1886 / 171 p. 9 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 23 Jul 1886 18:00:01 GMT) scan diff

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sind,

gene Handelsgesellschaft

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2) O. Z. 56 des Ges. Reg. Bd. V. zur Firma: „H. A. Bender Söhne“ in Mannheim mit Zweigniederlassung in San Feliu de Guixols,

Provinz Gerong in Spanien:

Der zwischen Kaufmann Franz Bender und Emma Kieffer am 12. Juni 1886 zu Mannheim errichtete Ehevertrag bestimmt in Artikel eins: Unter den künftigen Ehegatten soll nur eine Errungenschafts⸗ gemeinschaft gemäß der Artikel vierzehnhundert acht und neunzig und vierzehnhundert neun und neunzig des buüͤrgerlichen Gesctzbuches bestehen und es bleibt daher das jetzige und künftige, bewegliche und unbe⸗ wegliche Vermögen jedes Theils mit den darauf haf⸗ tenden Schulden von der Gemeinschaft ausgeschlossen und Sondergur desjenigen Ehetheils, von dem es hberrührt 8

Die Erträgnisse des beiderseitigen Vermögens, welches vom Ehemann allein verwaltet wird, ge⸗ hören zur Errungenschaftsgemeinschaft. Bei Auf⸗ lösung derselben steht es der Ehefrau und ihren Erben srei, sich der Gemeinschaft theilhaft zu machen oder sach derselben zu entschlagen und das von der Ehefrau herrührende Vermögen unbelastet von Ge⸗ meinschaftsschulden zurückzufordern. In der Thei⸗ lung eimmt jeder Ehegatte das von ihm herrührende Vermögen zurück, wobei die Ehefrau dem Ehemann vorgeht und eine etwaige Einbuße von Letzterem allein zu tragen ist; die verbleibende Errungenschaft wird zwischen beiden Ehegatten hälftig getheilt.

In Gemäßheit des Artikels fünfzehnhundert giebt jeder Theil von seinem Vermögen die Summe von Einhundert Mark in die eheliche Gütergemeinschaft.

3) O. Z. 414 des Ges. Reg. Bd. I. zur Firma:

„Julius Schwabd u. Cp.“ in Mannheim:

Die Gesellschaft wurde unterm 1. Juli 1886 durch den Austritt des Theilhabers Arthur Levy aufgelöst; der Theilhaber Julius Schwab übernimmt sämmt⸗ liche Aktiven und Passiven der bisherigen Gesell⸗ schaft und führt das Geschäft unter Beibehaltung der Firma „Julius Schwab u. Cp.“ als Einzel⸗ firma fort.

4) O. Z. 301 des Firm. Reg. Bd. III. Firma: „Julius Schwab u. Cp.“ in Mannheim: In⸗ haber: Julius Schwab, Kaufmann in Mannheim.

Kaufmann Engen Schwab, wohnhaft in Mann⸗ heim, ist zum Pookuristen bestellt.

5) O. Z. 302 des Firm. Reg. Bd. III. Firma: „Arthur Levy“ in Mannheim. Inhaber: Arthur Levy, Kaufmann in Mannheim.

6) O. Z. 57, des Ges. Reg. Bd. V. zur Firma: „J. W. Levi“ in Mannheim:

Die Gesellschaft wurde unterm 1. Juli 1886 auf⸗ gelöst; das Geschäft ist mit allen Activen und Passiven durch Vertrag auf Moritz Schlesinger, Kaufmann dahier, übergegangen, welcher dasselbe unter der bisherigen Gesellschaftsfirma als Einzel⸗ firma fortführt.

7) O. Z. 303 des Firm. Reg. Bd. III. Firma „J. W. Levi“ in Mannheim. Inhaber: Moritz Schlesinger, Kaufmann in Mannheim. 8 Der zwischen diesem und Julius Levi Wittwe Babette genannt Bertha, geb. Kaufmann, am 29. April 1886 zu Mannheim errichtete Ehevertrag bestimmt im ersten Artikel: die Verlobten wählen als Gemeinschaftsart das Geding des Ausschlusses der fahrenden Habe aus der Gütergemeinschaft nach den Bestimmungen in den Landrechtssätzen 1500 bis mit 1504. Es wirft hiernach jeder Ehetheil von seinem fahrenden Vermögen nur den Betrag von 100 Einhundert Mark in die Gütergemein⸗ schaft ein und schließt alles übrige jetzige und künftige fahrende wie Liegende, aktive wie passive Einbringen von der Gütergemeinschaft aus, so daß diese einstens nur in den von beiden Theilen zusammen eingeworfenen Zweihundert Mark und in der Errungenschaft aus dieser Ehe besteht.

8) O. Z. 192 des Firm. Reg. Bd. III. zur Firma „Karl Goldmann“ in Manuheim:

Diese Firma ist erloschen.

9) O. Z. 58 des Ges. Reg. Bd. V. Firma „Goldmann n. Kauffmann“ in Mannheim.

Die Gesellschafter sind: Susmann Kauffmann, Kaufmann in Mannheim, und Karl Goldmann,

Kaufmann in Mannheim. Die Gesellschaft hat am 10. Juli 1886 begonnen und ist ein Jeder der beiden Theilhaber bexechtigt, die Firma zu zeichnen und die Gesellschaft zu vertreten.

10) O. Z. 268 des Ges. Reg. Bd. II. zur Firma „Hanauer, Kauffmann u. Cie.“ in Mann⸗ heim und Plauen i. V.:

Die Gesellschaft wurde unterm 1. Juli 1886 auf⸗ gelöst; der Theilhaber Lazarus Ladenburger über⸗ nimmt sämmtliche Aktiven und Passiven und führt das Geschäft unter Beibehaltung der Firma als Einzelfirma fort.

11) O. Z. 304 des Firm. Reg. Bd. III. Firma: „Hanauer, Kaumffmann u. Cie.“ in Mannheim mit Zweigniederlassung in Plauen i. V. In⸗ Sa Lazarus Ladenburger, Kaufmann in Mann⸗

eim.

Derselbe hat seinem Sohne Samuel Ladenburger

Prokura ertheilt. 12) O. Z. 152 des Firm. Reg. Bd. III. zur Firma „Loewe u. Eschellmann“ in Mannheim: „Den Herxen Max Loewe und Hermann Siegel, Beide Kaufleute dahier, ist Prokura in der Weise ertheilt, daß dieselben gemeinschaftlich unter der vor⸗ gesetzten Fimna zeichnen.

Mannheim, den 16. Juli 1886.

Großh. Amtsgericht II. Troeger.

Münster 1. W. Bekauntmachung. [21700] In die unter Nr. 928 unseres Firmenregisters eingetragene hiefige Firma: „A. Willdeck et Co.“ ist der Kaufmann Franz Adeneuer zu Münster als Gesellschafter eingetreten und ist daher diese Firma im Firmenregister gelöscht und unter Nr. 235 des

Gesellschaftsregisters als am 1. Juni 18885 begounene

offene Handelsgesellschaft, deren Gesellscheafter: a. der Kaufmann Arnold Waldeck zu Münster, b. der Kaufmann Franz Adeneuer zu Münster,

wieber eingetragen, zufolge fügun 15. Juli 1886. gen, zufolge Verfüguung vom

Münster i. W., den 16. Juli 1886. Königliches Amtsgericht. Abtheilung II.

Münster i. W. Bekanntmachung. [21 01] Die in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 105 unter der Firm „A. et Co.“ eingetra⸗ gene ist, da der Gesellschafter Ferdinand Waldeck zu Münster am 22. April 18851 gestorben und dessen Erben: S x

a. Anna Waldeck, Wittwe Professors Dr. August

Hoffmann hier,

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ie Kinder seiner verstorbenen Agnes Waldeck aus ihrer Ehe mit dem Kauf⸗ mann Engelbert Hüffer zu Rheine: a. Maria Hüffer, . b. Anna Häffer, c. Elisabeth ihren Antheil an dem Handelsgeschäfte dem Gesell⸗ schafter Arnold Waldeck durch Erbauseinandersetzung übertragen haben, aufgelöst; die Firma aber auf den früheren Gesellschafter Arnold Waldeck zu Münster übergegangen.

Die Firma „A. Waldeck et Co.“ ist deshalb im Gesellschaftsregister gelöscht und im Firmen⸗ register der Kaufmann Arnold Wakldeck als alleiniger Inhaber der Firma „A. Waldeck et Co.“ unter Nr. 928 eingetragen zufolge Verfügung vom 15. Juli 1886.

Münster i. W., den 16. Juli 1886.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung II

Neu-Ruppin. Bekanntmachung. [21606] In unser Gesellschaftsregister ist zufolge Ver⸗ fügung vom 7. Juli 1886 bei der Firma „Patent⸗ Papier⸗Fabrik zu Berlin mit Zweigniederlassung „Fabrik zu Hohenofen bei Neustadt a. D.“ Nr. 11 in Spalte 4 Folgendes eingetragen worden: Laut Beschluß der Generalversammlung vom 27. März 1886 ist die Gesellschaft in Liquidation getreten. Der Seehandlungs⸗Assessor Heinrich Neuber, der Direktor Wilhelm Donath und der Justizrath Ernst Haack zu Berlin

sind zu Liquidatoren ernannt.

Die Zeichnung der Liquidationsfirma erfolgt durch je zwei der Liquidatoren und sind die Liquidatoren auch unter Zustimmung des Aufsichtsraths, welche dritten Personen und Behörden gegenüber nicht nach⸗ gewiesen werden braucht, zur freihändigen Veräuße⸗ rung von Immobilien befugt.

Neu⸗Ruppin, den 8. Juli 1886.

Königliches Amtsgericht.

Oschersleben. Bekanntmachung. [21607]

Zufolge Verfügung vom 16. Juli 1886 ist in unser Gesellschaftsregister bei Nr. 21, Firma:

„Actienzuckerfabrik Oschersleben“ Folgendes eingetragen:

„Nachdem der Gesellschaftsvertrag vom 30. Dezem⸗ ber 1879 durch spätere Beschlüsse in wesentlichen Punkten, namentlich in Folge des Gesetzes vom 18. Juli 1884 abgeändert worden, hat die General⸗ versammlung vom 26. Mai 1886 eine neue Fassung des Statuts und der Rüben⸗Instruktion mit einigen weiteren Abänderungen vereinbart.

Danach erfolgt insbesondere die Bekanntmachung der Gesellschaftsorgane durch den Deutschen Reichs⸗ Anzeiger (§. 44), und sind die §§. 45 bis mit 49 des alten Gesellschaftsvertrages, enthaltend Ueber⸗ gangsbestimmungen, gestrichen; auch sind im §. 45 des neuen Statuts Normen über die Bestellung eines Schiedsgerichts zur Entscheidung aller Streitig⸗ keiten, welche zwischen Aktionären und der Gesell⸗ schaft, dem Vorstande oder Aufsichtsrath über die beiderseitigen Rechte und Pflichten aus dem Gesell⸗ schaftsvertrage und den Beschlüssen der Gesellschaft entstehen, festgesetzt worden.

In den bisher aus folgenden 15 Personen, als:

1) h G Christian Michael zu Alicken⸗ orf,

2) Hermann Ilse zu Groß⸗Als⸗ eben,

3) dem Oekonom Friedrich Fischer zu Klein⸗ Alsleben,

4) dem Oekonom Jacob Bader zu Ampfurth,

5) dem Oekonom Christoph Heine zu Gunsleben,

6) .““ Theodor Specht zu Hadmers⸗ eben,

7) dem Oekonom Friedrich Erbrecht zu Gün⸗ thersdorf,

8) dem Schulzen Andreas Isecke zu Hordorf,

9) dem Oekonom Heinrich Heinemann I. zu Hornhausen,

10) dem Oekonom Friedrich Schattenberg zu Hornhausen,

11) dem Oekonom Friedrich Ihlen⸗ zu

burg, Gr.⸗

12) dem Oekonom Friedrich Weh⸗/ ¹Oschers⸗

meyer G leben,

13) dem Amtsvorsteher Andreas Wegener

chermcke,

14) dem Oekonom Andreas Pilz zu Schleibnitz,

15) dem Oekonom August Schultze zu Wanzleben gebildeten Aufsichtsrath ist als sechszehntes Mitglied ücht r Oekonom Julius Schrader zu Wulferstedt gewählt.“

Oschersleben, den 17. Juli 1886.

Königliches Amtsgericht.

zu

0

Oschersleben. Bekanntmachung. Zufolge Verfügung vom 17. Juli 1886 unserm Prokurenregister unter Nr. 17 und die folgenden Personen, als: a. dem Dr. jur. Adolf Strauß zu Groß⸗ Alsleben, b. henh Kaufmannn Albert Heimann zu Magde⸗ burg, und dem Oberamtmann Gustav Braunschweig, von der Handelsgesellschaft Meyer & Strauß zu Dorf⸗Hadmersleben zur Zeichnung der Firma ertheilten Prokuren ver⸗ jeichnet stehen. 1“ beetge. „Die Prokurag ist in Folge Auflösung und Löschung der Gesellschaft selbst gelbschtens Oschersleben, den 19. Juli 1886. Königliches Amtsgericht.

[21608] ist in 20, wo

Mansfeld zu

Rössel. Bekanntmachung. [21609 Sn dfs Fenoffenschaftsregifter eingetragen:

06⁰. 2. Seeburger Spar⸗ und Darlehns⸗

kassen⸗Verein, eingetragene Genossenschaft. 8 8 Seeburg.

ol. 4. Der Gesellschaftsvert datirt sellschaf rag datirt vom „Gegenstand des Unternehmens ist, den kredit⸗ fähigen und kreditwürdigen Mitgliedern des Vereins die zu ihrem Wirthschaftsbetriebe fehlenden Geld⸗

mittel zu beschaffen, sowie Gelegenheit zu geben Geldbeträge verzinslich anzulegen. 8 d e Der Vorstand besteht aus: dem Abbaubesitzer Josef Thiel zu Seeburg, als Verein svorsteher,

E““ Schwester

11

dem Gem August Klein zu

als Stellvertreter des Vorstehers,

dem Gemeindevorsteher Josef Doering zu Bür⸗ gerdorff,

dem Gemeindevorsteher Julius Waschkau zu Zehnhuben und

dem Besitzer Casimir Angrick zu Elsau als Beisitzer.

Die Zeichnung für die Genossenschaft geschieht da⸗ durch, daß die Zeichnenden zu der Firma des Ver⸗ eins ihre Namensunterschriften hinzufügen und hat dieselbe nur dann rechtliche Wirkung, wenn sie vom Vereinsvorsteher oder dessen Stellvertreter und min⸗ destens zwei Beisitzern erfolgt ist. Bei Quittungen unter 150 genügt die Unterschrift des Vorstehers sden pdessen Stellvertreters und eines Beisitzers

Die Bekanntmachungen und Erlasse der Genossen⸗ schaft müssen vom Vereinsvorsteher oder dessen Stellvertreter unterzeichnet sein und in der Erm⸗ ländischen Zeitung ergehen (§§. 49, 50).

Die Berufung zu den Generalversammlungen er⸗ folgt durch den Vorstand oder den Verwaltungsrath oder den fünften Theil der stimmberechtigten Mit⸗ glieder durch Einladung, die auch durch Circulair unter den Mitgliedern oder in ortsüblicher Weise geschehen kann.

Eingetragen zufolge Verfügung vom 16. Juli 1886 am 17. Juli 1886.

Das Verzeichniß der Genossenschafter kann jeder Zeit bei dem unterzeichneten Gericht eingesehen werden.

Rössel, den 17. Juli 1886.

Königliches Amtsgericht.

Saarbrücken. Handelsregister [21612] des Königlichen Amtsgerichts Saarbrücken. Gemäß Änmeldung vom 17. cr. ist der Mit⸗ theilhaber an der effenen Handelsgesellschaft unter der Firma „G. A. Kiefer“, Karl Hermann Rudolf Kiefer gestorben und die Wittwe Georg Adolf Kiefer, geb. Emma Roeder, in die Gesellschaft eingetreten mit der Berechtigung, die Firma zu zeichnen und die Gesellschaft zu vertreten. Eingetragen unter Nr. 221 des Gesellschafts⸗ registers auf Grund Verfügung vom 19. cr. Saarbrücken, den 19. Juli 1886. Der Königl. Gerichtsschreiber: Kriene. 8

Saarbrücken. Handelsregister [21611] des Königlichen Amtsgerichts Saarbrücken.

Unter Nr. 227 des Gesellschaftsregisters wurde auf Anmeldung und Verfügung von heute die Gesellschaft unter der Firma: .“

„Geb. Mußeleck“ mit dem Sitze zu St. Johann eingetragen:

Die Gesellschaft ist eine offene Handelsgesellschaft, und sind die Gesellschafter Wilhelm Mußeleck und Jacob Mußeleck, Beide Unternehmer zu St. Johann, einzeln befugt, die Gesellschaft zu vertreten und die Firma zu zeichnen. 8

Saarbrücken, den 19. Juli 1886.

Der Königliche Gerichtsschreiber: Kriene. Saarbrücken. Handelsregister [21613] des Königlichen Amtsgerichts Saarbrücken.

Gemäß Erklärung vom 17. cr. ist das Geschäft

unter der Firma: „Gebrüder Sinn“ zu St. Johann nebst Firma dem Kaufmann Arnold Becker zu St. Johann allein übertragen.

Eingetragen auf Grund Verfügung von heute unter Nr. 1586 des Firmenregisters.

Saarbrücken, den 19. Juli 1886.

Der Königliche Gerichtsschreiber

Kriene. 8

Schlawe. Bekauntmachung. [21616] Die unter Nr. 133 unseres Firmenregisters ein⸗ getragene Firma: 1 Ferdinand Conradt in Schlawe ist zufolge Verfügung vom 12. Juli 1886 12. Juli 1886 gelöscht worden. Schlawe, den 12. Juli 1886. Königliches Amtsgericht.

Schlawe. Bekanntmachung. [21610] Im Firmenregister ist folgender Vermerk unter Nr. 175 eingetragen: Col. 2. Bezeichnung des Firmeninhabers: Kaufmann Georg Birkenstaedt. Col. 3. Ort der Niederlassung: Schlawe. Bezeichnung der Firma: G. L. Birkenstaedt. 5. Zeit der Eintragung: Eingetragen zufolge Verfügung vom 12. Juli 1886 am 13. Juli 1886. Schlawe, den 13. Juli 1886. Königliches Amtsgericht.

Col. 4. Col.

4 4 X. F Stepenitz. Bekanntmachung. [21740] „In unser Firmenregister ist unter Nr. 14 (früher Nr. 152) bei der Firma M. Cronheim zu Flecken Groß⸗Stepenitz folgender Vermerk eingetragen: Der Kaufmann Gustav Cronheim zu Stepenitz ist in das Handelsgeschäft des Kaufmanns Ephraim Cronheim als Handelsgesellschafter eingetreten und die nunmehr unter der Firma „M. Cronheim“ bestehende Handelsgesellschaft unter Nr. 2 des Gesell⸗ schaftsregisters eingetragen zufolge Verfügung vom 17., Juli 1886 am 17. Juli 1886 (vergl. Band I. Seite 83 der Akten über das Firmenregister).

Demnächst ist unter Nr. 2 des Gesellschafts⸗ registers die Firma „M. Cronheim“ eingetragen.

Die Gesellschafter sind:

1) der Kaufmann Ephraim Cronheim, 2) der Kaufmann Gustav Cronheim, Beide zu Flecken Groß⸗Stepenitz.

Der Sitz der Gesellschaft ist Flecken Groß⸗ Stepenitz. Die Gesellschaft hat am 15. Juli 1886 begonnen. Sodann ist unter Nr. 1 (früher Nr. 7) des Prokurenregisters bei der dort für die Ehefrau des Kaufmanns Ephraim Cronheim, Rosalie (Sarah),

geb. Silberstein, verzeichneten Prokura folgender Vermerk eingetragen:

Die Prokura ist, nachdem der Kaufmann Gustav Cronheim zu Stepenitz als Handelsgesellschafter in das Handelsgeschäft eingetreten und die nunmehr unter der Firma M. Cronheim bestehende Handels⸗ gesellschaft unter Nr. 2 des Gesellschaftsregisters ein⸗

1“ Eingetragen zufolge Verfügung vom 17 Juli 1886 am 17. Juli 1886 (Akten über das Prokuren, register Band I. Blatt 13). Stepenitz, den 17. Juli 1886.

2 [21614] Stettin. In unser Gesellschaftsregister ist unter Nr. 62 bei der Firma: Fabrik Pommerensdorf zu Stettin e

Die Generalversammlung vom 19. April 1889 hat ferner beschlossen, daß die Vorschriften 8 des Statuts, betreffend die Ausübung des Stimm rechts, unverändert bleiben sollen, daß aber in dieser Be ziehung drei Aktien Litt. B. gleich zwei alten Aktien gerechnet werden. Beglaubigte Abschrift de notariellen Protokolls der Generalversammlung be findet sich Blatt 67 75 der Gesellschaftsakten.

Stettin, den 19. Juli 1886.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung XI. 1 6 [21617 Trier. Zufolge Verfügung von heute wurde be⸗ Nr. 970 des hiesigen Firmenregisters, betreffend die zu Trier unter der Firma „Joseph Simon II.“ bestehende Handlung, eingetragen: 3 Die Firma ist erloschen.

Trier, den 19. Juli 1886.

Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Uelzen. Bekanntmachung. [21707

Im hiesigen Handelsregister ist auf Bl. 216 220 zur Firma: 8.

Actien⸗Kunstdünger⸗Fabrik zu Ebstorf unter lfde. Nr. 4 in Spalte 3 (Vorstand der Gesellschaft) heute eingetragen: 8

1) Schneider, Louis, Kaufmann in Ebstorf

2) Weitz, Wilhelm, Kaufmann in Uelzen,

3) Krause, Leopold, Buchhalter in Ebstorf.

Außerdem ist am heutigen Tage zu der genannten Firma unter lfde. Nr. 4 in Spalte 4 (Rechtsver hältnisse) ein Beschluß der Generalversammlune vom 12. Juli 1886 eingetragen, inhalts dessen der Gesellschaftsvertrag unter Anderem in folgender Punkten Abänderungen erfahren hat: 8

1) Der Verwaltungsrath führt jetzt die Bezeich nung „Aufsichtsrath“.

2) §. 3 Abs. 2 betreffend die Bekanntmachung der Zusammensetzung der Gesellschaftsorgane durch die Gesellschaftsblätter lautet jetzt:

Durch dieselben Blätter sind die Namen der Mitglieder des jeweiligen Vorstandes und Aufsichts⸗ raths bekannt zu machen. 1

3) §. 4 lautet jetzt:

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt 75 000 und zerfällt in 250 Aktien à 300

4) Der Anfang des §. 5 lautet jetzt: 8

Die Aktien lauten auf den Inhaber und sind mit laufenden Nummern versehen.

Die bis jetzt ausgegebenen Aktien tragen den Namen von drei Mitgliedern des Aufsichtsraths⸗ sowie die Unterschrift des früheren Direktors oder dessen Stellvertreters. Noch auszugebende Aktien sollen durch den Vorsitzenden des Aufsichtsraths, be⸗ ziehungsweise dessen Stellvertreter und durch den Vorstand unterzeichnet werden. Jeder Aktie sind Dividendenscheine auf.... u. s. w. 8

5) §. 32 lautet jetzt:

Der Aufsichtsrath besteht aus acht Mitgliedern.

6) §. 45 lautet jetzt:

Der Aufsichtsrath hat den Vorstand zu wählen, bezw. zu entlassen und etwaige Dienstverträge mit demselben abzuschließen. Der Aufsichtsrath hat das Recht, dem Gesammtvorstande außer einem Honorar eine Tantiéme bis zu 5 Prozent vom Reingewinn zuzubilligen.

7) §. 49 lautet jetzt:

Der Vorstand der Gesellschaft besteht aus drei Mitgliedern und ist durch zwei Mitglieder beschluß⸗ fähig. Demselben liegt die obere kommerzielle und technische Leitung des ganzen Geschäftsbetriebes und die alleinige gerichtliche und außergerichtliche Ver⸗ tretung der Gesellschaft ob. Er zeichnet für die Ge⸗ jellschaft, indem die Mitglieder zu deren Firma ihren Namen hinzufügen. Seine Handlungen, insbesondere die vermittelst seiner Unterschrift für die Gesellschaft eingegangenen Verbindlichkeiten verpflichten dieselben unbedingt.

8) Die in den §§. 50 52, fugnisse, Beschränkungen und Pf

Königliches Amtsgericht. I. Schmidt.

VUelzen. Bekanntmachung. [21705] Auf Blatt 123 des hiesigen Handelsregisters ist heute zu der Firma: 8 Ludolf Lüdemann eingetragen: „Die Firma ist erloschen.“ Uelzen, den 19. Juli 1888. 8 Königliches Amtsgericht. I. Schmidt.

Uelzen. Bekanntmachung. [21706] „In das hiesige Handelsregister ist heute Blatt 265 eingetragen die Firma: 3 J. H. Hartje Nachfolger mit dem Niederlassungsorte Uelzen und als In⸗ haber: Hutmacher Heinrich Heincke zu Uelzen. Uelzen, den 20. Juli 1886. Königliches Amtsgerich Schmidt.

Wirsitz. Bekauntmachung. [21618] In das hiesige Firmenregister ist bei der Firma:

P. M. Fgane 1 in Friedheim Nr. 39, Folgendes eingetragen worden: 8 e Firma ist Fälesce Eingetragen zufolge Verfügung vom 13. am 14. Juli 1886. —6 (Akten über das Firmenregister Band II. S Wirsitz, den 13. Juli 1886.

Königliches Amtsgericht.

Redacteur: J. V.: Siemenroth. Berlin:

getragen worden ist, auch für diese ertheilt worden.

Verlag der Erpedition (J. V.: Heidrich) Druck: W. Elsner. 8

Königliches Amtsgericht. 1X1.““

Actien⸗Gesellschaft der chemischen Producten⸗

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nzeiger und Königlich Preußischen Stag

Berlin, Freitag, den 23. Juli

ꝛDer Inhalt dieser Beilage, in welcher auch die im §. 6 des Gesetzes über den Markenschntz, vom 30. vom 11. Januar 1876, und die im Patentgesetz, vom 25. Mai 1877, vorgeschriebenen Bekanntmachungen veröf

Central⸗Handels⸗Regist

22

Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich kann durch alle Post⸗Anstalten, für

Berlin auch durch die Königliche Expedition des Deutschen Reichs⸗

Anzeigers, SW. Wilhelmstraße 32, bezogen werden.

und Königlich Preußischen Staats⸗

November 1874, sowie die in dem Gesetz, betreffend das Urheberrecht an Mustern und Modellen, fentlicht werden, erscheint auch in einem besonderen Blatt unter dem Titel

Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich erscheint in der Regel täglich. Das Abonnement beträgt 1 50 für das Viertellahr. Einzelne Nummern kosten 20 ₰.

Insertionspreis

für den Raum einer Druckzeile 30

VBom „Central⸗Handels⸗ Register für das Deutsche Reich“ werden heut die Nru. 171 A. und 171 B. ausgegeben.

Die Jahresberichte der Handels⸗ und Gewerbekammern in Württemberg für das Jahr 1885 bringen in ihrer, allgemeinen Uebersicht 661 Erwerbslebens im Berichtsjahr fol⸗ e Ausführungen: 1 8 gerdi. Kammer in Heilbronn bezeichnet das Bild, welche das verflossene Berufsjahr bot, als kein gerade erfreuliches, wenn auch einzelne Firmen günstige Resultate aufzuweisen haben. Da im abgelaufenen Jahre wieder vielfache Werthsverminderungen der für unsern Bezirk wichtigsten Rohprodukte und Handelsartikel stattgefunden haben, so ist es nicht zu verwundern, daß im Allgemeinen so wenig Günstiges über die Ergebnisse dieses Jahres gesagt werden kann. Ueber das Kleingewerbe lauten die Berichte unserer Gewerbevereine ziemlich überein⸗ zerich 111616 dem Vor⸗ stimmend dahin, daß sich dessen Stand dem Vor jahr gegenüber kaum verändert habe. Kleinen Besseruggen auf der einen Seite stehen da und dort auch wieder Rückgänge gegen⸗ über. Bemerklich machen sich hauptsäch die überall gedrückten Preise der Felderzeugnisse und der damit zusammenhängende verminderte Absatz an die länd⸗ liche Bevölkerung. Konnten unsere Getreidepreise bei erhöhten Getreidezöllen so fehr fallen, wie viel schlimmer müßte es noch ohne diese Der hiesige Gewerbeverein berichtet, daß es speziell hier bei einer lebhaften Bauthätigkeit besonders den Bau⸗ handwerkern nicht an reichlicher Arbeit gefehlt habe, nur sei zu beklagen, daß die Preise allenthalben schlecht und der Arbeitslohn darum meist sehr gering sei. Bei dieser Gelegenheit bringt der Gewerbe⸗ verein auch wieder berechtigte Klagen gegen das der⸗ malige Submissionswesen vor.

Wie immer, so werden auch heuer wieder die dem täglichen Konsum dienenden Gewerbe und die mit Verzehrungs⸗ und Bekleidungsgegenständen sich be⸗ fassenden Geschäfte als diejenigen bezeichnet, die sich in einer befriedigenden Lage befänden, nur habe die ziemlich reiche Obsternte und der billige neue Wein den Absatz der Bierbrauer erschwert und vermindert.

ast alle Gewerbevereine klagen wieder über den ausirhandel und seine verhältnißmäßig zu niedere Besteuerung sowie über das Detailreisen. Die Zahl der Hausirer hat sich freilich auch wieder, wenigstens hier, vermehrt, indem hier 1885 deren 86 eingeschätzt wurden mit einer Gesammtsteuer von 423 81 gegen 72 mit einem Steuerbetrag von 590 23 im Vorjahr. Unsere Kammer möchte darum das hierüber im letzten Jahres⸗ bericht Gesagte wiederholt an zuständiger Stelle angelegentlichst empfohlen haben. Auch die Zahl der Wanderlager hat wieder etwas zugenommen, es wurden deren 20 im abgelaufenen Jahre hier ab⸗ gehalten. Der hiesige Gewerbeverein spricht auch den Wunsch aus, daß bei Lieferungen namentlich an die Militärverwaltung speziell die württembergischen Gewerbetreibenden mehr berücksichtigt würden. Auch glaubt derselbe, daß im Interesse der reellen Ge⸗ werbetreibenden und des Publikums Mittel und Wege gesucht werden sollen, gegen die vielfachen notorisch schwindelhaften Annoncirungen vorzugehen. Die Lohnverhältnisse sind fast überall ziemlich unverän⸗ dert geblieben. Die Kammer in Reutlingen hebt in Be⸗ ziehung auf die mittleren und kleinen Gewerbe und Handelsgeschäfte Folgendes hervor: Der Handels⸗ verein in Reutlingen klagt über den allgemeinen Eindruck der Lage der mittleren und kleineren Ge⸗ werbe und Handelsgeschäfte mit Ausnahme des Bau⸗ geschäfts. Ursache davon ist geringwerthiger Ertrag im Hopfen⸗ und Weinbau, der durch reichliche Ge⸗ treide⸗ und Kartoffelernte nicht gedeckt wurde. Aehn⸗ lich sprechen sich die Gewerbevereine in Balingen, Horb, Nürtingen und Tübingen aus. Der Gewerbe⸗ verein in Reutlingen konstatirt dagegen eine Besse⸗ rung bei vielen Geschäften, obwohl gedrückte Preise herrschen; ähnlich urtheilen die Gewerbevereine in Pfullingen, Göppingen und Kirchheim a. T. Auch der Handels⸗ und Gewerbeverein in Ebingen bestä⸗ tigt eine Besserung.

Ueber die Lage der Großindustrie des Kammer⸗ bezirks spricht sich die Kammer in Reutlingen fol⸗ gendermaßen aus: „Die Baumwollenspinnerei war ungünstiger situirt als im Vorjahr wegen der eng⸗

ischen Konkurrenz, gegen welche die Eingangszölle nicht helfen. Die Baumwollweberei hat günstigere rfolge erzielt, namentlich in der Kattundruckerei.

n baumwollenen Bettdecken war das Exvortgeschäft schlecht, theils wegen politischer Wirren, theils wegen der ungünstigen Lage der Geschäfte in Süd⸗Amerika. 11 Lage der Tuch⸗ und Buckskinfabrikation hat ich nicht gebessert, indem die Ueberproduktion da bnd dort eine Stockung des Absatzes herbeigeführt hat, welcher nur durch Zurückführung der Produktion 5 das Maß des Bedürfnisses gründlich gesteuert verden könnte. 4) Für die Leinenindustrie war die

eschäftslage im Ganzen befriedigend, sofern die lachsspinnereien bei lebhaftem Begehr nach Leinen⸗ Venaen gut beschäftigt waren und auch die Leinen⸗

ebereien gleichmäßigen Absatz hatten. Halbleinene b rille, Hosenzeuge und Rouleauxstoffe waren gesucht, Pei gleichem Preise und Verdienst wie im Vorjahr. Tischzeug und Damasten ist eher eine Besserung, Rücchang zu verzeichnen. 5) Die Trikot⸗ b enfa rikation nimmt an Umfang und Bedeutung jab Jahr zu Jahr zu und weist auch im Berichts⸗ stare wieder eine namhafte Vergrößerung der Be⸗ riebe und Erstellung neuer Fabriken auf. Obschon er Export etwas nachgelassen hat, kann doch der

satz im Allgemeinen ein guter genannt werden, hauptsächlich bei den feinen Erzeugnissen. 6) Die 8 eschäftslage der Fabrikation von Schuhstoffen aus Wolle und Baumwolle ist sich zier 1u“

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geblieben, keinenfalls besser geworden. Die Zoll⸗ verhältnisse und die Retorsionsmaßregeln kon⸗ kurrirender Länder erschweren die Ausfuhr. 7) Bei der Fabrikation von Lampendochten und Möbelgurten, sowie von Korsetten war der Absatz erheblich ungünstiger. Die Zollverhältnisse haben, wie in den früheren Jahren einen ungünstigen Ein⸗ fluß auf den Export ausgeübt und die Ausfuhr nach verschiedenen Ländern nahezu unmöglich gemacht. 8) In der Metallindustrie hat sich die allgemeine Lage nicht wesentlich verändert. Auch hier wird ge⸗ klagt, daß die erhöhten Zölle des Auslandes die Aus⸗ fuhr nach der Schweiz, Oesterreich und Rußland beeinträchtigen. 9) Die Lederindustrie hatte sich eines etwas günstigeren Fortgangs zu erfreuen, da der Vertrieb der rohen ostindischen Rindhäute und deren Verarbeitung in den Gerbereien unseres Kammerbezirks im Berichtsjahr Dimensionen annahm, wie in keinem der früheren Jahre, und der Absatz Schritt hielt. 10) Die Geschäftslage der Papier⸗ fabrikation hat sich nicht wesentlich geändert. Der bestehende Zollsatz hindert die ausländischen Papier⸗ fabrikanten, besonders in der Schweiz und in Oester⸗ reich nicht, nach Deutschland Geschäfte zu machen. Der Export hat etwas nachgelassen. Durch den immer mehr steigenden Verbrauch von Holz⸗ und Stroh⸗ stoffen sanken die Preise der Hadern, weshalb auch Papierpreise eine bedeutende Ermäßigung erfahren aben.“

3 „Der Stand der Löhne und der Arbeiterverhältnisse hat sich im Berichtsjahr nicht geändert. Die Kranken⸗ und Unfallversicherungsgesetze sind für die Arbeiter von unschätzbarem Werthe und werden erst mit der Zeit ihre heilsamen Wirkungen recht deutlich er⸗ kennen lassen.“

Die Kammer in Ulm schreibt: „Das allgemeine Bild des Geschäftsganges im Jahre 1885 ist ein sehr unerfreuliches; bei einzelnen wenigen Zweigen der Großindustrie zeigte sich zwar vermehrter Absatz, aber bei den durch eine großartige Ueberproduktion ungemein gedrückten Preisen konnte von einem wirk⸗ lich lohnenden Nutzen keine Rede mehr sein; die Lage der Engros⸗Handelsgeschäfte ist eine schlimme, das Detailgeschäft und Kleingewerbe, welche ihren Absatz zum großen Theil in der ländlichen Bevölkerung suchen, hat sich nicht gebessert.“

„Die Gewerbevereine Laupheim und Ehingen er⸗ klären die Lage der mittleren und kleinen Gewerbe und Handelsgeschäfte für schlechter als im Vorjahr; die Gewerbevereine Ulm, Biberach, Blaubeuren, Munderkingen, Langenau und Münsingen berichten, daß eine Besserung nicht eingetreten sei, wogegen der Gewerbeverein Geislingen konstatirt, daß die Ge⸗ schäftslage sich „ein wenig“ gebessert habe. Der Handelsverein Ulm, dessen Mitglieder vorzugsweise Engros⸗Geschäfte betreiben, ist zu dem Ergebniß gelangt, daß das Geschäft in allen Branchen ein un⸗ befriedigendes war und zwar unbedingt ungünstiger als im Jahre 1884; der fortwährende Rück⸗ gang aller Waarenpreise hat das Geschäft gehemmt und empfindliche Verluste mit sich gebracht, die Konkurrenz hat sich so verschärft, daß es kaum mehr möglich ist, zu normalen Preisen Ver⸗ käufe abzuschließen.“ Der Gewerbeverein Langenau wünscht, daß nachstehende von ihm ausgesprochene Ansicht wörtlich in den Jahresbericht aufgenommen werde: „Eine große Kalamität ist es, daß die Land⸗ wirthschaft so darniederliegt, wodurch die Kaufs⸗ fähigkeit der Landbevölkerung sehr zurückgegangen ist. Es ist bedauerlich, daß vielfach noch Handel und Gewerbe der Hebung der Landwirthschaft ent⸗ gegentreten, während, wenn sie ihre Interessen rich⸗ tig verständen, sie zur Hebung des Ertrags der Landwirthschaft mitwirken müßten.“ 1

Die Kammer in Kalw spricht sich im Allgemeinen nicht sehr günstig über die Geschäftslage aus. Es seien nur wenige Fabrikationsgeschäfte, welche von einer vermehrten Produktion berichten könnten, bei der Mehrheit sei der Umsatz und der bescheidene Nutzen aus demselben gleich geblieben, dasselbe sei beim Kleingewerbe der Fall, die Lage der Landwirth⸗ schaft sei eine ungünstigere geworden, auch die Woll⸗ industrie weise mäßige Erfolge auf. Die Holz⸗ verarbeitungs⸗Industrie habe sich seit Jahren ver⸗ mehrt, die Hoffnungen auf den erhöhten Holzzoll seien einigermaßen enttäuscht worden. Die Lage der Kleingewerbe und Detailhandlungen sei im Großen und Ganzen eine wenig günstige.

Die Kammer in Heidenheim berichtet: „Das Er⸗ werbsleben unseres Kammerbezirks hat sich i. J. 1885 im Allgemeinen nicht gehoben. Niedere Getreide⸗ und Kartoffelpreise kamen den auf vielen Markungen durch Hagelschlag beschädigten Landwirthen, welche ihren Getreidebedarf zu kaufen genöthigt waren, zu statten, ließen dagegen in Verbindung mit einem Rückgang der Viehpreise (infolge einer geringen Futterernte) trotz der quantitativ und qualitativ guten Getreide⸗ und Kartoffelernte und eines zum Theil reichen Obstertrages in den vom Hagelschlag verschont gebliebenen Gegenden die Hoffnung auf eine, namentlich für die auf die bäuerliche Bevölke⸗ rung Lecgenie e Gewerbe der Landstädte sehr wünschenswerthe Besserung der Lage von Handel und Gewerbe durch Stärkung der Kaufkraft dieser Bevölkerung nicht in Erfüllung gehen. Die Forst⸗ wirthschaft befand sich gleich gut wie im Vorjahre, ihre Produkte fanden bei theilweise erhöhten Preisen leichten Absatz. Die Lage der mittleren und kleinen Gewerbe hat sich im Allgemeinen nicht ver⸗ ändert. Als befriedigend, an sehr wenigen Orten als gut, kann bezeichnet werden der Absatz von Ver⸗ zehrungsgegenständen, von Thon⸗, Schuh⸗ und Manu⸗

mit dieser vermehrten Produktion gleichen.

fakturwaaren, mit Ausnahme von wollenen Waaren, in welchen das Geschäft schlecht ging. Ein mehr oder weniger unbefriedigender Geschäftsgang machte sich bemerklich bei den Bierbrauern, Färbern, Sattlern, Schneidern, Kupfer⸗, Messer⸗ und Nagel⸗ schmieden, Tuchmachern, Webern, Seilern. Auf die Genußsucht der mittleren und niederen Klassen hatte der Geschäftsgang keinen Ein⸗ fluß, sie florirte nach wie vor. De rößte Theil der Detailhändler ist durch die be⸗ gesetzlichen Beschränkungen des Hausier⸗ handels immer noch nicht befriedigt. In der Großindustrie sind die Verhältnisse im Ganzen gleich geblieben. Besser waren die Geschäftsergebnisse bei der Kattunmanufaktur und Pianofortefabrikation, befriedigend bei der Cigarren⸗ und Hartwalzen⸗ fabrikation, ungünstiger bei der Fabrikation von Mehl, Essig, Essigsäure, holzessigsaurem Blei, Fettglanzwichse, Wachs, Blechspielwaaren, schafwollenen Teppichen, Flanellen, Tuch und Seidezwirn, bei der Baum⸗ wollspinnerei, Bleicherei und Appretur, der Fabrikation von Schmucksachen aus Bein und Steinnuß. Die Klagen über das ungesunde Kreditwesen haben zugenommen. Die auf die Erhöhung der Getreide⸗ zölle gesetzten Erwartungen und Befürchtungen sind nicht in Erfüllung gegangen. Die Preise der Mühl⸗ früchte sanken. Die Exportverhältnisse gestalten sich fortwährend ungünstiger und immer allgemeiner und dringender wird der Wunsch in der Export⸗ industrie, daß durch den Abschluß von Handelsver⸗ trägen Besserung geschaffen werden möge.“

Die Kammer in äußert: „Die Hoffnun⸗ gen, daß sich das Erwerbsleben infolge der günstigeren Ernten der Jahre 1884 und 1885 im Kammerbezirk bessern werde, haben sich nur in geringem Maße erfüllt; der günstige Einfluß dieser Ernten ist in einem Theil des Bezirks durch die Unverkäuflichkeit des Hopfens, dessen Erträge einen Hauptbestandtheil der Einnahmen der Bevölkerung bilden, wieder erheblich reduzirt worden, zumal die Getreidepreise nicht stiegen. Nur wenige, hauptsächlich dem täglichen Konsum dienende Geschäfte können sich günstigen Absatzes erfreuen. Die Kleingewerbe stehen schlecht. Die Arbeitslöhne sind namentlich in den Fabrikgeschäften zum Theil reduzirt worden. Die Arbeiter des Kleingewerbes beziehen im Verhältniß sogar höhere Löhne als die Fabrikarbeiter. Für gute Arbeiter werden auch

essere Löhne gezahlt und mangelt es solchen nicht an Beschäftigung.“

Die Kammer in Rottweil meint, „daß das Jahr 1885 für die mittleren und kleineren Gewerbe des Bezirks keine Besserung gebracht hat. Im Großen und Ganzen hat sich die Geschäftslage gegenüber dem Vorjahr nicht geändert, vereinzelt werden jedoch Stimmen laut, welche einen Rückgang beklagen. Am günstigsten stellt sich die Geschäftslage in Schwen⸗ ningen. Befriedigt äußert sich der Gewerbeverein Trossingen, auch Rottweil, Tuttlingen und Schram⸗ berg sind nicht gerade unzufrieden, während der Gewerbeverein Spaichingen von ungünstiger Ge⸗ schäftslage und die Vereine in Oberndorf und Sulz von weiterem Rückgang berichten. Die Geschäfts⸗ thätigkeit war im Allgemeinen lebhaft, in einzelnen Produktionszweigen wurde der Umsatz erhöht, die Ueberproduktion und verschärfte Konkurrenz sorgten aber dafür, daß der Geschäftsgewinn sehr bescheiden war. Der Preisrückgang ist fortgeschritten. Die Kaufkraft der ländlichen Bevölkerung ist gesunken. Die sehr billigen Preise von Körnerfrüchten und Hopfen setzten die Landwirthe außer Stand ihren Verbindlichkeiten nachzukommen, hierdurch macht sich ein bedeutender Geldmangel bemerklich. Das Detailgeschäft wird aufs Empfindlichste ge⸗ schädigt durch den Hausirhandel, das Detailreisen, sowie durch die großen Versandgeschäfte, die mit ihren reich ausgestatteten Katalogen in die Woh⸗ nungen auch der bescheidensten Arbeiter dringen. Die auf den täglichen Konsum arbeitenden Gewerbe sind immerhin noch zufrieden, wenn auch sie mit be⸗ scheidenem Geschäftsgewinn sich begnügen müssen. Die Bauthätigkeit war in unserem Bezirk lebhaft. Die für den Export arbeitenden Industrie⸗ zweige erfreuen sich im Allgemeinen aller⸗ dings nicht ohne Ausnahmen einer günstigen Geschäftslage. Wir nennen hier besonders: die Pulverfabrik Rottweil⸗Hamburg in Rottweil, die Waffenfabrik in Oberndorf, die Uhrenindustrie in Schwenningen (wogegen die Berichte über die Uhren⸗ industrie von Schramberg weniger günstig lauten), die Zündholzfabrikation in Schwenningen, auch die Instrumentenfabrikation in Tuttlingen und die mechanische Baumwollweberei. Der Absatz der Strumpfwaarenfabrikation in Schwenningen und das Herrenkonfektionsgeschäft in Rottweil ist durch die Einfuhrzölle in die Schweiz gehemmt. Die Stroh⸗ hutfabrik in Schramberg hat über weiteren Preis⸗ rückgang zu klagen, im Uebrigen ist aber die Lage nicht ungünstig. Die Mundharmonikafabrikation in iairch hat einen Geschäftsrückgang zu ver⸗ zeichnen.“

„Bezüglich der Handweberei auf dem Heuberg haben wir zu berichten, daß die beiden von der K. Centralstelle für Gewerbe und Handel bestellten Webmeister im Sommer 1885 zum Zweck ihrer wei⸗ teren Ausbildung wiederholt in. die Webschule nach Heidenheim geschickt und sodann für den Winter 1885/86 von der K. Centralstelle zur Berathung und Beaufsichtigung der Hausweber aufgestellt worden sind. Außer diesen Maßnahmen soll die Hand⸗ weberei noch weiter dir⸗ Anschaffung von Mustern guter Webschützen und Spannstäbe gefördert werden, wie auch die Beschaffung von Muster⸗ stühlen in Aussicht genommen worden ist. Die

bisher getroffenen Maßregeln, welche dankbar von den Bewohnern des Heubergs anerkannt werden, haben sehr anregend gewirkt. Der Fort⸗ schritt spricht sich am beutlichsten in Zahlen aus. Es waren Handweber in Thätigkeit vor dem Jahre 1884 in Obernheim ca. 50, in Königsheim ca. 5, jetzt 110 bezw. 20. Die Fabrikanten in Tuttlingen, Ebingen, Aldingen und Schömberg bestätigen den Fortschritt der Verbesserung der Handwebereifabri⸗ kate, halten jedoch eine weitere Vervollkommnung für wünschenswerth. Wir möchten die Bitte aus⸗ sprechen, daß Seitens der hohen K. Centralstelle auch für die Förderung der Handweberei in der Gemeinde Rathshausen Schritte gethan werden.“ Was die kommerziellen und industriellen Hülfs⸗ anstalten angeht, so wurde im Güterverkehr be⸗ fördert: im Binnenverkehr 1 046 220 t = 31,8 %, im direkten Verkehr: Versand 582 519 t = 17,7 %, Empfang 1 305 756 t = 39,7 %, im Durchgangs⸗ verkehr 356 796 t = 10,8 %. Auf jede Güter⸗ wagenachse kamen durchschnittlich im beladenen Zu⸗ stand 2,72 t, überhaupt (beladen und leer) 1,87 t. Es stellen sich die Rechnungsergebnisse: eigentliche Betriebseinnahmen 27 912 644 Betriebsausgaben 14 668 864 Ueberschuß: 13 243 780 (Vorjahr: 13 653 327 „) Die Betriebsausgaben betrugen 52,55 % der Be⸗ triebseinnahmen (Vorjahr 51,12). Der Reinertrag beträgt 2,98 % (Vorjahr 809 des Gesammt⸗Anlagekapitals für die im Betrie stehenden Bahnlinien.

Auf 1 km Betriebslänge kommen: 1884/85

18 171,11

9 549,42 8 621,69

1883/84 eigentliche Betriebs⸗ Einnahmen. eigentliche Betriebs⸗ Ausgaben Reinertrag.

18 183,83

9 295,53 8 888,30

Hienach ist gegen das Vorjahr für 1 km Betriebs⸗ länge die Einnahme um 12 72 niedriger, die

Ausgabe um 253 89 höher, der Reinertrag Tum 266 61 niedriger. 3

Die Ermsthal⸗Privatbahngesellschaft veröffentlicht folgendes Geschäftsergebniß: „Der Stand sämmt“ licher Spezialfonds beziffert sich am 31. Dezember 1885 auf 120 416 1 ₰. Finanzielle Ergebnisse: Einnahmen 113 016 22 ₰, darunter Fahrtaxen aus dem Personen⸗, Gepäck⸗ und Viehtransport

43 020 8 (Vorjahr 41 550 60 ₰), aus

dem Gütertransport 58 107 64 (Vorjahr 57 988 48 ₰). Ausgaben 36 095 65 ₰; Betriebsüberschuß 76 920 59 = 5,19 % des Anlagekapitals im Restbetrag von 1 481 400 (Vorjahr 75 551 94 = 5,08 % des Anlage kapitals). Verkehrsverhältnisse: Zahl der beförderten Passagiere in einer Richtung 106 400; Viehtrans⸗ port 236 Waggonladungen; Gütertransport 37 069 060 kg (Vorjahr 36 256 390 kg); darunter Brennholz 9 997 000 kg, Getreide und Mühlen fabrikate 6 577 000 kg, Bausteine 1 105 000 kg, Bauholz, Bretter ꝛc. 877 000 kg, Rohmaterial zur Papierfabrikation und Papier 1 500 000 kg, Obst und Wein 974 000 kg, Gerberrinde 858 000 kg, Baumwolle, Flachs, Werg, Garne, Nessel und sonstige Rohprodukte und Erzeugnisse des Fabrik betriebes 4 500 000 kg.“ Kirchheimer Privateisenbahn. „Der Abschluß des abgelaufenen Betriebsjahrs weist recht befriedigend

ahlen auf; dieselben sind hauptsächlich der größeren

Steinkohlen 4 000 000 kg, Gipssteine 1 053 000 kg,

Lebhaftigkeit des Personenverkehrs zu verdanken; auch haben der Güterverkehr und der Viehtransport kleine

Moehrerträgnisse abgeworfen. Die Betriebseinnahmen

betrugen: aus dem Personen⸗ und Gepäckverkehr

45 445 47 ₰, aus dem Güterverkehr 50 339

99 ₰, sonstige Einnahmen 9554 87 ₰, Ueber⸗

trag aus dem Vorjahr 2800 ℳ, zus. 108 140

33 ₰. Betriebsausgaben: 60 169 32 ₰, Ueber schuß⸗ 479721 1 3.

Personenverkehr 86 841 Billete,

Verkehrsverhältnisse: Gepäcktransport

176 125 kg, Viehtransport 465 Wagen mit 17 783

Stück, Güterverkehr 414 910 kg

Eilgüter,

6 678 500 kg Stückgüter, 16 472 960 kg Wagen⸗

ladungsgüter, 5 700 000 kg Kohlen,

29 266 370 kg.“

zusammen

Zahnradbahn Stuttgart⸗Degerloch (Filderbahn⸗

gesellschaft).

Einnahmen für Fahrkarten 53 520

(davon Station Stuttgart 42 477 90 ₰, Sta⸗

11 042 10 ₰),

tion Degerloch 11 8 fl Ertrag der Grundstücke,

422 ℳ, 2 3, böschungen ꝛc. 368 78 ₰,

für Frachten Bahn⸗ Vortrag von 1884

10 771 22 ₰, zusammen 65 082 2 J. Be⸗

triebsausgaben 50 008 15 ₰. 15 073 87 ₰. Das Betriebsmaterial der Ge⸗

Ueberschuß

sellschaft besteht in 3 Zahnradlokomotiven, 2 großen

und 2 kleinen Personenwagen, 1 offenen Güter⸗ und 1 Materialwagen.

Die „Schleppschiffahrt auf dem Neckar“ in Heil⸗ bronn weist folgende Gesammtleistung des Jahres in

Bezug auf Beförderung beladener Fahrzeuge, auf:

12 848 965 Tonnen⸗Kilometer. Einnahme an lepp⸗ lohn 378 470 10 = 221 14 pro Nutztag eines Kettendampfers (Vorjahr 216 45 ₰). An die Aktionäre konnte eine Dividende von 6 ½ % vertheilt werden.

Die E1 Schiffahrtsgesellschaft spricht sich wenig befriedigend über das Berichtsjahr aus. Die giebt folgenden Geschäfts⸗

ericht: