthum“, und die „Morgenstunden“. Am 4. Januar 1786 beschloß er, erst siebenundfünfzig Jahre alt, sein Leben. Der 4. Januar kommenden Jahres ist also der hundertjährige Todestag des Philo⸗ sophen, dessen Verehrer in dem Schmidtschen Buche einen will⸗ kommenen Beitrag zur Charakteristik seiner Thätigkeit finden werden. Die schlichte, leichtverständliche Art der Erzählung ist ein Vorzug des kleinen Werkchens, sodaß dasselbe jüngeren Lesern eine angemessene Lektüre bietet. 1
— Das 7. Heft der Zeitschrift „Für edle Frauen“ enthält wieder interessante, treffliche Aufsätze, unter denen wir besonders „Zwei deutsche Fürstinnen“, von Gebh. Zernin (Königin Luise und Groß⸗ herzogin Alice von Hessen) hervorheben. Moritz Carriere schreibt über die Frauen und die Philosophie, Lorenz von Stein über das Wesen der Schönheit, Richard Wulkow über die Ziele der modernen deutschen Frauenbildung. Marie Berg erzählt aus den acht Semestern auf der Kunstschule, Anton Ohorn belebt die Erinnerung an die Dichterin Tian (Karoline von Gunderek). Außerdem finden sich in dem Heft Gedichte von Felir Dahn und F. A. Fedderson, sowie eine Novelle von Robert Waldmüller und eine Sylvestergeschichte von Bertha Fillkss.
— Eine in dem Familienblatt „Heimath“ zuerst veröffentlichte preisgekrönte Novelle „Eine musikalische Familie“ von Erwin Thurn ist in Buchausgabe und zwar bereits in zweiter Auflage im Verlage von Gilbert Anger in Wien erschienen (136 S. 8⁰). Der in der Musikliteratur sehr bewanderte Verfasser hat in diese muntere Erzählung, die in Sonatenform komponirt ist (die Kapitel tragen die Ueberschrift Allegro, Adagio ma non troppo etc.), seine musikalischen Kenntnisse und Urtheile so reichlich hineingeflochten, daß der Titel gerecht⸗ fertigt ist. Musiziren ist die Handlung der Novelle und musikalisch auch ihre Sprache wie ihre Scherze. Alle bekannten Tondichter haben zum Stoff beigetragen, ihre Kompositionen bezeichnen die Stimmungen, und die Texte ihrer Lieder sind verwendet. Wer Musik liebt, wird die eigenartige heitere Novelle mit Vergnügen und die Urtheile des Ver⸗ fassers nicht ohne Interesse lesen. Einen reichen Inhalt kündigt „Schorers Fam ilien⸗ blatt“ (redigirt von Dr. Franz Hirsch) für seinen Jahrgang 1886 an. Wir theilen aus dem Programm nachstehend die Titel einiger besonders interessanten Beiträge mit: „Der Günstling der Präsidentin“, Roman von Hermann Sudermann; „Ulanenliebe“, Roman von H. Schobert; „Unter der Blume“, von Stfefanie Keyser (illustrirt); „Das Medium“, von Hans Blum, nach einem wirklichen Erlebniß aus dem Spiritistenleben; „Meine Schwiegermutter“, von Emmy von Rhoden, die lebenstreue Schilderung einer jungen Ehe (illustrirt); „Rosenzauber“, von Robert Hamerling; „Fragen aus dem modernen Gesellschaftsleben“, von Eduard v. Hartmann (Der „Philosoph des Unbewußten“ bespricht darin in allgemein faßlicher Weise verschiedene soziale Uebel unserer Zeit); „Das Ewig Weibliche“, von Ernst Eck⸗ stein. Ferner hat der Afrikareisende Clemens Denhardt Berichte über seine ostafrikanischen Erlebnisse zugesagt. Wilhelmine Buchholz wird sich auch weiter mit erheiternden Beiträgen betheiligen. 8
— Der Wandkalender, welchen die Lithographische Anstalt ꝛc. von H. S. Hermann, Berlin SW., Beuthstraße 8, alljährlich herausgiebt, ist auch für das Jahr 1886 in der gewohnten sauberen Ausstattung erschienen. Der Kalender bietet den praktischen Nutzen, daß er im Kalendarium neben jedem Tage Raum für Bemerkungen hat und außerdem mit nützlichen Notizen über Porto, Münzen, Telegraphengebühren u. s. w. bedruckt ist. .
Gewerbe und Handel. 8
Nürnberg, 30. Dezember. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) Der Markt hält auch nach der Weihnachtswoche seinen vorherigen Charakter fest. Grüne Waare ist rege gefragt, gelbe und scheckige dagegen selbst zu den niedrigsten Preisen nicht an den Mann zu bringen. Was von schönfarbigen Hopfen zu Markte kommt, findet — wenn zum Tagespreise ausgeboten — rasch Nehmer. Die grünen Ballen werden aus den eintreffenden Partieen heraus⸗ gesucht und die in den letzteren ja fast stets auch enthaltenen scheckigen und gelben Hopfen vermehren dann den hier lagernden großen unver⸗ käuflichen Stock dieser Sorte. In der ersten Hälfte dieser Woche wurden bei einer Zufuhr von 2000 Ballen etwas über 1000 Säcke verkauft. Die Notirungen lauten: Bayerische Hopfen: Markthopfen prima 30 — 35 ℳ, mittel 22 — 25 ℳ, gering 15 —18 ℳ; Gebirgshopfen 35 — 50 ℳ; Aischgründer prima 40 — 50 ℳ, mittel 20 — 22 ℳ, gering 14 — 18 ℳ; Hallertauer prima 60 — 65 ℳ, mittel 30 — 35 ℳ, gering 20 — 25 ℳ: Hallertauer Siegelgut Ia. 70 — 85 ℳ; Spalter Land, je nach Lage und Qualität, 20 — 90 ℳ; Württemberger prima 65— 75 ℳ, mittel 25 — 30 ℳ, gering 15 — 18 ℳ; Badische mittel 20 — 30 ℳ; Elsässer 15 — 35 ℳ; Polen prima 65 — 70 ℳ, mittel 30 — 40 ℳ; Saazer Kreis und Bezirk, je nach Qualität, 60 — 150 ℳ
London, 31. Dezember. (W. T. B.) Das Handelshaus Eugen Scharrer & Comp. in London und Sansibar hat seine Zahlungen eingestellt. Die Passiva werden auf mehr als 100 000 Pfd. Sterl. beziffert, der Betrag der Aktiva ist nicht bekannt.
Bradford, 31. Dezember. (W. T. B.) Wolle stramm, aber ruhig, Mohairwolle anziehend, Garne ruhig, steigend, Stoffe ruhig
8 t. Petersburg, 2. Januar. (W. T. B.) Das Finanz⸗ Ministerium macht bekannt, daß à Conto der in diesem Jahre vom Reichs⸗Schatzamt an die Reichsbank für die temporär emittir⸗ ten Kreditbillete zurückzuzahlenden 50 Millionen Kreditrubel Letzterer gestern 36 Millionen 5 % Goldrente nominal übergeben worden sind. — Die Reichs⸗Adels⸗Agrarbank eröffnet heute ihre Abtheilungen in Charkow, Nowotscherkask, Szaratow, Pensa, Poltawa, Ambow und Rjäsan. Die Abtheilung in Jekaterinoslaw beginnt morgen ihre Thätigkeit. Der Cours für die Pfandbriefe der Reichs⸗Adels⸗Agrarbank ist einstweilen auf 98 % festgesetzt.
New⸗York, 31. Dezember. (W. T. B.) Für New⸗York Centralbahn⸗Aktien ist eine einprozentige Vierteljahrsdividende, für Lake Shore⸗Aktien keine Dividende festgesetzt.
Sanitätswesen und Quarantänewesen. Griechenland. 4“
Die Königlich griechische Regierung hat die fünftägige Beobach⸗ tungsquarantäne, welcher die aus Sizilien, Spanien und Tunis kom⸗ menden Schiffe bisher unterworfen waren „R.⸗A.“ Nr. 294 vom 15. Dezember 1885) aufgehoben.
Durch eine Sanitätskommission, welche sich bei Ankunft dieser Schiffe in einem griechischen Hafen an Bord derselben zu begeben hat, muß jedoch zuvor festgestellt werden, daß sich ein choleraverdächtiger Kranker auf denselben nicht befindet. Verkehrs⸗Anstalten.
Stettin, 2. Januar. (W. B.) Stettiner Lloyddampfer „Martha“ ist, von Stettin kommend, am Mitt⸗ woch, den 30. Dezember, mit voller Ladung und 96 Passagieren wohl⸗ behalten in New⸗York eingetroffen.
Hamburg, 1. Januar. (W. T. B.) Der Verwaltungsrath der Hamburg⸗Südamerikanischen Dampfschiffahrtsgesell⸗ schaft hat bisher keine Bestätigung der Nachricht von dem Verluste des Dampfers „Montevideo“ erhalten. Der Verwaltungsrath theilt mit, der Dampfer habe am 18. Dezember Teneriffa verlassen und könne nicht in annähernd 12 Tagen Montevideo erreicht haben.
Triest, 31. Dezember. (W. T. B.) Der Lloyddampfer
— b. —.
GNo Der
T. 2 28 . enus' ist heute Abend aus Konstantinopel angelangt; seine Ein⸗
92
2 —
8 ahrt ist aber wegen starker Bora noch unbestimmt.
Berlin, 2. Januar 1886.
Zur Feier des Reg ierungs⸗Inbiläums Sr. Majestät wird morgen, Sonntag, in der St. Markuskirche außer anderen Festgesängen das „Gebet für den Kaiser“, von W. Pfeiffer, mit Begleitung der Orgel gesungen werden.
Das Königliche Polizei⸗Präsidium hierselbst empfiehlt durch eine Bekanntmachung den hiesigen Hebammen den Hülfs⸗ Gund Schreibkalender für Hebammen 1886 angelegentlich. Derselbe, im Auftrage des Deutschen Aerztevereinsbundes von dem Ge⸗ heimen Medizinal⸗Rath Dr. Pfeiffer in Weimar herausgegeben und von dem Medizinal⸗Rath Dr. Abegg in Danzig speziell für das König⸗ reich bearbeitet, ist für 1 ℳ 20 ₰ in jeder Buchhandlung zu haben, praktisch eingerichtet und enthält viele nützliche und be⸗ herzigenswerthe Belehrungen und Anweisungen.
1
Im Sitzungssaale des Königlichen Statistischen Bureaus, Linden⸗ straße 28, findet am 4. Januar, Abends 8 ½ Uhr, ein öffentlicher Vortrag des Parlaments⸗Stenographen Max Beaeckler über Geschichte, Nutzen und Wesen der Stenographie, und im Dorotheenstädtischen Realgymnasium, Georgenstraße 30/31 am 5. Januar Abends, 8 ½ Uhr, ein Vortrag desselben Redners über die Bedeutung der Stenosraphie statt. An beide Vorträge schließen sich 12stündige Unterrichtskurse des Stolze'schen Stenographen⸗Vereins, welcher jetzt bereits 689 Mit⸗ glieder zählt.
Das Königliche Opernhaus bot am Sylvesterabend dem Publikum eine eigenartige Gabe mit dem zweiaktigen Liederspiel „Toni's Schatz“ von Ferdinand Poise. Die Bezeichnung „Komische Oper“ trifft nicht zu, denn für eine solche reicht weder die Handlung aus, noch entspricht die Musik den Anforderungen, welche man an diejenige einer komischen Oper stellen muß. nächs eigenthümlich berührt, ist der überaus altmodische Charakter des klei⸗ nen Werkes; man könnte glauben, dasselbe sei nach mehr als hundert Jahren wieder zu neuem, kurzem Leben erweckt worden; diese Roccocofiguren, welche sich in denkbar harmlosester Weise zu der zierlichen Schäferspielmusik auf und ab bewegen, passen so ganz in jene und so wenig in unsere Zeit, daß man wohl nicht irrt, wenn man das kleine Singspiel auf eine künstlerische Laune der Verfasser des Textes und der Musik zurückführt. Die Musik ist, wie schon an⸗ gedeutet, herzlich unbedeutend, die Instrumentation eine überaus ein⸗ fache, andererseits wiederum gesuchte, die Stimmung, in welcher sie von Anfang bis zu Ende die Zuhörer erhält, eine gleichmäßige, ermüdende, nirgends findet sich ein gewaltiger Anlauf, meist süßliche und einfache Melodien, welche jedoch von sauberer Arbeit und Geschick zeugen. Das Libretto ist rasch er⸗ zählt, wenn man an die Fabel von Johann dem muntern Seifensieder erinnert, denn Toni ist ein armer Bursch, der seine Lust am Singen durch Geld unterdrücken läßt, dann aber reuig dem Ver⸗ führer den Schatz zurückstellt und arm, aber fröhlich bleibt. Die Partie des Toni wurde von Hrn. Oberhauser warm und ansprechend gesungen, Frl. Renard fand sich ebenfalls mit ihrer Rolle in zufriedenstellender Weise ab, und auch die Hrrn. Kalisch, Schmidt, Salomon sowie die Damen Lammert und Hoffmann verdienen lobende Anerkennung.
Die Novität des Königlichen Schauspielbhauses am Sylvesterabend war diesmal ein Lustspiel in 4 Akten, „Tilli“, von Francis Stahl. Das interessante Stück fand, wie wir gleich bemerken wollen, eine von Akt zu Akt sich steigernde günstige Aufnahme. Die Handlung der Novität ist ihrem Inhalt nach einfach und, wenn auch keineswegs neu erfunden, so doch in der Neuerscheinung ansprechend. Eine reiche Banquiersfrau, adliger Abstammung, glaubt Sittenreinheit nur in den höheren Gesellschaftsklassen heimisch und wünscht ihre Kinder und ihre Nichte in jene Kreise zurückkehren zu sehen. Ein junger Hauslehrer, der die Mama in ihren moralischen Erziehungs⸗ prinzipien unterstützen soll, kommt Anfangs erst in den falschen Verdacht, ein Don Juan zu sein. Seiner für die natürlichen Regungen des Herzens begeisterten Rede gelingt es, unterstützt durch die thatkräftige Beihülfe der älteren und jüngeren Familien⸗ glieder, die Ansichten der stolzen Frau Mama zu erschüttern und so schließlich das Glück der Kinder zu fördern und zu begründen. Man sieht, daß der Autor mit sehr einfachen Mitteln seine schönen Wirkungen erzielt. Die einzelnen Charaktere sind liebenswürdig und scharf gezeichnet, bergen aber ebensowenig Originalität wie die Hand⸗ lung. Dennoch wird durch die geschickte Scenenführung, durch die frische, lebendige Sprache, andauernd warme Theilnahme und eine anheimelnde, gemüthliche Stimmung erzielt. Die gewiß ewig neue Schwäche des menschlichen Herzens, das Glück im Rang und Namen zu suchen, wird dabei in humorvoller Weise, ohne beißende Schärfe und Uebertreibung gezeichnet und von allen Seiten in eine komische Beleuchtung gerückt. Der Erfolg der No⸗ vität konnte um so weniger ausbleiben, als die Darstellung in allen Theilen eine ausgezeichnete war. In erster Linie haben wir Fr. Kahle⸗ Keßler (Thekla) zu nennen, welche als ahnenstolze Frau und Mutter geradezu Vorzügliches leistete; der kurze, gemessene Schritt, die auf⸗ rechte Haltung, der nachlässige Tonfall gelangen vortrefflich, und doch blickte durch alle Aeußerlichkeiten die echte Mutterliebe überall leuch⸗ tend hindurch. Ein ebenso vollkommenes Genrebild bot als Pendant Hr. Dehnicke (Baron Strauß), welcher den beschränkten, aber durch und durch formgewandten Kavalier bis in die kleinsten Einzelheiten treffend wiedergab. Frl. Conrad stattete ihre übermüthige Rolle (Tilli) mit Anmuth, reichem natürlichem Gefühl und, wo es am Platze war, wie in der Scene mit dem Vater im dritten Akt, mit tiefer und verklärender Herzenswärme aus. In einer episodenhaften Rolle machte sich Frl. Mariot (Corinna) durch ihr charakteristisches Spiel vortheilhaft be⸗ merkbar. Hr. Keßler (Dr. Ernst Müller) gestaltete seine Rolle lebenswahr voller Herzlichkeit und Humor; dasselbe gilt von die Hrrn. Vollmer (Alfred) und Oberländer (Banquier Rebus). Den Darsteller belohnte nach jedem Aktschluß reicher Beifall; auch der Verfasser wurde gerufen und mußte wiederholt auf der Bühne er⸗ scheinen.
Auch die Sylvester⸗Novität des eutschen Theaters, der G. v. Moser'’sche vieraktige Schwank „Der Bureaukrat“ hat einen heiteren Erfolg gehabt und dem Autor vielen Beifall und mehr⸗ fache Hervorrufe eingetragen. Das zahlreich erschienene Publikum nahm das, gleich den früheren Schwänken des beliebten Autors, aus drolligen Figuren, komischen Situationen und ausgelassenen Scherzen mit scenischem Geschick zusammengestellte Werk in rechter Sylvester⸗ stimmung auf, wies die unzufriedenen Zischer, welche mit dem harmlosen Stück allzustreng ins Gericht gehen wollten, sofort energisch in die Schranken und lachte fröhlich weiter. Die Titelfigur, den Rendanten Lemke, spielte Hr. Engels nicht nur mit drastischer Komik, sondern auch treffender Charakterisirung. Hr. Kadelburg gab mit liebenswürdigster Bonvivant⸗Laune und gewandtestem Spiel einen jungen schriftstellernden Edelmann mit ganz „neuen Ideen“ über Liebe und Ehe, von denen er durch seine reizende Cousine gründlich geheilt wird. Die Letztere hatte in Frl. Agnes Sorma eine höchst an⸗ muthige, gewinnende Darstellerin. Von den anderen Mitwirkenden seien noch genannt: Hr. Schönfeld als junger Musiker Leo Kraft, Frl. Lidy Bernardelli a’s Frau Lemke, und Frl. Thate als Dienst⸗ mädchen Charlotte u
Morgen, Sonntag, findet im Deutschen Theater zur Feier des Regierungs⸗Jubiläums Sr. Majestät eine Aufführung des Kleistschen Schauspiels „Prinz Friedrich von Homburg“ statt. Am Montag wird „Ein Tropfen Gift“ gegeben. Ferner bringt das Repertoire der nächsten Woche Wiederholungen von „Das Käthchen von Heilbronn“, „Der Bureaukrat“ und „Romeo und Julia“. 88
D +
“““
Am 5. Januar, Abends 7 ½ Uhr, veranstaltet Hr. Heinrich Adolfi unter Mitwirkung der Pianistin Frl. Sophie Fernow und des Violoncellisten Hrn. Heinrich Grünfeld in der Sing⸗Akademie einen Lirberabens 8 8
Was zunächst
Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften
Preußisches Verwaltungs⸗Blatt. Nr. 13. — Inhalt Ausfuͤhrungsbestimmungen zum Kommunalsteuer⸗Nothgesetz⸗ Hunde steuerpflicht auf Grund alljährlich neuer Veranlagung nach örtlichen Recht. — Die Verpflichtung zur Lieferung des Brennmaterials na der Schulordnung vom 11. Dezember 1845, insbesondere für seine Domänen⸗Hinterfassen. — Das Reichsgesetz wegen
iti er Doppelbesteuerung, insbej. bezüglich der Besteuerung d 8.. 8.Se ssen Betrieb sich über mebren
Einko s aus einem Gewerbe, de 1 Ee e Reichs erstreckt. — Bergwerksbetrieb al s Gewerbebetrieb — Schadenersatzpflicht wegen Nichtbedeckung von Gruben ꝛc. 89 Er stattungsanspruch der Armenverbaͤnde gegen den Unterstützten. 8 Rechtliche Beurtheilung eines Vertrages als Werkverdingung (nich als Sachmiethe), wenn der Bau vom Unternehmer auf fremdem Boden (nicht auf dem eigenen) aufgeführt wird, nach Gemeinem Recht. — Unterschied zwischen Werkverdingung und Bauentreprise nach ALR. — Bürgervermögen und die veesmgirechhe der einzelnen 2 kitglieder — Entscheidung über die Oeffentlichkeit eines Weges, auch seitens de ordentlichen Gerichte in einem Privatrechtsstreit, unter der Herrschaf des Zuständigkeitsgesetzes vom 1. August 1883. — * rädialservituter zu Gunsten ganzer territorialer oder personaler Kreise. Inhalt von Reallasten. — Wegegerechtigkeiten und Servitut an einer dem Zweck des Vergnügens dienenden Privatanlage zu Gunsten einer Gemeinde — Benutzung einer Simultankirche; Ersitzung, Regulirung. — Zu Rheinischen Gemeinheitstheilungsordnung vom 19. Mai 1851.
Deutsche nenwirthschaftliche Presse. Nr. 103. Inhalt: Die Zuckersteuervorlage. — Die Inkonstanz der Kreuzungs⸗ produkte von Rübenvarietäten. Von W. Rimpau in Schlanstedt. — Feuilleton. Verpflegungswesen und Hungersnoth in der Schreckens⸗ zeit. Bilder aus der französischen Revolution. Nach H. Taine von L. Katscher. (Schluß.) — Ueber Stärkegehalt der Kartoffeln und die Kalamität der billigen Spirituspreise. Von W. Paulsen⸗Nassen⸗ rund. — Zum Kampf gegen die Branntweinpest und zur Spiritus⸗ teuer. Von A. von Klitzing⸗Stein. — Zur Branntweinsteuer un Monopolfrage. Von G. Andrä⸗Limbach. — Das norische Pferd. Correspondenzen: Washington. — Rundschau. — Personalien. Versammlungen. — Sprechsaal. — Handel und Verkehr.
Mittheilungen des Deutschen Schulvereines. Nr.
— Inhalt: Zur Geschichte des Deutschthums in Oesterreich. II. Sprecht deutsch! — Ortsgruppen. — Uebergabe der Schule in Sehn dorf. — Reisebericht aus Mähren. — Schulgründungen und Unter stützungen (Fortsetzung). — Versammlungs⸗ und Festkalender ꝛc. 8
Forstwissenschaftliches Centralblatt. Heft 1. —. In halt: Original⸗Artikel: Streifzüge durch die Heimath der Lärche i der Schweiz. Von Prof. Dr. Bühler in Zürich. — Die neueste Kundgebungen über meine verschiedene Fragen der Waldwerthberech nung betr. Veröffentlichungen. Von Franz Baur in München. Mittheilungen: An die Leser und Mitarbeiter. Vom Herausgeber — Die XIV. Versammlung deutscher Forstmänner vom 7. bis 11. Sep. tember 1885 zu Görlitz. (Ref.: Dolles, Königlich bayer. Oberförster. Literarische Berichte. Notizen: Personalveränderungen Preußen. III. Quartal 1885. — Personalveränderungen im be rischen Staatsforstverwaltungsdienste. III. Quartal 1885. württembergische
Forststrafgesetzgebung. — Ein seltener Mischbestand — Schneebruchbeschädigungen im Harz. — Ein fossiler Fund.
Lan dwirthschaftliche Jahrbücher. Heft 5 und 6. Inhalt: Ueber die Assimilation von Stickstoff aus der Atmosphär durch die Blätter der Pflanzen. Von Prof. Atwater. (Mitgetheil durch Dr. H. von Liebig.) — Die landwirthschaftliche Enquete in Königreich Preußen. Probe⸗Erhebung für einen Gutsbezirk vo Sombart⸗Ermsleben. Aufnahme über die allgemeine Lage der ländlichen Grundbesitzer. Von F. Frank. — Ueber frostharte Knospen Variationen. Von Dr. F. Noll, Assistent am botanischen Institu der Universität Heidelberg. — Ueber den Eiweißumsatz im Pflanzen organismus. Von Prof. E. Schulze in Zürich. II. — Die Grund lagen der Vererbung nach dem gegenwärtigen Wissenskreis. Vo Hensen, Prof. der Physiologie in Kiel. — Die Landwirthschaft auf der allgemeinen Landesausstellung zu Budapest 1885. Von Prof. Dr
Werner, Poppelsdorf. — Zur Kenntniß der Wirkung von Diastaf und Invertin, besonders in pflanzen⸗physiologischer Hinsicht. Vo Dr. Hermann Müller⸗Thurgau in Geisenheim. — Die Seemöven und die Seemöven⸗Kolonien im Allgemeinen und im Speziellen in ihren Verhältnisse zu dem Fischbestande an der ostfriesischen Küste. Vo Dr. med. C. Lohmeyer in Emden. — Zur Kenntniß der Stärke arten. Von Dr. F. W. Dafert in Poppelsdorf. — Phaenologisch Studien über den Winterroggen, Secale cereale hibernum. Vor H. Hoffmann. Beitrag zur Erklärung der Ruheperioden des Pflanzen. Von Dr. Hermann Müller⸗Thurgau in Geisenheim. Ueber die Natur in süßen Kartoffeln sich vorfindenden Zuckers Von Dr. Hermann Müller⸗Thurgau. — Ueber eine Methode zu Beobachtung der Afsimilation und Athmung der Pflanzen und übe einige diese Vorgänge beeinflussende Momente. Von Prof. U. Kreusle in Poppelsdorf. 1“ Tee xveia⸗ Repertorium. 1885. Erstes Halb jahr. Erste Hälfte. — Inhalt: Baumaterialien, Cemente, künst liche Steine. — Farbstoffe, Färben und Zeugdruck. — Fette, Beleuchtungs⸗ und Heizmaterialien. Gegohrene Getränke. Gerben, Leder und Leimbereitung. — Gewebe. — Glas und Thon. Holz und Horn. — Kautschuk. — Kitte, Klebmaterialien, künstliche Massen. — Lacke, Firnisse und Anstriche. Metalle. 3 „Volkswohl“. (Allgemeine Ausgabe der Sozial⸗Correspondenz. Nr. 52. — Inhalt: Zur gütigen Beachtung! — Weihnachtsfreude und Weihnachtspflichten. — Behutsamkeit im Spenden. — Frauen studium. — Statistische Beweise für den Nutzen der Impfung. Arbeiterverhältnisse: Wohlfahrtseinrichtungen für Arbeiter in Deutse land während des Jahres 1884. Ehrentafel. Streiks. — Soziales: Erfolge der Pfennigsparkasse in Darmstadt. — Warme Frühstück für Schulkinder. — Anzeigen. — Extranummer: Oeffent licher Dank. — Der Stand der Bewegung in Deutschland. — Neuen Kundgebungen von Sypnoden und Vereinen für die Mäßigkeitssache — Der Stand der Bewegung in Sachsen. — Die schweizerisch Volksabstimmung über die Alkoholfrage. — Das neue schwedisch Trunksuchtsgesetz. — Beilage: Verfügungen von Behörden. — Kaffer schenken. — Literatur. . Milch⸗Zeitung. Organ für die gesammte Viehhaltung un das Molkereiwesen. — Nr. 1. Inhalt: Ein Rückblick. — Ansteckendt Hausthierkrankheiten. Rußland. Rinderpest. — Ausstellungen. Groß britannien. Reform des Ausstellungswesens. — Allgemeine Berichte Die zwölfte Jahresversammlung der National Butter, Cheese an gg Association der Ver. Staaten in Chicago. — Erfahrungeni der Praxis. Untersuchungen in der milchwirthschaftlichen Versuchz station und dem Molkerei⸗Institut Raden durch Prof. Dr. Fleisch mann. — Zuckerfütterung an Mastochsen und Jungvieh — Statistih Fettviehpreise in Lvondon. — Patente. — Vereinswesen und Ver
8
des
schaften. Vereinigung deutscher landwirthschaftlicher Genossenschafte — Literatur. Hildesheimer Land⸗ und forstwirthschaftliches Vereins blatt. — Zur Hebung der Käsefabrikarion. Noch einmal das Vet laufen der Käse. — Sprechsaal. Futter für Milchvieh. — Brennerz (Molkerei⸗) Berufsgenossenschaften. Das erste Rechnungsjahr und d für dasselbe aufzustellenden Lohnnachweisungen. — Markt⸗ und Nu stellungskalender. — An⸗ und Verkäufe von Vieh. — Marktbericht
8*½
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholz). Druck: Sechs Beilagen
(einschließlich Boͤrsen⸗Beilage),
und das Postblatt Nr. 1.
Oeleh
boren, sammlungen. Versammlung der Betriebsleiter von Molkerei⸗Genossent
zum Deu
8 1
Erste Beila ge
Berlin, Sonnabend, den 2. Januar
en Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzei
Preußischen Staats-Anzeigers:
Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl.]
Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗
register nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs⸗-Anzeigers und Königlich
1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. 2. e .h. Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w.
Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32. 8—
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. [48303] Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Agenten (Kauf⸗ mann) Hugo Bütow, welcher sich verborgen hält, ist in den Akten U. R. I. 730 85 die Untersuchungs⸗ haft wegen Urkundenfälschung und Unterschlagung verhängt.
Es wird ersucht, den ꝛc. Bütow zu verhaften und in das Untersuchungs⸗Gefängniß hierselbst, Alt⸗ Moabit 11/12, abzuliefern.
Berlin, den 23. Dezember 1885.
Der Untersuchungsrichter 8 bei dem Königlichen Landgerichte .
Beschreibung: Alter 23 Jahre, geb. 26. August 1862 in Berlin, Größe über mittelgroß, Statur schlank, Haare dunkelblond, Stirn mittel, Bart: dunkler Vollbart, Augenbrauen dunkelblond, Augen dunkel, Nase lang, Mund gewöhnlich, Kinn ge⸗ wöhnlich, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: ein
lasauge.
[48075] Steckbriefs⸗Erneuerung. Der gegen den Lackirer Carl Springer unter dem 16. Januar 1884 erlassene Steckbrief wird hierdurch erneuert. Bartenstein, den 22. Dezember 1885. Königliches Amtsgericht. V. [48074] Steckbriefs⸗Erneuerung. Der gegen den Knecht August Graustein aus Gr. Soellen unter dem 18. April 1884 erlassene Steckbrief wird hierdurch erneuert. 16.“ Bartenstein, den 22. Dezember 1885. Königliches Amtsgericht. I.
[48306]) Steckbriefs⸗Erledigung. Der gegen den Arbeiter Johann Adam Gottlieb Knecht aus Berlin wegen wiederholten gemeinschaft⸗ lichen, theils schweren, theils einfachen Diebstahls unter dem 27. Oktober 1885 erlassene Steckbrief
Potsdam, den 29. Dezember 1885.
Der Untersuchungsrichter
bei dem Königlichen Landgericht.
48076] 8 Offenes Strafvollstreckungs⸗Ersuchen.
Die Heerespflichtigen:
1) der Schlosser Friedrich Wilhelm Kersten aus Friesack, daselbst am 18. Juni 1858 geboren, zur Zeit unbekannten Aufenthalts,
2) Johann Friedrich Wilhelm Ernst Oesterreich, zu Rathenow am 13. Mai 1861 geboren, zur Zeit in Amerika,
3) Julius Wilhelm Hermann Schulz, zu Rathe⸗ now am 19. August 1861 geboren, zur Zeit unbe⸗ kannten Aufenthalts,
4) der Weber Heinrich Emil Macher, zu Nowa⸗ wes am 8. Juli 1861 geboren, zur Zeit unbekannten Aufenthalts,
5) Robert Jahnke, geboren am 30. März 1862 zu Caracas in Venezuela, zur Zeit in Amerika,
6) Johann Friedrich Wilhelm Paul, unehelich geboren zu Potsdam am 25. Januar 1862, zur Zeit unbekannten Aufenthalts, .
7) Karl Adolf Schumann, zu Potsdam am 28. April 1862 geboren, zur Zeit in Amerika,
8) Julius Bernhard Arthur Steldt, zu Potsdam am 16. Dezember 1862 geboren, zur Zeit unbekannten Aufenthalts,
9) Ernst Friedrich Wilhelm Schüler, am 12. August 1862 zu Riga in Rußland geboren, zur Zeit unbekannten Aufenthalts,
10) Franz Rudolf Alexander Wilhelm von Micha⸗ lowsky, geboren am 22. März 1861 zu Freiburg, Kreis Schweidnitz, zur Zeit in Texas, 1911¹) der Fleischer Heinrich Gabrielsohn, am 12. Dezember 1861 zu Usch geboren, zur Zeit in
merika,
12) der Schreiber Max Georg Adrian Falken⸗
agen, am 4. März 1858 zu Pasewalk, Kreis Uckermünde, geboren,
13) Albert Friedrich Ganzert, am 23. November 1862 zu Kammer geboren,
14) der Knecht August Franz Bunge, am 24. Fe⸗ bruar 1862 zu Sandberg geboren,
15) der Schreiber Richard Wilhelm Marx am 3. März 1861 zu Dahme geboren,
16) Johann Adolf
Sachse, 8 r +, F der Kaufmann
e-e Ferdinand erlach, am 26. Oktober 1861 zu
Luckenwalde ge⸗
17) der Cigarrenmacher Gustav Hermann Schulze, hm 9. Dezember 1861 zu Dahme, Amtsfreiheit, ge⸗ boren,
18) Karl Friedrich Wilhelm Lennius, am 30. Dezember 1861 zu Woltersdorf geboren,
19) der Knecht Erdmann Franz Senst, am 7. 863 zu Reetz geboren,
20) der Knecht Hermann Bunge, am 18. No⸗ ember 1863 zu Sandberg geboren,
21) der Schneider Karl August Eschholz, am 0. November 1861 zu Lehnin geboren,
sind durch die vollstreckbaren Urtheile der Straf⸗ ammer des hiesigen Königlichen Landgerichts vom 8. September resp. 20. November 1885 wegen Berletzung der Wehrpflicht zu einer Geldstrafe von e 180 ℳ, welcher für je nicht bezahlte 5 ℳ ein Tag gev. substituirt ist, verurtheilt worden. Es wird ersucht, von den vorgedachten Angeklagten, vo sie betroffen werden, die Geldstrafe im Wege der
& —
Juni
—
Amerika ausgewandert und für todt zu erklären. aufgefordert, sich schriftlich ode persönlich bei dem hiesigen Amtsgericht und zwar spätestens in dem
anstehenden selbe für todt erklärt werden wird.
von öffentlichen Papieren.
und hierher zu den Strafakten /. Kersten und Gen. M. 1. 68. 85 Mittheilung zu machen. Potsdam, den 21. Dezember 1885. Der Erste Staatsanwalt
beim Königlichen Landgericht.
[45880) SDeffentliche Ladung.
Der Tischlergeselle Max Emil Kirschke, geboren am 1. November 1858 zu Mocker, Kreis Thorn, zuletzt in Schönberg i. M., wird beschuldigt,
als göb erster Klasse ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben,
Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Straf⸗ gesetzbuchs.
Derselbe wird auf
Freitag, den 5. März 1886,
Vormittags 10 Uhr, vor das Großherzogliche Schöffengericht berg i. M. zur Hauptverhandlung geladen.
Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strasfprozeßordnung von dem Großherzoglichen Landwehr⸗Bezirks⸗Kom⸗ mando zu Neustrelitz ausgestellten Erklärung ver⸗ urtheilt werden.
Schönberg i. M., den 16. Dezember 1885.
Die Großherzogliche Staatsanwaltschaft. (gez.) Müller. Beglaubigt: Schnell, Prot.
88
zu Schön⸗
[44660]
Der Fleischer Carl August Rudolph, geboren am 28. März 1848 zu Nieder⸗Wölmsdorf, zuletzt wohnhaft gewesen zu Nauen, Kreis Beeskow⸗Storkow, dessen gegenwärtiger Aufenthaltsort unbekannt ist, wird beschuldigt, als beurlaubter Reservist ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben — Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs.
Derselbe wird auf Anordnung des Amtsgerichts hierselbst auf
den 26. März 1886, Vormittags 9 „hr, vor das Königliche Schöffengericht Perselbst, zur Hauptverhandlung geladen.
Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirkskommando zu Jüterbog aus⸗ gestellten Erklärung verurtheilt werden.
Fürstenwalde, den 7. Dezember 1885.
Kämnitz, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
Königlic2
[48305]
Der Ersatzreservist 1. Klasse (Knecht) Franz Hein⸗ rich Pohlmann, am 10. Januar 1859 zr. Klorin, Kr. Pyritz, geboren, zuletzt in Klein⸗Ehrenberg, Kr. Soldin, wohnhaft gewesen, wird beschuldigt, als Ersatzreservist erster Klasse ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Mi⸗ litärbehörde Anzeige erstattet zu haben.
Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgese buchs.
Derselbe wird auf
den 11. März 1886, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht in Berlinchen zur Hauptverhandlung geladen.
Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirkskommando zu Küstrin ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. Berlinchen, den 23. Dezember 188 ½. Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
Aufgebote, Vorladungen u. dergl. “
[48355] Aufgebot.
Auf Antrag der Firma Ahlemann & Schlatter in Hemelingen wird der unbekannte Inhaber eines aus Noesingfeld vom 15. November 1885 datirenden, auf Ahlemann & Schlatter in Hemelingen gezogenen, von diesen acceptirten, am 15. Februar 1886 fälligen, bei J. Schultze & Wolde hierselbst zahlbaren, mit der Unterschrift des Ausstellers noch nicht versehenen Wechsels über ℳ 1228,54 hiermit aufgefordert, diesen Wechsel spätestens in dem hiermit auf Dienstag, den 13. Juli 1886, — Nachmittags 5 Uhr, unten im Stadthause Nr. 9 anberaumten Aufgebots⸗ termine, unter Anmeldung seiner Rechte auf den⸗ selben, dem Gerichte vorzulegen, widrigenfalls der⸗ v 1“
Subhastationen,
selbe für kraftlos erklärt werden soll. “ Bremen, 22. Dezember 1885. 1. 8 Das Amtsgericht. (gez.) M. Donandt. Zur Beglaubigung: Girond, Gerichtsschreiber. [30805] Oeffentliche Ladung. Der Bäckermeister Eduard Müller zu Gollub hat beantragt, seinen am 20. Februar 1841 zu Gollub geborenen Bruder August Müller — Sohn der Carl Friedrich und Wilhelmine, geb. Grottiau, Müllerschen Eheleute welcher etwa im Jahre 1860 nach seitdem verschollen ist, Der August Müller wird daher
am 12. Juli 1886, Mittags 12 Uhr, Termin zu melden, widrigenfalls der⸗
Gollub, den 18. September 1885.
Oeffentlicher
wird ein Aufgebot dahin erlassen:
R Inserate
Anzeiger zeiger. . Industrielle Etablissements, Fabriken und Großhandel. „Verschiedene Bekanntmachungen. 1 „Literarische Anzeigen. 3 In der Börsen⸗
R
„Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des
Annoncen⸗Bureaux.
Theater⸗Anzeigen. . Familien⸗Nachrichten. Beilage.
dort beigesetzten, auf ihrem Grundbesitze hypothekarisch versi
Nachforschungen nach den rechtmäßigen Inhabern dieser Re letzten auf dieselben sich beziehenden Handlung dreißig §§. 823 ff. der C. P. und des §. 82 verfahren eröffnet und Aufgebotstermin auf
Montag, den 12. Juli 1886,
— .
dahier anberaumt. und Rechte innerhalb sechs Monaten urtheil für erloschen erklärt und
Aufgeb o
auf Einleitung des Aufgebotsverfahrens zum Zwecke der Löschung
t.
Die in dem unten angefügten Verzeichnisse aufgeführten Grundbesitzer haben hinsichtlich der
cherten Forderungen und Ansprüche den ng im Hypothekenbuche gestellt, da die chte fruchtlos geblieben und vom Tage der Jahre verstrichen sind. In Gemäßheit der
Antrag
neuerer Fassung des Hypothekengesetzes wird das Aufgebots⸗
Vormittags 9 Uhr,
Es ergeht an die Gläubiger, deren Erben und Rechtsnachfolger die Aufforderung, 8 zte in onaten bei dem unterfertigten Gerichte anzumelden oder Aufgebotstermine zu wahren, widrigenfalls die aufgebotenen Forderungen und Ansprüche durch Ausschluß⸗ im Hypothekenbuche gelöscht würden.
Verzeichn iß.
spätestens im
Gläubiger.
.“ Hypotheken⸗ buch.
des Eintrags.
Zeit Forderung.
1 Murrmann, Margaretha, Maurer, Korbmacherswittwe von Schmölz. 2 Popp, Johann, Gastwirth Frank, Konrad, abwesend, von vvon Schmölz. Nagel. 3 Bauer, Friedrich, Korbmacher Hans und Johann Rau zu
1 Mathäus, wesend, von Zeuln.
40 Fl. Kapital. 10. August
V Schmölz I. S. 121. 1831. b
Schmölz I. 423.
Schmölz I. 15
27. Februar . 16. Mai 1824.
50 Fl. Kapital. 68 Fl. Kapital.
vpon Schmölz. Tiefenklein.
4 Friedlein, Johann, Weber Göppner, Johann, von von Schmölz. Schlareuth. (Verschollen.)
5 Schneider, Konrad, Korb⸗Welsch, Georg Heinrich, macher von Unterlangen⸗ blödsinnig, von Unter⸗ stadt. langenstadt.
6 Weiß, Andreas, Korbmacher Diller, Konrad, von Unter⸗
vpon Unterlangenstadt. langenstadt.
7 Schnapp, Georg, Oekonom Schnapp, Andreas, von Unter⸗
von Unterlangenstadt. langenstadt.
V
Das ersteheliche Kind der! Margaretha Schirmer, früher verehelicht gewesenen
Rauh. des Georg
8 Dippold Johann, Oekonom, von Großvichtach.
9 Holzmann, Johann Dorsch, Oekonom von Steinwiesen. Deuerling von Baiershof. 10 Kleilein, Friedrich, Bier⸗Frau Justiz⸗Direktor Löwel brauerei⸗Besitzer von Ober⸗ zu Kulmbach. rodach. 1 11 Völker, Joseph, Korbmacher Lorenz, Johann und Peter in Schneckenloh. Völker von Schneckenloh. 12 Gäßlein, Andreas, Oekonom Backer, Kaufmann in Kulm⸗ vpon Kronach. bach. 13 Pülhorn, Adam, Flaschner Maier, Georg, aus Gassels⸗ in Küps. dorf. 14 Pülhorn, Georg, Oekonom Gampert, Heinrich, vvon Küps. 1 Weissenbrunn. 15 Weber, Johann, Korbmacher Weber, Johann, Anna, von Zollbrunn. Margaretha und Mar⸗ garetha. Oekonom Wittwe Beetz von Posseck. V
Die Relikten
von
16 Beetz, Johann, von Posseck.
17 Fischer, Johann Georg, Mitwitz, Distrikts⸗Armen⸗ Oekonom von Neundorf. fond.
18 Die Erben des Adam Müller, Friedrich, Wilhelm, Heublein von Theisenort, Karl, Kupferhammer⸗ nämlich: besitzer in Unterneuhütten⸗
V Wittwe Barb. Heublein dorf. und Genossen von da.
19/ Herzog, Peter, Schnapp, Die unehelichen Kinder des Georg, und Krienes, Hein⸗ Friedrich Karl Freiherrn . — . rich, ODekonom von Unter⸗ von Redwitz und der langenstadt, dann Kolb, Kunigunda Welscher, nun Johann, Oekonom von da. Wittwe Haas, von Unter
langenstadt.
Kronach, den 17. Dezember 1885.
Trautner. Der Gerichtsschreiber des Kg
Monath.
2 — 8 [48293] Amtsgericht Hamburg. Auf Antrag der Eheleute: 8
1) Christian Heinrich Ernst Martens, vertreten durch die Rechtsanwälte Dres. Wer und Berthold,
Emma Dorothea Helene Martens, geb. Brade, vertreten durch die Rechtsanwälte Dres. R. L. und P. Oppenheimer,
Das 2)
daß Alle, welche an das bisherige gemeinschaft⸗ liche Vermögen der durch Urtheil des Hansea⸗ tischen Ober⸗Landesgerichts vom 12. November 1885 von Tisch und Bett geschiedenen antrag⸗ stellenden Eheleute Christian Heinrich Ernst Martens und Emma Dorothea Helene Martens, eb. Brade, Ansprüche zu haben vermeinen, hiemit aufgefordert werden, solche Ansprüche spätestens in dem auf Dienstag, 16. Februar 1886,
anberaumten Aufgebotstermin im unterzeich⸗ neten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 2, anzumelden — und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungs⸗ bevollmächtigten — bei Strafe des Ausschlusses, und unter dem Hinweis darauf, daß Diejenigen, welche künftig mit einem oder dem anderen der
Sei ihm
à 300
selbst
Elb
Swangsvollstreckung beizutreiben, im Unvermögens⸗ alle die substituirte Freiheitsstrafe zu vollstrecken
Königliches Amtsgericht.
obgenannten Eheleute vontrahiren, sich hinsicht⸗
46252
20 Fl. Kapital als Kaution. 38 Fl. Vor⸗
lehen, 50 Fl.
Kapital.
30 Fl. Voraus.
550 Fl. Kaufschilling und Eigen⸗
thums⸗ vorbehalt.
450 Fl.
Voraus.
27. Oktober Schmölh 824. 11. Mai 1829 Unterlangen⸗ und stadt I. 77. 25. ,5.2s I 17. unperlange 8 I1 827. stadt I. 95. 14. Februar Unterlangenstadtl.
326—27.
23. April
150 Fl. 15. Juni 1830. S Kapital.
112 Fl. 30 Kr. 9. Juni 1827. Kapital.
60 Fl. Voraus. 24. u 837. 187 Fl. 30 Kr. 9. Juli 1828. Kapital. 150 Fl. Ein⸗ 10. standskapital. 250 Fl. Kapital. 40 Fl. Voraus.
Schneckenloh I. 11 Kronach I. 421.
Januar Küps III. 569. 1827. 30. August 1826. 19. Juli 1833
Küps II. 297.
Gehülz I.
229.
680 Fl. Posseck I. Auszugs⸗ anschlag. 100 Fl. Kapital. 400 Fl. Kapital.
S.
19. November Neundorf I. 1826.
28. Oktober 1840.
“ “ *
Theisenort I. 167.
3000 Fl. 2. Abfindungs⸗ summe.
Februar
Unterlangen⸗ 1835.
stadt I. S. 355.
Königliches⸗Amtsgericht
Zur Beglaubigung:
l. Amtsgerichts.
lich der aus solchen Contracten ergebenden For⸗ derungen lediglich an ihren Contrahenten halten haben. Hamburg, den
zu
22
——.
den 22. Dezember 1885. Amtsgericht Hamburg, Civil⸗Abtheilung V. Zur Beglaubigung:
Referendar Pietzcker, i. V. des Gerichts⸗Sekretärs.
8 “
8 Aufgebot.
tens des Gutsbesitzers Gottfried Herrmann in
Zwiesigkow bei Jessen ist die Kraftloserklärung der
abhanden gekommenen Bergisch⸗Märkischen
Eisenbahn⸗Prioritäts⸗Obligation Serie II. Nr. 04812
ℳ beantragt worden. 3 werden die etwaigen Inhaber dieser Obligation
aufgefordert, bei dem unterzeichneten Gericht, und zwar spätestens in dem vor demselben auf
Donnerstag. den 10. Januar 1889, Nachmittags 4 Uhr.
im Sitzungssaale des Königlichen Amtsgerichts hier⸗
anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte an⸗
zumelden und die Obligation vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.
erfeld, den 10. Oktober 1884.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.
gez. Löbbecke