Grundrechte nicht von dem Wechsel menschlicher Anschauungen abhängig ind, sondern auf dauerhaften Grundfesten ruhen! Dankbar erkennen wir an, daß uns Deutschen ein solcher Vorzug beschieden ist. Der Besitz dieser Güter muß uns aber stets an die Geber derselben erinnern, an die Vorkämpfer für Unabhängigkeit, an die todesmuthigen Kämpfer für Freiheit des Vaterlandes. Das Bewußtsein der Macht und des Ansehens unseres Deutschen Reiches muß uns eine stete Mahnung bleiben, für die Erhaltung dieses kostbaren Besitzes nach Kräften zu wirken. Da wende ich mich denn an Sie Alle, meine jugendlichen Akademiker, und ermahne Sie, zur Stärkung dieser großen Aufgabe mitzuwirken dadurch, daß Sie Ihre reichen Kräfte zur Förderung gediegener Kenntnisse aufbieten, die Sie befähigen, dem Kaiser und dem Vaterlande mit Hingebung nutzbringend zu dienen. Setzen Sie Ihren Stolz darein, für alle Aufgaben des Lebens so gut ausgerüstet zu sein, daß Sie überall helfend einzutreten ver⸗ mögen. Bewahren Sie sich dabei die ideale Auffassung, in der die Kraft liegt, das Schwere zu überwinden und in dem Streben nach den höchsten Zielen muthig auszuharren. Wohl dem Reiche, dessen Söhne ihre Ehre darin finden, das Ansehen desselben durch ihre Bildung und Kenntnisse zu erhöhen! In solchem Streben werden dem Kaiser und
Reich Stützen geschaffen, deren Werth zwar jetzt schon zur Geltung kommt, in später Zukunft aber noch höhere Bedeutung gewinnt. Daß unser Kaiser sich noch lange an solchem Streben erfreuen möge und dadurch die mühevolle Arbeit Seines Lebens auf gute Bahnen geleitet wisse, das ist der Wunsch, mit dem ich in Ihrer aller Namen rufe: „Gott erhalte unsern Kaiser Wilhelm, Er lebe hochlhll!!!
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 6. August. (W. T. 8) na
Der Minister⸗Präsident Tisza ist heute Nachmittag London, 5. August.
Pest zurückgereist.
Großbritannien und Irland.
(A. C.) In der gestrigen Sitzung des Kabinets bildete das Programm für die bevorstehende Parlaments⸗ session den Hauptgegenstand der Erörterung. Es wurde beschlossen, die Thronrede anläßlich der Eröffnung der Session am 19. d. zur Verlesung zu bringen. Die irische Frage wurde nur vorübergehend berührt, da eine neue Gesebgebung für Irland in diesem Jahre nicht in Aussicht genommen ist.
Die irische parlamentarische Partei, deren Führer Parnell ist, hielt gestern im Stadthause zu Dublin eine Versammlung unter dem Vorsitz des Lordmayors T. D. Sullivan ab. Parnell, der zugegen war, wurde zum Vorsitzenden und Justin MeCarthy zum Vize⸗Vorsitzenden der Partei wiedergewählt. Auf Antrag Dillon's gelangte eine Reso⸗ lution zur einstimmigen Annahme, welche erklärt, daß die Partei das Recht des irischen Volkes aufrecht halte und erkläre, daß keine Maßregel als eine Lösung der irischen Frage angenommen werden könne, die in Bezug auf eine legislative oder exekutive Kontrole über irische Angelegenheiten weniger biete als das, was in Gladstone’'s Bill enthalten sei. Eine weitere, auf Antrag Parnell's gefaßte Reso⸗ lution bezeichnet es als die Pflicht der Partei, die Regierung warnend darauf hinzuweisen, daß die große Entwerthung landwirthschaftlicher Erzeugnisse die Zahlung der gerichtlich fecgshenta 82 e 9 9 e unmöglich mache, und empfiehlt eine unverzügliche Revision der Pachtzinse, die Einstellung der Exmissionen, die Erlassung rückständiger Pacht⸗ zinsbeträge und andere Maßnahmen zu Gunsten der Guts⸗ pächter.
Alle bedeutenden Londoner Blätter enthalten ein⸗ gehende Berichte über die Heidelberger Jubelfeier und widmen derselben längere Besprechungen. Die „Times“ schließt ihre Betrachtungen wie folgt: „Deutschland ist das glückliche ideale Land, wo der im Volke wurzelnde Wissens⸗ trieb einen Studieneifer erzeugt, welchen bei uns einzig und allein das vorgeschriebene Examen einigermaßen zu ersetzen vermag. Weniger vom Schicksal begün stigte Nationen können ein Volk nur beneiden, bei welchem Freiheit und Freiwilligkeit die Parole der höheren Erziehung bilden, bei dem nur für das Examen begonnene Studien als „Brodstudien“ verschrieen sind. So lange sich nicht die ganze Natur unserer Race ändert, können wir Heidel⸗ berg niemals in dieser Beziehung nachahmen, so sehr wir auch danach seufzen, daß wir in der Lage sein möchten.“
Aus Birma liegen folgende Nachrichten vor:
Pagan, 4. August. Am 30. Juli stieg eine starke Abtheilung von Insurgenten unter Fücrung von Boh Oudama aus den Bergen hernieder und griff den Militärposten in Salenmyo, am westlichen Ufer, an. Die Insurgenten konnten die britischen Palisaden nicht stürmen und umzingelten daher Salenmyo. Lieutenant Cotton, der dort komman⸗ dirt, Uansstrte um Beistand, und zwei Kolonnen wurden von Sinbuyyoon und Mimbu zu seiner Unterstützung abgesandt. Die Kolonne aus Sinbuyyoon erreichte Salenmyo am 1. August. Major Atkinson leitete den Angriff gegen die von den Insurgenten errichteten Palissaden und wurde dabei durch einen Schuß in den Kopf getödtet. Nach einem scharfen Gefecht, in welchem 6 Europäer und 4 Sepoys verwundet wurden, gelang es, die Insurgenten mit schweren Verlusten zu schlagen. Die Mimbu⸗Kolonne unter Brigade⸗General Low langte zu spät an. Heute brannte eine Insurgentenbande, die einen Theil der Angreifer gegen Salenmyo gebildet hatte, Thayebin nieder, welcher Ort etwa eine Meile von dem Militärposten in Sinbuyyoon belegen ist. Das Land ist sehr unruhig. In Mandalay ist die Cholera ausgebrochen.
— 6. August. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Oberhauses zeigte der Lordkanzler, Lord Hals⸗ bury, an, daß die Wiederwahl Peel's zum Sprecher, die Königliche Genehmigung erhalten habe. In beiden Häusern fand die Vereidigung der neu ein⸗ getretenen Mitglieder statt. — Vom Unterhause wurde die Vornahme von Ersatzwahlen in denjenigen Wahlbezirken angeordnet, in welchen durch die Ernennung der neuen Minister Vakanzen entstanden sind.
— 6. August. (W. T. B.) Dem ‚Reuterschen Bureau“ wird aus Simla, von heute, gemeldet: Drei Regimenter Kavallerie werden im Fnt d. J. nach Ober⸗Birma ab⸗ gehen; der General Macpherson übernimmt alsdann den Oberbefehl gegen die Dacoits.
Frankreich. Paris, 5. August. (Fr. C.) Die „Agence Havas“ veröffentlicht folgende Note: „Entgegen dem von gewissen Blättern verbreiteten Gerücht ist keines⸗ wegs davon die Rede, Verstärkungen nach Tongking u senden. Zur Stunde werden sogar nicht einmal
ie normalen Erneuerungen vorgenommen. Es handelt sich des Weiteren 819 weder um die Bildung, noch um die Absendung algerischer Füsiliere, sondern um die Entsendung von Cadres der Gullma⸗Compagnie zur lebernahme der Leute, welche in Anam oder Tongking zur Versetzung in die Straf⸗Compagnien verurtheilt sind und die bisher nach Algerien gesandt wurden. Von nun ab wird in Tongking, wie dies für die Marine in den meisten Kolonien
der Fall ist, eine Straf⸗Compagnie bestehen.“
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Türkei. Konstantinopel, 3. August. (A. C.) Ein Kaiserliches Dekret schafft das Recht der Stellvertre⸗ tung im Heere ab. Hinfort müssen daher alle Muhame⸗ daner, einschließlich der zum Islam Uebergetretenen, per⸗ sönlich Militärdienste leisten. Außer den jetzt in der europäischen Türkei befindlichen drei Armee⸗Corps, ist ein viertes, welches als Beobachtungs⸗Corps dienen soll, in der Bildung begriffen. Dasselbe wird aus 52 000 Mann bestehen.
Serbien. Nisch, 6. August. (W. T. B.) Die Skupschtina ist, nachdem sie die in Lissabon vereinbarte Post⸗Konvention sowie die Aufhebung des Ausfuhr⸗ zolls auf Mais und den Ankauf von 5000 Aktien der Taback⸗Monopol⸗Gesellschaft genehmigt hatte, auf den 5. (17.) Oktober vertagt worden.
Amerika. New⸗York, 6. August. (W. T. B.) Nach einem hier eingegangenen Telegramm hat gestern in El Paso (Mexiko) die gerichtliche Verhandlung gegen den Redacteur Cutting stattgefunden. Medina, welcher als Zeuge vernommen wurde, behauptete, daß er durch die ver⸗ läumderischen Veröffentlichungen Cutting’s in seinem Geschäft und in seinem guten Ruf geschädigt worden sei, und bean⸗ spruchte deshalb Schadenersatz. Cutting bestritt die Zuständig⸗ keit des Gerichtshofs und erklärte, sich an seine Regierung wenden zu wollen. Der Richter sprach Cutting schuldig, setzte die Vollziehung des Urtheils aber auf 12 Tage aus. (A. C.) Die vom Repräsentantenhause ange⸗ nommene „Alien Landlord Bill“, betreffend die Rechte der Nichtbürger und Ausländer auf Grundbesitz, bestimmt, daß Niemand, der nicht in den Vereinigten Staaten wohnt, kein Nichtbürger oder Ausländer, ebenso keine in den Vereinigten Staaten wohnhafte Person oder Ausländer, welche nicht ihre Absicht erklärt hat, Bürger der Vereinigten Staaten zu werden, ebenso keine Korporation oder Verein, deren Aktien oder Grundbesitzrechte zum zehnten Theil im Besitz oder unter der Kontrole von Nicht⸗ bürgern oder Ausländern sich befinden, in Zukunft durch Rechte, Besitztitel oder zukünftige Nachkommen⸗ schaft irgend welches Grundeigenthum in irgend welchem Territorium der Vereinigten Staaten erwerben, eignen oder innehaben dürfen. Doch sollen die Bestimmungen dieser Bill sich nicht auf Grundeigenthum beziehen, welches zum Bau oder Betrieb einer Eisenbahn nothwendig ist. Der Senat wird sich in dieser Session nicht mit der Bill beschäftigen, wahr⸗ scheinlich überhaupt nicht. Man glaubt, daß die bedeutende Majorität, mit welcher die Bill angenommen wurde, ver⸗ hindern werde, daß sich in Europa noch Land⸗ oder Vieh⸗ züchter⸗Gesellschaften für den Ankauf von Land in den Ver⸗ einigten Staaten bilden, und es scheint dies der Hauptzweck der Bill zu sein.
Zeitungsstimmen.
In der „Kölnischen Zeitung“ lesen wir:
Recht tröstlich und schmeichelhaft für die deutsche Handelswelt ist der Schlußbericht der zur Untersuchung der Ursachen der englischen Handelsstockung niedergesetzten Kommission, der in Kurzem veröffent⸗ licht werden soll. Die englischen Kommissare wollen keine Handels⸗ stockung bemerkt haben, finden vielmehr, daß der Umfang des britischen Handels mehr zugenommen hat, als dem Wachs⸗ thum der Bevölkerung entsprechen würde. Es sei sehr lange zu viel erzeugt worden, was hauptsächlich der ungeheuren Zunahme des Reichthums im Lande und dem aus einem Ueberflusse an Kapital entstehenden Wettbewerb zuzuschreiben sei. Die Kommissare sehen das jüngste Darniederliegen der Landwirthschaft als die Hauptursache, wenn nicht als die alleinige an, der die Verminderung des englischen Handels zuzuschreiben sei, welch letzteren sie anderseits als befriedigend schildern, während die Lage der Arbeiterklassen sich in den letzten zwei Jahrzehnten bedeutend gebessert habe. Die Kom⸗ missare berichten von einem hochgesteigerten Wettbewerb — sowohl im heimischen wie im auswäͤrtigen Handel — auf Seiten europäischer Länder, insbesondere auf Seiten Deutschlands, welches Land in geschäftlichen Unternehmungen rüstig vorwärts schreite und sowohl in der Heimath wie im Auslande als ein erfolgreicher Neben⸗ buhler Englands auftrete. Die Kommissare empfehlen, daß die Konsuln, Vize⸗Konsuln und andere britische diplomatische Agenten im Auslande den britischen Kaufleuten größere Dienste leisten sollten, indem sie häufiger an das Auswärtige Amt berichten, und diese Berichte un⸗ mittelbar nach ihrem Eingange gedruckt und in Umlauf gesetzt werden. Auch sind sie der Ansicht, daß der britische Handel im Auslande stärker entwickelt werden könnte, wenn die britischen Fabrikanten die Erfordernisse fremder Märkte mehr berücksichtigten. In dieser Be⸗ ziehung wird der Bericht betonen, daß britische Kaufleute ihren deutschen Nebenbuhlern nachstehen.
— Die „Berliner Politischen Nachrichten“ schreiben:
Dem abgestandenen, aber bei uns in Deutschland durch den Oppositionsfanatismus der Freisinnler wie in Amerika immer wieder aufgerührten Satze: das Gros der Einwanderer bestehe aus Paupers, tritt Major Charles F. Ulrich von der New⸗Yorker Staats⸗Einwan⸗ derungsbehörde mit einigen, die s. Z. vom Reichskanzler Fürsten Bis⸗ marck den leidenschaftlichsten Widersprüchen der Reichstagsopposition gegenüber entwickelte Auffassung lediglich bestätigenden und darum auch für uns besonders interessanten Daten entgegen:
„Während der letzten fünf Jahre“, so sagt Hr. Ulrich, „sind in Castle Garden etwa 2 000 000 Einwanderer gelandet, von welchen allerdings beinahe 6000 als „Paupers“ zurückgeschickt werden mußten. Das von den Heerigen mitgebrachte Vermögen belief sich auf nicht weniger als 150 000 000 Doll.; anUeberland⸗Transportationskosten zahlten dieLeute in New⸗York allein mindestens 40 000 000 Doll. und an Castle Garden⸗ Gebühren etwa 10 000 Doll. das Jahr. Berechnet man den pro⸗ duktiven Werth des Mannes auf 1000 Doll., dann ergiebt sich sofort, welch einen großen Faktor diese 2 000 000 Leute in dem gesunden Wachsthum der Nation bilden. Die Zahl der Emigranten, die dem Lande zur Last fallen, ist im Vergleich zu derjenigen, welche zum Reichthum der Nation erheblich beiträgt, so gering, daß sie nicht in Betracht kommen kann. Das Geschwätz über ausländische „Paupers“ ist krasser Unsinn.“ . . . .
— Die „Deutsche Volkswirthschaftliche Corre⸗ spondenz“ sagt unter der Ueberschrift: „Der deutsche Kauf⸗ mann im Auslande und die Freihändler“:
In der gesammten Presse, d. h. soweit dieselbe ihre Aufgabe in der Unterstützung und nicht in der Untergrabung deutscher Interessen sieht, findet man jetzt häufiger als je Citate aus fremdländischen und namentlich englischen Zeitungen, in denen die Tüchtigkeit des deutschen Kaufmanns und der Erfolg seiner Thätigkeit anerkannt wird. Aus der Häufigkeit des Auftretens dieser Citate ließ sich natürlich mit gutem Grund der Schluß ziehen, daß die Veranlassung zu derartigen Auslassungen in der fremden Presse neueren Datums, und somit wenigstens in etwas auf Konto der jüngsten Zeit und der wirthschaftlichen Helttt Deutschlands zu setzen sei. Diese, wie gesagt, sehr natürliche Folgerung hat nun den Unwillen der Freihändler und Freisinnigen in hohem Grade erregt und sie schicken sich denn auch eilig an, diese Ansicht zu bekämpfen. In einem ihrer tonangebenden Organe heißt es in dieser Beziehung: „Die Thatsache selbst ist vollkommen richtig, aber die Darstellung der
neueren und neuesten Ursprungs, als sei sie erst ermöglicht dur
neueren Wendungen unserer Politik, durch die Begründung des Deutschen Reichs, die Schöpfung der deutschen Flotte, durch di Ansätze zu einer Kolonialpolitik. 8
Das beruht auf vollständiger Unkenntniß der Vorgänge; die ein⸗ fache Thatsache ist vielmehr die, daß bald nach dem Zusammenbru 8 der napoleonischen Weltherrschaft der deutsche Handelsstand begonnen hat, die ganze bewohnte Erde mit einem Netze von Handelsnieder⸗ lassungen zu umziehen, und daß dieses Netz längst fertig war, als im Jahre 1866 die Wandelung in den politischen Schicksalen der deutschen Nation eintrat. Diese Handelsniederlassungen waren die Grundlage auf welcher sich eine hohe Blüthe der deutschen Rhederei und ein Anwachsen des deutschen Exporthandels aufbauten“.
Es wird dann weiter ausgeführt, daß es namentlich in den Hanse⸗ städten für den jungen Kaufmann selbstverständlich war, daß er einige Zeit über See zubrachte „So kam es“, heißt es weiter, „daß es kaum einen von europäischen Menschen berührten Küstenort gab, in welchem nicht auch ein deutsches Haus ansässig war. Und wo ein deutsches Haus existirte, da konnte man mit Sicherheit darauf zählen daß es entweder das erste war oder doch mit in der ersten Reihe stand. Wir wollen uns über diesen Punkt mit aller Bescheidenheit ausdrücken. Der Kampf um das Dasein war für den Deutschen schwieriger wie für den Angehörigen einer anderen Nation weil er sich ausschließlich auf seine eigene Kraft verlassen mußte und nicht darauf rechnen durfte, daß, im Falle diese Kraft ihm versagte eine Fregatte oder ein Konsul hinter ihm stand, der das Fehlende er⸗ gänzte. Den Kampf um das Dasein konnte daher nur der bestehen welcher mit den Mitteln dazu, mit Rührigkeit und mit Redlichkeit, auf das Beste ausgestattet war, und wem diese Mittel versagten, der unterlag in dem Kampf. Nicht jeder Deutsche war von Hause aus ein tüchtigerer Kaufmann als der Engländer und der Franzose; aber nur die tüchtigsten erhielten sich, während von den anderen Nationen auch der minder tüchtige auf eine gewisse Unterstützung durch die diplomatischen Kräfte seines Heimathstaates zählen konnte. Wenn man heute Stimmen englischer Blätter heranzieht, welche die Tüchtigkeit des deutschen Kaufmanns, seine Beherrschung fremder Sprachen, seine Zuverlässigkeit im Rechnen, seine Ausdauer rühmend anerkennen, so ist das nichts Neues; er hat vor fünfzig Jahren schon ebenso gegolten wie heute“.
Wir haben durchaus keine Veranlassung, zu bezweifeln, daß es wirklich so war, sondern wir haben diese Auslassungen nur angeführt, um zu beweisen, daß auch die Freisinnigen nicht wagen, die Tüch⸗ tigkeit und Rührigkeit des deutschen Kaufmanns anzugreifen, daß ihr Bestreben nur dahin geht, dem, worauf jeder Deutsche stolz sein sollte, der wachsenden Macht Deutschlands, der deutschen Flotte, der Kolonialpolitik, der wirthschaftlichen För⸗ derung und somit überhaupt allen Maßnahmen der Regierung das Verdienst zu bestreiten, daß sie auch nur im Geringsten zu den glück⸗ lichen Erfolgen des deutschen Handels im Auslande beigetragen haben. Wir haben, wie gesagt, durchaus keine Veranlassung, zu bestreiten, daß in der That der deutsche Kaufmann schon früher sehr tüchtig war; aber wir möchten doch fragen, warum früher nicht auch die Engländer und die Angehörigen anderer Nationen diese Tüchtigkeit und die Erfolge des deutschen Kaufmanns an⸗ erkannt und hervorgehoben haben, wie sie es jetzt so häufig thun. Mit zwingender Nothwendigkeit muß daraus der Schluß gezogen werden, daß die Erfolge früher lange nicht so bedeutend und so auffallend waren, als sie es jetzt sind, denn eine andere Erklärung giebt es für den Umstand schlechterdings nicht. Wenn nun aber erst neuerdings die Erfolge des deutschen Handels im Auslande so bedeutende werden, und zwar trotz der Handelskrisis, die in der ganzen Welt sich fühlbar macht, so ist weiter anzunehmen, daß die Veränderung der Dinge, die in Deutschland gegen früher ein⸗ getreten ist, nicht unwesentlich zu den Erfolgen beigetragen hat. Dadurch wird auch die weitere Ausführung des mehrfach citirten Artikels widerlegt, daß es unter den deutschen Kaufleuten stets Na⸗ turen gegeben habe, welche diesen Zustand gar nicht übel fanden, und die nur mit Kopfschütteln auf die Versuche gesehen haben sollen, durch eine deutsche Flotte oder durch kostspielige Konsulate die Lage des Kaufmanns zu heben. Sie meinten, sagen die Freisinnigen, je mehr sich der deutsche Kaufmann auf Andere verlassen könne, desto weniger werde er Neigung haben, sich auf die eigene Kraft zu ver⸗ lassen. Diese Ansicht wird wohl nur unter freisinnigen Redacteuren geherrscht haben; denn ein Kaufmann, ein Kaufmann von dem Schlage der oben skizzirten, denkt nun und nimmermehr so unpatriotisch und so — unvernünftig. Der gestiegene Erfolg des deutschen Handels be⸗ weist im Gegentheil, daß die deutschen Kaufleute die ihnen gebotenen Vortheile wohl benützt haben.
— Die „Berliner Börsen⸗Zeitung“ berichtet:
Ebenso wie die Spinnerei sich augenblicklich eines recht befriedi⸗ genden Geschäftsganges erfreut, entfalten auch die großen Branchen der Weberei eine recht lebhafte Thätigkeit. Fast in allen Distrikten in Sachsen, am Rhein, Thüringen, Schlesien und wo noch überall diese große Industrie ihren Sitz hat, herrscht den uns zugehenden Nachrichten zufolge eine Regsamkeit im Betriebe, wie sie in den letzten Jahren leider nur allzu oft vermißt wurde. Als Hauptkonsument kritt das Ausland auf, die Versendungen nach fremden Ländern, besonders aber nach über⸗ seeischen, haben der Menge nach sich entschieden vergrößert und, wäh⸗ rend man im vorigen Jahre um dieselbe Zeit über eine Abnahme unseres Exports in Webwaaren zu klagen hatte, macht sich diesmal in allen großen Zweigen der Weberei⸗Industrie eine Zunahme unserer Ausfuhr geltend. Die Konsumtionsfähigkeit des inländischen Marktes ist auf dem bezeichneten Gebiet eine normale. Die großen Kleiderstofffabriken in Sachsen, Thüringen und im Elsaß sind zum großen Theil recht gut beschäftigt, sie arbeiten mit voller Kraft, oft mit Ueberstunden, um die vorliegenden Ordres zu be⸗ wältigen. Die Strumpfwaaren⸗Fabrikation, die in Sachsen ihren Hauptsitz hat, ist bis zum Herbst hinaus mit Aufträgen belegt und hat auch eine durchgreifende Erhöhung ihrer Preise in den meisten Fällen erzielen können. Die Wirkwaarenbranche florirt im Allgemeinen ganz vorzüglich; abgesehen von dem großen Bedarf in Trikotwaaren ist auch die längere Zeit darniederliegende Wirkwaaren⸗Industrie in Apolda zu neuem Aufschwunge gelangt, der sich in intensiver anhal⸗ tender Beschäftigung bemerkbar macht. Die Tuchfabriken arbeiten am Rhein sowohl als in Schlesien unter Verhältnissen, die auf ein regelmäßiges Geschäft schließen lassen, welches einem guten Durchschnittsjahr entspricht. Die Leinenfabriken sind in der Lage, ihre Produktion ohne irgend welche Schwierigkeiten zu vergeben, trotz⸗ dem dieselbe sich sehr gesteigert hat. Die Posamenten⸗Industrie war bis vor einigen Wochen gut beschäftigt, erst jetzt ist ein Stillstand eingetreten, der in dem Modewechsel seine Begruͤndung findet. Die Flanellfabrikation ist viel mehr als im vorigen Jahre in Anspruch genommen; die Gardinenfabrikation hat, um allen An⸗ forderungen Genüge leisten zu können, die Anzahl ihrer Stühle bedeutend vermehrt und wird zu einer weiteren Neu⸗ anschaffung derselben sich veranlaßt sehen, wenn der Geschäftsgang sich in derselben Weise weiter entwickelt als bisher. Die Sammet⸗ und Plüschfabrikation hat einen Aufschwung genommen, der von allen Seiten zugestanden wird, und als eine Aufbesserung der Gesammtlage kann es gewiß bezeichnet werden, daß die so lange Zeit nothleidende “ in die ersten Stadien vermehrter Nachfrage ge⸗ reten ist.
Thatsache geht häufig von dem Irrthum aus, als sei diese Thatsache ch die
Centralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 32. — Inhalt: Zoll⸗ und Steuerwesen: Untersagung des gewerbmäßigen Handels mit Schweinen im Umherziehen im Grenzbezirk des Haupt⸗Zollamts Thorn; — Transportkontrole für Ochsen im Grenzbezirk des Haupt⸗
ollamts Emmerich; — Veränderungen in dem Stande oder den Zefugnissen der Zoll⸗ und Steuerstellen. — Konsulatwesen: Ent⸗ lassung. — Militärwesen: Gesammtverzeichniß der Anstellungsbehörden der Reichsverwaltung im Sinne der Grundsätze für die Besetzung der Subaltern⸗ und Unterbeamtenstellen mit Militäranwärtern; —
ben Reichs (Neue Folge)“ veröffentlicht worden, welche enthält:
al. Verzeichniß der Königlich bayerischen Militärverwaltung. — üawesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete. ligrröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheits⸗ 189 Nr. 31. — Inhalt: Gesundheitszustand und Gang der nts. ankheiten. — Witterung. Volkskrankheiten in der Berichts⸗ dls be. Cholera⸗Nachrichten. — Statistische Nachweisung über blichkeitsvorgänge in deutschen Städten von 40 000 und mehr erdnern. — Statistische Naͤchweisung über Sterblichkeitsvorgänge n Anzahl größerer Städte des Auslandes. — Nachweisung der jBerliner Krankenhäusern gemeldeten Erkrankungen. — Nachwei⸗ der aus deutschen Stadt⸗ und Landbezirken gemeldeten Erkran⸗ ug . — Witterungsnachweis. — Infektionskrankheiten in Moskau. Welbfieber in Rio de Janeiro. — Infektionskrankheiten in Paris ülrend der Periode 1865 — 1883. — Zeitweilige Maßregeln zur Ab⸗ ir und Unterdrückung von Volkskrankheiten. — Stand der Thier⸗ 28. Thierseuchen in den Vereinigten Staaten. — Veterinär⸗ liciliche Maßregeln. — Medizinalgesetzgebung ꝛc. Erlaß des u Ministers der Medizinal⸗Angelegenheiten, betr. die Einschrän⸗ 49* Handels mit neu konzessionirten Axpotheken. — Cirkular⸗ hrügung des Königlich preuß. Regierungs⸗Präsidenten zu Breslau an Landräthe des Bezirks, betr. die Uebertragung der Diphtheritis Geflügel auf Menschen. — Schweizerisches Bundesgesetz, betr. soinahmen gegen gemeingefährliche Epidemien. 8 Einrichtungen zur lrderung der öffentlichen Gesundheitspflege. Vorschläge des deut⸗ en Apothekervereins zur Pharmacopoea germanica ed. II. (Fort⸗ ung) — Britische Gesetzentwürfe, betr. die Sicherung der Reinheit „Viers. — Verzeichniß der für die Bibliothek des Kaiserlichen Ge⸗ idheitsamts eingegangenen Ges chenke. 8 Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 32. — Inhalt; mntliche: Personalnachrichten. — Nichtamtliches: Baggerprahm mit denöffnungen und Stöpsel⸗Verschluß. — Die Wehrbauten in Rü⸗ bheim am Rhein, insbesondere die Niederburg. (Schluß). — Brücke her. den St. Lorenz⸗Strom bei Lachine im Zuge der Canadischen liñc⸗Eisenbahn. — Die Jubiläums⸗Ausstellung der bildenden Künste (Verlin. VI. — Feuerhahn mit Schlauchtrommel. — Die Bau⸗ baigkeit des preußischen Staates im Gebiet des Hochbaues während Jahres 1885. — Vermischtes: Ober⸗Baurath Professor J. Durm. Die Quarantäne⸗Anstalt bei Holtenau an der Kieler Föhrde. — ri'bewerbung um den Entwurf zu einem Gasthofe in Fürth. — röbewerbung um den Entwurf zu einem „schönen Brunnen“ in gißenfels. — Verwendung von Träger⸗Wellblech. — Der „Volks⸗ glast’ in London.
irw
Statistische Nachrichten.
Von dem Kaiserlichen Statistischen Amt ist soeben die ste Abtheilung des 21. Bandes der „Statistik des Deut⸗
das Verzeichniß der Schiffsunfälle an der deutschen Küste im Jahre 85, 2) den Nachweis der im Jahre 1885 als verunglückt angezeigten utschen Seeschiffe und 3) den Bestand der deutschen Kauffahrtei⸗ ffe am 1. Januar 1886 sowie die Bestandsveränderungen während Jahres 1885. Das erstgedachte Verzeichniß führt 220 Schiffe welche an der deutschen Küste Unfälle erlitten haben, und or sind 69 gestrandet, 11 gekentert, 15 gesunken, 100 zusammen⸗ floßen und 25 von Unfällen anderer Art betroffen worden. er Flagge nach waren darunter 145 deutsche, 5 rus⸗ che, 6 schwedische, 7 norwegische, 4 dänische, 41 bri⸗ he, 6 niederländische, 2 spanische, 2 italienische Schiffe und je ein nzösisches und griechisches Schiff. Nach ihrer Verwendung bestan⸗ ndie fraglichen Schiffe aus 1 Kriegsschiff, 180 Kauffahrteischiffen, Leichtern, 13 Fischerfahrzeugen, 11 Passagierdampfern, 4 Schlepp⸗ mpfern, 3 Fährschiffen, 2 Lootsenfahrzeugen und 2 Lustfahrzeugen. Folge der Unfälle gingen total verloren 39 Schiffe, und sind 27 sonen umgekommen. Nach dem unter 2 genannten Nachweise sind Jahre 1885 die Verunglückungen (Totalverluste) von 151 gsttirten deutschen Seeschiffen mit einem Gesammtraumgehalt n 38543 Registertons zur amtlichen Kenntniß gelangt. Von sen Verunglückungen entfallen 12 auf das Jahr 1884 und 1 noch auf ns Jahr 1877, es beträgt mithin die Zahl der zur Anzeige langten im Jahre 1885 verunglückten deutschen Seeschiffe 138 mit im Nettoraumgehalt von 33 977 Reg.⸗Tons. Diese Zahl wird unch nachträgliche Meldungen vermuthlich nicht unwesentlich noch zu⸗ men. 3) Der Bestand der deutschen Kauffahrteiflotte lif sich am 1. Januar 1886 auf 4135 Seeschiffe mit einem kammtraumgehalt von 1 282 449 Reg.⸗Tons und 38 931 Mann ellmäßiger Besatzung. Darunter waren Segelschiffe 3471 mit 1844 Reg.⸗Tons und Dampfschiffe 664 mit 420 605 Reg.⸗Tons ie Segelschiffe bestanden aus 152 Vollschiffen (Fregattschiffen), 0 Barken, 12 Schoonerbarken, 114 dreimastigen Schoonern d einem anderen dreimastigen Schiff, ferner aus 290 eiggen, 145 Schoonerbriggen und Brigantinen, 308 Schoonern, [Schoonergalioten, Galeassen und Galioten, 61 Gaffelschoonern d Schmacken, 682 anderen zweimastigen Schiffen und 655 einmasti⸗ Schiffen; die Dampfschiffe aus 46 Räder⸗ und 618 Schrauben⸗ mpfern. Von der Gesammtzahl der Schiffe hatten 1861 Schiffe ie Nettoraumgehalt von weniger als 100 Reg.⸗Tons, 1473 einen ben von 100 bis unter 500 Reg⸗Tons, 469 von 500 bis unter 000 Reg.⸗Tons, 301 von 1000 bis unter 2000 und 31 von 2000. gTons und darüber. Unter 1 Jahr alt waren 61 Schiffe, von liz unter 10 Jahren alt 1078, von 10 bis unter 20 1242, von 20 Hunter 30 1110, von 30 bis unter 50 589 und über 50 Jahre alt Süift, während von 17 Schiffen das Erbauungsjahr unbekannt sjeben ist. — Von den „Beiträgen zur Statistik des Groß⸗ erzogthums Hessen“, herausgegeben von der Großherzog⸗ ten Centralstelle für die Landesstatistik, liegen uns t1., und 2. Heft 26. Bandes vor (Darmstadt 1886, G. Jong⸗ nösche Hofbuchhandlung). — Das 1. Heft enthält eine Ueber⸗ tt der Geschäfte der ordentlichen streitigen Gerichtsbarkeit bei in Ober⸗Landesgericht zu Darmstadt und bei den Gerichten und tnntsanwaltschaften im Bezirk desselben während des Geschäftsjahres 84. — Das 2. Heft bietet die Statistik der Gebäude⸗Feuerver⸗ ketrung und der Gebäude⸗Brände im Großherzogthum Hessen in den itren 1873 bis 1884, sowie der Mobiliar⸗Feuerversicherung und der ühr Hrände im Jahre 1884, von Hermann Welcker, Großh. eheimen Rath.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Einen herben Verlust hat die Berliner Universität und die digliche Akademie der Wissenschaften durch den gestern Nachmittag ,N*᷑ Uhr erfolgten Tod des ordentlichen Professors, Geheimen igerungs⸗Raths Dr. Wilhelm Scherer erlitten. Der um die isce iteratur und die germanistische Sprachforschung verdiente sehrte stand erst im sechsundvierzigsten Lebensjahre.
. Zum fünfhundertjährigen Jubiläum der Uni⸗ Kität Heidelberg sind noch zwei Schriften erschienen, deren enschaftliche Bedeutung über den Leserkreis der Festgenossen duzreicht, weshalb eine Besprechung derselben wohl gerechtfertigt eber Robert von Mohl, welcher von gerto- Carola angehörte, hat der Professor des Staatsrechts an der ange Universität, Geheime Rath Dr. Hermann Schulze, den „sjeinem Eintritt in die Lehrthätigkeit zu Heidelberg gehaltenen ntag aus der ursprünglichen Veröffentlichung im „Badischen wachter“ in umgearbeiteter und erweiterter Gestalt mit einigen faruckten Beilagen als eigene kleine Schrift erscheinen lassen, vüüwar unter dem Titel: „Robert von Mohl, ein Erinnerungs⸗ atj dargebracht zur hundertjährigen Jubelfeier der Ruperto-Carola“, einem Bildniß R. von Mohl’s (Heidelberg, C. Winter's ersitäts⸗Buchhandlung 1886). Dem Werfasser der Schrift ist versönliches Bedürfniß gewesen, in unserer so schnell lebenden und
1847 — 1860 der ½
tt auch so schnell vergessenden Zeit das Andenken an hervorragende
———— —
durch ihre
wissenschaftlichen Leistungen anregend, bahnbrechend
gewirkt haben, aufzu⸗ dadurch den inneren Zusammenhang zwischen Vergangenheit auch in der Wissenschaft auf⸗ recht zu erhalten. Zu diesen Männern gehört Robert von Mohl in erster Linie. Die Lebensskizze ist pietätvoll gehalten, weil sie als eine Ehrenschuld für eine einstige Zierde der Hochschule zu dem Jubelfest dargebracht; sie ist aber auch dankenswerth, weil einer der bedeutendsten Lehrer des Staatsrechts Mohl's Stellung in der Wissenschaft für weitere Kreise ausführlich behandelt. Der Verfasser hat mit Geschick die Leistungen des Altmeisters der Staats⸗ wissenschaften mit seinem äußeren Lebensgang und seinen inneren Charakterzügen in engsten organischen Zusammenhang gebracht. So ist die wissenschaftliche und staatsmännische Bedeutung des Mannes durch die eigenen Werke erklärlich gemacht. Einen wesent⸗ lichen Reiz der Schrift bilden auch die berühmten Persönlichkeiten der Neuzeit, mit denen Mohl sein vielbewegtes, man darf sagen umhergeworfenes Leben zusammen führte. Von besonderem Werth für die Charakteristik sind die Briefe, welche der Verstorbene an den be⸗ freundeten Verfasser gerichtet hat; in ihnen hat er sich über alle wichtigen Zeitereignisse wie über seine cigenen wissenschaftlichen Be⸗ strebungen und Lebensanschauungen in offenster Weise ausgesprochen. Dieselben sind ganz oder in einzelnen Stellen wiedergegeben, ohne ein Wort daran zu verändern, da gerade in ihnen sowohl das treffende Urtheil und der schneidende Witz wie die männlich entschiedene Ge⸗ sinnung Mohl's in originellster Weise zum Ausdruck kommt. Mohl, geboren 17. August 1799 zu Stuttgart, gestorben 5. November 1875 zu Berlin, ist als Tübinger und Heidelberger Professor, als Staats⸗ mann und Diplomat dargestellt. Er war nicht nur Mitglied der Ersten badischen Kammer, sondern auch badischer Bundestags⸗Gesandter, 1860, und Gesandter am Königlich bayerischen Hofe, 1867. Nach dem Urtheil des Verfassers steckte in dem Theoretiker Mohl ein gutes Stück von praktischem Staatsmann, wie diesem stets wieder der ge⸗ lehrte Theoretiker über die Schultern schaute. Vor Allem wohl⸗ thuend ist das jugendliche Feuer, womit er das Wiedererstehen des Deutschen Reichs, die Erfüllung seiner heißesten Wünsche, begrüßte. Allen Bemängelungen und Aussetzungen gegenüber kommt Mohl zu dem Resultat, daß Deutschland niemals so gesunde, allen realen Begebenheiten so entsprechende staatsrechtliche Zustände besessen hat, wie heutzutage. Man darf dem Wunsch am Schluß der pietäts⸗ vollen Biographie nur zustimmen, daß es der deutschen Wissenschaft nie an so unermüdlichen Arbeitern, den deutschen Fürsten nie an so erfahrenen Rathgebern, dem deutschen Volke nie an so muthigen Ver⸗ tretern seines Rechts fehlen möge, wie es Robert von Mohl ein halbes Jahrhundert hindurch in guten und schlimmen Tagen unent⸗ wegt gewesen ist. — Die zweite, der näheren Berücksichtigung werthe, bei demselben umsichtigen und einsichtsvollen Verleger erschienene Schrift ist ein „Almanach der Universität Heidelberg für das Jubiläumsjahr 1886, herausgegeben von Dr. P. Hintzel⸗ mann, Universitäts⸗Bibliothekar (80., 269 S.).“ Der in Druck und Papier elegant ausgestattete, mit dem Bildniß Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Baden und des zeitigen Prorektors, Pro⸗ fessors der Rechte, Dr. Bekker, sowie einem übersichtlichen Orientirungs⸗ plan geschmückte Almanach enthält in knapper Kürze alle nur irgend bemerkenswerthen Nachrichten zur Geschichte und gegenwärtigen Organisation der Universität Heidelberg, überdies die Namen der studentischen Vereinigungen, sowohl der Farben⸗ wie Nichtfarben⸗ Tragenden, der Burschenschaften, der christlichen Verbindungen, der wissenschaftlichen Vereine wie solcher ohne korporativen Charakter. Einen besonderen selbständigen Werth erhält aber die Schrift durch die Biographien des jetzigen Lehrerpersonals, deren eigenartiger Inhalt den sämmtlichen Professoren und Privatdocenten zu verdanken ist. Diese, demnach auf authentischen Mittheilungen beruhenden biographischen Skizzen des gegenwärtigen Lehrkörpers tragen begreiflicherweise die alleinige Bürgschaft der Richtigkeit in sich und machen die mitunter an⸗ gebrachten ungenauen Angaben ein für allemal werthlos. Alten Herren wie jetzigen Genossen der Ruperto-Carola dürfte dieser so praktisch an⸗ gelegte und so glücklich durchgeführte Jubiläums⸗Almanach sicherlich die Bilder froher Tage wohlthuend erneuern. — Wie das „Armee⸗Verordnungsblatt“ mittheilt, ist Seitens
der Abtheilung für Kriegsgeschichte des Großen Generalstabes eine Geschichte des Deutsch⸗Dänischen Krieges vom Jahre 1864 verfaßt worden, welche in zwei starken Bänden, der erste in diesem Herbst, der zweite spätestens in Jahresfrist ausgegeben werden soll. Der zunächst zur Ausgabe gelangende erste Band enthält die politische Vorgeschichte des Krieges und die beiderseitigen Operationen in Jütland bis zum 18. April und vor Düppel bis zum 8. März 1864. — Das Augustheft der „Internationalen Revue über
die gesammten Armeen und Flotten“ hat folgenden Inhalt: Das deutsche und das französische Militär⸗Pensionsgesetz. Von einem deutschen Offizier. — Die Entwickelung des militärischen Eisenbahn⸗ Transportwesens, speziell in Deutschland, und die Verwendung der Eisenbahnen im Kriege. — Zur Charakteristik des neuen Exerzierregle⸗ ments für die Königlich preußische Kavallerie. — Taktische Plauderei. — Ueber einige Fragen, die sich auf die Vertheidigung der Küsten beziehen. — Mitrailleusen für Infanterie im Felde. Von Sc. — Der große Seekrieg im Jahre 1888. Von Spiridion Gopcevic (Fort⸗ setzung). — Die politisch⸗militärische Aktion Englands in Hinter⸗ indien und Ost⸗Asien. — Les forts blindés des Ecrchou. — Schieß⸗ versuche auf dem Schießplatz am Seno della Castagna bei Spezia (Italien) am 21. Juni 1886. — Italienische Correspondenz. Von Rh. .. . n. — Noch einmal die türkische Wehrkraft und ihre letzte Aufbietung. Von O. D. O. — Joseph Schwarz. Ueber die Panzer⸗ wirkung der Geschosse. — Das Gewehr der Gegenwart und Zukunft.
Fachgenossen, welche belehrend, frischen und
Gegenwart und
Gewerbe und Handel.
Wie dem „Deutschen Handelsarchiv“ (August⸗Heft) aus Odessa geschrieben wird, macht sich daselbst für Anilinfarben die russische Konkurrenz, nachdem in Riga und Odessa Fabriken er⸗ richtet sind, mehr und mehr fühlbar. Dagegen findet nach wie vor ein ziemlicher Umsatz in photographischen Artikeln statt. Besonders Mangocol'sche Trockenplatten sollen sehr begehrt sein, doch fehlt dafür angeblich noch jedwedes deutsche Angebot. — Um der rus⸗ sischen Kundschaft Gelegenheit zu geben, sich ohne eigentliches Risiko mit der Güte von Eisenwaaren (Werkzeugen) vertraut zu machen, wird den deutschen Fabrikanten, welche angeblich oft zu sehr die ersten Opfer zur Einführung ihrer Marken scheuen, das Vorgehen eines französischen Haufes empfohlen, welches seinem Fabrikat dadurch schnell Eingang verschaffte, daß es die Probe seiner Leistungsfähigkeit unter die Eisen⸗ waarenhändler Odessas gratis vertheilte. Dieses Entgegenkommen soll sich durch zahlreiche fortlaufende Bestellungen vergolten haben. — In einer Mittheilung aus Genf wird Angesichts der ungünstigen Ge⸗ schäftslage der Westschweiz vor dem Zuzug deutscher Arbeiter ge⸗ warnt. Namentlich Kaufleute, Kommis ꝛc., welche nicht längere Zeit von eigenen Mitteln leben können, sollten nicht dorthin gehen, ohne ein festes Abkommen getroffen zu haben. — Die Stadt Genf läßt jetzt angeblich großartige Wasserbauten ausführen, um die bisher fast unbenutzte Wasserkraft der Rhone der Industrie dienstbar zu machen. — Mit dem genannten Platze sollen diejenigen Fabrikanten die besten Geschäfte machen, welche sich mit den dortigen Klein⸗ und Demigros⸗ händlern direkt in Verbindung setzen Allerdings erscheint es wegen der zahlreichen fluktuirenden Bevölkerung geboten, Erkundigungen ein⸗ zuziehen, ehe man ansehnliche Kredite gewährt. In Genf besteht jetzt eine société suisse pour la sauvegarde du crédit, mit welcher in Verbindung zu treten ähnlichen deutschen Gesellschaften von Nutzen sein dürfte. — In einer Mittheilung aus Porto Alegre wird der Thatsache gegenüber, daß deutsche Fabrikanten jetzt mehr und mehr die Vermittelung der Importfirmen zu umgehen suchen und sich an die Käufer direkt wenden, darauf hingewiesen, daß derartige direkte überseeische Geschäftsverbindungen ernste Gefahren im Gefolge haben können, da der Fabrikant über Zahlungsfähigkeit ꝛc. seiner Kunden nicht fortlaufend unterrichtet bleiben kann. Wenigstens sollten die Fabrikanten behufs des Incasso oder doch der fortlaufenden Information über Zahlungsfähigkeit ꝛc. der Kunden die Hülfe eines
dortigen Großhandlungshauses gegen Provision in Anspruch nehmen. — Aus Yokohama wird dem „Handelsarchiv“ berichtet, daß wäh⸗ rend früher alle für medizinische Zwecke zur Verwendung kommenden Artikel, wenn sie in Japan Abnehmer finden sollten, englischen Ursprungs sein mußten, die deutschen chemisch⸗pharmazeutischen Prä⸗ parate in den letzten drei Jahren sich derartig ein⸗ geführt haben, daß während des Jahres 1885 die japa⸗ nischen Käufer den deutschen Ursprung dieser Artikel bereits zur Bedingung machten. Es soll dies darauf beruhen, daß nach der in Japan stattfindenden amtlichen chemischen Unter⸗ suchung der für die Zwecke der Medizin eingeführten ausländischen Waaren die deutschen Präparate reiner und den Anforderungen der Pharmakopöe entsprechender geliefert werden als die englischen. Nach Einrichtung der regelmäßigen direkten Schiffsgelegenheiten nach Japan soll übrigens nunmehr für eine große Anzahl chemischer Präpa⸗ rate für technische Zwecke, welche immer noch von England geliefert werden, die Einfuhr aus Deutschland keine Schwierigkeiten mehr bieten, da bisher bei der Beförderung deutscher Chemikalien über London nach Japan angeblich lediglich die bedeutenden Frachtkosten eine Konkurrenz mit den englischen Pro⸗ venienzen unmöglich gemacht haben. — Die in Rußland hervor⸗ getretenen Bestrebungen zur Hebung der Zuckerindustrie haben, wie berichtet wird, auf einer in Kiew zusammengetretenen Konferenz zu Berathungen über verschiedene, in der Hauptsache auf die Kontingentirung der Produktion und des Exports hinauslaufende Maßregeln geführt, welche dem russischen Finanz⸗Ministerium durch Vermittelung des Börsen⸗Comités in Vorschlag gebracht werden sollen. — Bei Santiago de Cuba soellen noch enorme Eisenerzlager, welche angeblich ebenso reichhaltig sind, wie die in Betrieb stehenden Jurugua⸗Minen, käuflich sein. Ferner wird von dort das Auffinden zahlreicher Kupfer⸗Minen und von Manganerz gemeldet. Wegen der Minen sollen amerikanische Gesellschaften, bisher indessen ohne Erfolg, in Unterhandlung getreten sein.
— Das soeben erschienene 8. Heft XX. Jahrgangs 1886 von „Kunst und Gewerbe“, Zeitschrift zur Förderung deutscher Kunst⸗Industrie, herausgegeben vom Bayerischen Gewerbe⸗ Museum zu Nürnberg (redigirt von Dr. J. Stockbauer; Nürn⸗ berg, Verlagsanstalt des B. Gew.⸗M. — C. Schrag), bringt einen übersichtlichen Bericht über die historische Abtheilung der schwäbischen Kreis⸗Ausstellung in Augsburg, mit den Abbildungen des Gebäudes für diese Abtheilung, einer Gartenpartie mit dem Kaffeehause, und des Restaurants mit dem Musikpavillon. Die „Studien über portu⸗ giesische Keramik“ von F. Jaennicke (nach Joaquim de Vas⸗ concellos) werden auch in diesem Heft weiter fortgesetzt. — Aus den dann folgenden Mittheilungen über Museen, Vereine, Schulen. Ausstellungen erfahren wir, daß die Mustersammlung des Bagyerischen Gewerbe⸗ Museums in jüngster Zeit größtentheils eine durchgreifende Umgestal⸗ tung ersehenen hat. Der Saal,. in welchem bisher die Permanente Ausstellung untergebracht war, wurde nämlich durch Verlegung der⸗ selben in das neue Ausstellungsgebäude frei und für die Sammlungen verfügbar. Das Innere wurde renovirt und in demselben die kera⸗ mischen und Glas⸗Arbeiten aufgestellt. In 27, zum Theil aus der vor⸗ jährigen Ausstellung erworbenen eisernen Schränken sind die ver⸗ schiedenen Gegenstände systematisch und mit Rücksicht auf eine möglichst günstige Beleuchtung so aufgestellt, daß jeder für sich voll zur Geltung kommt. Die Säle, welche früher von den genannten beiden Abtheilungen der Sammlungen eingenommen waren, wurden für die räumliche Ausdehnung und bessere Aufstellung der Tertil⸗, Papier⸗ und Leder⸗Arbeiten, der Gegenstände der dekorativen Malerei und graphischen Künste und der Arbeiten aus Elfenbein, Bein ꝛc. benutzt. Es konnten hierbei nicht blos die einzelnen Objekte in ein besseres Licht gestellt, sondern auch eine größere Anzahl von Gegen⸗ ständen von theilweise großem Werth, welche bisher wegen Raummangels in Kästen verschlossen waren, der allgemeinen Besichti⸗ gung zugänglich gemacht werden. Die Arbeiten aus Stein und Nachbildungen solcher fanden im Lichthofe Aufstellung. — Ferner finden wir unter dieser Rubrik Mittheilungen: aus Berlin über das Kunstgewerbe⸗Museum hierselbst sowie über den Verband keramischer Gewerbe in Deutschland, aus Hamburg über das Museum für Kunst und Gewerbe daselbst, aus Znaim, über die dortige Kaiser⸗ liche Fachschule für Thonindustrie, und aus Gent über das städtische Museum daselbst. Weiter folgen Mittheilungen aus dem Kunsthandel und dem Buchhandel (darunter eine Besprechung der „Geschichte des Barockstils, des Rococo und des Classicismus“, von Cor⸗ nelius Gurlitt, mit mehreren Probe⸗Illustrationen aus diesem Werke), die gewöhnliche Uebersicht der periodischen Literatur der Kunst und des Kunstgewerbes und kleinere Nachrichten. — Von den drei Kunstbeilagen des Hefts zeigt das erste (Farbendruck) noch eine jener schönen türkischen Fayence⸗Platten von Jechil Djami in Brussa (aufgenommen von Baumeister in München), deren die Zeitschrift schon mehrere in vorzüglicher Nachbildung dargeboten hat, die zweite (Lichtdruck) eine prächtige Renaissance⸗Stickerei (Applikation) aus dem Ende des 16. Jahrhunderts (Mustersammlung des Baye⸗ rischen Gewerbe⸗Museums), die dritte (Zinkographie) einen eisernen Thürklopfer (aus dem Germanischen National⸗Museum in Nürnberg), ein wegen seiner Graße und reichen phantasievollen Ornamentik besonders schönes Beispiel kunstvoller Eisentechnik aus der Ludwigs XIV. — Auch im Text des Hefts finden wir eine Reihe werthvoller Ab⸗ bildungen: einen schönen geschliffenen böhmischen Becher mit Malerei und Goldschmuck aus der Mustersammlung des Museums, den ge⸗ schmackvollen Entwurf zu einem Bucheinbande, von L. Hellmuth, eine prächtige Uhr auf dazu gehörigem Postament in reichstem Barockstyl, aus dem Großherzoglichen Schlosse in Schwerin, eine groteske Maske aus dem Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg ꝛc. — Als Beilage zum Augustheft von „Kunst und Gewerbe“ wurden die Nrn. 14 und 15 XIII. Jahrgangs der „Mitthei⸗ lungen des Bayerischen Gewerbe⸗Museums“ ausgegeben. In Nr. 14 macht Direktor v. Stegmann bekannt, daß am 16 August im Bayerischen Gewerbe⸗Museum ein neuer Fachkurs für Fein⸗ gießerei beginnt. Dieser Kurs hat den Zweck, die Erlernung des Formens und Gießens künstlerisch gestalteter Gegenstände (in Bronze⸗, Messing ꝛc.) zu ermöglichen und eine verbesserte Formmethode zu er⸗ lernen. Es können nur 3—4 Theilnehmer aufgenommen werden. Das Lehrgeld beträgt 200 ℳ, ohne Rücksicht auf die Lehr⸗ zeit, welche mindestens 3 Monate dauern soll. Dieselbe kann der. Lernende, welcher bereits in einer Gießerei praktisch gearbeitet haben muß, soweit ausdehnen, bis er sich eine befriedigende Fertigkeit erworben hat. Das erforderliche kleinere Werkzeug ist vom Ein⸗ tretenden selbst zu beschaffen und werden Muster dazu abgegeben. — Außer weiteren amtlichen Mittheilungen enthalten die vorliegenden Nummern Nachrichten aus dem Verbande der bayerischen Gewerbe⸗ Vereine, sowie über die wachsende Inanspruchnahme der Samm⸗ lungen des Museums Seitens derselben; die Anzeige, daß sich für die V. Wanderversammlung, welche am 4. und 5. September d. J. in Augsburg stattfinden wird, dort ein Comité gebildet hat; Nachrichten aus dem Gewerbeleben, Rathschläge für die Werkstatt ꝛc.
— Die Hannoversche Ultramarinfabrik wird nach dem Vorschlage des Aufsichtsraths eine Dividende von 1 % vertheilen. Der Gewinn ist trotz der unbefriedigenden Lage im Ultramaringeschäft gegen 1884/85 um ca. 7500 ℳ gestiegen.
Danzig, 7. August. (W. T. B.) Die Einnahmen der Marien⸗ burg⸗Mlawkaer Eisenbahn betrugen im Juli d. J. nach provisorischer Feststellung 108 100 ℳ gegen 119 684 ℳ nach defi⸗ nitiver Feststellung im Monat Juli 1885, mithin 11 584 ℳ weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres.
Antwerpen, 6. August. (W. T. B.) Wollauktion. An⸗ geboten 1847 Ballen Laplata⸗Wollen, wovon 1399 Ballen verkauft.
erner angeboten 466 Ballen diverse Wollen, wovon verkauft 116 Ballen. Ausgewählte Wollen sehr fest.
Glasgow, 7. August. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 800 813 Tons gegen 612 673 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 85 gegen 93 im vorigen Jahre.
Paris, 6. August. (W. T. B.) Das an der Börse verbreitet
gewesene Gerücht, daß die Regierung damit umgehe, für die noch