1886 / 155 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 05 Jul 1886 18:00:01 GMT) scan diff

Se. Kaiserliche Oldham unter⸗ dem Hauptmann von storbenen Wirklichen

und dem Hauptmann von Rank

prediger D. Rogge Audienzen. Se. Hoheit der Erbprinz gestern zum Besuch im

ralitätssekretäur Hibbert bei der W (W. T. B.)

Hoheit der Kronprinz gewährte dann den Söhnen des ver⸗ hs von Ranke, dem Pastor e, sowie später dem Hof⸗

Baägensky, Geheimen Rat Die Morgen⸗ n dem früheren Präsi⸗

Balfour,

5. Juli, Vormittags. blätter veröffentlichen einen zwische denten des Lokal⸗ Premier Gladstone selben ergiebt sich, daß seine Unterstützung Verwaltun besitze authent eine Macht steh schreiten würde, nicht durch ein w

und dem

egierungsamts, Aus dem⸗

geführten Briefwechsel. ¹ 1 Mr. Gladstone im Dezember v. J. den Tories zur Lösung der Frage der künftigen rlands anbot und dabei hinzufügte: er e Nachrichten darüber, daß hinter Parnell e, welche zu Gewaltakten in England wenn dem Verlangen der irischen esentliches Zugeständniß Rechnung

(A. C.) Englands Staats am 30. Juni verflossenen ersten Quar Finanzjahres bezifferten sich auf und übertrafen di Vorjahres um 49 nahmequellen betrifft, so lieferte die mit dem gleichen Zeitraum in 1885 30000 Pfd. Sterl. 620000 Pfd. Ster für Darlehen 42 3 Quartal des Vorjah 477 000 Pfd. Sterl., Sterl., die Stempelgebühren um 55 000 10 000 Pfd. Sterl., der Telegraph um

und verschiedene andere Einkünfte um hinter dem Erträgniß des

von Sachsen⸗Meiningen verweilte Neuen Palais.

auch der englische Botschafter Sir dy Malet mit Einladungen beehrt

Diner waren Edward Malet und La

chung der Gründer resp. des Vorstandes m Aktienzeichner bei der Aktien⸗ auch der Errichtung der Gesellschaft, daß e der Baareinzahlung Waaren für die er Arbeiten ausführen solle, ist nach einem gerichts, I. Civilsenats, vom 29. Mai ch im Gesellschafts⸗ nach dem Aktien⸗ auch nach dem neuen Aktiengesetz

Der Aktionär hat in und er kann selbst fällige eferten Waaren oder Ar⸗ nt gewordenen Gesellschaft gegenüber nicht

Die Abma einer Aktiengesellsch zeichnung oder später, . eichner an Stell⸗ schaft liefern od Urtheil des Reichs . wenn sie weder im Zeichnungsschein no e zum Ausdruck gebracht ist, sowohl üherer Fassung als vom 14. August 1 - sem Falle Baarzahlung zu leisten, orderungen aus den von ihm geli

aaft mit eine einkünfte in dem

tal des laufenden 20 183 737 Pfd. Sterl. enigen des entsprechenden Quartals des Was die einzelnen Ein⸗ Gebäudesteuer, verglichen einen Mehrertra ;ʒdie Einkommen⸗ und Vermögenssteuer brachte die Post 100000 Pfd. Sterl. und die Zinsen Pfd. Sterl. mehr als im entsprechenden Dagegen blieben die Zölle um die Getränkesteuer um 130 000 Pft Pfd. Sterl., die

11 Pfd. Sterl.

884 unwirksam.

beiten der insolve zur Aufrechnung b

Der Kaiserliche Botschafter am Köni , ist von dem ihm Aller zurückgekehrt und hat dortigen Botschaft wieder uͤbernommen.

1 Der General⸗Lieutenant von I. Ingenieur⸗Inspektion, hat eine Inspizirung von Festungen angetr

S. M. Kreuzer „Nautilus“, Kommandant Kor⸗ n⸗Kapitän Rötger, ist am 2.

S. M. S. „Friedrich Carl“, ist am 3. Juli cr. in Catania einge 5. Juli cr. wieder in See zu gehen.

S. M. Kreuzer „Adler“, Kom von Wietersheim, ist am 4. und beabsichtigt am 7. Juli

Potsdam, 3. Juli. (W.2 Kaiserlichen und Königliche prinzen und der Kronprinz die feierliche Eröffnung de Anstalt für Epileptische statt. ßler, der Ober⸗Präsid

lich italienischen öchst bewilligten ie Geschäfte der

Bodensteuer um

20 000 Pfd. Sterl. 51 384 Pfd. Sterl. Quartals von 1885

Frankreich. Marine⸗Mini wonach 11 schen Oze

ofe, von Keudell

rlaub nach Rom entsprechenden

1 (W. T. B.) sterium erklärt die Nachricht d französische Torpedoboote auf der At m heftigen Sturm überrascht und 8 der⸗ unde gegangen sein sollten, für unbe⸗

Adler, Inspecteur der 15 tägige Dienstreise behufs es „Paris“, n Atlanti⸗ an von eine

Juli cr. in Nagasaki ein⸗ selben gänzlich zu Gr

Spanien. Madrid, 3. Juli. Deputirtenkammer hat

Debatte, in welcher der Mini Republikaner als Feinde Adresse an die Königin

genommen.

Griechenland. Königin hat heute mit i Prinzen Andreas Odessa die Reise nach St. Peter russische Kriegsschiff Admiral Kasnakoff an Bord, Dardanellen das Geleit. dieser Woche erfolgen.

Im Ministerium ist man mit der Entwürfen zur Reform der Arme sowie anderer Verwaltungszweige beschäftigt.

Rußland und Polen. (W. T. B.) Der frühere Kons zum diplomatischen Agente Der Konsul Baturin in Konsul Patton in Nizza

In Moskau wurden an akutem Ein geweide⸗ mit tödtlichem Ausgang. demischen Charakter hat, o dennoch die Errichtung ei für die entsprechenden Un

Dänemark. Kopenhagen, Nachmittag wieder hier ein

ork, 3. Juli. f „Terror“

Kapitan zur See Stempel, troffen und beabsichtigt am heute nach einer sehr erregten ster⸗Präsident Sagasta die des Vaterlandes bezeichnete, die

mandant Korvetten⸗Kapitän 28” mit 233 gegen 58 Stimmen an⸗

Juli cr. in Port Said eingetroffen cr. wieder in See zu gehen.

B.) In Gegenwart Ihrer n Hoheiten des Kron⸗ essin fand heute hierselbst r Heil⸗ Auch der Kultus⸗ ent, Staats⸗ s⸗Präsident von Neefe, nahmen an der Feier Theil. ral⸗Superintendent Ober⸗Hof⸗

Athen, 4. Juli. hren beiden Töchtern und dem griechischen Nacht über sburg angetreten. „Donskoi“, mit dem Contre⸗ giebt derselben bis zu den Die Abreise des Köni

(W. T. B.)

Minister Dr.

Achenbach, der Regierun sowie andere

im Laufe

hervorragende Persönli Die Weiherede hielt der Gene prediger D. Kögel.

Kissingen, T. B.) ürstin Bismarck sind heute A

Ausarbeitung von

Bayern. ürst und die Uhr hier eingetrof

Sachsen⸗Weimar⸗Ei Die feierliche Eröffn heute Nachmittag 3 ½ Großherzogin stat Staats⸗Minister Dr. schaft, der Landtags⸗ i. Nach einer An Ruland, erklärte der Gro ffnet, worauf ein Umgang durch Feier wurde durch Gesang eingeleitet un

St. Petersbung, 4. Juli. ul in Sofia, Cojander, ist n in Kairo ernannt worden. Breslau wird nach Nizza und der nach Breslau versetzt.

einige Fälle von E Katarrh konstatirt Obgleich die Krankhei rdnete der General⸗C ner bakteriologischen Station ntersuchungen an.

senach. Wei mar, 3. Juli. (W. T. B.) ung des Goethe⸗Museums Uhr durch den Großherzog und Der Feier wohnten der stand der Goethe⸗ räsident sowie zahlreiche andere des Direktors des Goethe⸗ ßherzog das Museum für Räume erfolgte. Die ]d geschlossen.

rkrankungen darunter zwei t keinen epi⸗ ouverneur

tgefunden. Stichling,

Gäste bei. Museums

(W. T. B.) Der König ist heute

Füerign:. sc englische Kriegsschi amerikanische Fischer der Küste von Neuschottlan

Süd⸗Amerika.

(W. T. B.) Das hat abermals zwei ahrzeuge bei Shelburne an mit Beschlag belegt.

Buenos⸗Aires, Juni sind hier mgetroffen. während desselben Monats res und 363 200 Piaster für

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 3. Zuli. Der Kaiser stattete heute Mitta

Botschafter, Grafen ab. Der Kronprin Vormittage den Gra

Abschiedsaudier

irt heute die Verordn zufolge wird das Land 63 Bezirksgerichtsspren die vorstehenden Verän träglich im Verordnung Ortsgerichte folgen besondere Verordnungen.

Schweiz. Bern, 3. hat das eidgenössische I Untersuchung angeordnet gung ausländischer Anarchisten Arbeiterdemonstrationen in herausstellen, daß solche in hervor Weise an diesen Au Ausweisung dur

(W. T. B.) französischen einen Besuch in hatten am Gräfin Foucher in längerer

Foucher de Careil und die Kronprinzess en und die empfangen.

(Wiener Ztg.) Das Amtsblatt publi⸗ ung über die Justizreform. in 11 Gerichtshofs⸗ und Der Tag, an welchem

Argentinien.

(W. T. B.) Während des Mon 43 Dampfer mit 8047 Einwanderern ein Zolleinnahmen 1 761 000 Piaster für Buenos⸗Ai

el eingetheilt. erungen ins Leben treten, swege bestimmt werden. Be

wird nach⸗ 8 1 züglich der Zeitungsstimmen.

volkswirthschaftliche die Sozialr Hindernisse zurück, welche sich seit jenem an dem vom Kaiserthrone herab m deutschen Volke ver⸗ vergegenwärtigt man sich, wie gegen die Sozialreform zwei den Sieg r. lcher die Gegne

1 gemeinen und bes sicherungsgesetz

„Deutsche

spondenz“ äußert über man an alle H November 1881,

Wie der „Bund“ vernimmt, z- und Polizei⸗Departement eine fällige Betheili⸗ den letzten Zürich. Sollte es sich rovokatorischer o dürfte deren

denkwürdigen 17. die neue Heilsbotschaft der kündet wurde, sich aufge in dem Kampfe der Geister für und

grundverschiedene Weltanschauungen um man sich der Hartnäckigkeit, mit we Alles ins Werk gesetzt haben,

über die all 1b r Sozialreform de thürmt haben;

tritten Theil genommen, den Bundesrath erfolgen.

Belgien. Brüssel, 3. Juli. (W. T. empfing heute den Direktor des Nordd in Bremen, Lohmann, kreuz des Leopold⸗Ordens.

Antwerpen, 3. Juli. Minister Beernaert und m heute Mittag Bremer Lloyddampfers

Frühstück vorbereitet brachte der deutsche Gesandte, burg, einen Toast Belgier und der Fürst von Toast auf Se. Majestät den De Norddeutschen Lloyd, glückliche Fahrt der „Oder“. Ge⸗ ie Weiterreise an und wurde b Festtheilnehmern und 12 Dampfern b

Großbritannien und Irland. Das bisherige Resulta wahlen ist Folgendes: 26 dissentirende Liberale, 17 Parnelliten. hänger Gladstone durch die Wahl onnen. Harcourt ist i

r dieser Reform

onders gegen einzunehmen, und hält man gen an einen heißen, schweren Kampf „der gerade nach der An⸗ und den speziellen Auftrag ngsversuchen und ver⸗

B.) Der König en Lloyd und verlieh demselben das Offizier⸗

(W. T. B.)

Kranken⸗ und Unfallver dann neben alle diese E die Thatsache, d der Gegner der erhalten haben sollte, a derblichen Experimenten“ rade dieser Reichstag mit eformbestrebungen der Regie und gebilligt hat dann dar neues Vertrauen zu der Kraf idealen Ideen und einer rich Die Leute und Parteien, Volke leben, und fortgesetz

ein Reichstag ozialreform bei den Wahlen

llen solchen „Beglücku alle Mal ein Ende zu bere einer erstaunlich großen Majo rung auf sozialem Gebiete

f man getrost auch heute im t gewinnen, wel

Der Finanz⸗ ehrere hervorragende Personen

„Oder“,

demselben Graf von Branden⸗ Majestät den König der Caraman⸗Chimay einen utschen Kaiser aus. Der Lohmann, trank auf eine gen 3 Uhr trat die „Oder“ „Pipe Tabac“ von allen

gutgeheißen mer wieder che wahrhaft großen und Initiative innewohnt.

der Unzufriedenheit im Mißtrauen auszustreuen ergiftung“ zu betreiben. Wenn arten Opposition eigene ihnen inne⸗ im deutschen Volke

ne irgend welche ernsthafte Beun⸗ phistik erfolglos blieben

wahrlich im deut ertrauen zu sein Wo gab es wohl ein Volk, bei d n zwischen extremen den ruhigen Verlauf des täglich Mindesten zu alteriren?

ngs um uns her, bei unseren Nachbarvölkern, wir schwere Erschütterungen die politischen Ereignisse b

welche von werden freilich nicht müde, neues t die bekannte ich aber trotz der bisher d o große, tiefeingreifende Re wohnende Kraft in solcher überwiegend hindurcharbeiten konnten; ruhigung alle Kün

„Brunneny och wahrlich nicht gesp formen durch ihre Ruhe und Zuversicht

Direktor des

ste einer wohlfe London, 4. Juli, früh. t der Parlaments⸗ Gewählt sind 148 Konservative, 54 Anhänger Gladstone's und vativen haben 16 Sitze, die An⸗ 's 9 Sitze und die dissentirenden Liberalen gs in Birmingham einen Sitz ge⸗ in Derby wiedergewählt, der Admi⸗

zu hintertreiben: dann mu ansehnliches Kapital von handen sein.

Entscheidunge

schen Volke noch ein ganz Staatsmännern vor⸗ em so schwerwiegende etroffen worden sind, ohne

Die Konser en Lebens auch nur im

en bürgerli von Collin

8 8 , wir aber ein deutsches geeignigtes Reich haben, sind alle Wellen jener Erschütterungen machtlos an dessen Grenzen abgeprallt.

In Ruhe und Stetigkeit konnten wir alle diese Jahre hindurch unseren wirthschaftlichen Arbeiten obliegen, weder unsere idealen Be⸗ strebungen noch unsere materielle Wohlfahrt wurde von allen Vor⸗ kommnissen in unseren Nachbarländern ernsthaft gestört, ja große kulturhistorische Probleme vermochten wir in derselben Zeit ihrer Lösung entgegenzuführen. Wie ein Fels im Meer ragt unter all diesen Schöpfungen das Unfallversicherungsgesetz hervor, dessen Ausführun soweit fortgeschritten ist, daß es in seinem ganzen Umfange nunmehr in Kraft treten kann. Die Festsetzung der Sitze der Schiedsgerichte und die Ernennung der Vorsitzenden derselben ist soweit gefördert, daß die Organisation aller Berufsgenossenschaften jetzt abgeschlossen werden wird. Es sind nicht weniger als 62 Berufsgenossenschaften mit 247 162 Be⸗ trieben und 3 (85 719 Arbeitern, 44 Ausführungsbehörden mit 231 782 Arbeitern, also zusammen 3 317 501 Arbeitern, zu welchen noch diejenigen Personen kommen, für welche durch das Gesetz, be⸗ treffend die Fürsorge für Beamte und Personen des Soldatenstandes vom 15. März 1886 gesorgt worden ist. An Schiedsgerichten bestehen für die 55 Berufsgenossenschaften nach dem Unfallversicherungsgesetz 340; für die 7 Berufsgenossenschaften nach dem Ausdehnungsgesetz 64, endlich für Reichs⸗ und Staatsbetriebe 44, das ergiebt zu⸗ sammen 448.

Aus der ruhigen Entwickelung und der sorgsamen Pflege unserer idealen Güter und wirthschaftlichen Interessen ist dem deutschen Volke somit ein Schatz von Zufriedenheit und Vertrauen erwachsen, welcher sichtlich auch in Zukunft alle Gefahren an uns abgleiten lassen wird, mögen sie nun von außen herrühren oder aus inneren Kämpfen um die Wege, die zum Wohle und Heile unseres Vaterlandes führen sollen. Dieser Schatz der Zufriedenheit und des Vertrauens aber giebt uns die Gewißheit, daß dem ersten Schritte auf dem Pfade der Sozialreform sicherlich bald noch weitere, großen Segen verheißende, folgen werden.

Die „Berliner Zeitungs⸗ Correspondenz“ schreibt zur Bekämpfung der Sozialdemokratie:

In der letzten Sitzung des Reichstages kamen bekanntlich die Rechenschaftsberichte der Regierung zur Verhandlung, die sie in Ge⸗ mäßheit des Gesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie zu erstatten hatte und zwar wegen der Verhängung des kleinen Belagerungszustandes über Spremberg und der Aufhe ung des Versammlungsrechtes in Berlin. Die e Rechenschaftsberichte hatten zuerst wenig Aussicht, noch in der abgelaufenen Session des Reichstages zur Verhandlung zu kommen, und beinahe erst in letzter Stunde entschloß man sich dazu, sie auf die Tagesordnung zu setzen. Wie recht man daran gethan hat, das haben die Verhandlungen selbst und noch mehr die Preß⸗ Diskussionen der letzten Tage gezeigt. Die Sozialdemokraten hatten gewiß darauf gehofft, daß die Angelegenheit nicht mehr zur Erledigung kommen und ihnen damit die Gelegenheit gegeben würde, gegen die Regierung und namentlich gegen den Reichstag den Vorwurf zu er⸗ heben, sie hätten ihre Verpflichtungen nicht erfüllt und seien lässig in der Vertretung der Interessen der Arbeiter. Zu dieser Kampfführung ist den Sozialdemokraten durch die Besprechung im Reichstage der Grund genommen.

Die Verhandlungen haben einzig und allein ergeben, daß die Re⸗ gierung äußerst vorsichtig und sorgsam gehandelt und ihr öglichstes gethan hat, die Ruhe zu wahren und Ausschreitungen zu verhüten, und damit können wohl alle friedliebenden Elemente zufrieden sein. Auch von sozialdemokratischer Seite konnte nichts Wesentliches zur Be⸗ lastung der Regierung beigebracht werden. Die erhobenen Vorwürfe können einfach dahin zusammengefaßt werden, daß die Regierung in einzelnen Fällen vielleicht zu vorsichtig, aber man kann kaum be⸗ haupten, daß sie ungerecht gehandelt hat. Es verdient hervorgehoben zu werden, daß die Angriffe und Bemängelungen, die von oppositioneller Seite erhoben wurden, der sachlichen Argumente so viel wie ganz ent⸗ behrten, und daß sich die ganze Debatte fast nur um einzelne Personen und deren Schicksale drehfe. . . .

Daß solche Maßregeln ergriffen werden müssen, ist ja freilich insofern bedauerlich, als die Betroffenen wirthschaftlich geschädigt werden. Aber wie der Staatssekretär Boetticher mit vielem Recht er⸗ klärte, können die wirthschaftlichen Nachtheile der Betroffenen nicht vermieden werden, wenn das öffentliche Wohl in Frage steht. Die Mahnung zur Vorsicht, die der Minister für die Sozialdemokraten daran knüpfte, sollte von denen, die sich über Ausweisungen beklagen, zuerst beachtet werden. Diejenigen, die ausgewiesen werden, wissen sicher, weshalb ihnen das geschieht. Dasselbe lßt sich auch über die jüngsten Maßnahanen über die Ausweisung des Abg. Singer sagen.

Das „Bromberger Tageblatt“ sagt aus An⸗ laß des deutschen Provinzial⸗Schützenfestes, welches gestern in Bromberg gefeiert wurde:

.. . Die Pflege des Deutschthums muß allen Deutschen unserer östlichen Provinzen am Herzen liegen mögen sie in ihren poli⸗ tischen Meinungen auch sonst weit auseinandergehen. Unsere Provinzen sind Grenzland und haben den Charakter einer Kolonie noch nicht verloren. Es findet sich hier kein ausgeprägter Dialekt vor, diese berechtigte Eigenthümlichkeit anderer deutschen Länder. Unsere Kinder sprechen Jnur ein Deutsch man sagt, das reinste Deutsch. Dieses eine, dialektfreie Deutsch aber sollte nur der Ausdruck für die eine, unverfälschte dentsche Gesinnung sein wenigstens dürfen wir in diesem Punkt unseren deutschen Brüdern, die trotz ihrer von einander abweichenden Mundart das eine Deutsch⸗ thum hochhalten, nicht nachstehen. Das Bromberger Sängerfest soll keine Demonstration gegen fremdes Volksthum sein, sondern nur eine Kundgebung der Begeisterung für unser deutsches Volksthum, das so oft durch deutsche Lässigkeit und deutsche Gutmüthigkeit Schaden er⸗ leidet. Der deutsche Sang soll den deutschen Michel aufwecken und ihn an seine Pflichten für Gegenwart und Zukunft, gegen Volk und Vaterland mahnen.

Oder sollen wir unwerth der Väter und großer Ahnen sein?

Statistische Nachrichten.

Protokolle des brand enburgischen Provinzial⸗

lashsng s. 12. Sitzungsperiode vom 7. bis einschließlich 16. März

Während dieser Zeit hat der Provinziallandtag, an welchem

von 95 Abgeordneten 92 theilnahmen, 7 Plenarsitzungen abgehalten.

. Beschlußfasuung und Annahme nach den bezüglichen Kommissions⸗ eschlüssen gelangten folgende Sachen:

a. Reglement für die Schul⸗ und Erziehungsanstalt in Strausberg.

b. Reglement für die Verwaltung des Landesmeliorationsfonds, nach welchem u. a. die Erhöhung der jährlichen Zahlung bis auf 6 bezw. 8 % und die Ermäßigung derselben bis auf 4 bezw. 6 % vom Provinziallandtage beschlossen werden kann.

„c. Nachtrag zum Reglement der brandenburgischen Wittwen⸗ und Waisenversorgungsanstalt, in dem gewissermaßen zwei authentische Interpretationen über den Umfang der anzurechnenden Dienstzeit, wenn der eamte früher im Staatsdienst gestanden oder anderweit im Kommunaldienst eine zur Pension erechtigende Dienststelle bekleidet hatte, enthalten sind. ad. Antrag auf Erhöhung der Pension der Lazarethwärterin Gerbig in Strausberg.

e. Antrag auf Erhöhung der für die Unterhaltung der Oder⸗ brücke bei Tschicherzig Seitens des Provinziallandtags früher bewilligten Beihülfe (von 2500 auf 3125 ℳ).

f. Vorlage wegen Uebertragung der Verwaltung und Unterhaltung einiger im Stadtgebiete Frankfurt a. O. belegenen Provinzialstraßen an diese Stadtgemeinde.

g. Antrag auf Frischerwülligeng zur Erfüllung der dem Comité der Rathenow⸗Jüterhoger isenbahngesellschaft gestellten Be⸗ dingungen, an welche die Provinzialsubvention geknüpft worden.

h. Vorlage der Königlichen Staatsregierung wegen Aenderung der Ausführungsverordnung zum Fischereigesetz.

i. Gesuch des Kuratoriums der Heil⸗ und Pflegeanstalt für

Epileptische bei Potsdam um Gewährung eines zinsfreien Darlehns 30 000 ℳ). 8 k. Fhichtung eines neuen Ständehauses in der Matthäikirch⸗ straße. (Die Baukosten sind bis zum Betrage von 745 000 inschließlich des durch den vorjährigen Beschluß des Provinzial⸗ aandtages zur Vorbereitung des Baues ꝛc. bereits bewilligten Betrages von 100 000 dem Kapitalfonds Abtheilung 5 zu entnehmen.)

1. Hauptetat der Provinzialverwaltung (in Einnahme und Aus⸗ gabe 5 212 000 ℳ) mit 10 Nebenetats pro 1. April 1886 —87, owie Verwaltungsbericht des Provinzialausschusses. 5

m. Bericht des Generaldirektors der Neumärkischen Landfeuer⸗ ozietät wegen Auszahlung der Entschädigung für einen Brand in Groß⸗Linichen. ;

n. Bericht der neumärkischen Kommission über den Stand des

neumärkischen Kriegsschuldenwesens.

o. Antrag des Generaldirektors der neumärkischen Landfeuer ozietät auf Bewilligung der Kosten zu der Neubearbeitung der Sta⸗ tistik der Sozietät. 1 8

p. Antrag des Provinzial⸗Landtagsabgeordneten Dr. Weiß auf Einführung des Gebäudeversicherungszwanges bei der neumärkischen Landfeuersozietät. (Das nach dem Beschlusse vom 14. März 1882 an die Königliche Staatsregierung gerichtete Ersuchen, betreffend die gesetzliche Einführung des Versicherungszwanges bei der öffentlichen Feuersozietät, ist zu erneuern, da die Nothwendigkeit dieses Ver⸗ icherungszwanges für die Erhaltung der öffentlichen Sozietäten in⸗ zwischen nur um so dringlicher sich herausgestellt hat.)

4. Vorlage, betreffend Neuwahl für die Mitglieder ꝛc. der Gewerbekammer, nach welcher der Provinzialausschuß ein für allemal ermächtigt wird, namens des Provinziallandtages die im üge von eeeö erforderlichen Ergänzungswahlen vornehmen zu dürfen, und die Reisekosten und Tagegelder auf die Sätze zu normiren, welche bei den Sitzungen des Provinziallandtages für dessen Mit⸗ lieder gelten.

4 r. Antrag des Provinzialabgeordneten Zweigert und Genossen und Zusatzantrag des Provinziallandtags⸗Abgeordneten Schlesier, betreffend die Einholung gutachtlicher Aeußerungen der Magistrate über das Reglement der Stadt⸗Feuersozietät.

Abgelehnt wurden folgende Sachen: 1“

a. Petition des Beeskow⸗Storkower Kreisausschusses um Ge⸗ währung einer Beihülfe (30 000 ℳ) behufs Erleichterung derjenigen Verpflichtungen, welche dieser Kreis dem Staate gegenüber zur Er⸗ möglichung des Ausbaues einer Eisenbahn untergeordneter Bedeutung von Grunow nach Beeskow übernommen hat.

b. Beschwerde des Chausseeaufsehers Hoppe in Steinbech über seine zum 1. April 1886 erfolgte zwangsweise Pensionirung.

c. Antrag des landwirthschaftlichen Centralvereins zu Potsdam auf Errichtung einer Landeskultur⸗Rentenbank, verbunden mit dem Antrage des Vereins zur Förderng der Moorkultur.

d. Vorlage bezüglich der Oderbrücke bei Alt⸗Rüdnitz, im Zuge der geplanten Eisenbahn Wriezen⸗Jädichendorf. (Beihülfe von 100 000 ℳ) 1

Zur Kenntniß wurde genommen der Bericht der Provinzial⸗ landtags⸗Deputirten über ihre Mitwirkung bei den Geschäften der Königlichen Rentenbankdirektion. (Im vorigen Jahre sind an Renten übernommen 3 436 562,03 ℳ, an Rentenbriefen ausgefertigt 75 673 710 ℳ, durch Ausloosung getilgt 14 807 700 ℳ)

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Vor Kurzem ist ein „Bericht über die Verwaltung der

Königl. Universitäts⸗Bibliothek zu Kiel im Etats⸗ jahr 1885 86“, von Steffenhagen verfaßt, erschienen. Wir entnehmen demselben folgende Angaben: In dem abgelaufenen Geschäftsjahr hat an der Kieler Bibliothek eine eingehende Prüfung des Höhenproblems für Büchergeschosse stattgefunden. Sen. hat die neue Katalogisirung ihren endlichen Abschluß erreicht.

er Zettelkatalog liegt nunmehr in 39 Kasten vor, von denen jeder etwa 2000 Zettel befaßt. Für die Schriften der französischen Uni⸗ versitäten wurde ein gedruckter Zettelkatalog auf kleinen Kartons her⸗ gestellt. Die Bibliothek ward bedeutend vermehrt; sie betrug im Ganzen 2311 Nummern, außer 218 Dissertationen⸗ und Programmen⸗ Bänden. Der gesammte Bestand am Schlusse des Etatsjahrs bezifferte sich auf 185 504 Bände separater Bücher, 6035 Dissertationen⸗ und Programmen⸗Bände, 2327 Bände Manuskripte, zusammen 193 866 Bände gedruckter Bücher und Handschriften (nebst 73 Urkunden). Die Revigeh 188 Bücherbestandes ward bei der polemischen Theologie ortgeführt.

Von den „Forschungen zur deutschen Landes⸗ und Volkskunde“, im Auftrage der Centralkommission für wissenschaft⸗ liche Landeskunde von Deutschland, herausgegeben von Dr. Richard Lehmann, Professor der Erdkunde an der Akademie zu Münster in Westfalen, ist das sechste Heft des ersten Bandes erschienen. In demselben handelt Dr. R. A Bmann, Oberbeamter im Königl. preußischen meteorologischen Institut und Dozent für Meteorologie zu Berlin, über den „Einfluß der Gebirge auf das Klima von Mitteldeutschland“. Wie er in der Einleitung ausführt, ist das Klima eines Landes nicht allein von seiner größeren oder ge⸗ ringeren Entfernung vom Meere oder von seiner Höhenlage über dem Spiegel desselben abhängig, sondern wird auch beeinflußt von Faktoren, welche durch eine gewisse mehr oder weniger starke Fernwirkung die dem Lande sonst eigenthümlichen Verhältnige abändern. Das Meer, wie jede andere Quelle größeren Wassergasreichthums der Luft, äußert einen Einfluß nicht nur auf die ihm selbst zugehörigen Luftmassen, sondern wirkt, vornehmlich durch Vermittelung von Luftströmungen, in die Ferne auf seine weitere Umgebung. Aehnlich, aber doch in mannigfach anderer Weise, wirken Bodenerhebungen auf die ihnen be⸗ nachbarten Landstriche ein, indem sie denselben ein eigenthümliches, streng örtliches Gepräge verleihen. Besonders charakteristisch wird dieser Einfluß der Gebirge dann, wenn die Unterschiede der Höhen⸗ verhältnisse auf kleinem Gebiet bedeutende, wenig durch Uebergänge rermittelte sind. Unter diesen Umständen können verhältnißmäßig unbedeutende, aber aus der Tiefebene unmittelbar aufsteigende Höhen⸗ jüge eine größere Wirkung auf ihre Umgebung ausüben, als hohe Gebirge, welche in sanfter Böschung auslaufen. Befinden sich aber auf einem räumlich nicht zu weit ausgedehnten Gebiete mehrere Bodenerhebungen mit steilen Rändern und zwischen ihnen Flach⸗ oder Tiefländer in erheblicher Ausdehnung, so kompliziren sich die

rscheinungen, indem die Wirkungen des einen Höhenzuges die des anderen beeinflussen. Es entstehen auf diese Weise klimatische Bilder von mosaikartiger Mannigfaltigkeit und scheinbarer Unentwirrbarkeit, bei welcher die Aussonderung der auf dieselbe Ursache zurückführbaren Erscheinungen erheblichen Schwierigkeiten begegnet. Der Versuch, aus einem derartigen bunten Wetterbilde einmal den anerkanntesten Faktor, den Einfluß der Bodenerhebungen, auszusondern und dessen Wirkungen

überall, wo sie unzweifelhaft aufzudecken sind, nachzuspüren, dürfte

theils ein meteorologisches Interesse beanspruchen, theils auch einen gewissen geographischen Werth haben. Ein meteorologisches Interesse wesentlich aus dem Grunde, daß man die Summe der mannigfachen Witterungserscheinungen durch Aussonderung des gemeinschaftlichen aktors „Gebirgswirkung“ nicht unwesentlich vereinfachen würde; ein geographisches, da die sorgfältige Durchforschung der betreffenden Ge⸗ iete im Stande sein dürfte, manche neue oder doch weniger beachtete Erscheinung ans Licht zu ziehen, oder bekannte einer veränderten

eutung zu unterwerfen. Nachdem der Verfasser das Beobachtungs⸗

material besprochen, geht er auf das Beobachtungsgebiet über, wozu

er Mitteldeutschland vermöge seiner Bodenkonfiguration als ganz be⸗ sonders geeignet hält; die Bezeichnung „Mitteldeutschland“ weicht jedoch von der üblichen geographischen ab und wird vom Verfasser für seinen Zweck auf die ganze Provinz Sachsen, die thüringischen

taaten, die Herzogthümer Anhalt nnd Braunschweig mit einem Flächenraum von ca. 45 000 qk berechnet. Nachdem sodann das Boden⸗ *8 von Mitteldeutschland geschildert worden ist, wird auf die limatischen Verhältnisse von Mitteldeutschland in ihrer Abhängigkeit von den Bodenerhebungen ngegangen und kommen dabei folgende

Temperaturverhältnisse, chläge. Eine Skiszirung macht den Beschluß. Zerbindung mit der vorher⸗ tischen Faktoren beweisen, der That einen sehr erheb⸗ gestaltung des Klimas in diesem Gebiet sich hauptsächlich in der Weise, daß rem nächsten Vorlande ein limitirtes, Entfernungen hin ein excessiveres Klima daher in ein Küsten⸗ und in heblich größere bedingt als all⸗ eine Vermehrung der Kon⸗ ebirge selbst für die Regen⸗ gewissermaßen Fang⸗ asserdampf darstellen. eigegeben zehn Profile der zättel⸗ ferner an Karten: Luftdruckmittel der Jahre und Windrichtungen; Luftdruckmittel der Jahren 1883, 1884 und 1885; auf den Meeres⸗ ährige Temperaturmittel 1882 1885; auf den Mitteltemperaturen des ); Schneehöhen und Minimaltemperaturen am resmittel der Bewölkung Morgens ahren 1882, 1883, 1884 und 1885.

Momente in Betracht: Luftdruck und Winde, Hydrometeore, nämlich Bewölkung und Niederf en Bezirke in Mitteldeutschland Sie dürfte nach Ansicht des Verfassers in gehenden Untersuchung der einzelnen klima daß die Gebirge Mitteldeutschlands in lichen Einfluß auf die Aus Dieser Einfluß äußert die Luvseiten der Gebirge nebst ih die Leeseiten bis auf weite 1 Das Binnenlandsklima wird ein verstärkt kontinentales

Wirkungssphäre der Gebirge gemeines Resultat der Gebirgswirkun Andererseits sind die

benetzung von erheblichstem Einfluß, apparate für den atmosphärischen W interessanten Abhandlung sind deutschen Bodenreliefs; 1884 und 1885 Jahreszeiten aus den

spiegel reduzirte vierj Meeresspiegel (Temperaturumkehrun 8. Januar 1886; Jah Niederschlag in den J des Heftes beträgt 5 50 ₰.

Von der 13.,

Abbildungen und Karten Konversations⸗ Heften à 50 erscheint 202 207 (S. 3 Text von ,

der klimatis⸗

Klima zerspalten; die er nach ihrer Leeseite hin

tinentalität.

Dezember 1879

in Prozenten; Der Preis

vollständig umgearbeiteten und mit vielen ausgestatteten Ausgabe von Brockhaus’ 16 Bänden sind vor Kurzem wiederum t. Dieselben führen den fort, enthalten, in gleicher Hefte gearbeitet, eine Menge höchst schiedensten Wissens⸗ wig⸗Holstein, Schweiz, sonders hervorheben, en (Schweine und Schweinerassen, Menschen, Schwimmvögel I) und Schlesien, historische Karte von Ruß⸗

85 768), zur Ausgabe gelang Schleifen“ bis zu „Sibirien“ Weise wie die voraufgegangenen

lehrreicher und interessanter Arti gebieten, aus denen w Schottland, Schwed außerdem mit 4 Tafeln Abbildung Seesäugethiere, das Skelett des 3 Karten (preußische Provinz land, Sonnensystem) versehen. Rosenstein & Hildesheimer

3 64) haben Katalog III. ihres anti Derselbe enthält Numismatik,

kel aus den ver ir die über Schlesien, Schle

quarischen Bürher⸗ ein werthvolles Verzeichniß i. betreffend Münzen, ppen, theils im Allgemeinen, theils ver⸗ Städte, Fürsten u. s. w.

Gewerbe und Handel.

Ein dieser Tage bestätigtes, am 13. d. M. russisches Reichsrathsgutachten enthält die fo allgemeinen russischen Zolltarifs für

A. Verzeichniß der Importwaaren. Thierische Produkte, und zwar: getrocknete F

lagers veröffentlicht. 250 Schriften Medaillen, Siegel und Wa

schiedener einzelner Länder,

in Kraft tretendes lgenden Abänderungen des den europäischen Handel:

te Felle, mit Ausnahme derjeni raphen über Rauchwerk (§.

5) Rohhäute oder

G gen, welche in dem Parag

85) genannt sind:

ollsatz Metall a. trockene und trocken gesalzene pr. Pud. K b. naßgesalzene ““ Anmerkung. Für Abschnitzel unbearbeiteter Häute wird 50 Kop. Zoll pr. Pud erhoben. ¹ Dachziegel und Fliesen aus stem Thon, Drainage⸗ und W röhren mit Ausnahme der

ten pr. Pud Anmerkung.

Feuerfeste Ziegel, F asserleitungs⸗ aus Metall verfertig⸗

Für gewöhnliche Ziegel wird Kop. Zoll pr. Pud erhoben. 1) Krystallischer pr. Pud

2) Alaun, gebrannter und j

8 r eder Art in Pulver, schwefelsaure Thon

welche Alaun Kali (Pottasche):

Art, sowie auch

Katron (Soda) und 1) kohlensaures Natron jed asche und Perlasche pr. Pud.

2) Kaustische: Natron und Kali. Schwefelsäure: 1) Vitriolöl und Schwefelkohlenstoff pr. Pud. 4A“ 2) Kupfervitriol oder blaues (schwefelsaures K Zinkvitriol (schwefelsaures Salzburger Vitriol (ein Gemisch und Kupfervitriol) pr. Pud ...

Tischler⸗ und Schusterleim pr. Pud Verzeichniß der Exportr owie unverarbeitete

oxyd), weißes oder Zinkoxyd) und von Eisen⸗

Phosphorite, s Art: in Stücken, zermalmte oder auf andere Weise zer brannte (Knochenasche), Knochen, die in eine pulveräh oder mit Schwefelsäure verarbei auch Knochenkohle pr. Pud brutto. saach einem ferneren, gleichfalls am 13. d. M. in Kr ten ist der Zoll für ausländischen Brannt⸗ die Häfen Nikolajewsk und Wedro wasserfreien Alkohols

Knochen jeder „gestoßene, geriebene kleinerte, sowie ge⸗ mit Ausnahme von nliche Substanz tet werden, sowie

aft tretenden, bestätigten Reichsrathsgutach wein und Spiritus beim Wladiwostok auf zehn Rubel Kredit pr. erhöht worden.

Import in

„Deutschen Handelsarchiv“ ochinchina) mitgetheilt wird, traßen⸗, Brücken⸗ und welche für Bau⸗Unternehmer ein lohnen In Baku hat, wie die genannte Zeitschrift erfäh gierung eine große Jahresmesse nach Art der Nowgorod eingerichtet. In Santo Do dauernder Stille auf dem Markte die geschäft gegenwärtig ungünstig liegen. geschäftlichen Landes die größte Vorsicht bei allen Einer Mittheilung aus Leon (Nicaragu der von der Deutschen haltenen Linie via Magelhaensstraße de über den Isthmus verdienen. 2 europäischen Waaren 30 Tage lär Nachtheil doch dadurch ausgegli Zustande eintreffen und die Ladung stet bei der Reise über Panama fast au

Vom Berliner 4 977 000 44 496 000 4 ½ %ige und 9 441 000 78 970 200 Pfandbriefe ausgegeben, wovon 3 18 391 800 40 %0üge, zusammen 59 124 300

(Juliheft) aus sollen daselbst an⸗ Hochbauten vergeben werden, schäft versprechen. rt, die russische Re⸗ jenigen von Nischni⸗ mingo sollen wegen an⸗ Verhältnisse für das Import⸗ Guatemala wird wegen finanziellen Verhältnisse Spekulationen empfohlen. a) zufolge soll die gesellschaft „Kosmos“ n Vorzug vor der Beförderung Wenn auch auf ersterem Wege die änger unterwegs sind, so werde dieser daß die Waaren in besserem s zusammen ankommt, während snahmslos Kolli zurückbleiben.

Pfandbrief⸗Institut sind bis Ende 200 4 %ige,

noch 4 977 000 30 685 200 Pfandbriefe Seitens lich sind. Es sind zugesichert, aber noch des Monats Juni 1886 uerversicherungswerthe von

welcher am 1. Juli t auf der Grundlage die wirthschaftlichen Bedürfnisse Aufnahmefähig sind Reichs⸗, Geistliche, Lehrer, Aerzte, Rechts⸗ im Vorbereitungsdienst zu diesen Berufs⸗

Saigon (Franz. C dauernd zahlreiche S

ungünstigen

Dampfschiffahrts

5 070 300 5 %9ge, der Grundstücksbesitzer verzins nicht abgehoben 675 000 ℳ, im angemeldet 3 Grundstücke mit einem Fe 321 850

Der Preu 1876 seine Geschä der Gegenseiti

ßische Beamtenverein, ftsthätigkeit eröffnet hat, such keit und Selbsthülfe des Beamtenstandes zu befriedigen. Staats⸗ und Gemeindebeamte, anwälte, sowie auch die

zweigen stehenden Personen. Der Verein schließt Lebens⸗, Kapital⸗,

Leibrenten⸗, Kriegs⸗, Marine⸗ und Begräbnißgeld⸗Versicherungen ab und giebt an seine Mitglieder Kautions⸗ und andere Ver⸗ sicherungsdarlehne. 8

Nach Mittheilung der Direktion betrug der Versicherungsbestand Ende 1885:

8 691 Lebens⸗Versicherungsscheine über 31 600 600 3 607 Kapital⸗ 4 1 865 Begräbnißgeld⸗Versicherungsscheine 8 729 200 14 163 Versicherungsscheine über. 757 520

Das eigene Vermögen des Vereins, welchem Schulden nicht gegenüberstehen, beläuft sich nach satzungsmäßiger Vertheilung des Gewinnes für 1885 bereits auf 864 481,07 Der den Vereins⸗ mitgliedern für die neun ersten Geschäftsjahre gezahlte Gewinnantheil beziffert sich auf 638 569,71 An fällig gewordenen Lebensversicherungs⸗ summen wurden in diesem Zeitraum 814 046 gezahlt. Der Preußische Beamtenverein hat eine Sterbekasse errichtet, in der ein Begräbnißgeld bis zu 500 auch auf das Leben der Frau und sonstiger Familienangehörigen versichert werden kann, ohne daß es zur Aufnahme einer ärztlichen Untersuchung bedarf. Diese Sterbekasse ewährt allen Beamten, auch solchen, welche bereits anderweitige Lebensversicherungen abgeschlossen haben, die Möglichkeit, sich ohne nennenswerthe Geldopfer an den Einrichtungen des Preußischen Be⸗ amtenvereins zu betheiligen. Auf Ersuchen versendet die Direkton des Preußischen Beamtenvereins in Hannover die Drucksachen des Vereins postfrei und unentgeltlich und ertheilt bereitwilligst jede ge⸗ wünschte Auskunft.

In der Generalversammlung der Neuen Berliner Omnibus⸗ und Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft waren 14 Aktionäre mit 1876 Stimmen vertreten. Die Bilanz wurde ge⸗ nehmigt und Decharge ertheilt. An Stelle eines ausgeschiedenen Aufsichtsrathmirgliedes wurde Hr. Felir Lehmann einstimmig in den Aufsichtsrath, die Hrrn. Banquier Schindler und Fritz Borstell wurden zum ersten resp. zum stellvertretenden Vorsitzenden wiedergewählt.

Köln, 3. Juli. Die heutige außerordentliche Generalversamm⸗ lung der Kölnischen Privatbank beschloß, wie die „Köln. Ztg.“ meldet, die Auflösung des Unternehmens wegen des niedrigen Zins⸗ standes und wegen des starken Wettbewerbes auf dem Geldmarkt.

London, 5. Juli. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be⸗ trugen in der Woche vom 26. Juni bis 2. Juli: Engl. Weizen 2863, fremder 35 494, engl. Gerste 880, fremde 993, engl. Malzgerste 18 368, fremde —, engl. Hafer 536, fremder 59 956 Orts. Engl. Mehl 15 401, fremdes 15 578 Sack und 100 Faß.

Glasgow, 3. Juli. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 781 882 Tons gegen 602 161 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 86 gegen 90 im vorigen Jahre.

New⸗York, 3. Juli. (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 8 130 515 Doll., davon 1 997 356 Doll. für Stoffe. Der Werth der Einfuhr in der Vorwoche betrug 6 509 925 Doll., davon 1 745 869 Doll. für Stoffe.

Verkehrs⸗Anstalten

Hamburg, 4. Juli. (W. T. B.) Der Postdampfer „Gellert“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft hat, von New⸗York kommend, heute früh 2 Uhr Lizard passirt.

Triest, 4. Juli. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Ettore ist heute Vormittag mit der ostindischen Post aus Alerandria hier eingetroffen.

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Malta. ““ Durch Bekanntmachung des Gouvernements von Malta vom 19. Juni 1886 ist Folgendes angeordnet worden:

1) Von Triest kommende Schiffe werden in den Hafen nicht eingelassen.

2) Die Einfuhr ansteckungsfähiger Waaren aus dem Gebiete von Triest, aus italienischen Provinzen am Adriatischen Meere, sowie aus den Provinzen Venedig und Vicenza oder aus Toscana ist verboten.

3) Ansteckungsfähige Waaren aus anderen Theilen des italienischen Festlandes können, wenn genügend nachgewiesen wird, daß sie aus einer der oben genannten Gegenden ursprünglich nicht eingeführt wurden, sowie nach äußerer Reinigung in der Quarantäne⸗Anstalt ein⸗ gelassen werden.

4) Den aus Italien und Sizilien kommenden, sowie den in Alexandria, Suez und Port Said sich einschiffenden Reisenden wird die Landung in Malta nur gestattet, wenn sie mit Bescheinigungen britischer Konsulate versehen sind, aus welchen sich ergiebt, daß sie während der dem Tage ihrer Einschiffung unmittelbar vorhergehenden 21. Tage weder im Gebiete von Triest, noch in einer der italienischen Provinzen am Adriatischen Meere, in den Provinzen Venedig, Vicenza

in Toscana gewohnt, bezw. sich aufgehalten haben.

Rumänien. Provenienzen aus dem Hafen von Triest werden in Kustendje und Sulina nicht zugelassen, wenn sie nicht vorher in einem mit Lazareth versehenen türkischen Hafen ihre Quarantäne abgehalten haben.

Berlin, 5. Juli 18865.

Am 21. September 1885 wurde durch das Tribunal zu Louvain in Belgien wegen Einbruchdiebstahls mit 3 Monat Gefängniß bestraft ein Individuum, welches über seine Personalien nachstehende Angaben machte: einrich Narevetz, geb. am 2. September 1863 zu Roding (Bayern), Sohn des Moriz und der Pauline Narevetz, Letztere eine geborene Hornisch, Buchbinder, wohnhaft in Roding. Diese Angaben haben sich als unrichtig erwiesen. Der Königliche Amts⸗ anwalt Hausladen in Roding bittet behufs Feststellung der Identität um Recherche und Mittheilung eines allenfallsigen sachdienlichen Re⸗ sultats.

Das Garde⸗Pionier⸗Bataillon hat heute früh behufs Abhaltung von Pontonnir⸗Uebungen auf der Spree und der Dahme die Garnison verlassen. Das Bataillon wird am 24. d. Mts. hier wieder einrücken und sich demnächst am 26. und 27. d. Mts. an der in Spandau stattfindenden Festungsdienstübung betheiligen.

Lienz, 3. Juli. (W. T. B.) Markgraf Alfred Palla⸗ vicini und der Legations⸗Sekretär der niederländischen Gesandt⸗ schaft, Crommelin, welche am 26. v. M. mit zwei Führern die Besteigung des Großglockner unternahmen, werden seitdem mißt. ““

Rom. 3. Juli, Abends. (W. T. B.) Von gestern Mittag bis heute Mittag sind an der Cholera in Venedig 2 Personen erkrankt und 1 gestorben, in Brindisi 11 Personen erkrankt und 5 gestorben, in Latiano 79 Personen erkrankt und 23 gestorben, in Oria 14 Personen erkrankt und 2 gestorben, in Francavilla 76 Personen erkrankt und 23 gestorben, in San Vito 16 Personen erkrankt und 8 gestorben. Der General⸗Sekretär im Ministerium des Innern, Morana, hat sich nach Latiano begeben.

4. Juli. (W. T. B.) Von gestern Mittag bis heute Mittag sind an der Cholera in Comacchio 5 Personen erkrankt und 2 gestorben, in Brindisi 10 Personen erkrankt und 10 gestorben, in Francavilla 101 Personen erkrankt und 31 gestorben, in La⸗ tiano 103 Personen erkrankt und 28 gestorben, in Oria 3 Personen erkrankt und 3 gestorben, in San Vito 12 Personen erkrankt und 8 gestorben. In Venedig kam 1 Cholera⸗Erkrankung, aber kein