“
2) Reg.⸗Bez. Bromberg: Der Körnerertrag entspricht bei Roggen und Weizen, namentlich aber beim Hafer durchweg einer guten Mittelernte; der Strohertrag bleibt dagegen hinter einer Durchschnittsernte zurück. Der Weizen ist durchweg besser als der Roggen. Die Gerstenernte dürfte einer Mittel⸗ ernte nahe kommen. Bei dem Hafer geht der Ertrag über eine Mittelernte um mindestens 25 % hinaus. Die Erbsen⸗ ernte muß im Allgemeinen als eine Mißernte bezeichnet werden. Die Kartoffelernte kommt mindestens einer Mittel⸗ ernte gleich. Bei den Rüben bleiben dagegen die Erträge nicht unbedeutend hinter einer Mittelernte zurück. 8
Provinz Schlesien. 1
Reg.⸗Bez. Oppeln: Die Getreideernte lieferte an Hafer und Gerste recht gute Erträge; in Weizen und Roggen, welche sowohl im Körner⸗ wie im Strohertrage zurückgeblieben waren, dagegen kaum eine Mittelernte. Raps, Lupine und Buchweizen ergaben eine gute Ernte. Die Hackfrüchte sind in Folge der anhaltenden Trockenheit klein geblieben, sind aber sonst gut entwickelt. Die Kartoffeln sind zumeist klein und frühreif, versprechen aber gleichwohl immer noch eine Mittel⸗ ernte. 8
Provinz Sachsen. “
1) Reg.⸗Bez. Magdeburg: Die Ernteerträge sind durch⸗ schnittlich nur mittelmäßige, doch sind die sämmtlichen Halm⸗ früchte überall sehr gut eingebracht worden. Roggen und Weizen geben eine mittlere, der Raps jedoch nur eine geringe Ernte. Das Sommergetreide hat durchweg einen guten, der Hafer sogar einen sehr guten Ertrag gegeben. Die Kartoffeln geben noch eine Mittelernte. Der Ertrag der Rüben kann nur qualitativ ein guter genannt werden, während er quantitativ kaum 80 Proz. einer Mittelernte betragen wird.
2) Reg.⸗Bez. Merseburg: Die Roggenernte hat ziemlich allgemein einen Durchschnittsertrag gegeben. Bei der Gerste wird größtentheils der Mangel in der Quantität durch die Qualität ausgeglichen. Ganz besonders lohnend ist die Weizen⸗ und Haferernte ausgefallen; die Haferernte kann sogar als eine vorzügliche bezeichnet werden, und hat das Haferstroh vielfach eine ungewöhnliche Länge erreicht. Raps und Rübsen haben mittlere Erträge geliefert. Die Kartoffeln bleiben hinter den gehegten Erwartungen zurück, auch die Zuckerrüben sind in Folge der anhaltenden Dürre nicht zur vollen Entwickelung gelangt .“ 1 3) Reg.⸗Bez. Erfurt: Das Ernteergebniß stellt sich beim Roggen an Körnern wie an Stroh im Durchschnitt als eine geringe Mittelernte dar. Die Weizenernte ist zwar besser ausgefallen als die Roggenernte, es läßt sich jedoch nur eine Mittelernte annehmen. Der Hafer liefert eine gute Mittel⸗ ernte, rücksichtlich der Gerste ist nur eine Mittelernte zu kon⸗ statiren. Erbsen liefern nur einen sehr geringen Ertrag, ebenso die Rüben. Die Kartoffeln sind in Folge der an⸗ haltenden Nässe im Juni und Juli schlecht gerathen.
Provinz Schleswig⸗Holstein.
Der Roggen ist kürzer im Stroh als im Vorjahre, liefert jedoch reichlichen Körnerertrag. Auch die Weizenernte ergiebt gute Resultate. Gerste ist überall gut gediehen, und Hafer befriedigt allenthalben. Besonders befriedigend ist auch die Ernte an Rüben und Hackfrüchten. Nur der Buchweizen hat einen geringen Ertrag geliefert. Die Kartoffeln, welche bis Mitte Juli recht günstig standen, haben von da ab strichweise an der Fäule gelitten, welche indeß nach der eingetretenen Wärme an weiterer Ausbreitung gehemmt wurde. Im All⸗ gemeinen wird die Ernte als eine Mittelernte, wenn nicht sogar als eine gute Mittelernte bezeichnet werden können.
Provinz Hannover.
1) Reg.⸗Bez. Hannover: Roggen und Hafer geben mehr als eine Mittelernte, in manchen Orten reiche Ernten. Weizen liefert eine Mittelernte, Gerste etwas unter einer solchen. Die Erbsenernte befriedigt an den meisten Orten. Der Ertrag der Kartoffeln wird an den meisten Orten gerühmt. Bei den Zuckerrüben wird eine Mittelernte nicht erreicht.
2) Reg.⸗Bez. Hildesheim: Der Roggen hat durch⸗ schnittlich eine gute Mittelernte geliefert, stellenweise hat sich sogar ein außergewöhnlich hohes Ergebniß herausgestellt. Die
Weizenernte ist durchweg als eine befriedigende zu bezeichnen, namentlich läßt auch die Qualität derselben nichts zu wünschen übrig. Der Hafer hat von den Getreidearten in jeder Be⸗ ziehung den höchsten Ertrag geliefert. In Gerste ist eine mittlere Ernte nicht ganz erreicht. Bohnen und Erbsen ge⸗
währen in Stroh und Korn reichlichen Ertrag. Bei den Kar⸗
toffeln erscheint es zweifelhaft, ob eine Mittelernte erreicht werden wird, in Zuckerrüben wird eine solche wahrscheinlich erreicht werden.
3) Reg.⸗Bez. Lüneburg: Weizen giebt im Allgemeinen eine gute Mittelernte. Roggen hat an Stroh weniger als eine Mittelernte geliefert, dagegen ist der Körnerertrag durch⸗ weg als ein recht guter zu bezeichnen. Gerste hat im Allge⸗ meinen recht befriedigende Erträge geliefert. Erbsen und Bohnen sind größtentheils gut gerathen. Hafer hat im Allge⸗ meinen eine gute Ernte geliefert. Kartoffeln befriedigen in hohem Grade; seit vielen Jahren sind dieselben nicht in
solcher Menge gewachsen. Auch deren Qualität ist eine gute.
4) Reg.⸗Bez. Stade: Die Roggenernte ist gut ausge⸗ fallen, jedoch ist das Stroh vielfach etwas kurz und fein ge⸗ blieben. Weizen, Hafer und Gerste lieferten mit ganz ge⸗ ringen Ausnahmen einen sehr guten, weit über Mittel gehen⸗ den Ertrag von ausgezeichneter Qualität. Erbsen und Bohnen sind sehr gut gerathen. Buchweizen fiel im Durchschnitt nicht befriedigend aus. Raps und Rübsen haben im Allgemeinen einen guten Ertrag gegeben. Die Erträge der Kartoffelernte sind gut, die Knollen gesund und wohlschmeckend.
5) Reg.⸗Bez. Osnabrück: In einzelnen Gemeinden wird die Ernte an Roggen, Gerste und Hafer bis 50 Proz. über
einer Mittelernte geschätzt, während sie in anderen Gemeinden allerdings hinter einer Mittelernte zurückbleibt. Die Kartoffel⸗ ernte ist im Ganzen zufriedenstellend, ebenso die Ernte an Erbsen und Bohnen.
6) Reg.⸗Bez. Aurich: Roggen, Weizen, Hafer, Gerste und Raps versprechen einen guten Mittelertrag an Körnern,
wogegen das Stroh nur kurz geblieben ist. Erbsen haben einen guten Ertrag geliefert. Die Kartoffeln sind nach Menge und Beschaffenheit durchweg gut gerathen.
Provinz Westfalen.
1) Reg.⸗Bez. Münster: Während der Roggen zwar weniger Stroh als im Vorjahre geliefert hat, der Körner⸗ ertrag aber als ein guter bezeichnet werden muß, hat die
Weizenernte sich nach Quantität sowohl wie nach Qualität zu einer ziemlich guten gestaltet. Buchweizen, Bohnen, Erbsen, Gerste und Hafer haben, besonders aber der letztere, sowohl an Stroh wie an Körnern einen guten Ertrag geliefert. Die Kartoffelernte dürfte im Allgemeinen befriedigen.
2) Reg.⸗Bez. Minden: Roggen und Weizen ge reichen Körnerertrag. Gerste und Hafer sind im Allgemeinen vorzüglich gerathen. Zuckerrüben versprechen eine Mittelernte. Bohnen und Erbsen haben guten Ertrag ergeben. Die Frühkartoffeln haben reiche Ernte gebracht, die Spätkartoffeln versprechen guten Ertrag. .
3) Reg.⸗Bez. Arnsberg: Das warme, feuchte Wetter im Juni und Juli hat einen guten Einfluß auf die Haferernte im Gebirge gehabt. Die Roggenernte wurde dadurch stellen⸗ weise etwas behindert, Schaden ist aber nicht entstanden. Sehr günstig waren August und September für die gesammte Ernte, welche überall recht gut und ohne Verlust eingebracht worden ist. Nur für die Kartoffeln scheint das Wetter nicht günstig gewesen zu sein, da besonders im Gebirge viele Kar⸗ toffeln faul sind. b 88
Provinz Hessen⸗Nassau. 1
1) Reg.⸗Bez. Kassel: Ueber die Ernteergebnisse kann im Ganzen Günstiges gemeldet werden, denn von den Cerealien ist nur in Roggen eine nur theilweise befriedigende Ernte gemacht worden, während Weizen und Hafer einen recht guten, Gerste einen ziemlich guten Ertrag geliefert haben. Die Oelsaaten haben keinen besonders reichen Ertrag gegeben. Die Kartoffelernte kann durchschnittlich genügend genannt werden. Bei den Rüben ist der Zuckergehalt ein größerer als im Jahre 1885, die Quantität scheint etwas geringer auszu⸗ allen. 2) Reg⸗Bez. Wiesbaden: Das Ernteergebniß kann im Allgemeinen als ein günstiges, in einzelnen Gegenden sogar als ein recht gutes bezeichnet werden. Weizen hat einen etwas besseren Ertrag geliefert als Roggen, dessen Ertrag an Stroh und Körnern wohl durchschnittlich kaum als mittlerer an⸗ genommen werden kann. Hafer und Gerste sind dagegen allenthalben recht gut gerathen und in Menge und Güte aus⸗ gezeichnet. Die Kartoffelernte verspricht im Allgemeinen einen guten Ertrag, namentlich in der Qualität.
Rheinprovinz.
1) Reg.⸗Bez. Koblenz: Roggen lieferte kaum eine Mittel⸗, Weizen dagegen nur ½ bis ⅛ Ernte. Der Stroh⸗ ertrag ist für beide Fruchtarten gering, die Qualität der Körner indessen ziemlich gut ausgefallen. Hafer hat mit sehr wenigen Ausnahmen einen vollen Ertrag geliefert, dagegen ist Gerste um ein Weniges zurückgeblieben, das Ernteresultat ist jedoch immerhin ein befriedigendes zu nennen. Die Kar⸗ toffel wird für die meisten Gegenden einen Mittel⸗ bis guten Ertrag liefern. Hülsenfrüchte lieferten bei guter Qualität eine Mittelernte. Der Weinstock verspricht, was Quantität anlangt, im Allgemeinen einen wenig befriedigenden Ertrag, dagegen ist die Qualität überall als eine recht gute zu bezeichnen.
2) Reg.⸗Bez. Düsseldorf: Der Roggen ist etwas in der Entwickelung zurückgeblieben, die Qualität der Körner ist aber durchweg eine gute und wird das Gesammtergebniß mit etwa 90 Proz. einer Mittelernte bezeichnet. Weizen liefert etwa 100 Proz. einer Mittelernte. Bei weitem die beste Ernte ist im Hafer erzielt worden, auch Gerste hat gut gelohnt. Von Kartoffeln haben die frühen Sorten etwas durch Fäule gelitten, die späten Sorten sind vorzüglich gediehen, und kann die Ernte durchschnittlich mit 110 Proz. einer Mittelernte ge⸗ schätzt werden. Auch Hülsenfrüchte und Buchweizen haben eine gute Mittelernte ergeben. Zuckerrüben werden gleichfalls gegen 100 Proz. einer Mittelernte ergeben. “
3) Reg.⸗Bez. Köln: Im Allgemeinen lassen sich die Ernteerträge als eine gute Mittelernte bezeichnen. Roggen und Weizen haben im Durchschnitt eine Mittelernte geliefert. Die Gerste ist fast durchweg gut gerathen. Die Haferernte ist sehr gut ausgefallen. Die Hülsenfrüchte haben einen guten Ertrag geliefert. Quantität und Qualität der Frühkartoffel⸗ ernte war im Allgemeinen zufriedenstellend und entspricht einer Mittelernte, der Stand der Spätkartoffeln ist überall ein vielversprechender. Die Zuckerrüben versprechen quantitativ und qualitativ eine volle Ernte. Der Weinstock verspricht quanti⸗ tativ kaum einen halben Herbst, die Qualität aber wird voraus⸗ sichtlich zur vollen Zufriedenheit ausfallen.
4) Reg.⸗Bez. Aachen: Der Ernteausfall kann im All⸗ gemeinen als ein günstiger bezeichnet werden. Weizen und Roggen haben durchschnittlich an Körnern einen guten, an Stroh einen minder guten Ertrag geliefert. Die Haferernte ist überall gut, stellenweise vorzüglich ausgefallen; auch die Gerste ist ziemlich gut gerathen und ebenso der Buchweizen. Aus den Eifelkreisen wird berichtet, daß dort der Roggen und der Hafer, welche in jenen Gegenden die Hauptfruchtgattungen sind, einen äußerst günstigen Ernteertrag geliefert haben. Die Kartoffeln liefern allerwärts bei guter Qualität eine reiche Ernte. Bei den Zuckerrüben schätzt man den quantitativen Ausfall auf ein Drittheil der gewöhnlichen Ernte, dieser Aus⸗ fall wird sich jedoch durch den größeren Gehalt an Zuckerstoff nahezu ausgleichen.
Reg.⸗Bez. Sigmaringen.
Bei Sommer⸗ und Wintergetreide ist eine Mittelernte
erzielt worden. Rüben sind als gut zu bezeichnen. Die Kartoffelernte läßt wegen auftretender Fäule Befürchtungen aufkommen, welche jedoch erst nach der noch bevorstehend
Ernte gehörig gewürdigt werden können. 8 b
(Nachtrag folgt.)
1 “
Das huldvolle Schreiben, welches Ihre Kaiserin und Königin aus Anlaß Ihres Geburtsfestes in den letzten Tagen an das Centralcomité der Deutschen Vereine vom Rothen Kreuz gerichtet, hat die öffentliche Aufmerksamkeit erneut auf die Arbeiten gelenkt, welche von den Vereinen vom Rothen Kreuz ununterbrochen mit stets gleichem Eifer betrieben werden. Diese Arbeiten, die in Friedenszeiten vorzugsweise dahin gerichtet sind, durch Ausbildung von Krankenpflegepersonal der freiwilligen Krankenpflege für den Kriegsfall ausreichende Pflegekräfte zur Ver⸗ fügung zu stellen, üben bereits in Friedenszeiten ihre wohlthätige Wirkung aus, indem durch die Aufwendungen der Vereine vom Rothen Kreuz die Gesammtzahl der für die Krankenpflege vor⸗ gebildeten Kräfte in erheblicher Weise vermehrt und letztere im Frieden in der Lage sind, an ihren Wohnorten in der Krankenpflege thätig zu sein. Wenn durch diese für die Gesundheitspflege im All⸗ gemeinen nicht zu unterschätzende Hülfeleistungen Seitens der Vereine vom Rothen Kreuz diesen Vereinen sehr namhafte und stets wachsende Ausgaben zufallen, so dürfte es für alle Diejenigen, welche die huma⸗ nitären Interessen zu fördern bestrebt sind, angezeigt erscheinen, die Vereine durch Zuwendung von Geldmitteln zu unterstützen. Die im Monat November stäattfindende Geldlotterie bietet hierzu eine geeignete Gelegenheit.
In dem durch die Verlegung der Schliemann⸗Sammlung in das Museum für Völkerkunde frei gewordenen Saal im Untergeschoß des Kunstgewerbe⸗Museums ist jetzt die reiche Sammlung der Oefen und Ofentheile neu aufgestellt worden, die bisher durch ver⸗ schiedene Räume verstreut war. Bei dieser Gelegenheit sind auch
geben
Majestät die
eine Anzahl von Geschenken zur Ausstellung gelangt, die dem Museum
bereits früher zugegangen waren, aus Mangel an Raum aber nicht vorgeführt werden konnten; so ein grün glasirter Ofen des 16. Jahr⸗ hunderts und ein Ofen mit bemaltem Relief⸗Zierrath des 18. Jahrhun⸗ derts als Geschenke der Fr. Gräfin von Schlippenb ach, ein schwar glasirter Ofen Berliner Herkunft von 1747, Geschenk der Frau Pietzker, und ein von Frl. M. Drews, einer früheren Schülerin des Museums, gemalter Ofen, Geschenk des Majolika⸗Fabrikanten Hrn. Drews. Einen sehr werthvollen Zuwachs hat diese Gruppe der Sammlung ferner durch mehrere von dem Königlichen Hof⸗ marschallamt leihweise überlassene Stücke erhalten, zu denen zwei hervorragend schöne Oefen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts mit reichster Ornamentirung im Rokokostil zählen. Durch Ankauf ist die Sammlung endlich noch um einen bunten Ofen des 16. Jahrhunderts ver⸗ mehrt worden, der durch zwei thurmartige Aufsätze von der für diese Periode gewöhnlichen Form erheblich abweicht.
— 8
Das soeben erschienene Doppelheft für September und Oktober 1886 von dem „Anzeiger des Germanischen National⸗ Museums“ (I. Band, Nr. 33 und 34) bringt an der Spitze einen von dem Direktor A. Essenwein verfaßten Rechenschaftsbericht über die Finanzen des Museums von der Begründung desselben bis zum Schluß des Jahres 1885. Danach haben in der Zeit von 1853 bis 1865 die Einnahmen 498 751 ℳ 74 ₰ betragen (darunter 50 000 Gulden und andere Gaben von König Ludwig 1I. von Bayern), wäh⸗ rend die Ausgaben für Sammlungen sich auf 234 526 ℳ 45 ₰ be⸗ liefen, deren Hauptposten 205 000 ℳ für die Frhrl. von Aufseß'sche Sammlung bildeten. Die zu verzinsende Schuld bezifferte sich auf 234 743 ℳ 47 ₰. Seit der Neuerrichtung des Deutschen Reichs nahmen die Jahresbeiträge für die Anstalt wesentlich zu. Im Jahre 1885 setzten sich dieselben folgendermaßen zusammen: Beitrag des Reichs 48000 ℳ, Beitrag deutscher Staatsregierungen, insbesondere Bayerns, 13 0h12 ℳ 14 ₰, Beitrag von Städten und an⸗ deren politischen Korporationen 12 96566 ℳ 93 ₰, Beiträge von Vereinen 1414 ℳ 86 ₰; ferner an Privatbeiträgen: von deutschen Fürsten und deren Agnaten 6934 ℳ 75 ₰, von Privaten 20 151 ℳ 45 ₰. Dazu kamen einmalige Geschenke von einzelnen Personen, Korporationen oder Bevölkerungskreisen, zum Theil als Kosten für bestimmte Arbeiten, zur Errichtung gewisser Bautheile, zum Ankauf einzelner Sammlungsgegenstände ꝛec. Die wessentlichste dieser Stiftungen, wie den größten Jahresbeitrag, verdankt das Museum dem Reiche, auf dessen Kosten in den letzten Jahren Peträchtliche Bauten ausgeführt wurden. Insgesammt sind in der zweiten Periode seit 1866 bis Ende 1885 2 741 417 ℳ 28 ₰ eingenommen worden. Die Ausgaben für die Sammlungen betrugen in dieser Zeit 479 925 ℳ 37 ₰, für Bauten 792 667 ℳ 61 ₰, für Publikationen 92 110 ℳ 62 ₰. Die Verwaltungskosten nahmen 828 905 ℳ 86 4 in Anspruch, und für Zins wurden 151 493 ℳ 56 ₰ ausgegeben. Die der Arbeit beigegebenen Tabellen lassen erkennen, daß in dieser zweiten Periode die eigentlichen Ausgaben, wenige Jahre ausgenommen, in denen besondere Arbeiten auszuführen waren, stets hinter den Ein⸗ nahmen zurückstanden, so daß die Minderung des Schuldenstandes fast stetig erfolgte und auf 1886 nur noch ein kleiner Betrag von 39 042 ℳ 83 ₰ überging. Im Ganzen betrugen die Einnahmen seit der Gründung des Museums 3 240 169 ℳ 2 ₰ (darunter aus Ein⸗ trittsgeldern nur 168 611 ℳ 66 ₰), was für die große Opferwillig⸗ keit aller Kreise zeugt. Ausgegeben wurden im Ganzen: für die Sammlungen 714 451 ℳ 82 ₰, für die Bauten 864 311 ℳ 74 8 für die Publikationen 134 837 ℳ 84 ₰, welcher Summe bei den Einnahmen 100 691 ℳ 35 ₰ entsprechen, so daß nur 31 533 ℳ 80 ₰ geopfert sind. Die Verwaltungskosten haben im Ganzen 1 162 519 ℳ 78 ₰ betragen.
Wie die „Chronik“ meldet, ist die Anstalt aufs Neue durch Zeich⸗ nung von Jahresbeiträgen aus dem Kreise der regierenden Fürsten Deutschlands ausgezeichnet worden: Se. Königliche Hoheit der Groß⸗ herzog von Mecklenburg⸗Schwerin hat 200 ℳ, Se. Hoheit der Herzog von Sachsen⸗Altenburg 100 ℳ gezeichnet; Se. Hoheit der Fürst Leopold von Hohenzollern hat den von dem verstorbenen Fürsten Karl Anton gewährten Beitrag, der zuletzt auf die Jahre 1881 bis 1886 bewilligt war, für fernere 6 Jahre zugesagt. Außerdem sind wieder von Privaten und Anstalten neue Anmeldungen von Jahresbeiträgen
eingegangen, und ist die Anstalt durch einmalige Geldzuwendungen,
sowie die Sammlungen durch Ankäufe und Geschenke vermehrt worden. Die beigelegten Bogen (31 bis 33) der „Mittheilungen aus dem
Germanischen National⸗Museum“ sind diesmal besonders reichhaltig
und interessant. Zunächst berichtet Dr. K. M. Kurtz in Ellwangen über Ausgrabungen eines Grabhügels zu Neunheim bei Ellwangen. Von den Fundstücken, welche auf Wunsch des Grundbesitzers dem Germanischen National⸗Museum überwiesen wurden, sind eine Rad⸗ nadel und ein Armring im Text abgebildet. Hermann Peters lieferte eine belehrende Abhandlung über die „Alraunwurzel“ und ihre ver⸗ meintlich wunderthätigen Wirkungen, mit mehreren merkwürdigen Alb⸗ bildungen, deren eine, die (Reproduktion einer im Museum befindlichen Handzeichnung des 16. Jahrhunderts), einen Alraungräber zeigt, welcher zur Vorsicht ein Blasinstrument benutzt, um, während sein Hund die Wurzel an einem Strick auszieht, ihr todbringendes Geschrei zu übertönen. Hans Bösch bietet urkundliche Mittheilungen über den Eibenbogenhandel der Gesellschaft des Christoph Fürer und des Leonhard Stockhamer in Nürnberg, nach Papieren, welche im Archiv des Museums aufbewahrt werden und von 1532 — 1595 reichen Sie geben ein nicht uninteressantes Bild davon, wie man im 16. Jahrhundert derartige Geschäfte betrieb. Das Holz des Eibenbaums fand damals noch massenhafte Verwendung zu der uralten Schußwaffe des Bogens namentlich in den Niederlanden und England, wo man sich desselben am längsten bedient hat. Ein weiterer urkundlicher Beitrag desselben Verfassers betrifft eine Eilpost von Nürnberg nach Venedig, ausge⸗ führt im Jahre 1494 von einem reitenden Boten in der Zeit von 4 Tagen und einigen Stunden. Direktor A. Essenwein beschreibt unter Beigabe der Abbildungen ein schönes altes Ofenmodell des 17. Jahrhunderts sowie einen einschneidigen Dolch vom 13. und ein Messer vom Ende des 15. Jahrhunderts, sämmtlich im Besitz des Museums. Sehr interessant sind endlich auch die historischen Mit⸗ theilungen von G. Peters über „Mithridat“ und „Theriak“, jene no bis in die neueste Zeit in den Apotheken hergestellten uralten, aus unzähligen Ingredienzien hergestellten Latwergen, denen man einst eine hh set heilkräftige Wirkung gegen alle todbringenden Krankheiten eimaß.
Die nächste Nummer des „Anzeigers“ wird abermals als Doppelnummer zu Anfang Dezember ausgegeben werden.
Wien, 8. Oktober. (W. T. B.) Cholerabericht. Ir Triest 5. Erkrankungen, 2 Todesfälle, in Pest 10 Erkrankungen, 3 Todesfälle, in Istrien 3 Erkrankungen.
Im Deutschen Theater geht am nüächsten Sonnabend, den 16., „Gräfin Lambach“, Schauspiel in vier Aufzügen, von Huge Lubliner, zum ersten Mal in Scene. Morgen, Sonntag, wird „Ein Erfolg“ und am Montag „Nathan der Weise“ gegeben. Die nächste Aufführung des Kleist'schen Schauspiels „Prinz Friedrich von Hom⸗ burg“ findet am Mittwoch, den 13., statt. Außerdem bringt das Repertoire der Woche noch Aufführungen von „Ein Tropfen Gift und „Zopf und Schwert“.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32
Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Berlin:
Erste Beilage 1 8 Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
1 Berlin, Sonnabend, den 9. Oktober
S
1886.
. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, .Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
Verloosung, Kraftloserklärung. Zinszahlung u.
öffentlichen Papieren.
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. [33185] Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Bruno Benno Richard Schopp, zuletzt in Friedrichsberg wohnhaft gewesen, geboren am 6. März 1861 zu Waltersdorf, Kreis Sprottau, welcher sich verborgen hält ist die Untersuchungshaft wegen betrüglichen
Bankerutts in den Akten II. J. 1307/86 verhäͤngt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften
Moabit 11/12, abzuliefern. 8 Berlin, den 5. Oktober 1886. ZIen Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht II. Beschreibung: Größe 5 Fuß 6 Zoll, schwacher dunkelblonder Schnurbart, groß, Zähne unvollständig, Kinn spitz, lich, Gesichtsfarbe gesund. ¹ Große Ohren. Am linken Ohre eine Narbe.
[33184] Der gegen den am 22. gebornen
Dezember 1853
lassene Steckbrief wird erneuert. Naumburg, den 4. Oktober 1886. Königliches Amtsgericht.
[33187] Steckbriefs⸗Erledigung.
Der hinter den Tischler Caspar Ludwig Georg April 1863 in Berlin geboren, in wegen Diebstahls am Steckbrief wird hier⸗
Arand, am 15. den Akten J. IIIc. 219. 81. 6. September 1881 erlassene durch zurückgenommen. Berlin, den 6. Oktober 1886. Der Erste Staatsanwalt bei dem Königlichen Landgerichte I.
[33186] Steckbriefs⸗Erledigung.
Der gegen den Schneider Carl Scholle, in den Akten J. IV a. 616. 81. unter dem 7. Oktober 1881
erlassene Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, den 5. Oktober 1886.
Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht I.
[33183]
Der unter dem 4. Juni 1886 gegen den Fleischer⸗ gesellen Friedrich Wilhelm Hausmann aus Vurg⸗ stedt, zuletzt in Naumburg a. S. wohnhaft, erlassene
Steckbrief hat sich erledigt. Naumburg a. S., den 4. Oktober 1886. Königliches Amtsgericht.
Vorladungen u. dergl.
. 2 nselben 6 und in das Untersuchungs⸗Gefängniß zu Berlin, Alt⸗
1““ Statur mittel, hager, Haare dunkelblond, Stirn frei, Bart, Augenbrauen blond, Augen grau, Nase spitz und eckig, Mund Gesicht läng⸗ Besondere Kennzeichen:
. en am 22. zu Talle Arbeiter Friedrich Karl Kater, zuletzt in Pohlitz wohnhaft, unter dem 12. Januar 1886 er⸗
Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
[33239] Aufgebot.
In dem Grundbuch des dem Gottlieb Hoffmann zu Neu⸗Tschau gehörigen Grund⸗ stücks Blatt Nr. 9 Neu⸗Tschau stehen Abtheilung III. Nr. 1 auf Grund der gerichtlichen Verhandlung vom 25. Juni 1844 für den Bauer Christian Hoff⸗ mann 470 Thaler rückständige Kaufgelder zufolge Verfügung vom 3. August 1844 eingetragen. Ein Viertel dieser Post ist auf seine zweite Ehefrau Marie Elisabeth Hoffmann, geb. Dumke, erbweise übergegangen. Dieses Viertel ist angeblich getilgt und soll im Grundbuche gelöscht werden.
Auf den Antrag des Grundeigenthümers werden deshalb die Rechtsnachfolger der Marie Elisabeth. Hoffmann, geb. Dumke, aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf die Post spätestens im Aufgebots⸗ termine b am 17. Februar 1887, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden, widrigen⸗ falls sie mit ihren Ansprüchen auf den Antheil an der Post werden ausgeschlossen werden.
Neusalz a. O., den 30. September 1886.
Königliches Amtsgericht.
[33196] Aufgebot.
Im Grundbuche des dem Maurer Friedrich Faltin gehörigen Grundstücks Nikolaiken Bl. 104 stehen in Abth. III. Nr. 1 und Nr. 2 auf Grund des Erb⸗ theilungsvergleichs vom 10. März 1837 conf. den 25. September 1837 gemäß Verfügung vom 22. April
410 zweimal 30 Thlr. 17 Sgr. 10 Pf. elterliche Erbgelder der Geschwister Charlotte und Samuel Faltin gegen fünf Prozent jährliche Zinsen eingetra⸗ gen. Diese beiden Posten sind angeblich getilgt und sollen im Grundbuche gelöscht werden.
Auf den Antrag des Grundstückseigenthümers wer⸗ den deshalb die Rechtsnachfolger der Hypotheken⸗ gläubiger, Geschwister Charlotte und Samuel Faltin aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf die bei⸗ den Posten spätestens im Aufgebotstermin den 23. November 1886, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden, widrigen⸗ falls sie mit ihren Ansprüchen auf diese Posten wer⸗ den ausgeschlossen werden. 1
Nikolaiken, den 2. Juli 1886.
Königliches Amtsgericht.
,
Schrage.
[33277] 8 Aufgebot.
„Nachdem die bisher ermittelten Erben der am 15. Mai 1866 geborenen und am 5. Oktober 1874 in Jarmen mit Hinterlassung eines Vermögens von 69,72 ℳ gestorbenen Karoline Wilhelmine Christine Henriette Saldekow der Erbschaft in ihren Nachlaß entsagt haben, werden auf Antrag des Nachlaß⸗ pflegers ihre unbekannten Erben aufgefordert sich mit ihren Ansprüchen an den Nachlaß spätestens in em vor dem hiesigen Amtsgerichte anberaumten ermine,
Bauerngutsbesitzer
s. w. von
den 28. September 1887, Vormittags 10 ½ Uhr, zu melden, widrigenfalls der Nachlaß den sich mel⸗ denden und legitimirenden Erben, in Ermangelung dessen aber dem Fiskus verabfolgt werden wird, und der sich später meldende Erbe alle Verfügungen des Erbschaftsbesitzers anzuerkennen schuldig, weder Rechnungslegung noch Ersatz der Nutzungen, sondern nur Herausgabe des noch Vorhandenen fordern darf.
Demmin, 15 Juli 1886.
Königliches Amtsgericht.
[33198] Aufgebot.
Der den, vertreten durch den Rechtsanwalt Panse in Erfurt, hat das Aufgebot der Stammaktie Litt. A. Nr. 7600 der Thüringischen Eisenbahn⸗Gesellschaft über 300 ℳ beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf
den 2. Juni 1887, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 58, anbe⸗ raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunde erfolgen wird. Erfurt, den 30. September 1886.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung VIII
Aufgebot. Der Oekonom Carl August Würcker in Zwickau hat das Aufgebot: a. der Aktien des Oberhohndorfer Schader⸗Stein⸗ kohlenbauxvereins unter den Nummern 3086, 3087 und 3088, der Aktien des Zwickauer Steinkohlenbauvereins unter den Nummern 798, 800 und 801, s. der Zehntengewährscheine des Zwickauer Brücken⸗ berg⸗Steinkohlenbauvereins Litt. A. unter den Nummern 116, 117, 209, 210, 211, 212, 227, 880, 321. 890, 454, 457, 542, 710, 7II 713 und 714 beantragt. Der Inhaber der Urkunden gefordert, spätestens in dem auf den 20. Juni 1887, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunden erfolgen wird. 8 Zwickau, den 21. September 1886 Königliches Amtsgericht. Richter.
wird auf⸗
[28948 Aufgebot.
Die Erben des wail. Ackergehülfen Fritz Bohnsach
aus Garlebsen, nämlich:
1) die Ehefrau des Ackermanns Ernst Schlimme, Wilhelmine, geb. Bohnsack, zu Olxheim,
2) der Kothsasse Ernst Bohnsack zu Ammen⸗ hausen bei Gr. Rhüden,
3) die 4 minderjährigen Kinder des verstorbenen Ackermanns Christian Bohnsack zu Garlebsen, Namens: 8
a. Justine,
b. Christian, setse Geschwister Bohnsack,
c. Ernst und d. Caroline, vertreten durch deren Vormund Ackermann Ernst Schlimme aus Garlebsen, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Zuckschwerdt in Gandersheim, haben das Aufgebot folgender Sparkassenbücher der Sparkasse der Stadt Einbeck, nämlich: 1) Nr. 5965 über 1170 ℳ,
2) Nr. 7553 über 400 ℳ, beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird gefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 5. April 1887, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Einbeck, den 5. September 1886. Kdoöhnigliches Amtsgericht. III gez. Wahrenburg. 86 Ausgefertigt: 8 (L. S.) Heinemann, als Gerichtsschreiber.
[32153] Aufgebot.
Der Kaufmann Arno Dennhardt in Auerbach i. V. hat das Aufgebot eines abhanden gekommenen, von Franz Glitzner auf H. Wunderlich in Auerbach i. V. gezogenen, von diesem acceptirten, bei der Reichs⸗ banknebenstelle in Plauen domizilirten, ultimo August d. J. an die Ordre des Ausstellers zahlbar gewesenen Wechsels über 100 ℳ d. d. Auerbach i. V., 4. Juni 1886, welcher mit den Blankogiri des Ausstellers und des Antragstellers versehen gewesen, beantragt.
auf⸗
ll1,] —
Referendar E. H. von Kiesenwetter in Dres⸗
Oeffentlicher Anzeiger.
9. Familien⸗Nachrichten
gefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 23. Februar 1887, Vormittags 10 Uhr, vor
Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, späte⸗ stens in dem auf den 18. April 1887, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 2, anbe⸗ raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunde erfolgen wird. Plauen, den 29. September 1886.
Königliches Amtsgericht.
Steiger.
[243651 Aufgebot. Das Sparkassenbuch der Kreissparkasse zu Neu⸗
stadt W.⸗Pr. Nr. 1629 über ursprünglich 582 ℳ 15 ₰ und 17 ℳ 85 ₰, in Summa 600 ℳ, aus⸗ gefertigt für den Soldaten August Johann Czapp zu Graudenz, ist angeblich verloren gegangen und soll
.
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mäßigen Inhabern dieser Hypotheken blieben und seit dem Tage der letzten derung sich beziehenden Handlung mehr als dreißig Jahre verstrichen sind,
Diejenigen, welche auf zu haben glauben, die Aufforderung, ihre Ansprüche innerhalb sechs Monaten t dem auf
anberaumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigen⸗ falls die Forderungen für erloschen erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht würden.
hundert sechsundachtzig.
[28366]
Versicherungsgesellschaft „Iduna“
oufgelaufenen Sparkassenzinsen durch Pfändungs⸗ beschluß des hiesigen Königlichen Amtsgerichts vom 15. Januar 1886 zur Einziehung überwiesen worden, zum Zwecke der Ausfertigung eines neuen Sparkassen⸗ buches amortisirt werden.
Es werden deshalb der Inhaber des Buches, so⸗ wie Diejenigen, welche irgendwie Ansprüche auf das⸗ selbe zu haben vermeinen, aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine
den 5. März 1887, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 10, ihre Rechte anzumelden, Ersterer auch das Spar⸗ kassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung desselben erfolgen wird.
Neustadt W.⸗Pr., den 4. August 1886
Königliches Amtsgericht.
[24169) Aufgebot.
Die Eva Zinken, ohne Geschäft zu Obergartzem wohnhaft, hat das Aufgebotsverfahren zum Zwecke der Kraftloserklärung eines ihr angeblich gestohlenen, von der Spar⸗ und Darlehnskasse des Kreises Eus⸗ kirchen auf ihren Namen ausgestellten Sparkassen⸗ buches A 3 Folio 209 beantragt.
Der Inhaber dieses Sparkassenbuches wird auf⸗
dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Termine seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Sparkassenbuches erfolgen wird. Euskirchen, den 22. Juli 1886. Königliches Amtsgericht. Beglaubigt: Foerstige, Gerichtsschreiber.
2 41211] 3 g 2 1 Aufgebot.
Auf Antrag der Wittwe des Pastors Reinhold Brinkmann Ottilie, geb. Lüdemann, zu Wolfsburg b. Vorsfelde, wird der Inhaber der von dem Preußi⸗ schen Beamtenverein zu Hannover über die Versiche⸗ rung eines am 1. Oktober 1891 fälligen Kapitals von 4000 ℳ zu Gunsten des Pastors Karl Reinhold Brinkmann zu Bellingen oder dessen Erben ausge⸗ fertigten Police Nr. 1170 d. d. Hannover 14. Sk⸗ tober 1879 aufgefordert, spätestens in dem auf
Mittwoch, 6. April 1892, Mittags 12 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte bei dem Gerichte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird. Hannover, 30. März 1886. Königliches Amtsgericht. IVb. gez. Jordan. (L. S.) Ausgefertigt: Thiele, Gerichtsschreiber.
[13634] Aufgebot.
In den diesgerichtlichen Hypothekenbüchern finden
sich folgende Einträge: 1) Im Hypothekenbuche für Lonnerstadt Bd. I S. 449 auf dem Folium über das dem Gerber Georg Krönlein in Lonnerstadt gehörige Grundstück Plan Nr. 939 ½ der genannten Gemeinde:
„1. Januar 1827. 70 fl. siebzig Gulden
Kaufschilling der Wolfgang Konrad Kreuzer⸗ schen Erben zu Lonnerstadt lt. Kaufvertrags
vom 7. Mai 1824.“
2) Im gleichen Hypothekenbuche Seite 1 auf dem Folium über die früher dem Bierbrauer Kon⸗ rad Weichlein von Lonnerstadt, nun den Handels⸗ leuten Moritz Leitner und Ulrich Höps von Lonner⸗ stadt gehörigen Grundstücke Plan Nr. 2399 a., D., 2399 ½ der genannten Gemeinde:
„l. Januar 1827. Dreihundertzehn Gulden mit 5 % verzinsliches Kapital dem minder⸗ jährigen Georg Staudt in Lonnerstadt lt.
UMrkunde v. 15. Februar 1820.“
3) Im Hypothekenbuche für Wachenroth Bd. I. S. 66 auf dem Folium über das dem Maurer Johann Gebhard in Wachenroth gehörige Grund⸗ stück Plan Nr. 294 der Gemeinde Wachenroth:
„1. Januar 1827. Dreißig Gulden mit
5 Prozent verzinslich dem Maier Löb zu
Adelsdorf lt. Vertrags v. 5. August 1807.“ Nachdem die Nachforschungen nach den recht⸗ fruchtlos ge⸗ auf diese For⸗
ergeht auf Antrag der Hypothekenobjektsbesitzer an obige Forderungen ein Recht spätestens
und bis zu
5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. Berufs⸗Genossenschaften. Verschiedene Bekanntmachungen.
Theater⸗Anzeigen.
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8 1 In der Börsen⸗Beilage.
Tüncher und Tapezierer Hermann Maeder in! Gotha die auf sein Leben über 300 Thaler Versicherungs⸗ summe nach Tabelle VII. B, von der „Iduna“ aus⸗ gefertigte Police Nr. 108 407 d. d. 1. März 1872, als Unterpfand für ein ihm am 3. September 1881 gewährtes Darlehn von 85 ℳ bei der „Iduna“ de⸗ ponirt hat,
II. der Versicherungsschein Tabelle I. Nr. 108 918, d. d. Halle a. S., den 1. Mai 1872, über 1000 Thaler Versicherungssumme, zahlbar nach dem Tode des Hotelbesitzers Erasmus Adalbert Hugo Müller zu Nikolaiken, geboren am 24. Dezember 1825. Die Versicherung ist zu Gunsten der Ehefrau Wanda, geborene Seibt, event. der Kinder des Versicherten geschlossen,
III. der Depositalschein Nr. 3142, d. d. Halle ga. S., den 25. Januar 1871, Inhalts dessen der Arbeiter Wilhelm Nicolaus Schmidt und dessen Ehefrau Sophie Marie Franziska, geborene Wolf, zu Berlin die auf ihr Leben über je 50 Thaler Versicherungssumme nach Tabelle XI. a. ausgefertigten Versicherungsscheine Nr. 24 543, 24 544 der „Iduna“ als Unterpfand für ein ihnen von derselben gewährtes Darlehn von 10 Thalern übergeben haben,
IV. der Depositalschein Nr. 9738, d. d. Halle a. S, den 6. März 1880, Inhalts dessen der Arbeiter Carl Gustav Waßlowsky zu Gumbinnen die auf das Leben desselben über 1500 ℳ Ver⸗ sicherungssumme nach Tabelle I. ausgefertigte Police Nr. 75 010, d. d. 2. Juli 1866, der „Iduna“ als Unterpfand für ein ihm von derselben gewährtes Darlehn von 250 ℳ übergeben hat,
V. die Police Nr. 132 901, d. d. Halle a. S., den 5. Januar 1882 über 180 ℳ Versicherungssumme, zahlbar nach dem Tode des Fuhrhalters Johann Gottlieb Dapid in Königsberg i. Pr., geboren am 11. Januar 1821, sind angeblich verloren gegangen. Auf Antrag: zu J. des Tünchers und Tapezierers Hermann Maeder in Gotha, zu II. des Hotelbesitzers Erasmus Adalbert Hugo Müller in Königsberg i. Pr., zu III. der Frau Marie Schmidt, Wolf, in Berlin, zu IV. des Fräulein Bertha Schinz in Gum⸗ binnen, zu V. der Frau David, Henriette Amalie, ge⸗ borene Ninnemann, in Königsberg i. Pr., werden die Inhaber der vorbezeichneten Urkunden aufgefordert, ihre Rechte s f
geborene
1 spätestens in dem auf
den 25. März 1887, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 31, an⸗ beraumten Termine anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraftlos er⸗ klärt werden. Halle a. S., den 14. Juli 1886. Königliches Amtsgericht. Abtheilung VII.
[33237] 8
Auf zulässig befundenen Antrag des Erbpächters A. Niemann aus Mönkbusch wird das Fol. 2 seiner Erbpachtstelle Nr. III. zu Mönkbusch, hiesigen Amts⸗ gerichtsbezirks, lautend auf 150 Thlr. für den Fischer Niehusen zu Ortkrug de dato 11. Januar 8 eingetragene Forderungsrecht hierdurch aufge⸗ boten. „Es werden alle Diejenigen, welche ein Recht ar diese Forderung zu haben vermeinen, aufgefordert, ihre Rechte spätestens im angesetzten Aufgebots termine anzumelden, widrigenfalls die Forderung mortificirt wird. Aufgebotstermin wird bestimmt auf 2. Dezember d. J., Morgens 10 Uhr. Malchow, 2. Oktober 1886. Großherzogliches Amtsgericht. . Zur Beglaubigung: Staecker, Attuar, Gerichtsschreiber.
[33238]
Alverdissen. Auf dem Hypothekenbuchsfolio des Colonats Ridder Nr. 49 zu Humfeld findet sich für den Israeliten Salomon Steinberg zu Barntrup später ex cess. den Colon Kamp Nr. 3 zu Humfeld 5ten Orts unterm 11. März 1852 ein Darlehn zu 150 Thaler eingetragen.
Nach glaubhaft gemachter Angabe des Colon Rid⸗ der ist das Kapital längst zurückbezahlt, es kann aber löschungsfähige Quittung nicht beschafft werden.
Auf Antrag des Ridder werden daher Alle, welche an das fragliche Ingrossat Ansprüche erheben, auf⸗ gefordert, solche spätestens in dem auf den 14. April 1887, Vormittags 10 Uhr, hier angesetzten Aufgebotstermine anzumelden und zu begründen, widrigenfalls die Eintragung für erloschen
Donnerstag, den 23. Dezember 1886, Vormittags 9 Uhr,
Höchstadt a. A., den 13. Mai 1886. Königliches Amtsgericht. gez. Schlederer. Den Gleichlaut mit der Urschrift bestätigt: Höchstadt a. A., den fünften Juni achtzehn⸗
Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgerichts daselbst. (L. S.) “ Kgl. Sekretär.
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Die von der Lebens⸗, Pensions⸗ und Leibrenten⸗ zu Halle a. S. usgestellten Versicherungs⸗ und Depositalscheine ꝛc.:
auf Antrag des Hofbesitzers Joseph Schluß zu Casimirz, dem die Forderung aus dem Sparkassen⸗
I. der Depositalschein Nr. 11 797, d. d. Halle
erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht werden wird. Alverdissen, den 2. Oktober 1886. Fürstliches Amtsgericht. Beglaubigt: (Unterschrift), Gerichtsschrei
[33234] Bekanntmachung.
In unserer Verwahrung besinden sich nachbezeich⸗
nete Testamente, seit deren Niederlegung über sechs⸗
undfünfzig Jahre verflossen sind:
1) des Regierungs⸗Referendarius Louis Blanc von hier, vom 21. November 1827,
2) der verwittweten Frau Geheime Regierungs⸗ Räthin Bräunlich, Johanne Wilhelmine, geb. Wöhner von hier, vom 22. März 1830,
3) des Bürgers Ferdinand Bellien von
14. April 86 vom 14. Ottober 1830,
4) der Frau Schuhmachermeister Borchardt, Friede⸗ rike, geb. Schlemmer, zu Beelitz, vom 13. Fe⸗ bruar 1830,
5) des Partikuliers Johann Friedrich Fleischhauer
von
hier,
buche Nr. 1629 über die eingezahlten 600 ℳ nebst
q.
S., den 7. September 1881, Inhalts dessen der
von hier, vom 24. November 1829,