—— 8 4
Der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, Dr. Lucius, entgegnete:
g. Meine Herren! Es ist unter allen Verhältnissen für den Ressort⸗ Minister eine außerordentlich mißliche und schwierige Stellung einem Antrag zu widersprechen oder ihg zu bekämpfen, der geeignet ist, seinem Ressort größere Mittel zur Versten zu stellen. In dieser Lage bin ich aber allerdings schon verschiedene Male hier gewesen gerade bei dieser Position.
Die historische Entwickelung dieses ganzen Kanalbaues ist von dem Hrn. Grafen von Limburg⸗Stirum, wie ich glaube, richtig skizzirt worden. Man hat sich damals das Bild gemacht, daß man durch dieses Kanalsystem eine Wüstenei, die dünnbevölkert und dürftig ist, allmählich zu einer großen Produktionsfähigkeit heben und zu einem fruchtbaren Lande, ähnlich wie es in den benachbarten hollän⸗ dischen Mooren erreicht ist, gestalten würde. Die Ausführung dieses anzen Projekts hat in seiner Grundlage zwar keine erhebliche
eränderung bei der Ausführung erlitten, aber wie es bei der⸗ artigen großen Projekten zu geschehen pflegt, hat es gewissen Modifikationen unterliegen müssen. Der Ausbau ist meines Erachtens ein durchaus systematischer und auch ein richtiger gewesen, der geeignet ist, die Hoffnungen zu verwirklichen, die an das ursprüngliche Projekt geknüpft sind; man hat aber in der Aufeinanderfolge der Arbeiten verschiedene Auffassungen gelegentlich gewonnen und dementsprechend auch walten lassen. Es ist ja in all solchen Fällen von großen Bau⸗
und Meliorationsprojekten, die gewissermaßen neue Aufgaben für eine Verwaltung stellen, kaum zu vermeiden möglich, daß nicht auch dabei gelegentliche Mißgriffe vorkommen, und ebenso ist es bekanntlich leichter, eine retrospektive Kritik zu üben, als von Haus aus all die Eventualitäten vorzusehen, die eintreten könnten.
Wenn wir jetzt darauf zurückblicken, so würde man ja gewiß ver⸗ schiedene Punkte finden können, wo vielleicht kleinere Dimensionen genügend gewesen wären für die Ausführung von Arbeiten, wo hätte gespart werden können, und wo es erwünscht wäre, die Mittel jetzt noch zur weiteren Förderung der Sache zu haben. Ich erinnere, um die — Fehlgriffe ist vielleicht schon zu viel gesagt — gewissermaßen das Verfahren der früheren Verwaltung zu entschuldigen, nur an die eine Thatsache, daß bei Beginn der Arbeiten im Jahre 1870/71 die Aufnahme der Arbeiten schon aus dem Gesichtspunkte sehr beschleunigt, vielleicht selbst übereilt wurde, um nur die zahlreich vorhandenen französischen Kriegsgefangenen zu beschäftigen. Man ging also an einen Theil der Arbeit vielleicht ohne genügende Vorbereitung, und hat z. B. der Ems⸗Vechtekanal, der mit das erste Stück der ganzen Arbeiten bildete, größere Dimen⸗ sionen genommen und größere Kosten erfordert, als es vielleicht zweck⸗ mäßig und nothwendig gewesen wäre. Allein in der allmählichen Fortführung der Arbeiten glaube ich nicht, daß man der Verwaltung vorwerfen kann, daß sie unzweckmäßig oder verschwenderisch gewirth⸗ schaftet hätte. Daß man die drei Verbindungskanäle, also den Mooren⸗ Rütenbrockkanal und den Convorden⸗Picardiekanal, zunächst ausgebaut hat, ist durchaus richtig und entspricht dem ursprünglichen Plane. Im wesentlichen handelte es sich dabei darum, einmal den Anschluß an das holländische Kanalsystem zu finden, andererseits auch wieder darum, die nöthige Vorfluth zur Abwässerung des Hochmoors zu ge⸗ winnen. Der Ausbau des Südnordkanals, der also diese drei von Osten nach Westen und von Westen nach Osten gehenden Kanäle schneidet, ist immer in seiner Vollendung als das letzte Stück der ganzen Ausführung, wenigstens im späteren Verlauf der Dinge be⸗ trachtet worden. Nun haben bis zum Vorjahr genügend Mittel zur Disposition gestanden durch die Bewilligungen, die im Extraordinarium in den letzten 12 Jahren stattgefunden e Allein schon im Jahre 1880 ist, wie der Kommissarius des Herrn Finanz⸗Ministers durchaus richtig hervorgehoben hat, eine Konferenz, die an Ort und Stelle stattgefunden hat, dahin schlüssig geworden, daß es sich empfehle, den weiteren Ausbau des Südnordkanals in einem langsamen Tempo zu bewerkstelligen. Das ist nun seit 4 oder 5 Jahren geschehen, aber das Tempo ist noch immerhin gerade nicht übermäßig langsam gewesen. Es standen mir noch die Bestände aus den Vorjahren zur Disposition, und ich bin allerdings in der Lage gewesen, dem wohlwollenden Drängen, welches schon mehrere Jahre und auch heute hervorgetreten ist, entgegenhalten zu können, daß das Bedürfniß zu einer Verstärkung dieses Fonds aus dem Extraordinarium noch nicht bisher vorlag. Jetzt muß ich allerdings zugeben, daß die Bestände der Vorjahre auf⸗ gezehrt sind und daß, wenn ein beschleunigterer Bau, für den sich manches ja sagen läßt, zweckmäßig befunden werden sollte, dann wird es ohne eine Verstärkung dieses Fonds nicht durchführbar sein. Insofern erkenne ich auch an, daß in den Plänen des Hannoverschen Provinzial⸗Landtages, eine Arbeiterkolonie im Hochmoor zu gründen, allerdings ein Novum liegt, welches es wohl empfehlenswerth er⸗ scheinen lassen kann, vielleicht eine Verstärkung dieses Fonds vorzu⸗ nehmen. Allein programmmäßig würde allerdings gehandelt werden: nach dem Programm, das im Jahre 1880 aufgestellt ist, wenn wir nur uns begnügten, mit den Mitteln, die uns das Ordinarium giebt, weiter fortzufahren. Diese Mittel genügen zur laggsamen Fortführung der Arbeiten; sie genügen auch, um die an Ork und Stelle vorhandenen Arbeitskräfte zu beschäftigen und ihnen also Arbeitsgelegenheit zu
geben.
Zu Gunsten des langsameren Ausbaues läßt sich außerdem auch noch sagen, daß die allmähliche Verwerthung des abgebauten Torfes auch nur langsam erfolgen kann, da sich übergroße Massen davon nicht ab⸗ setzen unde verwerthen lassen. Also es wiegen ungefähr die Gründe für einen allmählichen Ausbau etwa gleich schwer denjenigen, die für einen beschleunigten Ausbau sprechen.
Ich habe mich verpflichtet gehalten, hiermit möglichst objektiv die Stellung meines Ressorts zu dieser Frage darzulegen.
. N.Zes. wurde der Antrag an die Budgetkommission ver⸗ wiesen.
Zur 25F 1. der Land⸗ und Forstwirthschaft im Eifel⸗ gebiet werden als dritte Rate 300 000 ℳ Deeee.
„Der Abg. Dr. Wehr gab seiner Freude Ausdruck, daß wiederum Mittel im Etat landen, durch welche der Land⸗ und Forstwirthschaft in einzelnen Landestheilen aufgeholfen werden solle, und es sei wünschenswerth, daß derartige Posten wieder⸗ kehren möchten. Redner wünschte aber dringend, daß in den Gegenden der östlichen Provinzen, wo dieselben Verhältnisse, wenn nicht noch schlimmere, als in der Eifel beständen, der Minister ebenso vorgehe, wie in der Eifel. Man könne bei dem Minister für den Osten dasselbe Interesse voraussetzen wie für den Westen, und wenn der Minister im Osten noch nicht vorgegangen sei, so vermuthe Redner, daß er auf den Widerspruch des Finanz⸗Ministers gestoßen sei, was er aller⸗ dings bedauern müßte.
Der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, Dr. Lucius, erwiderte:
Ich muß dem Herrn Vorredner bemerken, daß der Staatsregie⸗ rung es keineswegs unbekannt ist, daß es auch im Osten bestimmte Distrikte giebt, in denen es dringend wünschenswerth ist, eine erheb⸗ liche Förderung der Landwirthschaft herbeizuführen. Ich habe dabei z. B. besonders im Auge die Kreise Neidenburg, Ortelsburg und ähnliche. Wenn für diese Kreise nicht in Form besonderer Gesetze die Fonds gefordert sind, so erklärt sich das daraus, daß die Fonds des Ordi⸗ narium zu diesen Arbeiten die genügenden Mittel bisher gegeben haben. 3. B. sind in Neidenburg sowohl aus dem Forstkulturfonds, aus dem Vorarbeiten⸗Kostenfonds, aus dem Flußregulirungsfonds wiederholt Mittel gewährt worden, um eine Bekämpfung partieller Nothstände durchzuführen. Aber mehr zu fordern bin ich bisher nicht in der Nothwendigkeit gewesen, was ich hier aus⸗ veühlac konstatire, um von dem Herrn Finanz⸗Minister den Vor⸗ wurf abzuwenden, als hätte es auf dessen Seite an Bereitwilligkeit derartigen Forderungen gegenüber gefehlt.
Meine Herren, besondere Nothstandsfonds sind in den letzten 6 Jahren aber nicht blos für den Westen bewilligt worden; ich erinnere den Herrn Abgeordneten daran, daß für Oberschlesien sehr große Mittel bewilligt worden sind, und daß wir mit deren zweck⸗ mäßigen Verausgabung zur Zeit noch beschäftigt sind, und es versteht sich ganz gewiß von selbst, daß die Königliche Staatsregierung sich sehr wohl bewußt ist, daß sie dieselbe Sorgfalt und Aufmerksamkeit dem Osten wie dem Westen zuzuwenden hat.
Der Abg. Berger zweifelte nicht, daß die Regierung bei ihrer Unterstützung nothleidender Gebiete mit ausgleichender Gerechtigkeit verfahre, wünschte aber, daß auch die Hochländer des Hunsrückens und des Westerwalds Berücksichtigung er⸗ fahren möchten, und zwar richtete er diese Bitte vor Allem an den Minister für öffentliche Arbeiten. Den landwirth⸗ schaftlichen Meliorationen müßten Eisenbahnbauten zur Seite gehen. Man spreche immer von den gesegneten Rheinlanden, aber so viele sterile Länderstriche wie in der Rheinprovinz gebe es anderwärts kaum.
Der Abg. Dr. Wehr meinte, wenn der Vorredner glaube, daß es nirgends so sterile Landstrecken gebe, wie in der Rheinprovinz, so lade er denselben ein, ihn einmal zu be⸗ suchen, er werde demselben dann die Verhältnisse in West⸗ preußen zeigen, damit er seine Ansicht ändere. Der Kreis Karthaus z. B. und viele andere unterschieden sich von der Eifel nur dadurch, daß ihre Verhältnisse noch schlechter seien. Er möchte den Minister hitten, den Höhenkreisen in bedeutenderem Maße seine Aufmerksamkeit zuzuwenden, und bitte denselben auch, dem Hause im nächsten Jahre eine Nachweisung zu⸗ kommen lassen zu wollen, wie die Gelder zur Aufforstung von Oedländereien in den einzelnen Provinzen vertheilt würden, damit man sehe, wie weit die justitia distributiva darin be⸗ folgt werde.
Der Titel wurde bewilligt, ebenso der Rest des Extra⸗ ordinariums.
Beim Etat der Gestütsverwaltung regte der Abg. von Busse (Zschortau) die Rückverlegung des Hengstdepots von
Bedacht zu nehmen.
Neustadt a. D. in die Provinz Sachsen an und bat zugle bei der Ergänzung des Zuchtmaterials, dessen Vortre lichts er anerkenne, auf die Beschaffung schwerer dänischer Uüs
Der Minister für Landwirthschaft, Dr. Lucius, entgegnete:
Meine Herren! Ich habe mich bisher Anträgen gegenüber aus der Provinz Sachsen hier kamen und die auf eine —. verlegung des Hengstedepots nach der Provinz hinausgingen ab verhalten müssen. Ich habe damals ausgeführt, daß in der Gesth verwaltung zunächst dringlichere Bedürfnisse zu befriedigen seies . daß auch an und für sich, da in der Provinz Sachsen ein H 2 gestüt läge, ein besonderes Interesse für die Zurückverlegun g- Hengstedepots nicht vorhanden sei. Nachdem aber inzwischen — Bedürfniß in den übrigen Provinzen befriedigt ist, glaube ich allerdin zt Aussicht stellen zu können, daß die Zurückverlegung des Hengstede nach der Provinz Sachsen in nicht allzulanger Zeit erfolgen 8 28 Es ist allerdings in Aussicht genommen, dafür in der Nähe von 8 eine der dortigen Domänen mit zu benutzen. Ob dann auch die A regung, die der Herr Vorredner gegeben hat, in größerem Umfans ausführbar sein wird, daß man besonders die halbblütigen Hengi außerhalb der Deckzeit, würde ich glauben, auch in anstrengender Fel arbeit benutzt, das ist eine Frage, die zur Zeit noch ventilirt win Vielfach ist man der Ansicht, daß gerade die halbblütigen schwen Hengste gewissermaßen degeneriren, wenn sie das ganze Jahr son sagen, zur Mast stehen, und bloß die geringfügige Bewegung haba die die Arbeit unter Sattel oder an der Hand giebt. .
Also in jedem Falle lehne ich das keineswegs ab, weise diese Hengste, aber außerhalb der Deckzeit, und Landarbeit benutzt werden.
Im übrigen glaube ich, daß die Ausführungen des redners einigermaßen das bestätigen, was ich früher bei ähnliche Gelegenheiten zu sagen mir erlaubt habe, daß nämlich in der Prorin Sachsen allerdings eine außerordentliche Verschiedenartigkeit des Ge schmacks und der Anschauungen in der Pferdezüchtung besteht. Be zu gewissem Grade ist das ja auch begründet in den sehr verschieden artigen Verhältnissen, welche die Provinz in ihren verschiedenen Ne⸗ zirken bietet. Sie haben die Gebirgskreise, Sie haben die schwer Magdeburger Börde, Sie haben endlich die Altmark, die in e sandigen, leichten Bodenbeschaffenheit den Charakter der norddeutsche und östlichen Hochebene trägt. Also auf diesen verschiedenen Boha⸗ leben naturgemäß auch verschiedene Pferdeschläge, und es ist eine Beol⸗ achtung, die gerade von Seiten der Remonte⸗Ankaufskommission, die ja an meisten Gelegenheit hat, darüber zu urtheilen, wiederholt hervorgehohn worden, daß in keiner Provinz weniger Konstanz, weniger Festhalta an bestimmten Züchtungsprinzipien erkennbar sei, wie in der Protin Sachsen. Auf diese Thatsache möchte ich es auch zurückführen, wen der Herr Vorredner darauf hingedeutet hat, daß die Befruchtungs resultate in der Provinz Sachsen und auch in der Rheinproving viel geringer sind, wie im Osten. Das liegt gerade daran: dort ne⸗ steht man sich besonders auf die Zucht, dort sind es wirkliche sat⸗ kundige Züchter, die sich damit beschäftigen. Darum auch die beit Erfolge. Es ist nicht blos die Leistung der Hengste, sondern ner Allem auch die des Stutenmaterials erforderlich, um Zuchterfolge n haben; und an diesem fehlt es sehr vielfach in Sachsen und am Rhen Auch die Rheinprovinz und andere Provinzen haben gelegentlich ihn⸗ liche Klagen und Anforderungen an die Gestütsverwaltung geäufen,
Domänen und Forste
„ daß versuch zur schweren Fel⸗
Herrn Van
wie eben der Herr Vertreter der Provinz Sachsen. Man verlang z. B. in Sachsen vielfach die Hengste schon mitten im Winter, zu eine Zeit, wo die Stuten gar nicht rossen und konzipiren können nach allgemeina Erfahrungen. Trotzdem wird dort verlangt, daß schon im Anfem Januar die Hengste auf die Station gehen, um dort zu funktionirn Ich glaube, es liegt naturgemäß nicht immer blos am Henzste⸗ material, sondern in sehr vielen Fällen doch auch ebensosehr und meit an der Verschiedenartigkeit und Mangelhaftigkeit des Stutenmaterials wenn die gewünschten Erfolge ausbleiben. Nicht immer herrsche richtige Auffassungen in den züchterischen Kreisen über die Ursache von Mißerfolgen.
Im Uebrigen war es mir erfreulich, aus den Ausführungen de Herrn Vorredners entnehmen zu können, daß er im Allgemeinen an⸗ erkennt, daß in den letzten Jahren sich die Qualität der Beschälen der angekauften Hengste verbessert hat. Ich kann nur bestätigen, daf in dieser Beziehung alle rationellen Wünsche, die an die Centralstell gelangt sind, auch die eingehendste Berücksichtigung erfahren haben und die vorliegenden Zahlen bestätigen ja das auch, daß von den 9. Hengsten aus dem Hengstdepot Lindenau 77 den verschiedenen schwerer und kaltblütigen Schlägen angehören. Im Uebrigen wird ja ganz natur gemäß die Gestütverwaltung, insbesondere auch der Herr Ober⸗Land stallmeister, bei seinen Ankäufen von diesen schweren Schlägen bemüh⸗ sein, das beste, was sich bietet, anzukaufen, soweit die dazu bewilligte Fonds irgend ausreichen.
„Der Etat der Gestütsverwaltung wurde hierauf unver ändert genehmigt.
8 Ioh Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers:
Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
4. Verloosung,
82 *. u. s. w. von öffentlichen Papieren. 9.
Oeffentlicher Anzeiger ———————
1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. 5 2. Zwangsvollstreckungen,
ladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
ufgebote, Vor⸗ Großhandel.
6. Verschiedene Bekanntmachungen
.Literarische Anzeigen. Theater⸗Anzeigen.
Familien⸗Nachrichten.
Kraftloserklärung, Zinszahlung
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. [54190] Steckbrief.
Gegen den Maurer Albert Pettke (auch Pöttge oder Pättge) aus Berlin, zuletzt in Colonie Saar⸗ mund wohnhaft gewesen, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls verhängt.
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Potsdam, Lindenstr. 54, ab⸗ zuliefern.
Potsdam, den 28. Januar 1886.
Der Ueersvchunehricdäer bei dem andgerichte.
[54191] Der unter dem
hinter den
Königlichen
tiglichen (54194.
[54471] esheee. “ Der gegen den Handarbeiter Otto Schmager aus e. wegen qualifizirten unbefugten Jagens, nnahme eines falschen Namens und schweren Wi⸗ derstandes gegen die Staatsgewalt unter dem 18. Dezember 1885 erlassene und unter dem 5. Januar 1886 erneuerte Steckbrief ist erledigt. Potsdam, den 30. Januar 1886. Der Untersuchungsrichter 5 beim Königlichen Landgericht.
Ludwigsburg, 54188]
a 2 [54470] Steckbriefs⸗Erledigung. e 8 bzüef DDeerr diesseits unterm 25. Oktober 1880 hinter den Arbeiter Hermang August Schwanz und den Arbeiter
Gustav Julius Schwanz wegen Hausfriedensbruchs
und vorsätzlicher Körperverletzung in den Akten
8 450 88 D. 672 /780 erlassene Steckbrief ist durch eingetretene
Verjährung der Strafverfolgung erledigt. Berlin, den 29. Januar 1886. Königliches Amtsgericht II., Abtheilung 12.
8
[54192] Rahmede,
suchungsrichter des Königl. Landgerichts II. hier Arbeiter Stange, am 7. April 1865 zu Swinemünde ge⸗ boren, zuletzt in Konradshöhe bei Tegel wohnhaft, — wegen schweren Diebstahls ꝛc. — in den Akten II. J. 718/85 erlassene Steckbrief wird hierdurch erneuert. Berlin, den 27. Königliche Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht II.
Garnison Ludwigsburg.
ist die Bekanntmachung d. d. 15. cr. bzw. Aufforde⸗
rung zur Eröffnung an den Unteroffizier des Beur⸗ laubtenstandes Gauger.
Königliches Kommando der 52. Infanterie⸗Brigade (2. K. W.).
qDer unter dem 27. November 1882 gegen den Johann Herrmann, 24 Jahre alt, aus Roth, Kreis Bitburg, wegen Verletzung der Wehrpflicht
Königliche Staatsanwaltschaft.
Der Kaufmann August Ardey hmede, Kreis Altena, geboren am 6. Dezember 1852, ist wegen unerlaubten Auswanderns zu einer Geldstrafe von 100 ℳ und im Unvermögensfalle 4 Wochen Haft durch ÜUrtheil des Koͤniglichen Schöffen⸗ gerichts hier am 24. Dezember 1885 rechtskräftig verurtheilt worden. 8
= ——
. Industrielle Etablissements, Fabriken und
In der Börsen⸗ Beilage. R
Schluß 3 ¼ Uhr. Nächste Sitzung Mittwoch 12 Uhr.
„Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Ahnnoncen⸗Bureaux.
29. Mai 1885 von dem Unter⸗ darüber ersucht.
Hermann Johann Julius
[54193]
rankenberg, Januar 1886. 5 1
zu haben.
Erledigt
Ametsgerichts hierselbst den 29. Januar 1886. gerichts hierselbst auf
Hauptverhandlung geladen.
ist erledigt. Januar 1886.
Es wird um Strafvvollstreckung und Mittheilung
Lüdenscheid, den 28. Januar 1886. Königliches Amtsgericht.
Der Johann Tobias Ernst von Löhlbach, Kreis rankenl eboren am 27. November 1858, wird eschuldigt, als Ersatzreservist erster Klasse aus⸗ ewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden uswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet
1 C gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetz⸗ uchs. Derselbe wird auf Anordnung des
den 20. April 1886, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Rosenthal zur
Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirkskommando zu Arolsen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.
Rosenthal, den 28. Januar 1886.
„Jacob, Assistent,
Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
Sonnabend, den 20. Februar 1886, Vormittags 11 Uhr, anberaumt, zu welchem die öö mit den Bemerken geladen werden, daß der Theilungsplan und die Rechnung des Sequesters vom 10. Februar d. . ab auf der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts ausliegen werden. Grevesmühlen i. M., den 30. Januar 1886. Großherzogliches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: A. Niebuhr, als Gerichtsschreiber.
868
[54498] Aufgebot.
Der Rentier Gustav Jäger zu Stettin hat da
Aufgebot folgender ihm angeblich entwendeter fin
unkündbarer Hopothekenbriefe der Preußischen Boden
Kredit⸗Actien⸗Bank zu Berlin: 7s übs
Serie I. Litt. E. Nr. 1728 und Nr. 2878 Übe
je 50 Thaler,
Serie II. Litt. D. Nr. 18227 über 100 Thaler
Serie I. Litt. D. Nr. 7468 über 100 Thaler
Serie II. Litt. C. Nr. 2002 über 200 Thaler
beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden au gefordert, spätestens in dem auf
den 8. Januar 1889, Vormittags 82 uses⸗
Königlichen
aus Mühlen⸗ [54508]
Grundstücke ist zur Abnahme
Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung der dem Schlosser Heinr. Röhl hieselbst gehörigen 3 der Rechnun guesters, zur Erklärung über den sowie zur Vornahme der Vertheilung Termin auf
vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue 58 straße 13, Hof part., Saal 32, anberaumten 11¹ ebotstermine ihre Rechte anzumelden und die der Urkunden erfolgen wird.
Berlin, den 24. Januar 1886. 88 Das Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 8.
des Se⸗ heilungsplan,
ehnen
nden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärun
Antrag des ärbereiarbeiters August Fchead von hier wird esas Bruder, der Gärtner⸗ ohn Hermann Hitschfeld, geboren am 23. Mai 1840, 88 in Niederwüstegiersdorf wohnhaft, der vor
[54500] Auf
22 in die Fremde gegangen ist und vor 5 ahren die letzte Nachricht von sich aus Amerika gegeben hat, aufgefordert, sich spätestens im Auf⸗ ermine 8 ebots eez ember 1886, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte zu melden, widrigen⸗ falls seine Todeserklärung zerfolgen wird. Niederwilstegiersdorf, den 29. Januar 1886. Königliches Amtsgericht, Abtheilung I.
8
Aufgebot. “ Wittwe . Hr. . eb. —h belbas. in at das Aufgebot des auf ihren Namen aus⸗ 581 Sparkassenbuchs der städtischen Sparkasse zu Erfurt Nr. 39186 über 531. ℳ, welches angeblich verloren gegangen ist und zum Zwecke der Ausferti⸗ gung eines neuen Buches amortisirt werden soll, beantragt. Der Iebebe⸗ der Urkunde wird auf⸗ fordert, spätestens in dem auf geone. ereenene⸗ 1886, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 58, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Erfurt, den 27. Januar 1886. Königliches Amtsgericht. Abtheilung VIII.
[54511] Die
54512] Aufgebot behnf Todeserklärung. lesnas hn⸗ des Schuhmachers Carl Ernst Martin Meyer, St. Paulistraße Nr. 5 hierselbst wohnhaft, wird der am 7. Februar 1844 geborene Schuhmacher Heinrich Gerhard Mever, Sohn des Schuhmacher⸗ meisters Gerhard Meyer und dessen Ehefrau Marie Louise, geb. Struckmann, damit aufgefordert, spätestens in dem zum weiteren Verfahren auf Dienstag, den 19. April 1887, Nachmittags 5 Uhr, 1
vor dem Amtsgerichte hierselbst, unten im Stadthause, Zimmer Nr. 9, anberaumten Aufgebots⸗Termine sich zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt, sein Vermögen den im Falle seines Ablebens zur Erbfolge Berufenen ausgeantwortet und der etwa hinterlassenen Ehefrau die Wiederverheirathung ge⸗ stattet werden soll. 2. “ Mit dem Bemerken, daß angestellten Ermitte⸗ lungen zufolge der Verschollene am 25. Dezember 1875 Nachmittags das elterliche Haus, St. Pauli⸗ straße Nr. 5 hierselbst, verlassen hat und seitdem vermißt wird, werden um weitere Nachrichten über dessen Fortleben oder Tod Alle ersucht, welche solche zu geben im Stande sind. 8
Die unbekannten Erben und Gläubiger des Ver⸗ schollenen haben ihre Ansprüche bei Meidung des Verlustes spätestens in dem anberaumten Termine geltend zu machen.
Bremen, den 29. Januar 1886.
1 Das Amtsgericht.
(gez.) M. Donandt. Zur Beglaubigung: Stede, Gerichtsschreiber.
[54513] Aufgebot. 1“
Seitens des Bauergutsbesitzers August Driefert zu Niebel bei Treuenbrietzen ist die Kraftloserklärung der ihm abhanden gekommenen Stammaktien der Bergisch⸗Märkischen Eisenbahn Nr. 79928, 527505, 527506, 527507, 527508, 527509, 550529, 576453, 624982, 652269, 652270 à 300 ℳ beantragt worden. —
Es werden die etwaigen Inhaber dieser Aktien aufgefordert, bei dem unterzeichneten Gerichte und zwar spätestens in dem von demselben auf
Mittwoch, den 22. September 1886, Nachmittags 4 Uhr, im Sitzungssaale, Zimmer Nr. 24, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Aktien vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserkärung der Letzteren erfolgen wird.
Elberfeld, 23. Januar 188656..
Königliches Amtsgericht, Abtheilung III. Weidehase.
[54509]
Im Grundbuche von Hornburg Band VII. Blatt 187 stehen für die am 20. September 1842 zu Braunschweig verstorbene Wittwe des Predigers Dieckmann, Wilhelmine, geb. Cammerer, in der III. Abtheilung unter
Nr. 14 300 Thaler Gold von ursprünglich 1000 Thalern Gold aus der Schuldverschreibung vom 17. November 1821 und Cession vom 13. November 1834 und
Nr. 15 100 Thaler preuß. Gold aus der Schuld⸗ verschreibung vom 30. September 1841
eingetragen. Auf Antrag der Grundstückseigen⸗ thümerin, Wittwe Sudhoff, Louise, geb. Krukemeyer zu Hornburg, werden die unbekannten Rechtsnach⸗ folger der obengenannten Gläubigerin hiermit auf⸗ fefbrdert, ihre Rechte an vorbezeichnete Hypotheken⸗ orderungen spätestens in dem auf
den 24. Juni 1886, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte, Zimmer Nr. 7, anberaumten Termin anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren desfallsigen Ansprüchen ausgeschlossen und die Hypothekenfor derungen im Grundbuche werden gelöscht werden.
Osterwieck, den 18. Januar 1886.
Königliches Amtsgericht. II.
[54518] Beschluß. Das Verfahren, betreffend das Aufgebot der Nach⸗ laßgläubiger und Vermächtnißnehmer des am 18. August 1884 zu Marienwalde verstorbenen ühlenbauers und Kaufmanns Albert Staiger ist durch Erlaß des am 14. Januar cr. gefällten Aus⸗ schlußurtheils beendigt. Wosboberh. den 29. Januar 1886. Königliches Amtsgericht.
Im Namen des Königs! Verkündet am 18. Januar 1886. Wierzbowski, Gerichtsschreiber.
In der Gottlieb Huebner'schen. Aufgebotssache erkennt das Königliche Amtsgericht zu Thorn durch den Amtsrichter Lippmann
8 für Recht: -I. Die Hypothekenurkunde über die Post von ²2 Thlr. Judikatsforderung, eingetragen aus dem
[54515]
in Abtheil. II. Nr. 5 des Grundstücks Roßgarten Nr. 17, dem Schafmeister Gottlieb Huebner ge⸗ hörig, wird für kraftlos erklärt.
II. Die Kosten des Aufgebotsverfahrens fallen dem Antragsteller zur Last.
[54520] Bekanntmachung.
Durch Ausschlußurtheil des hiesigen Gerichts vom
26. Januar 1886 ist das Duplikat des Kaufvertrages
d. d. Farnstedt, den 21. Juni 1803, nebst Hypo⸗
thekenschein vom 4. September 1844 für kraftlos
erklärt.
Querfurt, den 26. Januar 1886.
Königliches Amtsgericht. II. Abtheilung.
Krüger. 4
[545171 Im Namen des Königs!
In Sachen, betreffend das Aufgebot von Spar⸗
kassenbüchern, erkennt das Königliche Amtsgericht
zu Hoyerswerda durh 8 “ Laschinski ür Recht:
1) das Sparbuch der städtischen Sparkasse zu Hoyerswerda Litt. A. Nr. 349, ausgefertigt für die minderjährigen Geschwister Magdalene, Johanna, Andreas, Marie, Michael und Karl Würgatsch zu Lippen, wird für kraftlos erklärt,
2) die Kosten des Aufgebotsverfahrens fallen dem Antragsteller zur Last.
Von Rechts Wegen. Laee“
8 [545114 Durch heute verkündetes Ausschlußurtheil ist die Hypothekenurkunde über 3000 Thlr. gleich 9000 ℳ, in Buchstaben Neuntausend Mark rückständige Kauf⸗ gelder, eingetragen aus dem notariellen Vertrage vom 8. März 1866 für die Eheleute Rentner Jo⸗ hann Spangenberger und Helene, geb. Mühlemeyer, zu Duisburg auf den Grundstücken des Kaufmanns Fritz Helmich zu Duisburg Flur IV. Nr. 1638/844, 846 und 1639/844, 846 in Abtheilung III. Band 33. Blatt 24 des Grundbuches von Duisburg für kraft⸗ los erklärt. Duisburg, den 29. Januar 1888. 8 Königliches Amtsgericht. 8
[54525] Bekanntmachung. 1 Durch Urtheil der II. Civilkammer des König⸗ lichen Landgerichts zu Elberfeld vom 2. Januar 1886 ist die zwischen den Eheleuten Kaufmann Otto Knevels zu Barmen und der zum Armenrechte zu⸗ gelassenen Barbara, geb. Sieper, daselbst, bisher bestandene eheliche Gütergemeinschaft mit Wirkung vom 13. November 1885 für aufgelöst erklärt worden.
Deer Landgerichtssekretär: 8 Schmidt. [54526] Bekanntmachung.
Durch Urtheil der II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Elberfeld vom 8. Januar 1886 ist die zwischen den Eheleuten Bohrschmied Emil Carl Förster zu Remscheid und der zum Armenrechte zugelassenen Clara, geb. Homburg, daselbst, bisher bestandene eheliche Gütergemeinschaft mit Wirkung vom 25. November 1885 für aufgelöst erklärt worden.
Deer Landgerichts⸗Sekretär: 8 Schmidt. 6
[54521] Oeffentliche Zustellung. 1
Der Gutsbesitzer Michaͤel Weidner in Leesen — vertreten durch Rechtsanwalt Doelitzsch hier — klagt gegen den Stellmacher Bernhard Rammler aus Rositz, z. Z. unbekannten Aufenthalts, wegen einer aus dem Jahre 1883 originirenden Kaufgelderforde⸗ rung von ursprünglich 210 ℳ mit dem Antrage, denselben zur Zahlung von 210 ℳ nebst 5 % Zinsen seit 1. Januar 1884 — abzüglich jedoch einer Ende des Jahres 1884 geleisteten Abschlagszahlung von 95 ℳ und zur Tragung der Kosten des Rechtsstreits zu verurtheilen, auch das Urtheil für vorläufig voll⸗ streckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Herzogliche Amtsgericht zu Altenburg auf
den 30. März 1886, Vormittags 10 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Altenburg, den 30. Januar 1886.
Gerichtsschreiberei des Herzoglichen Amtsgerichts. 8 Abtheilung IIa.
(Unterschrift), Ger.⸗Assessor.
[54524] Oeffentliche Zustellung. Die Auguste Emilie, verehelichte le. geb. Naundorf, zu Werdau, vertreten durch den Rechtsanwalt Geyler in Zwickau, klagt gegen den Maschinenbauer Friedrich Moritz Fiedler, früher in Werdau, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage: “ den Beklagten kostenpflichtig zur Fortstellung der Ehe mit der Klägerin zu verurtheilen, eventuell die zwischen dem Beklagten und der Klägerin bestehende Ehe wegen böslicher Verlassung zu trennen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Zwickau auf den 5. Mai 1886, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Liebmann, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
[54523] Oeffentliche MüFellung.
Die verehelichte Bureau⸗Vorsteher Banz, Auguste, geb. Klose, zu Waldenburg, vertreten durch Justiz⸗ rath Behrends daselbst, klagt gegen deren Ehemann, den vormaligen Bureau⸗Vorsteher Heremmamn Banz zu Waldenburg, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage auf Trennung der Ehe und Verurtheilung des Beklagten als allein schuldigen Theil, und ladet den Beklagten zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die II. Civil⸗ I des Königlichen Landgerichts zu Schweid⸗ nitz au
den 12. Mai 1886, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. .
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
[54290]
straße Nr. 2, 8
Wolff zu Breslau, klagt gegen die K. K. priv.
Kaschau⸗Oderberger Eisenbahn⸗Gesellschaft, vertreten
durch ihre Direktion zu Pest, auf Zahlung der Valuta
k. gelooste Obligationen der Beklagten mit dem ntrage:
Oesfentliche Zustellung. . andlung Gebr.’ Wolff in Breslau, Königs⸗ vertreten durch den Rechtsanwalt
Die
1) die Beklagte zu verurtheilen: der Klägerin gegen Aushändigung der Schuldverschreibungen Nr. 1485, Nr. 68 676 und Nr. 103 886, nebst den daran befindlichen, noch nicht fälligen Coupons und Talons, für jede Schuldverschreibung 500 Francs, zusammen 1500 Francs, zum Course von je 100 Francs = 80 ℳ 80 ₰ nebst 6 % Zinsen seit dem 8. Januar 1886 und 31 ℳ 1. verauslagte Protestkosten und Porti zu zahlen, der Beklagten die Kosten des Rechtsstreits auf⸗ zuerlegen, das Urtheil gegen Sicherheitsleistung entweder in baarem Gelde oder Preußischen oder Deut⸗ -, Consols für vorläufig vollstreckbar zu er⸗
ären,
und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhand⸗
lung des Rechtsstreits vor die II. Kammer für
des Königlichen Landgerichts zu Breslau, itterplatz Nr. 15, 1. Etage, Saal 2, auf
den 8. April 1886, Vormittags 11 ½ Uhr,
mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten
Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
um Zwecke der öffentlichen Zustellung wird
dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Die Ein⸗ lassungsfrist ist auf drei Wochen bestimmt.
Breslau, den 25. Januar 1886. 8.
Ansorge, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
[53785] Oeffentliche Zustellung. Der Eisenbahnbeamte Theophil Kluge, früher in Berlin, jetzt in Jerzyce bei Posen, vertreten durch den Rechtsanwalt Meinhardt zu Gnesen, klagt gegen die Wittwe und Erben des verstorbenen Wirths Casimir Kups zu Palczyn, als: A. 1) dessen Wittwe Lucia Sommerfeld, zu Palczyn, B. dessen Erben, nämlich: 1 2) die Wittwe des am 28. Januar 1881 ver⸗ storbenen Max Kups, Veronika, geborenen Gras⸗ lewicz, jetzt wieder verehelichte Häusler Valentin Semmler zu Buin und deren 2 Kinder aus der Ehe mit Max Kups: . Marianna Kups, geboren am 26. Juli 1876, Marximilian Kups, geboren am 1. November 18890, vertreteu durch ihre oben genannte Mutter als Vormünderin, 3) die Ehefran des Gefangenwärters Josepha, geborene Kups, zu Groß⸗Glogau, Michalak,
4) die Frau des Wirths Peter Marianna, geborene Kups, zu Solencin,
5) den Wirthssohn Stanislaus Kups zu Palczyn,
6) den Michael Kups, früher Pionier in Glogau, jetzt unbekannten Aufenthalts,
7) der Wirthstochter Rosalie Kups, 9 der Wirthstochter Casimira Kupo, die beiden letzteren Minorennen, vertreten durch ihren Vormund, Wirth Thomas Charembski zu Palczyn, 1 wegen einer Darlehnsforderung, mit dem Antrage, den Beklagten zu verurtheilen, an ihn 1050 ℳ nebst 5 Prozent Zinsen seit dem 18. März 1882 zu zahlen und das Urtheil gegen Sicherheitsleistung für
Kups, geborene
Schulz,
Beklagten, früheren Pionier Michael Kups, zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die I. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Gnesen auf den 23. März 1886, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. 11““
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Gnesen, den 25. Januar 1886.
Friebe, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
[54220] Bekanntmachung. Infolge Ablebens des Rechtsanwalts Karl Julius Reiner in Bernstadt ist derselbe am heutigen Tage in der Anwaltsliste des unterzeichneten Amtsgerichts gelöscht worden. Bernstadt, am 29. Januar 1886. Königlich Sächsisches Amtsgericht. 8 (Unterschrift.)
88
[54219] Bekanutmachung. 1 Der Rechtsanwalt Hesse ist am heutigen Tage in die Liste der bei dem Königlichen Amtsgerichte hier zugelassenen Rechtsanwälte mit dem Wohnsitze Eilen⸗ burg eingetragen worden. Eilenburg, den 27. Januar 1885858. .“ Königliches Amtsgericht.
— 8
[542222 Bekanntmachung.
Die Löschung der Eintragung des Rechtsanwalts Dr. Peter Wilhelm Steinhagen in Lübeck in der Liste der bei dem unterzeichneten Gerichte zu⸗ gelassenen Rechtsanwälte wird hierdurch bekannt ge⸗ macht. 5* Hamburg, den 27. Januar 188s6. 5„
Das Hanseatische Oberlandesgericht.
In Vertretung des Sekretärs: Th. Klempau, Gerichtsschreiber. 1
[54221] Bekanntmachung.
Der Rechtsanwalt Barkow ist zum Zwecke der Uebersiedelung an das Königliche detee. in der Rechtsanwaltsliste des hiesigen Königlichen Land⸗ gerichts gelöscht worden. 88 “ Hechingen, den 30. Januar 1886.
Der Landgerichts⸗Präsident.
e 8
54495] Der Gerichts-Assessor Carl Otto Albert Kroll ist vom 1. Februar 1886 ab als Rechtsanwalt bei dem Königlichen Amtsgerichte zu Woldenberg zuge⸗ lassen und dort in die Liste der Rechtsanwalte ein⸗ getragen. 8 Woldenberg, den 30. Januar 1886.
Eichen⸗
vorläufig vollstreckbar zu erklären, und ladet den
Berkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
und Rüstern⸗Lang⸗Nutzholz⸗Verkauf
aus der Königl. Oberförsterei Grünwalde. I. Am 16. Febrnar cr., Vormittags 10 Uhr,
im Conradschen Gasthofe zu Barby (Berlin⸗Nord⸗ hauser Bahn): 195 Festmeter Inhalt in Stämmen von 4—12 m Länge bis 80 cm Durchmesser, Rüsternstangen und 8 Wagenleisten. von vorzüglicher Beschaffenheit und liegt unmittelbar an der Elbe, 2 km vom Barbyer, 6 km vom Güter⸗ glücker Bahnhofe entfert.
332 Stück Rüsternstämme von
577 Stück diverse Das Holz ist
DJ. Am 17. Februar er., “ ei
10 Uhr, im Tägerschen Gasthofe zu Grünwalde Schönebeck a. Elbe aus den an der Elbe 2 —6 km von den Bahnstationen Barby, Güterglück, Gom⸗ mern und Schönebeck entfernt belegenen Schutz⸗ bezirken Ronney, 8 Elbenau: 311 Stück werthvolle, meist starke Eichen von 755 Festmeter, 321 dergl. Rüsternstämme von
Grüneberg. Ranies, Ewald und
124 Festmeter Inhalt.
Grünwalde, den 30. Januar 1886.
Der Königliche Oberförster. Wichmann.
„ 9
[54478]
Holzverkauf Freitag, 12. Februar 1886 i. d. Königl. Oberförsterei Harsefeld, Schutzbezirk Harsefeld, Steinbeck Jag. 41 a. u. 44 b. IJ. etwa: Buchen: 61 St. Langnutzholz I. — V. KI. = 84 fm, 146 rm Scheit⸗, 2 rm Knorrholz, 265 rm Reiser III. Kl. Anfang Morgs. 10 Uhr beim Gastw. Witte in Harsefeld.
[54482] Holz⸗Verkauf aus der Königlichen Oberförsterei Kuhbrück, (Reg.⸗Bez. Breslau). Donnerstag, den 11. Februnar cr., von früh 9 Uhr ab,—— werden im Kinne'schen Gasthause zu Maßlisch⸗Hammer zum meistbietenden Verkauf gestellt: An kiefern Bau⸗ und Schneidehölzern: ca. 16 St. I., 135 St. II., 944 St. III., 2240 St. IV. und 1561 St. V. Klasse von den Kahlschlägen Jagen 2, 34, 50, 54, 69, 131, 133 und 179 der Schutzbezirke Grochowe, Poln. Mühle, Kuhbrück, Gr. Lahse und
V. Kl., 1 rm eichen und 1 rm kiefern Schichtnutz⸗ holz aus Jagen 34 Bel. Grochowe, ferner 99 St. Erlen V. und IV. Kl. und 62 St. Birken V. und 1V. Kl. aus Jagen 87 Bel. Kuhbrück. G klassenweise in je einem Loose in den einzelnen Schlägen zum Verkauf gestellt.
Kuhbrück, den 30. Januar 1886.
8 Die Königliche Forstverwaltung.
[54479]
Vormittags 11 Uhr an, soll in der Hartmann⸗ schen Wirthschaft zu Oberalbshausen (½ Stunde von bietend versteigert werden: 1 1) Schutzbezirk Albshausen, Kiefern: Untere Sitten: 179 Abschnitte IV. und V. Klasse = 54 fm, 590 Stck. Stangen I. Klasse, 1210 rm Grubenhol von 2—4 m Länge in Rollen; Kleiner Vockenberg: 31 Abschnitte 9 fm.
2) Schutzbezirk Wattenbach: Leimsberg, Eichen: 72 Abschnitte =2 33 fm.
Das Holz steht überall gut zur Abfuhr.
Eiterhagen, am 28. Januar 1886.
Der Oberförster: Pauli.
[54476] Nutzholz⸗Versteigerung. .“ Oberförsterei Thiergarten bei Fulda. Freitag, den 12. Februar d. J., Vormittags 9 Uhr, beginnend, kommen bei dem Gastwirth Kircher zu Dipperz (Poststation) nachstehende Nutz⸗ hölzer unter den in Preußen üblichen Bedingungen zur öffentlicheu Versteigerung: b Eichen 46 Stück Stämme II. u. III. Kl. mit 63 fm 172 LII 172 V. „ 559 13 IIv. I 1 14 “ 11“ 14 rm Nutzscheite, Birken 8 Stück Stämme = 5 fm, u. Aspen [110 rm Nutzscheite in Rollen, Kiefern 9 Stück Stãmme II. u. III. Kl. = 11 fm, 121 IWI1 -- 82. . 9„ = 38 8 Die Hölzer sind von guter Qualität, lagern sehr gut zur Abfuhr im s. g. Thiergarten 8 bis 14 kmüg von dem Bahnhof Fulda entfernt in unmittelbarer Nähe der Landstraßen. Thiergarten b. Fulda, den 31. Januar 1886. Der Königliche Oberförster. illins
Buchen
[48705] rläusige Anzeige. Die diesjährigen Versteigerungen der Weine den Königlichen Domanial⸗Kellereien finden Donnerstag den zu Eberbach
un Freitag den 28. Mai zu Rüdesheim statt. Nähere Bekanntmachung erfolgt demnächst. Wiesbaden, den 2. Januar 1886. Königliche Regierung, Abtheilung für direkte Steuern, Domänen und Forsten. Dietlein.
8 8 “
[54195] Submission. Am 15. Februar d. J., ·1 Artillerie⸗Depot zu Mainz, Bauhofstraße Nr. 1,
105 193 kg Messing von Patronenhülsen, welches in den Artillerie⸗Depots en Koblenz, Köln, Darmstadt, Erfurt, Magdeburg, Mainz, Münster, Minden, Torgau, Wittenberg und Wese lagert, in öffentlicher Submission im Gesammt⸗ uantum oder in den in den vorgenannten Artillerie⸗
vots lagernden Posten verkauft werden und sind schriftliche Offerten bis zum Termin hierher einzu⸗ enden. Verkaufsbedingungen nebst Musterofferte liegen hier aus; Abschriften derselben können auch für 1 ℳ von hier bezogen werden.
Artillerie⸗-Depot Mainz.
rechtskräftigen Mandate vom 21. Oktober 1872 für den Sch ister Albert Stippkugel in Przysiek
u
Wengler, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
I 8 8* 1
Königliches Amtsgericht⸗
Dziewentline, ferner 2 eichen Nutzstücke IVI. und
98 Donnerstag, den 18. Februar 1886, von
früh 10 Uhr, sollen im
0
Auf Verlangen der Käufer werden die Hölzer—
Guthagen) das nachstehende Gehölz öffentlich meist⸗ 1