1886 / 207 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 03 Sep 1886 18:00:01 GMT) scan diff

klärlich, daß für viele Zwecke in der Industrie gegenwärtig Kohlen oder Wärme gebraucht wird, wo das früher wenig oder nicht so be⸗ trächtlich der Fall war, z. B. für die zahlreichen Thonwaarenfabriken, Leuchtgas⸗ und chemischen Fabriken und die zahllosen Dampfmaschinen⸗ Anlagen. Für manche Trockeneinrichtungen wandte man früher fast gar keine künstliche Wärme an.

Auf die Divergenz in den Leistungen Englands bezüglich der Kohlenförderung und Eisenerzeugung ist auffallenderweise bisher wenig Gewicht gelegt worden. Die vermehrte Kohlenausfuhr führt unter diesen Umständen eine beredte Sprache. Sie zeigt, daß die englische Industrie trotz des angeblich so vortheilhaften Freihandelssystems und der ausglebigsten Hülfsquellen des Landes auf eine abschüssige Bahn gerathen ist. 8 8 1

Wären die Kohlen England wie etwa Wasser in unerschöpflichem Maße zugemessen, so hätte die jetzt obwaltende Verschiedenheit zwischen Kohlen⸗ und Eisengeschäft wenig Bedenkliches. Die Kohlenlager Eng⸗ lands sind aber keineswegs mehr so unergründlich groß und reich. Von namhaften englischen Fachmännern ist der Kohlenvorrath Eng⸗ lands nur noch für 105 Jahre ausreichend berechnet. Diesen An⸗ schauungen ist von anderen Seiten widersprochen, u. a. von der technischen Kommission des bergbaulichen Vereins für den Ober⸗ Bergamtsbezirk Dortmund, wonach der Kohlenvorrath in Eng⸗ land noch 6— 800 Jahre ausreichen soll. Nun, wie dem auch sei, mit der Thatsache, daß in England der Kohlen⸗ vorrath immer mehr und mehr abnimmt und vielleicht eines Tages so gering ist, daß der Abbau ganz aufhört, mit dieser unab⸗ änderlichen Thatsache muß England rechnen. Schon jetzt holt man stellenweise die englischen Kohlen aus Erdtiefen heraus, die man nirgend sonstwo antrifft. Verfasser erinnert sich, als vor einigen Jahren die Möglichkeit einer unterseeischen Verbindung zwischen England und Frankreich lebhaft besprochen und die technische Aus⸗ führbarkeit bezweifelt wurde, daß von Sir Edward Watkin (Vor⸗ sitzendem der Tunnelbau⸗Kommission) darauf hingewiesen wurde, daß der damals (1882) tiefste Schacht sich im Kohlenbergwerk von Afhton, unweit Manchester, befand und eine Abteufung von 860 m erreichte, und daß auch im Bergwerk von Pendleton Steinkohlen aus 844 m Tiefe herausgeholt wurden. Es sollen in England noch Kohlen in Tiefen von 1200 m sich vorfinden. Ob deren Abbau überhaupt möglich oder rentabel sein wird (die Erdwärme in der Tiefe dürfte etwa 45° C. betragen), bleibt dahingestellt. Dagegen läßt sich mit ganz unbedingter Sicherheit voraussagen, daß die Stein⸗ kohlen in England fortwährend theurer werden müssen. Wie weit das auf den Weltmarkt einen Einfluß ausüben wird, wollen wir hier nicht näher erörtern. Es genügt die Andeutung, daß es dann mit der Machtstellung Englands auf dem Eisenmarkt ein für allemal ein

2 hat. 8

Doch auch Deutschland muß es sich eine ernste Mahnung sein

lassen, mit dem ihm zugemessenen herrlichen Kohlenreichthum recht

in welcher mitgetheilt wird, daß wir alle

ganz

Von Fachmännern wird das Kohlenlager in den Deutschlands für mehr als 1000 Jahre ausreichend angesehen, selbst wenn wir nicht 65 Millionen Tonnen, sondern 100 Millionen Tonnen Kohlen jährlich fördern. Es ist zwar ein großer Trostgrund, daß die angedeutete Zeit noch recht lang ist ind daß sich in andern Ländern und fremden Welttheilen noch unge⸗ heure Lager vorfinden sollen. Aber Angesichts der Kohlen⸗ verschwendung, welcher man gegenwärtig auf Schritt und Tritt begegnet, drängt sich immer und immer wieder die Ueberzeugung auf, daß die Kohlenfrage dereinst eine Aufgabe der Weltpolitik wird, der sich kein Land und kein Kulturvolk der Erde wird verschließen können. Bereits im Jahre 1873 veröffentlichte unser berühmter Landsmann Wilhelm Siemens in England eine Schrift: „über Brennmaterial“, Jahr 8 % mehr an Stein⸗ kohlen brauchen, dagegen nur ungefähr 4 % mehr gefördert würden (die der Arbeit zu Grunde liegenden statistischen Angaben waren nicht zutreffend, was jedoch die gemachten Schlüsse nicht beeinträchtigt). diesem Maßstabe könne die Förderung nicht vermehrt werden. Also müßten wir 4 % durch technische Fortschritte in vollkommenerer Ausnützung der Wärme ersetzen, d h. es müßten bei gleichen technischen Erfolgen 4 % Steinkohlen weniger verbraucht werden. Wie wir oben aus der ersten Tabelle ersehen, hat in den verflossenen Jahren aber im Gegentheil keine Abnahme, sondern fortwährend eine Steigerung des Kohlenverbrauches auf der Erde stattgefuden, und das weist uns

sparsam umzugehen. westlichen Theilen

entschieden darauf hin, der Kohlenverschwendung Einhalt zu thun.

1 % statt. Es greift demnach Kohlenverschwendung Platz.

Nach Angabe des Hrn. Geheimen Bergraths Dr. Wedding findet bei Heizung unserer Wohnräume nur eine Wärmeausnutzung von 3 hier wohl die denkbar großartigste Aber auch in den verschiedensten Zweigen

er Technik wird nach der Richtung sehr gesündigt; z. B. beträgt der

Nutzeffekt bei

den Feuerungsanlagen der gewöhnlichen Dampf⸗ maschinenanlagen nur 50 bis 60 %. Der Rest der Wärme geht vollkommen nutzlos verloren. Bei der Eisenerzeugung ging vor Er⸗ findung der Regeneratoren oder Wärmespeicher*) ebenfalls außer⸗ ordentlich viel Wärme nutzlos verloren. Auch der Weltverkehr ver⸗ schlingt gewaltige Mengen an Wärme bezw. Kohlen, die wir ver⸗ nünftiger Weise kommenden Geschlechtern erhalten sollten. So wurde kürzlich auf der Philadelphiaer Eisenbahn in Amerika, wo ja große Fahrgeschwindigkeiten recht beliebt sind, ein praktischer Versuch gemacht zur Bestimmung des Kohlenverbrauchs. Es ergab sich, daß für einen mit großer Geschwindigkeit gefahrenen Zug auf einer Strecke von 119 Meilen Länge hin und zurück 6725 Pfund (von je 0,453 kg) Kohlen verbraucht wurden, während bei einem gleichen Zuge unter gleichen Verhältnissen, aber bei nur 12 Meilen Geschwindigkeit in der Stunde, ein Kohlenverbrauch von nur 4420. Pfund erforderlich war. Man sieht also, daß die hohen Geschwindig⸗ keiten der Eisenbahnzüge einen unerhörten Luxus bilden, der noch dazu schnelle Abnutzung der Betriebsmaterialien und zahlreiche Unfälle im Gefolge hat. Auch im Seeverkehr findet bei den großen Dampfern eine maßlose Kohlenverschwendung statt. Ein großer transatlantischer Dampfer verspeist, je nach seiner Fahrgeschwindigkeit, beiläufig be⸗ merkt, pro Tag ein Pöstchen Kohlen von etwa 150 t (womit man⸗ z. B. einen Eisenbahnzug von mindestens 15 Wagen Länge befrachten kann); wohlgemerkt: das ist erst das Futter der Schiffskessel für einen einzigen Tag. 1

Wären die Kohlen theurer, so würde sich die Verschwendung derselben ganz von selbst verbieten. Aber bei den jetzigen Preisen fällt jede Ruͤücksicht auf spätere Zeiten fort. Nach der Anschauung des reinen und unverfälschten Manchesterthums ist der Staat mit allen seinen Anlagen und Einrichtungen nur dazu da oder hat womöglich gar dafür zu sorgen, daß der Handel profitabel besorgt werde. Was aus dem Staat und allen sonstigen Staatsangehörigen, die nicht Handel treiben, bei einem solchen Wirthschaftsprinzip wird, das kümmert die Herren Freihändler gar nicht. Am weitgehendsten ist dieses System in seiner ganzen nackten selbstsüchtigen Mißgestalt in England zur Durchführung gebracht. Die Zeit dürfte indessen durch⸗ aus nicht mehr so fern sein, da man dasselbe als unpraktisch über Bord wirft. Gerade England wird wohl oder übel von allen Staaten zuerst mit einer Verstaatlichung der Kohlenindustrie diesem Nähr⸗ und Lebensanker aller übrigen Industrien vorgehen müssen. Ob man früh⸗ oder rechtzeitig genug diesen für den Bestand der Industrien durchaus nothwendigen Schritt thun wird, entzieht sich zur Zeit natürlich noch jeder Beurthei⸗ lung. Vielleicht läßt man den Dingen so lange als möglich freien Lauf und verhält sich wie beispielsweise ein Lungenkranker, der so lange lustig darauf los lebt, bis plötzlich ernste Störungen oder Krankheiten eintreten, und der dann alle möglichen Mittel versucht, die aber, weil zu spät angewendet, meist wirkungslos sind. Auch in Deutschland ist mehrfach der Vorschlag, die Kohlenindustrie zu ver⸗ staatlichen, aufgetaucht. Jedenfalls ist die Sache wichtig genug, sie zu ernster Erwägung allen, welche an unserer Industrie Interesse nehmen gleichgültig welchem politischen Parteistandpunkt dieselben angehören dringend zu empfehlen. 8

Schon oben ist angedeutet, daß Kohlenförderuͤng und Roheisen⸗ erzeugung auf der ganzen Erde in neuerer Zeit nicht mehr wie früher mit einander Schritt gehalten haben. Bei der Abhängigkeit der In⸗ dustrien von einander erscheint dieser Umstand auffallend. Er ist aber wohl erklärlich, hauptsächlich dadurch, daß viel Gegenstände, die früher aus einfachem Eisen hergestellt wurden, jetzt aus Stahl ange⸗ fertigt werden, wie z. B. die Eisenbahnschienen, so daß ihre Ab⸗ nutzung nicht mehr so schnell wie früher erfolgen kann. Andererseits sucht man die Dauer des Eisens auch durch alle möglichen Schutz⸗ mittel, metallische Ueberzüge (Verzinkungen u. dergl.) sowie durch die vorzüglichsten Anstriche zu erhöhen. Hochgebildete Ingenieure wenden ihren ganzen Scharfsinn an, um die Eisenkonstruktionen bei möglichst geringem Materialaufwand so widerstandsfähig und dauerhaft als möglich zu gestalten. Das sammengenommen läßt es be⸗

Alles zus greiflich erscheinen, daß der Eisenverbrauch nicht wie vordem sonderlich zunehmen will. 1

Im Gegensatz hierzu macht von Kohlen Jeder Gebrauch, so gut oder fo schlecht, als es die gerade vorhandenen Feuerungsanlagen er⸗ lauben oder die meist sehr geringe Heizbefähigung ermöglicht. Da

*) Diese Erfindung rührt von Sir Wilhelm Siemens her, welchem von den Engländern in der Westminster Abtei zu London, in der sich die Grabstätten großer englischer See⸗ und Kriegshelden, Staatsmänner und Künstler u. s. w. befinden, am 26. Novembe v. J. ein ehrendes Denkmal errichtet ist.

J.

nun aber alle Kulturstaaten ein Interesse daran haben, daß der Menschheit die unersetzbaren Kohlen so lange wie möglich erhalten bleiben, so wäre es dringend nöthig, daß diejenigen Erfindungen und Fortschritte in der Technik, welche auf Ersparung von Kohlen ab

zielen, in jeder Beziehung gefördert, womöglich durch besondere Preis

ausschreibungen u. dergl. hervorgerufen würden. Es sind nach der Richtung bereits höchst beachtenswerthe Fortschritte durch Anwendung des Brennmaterials in gasförmigem Zustande u. dergl. gemacht worden. Indessen werden dieselben leider noch viel zu wenig ange⸗ wendet. Auch hier sollte der gehen. 8

Die Sedanfeier, welche den Invaliden des Kreises Telkow auf dem Terrain der Schöneberger Wiesen an der Winter⸗ feldstraße veranstaltet war, trug einen erhebenden Charakter. In einem eigens hierzu errichteten umfangreichen, mit Fahnen, Guirlanden und Festons reich geschmückten Zelt hatten sich etwa 500 Invaliden und Kampfgenossen des Teltower Kreises eingefunden, welche an den langen Reihen gedeckter Festtafeln Platz nahmen, während die an der Kopfseite errichtete Musiktribüne die Büsten des Kaisers, des Kronprinzen und des Prinzen Friedrich Carl trug. Nach den Klängen des Golde'schen Armeemarsches, mit welchem die Feier eröffnet wurde, nahm zunächst Hr. Berein das Wort, um im Namen des Festgebers, des Hrn. Adolph Ehrlich (Schwarzer Adler in Schöneberg) die erschienenen Festgenossen zu begrüßen, worauf der Schauspieler Carl Karutz in einem in gebundener Rede gehaltenen Prolog auf die Feier des Tages hinwies. Lieutenant Zierold nahm das Wort zu einem Hoch auf den obersten Kriegsherrn, den Sieger von Sedan, Se. Majestät den Deutschen Kaiser, in welches die Versammlung begeistert drei Mal einstimmte, die hierauf sich von den Plätzen erhebend die Nationalhymne anstimmte. Ein Vorschlag, Sr. Majestät einen telegraphischen Gruß zu übersenden, fand stürmischen Beifall und wurde sofort ausgeführt. Nunmehr begann das Festdiner. Während desselben wechselten rheto⸗ rische Akte mit Gesang und Musik ab. Dem Toaste auf die Kaiser⸗ liche Familie folgte ein Hoch auf den Fürsten Bismarck, dem ein Begrüßungstelegramm übersendet wurde. Ein stilles Glas wurde dem Andenken des Prinzen Friedrich Carl, ein zweites den gefallenen Kame⸗ raden gewidmet. Schließlich sprach der Kamerad Reiß, der einst in der Düppeler Schanze Nr. 2 die erste preußische Fahne aufgepflanzt hatte, Namens der geladenen Invaliden ꝛc. dem Gastgeber den Dank aus, welchem die ganze Festversammlung durch freudige Hochs zu⸗ stimmte.

Nach der kürzlich veröffentlichten Vereinsstatistik der Stolze: schen Schule bestehen gegenwärtig 382 Vereine mit 8603 Mitgliedern, und zwar in Preußen 286 Vereine, 6482 Mitglieder, im übrigen Deutsch⸗ land 49 Vereine, 994 Mitglieder, in der Schweiz 38 Vereine, 984 Mitglieder, im Ausland 9 Vereine, 143 Mitglieder; gegen das Vor⸗ jahr ein Zuwachs von 23 Vereinen und 1164 Mitgliedern. Der Vorstand des Verbandes Stolze'scher Stenographenvereine will die Stenographie jetzt auch denjenigen Gegenden Deutschlands und des Auslandes zugänglich machen, in denen zur Zeit noch keine Vereine oder Lehrer der Stenographie vorhanden sind, sowie denjenigen Per⸗ sonen, die durch irgend welche Umstände von der Benutzung der öffent⸗ lichen Unterrichtskurse abgehalten werden. Derselbe hat seinen zweiten Vorsitzenden, den Kalkulator bei der Reichs⸗Hauptbank, Hrn. Kaeding in Berlin NW., Karlstraße 25, beauftragt, jedem sich Meldenden, welcher die Absicht der Erlernung der Stenographie zu erkennen giebt, die Adresse eines dem Wohnorte des Angemeldeten zunächst wohnenden Lehrers der Stenographie oder des nächsten Ver eins aufzugeben, welcher bereit ist, die Korrekturen eingesandter Ar⸗ beiten für den Selbstunterricht zu übernehmen. Dieser Letztere wird gleichzeitig durch den Vorstand des Verbandes mit der erforderlichen Korrektur der Arbeiten und der sonstigen Correspondenz beauftragt. Die Uebersendung geeigneter Lehrmittel wird auf Wunsch des Ange⸗ meldeten durch den Verbandsvorstand gleichzeitig vermittelt, auch ein Verzeichniß der im Verlage des Verbandes erschienenen Bücher und Schriften beigefügt. Da dem Verbandsvorstande in der großen Mit⸗ gliederzahl der Vereine die erforderlichen tüchtigen Kräfte zur Ver⸗ fügung stehen, so ist er im Stande, selbst weitgehenden Anforderungen gerecht zu werden.

Der elfjährige Violin⸗Virtuose Henri Marteau, welcher kürzlich in seiner Vaterstadt Reims als Zeichen der Anerkennung von der Stadtvertretung ein goldenes Palmenblatt mit ehrender Inschrift erhalten hat, wird am 20. d. M. im Kroll'schen Saale zum ersten Mal auftreten.

[Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl.

Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗

register nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich

Oeffentlicher

.Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. h. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vor⸗

Großhandel.

Anzei nzeiger. Industrielle Etablissements, Fabriken und

3. Verschiedene Bekanntmachungen.

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Staat daher mit gutem Beispiel voran-

Preußischen Staats⸗Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

ladungen u. dergl. .Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. .Verloosung, Kraftloserklärung, Zinszahlung

85

Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

[27499] Bekanntmachung. Durch Ausschlußurtheil vom 20. August d. J. hat das Königliche Amtsgericht zu Recklinghausen Antrag des Tischlers Heinrich Schulte zu Waltrop, die Hypothekenurkunde, welche über die im Grundbuch von Waltrop Bd. 7 Bl. 16 Abth. III. sub 1 für die Eheleute August Henning zu Waltrop eingetragene Post ad 200 Thlr., gebildet ist, für kraftlos erklärt. .“ Recklinghausen, 20. August 18863. Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

8

Oeffentliche Zustellung. Landwirth Joseph Gebhard von Reuthe klagt gegen Kronenwirth Adolf Beck von Reuthe, .3 an unbekannten Orten abwesend, aus Dar⸗ ehen vom 24. Februar 1885, und ladet den Be⸗ lagten in die Sitzung Gr. Amtsgerichs Emmen⸗ ingen zu dem von dem Herrn Amtsrichter auf Dienstag, den 20. Oktober 1886, Vormittags 9 Uhr, bestimmten Termine mit dem Antrage auf für vorläufig vollstreckbar zu erklärendes Urtheil dahin, 202 nebst fünf Prozent Zinsen vom 24. Fe⸗ bruar 1885 zu bezahlen und die Kosten zu tragen. Dies wird dem Beklagten zum Zweck der Zustellung öff Emmendingen, den 30. August 1886. er des Gr. Amtsgerichts. Jäger.

27510] Nr. 6888.

Oeffentliche Zustellung.

Nr. 6889. Landwirth Peter Giedinger von Reuthe lagt gegen Kronenwirth Adolf Beck von Reuthe, 3. an unbekannten Orten, aus übernommener Buürgschaft, für ein vom Beklagten bei Landwirth Georg Gehri in Wildthal aufgenommenes Darlehen vom Jahre 1885 und ladet den Beklagten in die Sitzung Gr. Amtsgerichts Emmendingen zu dem von dem Herrn Amtsrichter auf Dienstag, den 26. Ok⸗ tober 1886, Vormittags 9 Uhr, bestimmten Termine, mit dem Antrage auf für vorläufig voll⸗

der Beklagte sei schuldig, an den Kläger

u. s. w. von öffentlichen Papieren.

streckbar zu erklärendes Urtheil dahin, der Beklagte

sei schuldig, den Kläger schadlos zu halten, indem er entweder den Gläubiger befriedigt oder ihn auf andere Weise sicherstellt und die Kosten zu tragen. Dies wird dem an unbekannten Orten abwesenden Beklagten zum Zwecke der Zustellung eröffnet. Emmendingen, den 30. August 1886. Der G. richtsschreiber des Gr. Amtsgerichts. G (L. S.) Fäger.

[27512] Oeffentliche Zustellung.

Nr. 6890. Bernhard Beck, Wittwe Katharine, geb. Sutter, von Reuthe, klagt gegen Kronenwirth Adolf Beck von Reuthe, z. Z. an Orten, aus Darlehen vom 24. Februar 1878 und

November 1881, und ladet den Beklagten in die Sitzung Gr. Amtsgerichts Emmendingen zu dem von dem Herrn Amtsrichter auf Dienstag, den 26. Oktober d. Is., Vormittags 9 Uhr, be⸗ stimmten Termine, mit dem Antrag auf für vorläufig vollstreckbar zu erklärendes Urtheil dahin, der Be⸗ klagte sei schuldig, an die Klägerin 200 nebst

Zinsen und zwar zu vier Prozent aus 100 seit J2. November 1881 und zu fünf Prozent aus 100 vom Klagzustellungstag an zu bezahlen und die Kosten zu tragen. Dies wird dem Beklagten zum Zweck der Zustellung eröffnet. Emmendingen, den 30. August 1886. Der Gerichtsschreiber des Gr. Amtsgerichts. (L. S.) Jäger.

[27513] Oeffentliche Zustellung. Nr. 6824. Bierbrauer Georg Kiesel Friederike, geb. Schäfer, von Emmendingen, klagt gegen Kronenwirth Adolf Beck von Reuthe, z. 8 an’ unbekannten Orten abwesend, aus Bierlieferung von den Jahren 1885 und 1886, und ladet den Be⸗ klagten in die Sitzung Gr. Amtsgerichts Emmen⸗ dingen zu dem von dem Herrn Amtsrichter auf Dienstag, den 26. Oktober 1886, Vormittags 9 Uhr, bestimmten Termine mit dem Antrage auf für vorläufig vollstreckbar zu erklärendes Urtheil dahin: der Beklagte sei schuldig, an die Klägerin 153 24 nebst fünf Prozent Zinsen vom Klag⸗

unbekannten

7. Literarische Anzeigen. Theater⸗Anzeigen.

In der Börsen⸗

Annoncen⸗Bureaux.

X

9. Familien⸗Nachrichten. Beilage.

zustellungstage an zu bezahlen und die Kosten zu tragen. Dies wird dem an unbekannten Orten ab⸗ wesenden Beklagten zum Zwecke der Zustellung er⸗ öffnet. Emmendingen, den 28. August 1886. Der Gerichtsschreiber des Gr. bad. Amtsgerichts (I. 9) Jäger.

27508] Oeffentliche Der Kaufmann Manus Levi Elias in Kassel, ver⸗ treten durch Rechtsanwalt Hirsch daselbst, klagt gegen den Schreinermeister Wilhelm Röttger aus Kassel, jetzt in unbekannter Ferne, wegen hypothe⸗ karischer Forderung, mit dem Antrage, zur Zahlung von 3000 nebst 5 % Zinsen seit 1. April 1886 unter Anerkennung eines Pfandrechts an dem im Grundbuche von Kassel Art. 1209 Abth. I. Nr. 1, 2, 3, 4 eingetragenen Grundvermögen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor die dritte Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Kassel auf den 17. November 1886, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zweck der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Kassel, den 30. August 1886.

Hoffmeyer,

Gerichtsschreibergeh. des Königlichen Landgerichts.

Zustellung.

Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. [27607] Der Verkauf der nach den Herbstübungen zur Aus⸗ rangirung kommenden Pferde der Potsdamer Garnison soll stattfinden: 1) Am 27. September: a. beim Garde⸗Husaren⸗Regiment 8 Uhr auf seinem Reitplatz circa b. beim 1. Garde⸗Ulanen⸗Regiment 10 Uhr auf dem Kasernenhofe,

Vormittags 60 Pferde,

Vormittags Louisenplatz

Nr. 9, circa 56 Pferde.

2. Am 28. September:

2

a. beim 3. Garde⸗Ulanen⸗Regiment Vormittags 8 Uhr am Stallthurm der 1. Escadron eirca 60 Pferde,

b. beim Regiment der Gardes du Corps mittags 10 Uhr auf dem Stallhofe der compagnie ca. 53 Pferde.

Potsdam, den 2. September 1886. Kommando des Garde⸗Husaren⸗Regiments.

Vor⸗ Leib⸗

[27604⁴]

Eisenbahn⸗Direktionsbezirk Elberfeld. Die Lieferung des nachbezeichneten Kleineisenzeuges für Schienen des Normalprofils 1885 auf Holz⸗ schwellen soll im Wege des öffentlichen Verdings vergeben werden:

8 500 Paar = 223 t Laschen,

Laschenbolzen,

35 000 Stück

81 500 24 Unterlagsplatten, 8- 52 t Haknägel und

8600h) 1 t Federringe.

Die Bedingungen und sämmtliche Zeichnungen ein Heft können gegen Einsendung von 50 von dem Karzlei⸗Vorsteher Peltz hier bezogen werden.

Angebote, welche mit der Aufschrift: „Angebot auf Lieferung von Schienen⸗Befestigungs⸗Material“ ver⸗

sehen sein müssen, sind bis Montag, den 13. Sep⸗ G

tember d. J., versiegelt und portofrei bei uns einzu reichen. Die Oeffnung der Angebote erfolgt am folgenden Tage, Vormittags 11 Uhr, in Gegenwart der etwa erschienenen Bieter. Elberfeld, den 1. September 1886. 8 Königliche Eisenbahn⸗Direction.

Redacteur: Niedel.

Verlag der Expedition (Scholz). Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagh⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr 32. Drei Beilagen einschließlich Börsen⸗Beilage.)

B 22

erlin:

[27518]

Immobiliarmasse derselben gehörigen nnttcht den S gen Ausnahmen von der icht, zur Vorlegung der Originalien und sonsti heütsce Lweee; Prioritätsausführung unter dem Nachtheile der Ab⸗

weisung und des Ausschlusses ein Termin auf

vor dem unterzeichneten Amtsgericht angesetzt.

zum Deutschen Rei

9.

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Berlin, Freitag, den 3.

stee Beilag

s⸗-Anzeiger und Königlich Preußif

September

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Inserate

Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

für den Deutschen Reichs⸗ und Königl.

Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗

register nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Rrichs-Anzeigers und Königlich

Deffentliche

.Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vor⸗ 5 ladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

.Verloosung, Kraftloserklärung, Zinszahlung

5 Steckbriefe und Untersuchungs⸗ Sachen.

27457 Steckbriefs⸗Erneuerung.

Der gegen den Handelsmann Gustav Kroner, im 16. Mai 1837 in Berlin geboren, wegen wieder⸗ zolten wissentlichen Meineides vom Untersuchungs⸗ ichter des hiesigen Königlichen Landgerichts I. in den en U. R. I. 846. 83, jetzt J. II. A. 568. 83 ep., unter dem 21. Dezember 1883 erlassene Steck⸗ rief wird erneuert.

Berlin, den 27. August 1886.

Staͤatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht I. 27456] Steckbriefs⸗Erledigung.

Der gegen die unverehelichte Helene Clara Mar⸗ sarethe Jenny Henkel wegen Urkundenfälschung, Betruges und Unterschlagung in den Akten U. R. I. 51. 85 unter dem 13. Juni 1885 erlassene Steck⸗ rief wird zurückgenommen.

Berlin, Alt⸗Moabit Nr. 11/12 (XW),

1. August 1886. dönigliches Landgericht I. Der Untersuchungsrichter.

den

27458] Steckbriefs⸗Erledigung.

Der unterm 5. August 1886 hinter den Schmiede⸗ ehrling Max Vogel aus Berlin erlassene Steck⸗ ;rief ist erledigt.

Potsdam, den 30. August 1886.

Königliche Staatsanwaltschaft.

27455] Dem Tischlergesellen Anton Olejack aus Kugelna n Schlesien, zuletzt in Friedrichsroda wohnhaft, ist in gegen ihn wegen Uebertretung des §. 360 Z. 11 z. Str. G. B. erlassener Strafbefehl zu behändigen. Da der Aufenthaltsort des ꝛc. Olejack hier unbe⸗ annt ist, so wird um Ermittelung und Bekanntgabe zes gegenwärtigen Aufenthalts gebeten. Schloß Tenneberg, den 31. August 1886. Herzoglich Sächs. Amtsgericht, Abth. II. Böhm. 8

27589]

Der Schmiedegeselle Ernst Runge in Amerika, zeboren zu Klodebach, Kreis Grottkau, am 9. Novem⸗ ber 1864, zuletzt in Dittersbach, Kreis Waldenburg wohnhaft gewesen, 8

wird beschuldigt,

als Wehrpflichtiger in der Absicht, sich dem Ein⸗ ritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Fotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundes⸗ ebiet verlassen bezw. nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten

su haben,

Vergehen gegen §. 140 Abs. 1. Nr. 1. Str.⸗G.⸗B

Derselbe wird auf den 7. Dezember 1886, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amts⸗ Ecte zu Waldenburg i. Schl. zur Hauptverhand⸗ ung geladen.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Civilvorsitzenden der Ersatz⸗Kommission des Aushebungsbezirks Grottkau über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklä⸗ rung verurtheilt werden.

Waldenburg i. Schl., den 20. August 1886.

Der Königliche Staatsanwalt.

Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

27519]

In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des der Ehefrau des Bauunternehmers Lorenz, Anna, geb. Langnickel, gehörig gewesenen, zu Tannenkrug hen Kruggehöfts c. p. ist zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur Vornahme der Verthei⸗ lung ein Termin auf

Dienstag, 21. September 1886, Vormittags 10 Uhr, vor unterzeichnetem Gerichte anberaumt, wozu die Betheiligten hiedurch geladen werden.

Stargard i. Meckl., 27. August 1886.

Großherzoglich Mecklenb. Amtsgericht. F. Scharenberg.

Antragsmäßig ist die Zwangsversteigerung der zum Rachlasse des Schneideraltermannes 188 Reistner sehörigen, zu Stargard belegenen Grundstücke, näm⸗ ich des Wohnhauses an der Schloßstraße Nr. 138. des Grundplans, des Wallgartens Nr. 429 des rundplans und des Gartens Nr. 51 des Freien⸗ landes verfügt und zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an die Grundstücke qu. und an die zur Gegenstände Meldungs⸗ Beweismittel, sowie

zur etwaigen

Donnerstag, den 11. November 1886, Vormittags 10 Uhr,

Im Uebrigen wird auf das in der Neustrelitzer geitung inserirte Proklam d. d. 28. August 1886 ierdurch Bezug genommen. 1“ Stargard i. Meckl., 28. August 1886.

Großherzoglich Mecklenb. Amtsgericht.

8 u. s. w. von öffentlichen Papieren.

r Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Großhandel. 8 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. 8 Theater⸗Anzeigen. 1 In der2 B

8

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen ves „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Hassenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen⸗Byreang.

. Familien⸗Nachrichten.

8 91 2 Bellage.

[27498 1“ Aufgebot.

Der Kaufmann Viector Israel in Hofgeismar hat das Aufgebot der im Band V. Artikel 207 des Grundbuchs von Eberschütz in Abtheilung III. unter Nr. 3 eingetragenen Post von:

59 Thaler Kaufgeld an Johann George Engelbrecht

aus Sielen, laut Vertrag vom 15. Mai 1850 beantragt. Der Inhaber der Ürkunde wird aufgefor⸗ dert, spätestens in dem auf den 7. Dezember 1886, Vormittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen, die Ausbleibenden mit ihren Ansprüchen auf die Post werden aus⸗ geschlossen und die Post im Grundbuche wird ge⸗ löscht werden.

Hofgeismar, den 23. August 1886.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung I.

[27501] Aufgebot.

„Auf Antrag des Kaufmanns Eduard Constein hier, Neuenburgerstraße 2 a., als Pfleger für den Nachlaß und die unbekannten Erben des am 11./12. Juli 1886 zu Berlin verstorbenen Konditors Albert Behr werden sämmtliche Nachlaßgläubiger und Vermächt⸗ nißnehmer des ꝛc. Behr hierdurch aufgefordert spätestens in dem auf den 2. November 1886, Vormittags 11 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrich⸗ straße Nr. 13, Hof parterre, Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Ansprüche anzumelden, widri⸗ genfalls sie dieselben gegen die Benefizialerben nur insoweit geltend machen können, als der Nachlaß mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erblassers auf⸗ gekommenen Nutzungen durch Befriedigung der ange⸗ meldeten Ansprüche nicht erschöpft wird. 1

Berlin, den 27. August 1886.

Königliches Amtsgerichts I. Abtheilung 48.

1275231 Aufgebot. b Der Gärtner F. Düßler zu Klausdorf hat das Aufgebot der angeblich in der Nacht vom 24. zum 25. Dezember 1885 bei dem Brande seines Hauses mitverbrannten Sparkassenbücher der hiesigen städti⸗ schen Sparkasse nämlich Ser. II. Nr. 17 335 über 60 auf den Namen Caroline Düßler lautend und Ser. II. Nr. 22 773 über 200 auf den Namen Diener Menz lautend, beantragt. Der In⸗ haber der Sparkassenbücher wird aufgefordert spa e⸗ stens in dem auf 8 1 den 19. März 1887, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 12 anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Sparkassenbücher vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird Stralsund, den 20. August 1886. Königliches Amtsgericht. I. [190433 Aufgebot. Das Aufgebot des nachstehend aufgeführten Spar⸗ kassenbuches: des Quittungsbuches der hiesigen Kreis⸗Spar⸗ kasse Nr. 1801, ausgefertigt auf Alexander „Zoseph Lis über 894 10 ₰, M ist von dem Schwarzviehhändler Alexander Joseph Lis von hier beantragt worden. Es werden die unbekannten Inhaber dieses Spar⸗ kassenbuches aufgefordert, ihre Rechte spätestens in dem auf den 6. Februar 1887, Vormittags 9 ¼ Uhr, anberaumten Termine anzumelden und das aufgebotene Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls auf Antrag die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Kempen (Prov. Posen), den 2. Juli 1886. Königliches Amtsgericht.

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Aufgebot zum Zweck der Todeserklärung.

Von den Geschwistern des am 20. März 1834 zu Vadersdorf geborenen Seefahrers Carsten Milden⸗ stein ist die Todeserklärung desselben beantragt und dieser Antrag damit begründet, daß der genannte Carsten Mildenstein am 17. März 1852 mit dem Schiff Margaretha Meislahn, Kapitän Hans Macke⸗ prang, von Orth mit der Bestimmung nach Eng⸗ land abgegangen, Schiff und Mannschaft aber ver⸗ schollen sei.

Nach der Bestimmung des §. 3 des Patents vom 21, April 1840 wird dieser Antrag hiemit zur öffent⸗ lichen Kunde gebracht und Termin zur Untersuchung der Sache und eventuell Todeserklärung auf den 19. Oktober 1886, Vormittags 10 Uhr, anberaumt mit der Aufforderung, daß Jeder, welcher etwa gegen die beantragte Todeserklärung Einwen⸗ dungen zu erheben beabsichtigt, mit diesen Einwen⸗ dungen in dem angesetzten Termin hervorzutreten hat. Burg a. F., den 30. August 1886.

Königliches Amtsgericht. [27520]

Auf Antrag der bislang bekannt gewordenen Erben des weil. Tischlergesellen Gottfried Hickstein in Niese werden Alle, welche ein näheres oder gleich nahes Erbrecht zu haben vermeinen, aufgefordert, solches in dem auf

Sonnabend, den 30. Oktober d. J.,

Morgens 10 Uhr,

an der Amtsstube zu Schwalenberg angesetzten Ter⸗ mine so gewiß anzumelden und zu begründen, als sonst die Provokanten als die näheren Erben ange⸗

F. Scharenberg.

ö Verfügungen anzuerkennen, anch weder Rewangzab og, noch Ersatz der erhobenen 1111““ sondern ihre Ansprüche auf bef nken, was von der Erbschaft noch vor⸗ Blomberg, 27. Aug. 1886. Fürstl. Amtsgericht. I. J. A.: Ernst.

[27497]

„Der Kaufmann Ruben Susmann Levi Spangen⸗ thal zu Kassel hat das Aufgebot einer zu Gunsten der Landeskreditkasse aufgestellten Schuld⸗ und Pfand⸗ verschreibung vom 6. Mai 1858 über 2000 Thlr eingetragen im General⸗Währschafts⸗Hypotheken⸗ Protokolle von Kirchhof, welche ihm angeblich ver⸗ loren gegangen sei, beantragt. Der unbekannte Inhaber wird aufgefordert, späte⸗ stens in dem auf 8

Donnerstag, den 14. April 1887, Morgens 10 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Ter⸗ mine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der⸗ selben erfolgen wird.

Melsungen, den 26. August 1886.

1 Königliches Amtsgericht.

Schaefer.

5171 Einstweilige Verfügung.

In Sachen des Kaufmanns L. Weil zu Braun⸗ fels, vertreten durch die Rechtsanwälte Justizrath Raht und A. Raht zu Weilburg, gegen den Dienst⸗ knecht Heinrich Löhr von Kraftsolms, zuletzt in Phi⸗ lippftein wohnhaft, zur Zeit unbekannt wo? abwesend für sich und als gesetzlicher Vertreter seiner minder⸗ jährigen Kinder: 1) Heinrich Löhr und 2) Luise Löhr, zur Zeit in Möttau, wegen Forderung, wird wegen des dem Ersteren aus Zahlungsbefehl vom 26. Mai 1886 angeblich zustehenden Anspruchs von 43 39 lin Buchstaben: dreiundvierzig Mark neununddreißig Pfennig) nebst fünf Prozent Zinsen seit dem 1. März 1886, sowie wegen 50 (in Buchstaben: fünfzig Mark) Kosten, der dingliche Arrest auf Höhe von 100 (in Buchstaben: einhundert Mark) angeordnet und dem Heinrich Löhr jede Verfügung über die lau Sparkassenbücher Nr. 425 und 426 bei dem Vor⸗ schuß⸗ und Kreditverein zu Philippstein auf den Namen seiner Kinder Heinrich und Luise Löhr hinter⸗ legten 200 (in Buchstaben: zweihundert Mark) verboten und dem genannten Verein verboten, irgend eine Verfügung über diese Sparkassenforderung oder eine Zahlung darauf zuzulassen.

„Durch Hinterlegung von 100 (in Buchstaben: einhundert Mark) wird die Vollziehung dieses Arrestes gehemmt und der Schuldner zu dem Antrage auf Aufhebung des vollzogenen Arrestes berechtigt.

Weilburg, den 30. August 1886. Königliches Amtsgericht. I.

27503] Verkündet den 16. August 1886.

11 Jakubowitz, Gerichtsschreiber.

In Sachen, betreffend das Aufgebot von Hypo⸗ thekendokumenten und Hypothekenposten IVa F. 9 und 10/86,

erkennt das Königliche Amtsgericht burg, für Recht:

da unterm 14. April 1886 das Aufgebot:

I. solgender Hypothekenurkunde: des Hypothekendokuments über die Post, Ortels⸗ burg Nr. 82 Abth. III. Nr. 12 über 300 Thlr. zu 6 % verzinsliche Darlehnsforderung der Kreissparkasse zu Ortelsburg, bestehend aus der Ausfertigung der gerichtlichen Obligation vom 23. April 1862 nebst Ingrossationsvermerk vom 3. Mai 1862 und Hypothekenbuchsauszuge von demselben Tage Antragsteller: Sattlermeister Theodor Bohle in Ortelsburg, vertreten durch den Rechtsanwalt Hassenstein dortselbst 1 II. folgender Hypothekenpoft:

der bei Gr. Jerutten Nr. 2 unter Abth. III. Nr. 24 eingetragenen unverzinslichen Kaufgelder⸗ restforderung von noch 26 Thlr. 25 Sgr. 8 Pf. aus dem Vertrage vom 5. Mai 1869, in dem Grundbuche auf den Namen der Wittwe Eva Specka, geb. Ferrarius, lautend, nach Ausweis der gerichtlichen Schenkungsurkunde vom 21. Fe⸗ bruar 1872 im Wege der Schenkung dem Wirth Carl Nilewski in Prussowiborrek übereignet, worüber ein Hypothekendokument nicht ge⸗ bildet ist,

Antragsteller: Gastwirth Adalbert

in Gr. Jerutten, erlassen ist,

1) die zu I. bezeichnete Hypothekenurkunde wird zum Zwecke der Löschung der derselben zu Grunde liegenden Hypothekenpost für kraft⸗ los erklärt, 1

diejenigen, welche sich zu der zu II. bezeich⸗ neten Hypothekenpost nicht gemeldet haben, werden mit ihren Ansprüchen und Rechten auf dieselbe ausgeschlossen.

[27548] Oeffentliche Zustellung.

Theres Niedermeier, led. großj. Tagelöhnerin von Feldheim, hat für sich und als Bevollmächtigte des Vormundes ihres außerehelichen Kindes Karl, gegen den Bräuknecht Simon Do sch aus Kehlheim, nun unbekannten Aufenthaltes, wegen Vaterschaft und Alimentation Klage erhoben mit dem Antrage zu er⸗ kennen:

zu Ortels⸗

Kopkow

2)

nommen werden sollen. Die nach dem Ausschlusse sich Meldenden und Le⸗

1) Simon Dorsch habe die Vaterschaft zu ihrem außerehelichen Kinde Karl anzuerkennen,

gitimirenden haben alle bis dahin über den Nachlaß

2) derselbe sei schuldig, während der ersten 14. Lebensjahre des Kindes einen jährlichen Unter⸗ haltsbeitrag von 100 in vierteljährigen Beträgen voraus zahlbar, dann die Hälft⸗ des seinerzeitigen Schulgeldes und der etwaigen Krankheits⸗ und Leichenkosten, fowie eine Kind⸗ 1d bettkostenentschädigung von 25 (zwanzigfünf) zu bezahlen, 3) derselbe habe fämmtliche Kosten des Rechts⸗ reites zu tragen, 4) das Urtheil wolle hinsichtlich der Alimente und der Kindbettkostenentschädigung für vorläufig⸗ 8 vollstreckbar erklört werden. Zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreites ist Termin auf Freitag, den 29. Okwber c., Vorm. 9 Uhr dahier anberaumt, wozu Simon Dorsch hiermit ge⸗ laden wird. 8 Rain, am 31. August 1886. Gerichtsschreiberei des k. bayer. Amtsgericht (L. S.) Veh, st. Gerichtsschreiber. 27549] Die Ehefrau des zu Schweppenhaufen wohnenden Schmiedes Nikolaus Bredel, Philippine, geb. Müller daselbst wohnend, vertreten durch Rechtsanwalt Duhr, klagt gegen ihren genannten Ehemann auf Auflösung der Errungenschaftsgemeinschaft. „ur mündlichen Verhandlung ist Termin auf den 29. November 1886, Vormittags 9 Uhr, im Sitzungssaale der I. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Koblenz anberauttu. Hübner, Gerichtsschreibergeh. des Königlichen Landgerichts. b Armensache. [27527] Bekanntmachung. 0„Die Katharina Egensberger, Ehefrau des Sattlers Ludwig Werner, Beide in Neubreisach wohnhaft vertreten durch Rechtsanwalt Port, klagt gegen ihren genannten Ehemann, mit dem Antrage auf Trennung der zwischen den Parteien bestehenden Gütergemein⸗ ““ 1 8 Zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor der II. Abtheilung der Civilkammer des Kaiserlichen Landgerichts zu Kolmar i. E. ist Termin auf den 30. November 1886, Vormittags 9 Uhr, bestimmt. Der Landgerichts⸗Seeretair. Kasper.

[27493] 90 In die Liste der bei dem Königlichen Kammer⸗ gericht zugelassenen Rechtsanwalte ist eingetragen: 8 8 2 8 2 . 8 Nr. 51. Max Guttmann zu Berlin 80., Schmidstraße Nr. 40 I. Berlin, den 31. August 1886. Der Präsident des Königlichen Kammergerichts

[27495 Bekanntmachung.

In die Liste der bei dem Oberlandesgericht

Köln zugelassenen Rechtsanwälte ist heute Paul Meunser

eingetragen worden. Köln, den 1. September 1886. Königliches Oberlandesgericht.

[27494] Die Eintragung des Rechtsanwalts Justizraths Lubowski hierselbst in der Liste der bei dem Ober⸗ Landesgerichte zugelassenen Rechtsanwälte ist gelöscht. Breslau, den 30. August 1886. 3 Königliches Ober⸗Landesgericht. Schultz⸗Völcker.

Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛe. [27280] Pferde⸗Verkauf. Am Montag, den 13. September cr., Vor⸗ mittags 10 Uhr, sollen an der bedeckten altstädti⸗ schen Reitbahn zu Brandenburg a. H. ca. 20 30 auszurangirende Dienstpferde öffentlich meistbietend verkauft werden. Brandenburg a. H., den 25. August 1886. Brandenb. Kürassier⸗Regt. Nr. 6.

25524] Bekanntmachung.

Die im Kreise Bromberg belegenen, zu dem von dem Fiskus angekauften Rittergute Zolondowo ge⸗ hörigen Domänen⸗Vonwerke Zolondowo, Bee⸗ renberg und Nekla sollen auf den für achtzehn Jahre zu rechnenden Zeitraum vom 1. März 1887 bis Johannis 1905 öffentlich meistbietend verpachtet⸗ werden.

Zu diesem Zwecke ist Termin auf

Montag, den 27. September d. In, Vormittags 10 Uhr, im Sitzungssaale des hiesigem Regierungs⸗Gebäudes vor dem Domänen⸗Departe⸗ mentsrath, Regierungsrath Strücker anberaumt, wozu. wir Pachtbewerber hiermit einladen. Die bezeichneten Vorwerke liegen in einer Ent⸗ fernung von 1 bis IZ km von der Statian Maximi⸗ lianowo der Bromberg⸗Dirschauer Eisenbahn und 10 km von der Kreisstadt Bromberg antseryt.

Auf dem Vorwerk Zolondowo befivndet sich große Brennerei in vollem Betriebe und auf dem Vorwerke Beerenberg eine Ziegelei.

Die Verpachtung geschieht entweder im Ganzen oder in zwei Pachtschlüsseln.

I. Die Gesammtdomäne Zolondowo mit den Vor⸗ werken Beerenberg und Nekla enthält 1256,83 ha, darunter 1143,26 ha Acker und 27,50 ha Wiesen. Das Pachtgelderminimum ist auf 19 000 sest⸗

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