1886 / 108 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 07 May 1886 18:00:01 GMT) scan diff

Das ist nur erfreulich und wird von uns nicht erwähnt, um die Berechtigung ihrer jedigen Bestrebungen auf Erzielung höherer Löhne in Zweifel zu ziehen. Unberechtigt und gegen das Interesse der Arbeiter selbst sind diese Bestrebungen nur dann, wenn sie unter Ver kennung der jeweiligen Lage des Weltmarktes und der Produktions⸗ bedingungen den Produktionszweig, der sie nährt, selbst in Gefahr vringen. Maß halten, verständige Abwägung des Für und Wider und Verständigung mit den Arbeitgebern, die die Gesammtlage des Pro⸗ duktionszweiges im Zweifel doch eher zu übersehen in der Lage sind, als die bei Arbeitseinstellungen meist ausschlaggebenden Schreier, werden hier am Ersten zum Ziele führen. Daß dies meist nicht berücksichtigt wird, ist der alleinige Grund, weshalb mit Arbeits⸗ einstellungen auf die Dauer so selten eine wirkliche Verbesserung der Arbeiterlage erreicht wird.

Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ bringt folgende Notiz:

Der belgische Konsul in Melbourne berichtete im Januar d. J. e des Rückgangs des australischen Handels unter Anderem Fol⸗ gendes:

„Die Geschäfte in Wollstoffen, Baumwolle, Seide, Leinwand und Handarbeiten ꝛc. sind in Folge der Handelsverbindungen der Engros⸗Importhäuser dieser Artikel sehr beschränkt gewesen. Diese Häuser haben sich verpflichtet, in der Kolonie nichts von Dem zu kaufen, was von belgischen, deutschen oder fran⸗ zösischen Fabriken importirt wird (es sei denn zu 20 oder 25 % unter dem Kostenpreis) und weigern sich sogar, durch ihre Bureaux in London mit irgend einem Hause in Verkehr zu treten, welches mit Australien in direkten Geschäftsverbindungen steht. That⸗ sächlich bestrebt man sich so, ein Monopol aufrecht zu erhalten. Da iun die Mehrzahl der Häuser zweiten Ranges mehr oder weniger mit den Engroshäusern, welche ihnen auf Kredit verkaufen, verbunden ist, ist das Operationsterrain für die Fremden beträchtlich eingeschränkt.“

Unseren Freihändlern zum Nachdenken über die Theorie und Praxis englischer Privatmonopole empfohlen.

Die „Vossische Zeitung“ berichtet:

Die Zunahme der elektrischen Beleuchtung hat der hiesigen, im rößten Maßstabe betriebenen Lampenfabrikation nicht geschadet; wir könnten vielmehr melden, daß gerade seitdem der Bedarf in Lampen erheblich gestiegen ist. Das ist ausschließlich der Thätigkeit unserer Fabrikanten zuzuschreiben, die zu billigen, oft überraschend geringen Preisen Waaren liefern, die sich überall schnell Eingang verschafft. Ueberall“ ist in diesem Falle wörtlich zu nehmen, denn wir wüßten einen anderen in Berlin erzeugten Gegenstand zu nennen, der in der ganzen Welt so verbreitet ist wie die Berliner Petroleum⸗ lampe. In den Berichten unserer Konsuln aus den entferntesten Ländern finden wir stets als vorzüglichsten deutschen Einfuhrartikel die Berliner Lampe verzeichnet. Vernehmen wir doch, daß in Kiungschan, einer kleinen chinesischen Hafenstadt mit kaum 30 000 Einwohnern,

hrlich 10 000 Berliner Lampen verkauft werden, die ihren Weg in das Innere von China nehmen. Dieser Erfolg des hiesigen Gewerbes, der nicht nur im stetig wachsenden Absatz, sondern auch in lohnendem Gewinn bestand, hat Mitbewerb geschaffen. Wir haben Ueberfülle an Waare, die zwar nicht drückt, aber die Fabrikanten zu den äußersten Anstrengungen zwingt. Das viel mehr als früher hervortretende Angebot hat den Nachtheil im Gefolge, daß die Käufer ihren Bedarf nicht mehr so zeitig decken, sondern damit oft bis zu den Herbstmonaten, der Zeit des wirklichen Verbrauchs, warten; die Fabrikanten sind nicht mehr in der Lage wie ehedem, ihre Arbeiter gleichmäßig das ganze Jahr hindurch u beschäftigen, und müssen an den Preisen nachlassen, um Aufträge frühzeitig zu erlangen. Trotz dieser kleinen Uebel⸗ stände schreitet die Lampenfabrikation rüstig fort, und man rechnet sie nicht mit Unrecht zu den ergiebigsten Geschäftszweigen unserer Stadt. Wir haben hier Fabriken, die jährlich bis zu einer Million Lampenbrenner fertigen; in demselben Verhältniß wird die 1 ganzer Lampen betrieben. Augenblicklich ist man damit eschäftigt, Aufträge für den Herbst zu sammeln oder auch schon deren Ausführung vorzubereiten. Jeder neue Herbst bringt frische Erschei⸗ nungen, neue Modelle und Materialien.

Amtsblatt des Reichs⸗Postamts. Nr. 28. Inhalt: Verfügung: vom 30. April 1886. Briefbeförderung nach Egypten, Syrien und Ostasien.

Archiv für Post und Telegraphie. Nr. 7. Inhalt: Aktenstücke und Aufsätze: Eilbriefbestellung in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die italienischen Straßenbahnen. Die Reise des Kapitäns Jacobsen an der Nordwestküste Amerikas in den Jahren 1881 bis 1883. Kleine Mittheilungen: Die Telegraphenverwaltung des Caplands im Jahre 1884. Gesetz, betreffend die Errichtung einer Königlich ungarischen Postsparkasse. Ein chinesischer Post⸗ kurier. Die Postverwaltung von Canada im Jahre 1883/84. Literatur des Verkehrswesens: Die Kolonien des Deutschen Reichs. Von Dr. Theodor Cicalek Wien 1885. Separatabdruck aus dem Jahresbericht der Wiener Handels⸗Akademie für 1885. Zeitschriften⸗ Ueberschau.

Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteo⸗ rologie. Organ des Hydrographischen Amts und der Deutschen Seewärte. Herausgegeben von dem Hydrographischen Amt der Admiralität. Vierzehnter Jahrgang. 1886. Heft IV. Inhalt: Die Sonne als Ursache der Schwankungen des Erdmagnetismus und der Polarlichter. Von Ed. Holdinghausen. Die Marshall⸗Inseln. I. Nautische, hydrographische und meteorologische Beobachtungen. Nach dem Berichte S. M. Kr. „Nautilus“, Kommandant Korv.⸗ Kapt. Rötger. Recognoscirungsfahrten und Vermessungen S. M. Kr. „Nautilus“ an der Südküste Koreas. (Hierzu Tafel 4.) Porto Prava auf St. Jago. Nach dem Berichte des Schulgeschwader⸗ Kommandos, Geschwader⸗Chef Kommodore Stenzel. Bemerkungen über Rio de Janeiro, New⸗York, JIquique und Guayaquil, Manta und Bahia de Caraquez in Ecuador. Aus den Berichten des Kapt. H. Oestmann vom deutschen Dreimastschoner „Ventilia“. (D. S.) Aus dem Reiseberichte des Kapt. L. Janssen von der deutschen Bark „Bessel“. (D. S.) Die meteorologischen Verhältnisse in Mioko auf Neu⸗Lauenburg, vom 22. Dezember 1883 bis 19. Februar 1884. (D. S.) Eine Dampfschiffahrt nach der Mündung des Taß. Witterungsbeobachtungen im Obischen Meerbusen und am Taß⸗ busen im Jahre 1884. Von de Dobbeler. Bericht über die Temperatur⸗Kosfficienten, welche sich bei der Chronometerprüfung im Winter 1884 —85 auf dem Observatorium in Wilhelmshaven ergeben haben. Vergleichende Uebersicht der Witterung des Monats De⸗ zember 1885 in Nordamerika und Centraleuropa. (D. S.) Kleine Notizen. Tabellen. Kartenbeilagen.

Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 18. Inhalt:

(Nichtamtliches: Bauausführungen der italienischen Eisenbahnen Schluß.) Die Ballastfahrten unserer Seeschiffe. Vermischtes:. Hafen von Antwerpen. Schmalspurbahnen. Hochbahn mit Kabelbetrieb. Ausfuhr deutscher Erzeugnisse nach Japan. Bücherschau.

Reichstags⸗Angelegenheiten.

Drtelsburg, 6. Mai. (W. T. B.) Bei der Ersatzwahl eines Reichstags⸗Abgeordneten im Wahlkreise Sensburg⸗ 1“ ist Freiherr von Mirba ch⸗Sorquitten gewählt worden.

Landtags⸗Angelegenheiten.

Halle a. S., 7. Mai. (W. T. B.) Bei der Ersatzwahl eines Abgeordneten für den Landtag im Wahlkreise Halle⸗ Saalkreis an Stelle des Professors Boretius ist Professor Dr. Friedberg (nat.⸗lib.) mit 288 gegen 178 Stimmen gewählt worden.

dachrichten. Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom

25. April bis incl. 1. Mai cr. zur Anmeldung gekommen: 399 Ehe⸗ schließungen, 830 Lebendgeborene, 33 Todtgeborene, 591 Sterbefälle.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Friedrich der Große. Denkwürdigkeiten seines Lebens nach seinen Schriften, seinem Briefwechsel und den Berichten seiner Zeitgenossen. (Zwei Bände, 70 Bogen, Preis broschirt 10 Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig.) Die in wenig Monaten be⸗ vorstehende hundertjährige Wiederkehr des Todestages Friedrichs II. belebt die nie erloschene dankbare Erinnerung an den großen König mehr denn je. Ein Buch, wie das vorliegende, welches sein Leben, Wirken und Wollen nach authentischen Originalmittheilungen seiner selbst und seiner Zeitgenossen in volksthümlicher und fesseluder Weise wahrheitsgemäß schildert, ist daher gewiß zeitgemäß. Zwar wird dem Historiker hier nichts Neues geboten, denn das Buch ist nur ein Aus⸗ zug aus bereits veröffentlichten Schriften; aber gerade darin, daß es nur ein Auszug aus dem nicht zu bewältigenden Material der Friedrich⸗ literatur ist, besteht sein Werth; gerade dadurch füllt es eine bisher recht fühlbare Lücke jener Literatur. Wenn man berücksichtigt, daß die von der Akademie der Wissenschaften verarstaltete Ausgabe seiner Werke allein 4469 seiner Briefe, die nur bis in das erste Jahr des siebenjährigen Krieges veröffentlichte politische Korrespondenz 8274 Depeschen enthält, daß außerdem ein kaum übersehbares Material theils in seinen sonstigen zahlreichen Schriften in Prosa und Poesie, theils in authentischen Berichtenseiner Zeitgenossen nieder⸗ gelegt ist, so wird man den Werth der vorliegenden Publi⸗ kation, die uns in 922 Schriftstücken ein lebensvolles und wahr⸗ heitsgetreues Bild von ihm giebt, voll zu würdigen wissen. Der Ver⸗ fasser ist bei der Auswahl mit großer Sachkenntniß und Umsicht zu Werke gegangen. In der chronologischen Anordnung der Schriftstücke begleiten wir den König auf seinem ganzen Lebenswege von seinem Aufenthalt in Wusterhausen als Kronprinz (1728) an bis an sein Sterbelager; seine Geschichte und seine gesetzgeberischen Thaten werden so sortlaufend durch ihn selbst kommentirt; er offenbart uns aber auch alle seine Ansichten über religiöse, ethische, philosophische, soziale, nationale, volkswirthschaftliche und politische Fragen, und alle Männer, zu denen er in Beziehungen gestanden hat, gruppiren sich auch in dem Buche um ihn. Zu einem so erschöpfenden und anziehenden Bilde des großen Königs haben verhältnißmäßig nur wenig Briefe und Berichte anderer E zu Hülfe genommen werden müssen; fast den ganzen Stoff hat der König in seinen Schriften selbst geliefert. Dem Verfasser gebührt auch noch das besondere Verdienst, die in fremden Sprachen verfaßten Dokumente übersetzt zu haben; er hat sich hierbei wie in dem ganzen Werke der sorgfältigsten Kritik befleißigt, ist auch dem Ver⸗ ständniß durch zahlreiche Anmerkungen und dem praktischen Gebrauch durch ein Sachregister zu Hülfe gekommen. Das treffliche Buch ver⸗ dient Verbreitung in den weitesten Kreisen.

Gewerbe und Handel.

Die Westdeutsche Versicherungs⸗Aktien⸗Bank zu Essen hat nach der in der Generalversammlung vorgelegten Jahres⸗ rechnung einen Gewinn von 211 455 erzielt, dessen Verwendung nach den Anträgen der Verwaltung genehmigt wird. Danach werden 25 120 dem Kapital⸗Reservefonds überwiesen, welcher dadurch sich auf 360 000 stellt, 150 000 als Dividende von 75 auf die Aktie (= 12 ½ % der Einzahlung) gezahlt und die nach Entrichtung der Gewinnantheile verbleibenden 14 677 auf neue Rechnung vor⸗ getragen; dabei verbleibt der Dispositionsfonds auf seiner vorjährigen Höhe von 50 000 Das am Jahresschlusse in Kraft befindliche Versicherungskapital stellt sich mit 993 476 613 um ca. 30 Millionen und die Baarprämien⸗Einnahme mit 1 796 902 um ca. 61 000 höher als im Vorjahre. Die Brandschäden sind der Zahl wie dem Gesammtbetrage nach höher gewesen als 1884. Gezahlt sind für eigene Rechnung 593 580 und reservirt 106 000

Die Generalversammlung der Weimarischen Bank er⸗ theilte die Decharge und genehmigte den Antrag des Aufsichtsraths, eine Dividende nicht zu vertheilen, sondern den Betrag auf die Forde⸗ rungen gegen Verpfändung der Oberschlesischen Gruben abzuschreiben.

Danzig, 7. Mai. (W. T. B.) Die Einnahmen der Marien⸗ burg⸗Mlawkaer Eisenbahn betrugen im April d J. nach provisorischer Feststellung 110 400 gegen 160 890 nach defi⸗ nitiver Feststellung im Monat April 1885, mithin 50 490 weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres.

Brüssel, 6. Mai. (W. T. B.) Die Nationalbank hat den Diskont von 3 auf 4 % echöht.

Brradford, 6. Mai. (W. T. B.) Wolle ruhig, aber stetig, feine Wollen vernachlässigt. Garne ruhig, aber fest, Stoffe ruhig.

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Niederlande.

Zufolge Verfügung des Königlich niederländischen Ministers des Innern vom 30. April 1886 sind, unter Aufhebung der Verfügung vom 19. dess. M., durch welche lediglich der Hafen von Brindisi als verseucht bezeichnet wurde („R.⸗A.“ Nr. 99 vom 27. April d. J.) die sämmtlichen italienischen Häfen am Adriatischen Meerbusen von der österreichisch⸗ungarischen Grenze bis an das Kap Santa Maria di Leuca für von Cholera verseucht erklärt worden.

Portugal.

Durch eine unterm 28. April 1886 veröffentlichte Verfügung des Königlich portugiesischen Ministeriums des Innern sind die Häfen von Marokko für rein von Cholera erklärt worden (vgl. „R.⸗A.“ Nr. 60 vom 10. März 1886).

Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 7. Mat., IB) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Eider“ ist gestern Abend 11 Uhr in Southampton eingetroffen.

Hamburg, 7. Mai. (W. T. B.) Der Postdampfer „Bavaria“ der Hamburg⸗ Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellsch ft ist, von Hamburg kommend, gestern in Vera⸗ Cruz eingetroffen.

Berlin, 7. Mai 1886.

Die hiesige Stadtverordneten⸗Versammlung nahm gestern folgende Anträge, betreffend die Anlegung eines Parks a 1 em Kreuz⸗ berg, des betreffenden Ausschusses an: 1 Einverständniß der Ver⸗ sammlung zu dem mit dem Fiskus behufs nlegung des sogenannten Victoria⸗Parks zu treffenden Abkommen auf den bereits bekannten, un⸗ verändert gebliebenen Grundlagen, mit der einzigen Modifikation, daß die der Kommune zu gewährende Enteignungsbefugniß auf die Grundstücke Kreuzbergstraße 62 64 ausgedehnt werden soll; 2) unter der Vor⸗ aussetzung, daß ein Abkommen mit dem Fiskus auf den bezeichneten Grundlagen zu Stande kommt, genehmigt die Versammlung das ihr mit der Vorlage vom 29. März d. J. zugegangene Projekt, soweit es sich um die Villenterrains, bezw. um die Fahrwege handelt. Bezüg⸗ lich der eigentlichen Parkanlage ersucht die Versammlung den Magistrat um baldmöglichste Vorlegung eines mit der Park⸗Deputation vereinbarten Spezialprojekts; 3) für die Anlegung des Parks, einschließlich der Wege innerhalb desselben, ist zunächst der Staats⸗ zuschuß von 134 000 zu verwenden, wobei die Zugänglichkeit und Ausstattung des Villenterrains besonders zu berücksichtigen ist. Die Bewilligung der Parkregulirungskosten über diesen Betrag von 134 000 hinaus erfolgt durch besondere Beschlüsse; 4) die Er⸗ werbung der betreffenden Grundstücke erfolgt auf Vorschußkonto des Etats 1886/87. Die Villenterrains werden der Grundeigenthums⸗ Deputation nach der Erwerbung zur Verwaltung und Verwerthung übergeben. Die Versammlung ersucht hierbei den Magistrat, ihr

wegen der definitiven Verausgabung der für das Gesammtprojekt

entstehenden Kosten bei Vorlegung des Etats pro 1887/88 eine bezügliche Vorlage zu machen.“ Ferner: „bei dieser Gelegenheit an den Magistrat das Ersuchen zu richten, die Verhandlungen wegen Erwerbung des dem preußischen Fiskus gehörigen Landstreifens an dem Nordrande der Hasenhaide wieder aufzunehmen und der Ver⸗ sammlung demnächst eine entsprechende Vorlage zugehen zu lassen.“

Ueber die Schicksale der Handels⸗Expedition nach Marokko theilt das Bureau der Deutschen Exportbank auf Grund eines Briefes des Dr. Jannasch an den deutschen Vize⸗Konsul in Mogador, datirt vom 15. April, der „Post“ nachfolgende Einzelnheiten mit: Dieser Brief bestätigt, daß Hr. von Hundt und der Comptoirdiener Weisbrich bei der Ladung durch Umschlagen des Bootes ertrunken sind; auch die Uebrigen sind nur mit der größten Anstrengung dem gleichen Schicksal entgangen. Am 25. marschirten die Gelandeten gegen Osten, in der Hoffnung, eine Kara⸗ wanenstraße zu erreichen, doch vergeblich. Ringsum öde Steppe, ohne Wasser, voller Kakteen und Schlangen. Am vierten Tage des Marsches ge⸗ langten sie, dem Verschmachten nahe, an den Fluß Wad Draa, in dessen Nähe sich Cisternen befanden und wo sie die ersten Menschen sahen; es waren Leute mit Kameelen, Araber und Berber aus der Kabyle Ruschena verrätherisches Volk. Am Montag, den 29. März, wurden sie von den Fübrern in Gemeinschaft mit benachbarten Ka⸗ bylen überfallen und waren in wenigen Minuten nach kurzer Gegen⸗ wehr waffenlos und beraubt. Der Anführer dieser Bande nahm sie nach seinem Duar Uled Bueta, wo sie verhältnißmäßig gute Nahrung erhielten, aber in einem Zelte unter Be⸗ wachung gefangen gehalten wurden. Jeder Fluchtversuch war mit Gefahr des Todes durch die Dolche der Kabylen verbunden und so verbrachten denn die Unglücklichen volle 14 Tage und Nächte in dem Zelte und mit welchen Empfindungen, bedarf wohl keiner Be⸗ schreibung. Endlich am 11. April zogen sie nach Glimim und langten dort nach einer 4tägigen, nicht uninteressanten, aber gefähr⸗ lichen Reise an, wo sie von dem Ka.“ Dachmann gut aufgenommen und verpflegt wurden, so daß sie sich sehr bald von ihrer Erschöpfung zu erholen gedenken. Da der Sultan von Marokko zur Zeit in Agadir stand, 3 Tagereisen von Glimim, so wurde vom Kaid ein Courier an denselben abgesandt, um Instruktionen bezüglich des Weiter⸗ transports einzuholen; und diese dürften sofort und derartig ertheilt worden sein, daß die Verunglückten sich wieder als freie Menschen fühlen, sich in guter Verpflegung und in bester Behandlung befinden, da inzwischen auch dem Sultan dies von hier aus durch gütige, die größte Anerkennung verdienende Vermittelung des Auswärtigen Amts zugesandte Gesuch zugegangen ist und von demselben die Zusicherung gemacht worden ist, daß es sofort alle ihm zu Gebote stehenden Mittel aufbieten werde zur schleunigsten Auffindung und sicheren und guten Unterbringung der Vermißten, sowie für deren Beförderung nach Mogador. Nach der Schätzung der deutschen Exportbank werden dieselben schon in Mogador angelangt sein und wohlbehalten auf dem „Gottorp“ sich gegenwärtig auf dem Wege nach Tanger befinden. Von e die Bank telegraphische Nachricht via Gibraltar oder

arifa.

Die in Bremerhaven erscheinende „Prov.⸗Ztg.“ schreibt: „Ein Wrackstück, welches schmerzliche Erinnerungen weckt, ist von dem von Moulmain hier eingetroffenen Dampfer „Tetartos“, Kapitän Petersen, hier angebracht worden. Kapitän Petersen erhielt nämlich in Aden von dem deutschen Konsul das betreffende Wrackstück mit dem Ersuchen ausgehändigt, dasselbe mit nach Deutschland zu nehmen und der Kaiserlichen Admiralität zur Verfügung zu halten. Dieses Wrackstück ist im Februar auf Perim Island angetrieben und dort geborgen worden. Das etwa 8 Fuß lange und 3 ½ 4 Fuß breite Stück gehört augenscheinlich zu dem Vordertheil einer Pinasse oder Barkasse, die in Diagonal⸗Bauart ausgeführt war; zwischen den Seitenwänden befindet sich, wie dies bei dieser Bauart üblich ist, Leinenzwischenlage. Außen ist das Wrackstück schwarz oder braun gestrichen gewesen Allem Anschein nach ist das Fahr⸗ zeug, von dem das Wrackstück herrührt, ein deutsches Marinefahrzeug gewesen, und wird in Anbetracht einer Reihe vorliegender Umstände vermuthet, daß das Wrackstück von einer Pinasse der in einem Orkan im Golf von Aden untergegangenen Korvette „Augusta“ herstamme. Der deutsche Konsul in Aden war in Folge dessen an Ort und Stelle gereist und hatte das Wrackstück von der Insel Perim geholt, um es der Admiralität einzusenden. Es bleibt abzuwarten, ob die an dasselbe geknüpften Muthmaßungen sich als richtig be⸗ währen und das Wrack sich als eine traurige Reliquie der „Augusta“ erweisen wird.

Brindisi, 6. Mai. (W. T. B.) Von gestern Mittag bis heute Mittag kamen hier eine Cholera⸗Erkrankung und ein Cholera⸗Todesfall vor, in Ostuni 4 Erkrankungen, in Oria 2 Er⸗ krankungen und 1 Todesfall.

Venedig, 6. Mai. (W T. B.) Von gestern Mittag bis heute Mittag sind hier 5 Personen an der Cholera gestorben und 3 erkrankt. b

Rom, 6. Mai. (W. T. B.) In Vicenza kamen gestern 12 Cholera⸗Erkrankungen und 5 Todesfälle vor,

Chicago, 5. Mai. (W. T. B.) In den Bureaux der „Arbeiterzeitung“ und an einigen anderen von den Anarchisten besuchten Orten sind von der Polizei gegen 40 Dynamitbomben aufgefunden worden. Die Dynamitbomben, durch welche am 4. d. M. mehrere Polizeibeamte getödtet und eine große Anzahl anderer ver⸗ wundet wurden, soll der Führer der Anaärchisten, Michael Schwab, unter die Sicherheitsbeamten geworfen haben. Im Laufe des heutigen Nachmittags wurde die Polizei abermals von einer größeren Menge angegriffen; dieselbe machte von den Revolvern Gebrauch und trieb die Meuterer dadurch auseinander. Es geht das Gerücht von der Existenz eines Komplots zur Ansteckung der Holzlagerplätze.

6. Mai, Abends. (W. T. B.) Im Laufe des heutigen Tages ist die Ruhe nicht weiter gestört worden. Heute früh wurde in einem Holzlager eine Büchse mit Explosivstoffen gefunden; es wird angenommen, daß damit eine Brandstiftung beabsichtigt war. Hier und in Milwaukee nahm die Polizei weitere Verhaf⸗ tungen von Anarchisten vor; bei Haussuchungen wurden eine Anzahl Waffen, Munition und rothe Fahnen gefunden und in Beschlag genommen.

Der Wereschagin⸗Ausstellung im Krollschen Eta⸗ blissement wird fortdauernd ein vielseitiges Interesse gewidmet. Die Beauemlichkeit, diese malerischen Kunstschöpfungen jetzt, nachdem die Opernsaison begonnen hat, in den Nebensälen kennen zu lernen, während im Königssaal die musikalischen Gaben der Oper zur Verfügung stehen, scheint dem Publikum willkommen, zumal der gewöhnliche billige Eintrittspreis der früheren Jahre, trotz dieser Vermehrung der künstlerischen Darbietungen keinerlei Erhöhung erfahren hat. Seit Beginn der Oper wird die Gemälde⸗Ausstellung übrigens schon Vormittags 10 Uhr eröffnet. Am Montag tritt, wie angekündigt, Fr. Marcella Sembrich zum ersten Male auf. Die gefeierte Sängerin hat für dieses erste Opern⸗Debüt in Berlin die „Lucia“ gewählt. Hr. Gritzinger von der K. K. Oper in Wien singt den Edgardo.

Redacteur: Riedel. Berlin: Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. Elsner.

Fünf Beilagen 8 (einschließlich Börsen⸗Beilage).

eiger und Königlich Pre

Berlin, Freitag, den 7. Mai

sInserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs⸗-Anzeigers und Königlich Preuhischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

2 4. Verloosung, Kraftloserklärung, Zinszahlung

u. s. w. von öffentlichen Papieren.

ußischen Staats⸗Anzeiger. 28—

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Juvalidendauk“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaugx.

Oeffentlicher Anzeiger.

Theater⸗Anzeigen. 9. Familien⸗Nachrichte

ssements, Fabriken und Bekanntmachungen.

In der Börsen⸗ Beilage.

ngen, Aufgebote Vorladungen u. dergl.

Aufgebot.

Alle, welchen Erb⸗ oder sonstige Ansprüche an die Erbschaften nachbenannter Personen:

1) des Auslaufers Johann Peter Arnold,

2) des Ludwig Coßmann Cleve,

3) der Köchin Rosine Erkenbrecher,

4) der Rebekka Henriette Wittwe des Glaser Bräutigam,

Auslaufers Peter Emmerich, Schreinergehülfen Philipp Göbel, eerdinand Bahll, leißner, geb. Nagel, Wittwe des Schiebkärchers Johannes Gleißner und Philippine Henriette Federer, geb. Simon, Wittwe des Jacob Federer von Braunf zustehen, haben solche spätestens in dem hiern Mittwoch, den 16. Juni 1886, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termin bei unterzeichnetem Gericht anzumelden oder gewärtig zu sein, daß die Erbschaften ohne Sicherheitsleistung an die Erben verabfolgt, bezw. zur Befriedigung der Gläubiger verwendet oder als erblos der überwiesen werden. Frankfurt a. M., den 29. April 1886. Königliches Amtsgericht. II. ¹.

svollstrecku

Bräutigam, geb. Brecht meisters Philipp Friedri

Colporteurs Margaretha

hiesigen Stadt werden

Ausfertigung.

Auf dem Anwesen des Leonh it dem 9. Dezember 1826 für Wittwe Barbara randi ein Kapital von 100 Fl. hyp. versichert Wer auf diese Forderung ein Recht zu haben glaubt, wird aufgefordert, selbes inner 6 Monaten und spätestens in dem auf

Freitag, 19. November I. Js., Vorm. 11 Uhr, gebotstermine anzumelden, widrigen⸗ hen erklärt und im

ard Roeßle dahier ist

anberaumten Auf falls die Forderung für erlo Hypothekenbuche gelöscht würde.

Dillingen, 4. Mai 1886. Königliches Amtsgericht.

gez. Den Gleichlaut der Au

Dillingen, 5. Mai 1886. . Gerichtsschreiberei des Kgl. Amtsgerichts. Turtur, stellv. Gerichtsschreiber.

Aufgebot. deserklärung

August Schlegel, welcher eiersdorf bei Bur

sfertigung mit der Urschrift

des Zimmermannes Karl 31. Juli 1842 gstädt, als Sohn des Gutsbesitzers hristian Gottfried Schlegel geboren und Ende des Jahres 1864 von Heiersdorf aus nach Brasilien ausgewandert ist, die letzte Nachricht über sich mit⸗ tels Briefes, d. d. Hamburg den 1. Dezember 1864, gegeben hat und seitdem verschollen ist, sowie zum Zwecke der Ermittelung der unbekann⸗ ten Erben des verschollenen Karl August Schlegel ist auf Antrag seiner drei Geschwister: 1) des Handarbeiters Karl Friedrich Schlegel in Heiersdorf, Handarbeiters und Hausbesitzers Friedrich Gottfried Schlegel ebenda, 3) der Wirthschaftsbesitzers⸗Ehefrau Ernestine Wilhelmine Teichmann, in Borna bei Chemnitz,

Behufs To

geborenen Schlegel

Aufgebotsverfahren zu eröffnen beschlossen worden. 8 Demzufolge werden der Verschollene Karl August owie beziehentlich seine etwa vorhandenen unbekannten Erben, andurch aufgefordert, spätestens

21. März 1887, 10 Uhr Vormittags, anberaumten Aufgebotstermine sich, sowie ihre An⸗ sprüche und Rechte anzumelden, indem unterbleiben⸗ Verschollene Karl August Schlegel t und beziehentlich sein allhier ver⸗ eneinlage von tragstellern als die unbekannten

den Falles der für kodt erklär waltetes, in einer Peniger Sparkass 900 bestehendes Vermögen den An bekannten Erben ausgehändigt wird, kann Erben aber ausgeschlossen und ihrer Erbansprüche ärt und behandelt werden.

Burgstädt, am 28. April 1886.

Königliches Amtsgericht. Bretschneider.

17206] K. Amtsgericht Stuttgart Stadt. ahlungssperre. Die Württ. Vereinsbank Stuttgart hat in An⸗ Inhaber lautenden Bank⸗

I. Litt. D. Nr. 1126 über 1000

für verlustig erkl

Aufgebot und

sehung b obligationen:

pro 1. Februar und 1. August

und der dazu gehörigen

f und rücksichtlich derselben August 1886 bis

halbjährlichen Zinsscheine vo 1. August 1888 je einschließlich, die Zahlungssperre

Diese Anträge wurden zugelassen und Aufgebots⸗

Samstag, den 9. Februar 1889, Vormittags 11 Uhr,

ustizgebäude A. G. Zimmer Nr. 33, stimmt und die beantragte Za

eine Treppe, hlungssperre verfügt

Zufolge Gerichtsbeschlusses vom heutigen Tage

ergeht nun an die Inhaber der erwähnten Bank⸗ obligationen die Aufforderung, spätestens in dem Aufgebotstermine ihre Rechte bei dem diesseitigen Gerichte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen würde. Den 29. April 1886. G 1.“

Gerichtsschreiber: Schlegel.

[26653] Aufgebot.

Es ist das Aufgebot folgender Staatspapiere:

a. der beiden Schuldverschreibungen der kon⸗ solidirien 4 ½ prozentigen Preußischen Staats⸗ anleihe Litt. B. Nr. 36811 und 36812 über je 1000 Thaler,

von dem Hauptmann a. D. Johann Wil⸗ helm Ludwig von Brehmer zu Gadder⸗

HH

der Schuldverschreibungen der konsolidirten 4 ½ prozentigen Preußischen Staatsanleihe Litt. E. Nr. 22091, 64652, 103628, 113899, 120375 über je 100 Thaler, Litt. F. Nr. 38628 und 39946 über je 50 Thaler und der Schuldverschreibung der konsolidirten 4pro⸗ zentigen Preußischen Staatsanleihe Litt. E Nr 76070 über 300 ℳ,

von dem Pferdeknecht August Barth und

dessen Ehefrau Elisabelh, geb. Blumreich,

zu Wallmow,

beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden au f⸗ gefordert, spätestens in dem auf

den 2. Oktober 1886, Vormittags 11 ½ Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrichstr. 13, Hof part, Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Berlin, den 19. August 1885. Königliches Amtsgericht I., Abtheilung 48.

17201] Aufgebot.

Auf dem Anwesen des Söldners Martin Laschinger

von Hengsen. diess. Gerichts sind und zwar: I.

an! telle für Georg und Walburga Pielmaier vpon Hungerzell die Unterkunft im Er⸗ krankungsfalle und 4 Wochen lang Kranken⸗ kost im Anschlage von 20 Fl, sodann an II. Stelle für Theres Klein unehel. der Maria Schreiner von Niedersteinach 100 Fl. hypothekarisch versichert. Da die Nachforschungen nach den rechtmäßigen

Inhabern bisher fruchtlos geblieben und vom Tage der letzten auf die Forderungen sich beziehenden Handlungen an gerechnet 30 Jahre verstrichen sind, so werden auf Antrag des Besitzers der Hypotheken⸗ objekte hiemit alle Jene, welche auf besagte Forde⸗ rungen ein Recht zu haben glauben, zur Anmeldung innerhalb sechs Monaten, spätestens aber in dem auf Freitag, den 19. November 1886, Vor⸗ mittags 9 Uhr, dahier bestimmten Aufgebots⸗ termine unter dem Rechtsnachtheile aufgefordert, daß im Falle der Unterlassung der Anmeldung die Fesnhetgac für erloschen erklärt und im Hypothek

uche gelöscht würden. Mitterfels, den 29. April 1886. Königl. bayer. Amtsgericht Mitterfels. (L. S.) robst, K. Oberamtsr. Für die Richtigkeit vorstehender Ausfertigung: Am 1. Mai 1886. b Gerichtsschreiberei des K. bayer. Amtsgerichtes Mitterfels. (L. S Bach.

[7211]

Auf zulässig befundenen Antrag des Gutsbesitzers

Koch auf Sukow, hiesigen Amtsgerichtsbezirks, wird das Folio dreiundfunfzig 53 im Hypotheken⸗ buch für das Gut Sukow, Amt Lübz, eingetragene Forderungsrecht, lautend auf 1000 Thaler Courant, für den Rentier Theodor Zollenkopf zu Teterow, eingetragen am 1. Oktober 1856, aufgeboten.

Es werden alle Diejenigen, welche ein Recht an

diese Fecstrung zu haben vermeinen, aufgefordert, ihre Rechte spätestens im angesetzten Aufgebots⸗

termine anzumelden, widrigenfalls die Forderung

mortificirt wird.

Aufgebotstermin wird bestimmt

anf den 8. Juli d. J., Mittags 12 Uhr.

Malchow, den 30. April 1886.

Großherzogliches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: Staecker, Actuar, Gerichtsschreiber.

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In der Privatklagesache des Kaufmanns F. J. Bohle, früher zu Münster, jetziger Aufenthalt unbekannt, Privatklägers, gegen die Dienstmagd Anna Brink⸗ mann, z. Zt. in Papenburg, Angeklagte, wegen Be⸗ leidigung, wird auf Anordnung des Köni fichen Amts⸗ gerichts hierselbst der Kaufmann F. J. Bohle zur Hauptverhandlung auf

den 13. Juli 1886, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Münster, Zim⸗ mer Nr. 39 geladen.

Münste den 29. April 1886.

Duͤchting, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

Judikat nebst Thlr. 22 Sgr. ol. IV. Fol. 54

In Sachen des Kaufmanns Jakob Kopp von Lahr gegen Zimmermann von Kuhbach, zur Zt. abwesend, wegen Gr. Amtsgericht anderweiten auf Donnerstag,

31 Thlr. 26 Sgr. Kosten und 4 Eintragungskosten, eingetragen N Rubr. III. Nr. 10 Hypothekenbuchs und Band II. Blatt 29 Abth. III. Nr. 15 Grundbuchs Bur⸗ bach für den Kaufmann Siegen aus dem Erkenntniß v vom 18. März 1853, bestehend aus jenem Erkenntniß und dem Hypoth vom 18. März 1853,

für krafüos erklärt. Königliches Amtsgericht

Josef Günther Forderung, hat Verhandlungstermin 10. Juni 1886, Vorm. bestimmt, wozu Kläger den Beklagten ladet. Lahr, 30. April 1886.

Der Gerichtsschreiber Gr. Amtsgerichts:

Eggler.

D. F. Achenbach in 5i om 15. Februar 1853 ex decr.

Bekanntmachnng.

In der Schankwirth Wunderlich'schen Aufgebots⸗ ache von Kraupe F.

unterzeichneten Amtsgericht am Recht erkannt: b Die unbekannten Rechtsr Johann Christian Schneide ihren Ansprüchen und buche von Kraup lung III. sub Nr.!

Aufforderung. von hier, welcher seit auf Anordnung hierselbst aufgefordert, binnen em derzeitigen Aufenthaltsort en, widrigenfalls er für ver⸗ Vermögen den

ist von dem April 1886 für Theodor Homburg 8— vermißt ist, achfolger des Auszüglers r zu Kraupe werden mit Rechten auf die im Grund⸗ Bl. Nr. 2 in aus dem Vertrage vom 10. 1844 für denselben eingetragene Post 90 Thlr. gleich 270 rückständiges K. geschlossen.

Kalau, den 3. Mai 1886.

Königliches Amtsgericht

Großh. Amtsgerichts Jahresfrist von sein Kenntniß anher zu geb schollen erklärt und Erbberechtigten gegen Sicherheitslei lichen Besitz übergeben werden wird Karlsruhe, 3. Mai 1886. W. Frank, richtsschreiber des Gr. Amtsgerichts.

aufgeld aus⸗

Im Namen Seiner Majestät des Königs von Bayern

erläßt das K. Amtsgericht Fürth durch

richter Michel in seiner öffentlichen

4. März 1886 in Sachen:

Aufgebstsverfahren gegen den Wirthssohn Jo⸗

hann Jakob Memmert von Fürth zum Zwecke

der Todeserklärung

folgendes Ausschlußurtheil:

I. Johann Jakob Memmert, geboren am 24. Ok⸗ tober 1848, Wirthssohn von Fürth, wird für todt erklärt und als Todestag der vierte März eintausend achthundert sechs

II. Die Kosten des Verfahrens sind aus mögen zu ersetzen.

gez. Michel Zur Beglaubigung: Hellerich, 1 geschäftsleitender K. Sekretär.

Oeffentliche Zustellung.

ge großjährige Taglöhnerin Katharina Eiles von Meilendork und die Kuratel über ihr außereheliches Kind „Johann“, vertreten durch dessen Vormund, Austragsbauern Johann Hörl in Meilen⸗ dorf, im Armenrechte, klagen gegen den ledigen, groß⸗ jährigen Dienstknecht Josef Georg Gundl von Kaun⸗ dorf, zuletzt in Pinzig, nun unbekannten Aufenthalts, wegen Vaterschaft und Alimente, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Anerkennung der Vaterschaft zu genanntem Kinde, lung eines jährlichen, in vierteljährigen Raten vor⸗ aus zahlbaren Alimentationsbeitrages Mark auf die einer Tauf⸗

Von dem Königlichen Amtsgericht zu Strehlen

ist Ausschlußurtheil unterm 2. März 1886 erlassen en K. Amts⸗

Sitzung vom a. der bei der Subhastation der Grundstücke Nr. 56 Hussinetz und Nr. 15 Markt⸗Bohrau gebildeten Spe⸗ s 16 Sgr. 4 Pf. resp. 40 Thlr. und 8 b. der Hypothekenposten 1 100 Thlr., haftend auf Nr. 10 Pogarth für Förster Schroeter resp. Nr. 20 Markt⸗Bohrau für die Töchter des Besitzers Hensch und eines Antheils an der Post von 410 Thlrn., haftend auf Nr. 10 Ober⸗ Schreibendorf für Carl Gottlieb Frost, 1 c. durch Urtheil vom 2. März 1886 sind ferner folgende Hypothekenurkunden

1) das Instrument über 50 Thlr. Darlehn, haf⸗ tend auf Nr. 38 Vorstadt Strehlen für den Polizei⸗ diener Josef Hirschberg, 8

2) das Instrument über 6000 Darlehn, haf⸗ tend auf Nr. 225 Stadt Strehlen für die Spar⸗ kasse der Stadt Strehlen,

3) das Instrument über 50 Thlr. Darlehn, ha tend auf Nr. 21 und Nr. 27 Nieder⸗Olbendorf für Anna Rosina Jung, 8 8

4) das Zweiginstrument über 1500 Darlehn, haftend auf Nr. 23 Woiselwitz für den Premier⸗ Lieutenant Fedor Wolff zu Stettin,

5) das Instrument über 1000 Th haftend auf Nr. 43 M.⸗Bohrau für den Kaufmann Herrmann Albert Louis Schneider, 18

6) das Instrument über 3090 Thlr. Abfindungs⸗ summe, haftend auf Nr. 42 Töppendorf für die ge⸗ schiedene Caroline Heller, geb. Sindermann.

3. Mai 1886. Koönigliches Amtsgericht.

undachtzig festgestellt.

lr. Kanfgelder,

sowie zur Zah⸗

von fünfzig 14 Lebensjahre des Kindes, und Kindbettkostenentschädigung zehn Mark, je der Hälfte der Kleidungskosten, der eventuellen Kur⸗ und Beerdigungskosten innerhalb der Alimentationsperiode, des seinerzeitigen Schul⸗ geldes und der etwaigen Handwerkserlernungskosten ferner das Urtheil für vor⸗ läusig vollstreckbar zu erklären und ladet denselben zur mündlichen Verhandlung in die Sitzung des Kgl. bayer. Amtsgerichts Auerbach i. Opf. 5. Juli 1886, Früh 9 Uhr, im Si Auerbach, 4. Mai 1886. Der Kgl. Sekretär:

Durch Ausschlußurtheil vom 14. d. Mts. s 1) folgende Hypothekenurkunden:

und zur Kostent: agung, a. über 500 Thlr. 1 stentragung

arlehn, eingetragen aus der

Pfandverschreibung vom 20. November 1847

für den Schulzen Pade zu Vietz auf Kleinheide

Nr. 28 Abtheilung III. Nr. 2,

Pachtzins, eingetragen für den Magistrat zu Landsberg a. W., aus der Schuld⸗ urkunde vom 7. August 1850 im Grundbuche von Landsberg a. W., Mühlenvorstadt Bd. VIII. Blatt Nr. 71, Abtheilung III. Nr. 12,

c. über 100 Thlr. Rest von Kaufgeldern und 500 Thlr. Restkaufgelder, eingetragen aus dem Kontrakt vom 9. April 1869 für den Ausge⸗ dinger Paul Strehmel und nach dessen Tode für dessen Ehefrau Pauline, geb. Pade, zu Vietz auf Vietz Nr. 35 Abtheilung III. Nr. 5,

d. über 200 Thlr. Kaufgeld aus dem Kaufkontrakt vom 9. Juli 1818, eingetragen für den Carl Wilhelm Naumann Abtheilung III. Nr. 1 des Grundbuchs von Ober⸗Gennin Nr. 39

für kraftlos erklärt. 1““ 2) Die sämmtlichen Berechtigten, insbesondere die

etwaigen Erben oder sonstigen Rechtsnachfolger der

eingetragenen Gläubiger an folgenden Posten:

a. an den Abtheilung III. Nr. 1 des Grundbuchs

von Landsberg a. W., Anger, Blatt Nr. 200 und

Abtheilung III. Nr. 1 des Grundbuchs von

Landsberg a. W., Anger, Blatt Nr. 403 für

Johann Gottlieb Göritz eingetragenen 30 Thlr.

8 Sgr. 3 Pf. Vatererbe, 1 8

‚an der vorstehend zu 1 d. bezeichneten Post von

vom Montag, Sitzungssaale

b. über 43 Thlr.

[7126] Kgl. Württ. Amtsgericht Balingen. Oeffentliche Zustellung.

ienstmagd Anna Katharine Narr von Thieringen und der Pfleger ihres unehelichen, p 1 Mä&rz d. J. geborenen Kindes Emma Matthias Merz, Krämer von da klagen gegen den mit un⸗ bekanntem Aufenthalt in Amerika abwesenden Fried⸗ rich Engel, Bierbrauer von Ebingen, wegen An⸗ sprüchen aus unehelicher Vaterschaft, mit dem An trage, Beklagter soll durch vorläufig vollstreckbares Berfällung in die Prozeßkosten zur Bezahlung von 30 Tauf⸗ und Kindbettkosten, sowie jährlicher 80 Alimente bis zum 14 Lebens⸗ jahr des Kindes verpflichtet werden und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts streits vor das Königliche Amtsgericht Balingen auf

den 20. September 1886, Vormittags 9 Uhr. “““

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Den 3. Mai 1886.

Sattler, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

Die ledige

Urtheil unter

mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen werden. Landsberg a. W., den 14. April 1886.

Oeffentliche Zustellung. Königliches Amtsgericht.

Christiane Auguste Alma, verehel. Bauer, geb. Benad, in Weißenberg, vertreten durch den Rechtsa klagt gegen den Kupferschmied in Weißenberg, jetzt

Herstellung

Martini in Bautzen, Emil Richar unbekannten

auer, früher in Aufenthalts, ehelichen Lebens event. Scheidung der Ehe, mit dem Antrage, den Beklagten kostenpflichtig zur Herstehang. des ehelichen Lebens mit der Klägerin zu verur⸗ theilen, bei dessen Außenbleiben im Termine aber Parteien bisher bestandene Ehe Verlassung

Beklagtens zu scheiden, und lad

Durch Ausschlußurtheil vom 12 die Hypothekenurkunden: über 25 Thlr. Darlehn, 8 Schuld⸗ und Pfandverschreibung vom 11. März 1839 für die zweite Pfarrstelle zu Burbach im Hypothekenbuche Lippe Vol. III. Po III. Nr. 2, bestehend aus bung und dem Hypotheken

844

eingetragen aus

ener Schaldverschrei⸗ die zwischen den

chein vom 9.

et den Beklagten zur