dorff, ist in Folge aus dem preußischen
Der Serae hr hefih bei dem Ober⸗Landesgericht in Hamm, . ist an das Kammergericht versetzt.
Der Amtsgerichts⸗Rath Langer in Berlin ist zum ath ernannt. Landgerichts⸗Direktor Dr. Beseler in dgericht in Düsseldorf, der Amtsrichter Landrichter an das Landgericht Valentin in Jarotschin an das in Ostrowo, der Amtsrichter Schönemann in Neusalz an das Amtsgericht in Hettstedt, Mugdan in Bentschen
Kammergerichts⸗ Versetzt sind: der
Saarbrücken an das Lan
Wagner in Ostrowo
daselbst, der Amtzrichter
Amtsgexicht
Aachen.
Der Kaufmann und Posen ist zum Handelsricht
sachen in Posen ernann
In den Ruhestand sind übergetreten: der Ober⸗Landes⸗ Justiz⸗Rath Rockstroh in Breslau, der Landgerichts⸗Rath Rudies in Thorn, der Amt
gerichts⸗Rath, Geheimer
Rath Schulz in Ratibo in Glatz.
In der anwalt anwalt
In die Liste der
Rechtsanwalt Vack aus der Gerichts⸗Assessor K rankfurt a. M., der G
andgericht in Lüͤneburg, der Gerichts⸗Assessor Landsber bei dem Landgericht in Pof hzesAseh 1
mann und der Gerichts⸗Assessor Moritz Roth bei dem
Landgericht in Breslau,
bei dem Ober⸗Landesgericht in Stettin, der Gerichts⸗Assessor Dr. Zirndorfer bei dem Landgericht der Gerichts⸗Assessor Viegener bei dem Amtsgericht
Rüthen, der Gerichts⸗A
gericht in Kiel und der Gerichts⸗Assessor Wel tz bei dem Amts⸗
8 gericht in Gartz a. O.
Der Amtsrichter N
Staatsanwalt Haack bei dem Landgericht I in Berlin, der Rechtsanwalt und Notar, Justiz⸗Rath Winckler in Jauer und der Rechtsanwalt Walther in Rudolstadt sind gestorben.
Ministerium für
und Forsten.
Dem Repetitor an chule, Thierarzt Amtswohnsitzes in Ascher
der Kreis⸗Thierarztstelle worden.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten. 1“ Der bisherige Kreis⸗Bauinspektor, Baurath Schramme
u Neuhaus a. d. Oste Magdeburg versetzt und
stelle bei der Königlichen Elbstrom⸗Bauverwaltung daselbst
verssehen worden. er bisher bei der
a. d. Oste, Regierungsbez Der
worden. Derselbe verble herigen Beschäftigung bei
für die Königliche Eisenbahn⸗Direktion
Justiz⸗Ministerium.
Der Senats⸗Präsident bei dem Kammergericht, Tessen⸗ seiner Ernennung zum Ober⸗Reichsanwalt
Dem Notar, Justiz⸗Rath Julius die nachgesuchte Entlassung aus dem
osef Peters, ist, unter Anweisung des
in Magdeburg als technischer Hülfsarbeiter angestellte Wasser⸗ auinspektor Post ist als
Regierungs⸗Baumeister Heinrich Bromberg ist zum Königlichen Land⸗Bauinspektor ernannt
ustizdienst geschieden.
als
t.
Rechtsanwälte sind eingetragen: der Mayen bei dem Landgericht in Köln, unreuther bei dem Landgericht in erichts⸗Assessor Heinemann bei dem
en, der Gerichts⸗Assessor Dr. Honig⸗ der Gerichts⸗Assessor Ehrenwerth in Frankfurt a. M.,
in
ssessor Bokelmann bei dem Land⸗
Müller in Berlin ist Amt als Notar ertheilt
kartini in Beuthen O.-⸗Schl., der
Landwirthschaft, Domänen
der hiesigen Königlichen Thierarznei⸗ sleben, die vonimi erifcg⸗ Verwaltung des Kreises Aschersleben übertragen
8
ist als
Wasser⸗Bauinspektor nach demselben
die technische Hülfsarbeiter⸗ Königlichen Elhstrom⸗Bauverwaltung Kreis⸗Bauinspektor nach Neuhaus
Stade, versetzt worden. Bergmann in
irk
ibt bis auf
Weiteres in seiner bis⸗ dem Neubau
eines Geschäftsgebäudes in Bromberg.
Abgereist: Se. Excellenz der kommandirende General des XI. Armee⸗Corps, General der Kavallerie, Freiherr von Schlotheim, nach Kassel.
Bek a
Die dem Steinbrecher Peter Brandenburg zu Kalterherberg unterm 28. August 1885 ertheilte Erlaubniß zum Besitz von Sprengstoffen ist zurückgenommen 6 Meontjoie, den 28. März 1886.
Der Königliche Landrath.
nntmachung.
worden
Rennen.
8 Bekanntmachungen auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878.
Wir machen hierdurch bekannt, daß der Zimmerer für Gera und Umgegend zu Gera
von der unterzeichneten
fügung vom 15. v. M. auf Grund der Bestimmungen in
§. 6 Abs. 1, die gemeingefährlichen Be⸗ trebungen der Sozialdemokratie betreffend, vom 21. Oktober 1878, verboten worden ist. b
April 1886. Fürstliches Landrathsamt.
1 1 Abs. 2 und
Gera den 1.
der Fachverein
Landespolizeibehörde mittelst Ver⸗
Graesel.
Personal
Königlich Ernennungen, Befö aktiven Heere. vom Inf. Regt. Kriegsschule in Engers, Gren. Reg. Nr. 2, als Insp. mandirt. v. Hünerbein, Nr. 97, in der Armee, und bruar 1881 als Sec. Lt. der
Ult und gleichzeitig vo
Berlin, 27. März. Frhr. v. Bock, Sec. Lt. Nr. 132, kommandirt als Insp. als
Frr beguse in Hannover übergetreten.
veränderungen.
Preußische Armee. rderungen und Versetzungen. Im
- Offiz, bei der Büreau⸗Chef und Bibliothekar zur 1 v. Plöt Sec. Lt. vom
Offiz. zur Kriegsschule in Engers kom⸗
Sec. Lt. a. D., zuletzt im Inf. Regt.
zwar mit einem Patent vom 14. Fe⸗
Res. des Inf. Regts. Nr. 17, wieder⸗
der Amtsrichter 1 an das Amtsgericht I in Berlin und der Amtsrichter Knein in Wittlich an das Amtsgericht in
Fabrikbesitzer Moritz Milch in er bei der Kammer für Handels⸗
sgerichts⸗ r und der Landgerichts⸗Rath Methner
Dem Amtsrichter Dr. Moll in Stettin gesuchte Dienstentlassung ertheilt. Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: der Rechts⸗ Vack bei dem Amtsgericht in Mayen und der Rechts⸗ Vivroux bei dem Amtsgericht in Dülken.
ist die nach⸗
Regts. kommandirt. — 30. März. Kleinschmit, Sec. Inf
hause in Bensberg kommandirt. Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums.
Ostrowicki, Fug⸗Pauvin. vom Art. Depot in Spandau,
Art. Depot in Magdeburg,
Depot in Ulm, zum Art. Depot in Spandau,
vom Art. Depot in Spandau, zur
in Hanau, ügark⸗ Art. Depot in Ulm, versetzt.
d. März. Wollenhaupt, mit Pension der Abschied bewilligt.
Dienstleistung in eine vakante etatsmäßige SrondeLiertenamtzege diese vom Rat. Nr. 87, vom 1. April cr. ab als Erzieher zum Kadetten⸗
24. März. zum Steinbiß, Zeug⸗Hauptm. vom Art. Saupe, Zeug⸗Lt Art. Werkstatt in Deutz, Herr⸗ mann, Zeug⸗Lt. von der Gewehrfabrik in Erfurt, zur Pulverfabrik „Zeug⸗Lt. von der 1. Art. Depot⸗Insp., zum
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 113,
Sunune von 200 000 ℳ für ein Jahr; die ferne in Fusg sei also ins Ungewisse gestellt. Durch 1 8. „ Denis setzes habe die Regierung sich die Gewißheit vers iese wollen, daß ihr die 200 000 ℳ alljahrlich bewilligt würden Der Abg. Spahn erklärte, daß gegen die Errichtung v Fortbildungsschulen an sich nichts einzuwenden sei, nur 4 die Initiative den Gemeinde⸗Interessenten überlassen bleibes welche mit den lokalen Bedürfnissen vertraut seien. 2 Der Abg. Dr. Scheffer wünschte, daß in den Fortbildun schulen das landwirthschaftliche Fach besonders berücksichtg
werde. r gleichfalls, daß er das Ges
Der Abg. Motty erklärte wegen seiner politischen Tendenz verwerfen müsse, obschon
gegen die Vermehrung der Fortbildungsschulen an .
sich nicht sei
Nichtamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 2. April.
dortigen Stadtforst mit einigen
Gefolges eine Jagd auf Waldschnepfen ab. Nachmittags 4 ½ Uhr kehrte Höchstderselbe mit der Bahr nach Berlin zurück. 8
— Der Schlußbericht über die
bericht über die gestrige Sitzung Abgeordneten in der Zweiten Beilage.
chard sowie andere Bevollmächtigte zum Bundesrath Kommissarien desselben beiwohnten,
das Wartegeld für den Statthalter von Elsaß⸗Lothringen, eingegangen ist. Auf der Tagesordnung stand die dritte Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Be⸗ steuerung des Zuckers, auf Grund der Zusammenstellung der in zweiter Berathung gefaßten Beschlüsse. Die Kommissionsbeschlüsse bezüglich des prinzipiellen Punktes der Steuer⸗ bezw. Exportbonifikationssätze wurden in zweiter Lesung abgelehnt. Für die dritte Berathung sind drei neue Anträge eingebracht: Der Abg. Bormann will die Rüben⸗ steuer von 1,60 auf 1,70 ℳ pro Doppelcentner Rüben er⸗ höhene⸗ die Bonifikation soll von jetzt 18,00 auf 17,50 ℳ erabgesetzt werden. Die Abgg. Racke und Graf Udo zu Stolberg wollen den gegenwärtigen Steuersatz von 1,60 ℳ für den Doppelcentner Nüben aufrecht erhalten; aber 1gg; der letztere in zwei Stufen die Bonifikation von 18,00 auf 17,40, schließlich auf 16,40 ℳ ermäßigen will, will Ersterer sofort auf den Satz von 16,40 ℳ herabgehen und schlägt gleichzeitig eine Resolution vor, welche die Einführung einer Fabrikatsteuer womöglich auf Grund internationaler Verein⸗ barungen oder die Einführung einer Konsumsteuer verlangt.
Der Abg. Graf Stolberg empfahl seinen Antrag, als am meisten den Interessen der Landwirthschaft und Industrie entgegen⸗ kommend. Die Regierungsvorlage, wenn auch in der Tendenz der bisherigen Entwicklung der Zuckersteuer liegend, sei ganz unannehmbar; das System sei doch nicht unter allen Umständen richtig. Der Antrag Bormann sei allerdings der Regierungs⸗ vorlage vorzuziehen, aber er berücksichtige mehr die Interessen der Industrie als die der Landwirthschaft, und habe zudem nur einen vorübergehenden finanziellen Effekt. Auf eine inter⸗ nationale Fabrikatsteuer sei nicht zu rechnen, höchstens empfehle sich der Uebergang zur Konsumsteuer. Die Regie⸗ rung wolle doch nicht alle Amendements als unannehmbar bezeichnen, denn deren Vorlage sei ja nun doch einmal nicht zu erreichen.
„Der Abg. Barth erklärte sich Namens der Deutsch⸗ freisinnigen in erster Linie für die Anträge Racke und von Stolberg. Die Rohmaterialsteuer werde ja anerkanntermaßen nur deshalb aufrechterhalten, weil sie die unbemerkte Gewäh⸗ rung von Ausfuhrprämien gestatte, die man offen nicht zugestehen wolle. Das Prämienwesen sei das dominirende Prinzip der gegen⸗ wärtigen Wirthschaftspolitik, auch bei der Branntweinsteuer; die Abneigung der Regierungen gegen jede rationelle Reform der Rübensteuer verhindere die Erzielung einer jährlichen Mehr⸗ einnahme von 15 bis 20 Millionen Mark, obwohl sie selbst stets über die Nichtbewilligung neuer Steuern klagten. Redner berief sich auf den Sachverständigen Prof. Dr. Scheibler, der die Behauptung, daß die Rohmaterialsteuer die Zucker⸗ Industrie gefördert habe, für eine Phrase erkläre. Auf die Dauer könne keine Rohmaterialsteuer aufrecht erhalten werden. Darauf müßten die verbündeten Regierungen vor allen Dingen ihr Augenmerk richten, sonst würden sie die Verant⸗ wortlichkeit für den Verfall der Steuer zu tragen haben.
Bei Schluß des Blattes sprach der Abg. Racke.
— In der heutigen (56.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Staats⸗Minister von Boetticher und der Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten, Dr. von Goßler, nebst Kommissarien, beiwohnten, stand zunächst auf der Tagesordnung: die zweite Berathung des Gesetz⸗ entwurfs, betreffend die Errichtung und Unter⸗ haltung von Fortbildungsschulen in den Pro⸗
vinzen Westpreußen und Posen.
§. 1 lautet nach den Beschlüssen der Kommission:
Fortbildungsschulen in Posen ist der Minister für Handel
Zur Errichtung und Unterhaltung von den Provinzen Westpreußen und
und Gewerbe den Gemeinden lausende Zuschüsse aus Staatsmitteln zu gewähren, geeignetenfalls auch solche Schulen aus Staatsmitteln zu errichten und zu unterhalten ermächtigt.
„Der Abg. Rozanski sprach sich gegen die Vorlage aus, weil dieselbe einen polenfeindlichen Charakter trage.
Der Abg. Rickert meinte, daß die Vollmacht, welche durch hgs Paragraphen der Regierung gegeben werden solle, der⸗ selben bereits in soliderer Form durch eine Geldbewilligung im Etat verliehen sei. Wenn der Landtag der Regierung künftig die 200 000 ℳ verweigere, so schütze dieselbe der §. 1 des Gesetzes in keiner Weise. Wenigstens könne er nicht annehmen, daß der §. 1 das Etatsrecht umstoßen solle.
Der Regierungskommissar, Staatssekretär von Möller erwiderte, oaß von einer Beeinträchtigung des Etatsrechts
m 1. April cr. ab auf ein Jahr zur
8 Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz fuhr gestern Vor⸗ mittag 10 ½ Uhr zu Wagen nach Spandau und hielt in der geladenen Herren Höchstseines
9* t üb gestrige Sitzung des Reichstages befindet sich in der Ersten, der Schluß⸗ des Hauses der
— In der heutigen (81.) Sitzung des Reichstages, welcher der Staatssekretär des Reichs⸗Schatzamts, von Bur⸗ und 1 1— theilte der Präsident zu⸗ nächst mit, daß ein Gesetzentwurf, betreffend die Pension und
Der Abg. Freiherr von Zedlitz und Neukir daß §. 1 durch die Per nun ge der 200 000 827 flüssig geworden sei. Der Werth desselben liege darin daf er die Etatsposition auf alle Zeiten sichere.
Der Abg. Rickert meinte, daß die Aufrechterhaltun des §. 1 leicht zu einem Konflikte führen könne, wenn ein künftige Parlament vielleicht einmal nur die Hälfte der Summe be⸗ — sollte. Er bitte deshalb den Paragraphen abzu⸗ ehnen.
Der Regierungskommissar, hob nochmals die Gründe hervor, die für die Regierung bei Aufrechterhaltung des §. 1 maßgebend gewesen seien.
Der Abg. Graf Limburg⸗Stirum erklärte: man dürfe nicht vergessen, daß der Gedanke der Vorlage die Bekämpfung des Polenthums sei. Die agitatorischen Reden der polnischen Vertreter hätten gezeigt, wie nothwendig derartige Maß⸗ nahmen seien.
Die Diskussion wurde geschlossen und §. 1 unverändert angenommen.
Bei Schluß des Blattes sprach der Abg. Schröder.
— Im Auswärtigen Amt ist auch für dieses Jahr ein Verzeichniß der Kaiserlich deutschen Konsulate bearbeitet worden, aus welchem sich die zahlreichen Neubesetzun⸗ gen der Konsulatstellen, wie sie die Ausdehnung der Vertretung der Deutschen im Auslande bewirkte, ergeben. Dasselbe ist von der Königlichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler und Sohn in Berlin, Kochstraße 68, für 1 ℳ 25 ₰ zu beziehen. Ebenda erschien gleichzeitig und in derselben Weise redigirt ein Ver⸗ zeichniß der Konsuln des Auslandes im Deutschen Reich (Preis 80 J.).
— Nach hier eingegangenen Depeschen ist in Folge einer Eisversetzung in der Weichsel⸗Mündungbei Neufähr der Wasserstand in der unteren Weichsel auf die abnorme Höhe von 6 m am Plehnendorfer Pegel gewachsen, hat die Plehnendorfer Schleuse und den Deich bei Weßlinken durch⸗ brochen und die unteren Theile des Danziger Werders sowie die neue Binnennehrung überfluthet. Die Stadt Danzig ist hart bedroht. Auch in der oberen Stromstrecke, auf der sich das Eis theilweise erst später in Bewegung gesetzt hat, ist der Wasser⸗ stand zu einer bedrohlichen Höhe gestiegen und gefährdet ins⸗ besondere den unteren Theil der Thorner Niederung. Von dem Minister der öffentlichen Arbeiten Geheime Baurath Kozlowski sandt worden.
hob hervor, nicht über⸗
Staatssekretär von Möller
öffen ist der in die bedrohte Gegend ent⸗
.—— Nach der im Reichs⸗Eisenbahnamt aufgestellten, in der Zweiten Beilage veröffentlichten Nachweisung der im Jahre 1885 auf den deutschen Eisenbahnen (ausschließlich der bayerischen) beförderten Züge, deren Verspätungen und Verspätungsursachen betrug am Ende des Jahres die
Gesammtlänge von 39 größeren, in Betracht gezogenen Bahnen bezw. Bahnkomplexen
v. Bal 31 950,99 km, wovon 10 301,25 km zweigeleisig waren. An fahrplanmäßigen Zügen wurden befördert: 170 978 Courier⸗ und Schnellzüge, 1 397874 Personenzüge und 745 084 gemischte Züge, welche durchschnittlich pro Stunde Gesammtfahrzeit (einschließlich Aufenthalt) bezw. 46,32 und 20 km zurücklegten, sowie 1 325 784 Güterzüge. An außer⸗ fahrplanmäßigen Zügen wurden befördert: 42 283 Courier⸗, Schnell⸗, Personen⸗ und gemischte Züge und 288 903 Güter⸗, Materialien⸗ und Arbeitszüge. Hiernach sind durchschnittlich pro Tag 10 879 Züge befördert (gegen 10 562 im Vorjahre, 9852 im Jahre 1883, 9148 im Jahre 1882, 8584 im Jahre 1881, 8151 im Jahre 1880, 7668 im Jahre 1879, 7416 im Jahre 1878, 7379 im Jahre 1877, 7273 im Jahre 1876 und 6956 im Jahre 1875). Im Ganzen wurden 8 872 667 020 Achskilometer be wegt = 24 308 677 durchschnittlich pro Tag (gegen 24 085 512 im Vorjahre, 23 306 811 im Jahre 1883, 22 253 284 im Jahre 1882, 20 716 227 im Jahre 1881, 20 141 307 im Jahre 1880, 19 259 517 im Jahre 1879, 19 004 139 im Jahre 1878, 19 338 399 im Jahre 1877, 19 154 138 im Jahre 1876 und 19 289 354 im Jahre 1875), von denen 2 864 773 492 auf die fahrplanmäßigen Züge mit Personenbeförderung entfallen.
Die Zahl der fahrplanmäßigen Courier⸗ und Schnellzüge hat sich gegen das Vorjahr um 4,7 Proz. (durchschnittlich 21 Züge pro Tag), die der Personenzüge um 6,6 Proz. (durchschnittlich 237 Züge pro Tag), die der gemischten Züge um 2,1 Proz. (durchschnittlich 42 Züge pro Tag), die der fahrplanmäßigen Güterzüge um 5,0 Proz. (durchschnittlich 172 Züge pro Tag), die der außerfahrplanmäßigen Courier⸗, Schnell⸗, Personen⸗ und gemischten Züge um 14,2 Proz. (durch⸗ schnittlich 14 Züge pro Tag) vermehrt, die Zahl der außer⸗ fahrplanmäßigen Güterzüge dagegen um 17,5 Proz. (durch⸗ schnittlich 169 Züge pro Tag) vermindert Ein Vergleich mit den Jahren 1883, 1882, 1881, 1880, 1879, 1878, 1877, 1876 und 1875 ergiebt für die Courier⸗ und Schnellzüge eine Zu⸗ nahme von bezw. 10,4 Proz., 11,8 Proz., 14,8 Proz., 21,9 Proz., 23,9 Proz., 20,1 Proz., 19,7 Proz., 23,7 Proz. und 24,7 Proz. (durchschnittlich bezw. 44, 49, 60, 84, 90, 78, 77, 90 und 93 Züge pro Tag), für die Personenzüge eine Zunahme von bezw. 14,6 Proz., 24,5 Proz., 37,5 Proz., 46,6 Proz., 53,0 Proz., 50,3 Proz., 50,7 Proz., 53,4 Proz. und 55,7 Proz. (durchschnitt⸗ lich 487, 753, 1045, 1217, 1326, 1281, 1289, 1333 und 1371 Züge pro Tag), für die gemischten Züge eine Zunahme von bezw. 9,5 Proz., 16,0 Proz., 199 Proz., 25,9 Proz., 42,8 Proz., 62,5 Proz., 75,4 Proz., 83,1 Proz. und 110,8, Proz. (durchschtittlich 177, 282, 899, 420, el. 785, 877, 927 und 1073 Züge pro Tag), für die fahrplan⸗ mäßigen Güterzüge eine Zunahme von bezw. 16,9 Proz., 29,8 Proz., 38,8 Proz., 48,0 Proz., 57,5 Proz., 63,7 Proz., 64,7 Proz., 60,8 Proz. und 65,1 Proz. durchschnittli 524, 834, 1015, 1179, 1326, 1414, 1427, 1373 und 1433 Züge
nicht die Rede sein könne, die Etatsposition bewillige eine
pro Tag). Von den 2 313 936 Courier⸗, Schnell⸗, Personen⸗ und gemischten Zügen verspäteten im Ganzen 20 303 Züge
re Gesammtdauer
Vorjahre, 24
35 Minuten im
im
8 1875 82 Folge 828 Verspätungen wurden 7157 Anschlüsse
Jahre 1877,
384 790 im Jahre 1876 und 307 800 im Jahre 1875).
en 1,08 Proz. im Vorjahre, 1,09 Proz.
oder 88 Se Cess Proz. 2 ahre 1882, 1,40 Proz. im
im Jahge, 1,30 Proz. im Jahre 1880, 1,43 Proz. im Jahre 1879, Nahteros im Jahre 1878, 0,82 Proz. im Jahre 1877, 1,35 98 im Jahre 1876 und 1,70 Proz. im Jahre 187 Von — 8 Verspätungen wurden jedoch 11 890 durch das Abwarten diesem ter Anschlußzüge hervorgerufen, so daß den aufgeführten — nur 8413 Verspätungen = 0,36 Proz. zur. Last fallen Bahnen, 62 Proz. im Vorjahre, 0,63 Proz. im Jahre 1883, (egeggro; im Jahre 1882, 0,73 Proz. im Jahre 1881, 0,63 98 im Jahre 1880, 0,74 Proz. im Jahre 1879, 0,41 Proz. 5 re 1878, 0,46 Proz. im Jahre 1877, 0,76 Proz. im in Jah 1876 und 1,01 Proz. im Jahre 1875). Die der letztgenannten 2 erspätungen be⸗ 312 930 Minuten oder 217 Tage 7. Stunden Minuten (gegen 265 Tage 4 Stunden 15 Minuten im 3 Tage 8 Stunden 24 Minuten im Jahre 1883, 3 Stunden 15 Minuten im Jahre 1882, 264 Tage Minuten im Jahre 1881, 234 Tage 1 Stunde Jahre 1880, 317 Tage 10 Stunden 52 Mi⸗ Jahre 1879, 147 Tage 16 Stunden 31 Minuten 878, 155 Tage 7 Stunden 37. Minuten im 311 Tage 13 Stunden 29 Minuten im Jahre — Stunde 14 Minuten im Jahre
30
288 Tage 6 S. 19 Stunden 57
nuten im Jahre Jahre 187 2.
b 7914 im Vorjahre, 6392 im Jahre 1883, verstumt (eeen 882 4042 im Benre 1881, 3863 im Jahre 1880 3859 im Jahre 1879, 1938 im Jahre 1878, 1605 im
6 3128 im “ — 189 88 58 8 1
en zurückgelegten skilometern sämmtlicher Züge . 1b 8 1 Bahnlänge im mittleren Jahres⸗ durchschnitt 277 696 Achskilometer (gegen 280 849 im 8 jahre, 281 214 im Jahre 1883, 275 306 im Jahre 1882, 259 872 im Jahre 1881, 256 637 im Jahre 1880, 254 914 im Jahre 1879, 262 757 im Jahre 1878, 278050 im Jahre 1877,
Die für das Jahr SP sich 113““ etrisches Mittel) zwischen der auf je eine Verspatung
Ceracenen Zug⸗ 66 Achskilometerzahl stellt sich gegen die vom Vorjahre um 19 Proz., vom Jahre 1883 um 19 Proz, vom Jahre 1882 um 18 Proz., vom Jahre 1881 um 34 Proz., vom Jahre 1880 um 13 Proz., vom Jahre 1879 um 33 Proz., vom Jahre 1876 um 37 Proz. und vom Jahre 1875 um 79 Proz. höher, und gegen diejenige vom Jahre 1878 um 5 Proz. und vom Jahre 1877 um 18 Proz. niedriger.
Die 11 890 den aufgeführten Bahnen zur Last fallenden Verspätungen (im Jahre 1884: 13 685, im Jahre 1883: 12 913 und im Jahre 1882: 12 115) sind hervorgerufen 9 in 1445 Fällen durch Schadhaftwerden der Fahrzeuge (im Vor⸗ jahre 1384, 1883: 1341, 1882: 1185), in 169 Fällen durch mangelhaften Zustand der Bahnanlagen (im Vorjahre 203, 1883: 258, 1882: 132), in 3801 Fällen durch Sperrung der Geleise (im Vorjahre 4461, 1883: 3809, 1882: 3926), in 53 Fällen durch Post⸗ und Steuer⸗ Abfertigung (im Vorjahre 104, 1883: 58, 1882: 187), in 3659 Fällen durch starken Verkehr (im Vorjahre 3681, 1883: 3395, 1882: 3226), in 1613 Fällen durch Rangiren, Umsteigen der Reisenden, Umladen von Reisegepäck und Gütern (im Vorjahre 2132, 1883: 2352, 1882: 1794), in 584 Fällen durch Dampfmangel ec. (im Vorjahre 719, 1883: 736, 1882: 696), in 422 Fällen durch atmosphärische Einflüsse (im Vorjahre 838, 1883: 803, 1882: 764), in 111 Fällen durch Entgleisungen und Zusammenstöße der betreffenden Züge (im Vorjahre 120, 1883: 117, 1882: 123) und in 33 Fällen durch sonstige Betriebsereignisse (im Vorjahre 43, 1883:44, 1882: 32). Wird eine Gruppirung der Eisenbahnen nach den auf je eine Anschlußversäumniß entfallenden Zugverspätungen vorgenom⸗ men, so kommen in erster Reihe: die Stargard-Küstriner Eisenbahn (7 Anschlußversäumnisse auf 5 Verspätungen) mit 0,71, die Dortmund —Enscheder Eisenbahn (3 Anschlußver⸗ säͤumnisse auf 3 Verspätungen) mit 1,00, die Oberhessischen Eisenbahnen (26 Anschlußversäumnisse auf 35 Verspätungen) mit 1,35, während die Werrabahn (18 Anschlußversäumnisse auf 123 Verspätungen) mit 6,83, die Württembergischen Staatseisenbahnen (57 Anschlußversäumnisse auf 678 Ver⸗ spätungen) mit 11,89, die Unter⸗Elbesche Eisenbahn (2 Anschlußversäumnisse auf 39 Verspätungen) mit 19,50, die letzten Stellen einnehmen und auf der Kiel— Flensburger Eisenbahn (bei 7 Verspätungen), der Holsteinischen Marsch⸗ bahn (bei 16 Verspätungen) keine Anschlußversäumnisse und auf der Krefelder Eisenbahn und der Wismar- Rostocker Eisenbahn weder Verspätungen noch Anschlußversäumnisse vor⸗ gekommen sind.
Bayern. München, 2. April. (W. T. B.) In der Kammer der Abgeordneten wurde heute nochmals das Bahnprojekt Reichenhall⸗Berchtesgaden berathen. Im Laufe der Debatte erklärte der Staats⸗Minister Frhr. von Crailsheim: er wolle sich betreffs dieses Projekts bei dem gegenwärtigen Landtage nicht einer nochmaligen Niederlage aussetzen. Die Kammer beschloß darauf, dem Beschluß der Kammer der Reichsräthe bei⸗ zutreten, welcher dahin lautet, die Regierung zu ersuchen, womöglich noch im Laufe dieser Session den Ent⸗ wurf für den Bau einer Staatsbahn von Reichenhall nach Berchtesgaden vorzulegen. Zahlreiche Petitionen, betreffend den Bau von Lokalbahnen, wurden der Regierung zur Würdigung überwiesen, darunter auch die, betreffend die Steigerwaldbahn.
Baden. Karlsruhe, 2. April. (W. T. B.) Nach einer guten Nacht ist das Allgemeinbefinden des Erbgroß⸗ erzogs ein erwünschtes. Fieber ist nicht vorhanden; die Pleura⸗Ergüsse sind unverändert. 8 .“
— 3. April. (W. T. B.) Der Erbgroßherzog ist nach einer schlafreichen Nacht fieberlos und fast frei von chmerzen. Das Allgemeinbefinden ist befriedigend, die thmung andauernd freier.
Lübeck, 31. März. (Wes.⸗Ztg.) In ihrer letzten Sitzung hat die hiesige Kaufmannschaft beschlossen, das ausgedehnte Areal der Drö ge unentgeltlich an den Staat abzutreten, um en weiteren Ausbau des Hafens möglich zu machen. Die Gebäude der Dröge stammen noch aus dem Jahre 1566. im Jahre 1629 wurden sie auf Beschluß der kaufmännischen ollegien zur Herstellung und Aufbewahrung von Schiffs⸗ ausrüstungsgegenständen und zwar namentlich von Tauwerk eingerichtet. Außerdem diente die Dröge zur Lagerung von alz und Kohlen. Auch in anderen Städten gab es Drögen, beispielsweise auch in Hamburg; erhalten bis auf die Gegen⸗ wart aber 8- sich diese Einrichtung nur in Léübec.
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 1. April. (Wien. Abdp.) Das Abgeordnetenhaus setzte heute die Spezialdebatte über den Etat des Ministeriums für Kultus und Unterricht fort. Die Diskussion, an welcher sich auch der Minister Dr. von Gautsch wiederholt betheiligte, war streng sachlich und nahm insbesondere bei dem Titel „Hochschulen öß ionen an.
vre 8 bhvenfionen T. B.) Das „Fremdenblatt“ schreibt: die Absendung von sechs Torpedobooten zu dem österreichischen Geschwader in der Sudabay begeise den Willen der Mächte, die Blokade gegen Griechenland eventuell effektiv auszuführen; Italien habe ebenfalls Torpedo⸗ boote nach der Sudabai abgesandt. “ 1 Görz, 3. April. (W. T. B.) Das Leichenbegängniß der verstorbenen Gräfin Chambord hat heute Vor⸗ mittag stattgefunden. Nach der Einsegnung der Leiche erfolgt die Ueberführung derselben nach Castagnavizza, wo die Beisetzung in der Familiengruft stattfindet. “ Pest, 1. April. (Wien. Ztg.) Die Unabhängig⸗ keits⸗Partei setzte in der heutigen Konferenz die Spezial⸗ debatte über den Gemeinde⸗Gesetzentwurf fort, welche bis zum Kapitel „Gemeindehaushalt“ gedieh, und beschloß zu⸗ gleich die Unterbreitung einer Resolution, deren Textirung auf morgen vertagt wurde. Die gemäßigte Opposition beschloß, das Gemeindegesetzzur Basis der Spezialdebatte anzunehmen, doch wird dieselbe bei der Spezialberathung mehrere Amendements unter⸗ breiten. Anläßlich der Berathung der Petition bezüglich der Vorgänge im Honter Komitate beschloß die Partei, zum An⸗ trage des Petitions⸗Ausschusses einen Modifikationsantrag zu unterbreiten, mit dessen Motivirung das Parteimitglied Jakabffy betraut wurde. 1“ Jakabffgsbeganh (W. T. B.) Im Abgeordnetenhause brachten Istoczy und Genossen heute einen Gesetzentwurf, betreffend die Besteuerung der Börsengeschäfte, ein. Das Haus wird den Antrag am 14. April berathen.
Belgien. Brüssel, 2. April. (W. T. B.) In einer von den Ministern Beernaert, Devolder und Tho⸗ nissen mit dem hiesigen Bürgermeister Buls, dem General⸗ Prokurator Bosch, dem General Stoefs und mehreren anderen höheren Offizieren heute abgehaltenen Konferenz wurde be⸗ schlossen, die zur Agitation für Erlangung des allgemeinen gleichen Wahlrechts für den 13. Juni d. J. in Brüssel ange⸗ kündigte öffentliche Kundgebung der belgischen Arbeiter zu verbieten.
Großbritannien und Irland. London, 1. April. (Allg. Corr.) Der Finanzausweis für das am 31. März beendete Finanzjahr 1885/86 stellte sich dadurch, daß in der letzten Woche noch etwa 3 Mill. Pfd. Sterl. einliefen, besser als erwartet wurde, denn die Einnahmen beziffern sich für das Jahr auf 89 581 301 Pfd. Sterl. oder 1 538 191 Pfd. Sterl. mehr als im Vorjahre. Dieses günstige Resultat ist hauptsächlich den Einnahmen des letzten Quartals zu ver⸗ danken, die 31 375 472 Pfd. Sterl. betrugen oder 2 003 758 Pfd. Sterl. mehr als im gleichen Quartal des Vorjahres. Ohne die zum Beginn des verflossenen Finanzjahres stattgehabte Erhöhung der Einkommensteuer auf 8 d. im Pfd. “ durch, verglichen mit dem Finanzjahr 1884/85, ein Mehr⸗ ertrag von 3 160 000 Pfd. Sterl. erzielt wurde, wäre das Ergebniß des verflossenen Fiskaljahres ein trauriges gewesen, denn, mit Ausnahme der Einkommensteuer, der Post, und der Zinsen für vom Staate geleistete Vorschüsse, weisen alle übrigen Einnahmequellen mehr oder weniger empfindliche Ausfälle auf, was sich übrigens durch das Darniederliegen aller Geschäfte hinlänglich erklärt. Die Zölle blieben um 494 000 Pfd. Sterl, die Getränkesteuer um 1 140 000 Pfd. Sterl., die Stempelgefälle um 335 000 Pfd. Sterl., die Bodensteuer um 25 000 Pfd. Sterl., die Gebäudesteuer um 35 000 Pfd. Sterl., der T elegraph um 20 000 Pfd. Sterl. und verschiedene andere Einnahmen um 166 539 Pfd. Sterl. hinter den vorjährigen Erträgen zurück. Hinter den Voranschlägen blieben die Jahreseinkünfte um 1 208 699 Pfd. Sterl. zurück. 8
Die Schwurgerichtsverhandlung gegen die Sozialistenführer Hyndman, Burns, Champion und Williams, wegen Aufwiegelung zum Aufruhr, ist auf den 6. d.
raumt worden.
.“ 2. April. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Unter⸗ hauses lenkte Laren die Aufmerksamkeit des Hauses auf die Bestrebungen der deutschen Regierung und anderer. Re⸗ gierungen, den Handel ihrer Länder auf ausländischen Märkten zu fördern, und stellte den Antrag: die Regierung möge die Nothwendigkeit der Ernennung ge⸗ hörig qualifizirter diplomatischer Agenten in Hauptstädten erwägen, welche die Aufgabe Zhäͤtten, den britischen Handel zu fördern. Der Unter⸗Staatssekretär Bryce bekämpfte den Antrag und erklärte: die Regierung sei bereits mit Nachforschungen sowie mit der Erwägung des Plans beschäftigt, die Wirksamkeit der diplomatischen Vertretung zum Zweck der Förderung des Handels zu erhöhen. Die Konkurrenz fremder Länder sei unzweifel⸗ haft eine akute; die deutschen Kaufleute reüssirten indeß darum besser, weil sie nicht nur frugaler und fleißiger seien, sondern auch weil sie eine bessere Erziehung bescßen. Aus diesem Grunde reüssirten nicht nur die Deutschen, welche deutsche Unterthanen, sondern auch diejenigen Deutschen, welche englische Unterthanen seien. Der Antrag Larens wurde schließlich ohne besondere Abstimmung abgelehnt. 9
Unter dem Vorsitz des Lordmayors fand heute Nach⸗ mittag in der Guildhall eine von den angesehensten Handelsherren, Bankiers und Kaufleuten der City, ohne Unterschied der politischen Parteistellung, äußerst zahlreich besuchte Versammlung statt, in der über eine Resolution, welche die Errichtung einer irländischen Legislatur in Dublin den Interessen Englands und Irlands nachtheilig erklärt, berathen wurde. Die Re ion wurde einstimmig angenommen. . April. 1 T. B.) 8 Nach einer der Regierung zugegangenen Mittheilung hat das v1X“ gestern Nachmittag Syra verlassen und ist nach der Sudabai zurückgekehrt.
Frankreich. Paris, 2. April. (W. T. B.) n Z““ wird der Arbeits⸗Minister Barhaut die Vorlage über den Bau der Stadtbahn, zu welcher dem Gouverneur des Crédit foncier, Christophle, als Vertreter einer Gruppe erster Bankfirmen, die Konzession ertheilt worden ist, morgen einbringen. Die Berathuug der Kammer über die Vorlage betreffs der Anleihe von 900 Millionen soll, wie aus
der
Die Lage der Dinge in Decazeville ist nach den letzten von dort eingegangenen Nachrichten fortdauernd eine sehr ernste. Für üa Iern hatte der General⸗Prokurator sei ft dort angekündigt. . .
seine ee T. B.) Kardinal Guibert richtete ein Schreiben an den Präsidenten Grévy, in welchem er bittet: der Präsident der Republik wolle seinen Einfluß dahin geltend machen, daß die belästigenden Maßnahmen gegen die Katholiken aufhörten. Die Katholiken ständen den republikanischen Staatseinrichtungen, vorausgesetzt, daß die Religion respektirt werde, durchaus nicht feindselig gegenüber.
Türkei. Konstantinopel, 3. April. (W. T. B.
Gadban Effendi begiebt sich heute Nacht mittelst Spezial⸗ zuges nach Sofia, um dem Fürsten Alexander die Be⸗ schlüsse des Ministerraths zu übermitteln, welche dem⸗
selben ein Entgegenkommen dringend anrathen.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 2. April. (W. T. B.) Durch ein heute veröffentlichtes G esetz werden aus dem Reichsschatz für die Jahre 1886, 1887 und 1888 8 je 100 000 Rubel angewiesen zur Errichtung Gund Unter⸗ haltung orthodoxer Kirchen, Pfarrhäuser und Parochialschulen in den baltischen Provinzen, sowie zur eventuellen Erwerbung der hierfür erforderlichen Grundstücke. 88 Süd⸗Amerika. Uruguay. (W. T. B.) Nach in Lon⸗ don eingegangenen Nachrichten aus Montevideo, vom 2. d., hat am 1. April zwischen den Regierungstruppen und den Aufständischen eine Schlacht stattgefunden, in welcher die Letzteren geschlagen wurden und große Verluste erlitten.
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Zeitungsstimmen.
Der in Ludwigshafen erscheinende „Pfälzische Kurier“ sagt in einem Artikel zum Geburtstage des Reichskanzlers: In Süddeutschland gerade ist die Verehrung für den Fürsten Bismarck eine besonders starke und warme. Und doch war er einst für die Deutschen diesseits der Mainlinie der gehaßteste Mann Die lebende Generation weiß sich sehr wohl noch zu erinnern, mit welcher Erbitterung über den preußischen Minister geurtheilt wurde. Aber als das Verborgene klar wurde, als sich der Schleier, in welchen Bismarck seine großen politischen Pläne hüllen mußte, lüftete, vollzog sich wie im Sturm eine Wand Man verschloß sich nicht, wie die Intransigenten im Norden, Erkenntniß der unsterblichen Verdienste, welche der Kanzler sich um Deutschlands Einigkeit, Macht und Ehre erworben hatte; man schenkte ihm das volle Vertrauen, daß er den Prachtbau, den er im Aeußeren so glanzvoll hergestellt, auch im Inneren würdig aus⸗ schmücken werde, man bemühte sich, ihn nach Kräften in diesem Werke zu unterstützen.
— Die „National⸗Zeitung“ wendet sich in einer Besprechung der gestrigen Debatte im Reichstage gegen ei zelne Aeußerungen des Abg. Dr. Bamberger und sagt:
. .. Soweit es sich bei den „staatssozialistischen“ Ideen um Hetzereien gegen das „Kapital“ handelt, welche in der That nur di 1 Geschäfte der sozialen Revolution besorgen, hat Hr. Dr. Bamberger sie heute mit wohlverdienter Satire behandelt; aber mit dier „Staatssozialismus“ darf doch nicht der Versuch in 1Ss Topf geworfen werden, Soszialpolitik positiver Art in dem Sinn zu treiben, daß man aus einer Bewegung, in deren Stärke für eine geschichtliche Betrachtung schon ein gewisses Element der Berechtigung gefunden werden muß, die mit der bestehenden Ordnung der Dinge 8 ebenfalls vereinbaren Elemente herauszuheben und sie zu sozialen und staatlichen Einrichtungen zu gestalten versucht. Das entgegengesetzt Verfahren des starren Widerstandes hat alle Revolutionen herbeigeführt. Nun können wir es allenfalls auch begreifen daß Jemand in der festen Ueberzeugung von der unbedingten Verderblichkeit gewisser neuer Ideen es lediglich auf den Kamp 8 ankommen lassen will; aber was wir nicht verstehen, das ist die Ver⸗ einigung dieser Politik des starren Widerstandes mit der Taktik der Zurückweisung einer positiven Sozialpolitik, der Verlängerung des Sozialistengesetzes und der strengeren Gestaltung des gemeinen liegt. Die Vertheidiger des ancien régime, welche nichts vom Pak⸗ tiren mit den Ideen von 1789 wissen wollten, schlossen die Gitter des fee gleche ee in Versailles und formirten die Schweizer zum Kampfe. an kann nicht gleichzeitig Graf Artois und Mirabeau sein. Es ist ganz richtig, daß die Vertreter des sozialistischen Zu kunftsstaates weder durch Unfalkversicherung, noch durch gung mit der heutigen Gesellschaftsordnung zu versöhnen sind; aber die Ideen dieser Führer sind nicht durchaus identisch mit den An⸗ trieben unbestimmter, berechtigter und unberechtigter Unzufriedenheit, welche einen großen Theil ihrer Gefolgschaft unter den sozialistischen Fahnen versammeln. Deshalb ist die Hoffnung auf einen Er⸗ folg einer maßvollen positiven Sozialpolitik nicht ausgeschlossen, während der Beweis, daß das 8 bloße Geschehenlassen nichts hilft, bereits geführt ist; in den Jahren 1870 bis 1878, in deren Beurtheilung in allgemeiner politischer und wirthschaftlicher Beziehung wir ja mit dem Abg. Dr. Bamberger übereinstimmen, war — wie er es für die Gegenwart und Zukunft wünscht 8 der sozial⸗ demokratischen Agitation volle Freiheit gelassen, und es gab anderer⸗ seits keine Sozialpolitik der Reichsgewalt im heutigen Sinne. Was war das Ergebniß? Im Jahre 1878 war die Sozialdemokratie in der Wählerschaft ungefähr ebenso stark, wie heute; wenn sie im Par⸗ lament jetzt erheblich stärker ist, so liegt das hauptsächlich an Stich⸗ bahlkombinationen. 1 G der ernsten Auffassung, welche der Abg. Dr. Bamberger von der im Sozialismus liegenden Gefahr für Staat und Gesellschaft hat, lohnt es sich ungleich mehr, mit ihm über dieselbe zu diskutiren, als mit Denjenigen seiner Fraktionsgenossen, welche die Frage mit der Versicherung von der unbedingten Heilsamkeit der Freiheit oder mit Witzen abmachen. Aber darum ergiebt unseres Erachtens 8 Erörterung seines Standpunktes die Unmöglichkeit, die Sozial⸗ demokratie nach seiner Auffassung zu behandeln. Sie kommt auf jenes mythische Verfahren der romischen Senatoren heraus, - . sich, als die Barbaren heranzogen, auf dem Forum auf ihre kurulischem⸗ Stühle setzten, den tödtlichen Streich zu emofangen. Uns scheint es⸗
und — in Folge dessen mit gutem Gewissen — sich zur Wehre zu setzen. Für den letztern Zweck gilt das Sozialistengesetz uns nicht als die beste Waffe, aber sie ist besser als keine. .
Dasselbe Blatt theilt aus Berlin mit: “
Im ersten Vierteljahr 1886 haben sich die Einlagen in die Spar⸗ kasse nach Abzug der Rückzahlungen ganz außerordentlich, Fe um nicht weniger als 2 964 427 ℳ vermehrt. Eine ähnliche Verme rung innerhalb dreier Monate ist bisher noch nicht eingetreten. Von diesen drei Monaten war auch diesmal wieber der erste Januar der bedeu⸗ tendste, der dritte Monat März brachte nur eine Mehreinnahme von 211 696 ℳ (Einnahme 1 664 755 ℳ, Ausgabe 1 453 058 ℳ6). Für das ganze Quartal beliefen sich die Einlagen auf 6 482 303 ℳ, die Ausgaben auf 3 517 876 ℳ
Deputirtenkreisen verlautet, am nächsten Montag stattfinden und voraussichtlich zwei Tage dauern.
Entwaffnung gegenüber dem Feinde, wie sie in der gleichzeitigen
besser, den Versuch der Abhülfe berechtigter Beschwerden zu machem