1886 / 142 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 19 Jun 1886 18:00:01 GMT) scan diff

Hafer, von den Erbsen Ackerbohnen und Wicken, vom Buchweizen, von den Lupinen und Kartoffeln, vom Winterraps und Rübsen, Hopfen, Klee⸗ und Wiesenheu hätten erwartet werden können.

Die erheblichen, im Laufe der letzten Jahre stets hervorgetretenen Abweichungen bei den in Frage kommenden Feststellungen und die Gründe, auf welche dieselben zurückzuführen sind, sind von uns wieder⸗ holt dargelegt worden. Auf Grund der Oktobers sFanges für 1885 wurden deshalb unter Benutzung derjenigen Durchs nittszahlen für die Jahre 1880 bis einschließlich 1884, um welche die bei der defini⸗ tiven (Februar⸗) Ermittelung gewonnenen Ernte⸗Ertragsangaben hinter den Oktoberschätzungen zurückgeblieben waren, auch noch die bei der Ermittelung im Februar 1886 voraussichtlich zu gewinnenden Ernte⸗ Ertragsziffern für 1885 berechnet und gleichfalls a. a. O. mitgetheilt; die betreffenden Zahlen waren:

Das endgül⸗

tige Ergebniß betrug

Hiernach als muthmaß⸗ licher Ernte⸗ Ertrag f. 1885 voraus⸗ berechnet in 100 kg

12 936 000 37 837 000 9 783 000 23 928 000 897 000 2 210 000

Gesammt⸗ ertrag nach der Oktober⸗ 1880 1884 ermittelung durchschnitt⸗ im Jahre 1885 lich Prozent in 100 kg der Oktober⸗ ermittelung 15 969 85 81,0 52 406 466 272,2 t 12 671 943 32 778 504 1 424 097 3 166 049 1 445 577 1 042 181 1 246 194 234 876 642 1 038 693 26 250

Winterweizen. Winterroggen Sommergerste. Hüe. Zuchweizen. Erbsen 3 Ackerbohnen. Wicken Lupinen. P1““ Winterraps und⸗Rübsen Hopfen 1“ 2 Kleeheu 33 172 904 25 809 000 Wiesenheu . . 857 197 280 64 003 000 Wie sich die bei dieser Schätzung über den Ernte⸗Ertrag des Jahres 1885 gewonnenen Ziffern zu denjenigen der endgültigen Er⸗ mittelung im Februar 1886 verhalten, läßt sich aus nachstehender

Uebersicht entnehmen: Der Ertrag für Mithin wurde gegen den 1885 betrug nach berechneten Ertrag endgültig Heuarten. der endgültigen für 1885 ermittelt Ermittelung mehr (+) oder weniger —) in 100 kküg in 100 kg in % 13 331 442 395 442 3,06 39 684 327 1 847 327 10 353 888 570 888 25 508 940 1 580 940 1 1 069 855 172 855 . 2 399 917 189 917 1 334 433 4 433 837 653 105 653 979 637 77 637 167 857 541 792 541 976 145 15 145 22 149 851 Kleehen . 26 548 233 + 739 233 Wiesenheu 68 111 826 + 4108 826 6, Sind mithin auch die bei der endgültigen Ermittelung für 1885 gewonnenen Ernte⸗Ertragsangaben bei allen Früchten mit alleiniger Ausnahme des Hopfens günstiger, als nach der Berechnung im Ok⸗ tober 1885 anzunehmen war, so kommen jene Schätzungszahlen, mit Ausnahme von Buchweizen und Wicken, wo sich größere Abweichungen zeigen, doch dem Februarergebnisse ziemlich nahe und zeigen nur eine zwischen 0,33 und 8,61 % schwankende Unterschätzung. 6

23 000

Früchte bezw.

Winterweizen Winterroggen Sommergerste Hafer Buchweizen Erbsen . . Ackerbohnen Wicken. Lupinen Kartoffeln. 14“ Winterrars und⸗Rübsen. Hopfen. ö“

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Gewerbe und Handel.

Berlin, 18. Juni, Nachm. 6 Uhr. Wollmarkt. Kämmer, Spinner und Fabrikanten waren im Laufe des Nachmittags zu Käufen animirt und haben von den Stadtlägern bereits gegen 6—7000 Ctr. gute Kammwollen sowie einzelne Posten feine Wollen angekauft. Für Kammwollen wurden fast durchgängig vorjährige Preise und zwar je nach Qualität 126 148 pro Centner, einzelne Posten von beson⸗ ders guter Qualität auch einige Mark höher bezahlt. Feine Wollen brachten 137 147 pro Centner, 2 Posten trugen 150 153 ein. Der offene Wollmarkt erfreute sich ebenfalls bereits des Besuches vieler Fabrikanten u. s. w. Angemeldet sind auf offenem Wollmarkt per Bahn und Fuhre 15 300 Ctr., wovon 14 000 Ctr. bereits am Platze sind. Im Vorjahre wies der offene Wollmarkt 17 300 Ctr. Wollen, also 2000 Ctr. mehr als in diesem Jahre auf. y11“ Juni, Morgens. Der Beginn des Marktes zeigte schon in aller Frühe ein reges Leben. Kämmer, Spinner und Fabrikanten waren zahlreicher am Platze denn seit Jahren und sondirten den Platz vorerst auf bessere Wollen. Verschiedene Posten feiner Wollen erzielten willig Aufschlag von 3 —9 pro Centner gegen das Vorjahr; so brachten Wollen, die 142 im Vorjahr angezogen, 148 ℳ; Wollen, die 129 gezogen, 138 ℳ; die

140 im Vorjahr brachten, 142 u. s. w. Ebenso brachten die mmaeisten bisber verkauften feineren Wollen vorjährige Preise, 135 147 pro Centner, 130 Vorjahr brachte ein größerer Posten 131. Demnach sind bis jetzt für feinere Wollen durchgängig vorjährige Preise, für bessere Behandlung und Wäschen erselben ein Aufschlag von 1 —9 zu verzeichnen. Anders tellt sich bereits das Bild für Mittelwollen, die fast durchgängig bei guter Behandlung vorjährige Preise, bei geringerer Wäsche, Qualität und Behandlung aber Abschläge von 3 20 pro Centner rlitten haben. 90 Vorjahr brachte 90 d. J.; 110 Vorj. 110 d. J.; 110 Vorj. 95 d. J.; 110 Vorj. 110 d. J.; 104 Vorj. 88 d. J.; 120 Vorj. 109 d. J. u. s. w. Doch zogen vorzüg⸗ ich behandelte Mittelwollen ebenfalls einen Aufschlag an, so brachte beispielsweise Vorjahr 120 129 d. J.; 90 Vorjahr 97 d. J. Es stellt sich bisher also auch das Resultat für Mittel⸗ wollen nicht ungünstig gegen das Vorjahr, und sind für schlechte Be⸗ handlung allerdings Abschläge wie angegeben, dagegen aber für gute Mittelwollen schlank vorjährige Preise und selbst Aufschläge von 3— 10 pro Centner gegen Vorjahr zu verzeichnen. Ordinäre Wollen werden mit Abschlag gegen Vorjahr bis jetzt begeben, 56 im Vorjahr zog nur 48 d. J., also Abschlag von 8 pro Centner.

19. Juni, Mittags 1 ½ Uhr. Das Geschäft blieb animirt. Von den auf offenem Markt eingegangenen 14 300 Centner Wollen, von denen 9500 Ctr. per Bahn, 4800 Ctr. per Achse eingelaufen sind, ssiind bis jetzt etwa 7000 Etr., also die Hälfte, verkauft. Der Markt

wies im Vorjahre ein Quantum von 17 300 Ctrn. auf, in diesem Jahre 3000 Centner weniger an den Wollmarkt gebracht sind. Rechnet man zu diesen 14 300 Centnern, welche auf offenem Wollmarkt aufgefahren wurden, das Lager in der Stadt bis zum 14. d. M. inklusive (aus⸗ ländischer wie inländischer Wollen) mit 23 300 Centnern und Zufuhren auf Stadtläger bis zum 19. d. M. eingeschlossen mit 15 000 Ctrn., so hat Berlin zum Wollmarkt 52 600 Ctr. Wolle zum Verkauf gestellt, wovon bis Mittags, den 19., auch von Stadtlägern 15 20 000 Ctr. als verkauft betrachtet werden dürfen, und zwar ist speziell von Stadtlägern fast ausnahmslos kein 8 Posten feiner wie mittlere Wollen unter vorjährigen Preisen fortgegangen. Es zogen dort feinere Wollen je nach Qualität und Wäsche 125 156 ℳ, Mittel⸗Wollen 90 125 ℳ, ordinäre Wollen

60 90 und Schmutzwollen 45 52 an. Ganz dieselbe Preis⸗

normirung hielt auch auf offenem Markte bis zur Stunde an. 1 Die soeben erschienene 7. Lieferung 24. Jahrgangs 1886 der 8 „Gewerbehalle, Organ für den Fortschritt in allen Zweigen der

Kunstindustrie“ (unter Mitwirkung bewährter Fachmänner redigirt

von Ludwig Eisenlohr und Karl Weigle, Architekten in

Stuttgart; Verlag von J. Engelborn ebendaselbst), bringt wieder eine Anzahl mannigfaltiger Vorlagen aus neuester und älterer Zeit, welche dem Kunstgewerbetreibenden eine Fülle anregender und auch unmittelbar verwendbarer Motive darbieten. An neueren deutschen Arbeiten nennen wir zunächst eine Tafel mit Zeichnungen zu einer Waschkommode und einem Spiegelschrank in gediegenem Re⸗ naissancestyl, entworfen von dem Architekten F. C. Nillius, aus⸗ Pfübrt in der Hof⸗ Möbelfabrik von F. C. Nillius u. Co. in

ainz; dann eine Kollektion in Messing geschmiedeter Beschläge, entworfen von den hiesigen Architekten Ihne und Stegmüller, aus⸗ geführt von dem Kunstschlosser Paul Marcus hierselbst; den reizvollen Entwurf zu einer Umrahmung, von dem Architekten H. Stiller hier⸗ selbst, und eine Anzahl Entwürfe zu Champagner⸗Gläsern, deren Füße höchst· geschmackvoll und zierliech in Metall montirt ge⸗ dacht sind, von dem Maler Hans Kaufmann in München. Daran reiht sich als französisches Kunstindustrie⸗Erzeugniß ein einfaches, aber imposantes Grabmal von dem Friedhof Montmartre in Paris. Das schönste Blatt gehört diesmal, wie auch sonst so oft, der älteren Zeit an und zeigt uns einen Theil der köstlichen Wandtäfelung aus der berühmten sogenannten Kriegsstube im Rathhause zu Lübeck. Die mitgetbeilten beiden Fragmente dieser Prachtarbeit aus der Blüthezeit der deutschen Renaissance hat der Regierungs⸗ Baumeister U. Wendt in Eisenach forgfältig aufgenommen. Den Schluß der neuesten Nummer der „Gewerbehalle“ bildet eine Tafel mit zwei in den Farben des Originals wiedergegebenen Intarsien von einem Kästchen aus dem 16. Jahrhundert, welche Prof. C. Lacher in

Graz aufgenommen hat. (W. T. B.) Auf der heutigen Woll⸗

London, 18. Juni. auktion herrschte Kauflust, Preise fest.

Wollmarkt. Die Zu⸗ Pud gegen 43 083 Pud im Vor⸗

Warschau, 18. Juni. (W. T. B) fuhren betrugen bis heute 59 684 jahre. Bis heute Mittag sind im Ganzen 27 000 Pud verkauft worden. Die Preise sind unverändert. Die Stimmung ist heute matt, es herrscht nur schwache Kauflust.

New⸗York, 18. Juni. (W. T. B.) Baumwollen⸗ Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 27, 000 B., Ausfuhr nach Großbritannien 23 000 B., Ausfuhr nach dem Kon⸗

tinent 8000 B., Vorrath 424 000 B. 8 8 Verkehrs⸗Anstalten.

Soeben erschienen und sind dem reisenden Publikum zu empfehlen: C. Lehmann’s Eisenbahn⸗Karte der Bahn⸗ gebiete Mittel⸗Europas nebst einem Verzeichniß der Eisenbahnen in Deutschland, Oesterreich⸗Ungarn und der Schweiz. Zehnte bis auf die Gegenwart berichtigte Auflage. 1886. Bearbeitet von L. T. Schultz, Kaiserlichem Bureau⸗Assistenten im Kursbureau des Reichs⸗Postamts. Durchgesehen von Dr. W. Koch, Chefredacteur der Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahnverwaltungen. Berlin. Verlag von Julius Springer. 1886. Preis 1,50 (auf Leinwand gezogen und in Lein⸗ wanddeckel 3,50 ℳ) Inhaltsübersicht: I. Deutschland, a. Staats⸗ bahnen und Privatbahnen unter Staatsverwaltung, b. unter Privat⸗ verwaltung stehende Eisenbahnen. II. Oesterreich⸗Ungarn. III. Schweiz. C. Lehmann’s Bahnpost⸗Karte vom Deutschen Reich. Mit einem Verzeichniß der Bahnposten im Deutschen Reichs⸗ Postgebiet, in Bayern und Württemberg. Zehnte Auflage, bis auf die Gegenwart berichtigt von L. T. Schultz, Kaiserlichem Bureau⸗ Assistenten im Kursbureau des Reichs⸗Postamts. Berlin. Verlag von Julius Springer 1886. Preis 1,50 (auf Leinwand gezogen und in Leinwanddeckel 3,50 ℳ).

Odessa, 18. Juni. (W. T. B.) Der der Dampfboot⸗Gesellschaft gehörende. Schooner ist in der Meerenge von Kertsch untergegangen Mannschaft bis auf einen Matrosen verunglückte.

russischen „Jastreb“ wobei die

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Rußland. Laut Verfügung des General⸗Gouverneurs zu Odessa ist gegen Provenienzen aus Italien mit Ausnahme von Sizilien eine 14 tägige Quarantäne angeordnet worden.

19. Juni 1886.

Aus der gestrigen Sitzung der Vereinigten Berliner Kreis⸗ synoden ist noch Folgendes hervorzuheben: Der Gemeinde⸗Kirchenrath von St. Andreas hatte den Antrag gestellt, den Beschluß vom 16. März 1882, „daß fortan a. wenn eine Gemeinde ihrem ersten Prediger das Einkommen, sofern es noch nicht 4500 jährlich baar neben freier Amtswohnung resp. deren Wohnungswerth entsprechender Miethsentschädigung beträgt, erhöhen will, diese Erhöhung aber aus eigenen Mitteln nicht oder nur theilweise bestreiten kann der Fehlbetrag der betreffenden Gemeinde aus der Kirchensteuer zu⸗ geschossen werde, und b) daß das, was von dem ersten Prediger gesagt ist, für die zweiten Prediger bis zur Höhe von 3600 jährlich als baares Diensteinkommen und 1200 als entsprechende Mieths⸗ entschäbigung gilt“, dahin zu ergänzen, daß der Fehlbetrag auch dann einer Gemeinde aus der Kirchensteuer zugeschossen werden soll, wenn die Mittel der Gemeinde nicht ausreichen, um dem ersten Prediger nach einer Dienstzeit von 25 Jahren das Einkommen (falls es noch nicht 6000 jährlich baar neben freier Amtswohnung beträgt) zu erhöhen. Dasselbe soll unter gleichen Um⸗ ständen für die zweiten Prediger gelten bis zur Höhe von 5100 jährlich als baares Diensteinkommen und 1200 als ent⸗ sprechende Miethsentschädigung.“ Der Referent, Geheime Ober⸗ Regierungs⸗Rath Dr. Schneider, erkannte vollkommen an, daß nach den Grundsätzen der Gerechtigkeit und Billigkeit der Zielpunkt, welchen sich der Antrag von St. Andreas stellt, ein durchaus erstre⸗ benswerther sei, hielt jedoch die augenblickliche Situation nicht dazu für angethan, um die Wünsche des Antrags jetzt schon erreichen zu können, da es sich noch nicht übersehen lasse, welche finanziellen Folgen der Antrag haben könne, und empfahl folgende motivirte Tagesordnung: „In Erwägung, daß der wünschenswerthen allgemeinen Durch⸗ führugg des Systems der Alterszulagen für die evangelischen Geistlichen in Berlin präjudizirt werden dürfte, wenn dem Antrage des Gemeinde⸗Kirchenraths von St. Andreas in der vorgeschlagenen Form Folge gegeben würde; daß sich außerdem nicht übersehen läßt, welche finanziellen Leistungen die Ausführung der beantragten Maß⸗ regel veranlassen würde, und daß durch dieselbe die für die Ver⸗ mehrung der geistlichen Kräfte in Berlin erforderlichen Mittel leicht Pe emnächt werden könnten geht die Synode über den Antrag des Gemeinde⸗Kirchenraths von St. Andreas zur Tagesordnung über.“ Der Antrag wurde angenommen.

Es folgte ein Antrag der Kreissynode Berlin II, betreffend eine gemeinschaftliche Ordnung wegen der Gebühren⸗ und der Stellenfreiheit für die Mitglieder der Gemeinde⸗Kirchenräthe mit Einschluß der Geist⸗ lichen, sowie für die Kirchenbeamten. Der Referent, Amtsgerichts⸗ Rath Lönnies, nahm diesem Antrage gegenüber einen durchaus nega⸗ tiven Standpunkt ein. Nach seiner Ansicht haben die Gemeindeältesten selbst ein hohes Interesse daran, von der Gebühren⸗ und Stellenfreiheit verschont zu bleiben. Ein Anspruch auf die letztere als Regel sei nicht gerecht⸗ fertigt, und der bestehende Zustand erscheine in keiner Weise als ein solcher, welcher einer Abänderung bedürfe. Referent beantragte daher, zu erklären: „Es empfiehlt sich nicht, die von der Kreissynode Berlin II den vereinigten Kreissynoden von Berlin vorgelegte Frage wegen Gebühren⸗ und Stellenfreiheit der Mitglieder der Gemeinde⸗ Kirchenräthe, mit Einschluß der Geistlichen sowie der Kirchenbeamten, zum Gegenstande einer gleichmäßigen Anordnung für alle auf den vereinigten Kreissynoden vertretenen Kirchengemeinden zu machen.“

Berlin,

Dieser Antrag wurde ohne Debatte einstimmig angenommen.

Spvn. Prediger Baumann erstattete Bericht über die evangelisch⸗ kirchliche Vereinigung zur Fürsorge für entlassene Strafgefangene Nach dem Berichte ist es in etwa 100 Fällen gelungen, heimkehrende Sträflinge mit Hülfe der Vereinsvertreter in den einzelnen Gemeinden dem geordneten kirchlichen und bürgerlichen Leben wiederzugeben Jugendliche Entlassene sind bei tüchtigen Lehrmeistern untergebeath und vielfach wieder zu ordentlichen Manschen gemacht worden. Frauen und Mädchen wurden der Anpant Bethabara in Weißensee über⸗ wiesen; Andere, die in ihre Familie zurückkehrten und die alsbald keine rmenunterstützung mehr empfingen, mußte der Verein noch eine Zeit lang versorgen, was in 90 Fällen geschah. Auch die Fami⸗ lien Gefangener konnten in vielen Fällen vor dem äußersten Elend bewahrt werden. Der Verein wünscht, daß alle Gemeinde⸗Kirchen⸗ räthe sich entschließen möchten, der Vereinigung recht bald durch Ernennung von Vertrauensmännern zu Hülfe zu kommen, und daß alle Kirchengemeinden Berlins der Vereinigung weitere Mittel zur Durchführung ihrer Aufgaben bewilligen möchten. Referent bean⸗ tragt folgende Beschlußfassung: „Die vereinigten Kreissynoden erach⸗ ten: da durch die Zahlung von Zuschüssen Seitens der Synodal⸗ kasse an eine der Kirchengemeinden dieser nicht das Recht des §. 31 Nr. 10 der Gemeinde⸗ und Synodalordnung vom 10. September 1873 genommen sei, bis zu 5 % der Solleinnahme Bewilligungen an Anstalten und Vereine zu gewähren; doch dürfen bei Berechnung der Solleinnahme die Zuschüsse der Synoden nicht eingerechnet werden. Nach kurzer Debatte, in welcher allseitig die gesegnete Wirksamkeit der qu. Vereinigung und die Pflicht opferwilliger Fürsorge für die entlassenen Strafgefangenen anerkannt, wurde der Antrag ausz juristischen und praktischen Bedenken abgelehnt.

Schließlich wurde nach einem Referat des Syn. Lönnies und nach kurzer Debatte noch folgender Beschluß gefaßt: „Durch den Beschluß der Gemeinde⸗Organe von St. Thomas, dahin gehend: daß die ge⸗ nannte Gemeinde für den Fall der Theilung der Thomas⸗Parochie der abzuzweigenden neuen Gemeinde als Abfindung an dem gemeinsamen Kirchhofseigenthum ein Kapital von 100 000 zum Zwecke der Er⸗ werbung eines eigenen Kirchhofs zahlen wolle, erachten die vereinigten Kreissynoden ihren Beschluß vom 16. Juni 1885 zu Nr. 2 der darin enthaltenen Bedingungen dahin erledigt, daß sie auch bei Ausführung obenerwähnten Beschlusses der Thomas⸗Gemeinde die zugesagte Hülfe für die Gründung einer neuen Parochie eintreten lassen wollen, ohne damit den Rechten der neuen Gemeinde für die Zukunft irgendwie präjudiziren zu wollen.“ Damit war die Tagesordnung erledigt ie eesn die Sitzung mit einem Gebet des Predigers D. Arndt geschlossen.

Das große Kün stlerfest hat in Folge der Ungunst der Witte⸗ rung auf künftige Woche verschoben werden müssen. Der Tag für dasselbe wird rechtzeitig bekannt gegeben werden. Karten zu dem Feste sind noch zu haben.

Der „Anzeiger des Germanischen National⸗ Museums“ meldet in der Chronik der Nummer für Juni 1886 (J. Band, Nr. 30), daß die Erben des in Nürnberg verstorbenen Buchdruckereibesitzers Wilhelm Thümmel, der bei Lebzeiten das Museum vielfach gefördert, zur bleibenden Erinnerung desselben der Anstalt den Betrag von 300 überwiesen haben. Ferner wird eine Reihe neu angemeldeter Jahresbeiträge und einmaliger Geldgeschenke ver⸗ zeichnet. Die kunst⸗ und kulturgeschichtlichen Sammlungen, die Bibliothek und das Archiv haben durch Geschenke und Ankäufe mancherlei Zuwachs erhalten. Angekauft wurden für die Sammlungen römische Gläser und ein römisches Thon⸗ gefäß mit Relief, ein Schreibzeug aus Ludwigsburger Porzellan, eine astronomische Uhr, ein gothischer Baldachin, Kupferstiche von Martin Schongauer und Albrecht Dürer. Der Bogen 29 der „Mittheilungen aus dem Germanischen National⸗Museum“ enthält eine interessante Abhandlung von H. Peters in Nürnberg, über die chemisch⸗ pharmazeutischen Feuerherde und Oefen des Mittelalters, wie solche bei den Alchimisten und Feuerphilosophen, den Ahnen unserer heutigen Chemiker, in Gebrauch waren. Dem Aufsatz ist eine Reihe von Ab⸗ bildungen beigegeben, welche alten Werken über den Gegenstand aus der Bibliothek des Museums entnommen sind. Ferner liegt der Nummer der 4. Bogen des der Spielkarten des Museums bei, nebst weiteren 4 Tafeln Faesimile⸗Abbildungen besonders bemerkenswerther Bliätter. Der Rest des Katalogs wird in der nächsten Nummer folgen, welche als Doppelnummer erst zu Anfang des Monats August ausgegeben wird. Der „Anzeiger des Germanischen National⸗Museums' er⸗ scheint jährlich in 12 Monatsnummern. Ausnahmsweise werden Doppelnummern für je zwei Monate ausgegeben. Er bringt nebst seinen Beilagen im Ganzen jährlich 24 bis 30 Bogen nach Bedarf illustrirten Textes und 12 bis 15 einfache Blätter Bilderbeilagen. Außer diesen letzteren werden als Beilagen gegeben: 1) die „Mit⸗ theilungen aus dem Germanischen National⸗Museum“, kleinere Aufsätze enthaltend, 2 rößere Aufsätze als selbständige Broschüren oder Bücher, die in einzelnen Bogen einzelnen Nummern beigelegt sind. Je 36 Nummern des „Anzeigers“ bilden einen Band, ebenso je 36 Bogen der Mitthei⸗ lungen; alle übrigen textlichen Beilagen, je nach Umfang der beo⸗ treffenden Arbeit, kleinere und größere Bände. Der Pränumerations⸗ preis beträgt für das Jahr 6 Bestellungen sind bei der nächsten L oder Buchhandlung, nicht aber beim Museum zu machen

inzelne Nummern werden nicht abgegeben.

London, 18. Juni, Abends. (W. T. B.) Dem „Reuter⸗ schen Bureau⸗ wird aus Penang, vom 18. d. M., gemeldet: Ein holländischer Dampfer wurde bei Rigas von Atchinesen angegriffen, welche den ersten Ingenieur und den zweiten Offtzier tödteten und den Kapitän, dessen Frau, sowie den zweiten Ingenieur gefangen nahmen. Die Ingenieure sind Engländer.

„Rom, 19. Juni. (W. T. B.) Bei dem in Vittorio gar⸗ nisonirenden Bersaglieri⸗Bataillon sind 7 Cholera⸗Fälle konstatirt worden. In Folge dessen ist die Lagerung in Zelten ange⸗ ordnet worden und eine Inspektionskommission von Padua na Vittoria abgegangen.

„Im Deutschen Theater wird morgen, Sonntag, „Der Hüttenbesitzer“ und am Montag „Romeo und Julia“ gegeben. Die nächste Aufführung von „Don Carlos“ findet am Donnerstag, den 24, statt. Ferner bringt das Repertoire der Woche noch Aufführungen von „Der Richter von Zalamea“, „König Lear“, „Der Königs⸗ lieutenant“, „Die Welt, in der man sich langweilt“ und „Des Meereh und der Liebe Wellen“. Die letzte Vorstellung in dieser Saison findet am Mittwoch, den 30. d. M. statt. In den Monaten Juli und August bleibt das Theater geschlossen.

Im Belle⸗Alliance⸗Theater übt die Gesangsposse „Das Paradies“ mit dem „Klassischen Dreieck“ noch immer eine solche An⸗ ziehungskraft, namentlich auf das Fremden⸗Publikum aus, daß das Theater allabendlich, trotz der nicht sehr günstigen Witterung, fast aus⸗ verkauft ist. 8 18 6 8 111A“

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Berlin: Elsner.

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Fünf Beilagen 8 (einschließlich Börsen⸗Beilage), 8 sowie eine Extra⸗Beilage, enthaltend das Nummern⸗Ver⸗ zeichniß der von der Hannoverschen Landes⸗ Kredit⸗Anstalt *. gekündigten Obligationen.

Reichs⸗Anzeiger und Königlich Pre

Berlin, Sonnabend, den 19. Juni

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8 16. Juni ab in 1 X Nach Ahlbeck (Seebad) und Seebad Heringsdorf.

Reiseverkehr von Swinemünde Bahnhof über Ahlbeck

Heringsdorf

ot behnzuge durch Omnibusverbindung Vsorg. den Postversendungsverkehr bestehen folgende Verbindungen:

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ostverbindungen nach den Badeorten Stettin (Regierungsbezirke

Deutsches Reich.

Bekanntmacchung. 8 11“ des Ober⸗Postdirek⸗ Stettin und Stralsund)

folgender Weise geregelt:

tgegengesetzter Richtung ist bei jedem in ausreichender Weise

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Eisenbahnanschlüsse

1) Von Stettin nach Laatzig (Misdroy), Sonn⸗ und Festtage, 12 Uhr 30 Min. Mittags. von Laatzig 7 Uhr 30;

2) Von Swinemün um 2 Uhr Nm. (nach Ankunft Berlin abgehenden (Von Swinemünde

Nm.

Liebeseele bis Misdroy

3) Von Swinemünde na münde 6 Uhr früh, in Misdroy 12 Uhr 5 Min. münde bis Liebeseele Privat⸗Personenfuhrwerk,

Misdroy Kariolpost. 8aheon Ieexgah nach Misdroy Kariolpost um 3 Uhr 10

Min. früh, in Misdrov0J5 Uhr früh.

Zwischen Wolgast und Dasselbe geht von

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sich wie folgt:

8⸗ N. 80 V.

750 N. 115 V.

92 N.

6 0N. 108 N. 112 N.

4⁵5

*

.1) Von Greifswald nach Lauterbach (Putbus) mittels Dampfschiffs täglich, mit Ausnahme der Sonntage, 2 Uhr kunft des um 8 Uhr bahnzuges), Ankunft in Lauterbach 5 Uhr Nachm. 2) Personenposten zwischen Stralsund —Bergen [Rügen]) und Putbus, (Rügen) und Putbus.

5*s N.

125 N. 1228 N. 158 N 242 N.

86 fr. 325 N. 685 V. 4

55 N. bg. ½ 8 In der Richtung Pasewalk —Stettin —=Berlin Abgang von

Wolgast am nächsten Tage 5

od JIovg

och Jog

B. Nach Misdrovy.

mit Ausnahme der

täglich Dampfschiffsverbindung; ab Stettin 1 Dauer der Fahrt 3 Stunden. Rückfahrt

in. Morgens. ch Misdroy über Liebeseele des um 8 Uhr 40 Min. Vm. von in Misdroy 4 Uhr 40 Min. Bahnhof bis Liebeseele Personenpost, von Kariolpost.)

ch Misdroy über Liebeseele, aus Swine⸗ Nm. (Von Swine⸗ von Liebeseele bis

Eis enbahnzuges),

Nach Zinnowitz. Zinnowitz Privat⸗ Personenfuhrwerk. Wolgaster Fähre ab. Die Verbindungen gestalten

v Abg. 652 N. 1133 V. 8 428N. 918 V. 3²⁴ . 7⁵² V. 250 N. 11155 N. 12²* N. 1052 N. 1288 N. 92 .

12oen. 9107. 10¹⁷° V. 740 N.

Berlin Stettin Pasewalk ; üssow Ank. Wolgast Abg. Privat⸗Personenfuhrwerk. Abg. Wolgast (Fähre) Ank. Ank. Zinnowitz A

Unjqpluvuqvqua! Eis enbahnans chlüsse.

Uhr 18 Min. früh.

D. Nach Putbus (Lauterbach).

30 Min. Nm. (nach An⸗

40 Min. Vm. von Berlin abgehenden Eisen⸗

Samtens (Station der Eisenbahn sowie zwischen Bergen

Die Verbindungen gestalteg sich wie folgt: -

Aba. Berlin (über Anger⸗ münde) Ank. L.; Abg. Berlin ste⸗ (über Neubran⸗ Z denburg) Ank.) †½ 115 V. Abg. Stettin Ank. S 250 N. 8. (Aar Stielsund 8 . (über Anger⸗ 2 9) münde) Ab. 5 5Ank. Stralsund S (über Neubran⸗ denburg) Abg. Stralsund Ank.

Ank. Samtens Abg.

Ank. Bergen

(Rüg. Abg. Personen⸗Posten:

Abg. Samtens Ank.

Abg. Hergen ank. 8 V.

840 V.

652 N. 1242 N. 11³3 V. 10³⁰° V. S. 10⁵52² V.

58 N. 1117 N. 9¹8 V.

4388 N. 1028 N.

12² N. 4⁰0 N. 11¹⁷7 V.

4¹0 N. 10 4 V.

551 N.

Rügenschen Eisenbahn

5eN.

5²6 N.

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8

6““ V. 115 V. 12³⁴ N. 4¹° N.

2¹15 N. 5⁵¹ N.

290 N. 61¹0 N.

450 N. 830 N. 540 N. 920 N.

Nachm. und 5 Uhr 3 an den Wochentagen von Stettin .“

an den Wochentagen, (vom 1. Juli ab 3 Uhr Nachm.)

30 Min. Nachm. 2) In den

3 Uhr 10 Min.

4 Stunden. 3) Von Zingst Bootspost; werk), Abgang von 12 Uhr 25 Min.

Von Barth

Prerow Kariolpost), der um 12 Uhr 25

In

Lohme (Privat⸗Perso Nipmerow —) und sind Postagenturen i kammer besteht nur

1) Staat: 3) Bezirk (Stadt, Stadtkre

3) Personenpost von Nachm. (nach Ankunft abgehenden Eisenbahnzuges), E. Nach Krampas u 1) Von Stettin nach Saßnitz schiffs 12 Uhr Mittags. außer Sonntags; vom 1. und Sonnabends.) Dauer der Fehrt 7 Stunden. 2) E“ von

12 84³0 V.

58K. N*..

1) Von Stralsund über

von Berlin abgehenden Eisenbahnzuges);

e; Ihnd Aug Prerow mittels Dampfschiffs täglich, ) b Festtage, Abgang von Stralsund 4 Uhr Nachm. (vom 17. August ab Nachm.) nach Vorm. von Berlin abgehenden Eisenbahnzuges.

Barth über Zingst nach Prerow zwischen Zingst und

Ankunft: in Zingst 9 Uhr V

des um 8 Uhr 40

19. Juni

(Vom September

bis 8.

über Sagard.

Abg. Berlin (über Anger⸗ SI. münde) Ank. Sae Berlin (über Neu⸗ branden · burg) Ank.

Stettin „Stralsund

Ank. Bergen (Rüg.) Abg. Personen⸗Posten: Abg. Bergen 1 (Rüg.) Ank. Sagard Krampas Ank. Saßnitz Abg. N

9

F. Nach Dievenow. Von Kammin (Pomm.) nach Dievenow um 6 Uhr 30 Min. Vorm., 10 Uhr 30.

0 Min. Nachm. (Um

Anschluß an das um 12 Uhr

e Dampfschiff. Nach

Abgang

4 Uhr 10 Min. (nach

mit Ankunft

Barth 6 Uhr Vorm.

Nachts von Stralsund abgehenden Personenpost); orm., in Prerow

über Fuhlendorf nach

4 und Nadihndors Privat⸗Personenfuhrwerk,

Abgang von Barth 7

Min. Nachts von Stral post) Ankunft in Prerow 2 Uhr 15 Min. den Badeorten

und Bergen Middelhagen), Göhren nenfuhrwerk und Botenpost von Stubbenkammer (Botenposten (Die Postagentur in Stubben⸗ während der Badezeit.) Die Postagenturen in

Binz (Kariolposte

i Wirksamkeit.

2) Bezirk

is, Landkreis, Amtshau

(Für jede Berufsgenossenschaft ist ein befonderes

der im Bezirk der unteren Vo waltungsbehörde vorhand

Miltzow nach Putbus um 2 Uhr 55 Min. Min. Vorm. von Berlin in Putbus 7 Uhr 10 Min. Nachm.

und Saßnitz. 8 über Swinemünde mittels Dampf⸗

ergen (Rügen)

Eisenbahnanschlüsse.

Min. Vorm., 2 Uhr 30 Min.

Zingst und Prerow.

Barth nach Zingst mittels Dampfschiffs von Stralsund 3 Uhr 30 Min. Nachm. Nachm., vom 2. August ab Ankunft des um Ankunft in Zingst 7 Uhr

ust: Von Stralsund nach Ausnahme der Sonn⸗ und

Prerow

(Postverbindung wie Binz),

bis 31. August täglich, Dienstags, Donnerstags

Endstation der

A

1052 V.

58 N. 1117 N. 918 V.

458 N. 1028 N. 10w C. 45 R. g 9s V. 2 N. Xll1.²

V N.

840 V 220 N. 1050 N. 630 V. 1210 M 9.5 N. 585 V. 11¹5 V. 825N. 52 B. 1088 V. 72 N.

8 mittels Dampfschiffs

5 Uhr 30 Min. Na

m. 30 Min. Nachm.

8 Uhr 40 Min. Vorm.

des um 8 Uhr 40 Min. Dauer der Fahrt

(zwischen Barth und Privat⸗Personenfuhr⸗ (nach Ankunft der um

10 Uhr 35 Min. Vorm. Prerow Frischen Barth zwischen Fuhlendorf und Uhr Vorm. (nach Ankunft sund abgehenden Personen⸗ Nachm.

n: Putbus —Middelhagen

Sagard über von Nipmerow)

(vergl. Bekanntmachung vom 15. April richten

der R.⸗V.⸗A. 1886 Seite 78 ff.)

fortan mit ihren Anträgen hinsicht

zustehenden ꝛc.

ptmannschaft ꝛc.)

Binz, Göhren, Lohme und Stubbenkammer sind mit Fernsprechbetrieb ausgestattet. 11I

Stettin, den 12. Juni 1886. 8 Deer Kaiserliche Ober⸗Postdirektor 1 In Vertretung:

Seiler.

Bekanntmachungen, die Unfallversicherung betreffend.

Bekanntmachung,

betreffend die Genehmigung von Berufsgenossen⸗ schaftsstatuten und die Wahl von Arbeitervertre⸗

des Ausdehnungsgesetzes vom 28. Mai 1885.

Vom 11. Juni 1886.

Die Genossenschaftsstatuten für e“ 1“ Speicherei⸗ und Kellerei⸗Berufsgenossen 8 aft, die Fuhrwerks⸗Berufsgenossenschaft, 1 die Westdeutsche Binnenschi ahrts⸗Berufsgenossenschaft, die Elbschiffahrts⸗Berufsgenossenschaft, die Ostdeutsche Binnens iffahrts⸗Berufsgenossenschaft 1886, Amtliche Nach⸗ des R.⸗V.⸗A. Seite 50) sind auf Grund der Beschlüsse Genossenschaftsversammlungen (Amtliche Nachrichten des sämmtlich genehmigt worden. Die betheiligten wollen sich demnach

tern auf Grund

ich der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Berufsgenossenschaft, hinsichtlich der ihnen stets zunächst an die zuständigen, Seite 78 cit. bezeichneten Genossenschaftsvorstände wenden, welche sich im Besitze des gesammten istenmaterials befinden und die Verwaltung der Berufsgenossenschaften nach Maß⸗ gabe der gesetzlichen und statutarischen Bestimmungen führen.

Was die Wahl von Arbeitervertretern betrifft, so ist es nunmehr erforderlich, in gleicher Weise, wie dies bereits früher bei den älteren Berufsgenossenschaften geschehen ist, diejenigen Krankenkassen zu ermitteln, welche für die Ege g bezeich neten neuen Berufsgenossenschaften gemäß §. des Unfall⸗ versicherungsgesetzes und 8 1 Fifen 2—5 des Ausdehnungs⸗ gesetzes vom 28. Mai 1885 wahl erechtigt sind.

Das Reichs⸗Versicherungsamt, welches die Wahlen für diejenigen Berufsgenossenschaften, beziehungsweise Sektionen, welche über die Grenzen eines Landes hinausgehen, in die Wege zu leiten haben wird, hat S. die Vermittelung der Centralbehörden der Bundesstaaten dahin erbeten, daß die in ihren Staatsgebieten vorhandenen wahlberechtigten Kranken⸗ kassen an der Hand des nachstehenden, mit der erforderlichen Instruktion versehenen Nachweisungsformulars zum 1. Sep⸗ tember 1886 angemeldet werden.

Gleichzeitig ist die Wahl von Bevollmächtigten der Kranken⸗ kassen gemäß §. 45 des Unfallversicherungsgesetzes angeregt worden. 11

Berlin, den 11. Juni 1886.

Das Reichs⸗Versich Bödiker.

8 ““ der höheren Verwaltungsbehörde: . . . . . . . . . . der unteren Verwaltungsbehörde:. v14“

Berufsgenossenschaft:

Nachweisungsformular auszufüllen. Die in Betracht kommenden

fünf Berufsgenossenschaften siehe umseitig.) *)

Na

chweis ung enen, für die Wahl von wahlberechtigten Krankenkassen.

(§. 42 des Unfallversicherungsgesetzes.)

Arbeitervertretern in der obenbezeichneten Berufsgenossenschaft

statut gene

Genaue Bezeichnung der Kasse.

(Die Bezeichnung muß mit dem in dem Kassen⸗ hmigten Namen der Kasse über⸗

einstimmen.

Kassen⸗

Sitz der Kasse.

(Bei größeren Städten ist auch Straße und Hausnummer des beziehungsweise standsbureaus anzugeben.)

Alnrzahl der b Kassenmitglieder, welche in Betrieben von Mitgliedern

der obenbezeichneten

Berufsgenossenschaft als versicherte Personen beschäftigt sind.

Vor⸗

9

2

2.

4

Alle Orts⸗,

schaftskassen, der obenbezeichneten sonen angehören.

nehmen sind:

der

a. „Wahlberechtigt“ und in die Betriebs⸗ (Fabrik⸗), Innungs 2 K. welchen mindestens zehn in Betrieben von Mitgliedern

b. „Nicht wahlberechtigt“

angehören; 2) die eingeschriel licher Vorschrig

-) Auf der Rückseite der Nachweisung sind die Berufsgenossenschaften mit ihren Zur gefälligen Beachtung. Nachweisung aufzunehmen sind:

Krankenkassen und Knapp⸗

Berufsgenossenschaft beschäftigte versicherte Per⸗

1) Krankenkassen, welchen weniger als zehn Genossenschaftsmitglieder beschäftigte versicherte Personen

benen Hülfskassen oder auf Grund landesrecht⸗ ften errichteten Hülfskassen,

und in die Nachweisung nicht aufzu⸗

in den Betrieben

für welche ein

Zwang zum Beitritt nicht besteht (§. dersicherungs⸗Gesetzes); 3) die Gemeinde⸗Krankenversicherung. e. In Spalte 4 ist nicht die Gesammtzahl aller Kassenmitglieder einzutragen; es ist vielmehr nur die Zahl der für die am Kopfe der

Nachweisung bezeichnete Berufsgenossenschaft in Betracht kommenden e

Kassenmitglieder zu berücksichtigen. Gehören z. B. zu einer Orts⸗ krankenkasse 100 Speditions⸗ und Kellereiarbeiter, .80 Fuhrwerdi⸗ betriebs⸗Arbeiter und 60 Baggereiarbeiter, so ist die Kasse in die Nachweisung für die Speditions⸗, Speicherei⸗ und Kellerei⸗Berufs⸗ vengsfensheft nur mit „100“ Kassenmitgliedern, in die Nachweisung für die Fuhrwerks⸗Berufsgenossenschaft mit „80“ und in die Nach⸗ weisung für die betreffende Binnenschiffahrts⸗Berufsgenossenschaft mit „60“ Kassenmitgliedern einzutragen.

Ernennunge aktiven Heere.

12.

610 N. (Rüg.) 7380 N. Auk. Putbus Abg. 7²5 V.

Berlin, 8. Juni. Bats. Landw. Regts.

essel, Oberst und Commandeur des Inf. Regts.

Bez. Commandeur des 2 als Oberst verliehen. Juni. v. K Nr. 77, unter ela à la suite dieses der 26. Inf. Brig. be⸗

Personalveränderungen. Königlich Preußische Armee.

n, Beförderungen und Verse ungen. Im

auftragt. Imme

Pitschel, Oberst⸗Lt. z. D. und

r. 52, der Charakter

Regts., mit der Führung lmann, Oberst⸗Lt. und

Stabsoffizier des Grenadier⸗Regiments Nr. 3, zum Obersten, zum ommandeur des Chammier⸗Glisczinski, Oberst⸗Lt. und des Füs. Regts. Nr. 90, unter Beförderung Commandeur des Inf. Regts. Nr. 77 ernannt.

etatsmäßiger unter eförderung Inf. Regts. Nr. 41, v. etatsmäß. Stabsoffiz. zum Obersten, zum

Frhr. v. Strombeck, Oberst⸗Lt. und Commandeur des Ulan. Regts.

Oberst⸗Lt. und Commandeur des Kür. Regts. Nr. 2, v. Porembsky, Oberst⸗Lt. und Commandeur des Drag. Regts. Nr. 5, v. Bercken, Oberst⸗Lt. und Commandeur des Feene Regiments Nr. 1, Chales de Beaulier, Oberst⸗

r. 9, Frhr. v. Spies,