1886 / 12 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 14 Jan 1886 18:00:01 GMT) scan diff

ü88 Damit war die Tagesordnung erschöpft, und schloß alsdann der Vorsitzende, Ritterschafts⸗Direktor Abg. von Wedell⸗Malchow (Ber⸗ lin), mit einem dreisachen Hech auf Se. Majestät den Kaiser und König, die deutschen Bundesfürsten und die freien deutschen Städte die vierzehnte Sitzungsperiode des Deutschen Landwirthschafts⸗ raths. 8s 1—

Gewerbe und Handel.

1 Nach den amtlichen Mittheilungen aus den Jahresberichten der Fabrikeninspektoren 1884 (Berlin, Fr. Kortkampf) war im Großherzogthum Mecklenburg⸗Schwerin die Zahl der der Aufsicht des Fabrikeninspektors unterstellten Fabriken während des letzten Jahres um einen wesentlichen Betrag erhöht. Unter den hinzu⸗ gekommenen Fabriken sind mit Dampfkraft betriebene Molkereien, Brennereien, Stärkefabriken, Dampfsägereien; die Zahl der der Auf⸗ sicht unterstehenden gewerblichen Anlagen hat sich dadurch im letzten

Jahre von 200 auf 238 erhöht. Sehr bemerklich macht sich neuerdings

die gesteigerte Verwendung der Gaskraftmaschinen im Kleinbetrieb.

Die Zahl der in Fabriken beschäftigten Arbeiter hat in den größeren

Betrieben zugenommen, in den kleineren dagegen sich vermindert. Es

beschäftigten von den 238. Fabriken 4 zwischen 600 und 200 Arbeiter,

10 zwischen 200 und 100 Arbeiter, 7 zwischen 100 und 60 Arbeiter,

3 zwischen 60 und 50 Arbeiter, 5 zwischen 50 und 40 Arbeiter,

18 zwischen 40 und 30 Arbeiter, 20 zwischen 30 und 20 Arbeiter,

42 zwischen 20 und 10 Arbeiter, 129 zwischen 10 und 3 Arbeiter.

Die Gesammtzahl der Arbeiter betrug 5859 (gegen 5695 im Vorjahr),

und zwar 5759 erwachsene, 100 jugendliche, 5310 männliche, 549 weibliche.

Die Zunahme um 3 % bleibt wesentlich hinter der Zunahme der

Fabrikbetriebe, die sich auf 19 % beziffert, zurück. Diese auffällige

Thatsache erklärt sich aus dem Umstande, daß alle neu entstandenen

oder erweiterten Fabriken bis auf eine nur eine verhältnißmäßig ge⸗

ringe Anzahl von Arbeitern beschäftigen. Während nämlich die mittlere

Arbeiterzahl einer Fabrik im Großherzogthum etwa 25 beträgt, haben

die Neuanlagen durchschnittlich nur 3 bis 12 Arbeiter aufzuweisen.

Die Löhne sind unverändert geblieben, genügen aber den bescheidenen

Ansprüchen der Arbeiter. In einem Orte des Aufsichtsbezirkes waren

die Fabrikarbeiter vielfach Mitglieder einer eingeschriebenen Hülfskasse

geworden. In Bezug auf letztere beschwerte sich ein Fabrikleiter darüber, daß der Vorstand derselben ein Führer der am Ort stark vertretenen Sozialdemokraten von den Arbeitern persönliche Ent⸗ richtung der Beiträge fordere und die Uebersendung derselben durch Bekannte zurückweise zum Zwecke einer stetigen Berührung mit den Kassenmitgliedern im Interesse der sozialistischen Propaganda. Im

Allgemeinen fand der Fabrikeninspektor bei den Arbeitern eine günstige

Aufnahme des Krankenkassengesetzes. Noch günstiger schien aber bei ihnen die Aufnahme des Unfallversicherungsgesetzes, dessen Bedürfniß entschieden stärker empfunden wurde.

Im Großherzogthum Sachsen⸗Weimar hat das Jahr 1884 trotz mancherlei gleichzeitig, scheinbar ungünstig auf den Handel ein⸗ wirkender Umstände, doch einen für Fabrikanten und Arbeiter allgemein befriedigenden Verlauf genommen und allseitig regelmäßige und aus⸗ reichende Arbeit gegeben. Anläßlich der für das Unfallversicherungs⸗ gesetz stattgehabten Erhebungen dessen Inkrafttreten fast allseitig reudig begrüßt wird sind im Großherzogthum 1123 Betriebs⸗ tätten mit 13 348 Arbeitern angemeldet. Unter denselben befanden

ich 872 jugendliche, meist Lehrlinge, gegen 668 in 1883. 1

Das Großherzogthum Oldenburg mit Fürstenthum Birkenfeld hatte 342 Fabrikanlagen mit einer Arbeiterzahl von zusammen 5901. Köpfen: hiervon entfallen auf das Herzogthum Oldenburg 322 Anlagen mit 5553 Arbeitern, das Fürstenthum Birkenfeld 20 Anlagen mit

48 Arbeitern. Gegen das Vorjahr ist die Zahl der Anlagen um 15, d. h. nahezu 5 %, die der Arbeiter um 247, d. h. um 4,5 % gewachsen. Die Produktion der Ziegeleien hat einen, wenn auch nicht erheblichen Zuwachs erfahren. Die Linoleum⸗(Korkteppich⸗) Fabrik in Delmenhorst hat sich weiter entwickelt. Ebendaselbst ist eine Wollwäscherei und Kammgarn⸗Spinnerei errichtet, deren Produktion eine umfangreiche zu

verden verspricht. Die Fabrikation von Torfstreu hat sich auf dem früheren Stande erhalten. Dieser Industriezweig leidet unter ge⸗ drückten Preisen, und das um so empfindlicher, als die Transport⸗ kosten für den voluminösen Artikel hohe sind. Der Bau hölzerner Schiffe nimmt immer mehr ab. In der Lage der Eisen⸗Industrie ist eine geringe Besserung eingetreten, was sich daraus ergiebt, daß die Metalle verarbeitenden Anlagen einen Arbeiter⸗Zuwachs von 1324 auf 1615 aufweisen. Die Zahl der männlichen erwachsenen Arbeiter betrug 4989, gegen das Vorjahr 462 oder 10,2 % mehr, die der erwachsenen Arbeiterinnen 597 oder 85 mehr als im Vorjahr, die der jugendlichen Arbeiter 315, 45 (17 %) mehr als in 1883. Es betrug die Arbeiter⸗ zahl des Herzogthums Oldenburg 1¼13 der Gesammtbevölkerung (Vor⸗ jahr ¹⁄560); des Fürstenthums Birkenfeld 1⁄110 der Gesammtbevölkerung und es entfallen von derselben auf erwachsene Arbeiter 84,6 % (Vor⸗ jahr 85,2 %); auf erwachsene Arbeiterinnen 10,1 % (Vorjahr 9,7 %); auf jugendliche Arbeiter 4,1 % (Vorjahr 3,6 %); auf jugendliche Arbeiterinnen 0,4 % (Vorjahr 0,5 %); auf Kinder unter 14 Jahren 0,8 % (Vorjahr 1,0 %). Die Lage der Arbeiter darf als eine zu⸗ friedenstellende bezeichnet werden. 8

Im Herzogthum Braunschweig sind im verflossenen Jahre die im Herzogthume hauptsächlich vertretenen Industriezweige gut be⸗ schäftigt gewesen, so daß die allgemeine Geschäftslage als eine günstige bezeichnet werden konnte. Eine Anzahl von Maschinenfabriken Eisengießereien, Kupfer⸗ und Blechwaarenfabriken waren mit Auf⸗ trägen dermaßen überhäuft, daß Ueberstunden und Nachtarbeit mit zu Hülfe genommen werden mußten und erhebliche Betriebserweiterungen nöthig geworden sind. Gleichfalls befanden sich in günstiger Lage die Textil⸗Industrie, die Konserven⸗ und Wurstfabrikation, die Mühlen⸗ industrie (die Mühlenbau⸗Anstalt von G. Luther in Braunschweig beschäftigte 400 Arbeiter), die Dampfziegeleien, letztere aus Anlaß der Bauthätigkeit. Die Gesammtzahl der zim Jahre 1884 beschäftigten jugendlichen Arbeiter war nahezu die gleiche, wie im Vorjahr. Die Zahl der beschäftigten Kinder im Alter von 12 bis 14 Jahren betrug 179; nämlich 94 männliche, 85 weibliche, und diejenige der jungen Leute im Alter von 14 bis 16 Jahren 926; davon 692 männliche 234 weibliche, mithin stellt sich die Gesammtzahl der Kinder und jungen Leute auf 1105 und zwar 786 männliche und 319 weibliche. In der Arbeiter⸗Bevölkerung herrschende Nothstände irgend welcher Art sind nicht zur Kenntniß des Fabrikeninspektors gekommen. Arbeits⸗ gelegenheit war reichlich vorhanden. Die Lebensmittel hatten in Folge der gesegneten Ernte mäßige Preise, so daß der Verdienst, wenn nicht unbescheidene Ansprüche gemacht wurden, für arbeitsame, ordentliche Familien, in denen jedes Familienmitglied nach Kräften mithilft, nicht nur ausreicht, sondern sogar ein verhältnißmäßig behagliches Leben gestattete. „Leider findet man auch das Gegentheil von Arbeit⸗ samkeit, und nicht immer sind es unverschuldete Ursachen, wie Krank⸗ heit und sonstiges Mißgeschick, die Noth und Elend herbeiführen. In vielen Fällen ist es uͤbermäßiger Schnaps⸗ und Biergenuß, der die Familienverhältnisse zerrüttet und zum wirthschaftlichen Verfall führt.“ Auch im Jahre 1885 hat es sich mehrfach gezeigt, daß von den Unfall⸗ versicherungsgesellschaften, wenn es sich um Haftpflichtfälle handelt alle nur irgendwie zweifelhaft erscheinenden Unfälle zur richterlichen Entscheidung gebracht wurden. Oft dauern derartige Prozesse mehrere Jahre und werden, da der Arbeiter im Armenrecht klagt, bis zur höchsten Instanz gebracht. Daß diese Zustände für Arbeitgeber und Arbeitnehmer oft mit nachtheiligen Folgen verknüpft sind, zeigte si in mehreren Fällen. Der Reform des Unfallversicherungswesens, 8

Flanell⸗Fabriken, zwei Gerbereien und eine Lackleder⸗Fabrik. Im Bau bezw. Umbau begriffen waren: eine Porzellan⸗ und eine Näh⸗ maschinen⸗Fabrik, eine Eisengießerei und ein Holzschneidewerk. In der Metallgewebe⸗, Nähmaschinen⸗ und Maschinen⸗Fabrikation über⸗ haupt, auch bezüglich der Kork⸗Fabrikate kann die Geschäftslage des Jahres 1884 als eine befriedigende bezeichnet werden. Ebenso haben Erzeugung und Absatz von Roheisen zugenommen. Von Roheisen wurden 10 080 Tonnen gegen 5180 Tonnen im Vorjahre im Werthe von 610 000 gegen 339 000 von 1883 ausgeführt. Dagegen wurde in den Porzellan⸗, Glas⸗, Cigarren⸗, Flanell⸗, Kammgarn⸗, Holzstoff⸗, Zucker⸗, theilweise auch in den Farben⸗Fabriken über ge⸗ drückte Preise, große Konkurrenz und auch über zu lange Zahlungs⸗ fristen sehr geklagt. Beschäftigt waren im Berichtsjahre in Fabriken ꝛc. 731 jugendliche Arbeiter 459 männliche und 272 weibliche, 105 weniger als in 1883. Kinder waren überhaupt nur noch 12, gegen 24 im Jahre 1883, eingestellt.

„In den Kreisen Sonneberg und Hildburghausen hat die günstige Lage der industriellen Verhältnisse im Berichtsjahr fort⸗ gedauert. Alle Industriezweige waren nach Wahrnehmungen und Ermittelungen ausnahmslos, wenn auch theilweise nur mit mäßigem Nutzen, voll beschäftigt. Trotz der bedeutenden Konkurrenz war vor allem die Sonneberger Spiel⸗ und Mannfakturwaaren⸗ Industrie mit Aufträgen so reichlich versehen, daß vielfach in Ueber⸗ stunden gearbeitet werden mußte. Ebenso herrschte in den Porzellan⸗ Fabriken, Glashütten und Märbelmühlen, Perlen⸗, Holzbearbeitungs⸗ und Thonwaaren⸗Fabriken ꝛc. unausgesetzt eine rege Thätigkeit. Die Waaren⸗Ausfuhr ist wiederum erheblich gestiegen. Die Zahl der gewerblichen Anlagen hat sich vermehrt; bestehende Fabriken haben baulich vergrößert und mit zweckdienlicheren Betriebs⸗Einrichtungen ausgestattet werden müssen. In Folge des befriedigenden Geschäfts⸗ gangs ist endlich auch die wirthschaftliche Lage der Arbeiter eine günstige gewesen, es hat ihnen weder an Arbeitsgelegenheit noch an lohnendem Verdienst gefehlt. Im Jahre 1884 sind in 114 gewerb⸗ lichen Anlagen des Aufsichts⸗Bezirks 637 jugendliche Arbeiter, gegen 602 im Vorjahr, beschäftigt gewesen. Davon standen 582, nämlich 292 männliche und 290 weibliche, im Alter von 14 bis 16 Jahren, und 55 Kinder (23 Knaben und 32 Mädchen) im Alter von 12 bis 14 Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr hat daher die Zahl der bei dem Fabrikbetrieb beschäftigt gewesenen jugend⸗ lichen Arbeiter im Alter von 14 bis 16 Jahren um 26 (25 männliche und 11 weibliche), diejenige der Kinder um 9 (8 Knaben und 1 Mädchen) zugenommen. Kinder unter 12 Jahren haben in der Fabrik⸗Industrie keine Verwendung gefunden; in der Haus⸗Industrie hingegen hat die miß⸗ bräuchliche Anspannung der Arbeitskräfte selbst der jüngsten Familien⸗ Angehörigen leider fortbestanden. Als ein wichtiges Förderungsmittel der Sonneberger Spielwaaren⸗Industrie sind die in verschiedenen Orten des Bezirks bestehenden Zeichen⸗ Modellir⸗ und Schnitz⸗Schulen an⸗ zusehen. Diese Anstalten bezwecken, befähigte junge Leute durch Hebung ihrer Handfertigkeit und Geschmacksbildung, sowie durch Anregung des Erfindungsgeistes zu leistungsfähigen Malern, Modelleuren und Holz⸗ chnitzern in der Fabrik⸗ und Haus⸗Industrie heranzubilden. Auch im Berichtsjahr ist die Zahl dieser Fachschulen wieder vermehrt worden. In der zu Ober⸗Neubrunn neu eröffneten Lehranstalt wird der Unter⸗ richt wöchentlich in zwölf Stunden an drei Wochen⸗Nachmittagen er⸗ theilt und jeder Schüler ist zu einem zweijährigen Besuche verpflichtet. Ein Schulgeld für den Unterricht ist nicht zu entrichten. Im Berichts⸗ jahre sind auf Dachschiefer⸗Brüchen 136, auf Griffelschiefer⸗Brüchen 4, zusammen 140 jugendliche Arbeiter beschäftigt worden. Von der eigentlichen Bergarbeit waren jugendliche Arbeiter vollständig aus⸗ geschlossen. „In dem Herzogthum Sachsen⸗Altenburg ist im Jahre 1884 die Zahl der mit Dampfbetrieb versehenen Anlagen gegen das Vor⸗ jahr von 131 auf 136 gestiegen, die Gesammtzahl dagegen von 179 auf 174 gefallen, weil eine Reihe an sich schon geringfügiger Betriebe noch mehr in ihrem Arbeiterstande zurückgingen, so daß sie als der Kontrole unterstehend nicht mehr erachtet wurden. Die Zahl der Arbeiter ist von 8411 auf 9052, also um 8 % gestiegen; im Vorjahr war der Zuwachs genau so groß. Die Vermehrung zeigt sich bei den Industrie⸗Gruppen „Steine und Erden“ und „Bekleidung und Reini⸗ gung“, während die übrigen Industrie⸗Gruppen sich auf gleicher Höhe mit dem Vorjahre gehalten haben. Die Lage der Industrie ist eine durchweg befriedigende. Stockungen bemerkenswerther Art zeigten sich nur bei der Glacéhandschuh⸗Fabrikation, weil hier die Mode eine Ab⸗ schwenkung gemacht hat, deren Dauer jedenfalls keine große sein wird. Es prägt sich aber auch bei dieser Fabrikation die Störung nicht in einer großen Abnahme der Arbeiterzahl aus. Ueber die wirthschaft⸗ liche Lage der Arbeiter im Allgemeinen ist nichts Auffälliges zur Kenntniß des Fabrikinspektors gekommen. Angebot und Nachfrage halten sich auf dem Arbeitsmarkte die Waage, bezirksweise und dauernde Nothstände kamen nicht vor. Die Zahl der jugendlichen Arbeiter ist von 1883 zu 1884 von 927 auf 986 gestiegen. 1

In den Herzogthümern Coburg⸗Gotha hat eine Vermehrung der Anlagen nicht dagegen hat sich das Arbeiterpersonal in einigen derselben nicht unwesentlich vergrößert. In den Herzog⸗ thümern werden in Fabriken 749 jugendliche Arbeiter, 376 männlichen und 373 weiblichen Geschlechts, beschäftigt, darunter 50 Kinder von 12 bis 14 Jahren, 36 männlichen und 14 weiblichen Geschlechts. Die Beschäftigung findet hauptsächlich statt in der Industrie der Steine und Erden (Porzellan⸗ und Thonwaaren⸗Fabriken, für die Mädchen Abpußen der frisch geformten und gegossenen Gegenstände) sodann in den Betrieben der Werkzeug⸗, Instrumenten⸗, Holz⸗ und Schnitzstoff⸗ Fabriken, namentlich in einer Nadel⸗, einigen Blech⸗ und vielen Spiel⸗ waaren⸗Fabriken. Die Beschäftigung in allen diesen Anlagen ist eine den jugendlichen Kräften vollständig entsprechende, so daß Uebelstände irgend welcher Art nicht vorgekommen sind. 1 b

(Echluß folgt.)

In der gestrigen Generalversammlung der Berliner Packetfahrt⸗Gesellschaft wurden die Anträge der Verwaltung betreffend die Aufhebung des Beschlusses der Generalversammlung vom 6. August v. J. über den Ankauf der Firma Bartz & Co., des⸗ gleichen die Reduktion des Aktienkapitals auf 340 000 ℳ, die Er⸗ höhung auf 680 000 ℳ, die damit im Zusammenhange stehende Aenderung der Statuten, sowie die Umänderung der Firma in „Neue Berliner Omnibus⸗ und Packetfahrt⸗Aktien⸗ Gesellschaft' einstimmig angenommen.

4 London, 12. Januar. (A. C.) Die im vorigen Jahre in

Süd⸗Kensington abgehaltene internationale Ausstellung von Erfindungen hat einen so großen Verlust zur Folge gehabt daß zur Deckung des Defizits die Ueberschüsse fruüherer Ausstellun⸗ gen fast gänzlich absorbirt wurden. Warschau, 13. Januar. (W. T. B.) Heute Nachmittag fand die Schließung der polnischen Bank und die feierliche Einweihung des Warschauer Comptoirs der Staatsbank in Gegenwart des General⸗Gouverneurs und der Spitzen der Militär⸗ und Civilbehörden statt. 3

Submissionen im Auslande.

6 8 Niederlande.

1) 18. Januar 1886. Landbau⸗Vereinigung zu Ouwerkerk (Pro⸗

vinz Sceland). ieferung von 1300 kg Chllisalpeter und 14 300 ks 88 8 an Ort und Stelle.

) 20. Januar 1886, Mittags. Provinzial⸗Verwaltung zu Assen

(Provinz Drenthe). Lieferung von Papier und anderen

8

5) 28. Januar 1886, Vormittags 10 Uhr. Gemeinde⸗Ve zu 's Hertogenbosch im Rathhaus. Lieferung von waltm 1) gußeisernen Röhren und Hülfstücken (Lo0s Nr. 4h,), 2,) Brandhähnen und Reservestücken (Loos Nr. 5)), für die Wasserleitung. Auskunft an Ort und Stelle.

Berlin, 14. Januar 1886.

3003 Pferdebahnwagen passiren zur Zeit alltäglich die Et der Leipziger⸗ und Charlottenstraße, jenen Punkt in dem weitee zweigten Berliner Straßennetz, welcher überhaupt den stärksten Pferde bahnverkehr aufzuweisen hat. Da der Betrieb der Pferdebahn in seing vollen Umfange täglich 15 Stunden umfaßt, so kommen während dien Feit auf die Minute mehr als 3 Wagen, die jenen Punkt zu kreuer aben. An diesem kolossalen Verkehr partizipiren 11 Linien. Allan auf der Linie von der Behrenstraße nach der Brandenburgstraße bein nach dem Görlitzer Bahnhof coursiren die Wagen täglich van Richtungen vereinigt, 627 mal. Die Hafenplatzlinie weist 308 8 Moabiter Linie vom Spittelmarkt 244, die vom Moritzplatz 236 di Kreuzberglinie von der Friedrichstraße 240, die vom Kernan Fischmarkt 238, die Zoologischer Gartenlinie von der Holzmarktstug⸗ 242, die Schöneberger Linie 240, die Linie Schlesisches Thor- Bülan⸗ straße 242, die Linie Schlesisches Thor —Behrenstraße 232 und n Rixdorfer Linie von der Behrenstraße 154 Fahrten auf. Der eni Punkt, welcher den nächststärksten Verkehrzeigt, ist der Potsdamer Pla⸗ den die Pferdebahn auf 8 Linien täglich mit 2162 Fahrten berüht An dritter Stelle ist im Innern der Stadt der Spittelmarkt a nennen, der Ausgangs⸗, End⸗ oder Durchgangspunkt von 1774 Fahrter bildet, die sich gleichfalls auf 8 Linien vertheilen. 1722 Wagen e Pferdebahn sieht täglich das Hallesche Thor bei sich vorbeipassun und 1460 Wagen kreuzen den Platz vor dem Brandenburger Ther Den Verkehr der Stadt mit dem Kreuzberg vermitteln, wenn man 8 Tempelhofer Linie mitrechnet, täglich 1010 Wagen. Auf der Linie von Dönhoffsplatz werden 376, auf der von der Friedrichstraße 240, auf der von Köllnischen Fischmarkt 238 und endlich auf der Tempelhofer Lin⸗ 156 Fahrten gemacht. 817 Fahrten beginnen täglich am Zoologicche Garten, bezw. enden dort. Eingeschlossen ist allerdings dabei die vo Charlottenburg kommende Linie. Der Verkehr Berlins mit Charlotter⸗ burg selbst wird von Seiten der Pferdebahnen durch 7h. Fahrten täglich bewirkt. Mit Rirdorf ist, beide Richtungen vereinigt, 464 mal, mit Schöneberg 240 mal, ni Pankow 156 mal, mit Treptow 31 mal Verbindung. In Monbt enden und beginnen 843 Fahrten. Rechnet man den Moritzplatz m die Haltestelle an der Brandenburgstraße als ein einziges Verkehr⸗ centrum, so hat man von diesem aus täglich 2031 mal Gelegenhet nach den verschiedensten Himmelsrichtungen hin per Pferdebahn u gelangen. Im Westen ist die Potsdamer⸗ und Lützowstraßzer⸗ ecke der von der Pferdebahn am meisten frrequentirt Punkt. Er wird täglich auf 1546 Fahrten gekreuzt. Diese weni Zahlen dürften wohl genügen, um ein Bild von dem gewal Verkehr zu geben, welchen die Straßen der Residenz zu bewältigen haben. Es sei zum Schluß nur noch bemerkt, daß allein die Grof Berliner Pferdebahn⸗Gesellschaft täglich 7142 Fahrten macht.

Bremen, 13. Januar. (W. T. B.) Der heute von Brasilin auf der Weser eingetroffene Dampfer „Berlin“ brachte 14 Mam von der Besatzung des am 10. d. von Hamburg abgegangenen Dampfers „Feronia“ mit, welcher in der Nacht vom 11. zun 12. d. in der Nähe von Ter⸗Schelling gesunken ist. 21 M. von der Besatzung, darunter der Kapitän, sind ertrunken. Unter Geretteten befindet sich der dritte Offizier und ein Passagier.

Ddie gestrige Aufführung der „Emilia Galotti“ im Deutsc

Theater gewann ein besonderes Interesse durch die Neubesetzung der Rolle der „Gräfin Orsina“ durch Fr. Julia Behre. Der gastirenden Künstlerin ging ein guter Ruf von ihrer Wirksamkeik in Braunschweig und Kassel her voraus, und fand gestern Abend in Wesentlichen Bestätigung Seitens unseres Publikums. Fr. Vehn⸗ besitzt eine schöne Bühnenerscheinung und ein wohl⸗ und volltönendes Organ; durch diese natürliche Begabung wird die Bühnenleistung de Dame aufs günstigste unterstützt. Mit der Wiedergabe de ebenso schwierigen als vom Dichter fein durchdacht gezeich neten Charakters der „Orsina“ fand sich die Darstellerin recht geschickt ab; namentlich bekundete sie warme, edle Empfindung und die Kraft der Leidenschaft, wenn die letztere auch nicht immer ungekünstelt und in elementarer Weise hervorbricht. Nur mangelhaf traten die beißende Schärfe und die feineren ironischen Züge

Charakter der „Orsina“ hervor. Die Darstellerin fand für ihre Leistun wohlverdiente warme Theilnahme und wurde zwei Mal gerufen. 9” anderen Rollen wird sich das schöne Talent derselben vielleicht vielseitiger entfalten, als in dieser kurzen, aber an Klippen reichen Partie

Den „Odoardo“ spielte Hr. Förster, der für den erkrankten Hrn. Nolle

eingetreten war. Das warme Gemüth gewinnt in den Gestalten dieses talentvollen Schauspielers immer die Oberhand, und Strenge und wilde Leidenschaft kommen niemals voll zu ihrem Recht; so trat denn auch hier das väterlich empfindende Gemüth mehr in den Vorder⸗ grund als die Strenge des Gatten. Die tadellose Besetzung der übrigen Rollen ist unverändert geblieben, und im Ensemble bot auch diese Vorstellung wieder ein Bild vollendeter Einheitlichkeit.

und Mdme. Fevy, derm

Die Antispiritisten Mr. Homes ement so außerordentliches

erste Soirée im Krollschen Etablissem Aufsehen machte, geben von heute ab täglich Vorstellungen.

Frl. Emma Mettler aus Weimar, eine noch sehr jugendlich unter Leitung Franz Liszts ausgebildete Pianistin, gab gestern imn Saal der Sing⸗Akademie ein Concert, mit welchem sie zum ersten Mal vor dem hiesigen Publikum erschien. Die Künstlerin welche in dem Vortrag der Sonate von Beethoven Op. 111 noch eine sehr erklärliche Befangenheit merken ließ, bewies in allen daramf folgenden Leistungen eine vortrefflich geschulte Technik und eine foft männliche Kraft des Anschlages, die, obwohl Frl. M. das ganze reich haltige Programm dieses Abends allein vertrat, bis zum Schluß nicht nachließ. Mendelssohns anmuthiges Scherzo aus der schottischen Symphonie, von Hrn. von Keudel höchst wirkungsvoll fi Klavier übertragen, trug die Künstlerin so graziös und mit so be zaubernder Leichtigkeit im staccato vor, daß ein lauter Beifall ihren Spiel folgte. Unter den 3 Klavierstücken von Sgambati schien die Gavotte am meisten zu gefallen, zumal sie durch den zarten Vortra des auf einem Orgelpunkt ruhenden Trios in das günstigste Licht ge⸗ setzt wurde. Den Glanzpunkt des Concerts bildete die H-moll-Sonnte von Chopin, ein Werk, das an den Svpieler die vielseitigsten Ao⸗ forderungen stellt, und zwar nicht allein in Rücksicht auf technische Vollendung, sondern auch auf besondere Tiefe der Ausdrucks⸗ weise. Beides erschien hier in glücklicher Vereinigung. Den Beschlu des Concerts machten drei höchst ansprechende Piecen von Liftt die F-moll⸗Concert⸗Etüde, der die E-dur⸗Polonaise und die Som nambula⸗Phantasie folgten. Alle 3 Vorträge gelangen der Spielerin ganz vortrefflich und wurden gleich den übrigen mit lebhaftem Beifall des zahlreich versammelten Publikums aufgenommen.

nittelst elektrischer

Lvon A nach B

im Römersaal daselbtt

16l

eiger.

Deutsches Reich.

Bekanntmachung, treffend die Signalordnung für die Eisenbahnen 6 Deutschlands.

9— Vom 30. November 1885.

zemäßheit der vom Bundesrath in der Sitzung vom J. auf Grund der Artikel 42 und 43 der d im Anschluß an das Bahnpolizei⸗Regle⸗ hnen Deutschlands gefaßten Beschlüsse Signalordnung für die Eisenbahnen

In C 96. November d. ichsverfassung un Reichsverfassung u ment für die Eisenbah lautet der Text der Deutschlands wie folgt: Signalordnung

für die

Eisenbahnen Deutschlands.

I. Signale auf der freien Bahnstrecke.

a. Die akustischen Signale sind für das Bahnbewachungspersonal Läutewerke zu geben wie folgt:

Einmal eine bestimmte Anzahl

von Glockenschlägen.

Zweimal dieselbe Anzahl von Glcockenschlägen. Dreimal dieselbe Anzahl von Glockenschlägen. b

1) Der Zug geht in der Richtung 9 B (Abmeldesignal). 2) Der Zug geht in der Richtung von B nach A (Abmeldesignal). 3) Die Bahn wird bis zum nächsten fahrplanmäßigen Zuge nicht mehr befahren (Ruhesignal). Anmerkung zu 3. Dieses Signal kann auch angewandt werden, um anzuzeigen, daß ein signalisirter Zug nicht kommt.] 9) Es ist etwas Außergewöhn⸗ Sechsmal dieselbe Anzahl von liches zu erwarten (Alarmsignal). Glcockenschlägen.

Außer den elektro⸗ akustischen Signalen können auch Horn⸗ signale gegeben werden, wie folgt:

1a. langer, kurzer, kurzer, langer Ton, einmal zu geben,

Die optischen Signale sind wie folgt zu geben:

5) Der Zug darf ungehindert passiren (Fahrsignal). bei Tage: bei Dunkelheit: Der Bahnwärter macht Front

gegen den Zug. gegen den Zug und hält die Hand⸗

laterne mit weißem Licht dem Zuge entgegen.

6) Der Zug soll langsam fahren.

bei Dunkelheit:

Der Bahnwärter hält die Hand⸗ laterne mit grünem Licht dem Zuge entgegen. Am Anfang und am Ende einer langsam zu durchfahrenden Strecke sind Stocklaternen aufgestellt. Dem kommenden Zuge zugekehrt muß die erste Laterne grünes, weißes Licht zeigen.

Tage 8 Bahnwärter hält irgend einen Gegenstand in der Richtung gegen das Geleise.

Am Anfang und am Ende einer langsam zu durchfahrenden Strecke sind Scheiben aufgestellt. Dem kommenden Zuge zugekehrt muß die erste Scheibe mit A und die letzte mit E bezeichnet sein.

7) Der

Zug soll halten (Haltsignal). 8 bei Tage: 1 Der Bahnwärter schwingt einen

Gegenstand im Kreise herum.

Der Bahnwärter schwingt seine Handlaterne im Kreise herum, welche, sofern es die Zeit erlaubt, roth zu blenden ist. auch Signale am

Außer den Signalen Nr. 5 bis 7 können

Telegraphenmast wie folgt gegeben werden:

86

ba. Der Zug darf ungehindert passiren (Fahrsignal). bei Dunkelheit:

Ruhestellung „Halt“ zeigen müssen, sind wie folgt zu ge

M=P

naht, event zum Einsteigen.

b. Die optischen

8 8 ““ Der Bahnwärter macht Front

die letzte

EFnelbeit:

bei Tage: Weißes Licht der Sig⸗ nallaterne des Telegra⸗

Rechtsseitiger Tele⸗ graphenarm schräg nach

oben gerichtet (unter phenmastes.

Der Zug soll langsam fahren.

B bei Dunkelheit:

bei Dunkelheit:

Rothes Licht der Signallaterne des Telegraphenmastes.

bei Tage: Rechtsseitiger Tele⸗ graphenarm wagerecht gestellt.

Die optischen Signale am I welche in der

8) Freie Fahrt. bei Dunkelheit: Weißes Licht Signallaterne.

B bei Tage:

n Reechtsseitiger Tele⸗ graphenarm schräg nach oben gerichtet unter einem Winkel

von etwa 45 Grad).

der

bei Dunkelheit: Rothes Licht der Signallaterne.

bei Tage: Rechtsseitiger Tele⸗ graphenarm wage⸗ recht.

II. Signale auf und vor den Stationen.

a. Die akustischen Signale mit der Stationsglocke. 10) Die Abfahrt des Zuges

deutlich eventuell auch Erlaubniß

8

Kurzes Läuten und ein markirter Schlag.

Schläge.

Zwei markirte Schle Schläge.

11) Einsteigen Zwe Drei markirte

12) Abfahrt.

1 6 Signale am Abschlußtelegraphen der Bahnhöfe und Haltestellen sind folgende: G ““

13) Einfahrt ist gesperrt.

bei Dunkelheit: * Die Signallaterne

am Telegraphenmast zeigt nach Außen rothes Licht und nach

bei Tage: Der Telegraphen⸗ arm muß nach rechts wagerecht gestellt sein.

Innen (der Station zugekehrt) grünes Licht.

8

14) Einfahrt ist frei. bei Tage: bei Dunkelheit: Signallaterne

Der Telegraphenarm Die muß schräg rechts nach Telegraphenmast

am oben gerichtet sein (unter zeigt nach Außen grünes einem Winkel von etwa Licht und nach Innen 45 (der Station zugekehrt)

weißes Licht.

Wo es für nothwendig erachtet wird, die Ablenkung der Züge vom durchgehenden Geleise durch Signale am optischen Telegraphen kennt⸗ lich zu machen, gelten folgende Bestimmungen:

1) Die Ablenkung in ein abzweigendes Geleis ist stets an dem⸗ selben Telegraphenmast zu signalisiren, an welchem sich das Signal für das Verbleiben im durchgehenden Geleise befindet.

2) Die Anwendung von Ausfahrtssignalen auf den Bahnhöfen und Haltestellen ist gestattet; in der Regel sind dieselben vor dem zu deckenden Punkte aufzustellen. In Ausnahmefällen können die Signal⸗ zeichen für die Ausfahrt an einem und demselben Telegraphenmast mit den Signalzeichen für die Einfahrt angebracht werden, sofern ihre Erkennung dem verantwortlichen Stationsbeamten direkt möglich ist, oder durch Nachahmungssignale möglich gemacht wird.

3) Die Signale sind, in der Richtung des fahrenden

des Zuges gesehen, folgende:

8

13) Einfahrt ist gesperrt.

a. Für das durchgehende und das abzweigende Geleis (Ablenkung)

bei Dunkelheit: Der obere Tele Die obere Signal⸗ graphenarm muß nach laterne am Tele⸗ rechts wagerecht ge⸗ graphenmastzeigt nach stellt sein. Außen rothes Licht und nach Innen (der Station zugekehrt) grünes Licht. (Die andere Signallaterne zeigt kein Licht.)

bei Tage:

durchgehende Geleis (Hauptgeleis)

bei Dunkelheit: Die obere

Für das

bei Tage: Der obere Telegra⸗

Signal⸗

auf Erfordern der Aufsichtsbehörde ein Vorsignal aufzustellen. selbe soll aus einer, um eine Achse drehbaren runden S welcher eine Laterne verbunden ist, bestehen.

so ist die senkrecht stehende volle runde Scheibe die in derselben befindliche Laterne mit grünem Licht dem kommenden

Zuge zugekeh rt

wird am Vorsignal dadurch kenntlich gemacht, daß

Dunkelheit weißes L

b. Für das abzweigende Geleis (Ablenkung) 1 . bei Dunkelheit: 2 No Beide Signalla MDternen am Telegra S e am Acleg 12 phenmast zeigen nach Außen grünes Licht und nach Innen (der Station weißes Lich

bei Tage:

Beide Telegraphen⸗ arme müssen schräg Drechts nach oben ge⸗ richtet sein (unter einem Winkel von etwa 45 Grad).

A. Ausfahrt ist gesperrt.

a. Für das durchgehende und abzweigende Geleis (Ablenkung)

bei Dunkelheit:

Die obere Signal⸗ laterne am Tele⸗ graphenmast zeigt nach Innen (der Station zugekehrt) rothes Licht un nach Außen (der freien Bahnstrecke zu⸗ gekehrt) weißes Licht. (Die andere Signal⸗ laterne zeigt kein Licht.)

bei Tage: Der obere graphenarm muß nach rechts wagerecht ge⸗ stellt sein.

Tele⸗

8 B. Ausfahrt ist frei.

Für das durchgehende Geleis (Hauptgeleis)

bei Tage: bei Dunkelheit: Der obere Telegra-⸗ Die obere Signal⸗ phenarm muß schräg laterne am Telegraphen⸗ rechts nach oben gerichtet mast zeigt nach Innen sein (unter einem Winkel (der Station zugekehrt

5 Grad weißes Licht und na

Außen ist dieselbe geblen⸗ det. (Die andere Signal⸗ laterne zeigt kein Licht.)

bei Dunkelheit: Beide Signalla⸗ ternen am Tele⸗ ggraphenmast zeigen nach Innen (der Station zugekehrt) veißes Licht und nach Außen sind dieselben geblendet.

bei Tage: b Beide Telegraphen⸗

S . —₰ . WDarme müssen schräg rechts nach oben gerichtet

sein (unter einem Winkel von etwa 45 Grad).

Die Herstellung hiervon abweichender Signale am Telegraphenmast

für die Einfahrt oder die Ausfahrt ist nur mit Genehmigung der zu⸗ ständigen Landesbehörde unter Zustimmung des Reichs⸗Eisenbahn⸗ amts im Einzelfalle zulässig.

* Die Anwendung der in der Signalordnung für die Ein⸗ und Ausfahrt vorgeschriebenen Signale im Innern der Bahnhöfe und Haltestellen zur Abschließung einzelner Geleisgruppen ist gestattet.

Anmerkung: Wo eine Ablenkung vom durchgehenden Geleise durch

optische Signale nicht kenntlich zu machen ist, finden einflügelige Aus⸗ fahrtstelegraphen Anwendung.

15) In angemessener Entfernung vor dem Abschlußtelegraphen . Das⸗ mit

Zeigt der Abschlußtelegraph das Signal „Einfahrt ist gesperrt“, und bei Dunkelheit

Das Signal am Abschlußtelegraphen

„Einfahrt ist frei“ die Scheibe wage⸗ recht liegt oder parallel zur Bahnlinie steht, und die Laterne ei

zes Licht zeigt. Demgemäß ist die Bewegung des Vor⸗ Stellung der Signal⸗

signals in entsprechende Abhängigkeit von der siggen am Abschlußtelegraphen zu bringen.

c. Die optischen Signale am Perrontelegraphen werden, folgt, gegeben:

C. Ein zur Ein⸗ oder Durchfahrt zugelassener Zug soll halten. bei Dunkelheit: Rothes Licht der

Signallaterne des Perrontelegraphen.

bei Tage:

2 Rechtsseitiger Tele⸗ graphenarm des Per⸗ rontelegraphen wage⸗ recht gestellt.

D. Der Zug darf einfahren.

bei Dunkelheit:

Grünes Licht der Signallaterne des Per⸗ rontelegraphen.

b% Rechtsseitiger Tele⸗ raphenarm des Perron⸗ 1 telegraphen schrůg nach oben gerichtet (unter einem Winkel von etwa

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bei Tage: Außer dem vorher⸗ gehend angegebenen Signalzeichen ein Stab mit runder Scheibe am Telegraphenmast be⸗ festigt.

welche die Haftpflichtprozesse beseitigt werden, sieht man in den be⸗ theiligten Kreisen mit großer Befriedigung entgegen. Bei dem Berg⸗ bau waren 1053 erwachsene männliche und 29 männliche jugendliche Arbeiter beschäftigt. 8 Im Herzogthum Sachsen⸗Meiningen sind in den Kreisen Meiningen und Saalfeld zu den unter Aufsicht des Fabriken⸗ Inspektors stehenden Fabriken und Anlagen im Jahre 1884 hinzu⸗ gekommen: eine Gelbgießerei mit Gaskraft⸗Motor, eine Schlosserei mit gleicher Betriebskraft und eine Schlackenstein⸗Fabrik mit Dampf⸗ betrieb. Vergrößert wurden: eine Saline, zwei Porzellan⸗, eine Metallkurzwaaren⸗, zwei Nähmaschinen⸗Fabriken, ein Gaswerk, zwei

phenarm muß schräg laterne am Telegraphen⸗ rechts nach oben ge⸗ mast zeigt nach Außen richtet sein (unter einem grünes Licht und nach Winkel von SeeCn Station zu⸗ Grad). ekehrt) weißes Licht.

Die andere Signal⸗ laterne zeigt kein Licht.)

Grünes Licht der Signallaterne des Tele⸗ graphenmastes.

3) 25. Januar 1886, Nachmittags 2 Uhr. Hollandsche Pzere Spoorweg⸗Maatschappy zu Amsterdam im Central⸗ Administverten gebouw (Kamer Nr. 46) am Droogbock. Bestek Nr. 375. Lieferung von eisernen Laschen⸗ und Klemmplatten, Haken⸗ und Schrauben⸗ bodzen⸗ Schienen ꝛc. in 8 Abtheilungen. Auskunft an Ort und

elle.

4) 27. Januar 1886, Nachmittags 1 Uhr. Gemeinde⸗Verwal zu Rotterdam im Rathhaus. Lieferung von zwei Besems heehenn⸗ die Gemeinde⸗Gasfabrik am Oostzeedyk. Auskunft an Ort und Stelle. 8 8

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d. Die optischen Signale an den Wasserkrahnen.

Der Ausleger des Wasserkrahnes ist am Ausgusse desselben bei Dunkelbheit mit einer Laterne zu versehen.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. Elsner⸗

Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin: