[19724]
Soll. Bilanz vo
Frankfurter Gasgesellschaft.
m 1. Juli 1885 bis 31. März 1886.
An Immobilien⸗Conto: Buchwerth des Grund⸗ stücks und der Bauten An Fabrik⸗Einrichtung: Retortenöfen, Appa⸗ rate, Röhrenleitung, Gasmesser, Laternen, Gasbehälter, Mobilien An Cassa⸗Conto. . . In Vorräthe an Roh⸗ materialien. “ An Vorräthe an verkäuf⸗ lichen Nebenprodukten An Effecten⸗Cautions⸗ Conti, sowie Guthaben beim Bankhaus
384,1162
922
Soll. Gewinn
t. 66 586,737 66
1,375,196/49 22,808 87
43,783 99
922,551/47 3,335,194 69
eee5 „ Conto der 5 %gen Schuldverschreibungen CGonos Nicht erhobene Dividende⸗Conto. . . Gonto pio Diversft.. .. Unterstützungs⸗ und Pensions⸗Conto. Amortisationsfond⸗Conto. . Dispositionsfond⸗Conto .. . Special⸗Reservefond⸗Conto . . . . . Conto für elektrische Beleuchtungs⸗Versuche Dividende⸗Conto, Saldo aus 1884/85 .. Gewinn⸗ und Verlust⸗Conto aus 1885/86.
V
1
8
⸗ und Verlust⸗Conto pro 1885/86.
₰ 1,542,857 14 1,080,000 — 122,857 14 209— 5,966 — 46,890 59 165,872 65 77,272 51 71,01655 26,000 —
195,596 49
Haben.
An Conto der Stadt Frankfurt a. Main: ahlung an dieselbe. .
vertragsmäßige Unkosten⸗Conto:
Ausgaben für Löhne, Salaire ꝛc. ꝛc....
Reparatur⸗Conto: Ausgaben für Unterhaltung de sämmtlicher Einrichtungen Interessen⸗Conto:
Zinsen der Schuldverschreibungen abzgl. einnahmter Conto⸗Corrent⸗Zinsen
Schlechte Schulden⸗Conto: Verluste..
9 Creditoren, statutarische Abschreibungen
Reingewinn aus 1885/86. .. Frankfurt a. Main, im
: Si
[19729]
Aetien
ℳ ₰ Per Gas⸗Conto.. . Einnahmen aus ver⸗ kauften Nebenpro⸗ dukten
s Werks und “
ver⸗
90,821 ,36 195 596,49
649,062/99
Juni 1886. Der Vorstand. mon Schiele.
C. Kohn.
Zuckerfabrik Broistedt.
ℳ 594,057
55,005
Activa.
I“ Grundstück, einschl. Aecker
u. Wiesen 1 “ 3 % Abschreibung 80 Maschinen u. Geräthe 285 987,41
5 % Abschreibung 14 29941
11“4“* Im Voraus bczahlte
Feuerversicherung. Caution in Effecten für
Bahnfrachten Mehrere Debitoren. Guthaben bei der Bank Wechsel im Portefeuille Cassa⸗Bestand.
211 827,80 6 354/80
Bilanz am 31. Mai 1886.
Gewinn⸗ und Verlust⸗Rechnung.
ℳ 63 891 205 473
Aetien⸗Capital Reservefondds. 10 % vom diesjährigen “ Extra⸗Reservefonds. 5 % vom diesjährigen Gewinn ... Darlehne von e“ Haupt⸗Steueramt. Mehrere Creditoren. Gewinn⸗ u. Verlust⸗ Conto: diesjähriger Gewinn ab: Abschreibungen Reingewinn. ab: Verlust aus vori⸗ ger Inventur.
271 688 58 294 8
857
5 985 528 11 00409 93 625 8 143
Actio⸗
105 809 93 35 599 3
719 490,23
7 210 90
35 671/96
.“ Passiva.
ℳ 412 500
₰
—
34 538
719 490
Fabrikationsunkosten Gewinn pro 1885/6
Broistedt, den 9. Juli
Vorstehende Bilanz und Gewinn⸗ und Verlust⸗Rechnung mit den
übereinstimmend gefunden.
1886. Actien⸗Zuckerfabrik Broistedt.
K6 307 051,42 258 152 — 189 63421 105 80993
860 647 56
Zucker. Syrup.. .* Diverse Einnahmen
illmer. W. Lambrecht.
Broistedt, den 19. Mai 1886. Der Aufsichtsrath der Aetien⸗Zuckerfabrik Broistedt.
Im Auftrage:
[19731] Homburger Farben⸗
Soll.
(gez.) A. Klages.
& Chemische Fabrik
Bilanz per 31. Dezember 1885.
C. Oppermann.
C. Spandau.
83 845 369— 9 000— 6 278 21
860 647 56
Büchern der Gesellschaft
Aetienges ellschaft.
Haben.
Cassa⸗Bestand.. E1X“ Vorhandenes Betriebsmaterial 1 Fabrikgrundstücke u. Gebäude...
— bisherige Abschreibungen V
Maschinen u. innere Einrichtungen — bisherige Abschreibung Inventar u. Utensilien..... — Abschreibung .. Pferde, Wagen, Fuhrwerke ꝛcc. . . Auswärts belegene Grundstücke u. — Abschreibung Bergwerksbesitzungen ... Conto⸗Corrent⸗Debitoren .... Vorrath an rohen, halbfertigen und fertigen Waaren . . . Gewinn⸗ u. Verlust⸗Cont
Soll.
Gewinn⸗ und
ℳ 5 613 13 434 08 500 —
278 954/78
₰ —] Actien⸗Capital⸗Conto Anleihe⸗Conto: Zur ersten Stelle hypo⸗ thekarisch gesicherte 100 Obligationen à ℳ 1000,— 6 % zu ö1116“] halbjährige Zinsen per 1. Januar 1886 fällig Versicherungs⸗Conto: Rückstellung für Neu⸗ 1“ Special⸗Reservefonds⸗ Conto: Rückstellung für etwaige Verluste an Debitoren Conto⸗Corrent⸗Credi⸗ toren.. 1616“
ℳ 8
309 613 21 30 658,43 128066: 10 000 2080 250
133 066
11 830 7 806
38 940
5 540 33 400
15 686 71 857
100 610/ 20
26 194 7¹ 698 953/30 Verlust⸗Conto.
63 66
ℳ 500 000
₰
100 000 3 000
14 476 61 243
698 953 Haben.
Diverse Creditoren .. Betriebs⸗ und Handlungskosten. Zinsen. Abschreibungen 1111614“6“ Abschreibungen auf auswärtige Grund⸗ e““ Abschreibungen ͤa114““ Rückstellung für etwaige Verluste an 111115*
für dubiose Forde⸗
auf Inventar u.
ℳ ℳ ₰ 9552
41 541,48 6 413,11
₰ Diverse Debitoren.. Erträgniß des Berg⸗ werks⸗Conto ... Erträgniß des Fabri⸗ kations⸗Conto.
Verlust.
707 5 540 250 2 000
8 498 1 56 548,40
Homburg v. d. Höhe, im Ju ni 1886.
Der Vorstand.
Die Revisions⸗Commission.
₰ 62 65
ℳb 155
821
29 376 26 194
»Anstalt.
Vierte ordentliche Generalversammlung
am Freitag, den 30. Juli cr., Abenbs 5 Uhr, im Rathhausfaal. Tagesordnung: 3 1) Vorlage der Bilanz und der Gewinn⸗ und Verlust⸗Rechnung pro 1885/86, nebst den d gehörigen, nachfolgenden Berichten. ahn 2) Entlastung des Vorstandes. * 3) Festsetzung der Dividende pro 1885/86. 4) Neuwahl von zwei Aufsichtsräthen. 5) Wahl der Revisions⸗Kommission pro 1886/87. “ Zu dieser Generalversammlung ladet die Aktionäre hierdurch ein Barmen, den 29. Juni 1886. Der Aufsichtsrath.
Prospect. Deutsche Grundschuld⸗Bank.
Berlin W., Behrenstraße Nr. 55.
Unter der obigen Firma wurde durch das am 16. April 1886 notariell beurkundete Statut ei
Actien⸗Gesellschaft errichtet mit einem 1 eine Actien⸗Capital von 3,000,000 ℳ, eingetheilt in 3000 Actien à 1000 ℳ
Gegenstand der Gesellschaft ist nach §. Zwecke ist sie berechtigt, G 4
1) auf städtischen und ländlichen Grundbesitz Darlehen in Form von Grundschulden deren Rückzahlung in ungetrennter Summe, oder in Raten, bedungen werden kann;
Grundschulden zu beleihen, zu erwerben und zu verkaufen; die Einziehung und bezw. Bezahlung der Grundschuldzinsen und der Grundschulden selbst als Vermittlerin zu übernehmen; Immobilien zu kaufen, darauf Grundschulden zu errichten und wieder zu verkaufen; bis zur Höhe der jeweils bestehenden und im Eigenthum der Gesellschaft befindlichen Grund⸗ schulden „Real⸗Obligationen“ auszustellen und in Umlauf zu setzen (§. 22 und zur Nutzbarmachung disponibler Kassenbestände Werthpapiere zu beleihen und zu kaufen Wechsel zu discontiren, Incassi zu besorgen und Commissionen an der Börse, wenn Sicherheit gegeben ist, auszuführen. Speculationsgeschäfte für sind ausgeschlossen. Die Bank gewährt auf ländliche und städtische, einen nachhaltigen Ertrag sichernde Besitzungen Darlehen in Form von Grundschulden, und zwar bei ländlichen bis zu ⁄1, bei städtischen bis zu 9 des von der Bank ermittelten Werthes. 1
Ausgeschlossen von der Beleihung sind insbesondere Bergwerke und Steinbrüche.
Weinberge, Wälder und andere Liegenschaften, deren Ertrag auf Anpflanzungen beruht, dürfen insoweit der Werth durch diese Anpflanzungen bedingt ist, nur bis zu einem Drittel ihres Werthes und nur dann beliehen werden, wenn sie Theile eines größeren zur Verpfändung gelangenden Besitzthums sind
Für die Ermittelung des Werthes sind in der Regel und unter Berücksichtigung der im einzelnen Falle vorliegenden besonderen Verhältnisse unverdächtige Erwerbsdokumente, landschaftliche oder gerichtliche Taxen, der Durchschnitt der letzten Erwerbspreise, der glaubwürdig nachgewiesene Ertrag und bei Gebäuden die Feuerversicherungssumme maßgebend.
Die Grundschuld⸗Darlehen werden in der Regel zur ersten Stelle nur dann, wenn .
1) entweder die vorstehende Hypothek oder die aufzunehmende Grundschuld in Annuitäten zurütk⸗
bezahlt wird, und b
wenn der Inhaber der vorstehenden Hypothek für sich und seine Rechtsnachfolger die rechte⸗ verbindliche Erklärung abgiebt, daß er, im Falle das Grundstück subhastirt und von der Bank erworben wird, das Capital je nach Wahl der Bank fernerhin stehen läßt.
Kommt durch spätere Rückzahlung der ersten Hypothek und Neuaufnahme einer solchen oder aus anderer Veranlassung die eine oder andere der vorstehend unter Nr. 1 und? genannten Voraussetzungen. in Wegfall, so wird die Grundschuld ohne vorausgehende Kündigung zur Rückzahlung binnen vier Wochen, vom Tage des Wegfalles der besagten Voraussetzung an gerechnet, fällig, sofern nicht innerhalb dieser Frit die Bedingungen ad 1 und 2 wieder erfüllt werden.
Die Ermittelung der Beleihungsgrenze erfolgt nach insbesondere auf Grundlage des Ertrages, der Feuerversicherung, des Kaufpreises u. s. w. und außerdem nach speziellen Werthserhebungen durch Beamte oder Sachverständige der Bank. Die Darlehensanträge werden von der Direction geprüft und wird über die Bewilligung jedes Gesuchs von derselben unter Mit⸗ wirkung von mindestens zwei Mitgliedern des Aufsichtsraths zu den Aecten Beschluß gefaßt. — Darlehen können nur mit Stimmeneinheit bewilligt werden.
Der Schuldner ist berechtigt, das Darlehen, sei es nach dem Vertrage in ungetrennter Summe oder in Raten oder mittelst Amortisation rückzahlbar, jederzeit nach vorausgegangener dreimonatlicher Kündigung ganz oder theilweise zurückzuzahlen; auch, sofern die Grundschuld durch Amortisation rückzahlbar ist — also auch im Verkaufsfalle — zu verlangen, daß für die amortisirte Summe die
[ĩ19742]
2 des Statuts die Förderung des Real⸗Credits. Z9
dem
. zu geben oder mittels Amortisatin
eigene oder fremde Rechnung und Annahme von Depositen
Stelle gegeben, zur nachfolgenden
bewährten, soliden Grundsätzen,
ose Löschung bewilligt und der verbleibende Capitalsrest als neues Capital mit neu beginnender Amortisations⸗ periode behandelt werde. Die von der Bank als unkündbare Grundschuld gegebenen Darlehne sind Seitens der Bank ausnahmsweise und abgesehen von der gesetzlich eintretenden Fälligkeit, mit dreimonatlicher Frist kündbar: a. wenn der Schuldner die vereinbarten Bedingungen nicht erfüllt oder zu erfüllen aufhört; b. wenn der Werth des Pfandobjectes sich derart vermindert, daß die fernere statutenmäßige Sicherheit des Darlehens nicht mehr gegeben ist wenn verfallene Zinsen oder Annuitäten länger als einen Monat im Ausstande bleiben, ohne daß die Bank Stundung ausdrücklich gewährt hat.
Die Real⸗Obligationen (bei den Hypotheken⸗Banken „Pfandbriefe“ genannt) lauten auf Namen und sind durch Blanco⸗Giro übertragbar; sie sind mit halbjährigen Zinsabschnitten versehen, werden von der Direction gefertigt und von einem Pfandhalter zur Bestätigung, daß für die Real⸗Obligationen die nöthigen Grundschuld⸗Forderungen vorhanden sind, mitunterschrieben.
Den Besitzern der Real⸗Obligationen wird an den von der Bank erworbenen Grundschulden ein Faustpfandrecht im Sinne des §. 40 der Concursordnung dadurch eingeräumt, daß 1) der Gewahrsam der über die Grundschuld lautenden Urkunde einem Vertreter der Besitzer von Real⸗Obligationen (Pfandhalter) in Gemeinschaft mit der Bank derart übertragen wird, daß ohne ihn über die Urkunde thatsächlich nicht verfügt werden kann und daß 2) auf jede Grundschuld⸗Urkunde ein Blanco⸗Indossament gesetzt wird.
. Das Faustpfandrecht an allen verpfändeten Grundschuld⸗Forderungen erstreckt sich auf alle Real⸗
Obligationen ohne Rücksicht auf die Zeit, zu welcher die ersteren entstanden und die letzteren emittirt
wurden.
Der Aufsichtsrath (§. 43) hat den Vorstand bei seiner Geschäftsführung in allen Zweigen der Verwaltung zu überwachen, und zu dem Zwecke sich von dem Gange der Angelegenheiten der Geseellschaft zu unterrichten. Er kann jederzeit über dieselben Berichterstattung von dem Vorstande verlangen und selbst durch einzelne von ihm zu bestimmende Mitglieder die Schriften und Bücher der Gesellschaft einsehen, sowie den Bestand der Gesellschaftskasse und die Bestände an Effecten u. s. w. untersuchen. Er hat die Jahresrechnungen, die Bilanzen und die Vorschläge zur Gewinnvertheilung zu prüfen und darüber der Generalversammlung der Actionaire Bericht zu erstatten.
Der nach der Bilanz sich ergebende Reingewinn wird, wie folgt, verwendet:
1) Zunächst werden 5 Procent des Reingewinns dem allgemeinen Reservefonds so lange über⸗
wiesen, bis dieser auf 25 Procent des Actiencapitals angewachsen ist.
2) Von den restigen 95 Procent erhalten: 1
a. bis zu 4 Procent auf das einbezahlte Actiencapital die Actionaire, b. 5 Procent als Tantième der Aufsichtsrath, c. 5 Procent als Tantième die Direction. 3) Der verbleibende Rest wird der Generalversammlung zur Verfügung gehalten. 8 1 Die Auszahlung der Dividende erfolgt nach Feststellung derselben durch die Generalversammlung bei der Gesellschaftscasse in Berlin oder an den bekannt gemachten sonstigen Stellen.
„Die Errichtung der Gesellschaft erfolgte frei von jedem Gründergewinn. Die Gesell⸗ schaft trägt nur die Kosten der notariellen Statutenbeurkundung und Stempel; die sämmtlichen anderen Spesen trägt das Gründungsconsortium.
.2r. Das Actiencapital von 3,900,000 ℳ wurde von den Mitgliedern des Gründungsconsortiums vollständig übernommen und baar eingezahlt. Irgendwelche andere Einlagen als durch Baarzahlung wurden nicht gemacht und keine besonderen Vortheile zu Gunsten einzelner Actionaire bedungen.
Die Bank hat den Betrieb ihres Geschäftes am 28. Juni cr. eröffnet. Das erste Geschäftsjahr endigt am 31. Dezember 1886, von da ab geht das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember.
Zu Mitgliedern des ersten Aufsichtsrathes wurden gewählt:
Herr J. von Treskow, Rittergutsbesitzer auf Grocholin; „ Freiherr von Buddenbrock⸗Klein⸗Kölzig, Rittergutsbesitzer; „ Nobbe, Oekonomierath, Mitglied des Reichstages, in Niedertopfstedt.
Der Aufsichtsrath wird in der auf den 1. Juli einberufenen Generalversammlun wahlen auf die statutenmäßig höchste Zahl von 9 Mitgliedern gebracht werden.
Berlin, den 29. Juni 1886.
Deutsche Grundschuld⸗Bank.
Sanden. Schmidt.
durch Neu⸗
82
zum Deutschen Rei
N 162.
Dritt
Beilage hs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗
Berlin, Dienstag, den 13. Juli
8
vom 11. Januar 1876, und die im Patentgesetz, vom 25. Mai 1877, vorgeschriebenen Bekanntmachungen
Central⸗Handels⸗Register
Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich kann durch alle Post⸗Anstalten, für Berlin auch durch die Königliche Expedition des Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗ Anzeigers, SW. Wilhelmstraße 32, bezogen werden.
Der Inhalt dieser Beilage, in welcher auch die im §. 6 des Gesetzes über den Markenschutz, vom 50. Nor veröffentlicht werden.
in
erscheint auch
aber 1874, sowie die in dem Gesetz, betreffend das Urheberrecht an M einem besonderen Blatt unter dem
für das Deutsche Reich
steru
Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich erscheint in der Regel täglich. — Dat Abonnement beträgt 1 ℳ 50 ₰ für das Vierteljahr. — Einzelne Nummern kosten 20 ₰. — Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30 ₰.
—
— ——
Vom „Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich“ werden heut die Nru. 162 A. und 162 B. ausgegeben.
—
Aus dem Bericht über den Handel und die Industrie von Berlin im Jahre 1884, erstattet von den Aeltesten der Kaufmannschaft (Fort⸗ setzung). Der Verlauf des Berliner Kohlen⸗ eschäfts läßt im Gegensatz hierzu eine befriedigende EntwickSelung erkennen; es betrug die Zufuhr an Kohlen und Koks:
Die Nähmaschinenfabrikation erlitt einen Rückgang; die bedeutendste Fabrik setzte nur 57 331 Stück (für 3 274 332 ℳ) ab, gegen 63 287 Stück (3 604 062 ℳ) in 1884. Der Umsatz in soliden, gepanzerten Geld⸗ schränken war bei sehr gedrückten Preisen ein ziemlich befriedigender und größer als in dem voraufgegange⸗ nen Jahre. In Bauschlosserwaaren gestaltete sich das Geschäft nicht so günstig wie im Jahre 1884, namentlich waren die Aufträge vom Auslande nur gering. Bestellungen auf Gitterarbeiten gingen mäßig ein, die Preise waren niedrig und für den Export ruhte das Geschäft in diesem Artikel fast ganz. In schmiedeeisernen Kunstgegenständen bleibt gegenüber der gewöhnlichen Fabrikwaare gute Hand⸗ arbeit nur schwer verkäuflich, der Umsatz ist daher auch ein äußerst beschränkter. Solide ge⸗ panzerte Geldschränke waren zuerst lebhaft ge⸗ fragt, in den letzten Monaten trat eine Stockung ein. Die Fabrikation gewöhnlicher Kupferwalzwerks⸗ Produkte hatte im Jahre 1885 unter den Folgen der bedeutenden Ueberproduktion sehr zu leiden. Die Kupferschmiedereien waren gut beschäftigt. Die hiesigen Fabrikanten von Messingblechen und Messing⸗ drähten haben im Allgemeinen für ihre Erzeugnisse Verwendung gefunden. Was die einzelnen Branchen betrifft, für welche die Messingwerke das fabrikat liefern, so fand die Lampen⸗ und Petroleum⸗ Brenner⸗Fabrikation nicht völlig ausreichende Be⸗ schäftigung, wenn auch einzelne Firmen durch ihren Ruf oder durch Neuheiten und Ausbeutung werthvoller Patente sich lohnende Aufträge ver⸗ schaftten; im Ganzen drückte die überstarke Kon⸗ kurrenz die Preise. Cuivre poli und feine Bronze⸗ waaren gingen schwach, da zinkbronzirte Sachen den echten große Konkurrenz machten; auch das Kunst⸗ gewerbe stockt unter den Ansprüchen auf möglichste Billigkeit der Waaren. Metall⸗Bijouteriewaaren standen in der Gunst der Mode, und die Elektro⸗ technik verhieß dem Material ein neues Gebiet der Verwendung. Metallschraubenfabrikation und Klein⸗ Gürtlergewerbe haben sich etwas gehoben und waren mit den erzielten Preisen einigermaßen zufrieden; dagegen war die Militäreffekten⸗Branche auch im verflossenen Jahre nicht in der günstigsten Lage. Die Zahl der Fabriken, ungefähr 40, welche gegen 2000 Arbeiter beschäftigen in Lampen⸗ und Lampen⸗ theilen, ist eine übergroße geworden. Fünf derselben haben zwischen 100 und 300, sechs zwischen 50 und 100, die übrigen unter 50 Arbeiter. Dabei ist der Export zurückgegangen, dennoch scheint sich die Pro⸗ duktion auf gleicher Höhe gehalten, wenn nicht noch vergrößert zu haben gegen das Vorjahr. Die Preise wurden ebenfalls billiger. Ueberall drängt sich die Imitation hervor; Bronze und Cuivre poli werden durch galvanisirtes Zink und Gußeisen ersetzt, und wo man, wie bei den Petroleum⸗Brennern, Messing nicht ersetzen kann, wird von einigen Fabrikanten das Metall so schwach als möglich genommen. In Folge dessen sind die Preise der Massenartikel so gedrückt, daß von einem Nutzen bei denselben nicht mehr die Rede sein kann. Da der Bedarfs⸗Monate nur 4—5 sind, die Fabrikation aber durch das ganze Jahr hindurchgeht, füllen sich die Léäger; das Angebot an Waaren wird um so größer, und suchen sich die Fabrikanten durch Billigkeit hervorzuthun. In Deutschland geht der Absatz in besserer und theuerer Waare eher zurück als vorwärts. Gasbeleuchtungsgegenstände und Bronze⸗ sachen gingen nicht so gut wie im Jahre zuvor. Das Geschäft in Dampf⸗, Wasser⸗ und Gas⸗Armaturen erhielt sich auf gleicher Höhe. Die Fabriken für Heizungs⸗, Lüftungs⸗ und gesundheitstechnische An⸗ lagen waren ausreichend beschäftigt. In der Bronze⸗ Kunstindustrie verdrängen die billigen Sachen die theureren und besseren, der Formensinn hat jeden Halt verloren, und die Gegenstände werden immer bunter, überladener und unorganischer. Die Gasbeleuchtung ist trotz aller Konkurrenz fortgeschritten, ebenso die Oelgas⸗Industrie. Das Geschäft in der Herstellung von Apparaten zur Waggon⸗Gasbeleuchtung hat im vergangenen Jahre nahezu denselben Umfang gehabt wie 1884. Es haben bis zum Schlusse des Jahres 1885 über 20 000 Eisenbahn⸗Personenwagen und ca. 1000 Lokomotiven auf sämmtlichen Bahnen der verschiedenen Kultur⸗ länder diese Gaseinrichtung erhalten. Zum Zwecke der Markirung der See⸗ und Wasserwege durch Gas⸗ leuchtbojen und Gasleuchtschiffe ꝛc. waren Ende 1883 im Ganzen in Thätigkeit: 48 Gasbojen, 2 Gas⸗ leuchtschiffe und 6 Leuchtthürme niederer Ordnung, am Jahresschluß 1885, also nach zwei Jahren, dagegen: 69 Gasbojen, 3 Gasleuchtschiffe und 11 Leuchtthürme niederer Ordnung. Das Geschäft auf diesem Gebiet ist ein nutzbringendes noch nicht ge⸗ wesen, es scheint aber jetzt eine gleichmäßige, stetig wachsende Fortentwickelung gesichert zu sein. Die städtischen Gasanstalten verbrauchten 74 338 000 cbm Gas, gegen das Vorjahr 3 809 000 cbm mehr. Diese Zunahme ist wesentlich höher, als seit einer längeren Reihe von Jahren. Während in den letzten 5 Jahren die Steigerung gegen das zunächst ver⸗ gangene Jahr zwischen 1,10 und 4,03 geschwankt und im Durchschnitt dieser 5 Jahre nur 2,91 % betragen hatte, weist das Jahr 1885 eine Erhöhung des Gasverbrauchs gegen das vorhergehende Jahr von 5,40 % auf. Da die mittlere Einwohnerzahl in demselben Zeitraum nur von 1 217 813 Seelen auf 1 252 995, oder um 2,88 %, gestiegen war, so ergiebt sich hieraus eine wesentlich größere Zunahme des Gasverbrauchs gegenüber der Zunahme der Bevölkerung. Die Zahl der Gas⸗ abnehmer, resp. der für dieselben aufgestellten Gas⸗ messer hatte am Schlusse des vorigen Jahres 43 322 betragen und hat sich gegen das Vorjahr, in welchem
1884 To. 734 797 132 789 74 625
9 345 113 784 152 609
1885 To. 798 410 148 361 75 039
7 723 109 858 184 864
329 748 293 006 1 654 003 1 510 955
Hiernach erhöhte sich der Eingang insgesammt um 143 048 t oder nahezu 9 ½ %, gegen 5,6 % im Jahre 1884, und zwar erfuhr der Verbrauch an Steinkohle eine Steigerung von 79 599 t gleich 7,5 %, der von Braunkohle bezw. Briquettes um 68 997 t gleich 15,2 %. Auch der Absatz der Gaskoks war günstig. Unbefriedigend war der Metallhandel, nur Stahl und Zinn fanden gute Nachfrage. Eisenwaaren gaben wieder im Preise nach. Von Draht wurde ca. 10 % mehr abgesetzt, als im Vorjahre, aber der Werth des Absatzes war 2 — 3 % weniger. Eisen⸗ und Stahldraht, Baustifte, eiserne Ketten und Holz⸗ schrauben, Schaufeln und Spaten aus Stahl, Werkzeuge und Materialien für den Maschinen⸗ bau, kleine Hülfsmaschinen, Kohlenplätte und eiserne Bolzenplätte und Fleischhackmaschinen atten erhöhten Umsatz aufzuweisen. Von feermeischasgeaure ist das englische Fabri⸗ at vom deutschen, speziell Berliner Fabrikat, als gänzlich verdrängt anzusehen. Die bedeutendste hiesige Fabrik hat ihr Absatzgebiet immer weiter ausgedehnt und bezieht von der mit ihr in einem Societätsverhältnisse stehenden englischen, für den Artikel maßgebenden Firma für ihre, derselben zur Ausnutzung überlassenen Patente reichliche Lizenz⸗ gebühren. Sie fabrizirte und vertrieb im Vorjahr ca. 48 000 Stück Wirthschaftswaagen, sowie ca. 35 000 Stück Haushaltungreibemaschinen. Laub⸗ sägen u. dgl. wurden zu sehr billigen Preisen in immer größeren Mengen abgesetzt. Der Um⸗ 8 in französischen Eisen- und Stahlwaaren beschränkt sich nur noch auf wenige Artikel, namentlich der Haushaltungsbranche.é Auftauchende Neuheiten werden im Inlande sofort nach ihrem Erscheinen zu wesentlich billigeren Preisen an⸗ gefertigt und in den Handek gebracht. Englische Fabrikate der Branche hatten im Vorjahre einen größeren Fortschritt im Verkaufe nicht aufzuweisen; in Messerschmiedewaaren und Scheeren ist ein ent⸗ schiedener Rückgang zu Gunsten einheimischer, speziell der Fabrikate von Solingen zu verzeichnen, wohin⸗ gegen sich das Geschäft in Hobeleisen und Feilen eingeführter Marken im bisherigen Umfange erhielt. Während das Geschäft in englischen Pferdescheeren fast gänzlich aufhörte, nahm dasselbe in französischem
abrikate einen bedeutend größeren Umfang an, wie ich auch der Umsatz in Viehscheeren amerikanischer Art — fast ausschließlich am hiesigen Platze fabrizirt — in sehr erfreulicher Weise vermehrt hat. Das in diesem letzten Artikel von hier aus 1885 verkaufte Quantum kann man auf ca. 10 000 Stück schätzen. Hufnägel und Hufbeschlagsmaterial, verzinktes Drahtgeflecht, Bauartikel, Blechemballage fanden . Nachfrage. Für Stahlfedern und Federhalter esteht hier seit 30 Jahren eine Fabrik, welche sch allmählich zu einer Produktion von täglich 2500 Groß Stahlfedern und 500 Groß Federhaltern erweitert hat und jetzt ca. 420 Personen (ë derselben sind Arbeiterinnen) beschäftigt. Ihren Absatz findet die Fabrik zu drei Viertheilen in Deutschland, zu einem Viertheil im Ausland. Die Firma hat von sege Werth darauf gelegt, den deutschen Ursprung ihrer Erzeugnisse zu bekunden und das Vorurtheil zu widerlegen gesucht, daß gute Stahlfedern noth⸗ wendig französischer oder englischer Herkunft sein müßten. Der Absatz von Gußeisenwaaren war, ent⸗ lprechend der erhöhten Bauthätigkeit, ansehnlich und
6 aft. In eisernen Oefen, die mehr und mehr rvollkommnet werden, war ein reges Geschäft.
ie Berliner Mäntelkonfektion hat Veranlassung sggeben, daß im vorigen Jahre auch in „Metall⸗
ijouterien“, namentlich Schlössern, Agraffen und onstigen Verzierungen stark fabrizirt wurde, da ge⸗
sefcagg⸗ Muster Eingang fanden und auch im
8 8 gern aufgenommen wurden. Vier bis fünf . be mit Hunderten von Arbeitern waren in n e Sweige thätig. Von Metallknöpfen waren
ün 8 bisher nur Militärknöpfe gefertigt worden. nüpf eider⸗ und Mäntelkonfektion lieferten Metall⸗
8 8 bisher nur Barmen und Lüdenscheid. Seit rmit letzten Jahren hat auch eine Berliner Firma e igen hundert Arbeitern diesen Artikel aufge⸗ Der S8. und arbeitet darin in erheblichem Umfang. mee andel und die Fabrikation von Haushaltungs⸗ bamentien, ergaben befriedigende Ergebnisse, die ntlich in Küchenmöbeln und Eisschränken; 42 Kondeir der Eisengießereien blieb in ige nstrur ürren; der Provinzen gedrückt. Nach Bau⸗ he zuktionen war allerdings sehr starke Nachfrage,
otivbe Preise wichen fast andauernd. Die Loko⸗ abriroranche bot gar keine Chancen. Die Kessel⸗ iberdirh hatten nicht genügende Aufträge und erzielten schlechte Preise. Von mehreren Maschinen⸗
nstalten sind recht günstige Berichte eingegangen.
Oberschlesische Steinkohle Niederschlesische „ Westfälische Sächsische Englische 5 Böhmische Braunkohlen Inländische Braunkohlen und 1ö16“”
nur 42 070 vorhanden geweseu sind, um 1252 oder um 2,98 % erhöht. Die Zahl der öffentlichen Flammen hat sich im Laufe des Jahres von 14 107 auf 14 530, also um 423 oder um 3 % erhöht. Bei den Privatflammen, deren Zahl sich am Schlusse des Jahres 1884 auf 661 372 belaufen hatte, ist dagegen eine Vermehrung von 21 325 oder um 3,22 % eingetreten und wurden am Schlusse des Jahres 1885 aus den städtischen Gasanstalten 682 697 Flammen versorgt. Der durchschnittliche Gasverbrauch einer jeden öffentlichen Flamme berechnet sich danach auf 689,54 cbm im ganzen Jahre, und der durch⸗ schnittliche Verbrauch einer jeden Privatflamme auf 86,08 cbm, mit einer Zunahme gegen das Vorjahr von 1,68 chm. Aus der Verwaltung der Gas⸗ anstalten konnten 6 422 736 ℳ zu anderen Zwecken verwendet werden. Die Zinkindustrie entwickelt sich immer vielseitiger. Neusilber⸗ und Alfenidewaaren wurden meist nur in billigen Qualitäten gesucht. In Silber wurden meist praktische Geräthe für das Haus hergestellt. Goldsachen finden nur in Verbin⸗ dung mit Edelsteinen Anklang, was auf den Juwelen⸗ handel von belebendem Einfluß gewesen ist. (Fortsetzung folgt.)
Für das Jahr 1885 waren nach dem „Deutschen Handelsarchiv“ die Handelsergebnisse Revals ungünstige. Die Ausfuhr nach dem Auslande, welche in den vorhergehenden vier Jahren sich eines stetigen Aufschwunges zu erfreuen und im Jahres⸗ durchschnitt dieser Periode einen Werth von 18 ½ Millionen Rubel hatte, sank im Jahre 1885 auf den Werth von 13 083 328 Rubel. Bei der Ausfuhr hatten abgenommen besonders Hafer, Roggen, Buchweizengrütze, Weizenkleie, Flachs, Oelkuchen ꝛc. ꝛc. Die Ursache der Minderausfuhr bei Hafer und Flachs war die schlechte Ernte, der Roggen dagegen wurde über Libau aus⸗ geführt wegen des billigeren Frachttarifs. Jedoch war die Ausfuhr in Spiritus in Folge einer guten Kartoffelernte eine bedeutend größere, ebenso wurde der Weizen im Jahre 1885 in größeren Quantitäten ausgeführt. Von dem Gesammt⸗ werthe der Ausfuhr aus Reval machte im Jahre 1885 der auf Deutschland fallende Theil 4 201 120 Rbl., 32 % aus, gegen 4 702 835 Rbl., 24 % im Jahre 1884, er wurde im Jahre 1885 nur von der auf Großbritannien entfallenden Quote um Einiges übertroffen. Zugenommen hat die Ausfuhr nach Deutschland an Butter, Spiritus, Weizen, Flachs, S be borsten, Knochenmehl, Brettern und Tau⸗ werk.
In noch geringerem Grade als die Ausfuhr be⸗ friedigte die Einfuhr in Reval im Jahre 1885. Es wurden eingeführt ⸗Waaren im Werthe von 59 589 114 Rbl. gegen 107 Millionen Rubel im Jahre 1880. Grund für diesen Rückgang sind der hohe Zolltarif, die mißlichen wirthschaftlichen Ver⸗ hältnisse überhaupt, der niedrige Stand der russischen Valuta, die in den letzten Jahren in den Fabriken für Textilindustrie entstandene Ueberproduktion und die anderen Orten zu Gute kommenden Vergünsti⸗ gungen im Eisenbahntarif. Die Einfuhr hat ab⸗ genommen bei folgenden Gegenständen: bei Baum⸗ wolle, Droguen, Wein in Fässern, Kochsalz, Mais, Eisen⸗ und Stahlfabrikaten, Maschinen und Appa⸗ raten, zugenommen dagegen hat sie: bei Olivenöl, leeren Gebinden, Spiegeln und Spiegelgläsern, Röhren aus Thon. Der Werth der aus Deutschland im Jahre 1885 eingeführten Waaren belief sich im Ganzen auf 13 737 172 Rubel, d. i. 23 % des Werthes der Gesammteinfuhr, während im Jahre 1884 die Ver⸗ hältnißzahl 25 % war. Hauptsächlich wurden aus Deutschland eingeführt folgende Gegenstände: rohe Baumwolle (491 070 Pud), leere Gebinde (70 712 Pud), Farbenmaterialien (80 003 Pud), unverarbei⸗ tetes Eisen (60 911 Pud), Apothekerwaaren und Chemikalien (82 003 Pud), Eisen⸗ und Stahl⸗ fabrikate (47 947 Pud), Maschinen und Apparate (38 139 Pud), Kaffee (28 765 Pud).
Während des Jahres 1885 waren in den Hafen von Reval eingelaufen zusammen 604 Schiffe von 284 213 Tonnengehalt, darunter waren deutsche 155 von 63 333 t; ausgelaufen waren in demselben Zeit⸗ raum im Ganzen 611 Schiffe von 292 946 t, von denen deutscher Nationalität 158 Schiffe von 64 596 t waren.
Ueber die Zukunft des Bremischen Handelsäußert sich der Bericht im „Deutschen Handelsarchiv“ folgendermaßen: „Vorzüglich drei Faktoren sind es, durch welche der Handel Bremens gehoben werden soll: 6
9) Bremens Anschluß an den Zollverein,
2) die Eröffnung regelmäßiger, vom Reiche sub⸗ ventionirter Dampferlinien nach Ost⸗Asien und Australien (30. Juni 1886); .
8 I weiteres Moment trat Anfang dieses Jahres
3) der Beschluß, betreffend die Korrektion der Unterweser hinzu.
Hiernach wird Bremens Handel eine weitere, zum Wohle des ganzen Vaterlandes gereichende Aus⸗ dehnung gewinnen; insbesondere für die Hebung des Ausfuhrhandels wird Manches geschehen koͤnnen durch den Aufschluß von Absatzgebieten, welche bisher nur durch langsame, unregelmäßige Verbindung, aber auf indirektem Wege zu erreichen waren. Einen hervor⸗ ragenden Einfluß auf die Bremischen Handels⸗ und Verkehrsverhältnisse üben jedoch vor Allem die Ver⸗ bindungen mit dem Hinterlande aus. Namentlich ist hier zu erwähnen die beschlossene Korrektion der
Unterweser, wodurch es vom Meer kommenden Schiffen von 5 m Tiefgang möglich gemacht worden ist, in den Bremer Hafen einzulaufen. Ein Theil dieser Korrektion, der Durchstich der „Langen Bucht“, ist inzwischen von den Bremern auf eigne Rechnung vollendet und am 16. August 1885 eröffnet worden.“ Die Erwartungen, welche sich an diesen Durchstich der Langen Bucht für die Verbesserung des Fahr⸗ wassers knüpften, haben sich vollständig erfüllt, und der Verkehr der Seeschiffe an der Stadt hat sich in Folge dessen bereits beträchtlich gehoben; vom 1. September bis 31. Dezember 1885 sind 48 Seeschiffe mit 3 — 3,5 m Tiefgang zur Stadt gekommen. Während des Jahres 1885 waren in dem Hafen von Bremen angekommen 2979 Schiffe von 1 289 399 Reg.⸗T. gegen 2992 Schiffe von 1 343 508 Reg.⸗T. im Jahre 1884 und ausgegangen im Jahre 1885 3157 Schiffe von 1 272517 Reg.⸗T. gegen 3182 Schiffe von 1 320 208 Reg.⸗T. im Jahre 1884. Unter den eingelaufenen Schiffen führten die deutsche Flagge im Jahre 1885 833 Bremische Schiffe von 720 766 Reg.⸗T. und 1404 andere deutsche Schiffe von 149 795 Reg.⸗T., unter den ausgelaufenen Schiffen waren 816 Bremische von 709 216 Reg.⸗T. und 1594 andere deutsche Schiffe von 154 315 Reg.⸗T.
Nach dem Jahresbericht der Großherzoglichen Handelskammer zu Offenbach a. M. für das Jahr 1885 hat der Gasverbrauch daselbst im Jahre 1884 — 85 gegen 1883 — 84 um ca. 10 % zugenommen. Der Absatz der Cementfabriken hat sich erweitert, dagegen befanden sich die Holzcement⸗, die Asphalt⸗ und die Dachpappenfabrikation in ungünstiger Lage.
Das Geschäft in Nahrungs⸗ und Genußmitteln ist wieder stetig zurückgegangen. Die Cigarrenfabrikation bedurfte in einzelnen Anstalten vermehrter Arbeits⸗ kräfte, da der Absatz gestiegen war. Kautaback fand befriedigenden Absatz. Alle anderen Spezialberichte der Fabrikanten lauten ungünstig, mit folgenden Aus⸗ nahmen: Eine Notendruckerei und Musikalienhandlung hatte unerheblich größeren Absatz als im Vorjahre. Eine Gerberei, Ledergalanteriewaaren⸗ und Album⸗ fabrik konstatirt etwas vermehrte Produktion. Die Lederschäftefabrikation schloß ziemlich befriedigend ab. Auch die Verhältnisse der Fabrikation von Hartgummi⸗ und Celluloidwaaren hat sich günstiger 8.. Nach Werkzeugmaschinen war lebhafte Nachfrage. Der Geschäftsgang und die Preise in der Fabrikation von Holzbearbeitungsmaschinen war ebenso befriedigend wie in 1884.
Nach dem Bericht einer Posamentierwaarenfabrik gestaltete sich für die betreffende Firma das Geschäft im verflossenen Jahre etwas günstiger, indem die von der Mode begehrten Artikel des hohen Schutz⸗ zolles wegen nicht aus Frankreich bezogen werden konnten, was von dem Berichterstatter als segensreich für eine große Anzahl Arbeiterinnen bezeichnet wird.
Centralblatt für die Textil⸗Industrie. (Redaktion und Expedition: Berlin C., Spandauer⸗ straße Nr. 61.) Nr. 27. — Inhalt: Die Textil⸗ Industrie auf der Londoner Kolonial⸗Ausstellung. — Die Seidenwaarenfabrikation und Färberei. XV. Die halbseidener Waare. — Die Beschaffenheit der Jutefaser in Bezug auf die Fär⸗ berei der aus derselben gewonnenen Gespinnste und Gewebe. — Spulmaschine für Laufspulen mit sich kreuzenden Windungen. — Spinnmaschine. — Vor⸗ richtung zum Schützenwechsel an mechanischen Web⸗ stühlen. — Breithalter für Webstühle. — Rundschau. Neu eingetragene Firmen. — Konkurse. — Sub⸗ missionen. — Anfragen über Bezugs⸗ und Absatz⸗ quellen. — Marktberichte. — Berliner Konfektions⸗ bericht. — Patent⸗Anmeldungen. — Patent⸗Erthei⸗ lungen. — Versagung von Patenten. — Uebertragung von Patenten. — Erlöschung von Patenten. Ausländische Patente. — Verliner Course. Anzeigen.
Das Deutsche Wollen⸗Gewerbe. (Grün⸗ berg i. Schl.) Nr. 54. — Inhalt: Berichte über die deutsche Wollenindustrie im 1. Quartal 1886.— Englische und deutsche Konsuln und Englands Han⸗ delsverkehr im Mai. Ueber Abortanlagen für Fabriken. — Deutsche in Rußland. — Chenille⸗ Weberei in Hainichen. — Teppichknüpferei in Plauen. fabrikbrand. — Vorrichtung, um Strähne beim
K en ꝛc. zu spannen. — Röhren⸗Dampfkessel. — eutsche und ausländische Patente. — Zu der Be⸗ wegung auf dem Wollmarkt. III. — Zum Berliner Konfektions⸗ und Manufakturgeschäft. — Markt⸗ berichte. — Inserate.
Exporteur. Internationale Zeitschrift für die Interessen des Handels und der Industrie. (Hamburg.) Nr. 7. — Inhalt: Handelspolitische Verhältni e Rumäniens. — Handelsverhältnisse in Mannheim. — Die tropische Agrikultur. — Briketts mit Melasse⸗ bindung und deren — Aus allen Erd⸗ theilen. — Patentpfeile. — euerung in der Näh⸗ maschinenindustrie. — Trockenapparat für Kaffee ꝛc. — Kameelhaar⸗Treibriemen. — Wasserdruckapparat für abgeschossene Patronenhülsen. — Feuerlöschmittel Pyrocid. Kroog'sche Patent⸗Filterpresse. — Maschine zum Auslösen von Erbsen aus den Schoten. Neue graue Perlmutterknöpfe.
Schälen von Kartoffeln mittelst Sandstrahls. —
Vermischtes. — Ausstellungswesen.