k
natsheft für 1886 bereits ihren 20. Jahrgang. Derselbe wird eingeleitet durch einen Aufsatz über den früh verstorbenen, um das bavyerische Kunstgewerbe und besonders auch um das Gewerbemuseum hochverdienten Königlichen Ober⸗Baurath G. Adolph Gnauth. Wenn der im No⸗ vember 1884 im Alter von nur 44 Jahren der Kunst durch den Tod Entrissene „eine genial angelegte und durch umfassendes Studium har⸗ monisch abgeschlossene Künstlernatur, welche das gesammte Kunst⸗ gebiet mit frischer Schöpferkraft beherrschte und im Größten wie im leinsten eine den Stempel des Genies tragende Originalität auf⸗ wies“ genannt wird, so ist damit, in Anbetracht seines bewunderungs⸗ würdig vielseitigen Schaffens kaum zuviel gesagt. Die Zeitschrift des Museums, dessen Interessen er unermüdlich zu fördern sich angelegen sein ließ und dem er auch ein neues Heim geschaffen, sucht den Fribut der Dankbarkeit gegen ihn dadurch abzutragen, daß sie den neuen Jahr⸗ gang unter seiner Aegide erscheinen läßt, d. h. daß sie den Titel durch eine von E. Häberle entworfene und gezeichnete Kopfleiste mit dem Bildniß Gnauths sowie den Ansichten zweier seiner besten architektonischen Schöpfungen schmückte, nämlich der Villa Sigle in Stuttgart und des Gebäudes der Bayerischen Landesausstellung in Nürnberg 1882, welches durch seine originelle, malerisch⸗phantastische Fagade soviel von sich reden machte. Die vielseitige Begabung Gnauths wird im Text des Nekrologs illustrirt durch den prachtvollen Entwurf zu dem Ehren⸗ degen für den General Werder, ferner die Entwürfe zu einer Spiel⸗ kassette von edelsten Formen und charakteristischer Ornirung, sowie zu dem schönen, mit phantasie⸗ und schwungvollem Figurenschmuck ausgestatteten Brunnen für die Stadt Leipzig. Eine getreu nach dem Originalblatt in Farben faecsimilirte Tafel, welche dem Heft am Schluß beigefügt ist, veranschaulicht sodann den ungemein reizvollen, graziös auf weißem Seidenatlas gemalten Fächer, welchen der Dahingegangene für seine Braut entworfen hatte. — In dem zweiten Aufsatz des vorliegenden Januarhefts handelt sodann C. von Fabriezy „über ein bisher unbeachtetes Werk des Adriano iorentinov. Den Gegenstand dieser interessanten kunstgeschicht⸗ lichen Untersuchung bildet eine von dem Mailänder Sammler Giulio Sambon neben mehreren anderen werthvollen Stücken zu der vorjährigen Internationalen Ausstellung von Arbeiten aus edlen Metallen und Legirungen in Nürnberg ein⸗ gesandte Bronze⸗Statue der Venus mit Amor zur Seite. Sodann beginnt in diesem Heft eine Abhandlung von Edouard Gar⸗ nier über „das weiche Ssvres⸗Porzellan“. Den weiteren Inhalt bil⸗ den unter der Ueberschrift „Museen, Vereine, Schulen, Ausstellun⸗ gen ꝛc.“ Mittheilungen ans dem Bayerischen Gewerbemuseum, über die Königliche Kunstgewerbeschule in Nürnberg, aus dem Königlichen Kunstgewerbemuseum in Berlin, über die Schmuckausstellung im Nord⸗ böhmischen Gewerbemuseum zu Reichenberg und über die Jubiläums⸗ Ausstellung der Weimarischen Kunstschule. Mittheilungen aus dem Kunsthandel, Besprechungen neuer Erscheinungen aus dem Buchhan⸗ del, eine Uebersicht der periodischen Literatur der Kunst und des Kunstgewerbes sowie kleine Nachrichten machen den Be⸗ schluß. — An Kunstbeilagen enthält das Heft, außer der schon erwähnten Tafel, die Abbildungen einer schönen Rococo⸗Uhr (Lichtdruclk) und einer reich verzierten altindischen Kanne (Zinkographie), beide aus der Mustersammlung des Museums. Im Terxt finden wir auch noch mehrere zierliche ornamentale Details von der letzteren, Proben aus dem Werke „Alte kunstgewerbliche Eisen⸗ arbeiten (Sammlung des Architekten Hasselmann in München)“ u. a. — Die Zeitschrift „Kunst und Gewerbe“ erscheint monatlich. Der Preis des ganzen Jahrgangs, bestehend aus 12 reich illustrirten Heften in Umschlag mit artistischen Beilagen in Stich, Holzschnitt, Farben⸗ druck, Tondruck u. s. w. nebst 24 Nummern „Mittheilungen des Baype⸗ rischen Gewerbemuseums“ beträgt 20 ℳ Die Zeitschrift kann durch alle Buchhandlungen sowie direkt von der Verlagsanstalt des Baye⸗ rischen Gewerbemuseums (C. Schrag), Nürnberg, bezogen werden.
— Der Aufsichtsrath der Deutschen Portland⸗Cement⸗ Fabrik „Adler“ wird der Generalversammlung nach den Reserve⸗ stellun en und Abschreibungen die Vertheilung von 11 % Dividende vorschlagen.
— Die italienische Seidenindustrie. (Moniteur offcciel du commerce). — Einer der bedeutendsten Judustriezweige Italiens ist die Seidenproduktion, da dieselbe durch die Maulbeerbaum⸗Anpflan⸗ zungen mit dem Landbau in Verbindung steht und sich also mit der Rohproduktion beschäftigt. Diese Industrie verpflanzte sich von Sicilien aus über ganz Italien bis nach den Alpen. Die Seidenernte betrug vor dem Jahre 1860, wo schon die ersten Spuren der Seiden⸗ raupenkrankheit auftraten, durchschnittlich jährlich 3 700 000 kg Roh⸗ oder Ganzseide, was einem Gewichte von 52 Mill. Cocons entspricht. Gegen die in hohem Grade ausgebrochene Seidenraupenkrankheit wehrten sich die Italiener mit aller Macht und glücklicher Weise nicht ohne Erfolg. Während die Seidenproduktion des Landes im Jahre 1860 noch 3 500 000 kg betrug, war dieselbe 1864 bis auf 1 731 000 kg gesunken; 1869 war sie aber wieder bis auf 2 154 000 und 1871 sogar wieder bis auf 3 473 000 kg gestiegen. Frankreich produzirt dagegen seit dem Ausbruch der Krankheit nur noch die Hälfte der Seiden⸗ menge, welche früher gewonnen wurde. Die italienischen und franzö⸗ sischen Seidenzüchter suchten dem Uebel durch Einfuhr fremder, haupt⸗ sächlich aus Japan bezogener, gesunder Seidenraupeneier zu steuern. Mehr und mehr wurden in Italien die einheimischen Seidenwurm⸗ arten durch ausländische ersetzt und fast überall züchtet man jetzt die japanischen gelben Cocons; nur in der Lombardei und Venetien giebt man den einheimischen grünen auch heute noch den Vorzug.
Die italienische Seide wird durch Versteigerung auf zahlreichen Märkten bereits vor oder aber während der Ernte in den Cocons verkauft. Im ersten Falle richtet der Käufer sich nach der Wurmart, dem Ursprungsorte und der Zahl der Cocons. Die Kaufabschlüsse erfolgen kontraktlich; der Verkäufer ist für jeden durch seine Schuld entstehenden Schaden verantwortlich. Außer von den Kontrahenten wird der Kontrakt noch von einer dritten beliebigen Person als Zeuge unterzeichnet. Derartige Abschlüsse finden auf etwa 100 Märkten mit gegen 2000 Seidenaufkäufern statt.
Ebenso wie Frankreich muß auch Italien seine Seidenspinnereien und Webereien mit vom Auslande eingeführter Seide versorgen; der Seidenexport Italiens ist daher sehr gering. Die italienischen Seiden⸗ spinner erfreuen sich wegen ihrer Geschicklichkeit eines hohen Rufes; in der Verarbeitung asiatischer Seide stehen sie obenan.
New⸗York, 15. Januar. (W. T. B.) Baumwollen⸗ Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 106 000 B., Aus⸗ fuhr nach Großbritannien 50 000 B., Ausfuhr nach dem Kontinent 47 000 B., Vorrath 1 107 000 B.
1 Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 16. Januar. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Fulda“ ist gestern Abend 8 Uhr in New⸗BYork eingetroffen. .
Hamburg, 15. Januar. (W. T. B.) Der Postdampfer „Holsatia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Westindien kommend, heute in Havre eingetroffen. 1
Triest, 15. Januar. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Helios“ ist heute Nachmittag aus Konstantinopel hier angekommen.
Sanitätswesen und Quarantänewesen.
Niederlande.
Mittels einer im „Nederlandsche Staatscourant“ veröffentlichten Verfügung des Königlich niederländischen Ministers des Innern vom 9. Januar 1886 ist der Hafen von Venedig für von Cholera verseucht erklärt worden.
Portugal.
I. Durch eine unterm 7 Januar 1886 veröffentlichte Verfügung des Königlich portugiesischen Ministeriums des Innern ist die am 28. Dezember 1885 beschlossene Herabsetzung der Quarantänezeit in dem Lazareth von Villar Formoso an der spanischen Grenze auf nur drei Tage („Reichs⸗Anzeiger“ Nr 7 vom 8. Januar d. J.) aufgehoben und die Quarantäne wiederum auf fünf Tage festgesetzt worden.
II. Zufolge einer unterm 8. Januar 1886 verö fügeng desselben Ministeriums ist gegen den Hafen von Macao („Reichs⸗Anzeiger“ Nr. 230 vom 1. Oktober 1885) eine strenge Qua⸗ rantäne von sieben Tagen, verbunden mit Desinfektion der Ladung, und gegen die chinesischen Häfen eine fünftägige Beobachtung an⸗ geordnet.
Brasilien. “ Durch Erlaß des Kaiserlich brasilianischen Reichs⸗Ministeriums vom 19. Dezember 1885 sind die spanischen Häfen für „einfach choleraverdächtig“ erklärt worden. In Folge dessen werden von Spanien kommende Schiffe in brasilianischen Häfen nach erfolgter Desinfektion zum freien Verkehr zugelassen, falls nicht während der Reise ein Cholera⸗Erkrankungsfall an Bord vorgekommen ist.
Berlin, 16. Januar 1886.
(Nat. Ztg.) Der Stadthaushalts⸗Etat für Berlin auf das Jahr 1886/87 ist in der gestrigen Magistrats⸗Sitzung zum Vortrag gekommen. Derselbe schließt in Einnahme und Aus⸗ gabe mit 57 792 406 ℳ ab, während die Schlußsumme des Etats des laufenden Jahres nur 51 234 267 ℳ ist. Ein kleiner Theil der Mehreinnahmen und Ausgaben ist zwar einer veränderten Buchung des Ueberschusses der Werke zuzuschreiben; immerhin bleibt aber diese Steigerung des Etats, um mehr als 6 ½ Millionen, sehr be⸗ merkenswerth und da eine Erhöhung des Prozentsatzes der Ein⸗ kommensteuer nicht in Aussicht steht, auch erfreulich. Von den Ein⸗ nahmen kommen 49 876 588 ℳ auf das Ordinarium, 7 915 828 ℳ auf das Erxtraordinarium. Die bedeutendste Einnahme im Ordinarium ist die Einnahme aus den Steuern, die indeß, sobald die Einkommensteuer auf 100 % festgesetzt worden ist, um rund 600 000 ℳ ermäßigt werden wird. Sie ist mit 29 588 295 ℳ angesetzt. Dann kommen die Einnahmen bei der Kapital⸗ und Schuldenverwaltung mit 7 911 318 ℳ (Er⸗ stattungen an städtische Werke auf an die Stadt⸗Hauptkasse ge⸗ zahlte Zinsen und Amortisationsbeträge), die Einnahmen aus der Ver⸗ waltung der städtischen Werke, welche an die Stadt⸗Hauptkasse gezahlt werden müssen, auf 5 368 989 ℳ Die Einnahmen aus der Unterrichts⸗ verwaltung mit 1 760 870 ℳ, aus der Bauverwaltung 1 288 359 ℳ, die verschiedenen Einnahmen mit 840 418 ℳ, die Einnahme bei der Armenverwaltung 747 168 ℳ und aus der Kämmereiverwaltung 706 029 ℳ Alle übrigen Einnahmen sind erheblich geringer. Die ertra⸗ ordinären Einnahmen mit 7 322 300 ℳ sind zum größten Theil Zuschüsse zu extraordinären Ausgaben aus der Anleihe. Bei den Ausgaben be⸗ läuft sich das Ordinarium auf 46 221 004 ℳ, das Extra⸗Ordinarium auf 11 571 402 ℳ Die größte Ausgabesumme hat die Bauver⸗ waltung (Hochbau und Tiefbau), nämlich im Ordinarium 4 187 040 ℳ, im Extra⸗Ordinarium 10 958 570 ℳ, zusammen also nicht weniger als 15 145,610 ℳ; dann folgt die Unterrichtsverwaltung mit 10 617 594 ℳ und die Kapital⸗ und Schuldenverwaltung mit 9 381 249 ℳ. Erheblich geringer sind schon die Ansätze für die gesammte Armenverwaltung mit 6130 513 ℳ und die Verwaltungskosten um 5 282 909 ℳ; an diese schließt sich an die Polizeiverwaltung mit 2 958 989 ℳ, der Zuschuß zur Kanalisation mit 2 463 236 ℳ, die Krankenhäuser und die Einrichtungen für Gesundheitspflege mit 2 483 750 ℳ und die städtische Straßenbeleuchtung und Straßenreinigung mit 1 762 089 ℳ Letztere ist so klein geworden, seit das Gas zur Beleuchtung der Straßen und Plätze an die Stadt⸗Hauptkasse nicht mehr gezahlt wird. Die übrigen Ausgaben sind viel kleiner, die größte derselben, die Park⸗ und Gartenverwaltung, beziffert sich auf 532 945 ℳ. — Die öffentliche Auslegung des Stadthaushalts⸗Etats soll am 21. d. M. beginnen.
Die „alten Burschenschafter“ hatten gestern zur Erinn rung an die vor nunmehr 15 Jahren erfolgte glorreiche Wiederau richtung des Deutschen Reichs in der Philharmonie eineu Kommers veranstaltet. Der Saal war mit der Kaiserbüste, mit Fahnen und studentischen Emblemen reich geschmückt. An neun langen Tafeln hatten die alten Burschen Platz genommen; viele Männer von Namen und Ruf waren in ihrer Mitte. Das Präsidium führte Professor Dr. Busch (Jenenser Teutone). Nachdem die Klänge des Tannhäuser⸗Marsches das Zeichen zum Be⸗ ginn des Kommerses gegeben und die alten Burschen „Deutschland, Deutschland über Alles“ gesungen hatten, nahm Prof. Dr. Busch das Wort, um dem deutschen Vaterlande und seinem mächtigen Schützer, dem Kaiser, ein brausendes Hoch auszubringen. Der zweite Trink⸗ spruch, dem Dr. Braumüller Worte lieh, galt der Burschenschaft. Als dritter Redner gedachte Hr. Schneider (Jenenser Germane), in gebundener Rede der Damen, welche Logen und Tribünen besetzt hatten. Den letzten Trinkspruch brachte, an das alte Burschenlied anknüpfend, Dr. Trojan (Göttinger „Braunschweiger“*) aus. Nachdem noch zahlreiche be verlesen worden, schloß der „Landesvater“ den offiziellen Kommers.
e⸗ s⸗ 1
b.Die Rochuskapelle zu Nürnberg uünd ihrkünstlerischer Schmuck“. Kunstgeschichtliche Studie von Hans Stegmann. München, 1885. Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft, vormals Friedrich Bruckmann. Pr. 5 ℳ. — Dem Patriziergeschlecht der Imhoff verdankt Nürnberg u. a. den berühmten Altar in der Lorenzkirche, den Rochusaltar und das bekannte Adam Krafftsche Sakraments⸗Haͤuschen in derselben Kirche. Den würdigen Abschluß der größeren Stiftungen der Familie aber bildet die Rochuskapelle auf dem gleichnamigen Kirchhof. Der Verf. erzählt zuerst aktengemäß die Entstehung des Kirchhofs und die Baugeschichte der Kapelle, welche von Konrad Imhoff (1463 bis 1519), Mitglied des Raths und mehrfach Gesandten der Stadt, ge⸗ stiftet worden ist, ohne daß derselbe jedoch den Bau noch erlebt hätte, da sie erst 1520 begonnen und 1521 geweiht wurde. Nachdem er einen interessanten Excurs über die Legende des heiligen Rochus, seine Verehrung und seine Darstellung eingeschoben, wendet sich der Verf. sodann der Architektur der Kapelle zu, die er unter Beifügung des Grundrisses, der Längs⸗ und Querschnitte, sowie einer Heliographie der äußeren Ansicht schildert und Paul Beham, dem Sohne Hans Behams, zuschreibt. Im Anschluß an die Architektur werden die Glasgemälde beschrieben; Stegmann scheint geneigt, den figürlichen Theil derselben Albrecht Dürer zuzusprechen; jeden⸗ falls spricht er ihre Conception dem Augustin Hirsvogel ab, während er mit Friedrich, welcher in seinem (s. Zt. von uns eingehend besprochenen) Werke über den jüngeren Hirsvogel jene Ansicht vertreten hat, bezüglich der Ausführung übereinstimmt und diesem auch das Nichtfigürliche zugesteht. Als Probe ist auf einer Tafel das Fenster abgebildet, welches die Figuren des Johannes und des Hiero⸗ nymus (Patrone zweier der fünf Brüder Imhoff) in architektonischer Umrahmung mit den Wappen und der Jahreszahl 1520 zeigt. — In dem besonders ausführlichen 4. Abschnitt folgt sodann eine eingehende Untersuchung über die Altäre, Stiftungstafeln und Gemälde. Ueber die Künstler, welche den Hauptaltar, dessen Vollendung man in das Frühjahr 1521 setzen darf, ausgeführt haben, fehlen in den Rechnungsnachweisen Im⸗ hoffs die Namen. In den geschnitzten Figuren hat man Werke von Veit Stoß erkennen wollen, eine Ansicht, der sich auch Bergau in seinem Werk über den berühmten Holzbildhauer angeschlossen hat. Stegmann weist demgegenüber auf das Festhalten an der älteren Nürnberger Kunstweise hin, die sich unverkennbar in ihnen ausspreche, sodaß sie einen Vergleich mit den beglaubigten berühmten Werken des Meisters nicht aushalten könnten. Auch rügt er es nicht ohne Grund, daß man geneigt sei, alle besseren plastischen Werke in Stein und Holz aus jener Zeit entweder Adam Krafft oder Veit Stoß zu⸗ zuschreiben, ohne zu bedenken, daß um jene Zeit in Nürnberg noch eine große Anzahl anderer Meister auf diesem Gebiet thätig war. Die 8 Bilder auf den Flügeln, die den Altar schließen und von denen 6 Darstellungen die Legende des heiligen Rochus, die beiden anderen Vorgänge aus dem Leben der Heiligen Martinus und Sebastian zum Vorwurf haben, werden eingehend beschrieben und ihrer künstlerischen Art nach charakterisirt. Auch die Maler der Flügel des Altars sind
berühmtesten Kunstwerk der Kapelle,
unbekannt. Waagen hält sie in seinen „Reisebriefen“ für minderwerth Arbeiten Kulmbachs. Stegmann macht dem entgegen darauf een . sam, daß, bei nicht unbedeutendem koloristischem Verdienst smar, doch die Klarheit und das Feuer der Kulmbachschen Bilder düüdm auch lasse die unbeholfene Art, wie auf den meisten das Landschasehe und die Architektur behandelt ist, im Verein mit der nachdrüclch und harten Betonung der Conturen kaum auch nur an eine Werkica arbeit dieser Provenienz glauben. Ziehe man andererseits brdat wägung, wie sich der Maler sichtlich, jedoch zugleich mit Anleh 8 an ältere Darstellungen gleichen Vorwurfs, bemüht habe, sein 5 bild, Dürer, zu erreichen, so könnte etwa die Vermuthung auf 5ν jüngeren, nicht völlig ausgereiften Meister, wie Georg Pencz sal Uebrigens weist der Verfasser aber auch noch auf andere Werk. 2 die mit einiger Sicherheit derselben Hand zuzuschreiben seien und anh theils im Germanischen Museum, theils zu Nördlingen, theils in st Johanniskirche auf dem gleichnamigen Kirchhof zu Nünberg befude Entschiedene Aehnlichkeit zeigen namentlich die beiden Bilder des 9 manischen Museums, welche dort als fragliche Werke a⸗ Sebastian Daig bezeichnet sind. — Noch mehr Interesse de dieser Haupt⸗ gewährt indessen der sogenannte „Rosenkranz⸗Altne Dieser, in der südlichen Altarnische angebracht, verdankt mn Nürnberg, sondern Augsburg seine Entstehung; er wurde in Jahre 1522 an Ort und Stelle gebracht, ist also u 1 Jahr jünger als jener. Trotzdem hat er doch einen ganz andern Charakter: Bei ihm ist in allen Theilen, vorzüglich aber in der gen struktion jede Anlehnung an die Gothik aufgegeben und treten g Formen venetianischer Renaissance ans Licht. Das figurenren. Schnitzwerk im Innern stellt den Heiland am Kreuz dar, Gott⸗Nnä⸗ den heiligen Geist in Gestalt einer Taube, und Engelschaaren darühen drei Reihen von männlichen und weiblichen Heiligen darunter währn eine vierte Reihe von betenden, musizirenden und singenden E 8 das Ganze umschließt, drei größere Engel unten ankbeten knien und ein Kranz von schwarz und goldenen Rosen do Rahmen bildet, noch weiter unten aber das Fegefeuer zu sehen js Während d. Verf. über diese, in ihrer frommen Naivetät ungenn reizvolle Schöpfung mühevollen Kunstfleißes befremdlich schnell mit wan gen Worten hinweggeht und, ohne seine eigene Meinung über den i⸗ heber abzugeben, nur ganz kurz in einer Anmerkung erwähnt, daß Retthen dieselbe für ein ächtes Werk von Veit Stoß halte, widmet er den a. malten Thürflügeln (8 Bilder aus der Marienlegende, Christi An⸗ erstehung, 4 Heilige) eine desto längere Betrachtung. Hauptsächlit kam es ihm dabei darauf an, nachzuweisen, daß dieselben, wie auch äin bezügliche Inschrift ergiebt, von Hans Burgkmair herrühren und zud besten Gemälden von der Hand dieses Augsburger Meisters zu rechn seien. Daß auch der Altar von ihm entworfen, sagt der Ya⸗ fasser, werde Keinem, der seine Architektur und seine Iy, liebe für die in Venedig gesehenen Motive kenne, zweifelhaft sii Deshalb sei das Altarwerk nach dieser Richtung eines der frühefeg und zugleich anziehendsten Beispiele der deutschen Renaissance. N⸗ der Schrift beigegebene Lichtdrucktafeln veranschaulichen die äuße Totalansicht des Rosenkranz⸗Altars, das Rosenkranz⸗Schnitzbild mt zwei Gemälde von den Flügeln. — Nachdem er sodann auch di viel jüngeren und weniger werthvollen dritten, den Katharinen Altar, sowie das Gemälde der Kreuzigung Andreae der Sakristei besprochen, wendet sich der Verfasser den — der sogenannten „Dürerscha Stiftungstafel“, zu. Es ist dies ein Chörlein, d. h. ein slatze Schrank mit Verschlußläden und Gemälden. Dieses Werk galt liö in die zwanziger Jahre unseres Jahrhunderts als eines der besten, de Stadt Nürnberg erhaltenen Werke ihres großen Sohnes Dürer. Dare Stifter Hans III. Imhof war, so ist eigentlich schon die Bezeichnung ein falsche, denn sie stützt sich nur auf die Dürerschen Monogramme und d Umstand, daß die Figur des Malers unter den Mitgliedern ier Familie Imhoff und Pirkheimer erscheint. Stegmann legt nun i Uerer Beweisführung im Anschluß an frühere Untersuchunge, welche ihm vorgearbeitet haben, dar, daß der Stifter Hans Imhof⸗ der Besitzer der seiner Zeit wohl bedeutendsten Dürersammlung, ein Anzahl von Originalen aus dieser, welche für den Zweck geeignet er⸗ schienen, kopiren ließ, um so den Ruhm seiner Familie zu erhöhen ud jene nicht dem Verderben auszusetzen. Als Kopist der besseren Gr⸗ mälde im Innern des Chörleins, welches die Jahreszahl 1624 zeigt, vid Jörg Gärtner der Jüngere angesehen, welcher sich den Beinana felicissimus Düreri imitator erworben hat. Charakteristisch ist nu. daß den Kopien mit Zustimmung des Stifters das Monogrann Dürers beigegeben werden durfte. Das Porträt des Stifters de Kapelle, Konrad Imhoff, das in dem Aufsatz über dem besprochem Chörlein angebracht ist, hat, wie Stegmann sagt, gleich vielem A⸗⸗ deren in dem kleinen Gotthause, noch nirgends Beachtung gefunden obwohl es diese wohl verdiene. Er rechnet dieses Bildni (v. J. 1486) den vorzüglichsten zu, die vor Dürer schaffen worden sind, und ist sehr geneigt, es dem bedaw⸗ tendsten Nürnberger Meister vor jenem, nämlich Wolgemutt zuzuweisen, läßt jedoch die Frage des Ursprungs noch offen. Ein beigefügte Heliographie giebt von dem noch gut erhaltenen Portit eine Anschauung. — Ein anderes Chörlein, welches entweder von da vorgenannten Hans Imhoff oder dessen Söhnen gestiftet worden ü (1627 oder 28), mit minutiös ausgeführten Porträts, die der Verfasce ebenfalls Jörg Gärtner d. J. zusprechen möchte, sowie das reich wo⸗ zierte barocke, nach der bildlichen Hauptdarstellung sogenant Katharinen⸗Chörlein (1622 von Wilhelm Imhoff gestiftet) werda ebenfalls beschrieben und ihrem künstlerischen Werth nach gewuürditt — Das größte Gemälde der Kapelle ist ein Abendmahlsbild mit dr Jahreszahl 1522 und dem Monogramm CM, welches jedoch unelht n sein scheint. Die Bestimmung dieses, wie der Verf. sagt, jederfäll bedeutenden Bildes, welches unverkennbar italienische Einflüsse zeigt leider aber nicht im ursprünglichen Zustande erhalten ist, macht, wr des Näheren ausgeführt wird, viele Schwierigkeiten. — Mit em Besprechung der Epitaphien in Stein und Bronze schließt die Schrit — Da dieselbe uns mit einem alten deutschen Familiendenkmal un mannigfachem Interesse und künstlerischem Werth genauer bekant macht, so dürfte sie über den Kreis der Kunstgelehrten hinaus i⸗ allen Kunstfreunden Beachtung finden.
Im Deutschen Theater wird morgen, Sonntag, :99 Meeres und der Liebe Wellen“, und am Montag „Ein Tropfen Git gegeben. Am nächsten Freitag, den 22., geht zur Feier von Lessing Geburtstag „Nathan der Weise“ neu in Scene. Ferner bringt 8 Repertoire der nächsten Woche Wiederholungen von „Der Bureaukre, „Käthchen von Heilbronn“ und „Ein Tropfen Gift“.
Das Wallner⸗Theater ist auf 14 Tage geschlossen worda um am 1. Februar unter dem Direktor W. Hasemann seine neue Aa⸗ zu beginnen. Der verdiente Direktor Lebrun wird von Zeit Zeit auf der bisher von ihm geleiteten Bühne als Gast vor der Publikum erscheinen.
Belle⸗Alliance⸗Theater. Die 25. Aufführung der 9 sangsposse „Lucinde vom Theater“, welche am Montag stattfindet.” gleichzeitig auch die letzte. Am Dienstag geht mit den Gästen in Wallner⸗Theater der Schönthansche Schwank „Frau Dirtt Striese“ in Scene.
Im Walhalla⸗Theater wird die Lecoq'sche Dpen „Mamsell Angot“ bereits am morgigen Sonntage zum letzten vn gegeben. Am Montag wird „Don Cesar“, von Dellinger, wiedet Szene gehen.
8
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. Elsnet Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Bei
Berlin:
llage).
Erste Be
8
ilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Sonnabend, den 16. Januar
1886.
Deutsches Reich.
Nachweisung
der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reiche für die Zeit vom 1. April 1885 bis
3.
zum
Schlusse des Monats Dezember 1885. ——————õ —J———-—
4.
Einnahme im Monat Dezember.
ℳ.
Hierzu Einnahme in den Vormonaten.
Einnahme in dem⸗ selben Zeitraume des Vorjahres
(Spalte 4). — weniger
4 ℳ ℳ ₰ ℳ ₰
Zusammen.
I. Im Reichs⸗Postgebiete.
Königsberg . . . . 2) Gumbinnen Sau. Berlin. Potsdam 8 6) Frankfurt a. O.. 7) Stettimn. 6 8) Köslin . “ 1 67 1 v“” 6 156 10) Bromberg. ““ 2 927 11) Breslau . 15 109 19) Oppeln. “ 5 386 14) Magdeburg . . . 1“ 12 770 15) Halle a. S. 1“ “ 7944 16) Erfurt 10 364 E11XA“*“ 5 977 19) Münster . 1675 20) Minden 4 972 21) Arnsberg. 14 385 22) Kassel ““ 4 304 23) Frankfurt a. M. 23 614 24) Köln . 14 210 25) Aachen. 6 359 26) Koblenz 27) Düsseldorf;⸗ 28) Trier 29) Dresden 30) Leipzig .. 31) Karlsruhe. 32) Konstanz 33) Darmstadt 34) Schwerin i. M.. 35) Oldenburg.. 36) Braunschweig. 37) Bremen.. 38) Hamburg 39) Straßburg i. E. 40) Metz
10 388 3 569
10 839
67 458 2 845 5 680 6 965 I
32 147
1 759 10 902 33 845 15 921 5 113 12 387 2 061 3 019 7 375 12 448 51 917 17 597 4 189
12622
36 640
25 105 112 584
56 978 40 252 107 210
57 823
88 975
44 313 49 629
14 021 40 36 658 128 612
35 050 50 226 9598 — 115 298 20 55 680 40 3 147 25 277 15 794 60 95 574 — 291 820 35 144 168 9 43 280 50 86 983 — 17 282 30 29 521 60 43 472 50 116 595 25 469 853 45 125 767 50 28 651 20
1495 90 1 272 10 3 542 18 605 70 2 267 20 1 198 80 2 879 90 1 381 60 1 053 70 6 398 90 1 651 40 4 428 90 1 006 — 3 743 60 1 842 40 3 079 509 90 2 786 1 606 60 759 50 5 991 50 1 830 70 7 101 5 398 65 757 826 4 684 10 2 962 20 393 90 6 771 10 3 738 1 201 60 16 20 659 950 3 480 40 19 852 45 20 447 25 6 606 30. 549
102 651 20 27 999 100 755 614 229 50 29 222 10 54 817 61 489 15 675 43 850 34 431 69 963 44 632 123 724 63 925
104 147 29 271 97 213 595 623 26 954 56 016 64 369 14 293 42 797 28 032 127 693 65 5344 45 638 119 981 65 767 99 339 96 260 49 009 48 499
55 607 52 821 15 696 17 303 70 41 631 40 871 142 997 148 989
39 354 37523 9 250 572 257 673 129 50 8 134 907 62 039 61 282 28 507 27 680 309 662 314 346 17 554 20 516 106 476 106 082 325 665 332 437 0 160 090 156 351 * 48 394 47 192
99 370 99 353 19 343 20 003 32 541 31 591 50 848 47 367 129 043 148 895 521 770 542 218 143 365 149 971
32 840 32 291
359 10 515 10
ö“
Summe I. 472 6 öd448“”“ʒ 50 4 0
Württemberg
59 3 921 906 95 5 367 503 10 23 174 048 15
94 579 70 7687 40 6 232 10
4 489 146 410 230 70 186 839 1
4 394 566 417 918 193 071
542 098
AUMHMeberhaupt Berlin, im Januar 1886.
4 463 458 20
Haupt⸗Buchhalterei des Reichs⸗Schatzamts. Biester.
5 086 216 80 660
5 005 556
Personalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen Im aktiven Heere. Berlin, 12. Januar. Schmidt von Knobelsdorf, Oberst und Commandeur des Füs. Regts. Nr. 39, unter Stellung à la suite dieses Regts., mit der Führung der 31. Inf. Brig., v. Arnim, Oberst⸗Lt. und etatsmäß. Stabsoffiz. des Füs. Regts. Nr. 39, mit der Führung dieses Regts., unter Stellung à la suite desselben, beauftragt. Bethcke, Major vom Infanterie⸗Regiment Nr. 131, unter Beförderung zum Oberst⸗ Lieutenant, als etatsmäßiger Stabsoffizier in das Füs. Regt. Nr. 39. versetzt. v. Besser, Major vom Inf. Regt. Nr. 131, zum Bats. Commandeur ernannt. Fetter, Hauptm., bisher Comp. Chef, von demselb. Regt. der Charakter als Major verliehen. Hunaeus, Pr. Lt. von dems. Regt., zum Hauptm. und Comp. Chef, Heinz, Sec. Lt. von dems. Regt., zum Pr. Lt. befördert. v. Henninges, Oberst à la suite des 3. Garde⸗Regts. z. F. und Inspecteur der milit. Strafanstalten, zum Commandeur des Kaiser Alevxander⸗ Garde⸗Gren. Regts Nr. 1 ernannt. Gottschalck, Oberst⸗ Lieutenant und etatsmäß. Stabsoffiz. des Inf. Regts. Nr. 67, unter Stellung à la suite dieses Regts., mit Waͤhrnehmung der Geschäfte des Inspecteurs der milit. Strafanstalten beauftragt. v. Gustorf, Major vom Inf. Regt. Nr. 67, unter Entbindung von der Stellung als Bats. Commandeur, mit den Funktionen des etatsmäßigen Stabs⸗ offiziers des Regts. beauftragt. v. Rosenberg I., Major à la suite des Kaiser Franz Garde⸗Gren. Regts. Nr. 2 und Commandeur der Unteroff. Schule in Potsdam, als Bats. Commandeur in das Infanterie⸗Regiment Nr. 67 verset, v. Bonin, Major vom 4. Garde⸗Regiment z. F., unter Enlbindung von dem Kommando als Adjutant bei dem General⸗Kommando des III. Armee⸗Corps und unter Stellung à la suite des Regts., zum Commandeur der Unteroff. Schule in Potsdam ernannt. v. Johnston, Major vom Gren. Regt. Nr. 2, unter Beförderung zum Oberst⸗Lt., als etatsmäß. Stabsoffiz. in das Inf. Regt. Nr. 58 versetzt. v. Mellenthin, Major vom Gren. Regt. Nr. 2, zum Bats. Commandeur ernannt. v. Brunn, Haupt⸗ mann, bisher Comp. Chef, von dems. Regt., der Charakter als Major verliehen. v. Poncet, Pr. Lt. von dems. Regt., zum Hauptm. und Comp. Chef, v. Homeyer, Sec-Lt. von dems. Regt., zum Pr.Lt., befördert. Frhr. v. Schrenck v. Notzing, Major vom Inf. Regt. Nr. 58, als aggregirt zum Gren. Regt. Nr. 5 versetzt. Reimer, Major aggreg. dem Inf. Regt. Nr. 58, als Bats. Commandeur in das Regt., Rivinus, Major aggreg. dem Inf. Regt. Nr. 19, in die erste Hauptmannsstelle des Inf. Regts. Nr. 58, einrangirt. Loeser, Oberst⸗Lt. z. D. und Bez. Commandeur des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 49, in gleicher Eigenschaft zum 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 76 versett. Meyrick, Oberst⸗Lt. z. D., zum Bez. Commandeur des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 49 ernannt. v. Woedtke, Major vom Inf. Regt. Nr. 82, unter Beförderung zum Oberst⸗Lt., als etatsmäßiger Stabsoffizier in das 1““ versetzt. Förster, Major vom Infant. Regt. Nr. 82, sum Bats. Commandeur ernannk. Runkel, Major aggreg. dem Inf. Regt. Nr. 82, in die erste Hauptmannsstelle dieses Regts. ein⸗ rangirt. v. Stülpnagel, Major à la suite des Gren Regts. Nr. 11 und Direktor der Kriegsschule in Potsdam, zum Oberst⸗Lt. befoͤrdert. Roeßel, Major vom Gren. Regt. Nr. 4 und beauftragt mit den Funktionen des etatsmäß. Stabsoffiziers, unter Beförderung
zum Oberst⸗Lieut., zum etatsmäß. Stabsoffiz. des Regts. ernannt. v. Podbielski, Major und Commandeur des Hus. Regts. Nr. 3, v. Jagow, Major und Commandeur des Hus. Regts. Nr. 5, v. Wurmb, Major und Commandeur des Ulanen⸗Regiments Nr. 13, Looff, Major vom Feld⸗Artillerie⸗Regiment Nr. 19, Schering, Major à la suite des Fuß⸗Artillerie⸗Regiments Nr. 10 und Art. Offizier vom Platz in Danzig, zu Oberst⸗Lts. be⸗ fördert. Graf v. Keller, Major vom Großen Generalstabe, zur Wahrnehmung der vakanten Abtheilungs⸗Chef⸗Stelle im Großen Generalstabe kommandirt. Gädke, Hauptm. aggreg. dem General⸗ stabe, unter Belassung bei dem Großen Generalstabe, in den General⸗ stab der Armee einrangirt. Walter, Sec. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 3, in das Inf. Regt. Nr. 18 versetzt. Frhr. v. Manteuffel, Rittm. vom Ulan. Regt. Nr. 11, dem Regt. aggregirt. v. Winter⸗ feld, Sec. Lt. vom Ulan. Regt. Nr. 11, zum Pr. Lt., Baarth, Sec. Lt. vom Hus. Regt. Nr. 5, zum überzähligen Pr. Lt. befördert. Hoffmann, Major vom Inf. Regt. Nr. 49, zum Bats. Command. ernannt. Sinhuber, Hauptm. und Comp. Chef vom Füs. Regt. Nr. 37, unter Beförderung zum überzähl. Major, in die erste Haupt⸗ mannsstelle des Inf. Regts. Nr. 49 versetzt. Suhle, Pr. Lt. vom Füs. Regt. Nr. 37, zum Hauptm. und Comp. Chef, Eberhard, Sec. Lt. von dems. Regt., zum Pr. Lt., befördert. v. Landwüst, Hauptm. à la suite des Inf. Regts. Nr. 56. und Comp. Führer bei der Unteroff. Schule in Ettlingen, als Comp. Chef in das Inf. Regt. Nr. 19, Dalitz, Hauptm. vom Füs. Regt. Nr. 36, unt. Stell. à la suite dies. Regts., als Comp. Führer zur Unteroff. Schule in Ettlingen, versetzt. Lotsch, Sec. Lt. von dems. Regt., zum Pr. Lt. befördert. v. Holbach, überzähl. Hauptm. vom Inf. Regt. Nr. 81, zum Comp. Chef ernannt. Weise, Sec. Lt. von dems. Regt., zum Pr. Lt. be⸗ fördert. v. Blankenburg, Oberst⸗Lt. z. D., zum Bez. Command. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 61 ernannt. v. Wenckstern, Major vom Inf. Regt. Nr. 129, zum Bats. Commandeur ernannt. Glauer, Hauptm., bisher Comp. Chef, vom Inf. Regt. Nr. 129, zum überzähl. Major, v. Oesfeld, Pr. Lt. von dems. Regt., zum “ und Comp. Chef, v. Strombeck, Sec. Lt. vou dems. Regt., zum Pr. Lt., befördert. Barthélemy, Major z. D., zum Bezirks⸗Commandeur des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 131. ernannt. Walter, Major aggreg. dem Eisenbahn⸗Regt., als Bats. Commandeur in das Inf. Regt. Nr. 54 einrangirt. v. Block, Major, aggreg. dem Garde⸗Füs. Regt., v. Lindequist, Major à la suite des Kaiser Alexander Garde⸗Gren. Regts. Nr 1. und Adjut. bei dem Gouvernement von Berlin, ein Patent ihrer Charge ver⸗ liehen. Den Pr. Lts.: v. Bonin vom Garde⸗Füs. Regt., v. Cranach vom 3. Garde⸗Regt. z. F., v. Walther vom Gren. Regt. Nr. 1, Michaelis vom Gren. Regt. Nr. 2, Schiffer vom Inf. Regt. Nr. 53, v. Glisczinski, à la suite des Inf. Regts. Nr. 61 und Militärlehrer bei dem Kadetten⸗ hause zu Potsdam, Frhr. v. Marschall vom Regiment der Gardes du Corps, ein ihrer Charge verliehen. Den Pr. Lts.: v. Sydow vom Regt. der Gardes du Corps, Graf v. Schönborn⸗Wiesentheid vom Garde⸗Kür. Regt., Graf zu Dohna II. vom 1. Garde⸗Drag. Regt., v. Tiedemann gen. v. Brandis, vom 2. Garde⸗Ulan. Regt., Frhr. v. Richthofen vom 3. Garde⸗Ulan. Regt., v. Schuckmann vom Kür. Regt. Nr. 2, v. Lüderitz vom Kür. Regt. Nr. 4, Baron v. d. Goltz vom Drag. Regt. Nr. 1, Graf v. Schwerin vom Drag. Regt. Nr. 2, v. Nathusius vom Drag. Regt. Nr. 6, Böhm vom Drag. Regt.
v. Dechend vom Drag. Regt. Nr. 14, v. Katzeler vom Drag. Regiment Nr. 17, Frhr. v. Starck I. vom Drag. Regiment Nr. 24, Clifford Kocq v. Breugel vom Hus. Regt. Nr. 1, Schulze von dems. Regt., v. Tschirschky vom 88 Regt. Nr. 4, v. Heuduck vom Hus. Regt. Nr. 6, v. Burgsdorff vom Hus. 8 2 Nr. 11, Graf zu Leinungen⸗Westerburg vom Hus. Regt. Nr. 14, v. Lieber vom Ulan. Regt. Nr. 1 und kom⸗ mandirt als Insp. Offiz. bei der Kriegsschule in Engers, Lübbert von dems. Regt., v. Hänisch vom Ulan. Regt. Nr. 4, v. Uechtritz und Steinkirch vom Ulan. Regt. Nr. 13, ein Patent ihrer Charge verliehen. Mohs, Sec. Lt. vom 3. Garde⸗Gren. Regt., zum Pr. Lt., Hiekmann, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 41, zum Pr. Lt., be⸗ fördert. Depner, Major z. D. und Bez. Commandeur des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 43, der Charakter als Oberst⸗Lt. verliehen. Schulz, Major vom Füs. Regt. Nr. 33, als Bats. Commandeur in das Inf. Regt. Nr. 44 versetzt. v. Broich, Major aggreg. dem Füs. Regt. Nr. 33, in die erste Hauptmannsstelle dieses Regiments einrangirt. Lambeck, Hauptmann und Compagnie⸗Chef vom Inf. Regt. Nr. 44, dem Regiment, unter Beförderung zum überzähl. Major aggregirt. Busse, Pr. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 9, zum Hauptm. und Comp. Chef, v. Dewitz, Sec. Lt. von dems. Regt., zum Pr. Lt. befördert. Werner, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 14, in das Inf. Regt. Nr. 79 versetzt. Laacke, Oberst⸗Lt. z. D. und Bez. Commandeur des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 64, der Cha⸗ rakter als Oberst, v. Olberg, Major z. D. und Bez. Commandeur des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 60, der Charakter als Oberst⸗Lt. verliehen. v. Franckenberg⸗Lüttwitz, Sec. Lt. à la suite des Inf. Regts. Nr. 52, in das Regiment wieder einrangirt. v. Oertzen, Sec. Lt. vom Ulan. Regt. Nr. 3, à la suite des Regts. gestellt. v. Kessel, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 96, zum Hauptm. und Comp. Chef, Begemann, Pr. Lt. aggreg. dem Inf. Regt. Nr. 96, in das Regt. einrangirt. v. Oetinger, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 58, zum Hauptm. und Comp. Chef. Dorn, Sec. Lt. von dems. Regt., Henseling, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 99, zu Pr. Lts., v. Schwerin, Sec. Lt. vom Ulan. Regt. Nr. 10, zum Pr. Lt., vorläufig ohne Patent, befördert. v. d. Marwitz, Sec. Lt. vom Kür. Regiment Nr. 5, à la suite des Regiments ge⸗ stellt. von Bornstädt II., Rittmeister aggregirt dem Ulan. Regt. Nr. 9, als Escadr. Chef in das Ulan. Regt. Nr. 10 ein⸗ rangirt. Rocholl, Pr. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 10, zum Hauptm. und Comp. Chef, vorläufig ohne Patent, Fleck, Sec. Lt. von dems. Regt., zum Pr. Lt. befördert. von Eicke und Polwitz, Sec. Lt. à la suite des Kür. Regts. Nr. 1, mit dem 1. Februar cr. in das Regt. wieder einrangirt. Keller, Sec. Lt. à la suite des Ulan. Regts. Nr. 2, in das Kür. Regt. Nr. 5 einrangirt. v. L' Estocq, Oberst⸗Lt. z. D. und Bez. Commandeur des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 53, der Char. als Oberst verl. v. Diest, Pr. Lt. vom Hus. Regt. Nr. 11, von dem Kommando als Adjut. bei der 13. Kav. Brig. ent⸗ bunden. Frhr. v. Lützow gen. v. Dorgelo, Pr. Lt. vom Husaren⸗ Regt. Nr. 10, unter Stellung à la suite des Regts., als Adjut. zur 13. Kav. Brig. kommandirt. v. Thielen, Sec. Lt. von demselben Regt., zum Pr. Lt. befördert. v. Engelbrechten, Hauptm. à la suite des Inf. Regts. Nr. 57, unter Entbindung von dem Kommando als Adjut. bei dem Gouvernement von Ulm, als Comp. Chef in das Regt. einrangirt Wehmann, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 56, unter Stellung à la suite des Regts., als Adjut. zum Gouvernement von Ulm kommandirt. Eichert, Sec. Lt. von demselben Regt., zum Pr. Lt., Ueberhorst, Sec. Lt. vom Füs. Regiment Nr. 40, Lent, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 30, zu Pr. Lts., befördert. Zepf, Oberst⸗Lt. a. D. und Bez. Commandeur des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 65, der Charakter als Oberst verliehen. v. Pawel, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 91, zum Hauptmann und Comp. Chef, Melms, Sec. Lt. von dems. Regt., zum Pr. Lt., v. Linstow, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 79, zum Hauptm. und Comp. Chef, Ede⸗ ling, Sec. Lt. von dems. Regt., zum Pr. Lt., befördert. Lyons, Oberst⸗Lt. z. D. und Bezirks⸗Commandeur des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 91, v. Kluefer, Oberst⸗Lt. z. D. und Bezirks⸗Commandeur des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 91, der Charakter als Oberst ver⸗ liehen. Begas, Major z. D. und Bez. Commandeur des 2. 8. Landw. Regts. Nr. 110, der Charakter als Oberst⸗Lieut. verliehen. Athenstaedt, Major z. D., zum Bez. Commandeur des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 114 ernannt. v. Zschüschen, Major vom Inf. Regt. Nr. 87, zum Bats. Commandeur ernannt. v. Porembsky, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 116, unter Beförd. z. überz. Major, i. d. erste Hauptmannsstelle des Inf. Regts. Nr. 87 versetzt. Joachimi, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 116, zum Hauptm. und Comp. Chef, Lindpaintner, Sec. Lt. von dems. Regt., Hahn, Sec. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 10, zu Pr. Lts., befördert. Hoff⸗ mann, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 49, von seinem Kommando bei der Unteroff. Schule in Biebrich entbunden. v. d. Groeben Pr. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 1, als Comp. Offiz. zur Unteroff⸗ chule in Biebrich kommandirt. Haenisch, Oberst⸗Lt. à la suite des Feld⸗Artillerie⸗Regiments Nr. 30, beauftragt mit der Führung desselben, Graf zu Dohna, Oberst⸗Lt. à la suite des Feldelr. Regts. Nr. 24, beauftragt mit der Führung desselben, zu ommandeuren der betreffenden Regimenter ernannt. Klopsch, Pr. Lt. vom Feld⸗Art. Regt. Nr. 2, zum Hauptm. und Battr. Chef, Eichstedt, Sec. Lt. von dems. Regt., zum Pr. Lt., Raffin, Pr. Lt. vom Feld⸗Art. Regt. Nr. 4, zum Hauptm. und Battr. Chef, Oemler, Sec. Lt. von dems. Regt., Frhr. v. Neukirchen gen. v. Nyvenheim, Sec. Lt. vom Feld⸗Art. Regt. Nr. 7, Wolff, Sec. Lt. vom Feld⸗Art. Regt. Nr. 15, zu Premier⸗Lieutenannts Thoncke, Hauptmann und Batterie⸗Chef vom Feld⸗Artillerie⸗ Regiment Nr. 30, zum Major, vorläufig ohne Patent, befördert. Weißenborn, Hauptm. und Battr. Chef vom Feld⸗Art. Regt. Nr. 2, unter Beförder. zum Major, als etatsmäß. Stabsofftz. in das “ Regt. Nr. 31, Prüssen, Pr. Lt. vom Feld⸗Art. Regt. r. 15, unter Beförder. zum Hauptm. und Battr. Chef, in das Feld⸗Art. Regt. Nr. 30, Mitzlaff, Major und etatsmäß. Stabsoffiz. vom Feld⸗Art. Regt. Nr. 30, als Abtheil.⸗Commandeur in das Feld⸗ Art. Regt. Nr. 5, Zimmermann, Major u. etatsmäß. Stabsoffiz. vom Feld⸗Art. Regt. Nr. 31, als Abtheil. Commandeur in das Feld⸗ Art. Regt. Nr. 2, versetzt. Roth, Hauptm. vom Fuß⸗Art. Kegt. Nr. 1, unter Entbindung von seiner Stellung als Art. Offiz. vom Platz in Swinemünde, als Comp. Chef in das Fuß⸗Art. Regt. Nr. 11 es Drees, Hauptm. und Comp. Chef vom Fuß⸗Art. Regt. Nr. 5, zum Art. Offiz. vom Platz in Glogau, Voigt, Hauptm. von demselben Regt. unter Entbindung von seiner Stellung als Art. Offiz. vom Platz in Glogau, zum Compagnie⸗Chef, ernannt. v. Schlebrügge, Hauptm. vom Fuß⸗Art. Regt. Nr. 8, unter Ent⸗ bindung von seiner Stellung als Art. Offiz. vom Platz in Saarlouis, als Comp. Chef in das Fuß⸗Art, Bat. Nr. 14, Knebel, Hauptm. und Comp. Chef vom Fuß⸗Art. Regt. Nr. 11, unter Ernennung zum Art. Offiz. vom Platz in Swinemünde, in das Fuß⸗Art. Regt. Nr. 1, Richter, Hauptm. und Comp. Chef vom Fuß⸗Art. Bat. Nr. 14, unter Ernenuung zum Art. Offiz. vom Platz in Saarlouis, in das Fuß⸗Art. Regt. Nr. 8 versetzt. Correns, Leuthaus, Sec. Lts. von der 3. Ing. Irsp., Schmidt, Sec. Lt. von der 4. Ingen. Insp. zu Pr. Lts., be⸗ fördert. Wittko, Hauptm. von der 1. Ingen. Insp., äls Comp. Chef in das Pion. Bat. Nr. 15, Ehlert, Sec. Lt. von der 1. Ingen. Insp., in die 3. Ingen. Insp., versetzt. Groß, Major von der
Nr. 7,
4. Ingen. Insp., unter Entbindung von seiner Stellung als Festungs⸗ bau⸗Direktor in Kiel, zum Mitglied der . ur⸗Comités ernannt. 8
8