Petroleum,
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verwirklicht werden könne. wenn die Reg
Unterstützung bei dem eLußischen Landlage und bei allen patriotischen Elementen finden werde.
Der von Benda erklärte, daß er mit seinen Ferüttsches Freunden der Vorlage Hrwatzisch gegenüber⸗ ehe. n 1 im Einzelnen werde ie Kommission aben. Kommission von 21 Mitgliedern zu verweisen.
zu erledigen an eine
Er beantrage, die Vorlage sösert
1 Der geforderte Betriebsfonds von 100 Millionen könne hoch erscheinen;
aber man müsse in Betracht ziehen, daß die Sunmme nicht à fonds perdu bewilligt werde, sondern daß die⸗ selbe in einem rentablen Grundbesitz angelegtwerden solle. Was vie rage der Ansiedelung betreffe, so werde es für die Kommission ich vielleicht empfehlen, die Errichtung von Rentengütern in Erwägung zu ziehen. Dieselbe wöge aber daran denken, daß eine große Aufgabe auch nur 6. großem Stil erfaßt und gelöst werden könne. 8 Bei Schluß des Blattes sprach der Abg. von Huene.
— In dem Cirkular⸗Erlaß der Minister des Innern
und für Handel ꝛc., vom 13. Juni v. J., betreffend die Aus⸗
führung der Kaiserlichen Verordnung vom 24. Februar 1882 über das gewerbsmäßige Verkaufen und Feilhalten von ist deranf aufmerksam gemacht worden, daß
8.
ddie über die Beschaffenheit von Petroleum an Seeplätzen
von sog. Testbureaux ohne jede obrigkeitliche Mitwirkung
WI 8** ertheilten Bescheinigungen eine ausreichende Garantie thatsäch⸗
lich und erfahrungsmäßig keineswegs gewähren. Nach einem Cirkularerlaß derselben Minister, vom 27. Januar d. J., trifft diese Bezeichnung auf die von dem Testbureau der Bremer Petroleumbörse ausgestellten Bescheinigungen da die Beamten dieses Bureaus von dem Bremer Senatskommissar vereidigt werden und überdies einer obrig⸗ keitlichen Kontrole unterliegen. Diese Beamten sind mithin als vereidete Prüfer im Sinne des §. 36 der Gewerbe⸗Ordnung anzusehen, auf deren erventuelle Anstellung in dem Cirkularerlaß vom 13. Juni hingewiesen wird. Die Minister haben daher — , daß von der polizeilichen Untersuchung solcher Originalgebinde, welche den Stempel: Börse Reichstest“ tragen, falls nicht der Verdacht einer n räglichen Veränderung des Inhalts besteht, in der e bgesehen werden kann.
,. — In einem Cirkularerlaß vom 5. d. Metkth bde. Minister des Innern wiederholt prinzipiel en die Ein⸗ en Sparkassen
ührung eines Checkverkehrs bei ausgesprochen.
— Wider deutsche Eisenbahn⸗Voerwaltungen sind beim Reichs⸗Eisenbaz .Zuli bis Ende Dezember 188531 en aus dem Publikum eingelau —* sich 24 auf den Personenverkehr aus hen Güterverkehr und 15 auf egenstcid ant hat von diesen Beschwerden seveteedhreit s unbegründet zurück⸗ gewiesen , senn, wegen mangelnder Zuständiea“ upddognition gezogen 7. Die übrigen 58 marden 1 oßten Weil mit Rücksicht auf die ekfande 33 Mirekten Erledigung an di 7a⸗Vermp,00 En abgegeben. Be⸗
vwon Pesch ean sind EPduktegt 23 Eisenbahn⸗Ver⸗
. Frühjal panzerschiff „8 6,56 Gd. 8 zur See Stempels. 5,57. Bra. Februar cr. in Jay (Creta) eingetrosssni.”“
arl“, Komman⸗
-’chleswig, 20. Februar. Heute fand die Schluß sitzung
am 14. d. M. begonnenen XIX. Diät des Schleswig⸗ Holsteinischen Provinzial⸗Landtages statt. — In dieser Diät sind in 7 Plenarsitzungen 2 Vorlagen der König⸗ lichen Staatsregierung (Revision der Fischereiverordnung vom 2. November 1877; Gesetzentwurf, betreffend die Termine bei Verträgen über Wohnungsmiethen); 8 Vorlagen des ständi⸗ schen Verwaltungs⸗Ausschusses, außer dem von demselben erstatteten Jahresbericht; 3 Privatpropositionen: des Abg.D Rohwer, betreffend Einrichtung eines Obstmuttergar⸗ tens; der Abgg. Kruse und Plambeck, betreffend Sub⸗ ventionirung der Arbeiterkolonie Rickling; des Abg. Stocks, be⸗ treffend Ermittelungen betreffs des Bettler⸗ und Vagabonden⸗ wesens, erledigt, und die Wahlen von Mitgliedern resp. der schleswig⸗holsteinischen Deputation für das Heimathwesen, der Ober⸗Ersatzkommissionen im Bezirk der 35. und der 36. In⸗ fanterie⸗Brigade, der Bezirkskommission für die klassifizirte Einkommensteuer sowie der Gewerbekammer vorgenommen. — Es sind im Ganzen 21 Petitionen eingegangen, von denen von dem Petitionsausschuß 17, unter Er⸗ stattung von zehn Berichten, erledigt sind. Zwei erst heute eingegangene Petitionen konnten einer Behandlung nicht mehr unterzogen werden. — Außer dem Petitionsausschuß sind Ausschüsse nicht niedergesetzt gewesen.
Um 3 Uhr Nachmittags ward der Provinzial⸗Landtag von dem Ober⸗Präsidenten Steinmann mit nachstehenden Worten geschlossen:
Hochgeehrte Herren!
Die Aufgaben, welche die gegenwärtige Sitzungsperiode Ihnen gestellt hatte, sind erledigt. Kamen dieselben dem Umfange nach den Anforderungen früherer Jahre nicht gleich, so waren sie in ihrer Bedeutung, namentlich für die provinzielle Kommunalverwaltung doch kaum geringer, und -es hat der ganzen Umsicht und des seltenen Ge⸗ schickes in der Leitung der Verhandlungen bedurft, welche dem hoch⸗ verehrten Herrn Landtags⸗Marschall eigen sind, sowie nicht minder der vollen Hingebung sämmtlicher Mitglieder der hohen Versamm⸗ lung, um in dem kurzen Zeitraume einer einzigen Woche einen so durchaus befriedigenden Abschluß herbeizuführen.
Indem ich Ihnen für die patriotische Freudigkeit und Treue, die Sie in diesen arbeitsvollen Tagen von Neuem bethätigt haben, den warmen Dank der Königlichen Staatsregierung ausspreche, und indem ich dem Wunsche Ausdruck gebe, daß auch Ihre diesjährige Arbeit der Provinz zum Segen gereichen möge, schließe ich im Allerhöchsten Auftrage Sr. Majestät des Königs den XIX. Schleswig⸗Holsteinischen Provinzial⸗Landtag.
Nach einem von dem Landtags⸗Marschall, Grafen zu Nantzau⸗Rastorf, auf Se. Majestät den Kaiser und “ ausgebrachten dreimaligen Hoch, in welches die Ver⸗ sammlung begeistert einstimmte, trennte sich die Versammlung.
Sachsen. Dresden, 20. Februar. (Dr. J.) In ihrer gestrigen — beschloß die Erste Kammer, den Gesetz⸗ entwurf, Maßnahmen gegen das Ueberhandnehmen von Feld⸗ tauben und die Aufhebung der Schonzeit der wilden Tauben betreffend, im Wesentlichen unter Ablehnung der von der Zweiten Kammer dereögen und der von der Deputation der Ersten Kammer vorgeschlagenen Abänderungen anzunehmen
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„Bremer Petroleum
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eine Petition, das Ueberhandnehmen der wilden Kaninchen be⸗
8 der Königlichen Staatsregierung zur Erwägung zu über⸗ weisen, dagegen eine Petition um Aufhebung des Gesetzes
über die Thellung des Grundeigenthums vom 30. November
1843 auf sich beruhen zu lassen.
Es 4ͤ⸗Lothringen. Straßburg, 20. Februar. (Lds.⸗Ztg. f. Els.Lothr.) In der gestrigen (13.) Plenarsitzung des Landesausschusses stand als erster Gegenstand auf der Tagegordnung die zweite Lesung des Etats für Universität, Biblircenak und Kuns. Die einzelnen Titel (auch die Sub⸗ vention für das Straßburger Musik⸗Konservatorium mit 25 000 ℳ) wurden ohne Debatte bewilligt. Nach Annahme der einzelnen Posten sprach der Abg. Dr. Gunzert für die Errichtung eines Kunstgewerbe⸗Museums in Straßburg. Der Abg. Pick erörterte die günstige Einwirkung eines solchen Museums auf das Gewerbe und die Gewerbebevölkerung. In Folge einer An⸗ frage des Abg. Klein theilte der Staats⸗Minister von Hof⸗ mann einen Bericht des Chefs der Universitäts⸗ und Landes⸗ Bibliothek mit, in welchem die dringende Nothwendigkeit eines Neubaues für die Bibliothek dargelegt wurde; dem gegenüber behalte sich die Regierung vor, eine bezügliche Vorlage in einer der nächsten Sessionen einzubringen. Dr. Gunzert bemerkte, daß der Frage des Baues einer Bibliothek mit Rücksicht auf die finanzielle Lage vielleicht bald nahe getreten werden könnte, während sich des Abg. Köchlin gegen die Errichtung eines Museums auf Landeskosten sowie gegen den Bau einer Bibliothek aussprach. Nachdem die Abag. Fischbach und Dr. Gunzert nochmals für die Nothwendigkeit des Bibliothekbaues, Klein und Pick für das Museum eingetreten waren, wurde die Debatte geschlossen. — Eine neue längere Diskussion erhob sich zu Tit. 2, der Einmaligen Ausgaben („zur Bestreitung der Mehr⸗ kosten des Universitäts⸗Kollegiums 50000 ℳ) Der Unter⸗Staats⸗ sekretär Dr. Ledderhose führte aus, daß diese Etatsüberschreitung vom Lande getragen werden müsse, da sich das Reich nur zu einem ziffermäßig begrenzten Beitrag verpflichtet habe, und wies weiter darauf , daß die fragliche Summe in dem Universitätsbaufonds thatten vorhanden sei; ein Schritt, die Summe vom Reich
Lrlan würde unbegründet und aussichtslos sein. Diese ewurden nur vom Abg. Winterer bestritten,
vährend die Whgg. Köchlin, Fischbach, Schneegans und Dr Norch der Misicht des Unter⸗Staatssekretärs beitraten.
Bei der solgenven Abstimmung wurde dann auch die Summe
von † M angenommen, ebenso der Rest der Einmaligen sben für Universität, Bibliothek, Wissenschaft und Kunst.
Oesterreich⸗Ungarn. Der Kaiser Montenegro besuch. 2 Pest, 19. 1Februar. (Prag. Ztg.) Das Abgeordneten⸗ haus genehmig heute den Gesetzentwurf, betreffend das Inko⸗ latsrecht der A nsiedler, im Allgemeinen und Speziellen und acceptirte e Markenschutz⸗Konvention mit der Schweiz. Der 5g. Madarasz interpellirte wegen der Militär⸗ Attentate. E ind die Ursache derselben in dem Waffentragen außer Dienst id im Mangel eines entsprechenden Straf⸗ gesetzes und fo erte eine sobald als möglich einzubringende
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Gesetzvorloge 88 Abstellumg der Uebelstände.
Schweiz. Bern, 21. Februar. (W. T. B.) Das Bundesgericht hat gestern die Beschlüsse der Regie⸗ rung von Zürich gegen die Heilsarmee, durch welche die Versammlungen verboten wurden, aufgehoben, jedoch das Verbot des Besuches der Versammlungen durch Kinder unter 16 Jahren bestätigt.
Großbritannien und Irland. London, 21. Februar. (W. T. B.) Der Prinz von Wales ist mit seinem Sohne Georg heute nach Paris abgereist, um sich nach Cannes zu begeben.
Portsmouth, 20. Februar. (W. T. B.) Der Herzog von Edinburg ist heute auf dem Transportschiff „Tamar“ nach Malta abgereist, um den Oberbefehl über das Mittelmeer⸗Geschwader zu übernehmen.
Dublin, 20. Februar. (W. T. B.) Der neue Vize⸗ König von Irland, Earl Aberdeen, hielt heute hier seinen Einzug, wobei er von allen Volksklassen herzlich empfangen wurde. Auf dem College Green kam es zu einem unbedeutenden Exzeß dadurch, daß anläßlich eines von den Studenten ausgebrachten Hochs auf die Königin der Pöbel unter Hochrufen auf Parnell über die Studenten herfiel, welche sich mit Stöcken vertheidigten. Auf beiden Seiten kamen einige leichte Verwundungen vor.
Frankreich. Paris, 20. Februar. (W. T. B.) Die Regierung hat sich dahin schlüssig gemacht, daß die für das Jahr 1889 projektirte Ausstellung eine universelle sein soll, an welcher sich alle Nationen betheiligen können.
Spanien. Madrid, 21. Februar. (W. T. B.) Die amtliche Zeitung veröffentlicht einen Königlichen Befehl zur Einberufung von 50 000 Mann.
Die Prinzessin Eulalia ist an einer Halsentzündung erkrankt.
Italien. Rom, 20. Februar. (W. T. Fmn der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer erklärte in Beantwortung einer bezüglichen Interpellation der Mi⸗ nister des Aeußern, Graf Robilant: Italien habe bedingungsweise die Vermittelung Spaniens in den Streitfragen mit Kolumbien angenommen. Sollten die diplomatischen Mittel erschöpft sein, so werde man zu anderen Mitteln greifen, und werde es sich sodann darum handeln, mit welcher von jenen Republiken begonnen werden solle, welche seit langer Zeit die Geduld Italiens auf die Probe stellten. — Die Kammer lehnte sodann mit 121. gegen 117 Stimmen den Gesetzentwurf, betreffend die Arbeits⸗ einstellungen, ab.
Griechenland. (W. T. B.) Nach in Wien heute ein⸗ gegangenen Nachrichten aus Athen hat die griechische Flotte gestern Nacht die Bucht von Salamis verlassen; die Richtung der Fahrt ist nicht bekannt.
Türkei. Konstantinopel, 20. Februar. (W. T. B.) Ein Telegramm der „Agence Havas“ meldet: Der russische Botschafter Nelidoff überreichte gestern der Pforte eine Note, in welcher die bekannten EFinwendungen Rußlands gegen das türkisch⸗bulgarische Uebereinkommen präzisirt werden. 8
Polit. Corres 8—
ch⸗Un Wien, 20. Februar. (W. T. B.) empfing heute Vormittag den Fürsten von und machte demselben Mittags einen Gegen⸗
wird aus Philippopel gemeldet,
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daß aus allen Theilen des Landes Deputationen daselbst eintreffen, um den Fürsten Alexander zu beglückwünschen. Bei einem Besuche der Hauptmoschee wurde der Fürst von den daselbst anwesenden Türken enthusiastisch begrüßt.
Rumänien. Bukarest, 20. Februar. (W. T. B.) Der „Agence Havas“ zufolge sind in den Berathungen der Friedenskonferenz neue Schwierigkeiten aufgetaucht. Serbien weigert sich, das Anerbieten Madjid Pascha's und
Geschoffs, wonach es seine schriftlichen Vorschläge gleichzeitig
mit den bulgarischen zunehmen. Mijatowic hat auf sein lich nach Belgrad gerichtetes Telegramm heute von Garaschanin die Mittheilung erhalten, daß die Antwort Serbiens auf jenen Antrag ihm im Laufe des Abends zugehen werde. Mijatowic hat Madjid Pascha und Geschoff hiervon
Kenntniß gegeben, und die Delegirten haben in Folge dessen
Vorschlägen vorlegen soll, an⸗
gestern diesbezüg⸗
die auf heute anberaumt gewesene offtzielle Sitzung auf morgen verschoben, um die Mittheilung der serbischen Antwort ent⸗ gegenzunehmen. Geschaf hat formelle Instruktionen erhalten, sich zur Vorlegung schriftlicher Vorschläge nur dann bereit zu erklären, wenn Mijatowie gleichzeitig die seinigen vorlegt.
— 21. Februar. (W. T. B.) Mijatowic ist von dem Minister Garaschanin ermächtigt worden, schriftliche Vor⸗ chläge für die Friedensverhandlungen gleichzeitig mit den Vorschlägen von bulgarischer Seite vorzulegen. Der Aus⸗ tausch dieser Vorschläge soll morgen erfolgen. Diese Beilegung der entstandenen Schwierigkeit wird dem gemeinsamen Schritt, welchen die hiesigen Vertreter der Mächte in dieser Angelegen⸗ heit bei Mijatowic gethan haben, zugeschrieben.
Serbien. Belgrad, 20. Februar. (W. T. B.) Der König ist aus Nisch hier eingetroffen.
— 21. Februar. (W. T. B.) Die Vertreter der Mächte machten auf Initiative Englands den Vorschlag: Serbien solle davon abstehen, daß der Abschluß eines Handels⸗ vertrages mit Bulgarien in den Friedensvertrag auf⸗ genommen werde, wogegen die Mächte auf die Aufnahme eines Passus hinwirken würden, welcher beide Theile ver⸗ pflichte, sofort nach dem Friedensschluß zu dem Abschluß eines Handelsvertrages zu schreiten.
Schweden und Norwegen. Christia nia, 18. Februar. Die bei der heutigen feierlichen Eröffnung des Stor⸗ things von dem König Oskar verlesene Thronrede hat folgenden Wortlaut:
„Gute Herren und norwegische Männer! Das Verhältniß zwischen den vereinigten Reichen und den fremden Mächten hat, seit das Stor⸗ thing zuletzt versammelt war, keine Veränderung erlitten. Die Maß⸗ nahmen, welche im Sommer des vorigen Jahres zur Bewahrung strenger Neutralität während eines möglichen Konflikts zwischen zwei mächtigen Reichen ergriffen werden mußten, konnten bereits nach Ver⸗ lauf kurzer Zeit eingestellt werden.
Die dem letzten Storthing gemeldeten Verhandlungen, betreffend verschiedene internationale Abmachungen, haben stattgefunden. Die erlangten Resultate sind im Ganzen genommen zufriedenstellend, und werden dieselben zu Storthingsvorlagen Veranlassung geben. Nament⸗ lich gilt dies bezüglich des internativnalen Postkongresses in Lissabon und des in Bern zu dem Zweck abgehaltenen Kongresses, um gemein⸗ schaftliche Bestimmungen über das literarische Eigenthumsrecht her⸗ zustellen.
Ich gedenke die Mitwirkung des Storthiugs zu mehreren wich⸗ kigen Gesetzarbeiten anzurufen. Einzelne derselben sind früher in Be handlung gewesen, ohne daß dies zu Gesetzesbeschlüssen geführt hat, wie der Entwurf zu einem Gesetz wegen einer Postsparbank und zu einem Gesetz wegen des Hafenwesens. Die Wichtigkeit der Gegen⸗ stände macht eine baldige Regelung wünschenswerth. Von früheren Gesetzsachen wird gleichzeitig ein Entwurf wegen Gestattung der Er⸗ richtung von Pensionskassen für Beamte und Bedienstete wieder vor⸗ gelegt werden.
Unter den neuen Gesetzpropositionen, die dem Storthing werden vorgelegt werden, befinden sich zwei, welche die Herstellung von Ge⸗ setzesregeln bezwecken, die von hervorragender Bedeutung für das prak⸗ tische Leben sind und eine Reihe schwieriger Fragen umfassen, deren befriedigende Lösung erforderlich ist. Dieselben betreffen das Recht zur Benutzung der Wasserläufe und die Begrenzung des Eigenthums⸗ rechts im Nachbarverhältniß.
Seit bald einem Menschenalter ist an Reformen auf dem kirch⸗ lichen Gebiete gearbeitet worden. Ich finde, daß eine Aufforderung dazu vorliegt, diese Sache, welche für die Gesellschaft von größter Wichtigkeit ist, und an welche so viele höhere Interessen geknüpft sind, in erneute Erwägung zu nehmen und dieselbe durch grundlegende Ge⸗ setzesbestimmungen zu fördern zu versuchen. In der Hoffnung, daß die Arbeit in weiten Kreisen Unterstützung finden wird, wird dem Storthing ein Entwurf zu einem Gesetze über Gemeinderäthe und Gemeindeversammlungen vorgelegt werden.
Ein verbessertes Gerichtsverfahren in Strafsachen, in wesentlicher Ausdehnung auf die Anwendung von Jurys basirt, ist lange der Gegenstand der Verhandlung gewesen. Ein von einer Kommission ausgearbeiteter Entwurf zu einem Gerichtsordnungsgesetz liegt vor. Ich habe denselben fernerweiter Erwägung zu dem Zweck unterwerfen lassen, daß die Vorlage des Entwurfes in dieser Session erfolgen kann. Ich vertraue darauf, daß durch das Zusammenwirken der Staatsmächte die Sache einer glücklichen Lösung entgegengehen wird.
Ein Armee⸗Organisationsplan mit Bezugnahme auf das letzte Gesetz, betreffend die Dienstpflicht, wird von einer Kommission aus⸗ gearbeitet. Die Verhandlungen derselben sind noch nicht abgeschlossen; wenn dies geschehen ist, wird dem Storthing baldmöglichst Bericht erstattet werden. Das Vertheidigungswesen stellt bestimmte For⸗ derungen. Zufolge Verhältnissen, über welche Niemand die Herrschaft hat, kann dies nicht anders sein.
norwegische Volk mit mir eine tiefe Erkenntniß davon hat, daß, wenghe
Opfer gefordert werden, diese dann für unsere Selbständigkeit, unseren Rang als Nation und für das Verhältniß zu unserem Br reiche gebracht werden.
Verschiedene neue Bewilligungen werden verlangt werden zur 2 förderung des Unterrichtswesens, der Verbesserung von Verkehrs mitteln und zur Aufhülfe der Erwerbszweige. Besonders will ich die Aufmerksamkeit auf einen Vorschlag hinlenken, der die Herstellung einer schnelleren und leichteren Verbindung mit dem Auslande bezweckt, von großer Bedeutung für die Geschäftswelt werden und eine bessere Ordnung der Postverhältnisse des Landes ermöglichen wird. 1
Es wird an der Ausführung größerer Unternehmungen im all⸗ gemeinen Interesse, namentlich zur Hebung des Kommunikationswesens, gearbeitet. Inwieweit in der bevorstehenden Session Vorlagen werden gemacht werden können, wird davon abhängen, ob es möglich sein wird, die vorbereitenden Untersuchungen rechtzeitig zu beenden.
Die Zeitverhältnisse gebieten alle Sparsamkeit in der Staats⸗ haushaltung, welche mit dem Wohle des Vaterlandes vereinbar ist. Es ist mir eine Genugthuung, mittheilen zu können, daß die finanzielle Lage es gestattet, die Arbeit für den Fortschritt des Landes gleich⸗ mäßig fortsetzen zu können und neue Bedingungen für eine weitere Entwickelung uns gegeben sind. Es ist diesesmal nicht wie früher für nöthig erachtet worden, für die Regierung die Vollmacht zu er⸗ See. um in eintretenden Fällen vorläufige Anleihen aufnehmen zu önnen.
Ich erflehe den Segen des Herrn über Ihre Arbeit und verbleibe Ihnen, gute Herren und norwegische Männer, mit aller Königlichen
Huld und Gnade wohlgewogen!
Ich vertröste mich damit, daß daß⸗
Zeitungsstimmen.
Die „Tilsiter Zeitung“ veröffentlichte eine gegen das Branntwein⸗Monopol gerichtete Petition der Tilsiter Kaufmann⸗ schaft. Daraufhin erhielt der „Volksfreund für Lit⸗ tauen“ Namens vieler Bauern ein „Eingesandt“ von einem angesehenen Bauerngutsbesitzer mit der Zusicherung, daß das⸗ selbe die Ansichten des größten Theils der ländlichen Bevöl⸗ kerung über das Branntwein⸗Monopol zum Ausdruck bringe Es heißt u. A. in diesem „Eingesandt“:
„Wir Bauern sind in derselben (der Petition gegen das Monopol) mit einbegriffen, als wenn uns das Branntwein⸗Monopol zum großen Nachtheil gereichen würde. Wir protestiren hiermit dagegen; wir Bauern begrüßen vielmehr das Branntwein⸗Monopol sehr hoch erfreut, weil da⸗ durch dem Krebsschaden unseres Arbeiterstandes in Folge des zu starken Branntweingenusses Schranken gesetzt würden. Möge die Tilsiter Kaufmannschaft ihre Sorge zu etwas Besserem sparen und sich nicht bekümmern, was wir für die Arbeiter in der Ernte⸗ geit geben werden, wenn der Branntwein durch das Monopol ver⸗ theuert wird; wir werden schon wissen, dem Arbeiter bei schwerer Ar⸗ beit mehr erquickendes und stärkendes Getränk zu geben, als den Fusel zu verabreichen. Dann auch der in der gedachten Petition enthaltene, ganz besondere Ausdruck „Unsere Bauern!’“ Wir Bauern glauben, noch nicht soweit gesunken zu sein, daß wir mit Haut und Haaren in den Taschen der Tilsiter Kaufmannschaft stecken. Wir weisen jede Bevormundung der Tilsiter Kaufmannschaft ganz entschieden zurück. Einer für Alle. A. S., Littauscher Bauer.“
— Das „Leipziger Tageblatt“ äußert zu dem ersten Theil der Reichstagsdebatte über das Sozialistengesetz:
„Die Regierung soll mit ihren Gründen für Aufrechthaltung des Sozialistengesetzes zu Ende sein und deshalb der Aufreizung der Massen bedürfen, um neue Gründe dafür beizubringen. Wir brauchen in der That keine neuen Gründe, die alten reichen vollständig aus. Und diese bestehen darin, daß die sozialdemokratische Be⸗ wegung auf den gesetzlichen Weg geleitet worden ist, daß die Sozialdemokraten sich heute mit dem Bundesrath bemühen, dem Arbeiter einen wirksamen Schutz zu gewähren und seine Lage zu verbessern. Wir haben besseres Vertrauen zu den Arbeitern, wie es Hr. Viereck zu haben scheint; wir glauben, daß die verständigen Arbeiter die Bestrebungen der Reichsregierung auf Ver⸗ besserung der Lage der Arbeiter mit Interesse verfolgen, und mit der Erwartung, daß sie Erfolg haben werden; und wenn sie das thun, so wird es sie auch wenig kümmern, daß die Verkündigung verderblicher Lehren von Gleichmacherei nicht mehr geduldet wird. Mit nichten ist die anarchistische Bewegung durch das Scozialisten⸗ gesetz hervorgerufen worden; der Anarchismus besteht nicht nur in Deutschland, wir begegnen ihm auch in Frankreich und England, wo die schrankenloseste Freiheit in Bezug auf die Meinungs⸗ zußerung und auf das Versammlungsrecht besteht. In Frankreich und England ist man bemüht, Mittel und Wege zu finden, um dem Uebel zu steuern. Eine so radikale Kammer wie die französische nimmt eine Tagesordnung an, welche die Regierung in ihrem Be⸗ streben unterstützt, die Gesammtheit gegen anarchistische Ausschrei⸗ tungen zu schützen, und wir sollten ein bewährtes Mittel, diese Be⸗ wegung niederzuhalten, aus den Händen geben? . .. Die Herren be⸗ rufen sich immer nur auf einzelne Thatsachen, durch welche gewisse Härten bei Handhabung des Sozialistengesetzes dargethan werden. Obwohl diese Thatsachen noch mancher Richtigstellung bedürfen, so wollen wir dennoch annehmen, daß sie sämmtlich bewiesen wären. Damit ist aber die Nutzlosigkeit oder Schädlichkeit des Sozialisten⸗ gesetzes ganz und gar nicht bewiesen. Der beste Beweis für seine Nützlichkeit scheint uns darin zu liegen, daß wir seit seinem Bestehen ohne wesentliche Störung der gesetzlichen Ordnung haben fortleben können; ohne das Gesetz hätten wir wahrscheinlich ebenso schlimme Erfahrungen gemacht, wie sie Oesterreich, Frankreich und England gemacht haben.“
— Der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ schreibt ihr Korrespondent in der Eidgenossenschaft:
Nachdem das Schweizervolk letzten Herbst die Vorlage zur Be⸗ kämpfung des Alkoholismus mit großer Mehrheit angenommen hat, beschäftigt sich der Bundesrath gegenwärtig mit der Abfassung des Ausführungsgesetzes. Die beschlossene Revision der Bundesverfassung sieht bekanntlich eine Erhöhung des Eingangszolles auf Sprit und die Besteuerung von Fabrikation und Verkauf vor. Der Bundesrath hat völlig freie Hand, den eidgenössischen Kammern ein Fabrikations⸗ oder ein Verkaufs⸗Monopol oder beides zugleich vorzuschlagen. Im eidgenössischen Departement des Innern, welches das Gesetz vorbereitet, wurde die Monopol⸗Frage bis jetzt noch nicht erörtert; dagegen verfolgen die schweizerischen Be⸗ hörden mit großer Aufmerksamkeit die Monopol⸗Bewegung in Deutsch⸗ land und die sich daran knüpfenden Erörterungen der Presse. Das vom Fürsten Bismarck vorgeschlagene Branntwein⸗Monopol hat hier⸗ orts großes Interesse erregt, und es ist sicher, daß das Schicksal des von ihm vorgeschlagenen Gesetzes auf die schließliche Entscheidung unserer Behörden von Einfluß sein wird. 1“
Ein wichtiger Faktor, mit welchem das schweizerische Alkohol⸗ gesetz rechnen muß, wenn es bei der Volksabstimmung angenommen werden soll, sind die Branntweinbrenner und die mit der Branntwein⸗ fabrikation unleugbar verbundenen bedeutenden Interessen der Land⸗ wirthschaft. Die Brenner sind besonders zahlreich im Kanton Bern, wo es 601 gewerbsmäßige Brennereien giebt, von denen 239 mit Dampf und 262 mit direkter Feuerung betrieben werden. Diese Fabrikation erzeugt im Jahr etwa 2 500 000 1 Branntwein und Sprit.
Die Brenner und Landwirthe des Kantons Bern hielten nun letzte Woche zu Bern eine Versammlung ab, in der sie über die Wahrung ihrer Interessen gegenüber dem zu erlassenden eidgenössischen Gesetz rathschlagten. Was für deutsche Leser besonders interessant sein wird, ist, daß die 150 Mann starke Versammlung von Brennern und Landwirthen sich einstimmig für ein eidgenössisches Verkaufs⸗ monopol aussprach. Die Brenner sind der Ansicht, nur durch die
Nonopolisirung des Verkaufs könne die Branntwein⸗Industrie dem Lande alten werden. Daneben verlangen sie dann allerdings eine Erhöhung
Eingangszolles auf ausländischen Sprit — Deutschland liefert uns
lich für 4 Millionen Franken — von 20 auf 40 Fr. per Hekto⸗
„ denn die Brenner erklären, nur bei diesem hohen Eingangszoll
En sie mit Deutschland konkurriren. Die Interessen der Land⸗
„ zumal der bernischen Landwirthe, sind insofern mit denjenigen
Branntweinbrenner verknüpft, weil überall, wo Brennereien ent⸗
aden, große Nachfrage nach Kartoffeln ist, so daß in dem gleichen zerhältniß, wie die Zahl der Brennereien sich mehrte, der Kartoffel⸗ vau an Ausdehnung zunahm. Dann kommt ferner in Betracht, daß die sogenannte Schlempe, das heißt der beim Kartoffelbrennen zurück⸗ bleibende dicke Satz, ein sehr nahrhaftes Viehfutter bildet.
Wie stellen jic unsere Brauer das Monopol vor? Aller Brannt⸗ wein, sagen sie, würde der Eidgenossenschaft abgeliefert. Der Bund würde einige Rektifikatoren anstellen und den geringeren Schnaps rektifzziren. Ueber die jeweiligen Lieferungspreise müßten der Bund und die Brenner sich verständigen, etwa in der Weise, daß den Bren⸗ zern alle Herstellungskosten vergütet würden und sie die Schlempe gratis hätten. Wir fügen sofort bei, daß sich die Kleinbrenner auf dissem Fuße kaum abfinden lassen würden. Man nimmt an, 20— 30 eidgenössische Verkaufsdepots würden für das ganze Land ge⸗ nügen. Vor der Vermehrung der Bundesbeamten und dem An⸗ wachsen ihres politischen Einflusses haben die Brenner und Brauer keine Angst. 1 8 1 8 Die Versammlung nahm so entschieden den Standpunkt des Verkaufsmonopols ein, daß der Bundesrath diese Frage sicher aufs ernst⸗ ichste prüfen wird. Die Schweizerblätter sozialdemokratischer Fär⸗ ung sympathisiren mit dem Monopol, ja sie bleiben dabei nicht ein⸗
al stehen, sondern verlangen mit großem Nachdruck auch die Schaf⸗ sung eines eidgenössischen Taback⸗Bonopols, weil sie glauben, die Ein⸗
führung dieses Monopols sei das beste Mittel, dem Staat eine neue
8
Einnahmequelle zu verschaffen, die nicht klassen wäre. 1“
Statistische Nachrichten.
Nach dem „Bericht des Provinzial⸗Ausschusses über die Ver⸗ waltung der Angelegenheiten des Provinzial⸗Verbandes von Pommern in dem Zeitraum vom 1. April 1884 bis 31. März 1885“ ergab der Abschluß des Hauptverwaltungs⸗Fonds pro 1884,85 an: Einnahme. A. Ordinarium: I. Rente aus Staatsfonds 2 120 198 ℳ B. Erstattete Pflegegelder für verwahrloste Kinder 49 366,63 ℳ II. Einnahmen aus besonderen Fonds 64 744,07 ℳ IV. Finsen 74 390,55 ℳ V. Ueberschuß aus dem Grundstück Lnisenstraße Nr. 26 zu Stettin 3233,28 ℳ VI. Beiträge der Kreise der Provinz 750 407,51 ℳ VII. Lehr⸗ und Pflegegelder für Hebeammen und Krankenpflegerinnen 1870 ℳ VIII. Insgemein und zur Abrundung 30 ℳ Summa A. 3 064 240,04 ℳ B. Extraordinarium. I. Ein⸗ gezogene Kapitalien: Effekten bez. Darlehen 151 689,60 bez. 70 530 ℳ = 222 219,60 ℳ II. Erlös aus dem Verkaufe von Chaussee⸗ Pertinentien 3600 ℳ III. Andere ertraordinäre Einnahmen 3000 ℳ Summa B. 228 819,60 ℳ C. Einnahmen aus Vor⸗ jahren: I. Bestand 12 256,85 ℳ II. Einnahme⸗Reste 973 640,663 ℳ Summa C. 985 897,48 ℳ Die Gesammt⸗ einnahme betrug demnach 4 278 957,12 ℳ, gegen das Soll von 4 300 138,3 ℳ ein Weniger von 21 180 91 ℳ — Ausgabe: A. Ordinarium. I. Provinzial⸗Hauptverwaltung 166 931,76 ℳ II. Für Zwecke der Kreis⸗ und Amtsverwaltung 190 635 ℳ III. Tilgung und Verzinsung der Schulden; Passivrenten 172 853,02 ℳ IV. Landarmen⸗ und Korrigendenwesen 375 992,41 ℳ V. Fürsorge für verwahrloste Kinder 97 482,26 ℳ VI. Irrenwesen 214,797,61 ℳ VII. Taubstummenwesen 91 326,90 ℳ VIII. Blindenwesen 33 800 ℳ IX. Hebeammenlehrwesen 15 220 91 ℳ X. Unterstützung milder Stiftungen, Rettungs⸗ ꝛc. Anstalten 9800 ℳ XI. Zuschüsse an Ver⸗ eine, welche der Kunst und Wissenschaft dienen; für öffentliche Samm⸗ lungen ꝛc. 9300 ℳ XII. Zuschüsse an Unterrichtsanstalten 7350 ℳ XIII. Chaussee⸗ und Wegebau 1 352 606,02 ℳ XIV. Zuschuß an den Fonds zur Förderung des Eisenbahnbaues 50 000 ℳ XvV. Ins⸗ gemein inkl. Defekte 90,4 ℳ Summa A. 2 788 186,23 ℳ B. Ertraordinarium. I. Zur Kapitalanlage (Darlehen) 410 900 ℳ II. Grundstückserwerb 9077,49 ℳ III. Chaussee⸗ und Wegebau 692 651,85 ℳ. IV. Bauten und Einrichtungen 12 544,78 ℳ. V. Sonstige ertraordinäre Ausgaben 5000 ℳ Summa B. 1 129 274,12 ℳ Die Gesammtausgabe betrug demnach 3 917 460,35 ℳ, gegen das Soll von 3 601 762,73 ℳ ein Mehr von 315 697,62 ℳ — Das Vermögen des Provinzial⸗Verbandes von Pommern exkl. Eisenbahn⸗Baufonds bezifferte sich am 31. März 1885 auf 4 078 282,15 ℳ und zwar: A. Grundstücke inkl. Inventarien 3 029 179,81 ℳ B. Kapitalien 3 701 565,46 ℳ In Summa 6 730 745,27 ℳ Davon gingen ab an Passiva 2 652 463,12 ℳ, somit verbleiben 4 078 282,15 ℳ Da der Abschluß 1883/84 ein Gesammtvermögen von 4 124 011,90 ℳ aufwies, hat sich dasselbe in 1884/85 um 45 729,75 ℳ vermindert.
-Aus demselben Bericht ersehen wir, daß die in ihren Anzeichen schon seit einigen Jahren beobachtete Besserung der Ver⸗ hältnisse auf dem Gebiete des Landarmen⸗ und Korrigenden⸗ wesens der Provinz Pommern immer mehr und mehr ihren ziffer⸗ mäßigen Ausdruck findet. Die Kosten des Korrigendenwesens pro 1884/85 sind so weit gesunken, daß seit Einführung der Pro⸗ vinzialverwaltung nur im Jahr 1876 ein besseres Resultat erreicht ist. Bei der Armenpflege ist wenigstens keine erhebliche Steigerung eingetreten; hier machen sich die in den ungünstigeren Jahren hervor⸗ getretenen vielen Fälle dauernder Hülfsbedürftigkeit zu sehr auf Jahre hinaus geltend. Der andauernde Rückgang in der Zahl der neuen Anmeldungen (1879/80: 3163, 1880/81: 2977, 1881/82: 2744, 1882/83: 2393, 1883/84: 2357, 1884/85 dagegen nur 1997) läßt aber auch hier im Laufe der Zeit eine Minderung der Ausgaben er⸗ hoffen. Nach dem Rechnungsabschluß für das Etatsjahr 1884/85 haben — neben einem Extraordinarium von 1460,20 ℳ — die dauernden Ausgaben für das Landarmen⸗ und Korrigendenwesen ab⸗ züglich aller Einnahmen einen Zuschuß von 375 992,41 ℳ erfordert. Davon entfielen auf Armenpflege 277 788,11 ℳ, Beihülfen an Orts⸗ armenverbände 1565,71 ℳ, Korrigendenwesen 96 638,52 ℳ Die gleichen Ausgaben betrugen pro 1. April 1883/84: 274 464,61 ℳ, bez. 2774,32 ℳ, bez. 128 432,07 ℳ, im Ganzen 405 671 ℳ; pyro 1. April 1882/83; 267 342,54 bez. 3144,08 ℳ, bez. 127 498,01 ℳ, im Ganzen 397 984,63 ℳ; pro 1. April 1881/82: 267 434,11 ℳ, bez. 1833,88 ℳ, bez. 167 990,96 ℳ, im Ganzen 457 258,95 ℳ; pro 1. April 1880/81: 256 854,71 ℳ, bez. 2114,46 ℳ, bez. 170 963,17 ℳ, im Ganzen 429 932,34 ℳ; pro 1879/80: 238 891,89 ℳ, bez. 1855,86 ℳ, bez. 139 715,08 ℳ, im Ganzen 380 462,83 ℳ; pro 1878/79: 222 543,65 ℳ, bez. 2226,67 ℳ, bez. 122 569,92 ℳ, im Ganzen 347 340,24 ℳ; pro 1877: 179 272,66 ℳ, bez. 1494,38 ℳ, bez. 108 581,58 ℳ, im Ganzen 289. 348,62 ℳ; pro 1876: 189 347,25 ℳ, bez. 1767,54 ℳ, bez. 86 188,21 ℳ, im Ganzen 277 303 ℳ Mithin pro 1. April 1884 gegen das Vorjahr an Armenpflege 3323,57 ℳ mehr, an Beihülfen an Ortsarmenverbände 1208,61 ℳ weniger, an Korrigendenwesen 31 793,55 ℳ weniger, insgesammt 29 678,599 ℳ weniger. Gegen die Etatssumme von 399 100 ℳ ergab sich eine Ersparniß von 23 107,59 ℳ
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Unter dem Titel „The German Soldier in the Wars of the United States“ liegt uns aus dem „United Service Magazine“ ein (in Philadelphia publizirter) Sonderabdruck von einer Ansprache vor, welche J. G. Rosengarten in dem „Pionier⸗ Verein“ bei einer Versammlung desselben in der Halle der „Deut⸗ schen Gesellschaft“ (German Society) in Philadelphia gehalten hat. Der Verfasser schildert in seinem Vortrage den gewichtigen Antheil, welchen die Deutschen an allen Kriegen der Vereinigten Staaten ge⸗ nommen haben, und weist nach, daß sie von den Tagen der ersten Niederlassung an bis zu dem letzten großen Kriege stets zur Vertheidigung ihrer neuen Heimath bereit gewesen sind: wie die Deutschen von Pennsylvania und New⸗York mannhaft in den Kriegen mit den Franzosen und Indianern kämpften, wie sie Missouri der Union erhalten und wie die Deutschen von Ohio, Illinois, Indiana, Wisconsin, Kansas, von der ersten Besiedelung an, tapfer für den Schutz dieser Staaten eingetreten sind. Es ist dem Verf. gelungen, sogar die Namen einzelner hervorragender deutscher Heerführer bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts zu verfolgen. So nennt er einen Obersten Conrad Weiser, welchem im Jahre 1755 von dem Staate Pennsylvanien die Führung eines Freiwilligen⸗Regiments gegen die Franzosen und Indianer anvertraut wurde, und nennt aus den Kämpfen von 1763 als tapfere Truppenführer die Deutschen Schneider und Hiester. Auch weiterhin knüpft die Darstellung stets an die Namen besonders braver deutscher Heerführer an, und namentlich wird aus dem letzten großen Kriege der Nord⸗ und Südstaaten eine stattliche Anzahl von Deutschen genannt, welche sich als Offiziere der Bundes⸗Armee aus⸗ gezeichnet haben. Wie eine aufgestellte Statistik aus den einzelnen Staaten darthut, haben im Ganzen nicht weniger denn 187 858 deutsche Soldaten an dem Kriege theilgenommen. Die anfänglichen Mißerfolge der Deutschen unter Sigel, im Thale von Virginia, und unter Howard bei Chancellorsville und Gettysburg sei völlig aufgewogen worden durch ihren Antheil an den erfolgreichen Opera⸗ tionen unter General Sherman. Wie sie anfänglich übermäßig gelobt, so seien sie später ungerechterweise getadelt worden. Es sei außer Zweifel, daß sie zu dem schließlichen Erfolge des großen Krieges reichlich beigetragen haben. Das Ansehen der Deutschen in Amerika sei daher auch von jener Zeit an in stetem Wachsen begriffen; man habe nicht nur ihre Tapferkeit, sondern auch ihren Gewerbfleiß, ihre Mäßigkeit, Anspruchslosigkeit, Familien⸗ und Heimathsliebe als fördersame Faktoren für die Civilisation des Landes würdigen gelernt.
Der deutsche Krieger aber habe sich speziell nicht nur durch seinen
ausgestatteten Ausgabe von Fr. Chr. geschichte für das deutsche Volk, die, von Neuem durch- gesehen und ergänzt von Dr. Oskar Jäger und Dr. Franz Wolff, in Berlin, im Verlage von Osw. Seehagen erscheint, ist vor Kurzem der 11. Band (Lieferung 43 — 46) oder der 3. Band der „Geschichte der neueren Zeit von durchgesehen und ergänzt von Dr. O gabe gelangt. 16. Jahrhunderts bis zum Schluß desselben (X. Philipp II. und Elisabeth; Frankreich, Spanien und die Niederlande bis zum Ende des 16. Jahrhunderts; XI. Deutschland, England und die fkandi⸗ navischen Reiche am Ende des 16. Jahrhunderts; XII. Bildung und Literatur am Ende des 16. Jahrhunderts) und die Geschichte de 17. Jahrhunderts bis zum Dinge beim dreißigjährige Krieg — 1640.) Tafeln Abbildungen (Belagerung Magdeburgs durch Tilly im Jahre 1631; Heinrich III., König von Frankreich; Katharina von Medici Gemahlin König Heinrichs II. von Frankreich; Moritz, Prinz von Nassau⸗Oranien, Statthalter der Niederlande; Kaiser Maximilian II.; Kaiser Rudolf II.; Gustav I. Wasa, König von Schweden; Jakob I., König von England; William Shakespeare; Heinrich IV., König von Frankreich; Maximilian I., Kurfürst von Bayern; Kaiser Fer nand II.; Ernst, Graf von Mansfeld; Albrecht, Graf von Wallen⸗ stein, Herzog von Friedland; Johann Tserklaes, Graf von Till Gustav II. Adolf, König von Schweden) und 1 Karte (Deutschlan nach der Kreiseintheilung des 16. Jahrhunderts) versehen. — Die Be⸗ arbeitung des vorliegenden Bandes gleicht der der vorangegangenen Bände: die Darstellung ist ebenso ansprechend und den Gebildeten zusagend, wie in jenen.
858 des Freiin von Hohenhausen: allerlei Belehrendes und Unterhaltendes.
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Muth, sondern auch durch alle die Eigen, eten Hochschätzung 8 ben, welche sich gerade in einem langwierigen Krieg erproben lassen: in monatelanger, durch die Umstände gebotener Unthätigkeit, in den niederdrückenden Momenten des Mißerfolgs, in der eine disziplinlose Truppe so leicht zu Ausschreitungen verleitenden Ungebundenheit nach Siegen, in den Prüfungsstunden der Gefangennahme oder Ver wundung. In allen solchen Lagen hätten die deutschen Krieger durch ihre nationalen Tugenden, durch Selbstaufopferung, Gehorsam, Pflicht⸗ eifer und Disziplin ihren Mitstreitern stets als Vorbilder wahrhaft kriegerischer Tüchtigkeit gedient. — Der interessante Vortrag dürfte insbesondere noch für Diejenigen von Interesse sein, deren Angehörige in der Bundes⸗Armee gedient haben. Ohne, wie der Verfasser selbst eingesteht, allen Verdiensten gerecht werden zu können, hat er doch einer Reihe von tapferen Deutschen in dem Schriftchen ein schönes Denkmal gesetzt.
— Von der vierten, mit zahlreichen Abbildungen und Karten Schlossers Welt⸗
r. Chr. Schlosser 8k. Jäger“, zur Aus Derselbe enthält die Fortsetzung der Geschichte des
Jahre 1640 (1. Daige de Krieges; It. De
Beginn des Außerdem ist dieser Band mit 16
— Die soeben erschienene neueste Nummer von „Mode und
Haus“, praktische illustrirte Frauenzeitung (John Schwerins Verlag Aktien⸗Gesellschaft Berlin, Abonnementspreis 1 ℳ pro Quartal) ha im Mode⸗ und Handarbeitentheil . Toiletten (mit Text und Illustrationen), „Aus dem Tagebuche einer Unvermählten“; an Illustrationen: das Portrait von Viktor von Scheffel (Originalzeichnung); zeichnung); „Aus dem Leben der Brieftauben“, mit Text; eine Novelle von r g Schanz:
folgenden Inhalt: Verschieden
„Musikalisches Allerlei“ (Original⸗ „Der Hermes des Praxiteles“; —
eburtstages des Prinzen Georg von Preußen, Gedicht von „Dem Dichter der „Phädra“; ferner
1“ Gewerbe und Handel.
Das italienische Gesetz vom 29. November v. J., das unter Anderem Erhöhungen des Eingangszolls auf Kaffee, Zucker, Konfekte und Konserven, Syrup, Chokolade und Taback und der Fabrikationssteuer auf Zucker, Spiritus, präparirte Cichorie un Taback zunächst für einen Zeitraum von drei Monaten vom 26. No vember v. J. ab anordnete, soll, nach einer der italienischen Kamme Seitens des Ministeriums am 16. Februar cr. zugegangenen Vorlage, während fernerer drei Monate in Kraft bleiben.
Der Aufsichtsrath der Preußischen Hypotheken⸗Ver sicherungs⸗Aktien⸗Gesellschaft hat über die Rechnungen des Jahres 1885, entsprechend den Anträgen des Vorstandes, Beschluß g faßt. Der bevorstehenden Generalversammlung wird demnach die Vertheilung einer Dividende von 5 1 % vorgeschlagen; für 1884 wurden 5 % vertheilt.
— Die Mitteldeutsche Kreditbank bringt 1 329 900 ℳ der 4 % i gen Werra⸗Eisenbahn⸗Prioritäts⸗Anleihe vom 1. Januar 1886 zur Emission, welche zur Erbauung einer 19 kmg langen Zweigbahn von Sonneberg nach Lauscha bestimmt sind. Die Stücke lauten auf 1500, 600 und 300 ℳ Die Amortisation beginnt am 31. Dezember 1890. Die neue Anleihe genießt mit der Emission von 1884 gleiche Rechte.
Frankfurt a. M., 20. Februar. (W. T. B.) furter Bank hat den Diskont auf 3 % herabgesetzt.
Pest, 21. Februar. (W. T. B) Die ungarische Allgemeine Kreditbank hat die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr auf 19 Fl. festgesetzt. Die Bilanz pro 1885 weist einen Reingewinn von 1 081 559 Fl. auf. Die Gewinne aus den Konsortialgeschäften sind nur insoweit berücksichtigt, als dieselben am 31. Dezember ab⸗ gewickelt waren.
Antwerpen, 20. Februar. (W. T. B.) Wollauktion. Bei der heute geschlossenen Auktion waren 2191 Ballen La Plata⸗ Wollen angeboten, von denen 1275 Ballen zu unveränderten Preisen verkauft wurden. Das Totalangebot war 18 970 Ballen, von denen 13 683 Ballen verkauft sind. Der Vorrath beträgt 12 010 Ballen La Plata⸗Wollen.
Glasgow, 20. Februar. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 689 656 Tons gegen 585 352 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 94 gegen 92 im vorigen Jahre. “
Washington, 20. Februar. (W. T. B.) Schatzsekretär Manning macht die Amortisirung vonzprozentigen Staats⸗ 8 Obligationen bis zum Betrage von 10 Millionen Dollars bekannt. — Die Minorität der Kommission zur Vorberathung der Silber⸗ ausprägungsfrage hat einen Bericht fertiggestellt, der sich für die freie Silberausprägung ausspricht.
New⸗York, 20. Februar. (W. T. B.) Der Werth der Waareneinfuhr in der vergangenen Woche betrug 7 836 697 Doll., davon 2 085 268 Doll, für Stoffe. Der Werth der Einfuhr in der Vorwoche betrug 8 911 000 Doll., davon 3 474 000 Doll. für Manu⸗ fakturwaaren.
— 21 Februar. (W. T. B.) Gowen, Präsident der Phila⸗ delphia⸗ und Reading⸗Eisenbahn, kaufte die Vanderbiltschen Reading⸗Aktien, angeblich 68 000 Stück, und erklärte daraufhin: er sei nunmehr in der Lage, von der Reading⸗Eisenbahn wieder Besitz 8 zu ergreifen und der Administration durch den Receiver ein Ende zu setzen. Das Reorganisations⸗Syndikat der Bahn erklärte dagegen: Gowens Transaktion berühre weder die Zwecke des Syndikats, noch sei dieselbe geeignet, deren Ausführung zu verhindern.
Submissionen im Auslande.
I. Belgien.
1) 1. März, 10 ½ Uhr Vormittags. Rathhaus zu Gent. Errichtung eines Gitterwerkes längs der Quais „de l'Avant⸗Port“. Voranschlag 89 Fr. Submissionen in eingeschriebenem Briefe vor dem 27. Fe⸗ bruar.
2) Bis zum 4. März nimmt der „Directeur des contributions directes, douanes et accises“ zu Antwerpen Offerten auf Lieferung von 130 000 kg Kohlen⸗Briquets für den Steamer des Zollamts zu Antwerpen pro 1886 entgegen. Kaution 300 Fr.
3) Nächstens, Börse zu Brüssel. Lieferung (für die Verwaltung der Staatseisenbahnen) von 12 Loosen verschiedener Artikel für Betriebsmaterial in Eisen, Stahl, Kupfer ꝛc. Im Ganzen 397 t. Gesammt⸗Kaution 6350 Fr.
Die Frank⸗