1886 / 246 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 19 Oct 1886 18:00:01 GMT) scan diff

fangenen der Mountjoy⸗Strafanstalt in Dublin und die des Downpatrick⸗Gefängnisses, erstere 57 £ 16 sh., letztere 63 £ 3 sh. 9 d. jeder. Schottland zahlt für seine Gefängnisse 107 501 f, Irland 155 886 £. In Irland hat die Zahl der Verbrechen zu⸗ genommen: sie betrug 39 554 im letzten Jahre, während sie 1882 sich nur auf 35 434 bezifferte.

Rostock. Im verflossenen Sommer⸗Semester ist die Zahl der auf der Landes⸗Universität Rostock Studirenden von 318 auf 313 gesunken, da bei einem Abgange von 113 nur ein Zugang von 108 stattfand. Die theologische Fakultät zählte 68 (inkl. 7 Theologen und Philologen) gegen 65 im vorigen Semester. Die juristische Fakultät 37 (gegen 44), die medizinische 100 (gegen 106) und die philosophische 108 (gegen 103). Von diesen 108 Studenten kamen 45 auf die philologisch⸗historischen und 63 auf die mathematisch⸗ naturwissenschaftlichen Disziplinen. 27 Studirende genügten gleich⸗ zeitig ihrer Militärpflicht als Einjährig⸗Freiwillige. Nach Heimath und Staatsangehörigkeit vertheilten sich die Studirenden wie solgt: Mecklenburg⸗Schwerin 224, Mecklenburg⸗Strelitz 12, Preußen 59, Sachsen 4, Braunschweig 1, Bayern 1, Altenburg 1, Hamburg Lübeck 2, die Niederlande 1, Ungarn 1. Zu den oben aufgeführten Studenten kommen noch 3 nach Abschluß des Verzeichnisses Immatrikulirte (1 Theologe, 1 Jurist und 1 Mediziner), so daß die Gesammtzahl der Studirenden im letzten Sommer 316 betrug. Unter den Studi⸗ renden hat sich im vorigen Semester ein akademischer Gesangverein gebildet, dessen Leitung der Professor Dr. Kretzschmar, akademischer Lehrer der Musik, übernommen hat.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Theorie des französischen Verwaltungsrechts von Dr. Otto Mayer, a. ö. Professor in Straßburg Straßburg, Verlag von Karl F Trübner. 1886. gr. 8. S. XVI und 533. Der Verfasser dieses Lehrbuchs wünscht vor Allem reich sländischen Richtern und Verwaltungsbeamten nützlich zu werden. Diesem Hauptzweck entsprechend wird die Grundlage des französischen Verwaltungsrechts, welches im Wesentlichen auch unser Verwalfungs⸗ recht ist, in dem Stande genommen, auf welchem es im Jahre 1870 war. Die Reichs⸗ und Landesgesetzgebung seit 1870 wird nur berück⸗ sichtigt, soweit ihre Einwirkung bedeutend ist für die Theorie. Die wissenschaftliche Beherrschung dieses Rechtes aber, ohne welche Alles nur ein kümmerliches Sichdurchschlagen von Fall zu Fall wird, ist dem deutschgebildeten Juristen sehr erschwert. Die französische Ver⸗ waltungsrechtswissenschaft, so hochentwickelt sie ist, vermag ihm nicht zu dienen. Sie ist viel zu sehr befangen in den Voraussetzungen des besonderen Rechtslebens, aus dem sie hervorgeht. Es ist eine fremde Sprache auch für den, der des Französischen vollkommen mächtig ist. In dem vorliegenden Buche gilt es nun, die französische Theorie des Ver⸗ waltungsrechts ins Deutsche zu übersetzen, in der Denkweise des deutschen Juristen wiederzugeben, was, wie vielfach unausgesprochen, ihr Inhalt ist. Diese Absicht ist dem Verfasser vollständig gelungen, das Werk dürfte sich als sehr brauchbar zur Belehrung wie zum Hand⸗ gebrauch für die Beamten des wieder gewonnenen Reichslandes Elsaß⸗Lothringen erweisen. In den Anmerkungen hat der Ver⸗ fasser ausschließlich französische Literatur angezogen; obgleich für ein⸗ zelne Theile des französischen Verwaltungsrechts einige treffliche deutsche Bearbeitungen vorliegen, schien doch angemessener, die Belege immer unmittelbar aus den gemeinsamen Quellen zu nehmen. Eine Auseinandersetzung über Fragen, welche auch die deutsche staatsrecht⸗ liche Theorie bewegen, hat der Verfasser im Laufe der Darstellung vermieden, weil er keine eigenen Meinungen zu vertheidigen habe, son⸗ dern nur Berichterstatter über die Thaten der französischen Juristen sei. Nach einer Einleitung über Trennung der Gewalten, Regierung, Rechtspflege, Verwaltung, Verwaltungsrecht und Aufgabe der Ver⸗ waltungsrechtswissenschaft behandelt der Verf. in drei Abschnitten die Behördenordnung, das eigentliche Verwaltungsrecht und die Selbstverwaltung —, im Anhange wird die unechte Selbstverwaltung besprochen. Ein gutes Register erleichtert den Gebrauch des Buchs, welches gleichzeitig zu beachtenswerthen Vergleichungen mit preußischen Einrichtungen Anlaß bietet.

Die bei Hugo Klein in Barmen erschienenen Emil Frommel'schen Schriften: „Feldblumen, Treue Herzen, Die Gräfin, Henhöfer's Leben, Das Gebet des Herrn in Predigten, Die zehn Gebote Gottes in Predigten“ sind, vielseitigen Wünschen zufolge, fortan auch in 6 Bänden, dauerhaft gebunden, numerirt, zum Preise von 12 wobei die Einbände nicht berechnet sind als kleine Bibliothek zu haben. Die Frommel’schen Werke gehören bekanntlich zu den besten Erzeugnissen der christlichen Literatur und sollten in keiner Volksbibliothek fehlen.

Von der Illustrirten Prachtausgabe von Heinrich Heine’s Werken, herausgegeben von Heinrich Laube (Wien, Leipzig und Prag, Verlag von Sigmund Bensinger, Preis pro Lieferung 50 ₰), liegen uns die Lieferungen 49 54 vor. Dieselben enthalten: „Die Götter im Exil“ (1836 und 1853) mit dem Nachtrag: „Die Göttin Diana“ (1854) und den „Romancero“ (1851). Die Lieferungen sind, wie alle früheren, mit zahlreichen charakteristischen Illustrationen geschmückt.

In Carl Heymann's Verlag hierselbst erschien soeben: „Taschenkalender für Beamte auf das Jahr 1887“. Derselbe enthält außer einem Kalendarium für tägliche Eintragungen zahlreiche, speziell für den Gebrauch der Staats⸗ und Kommunal⸗ Beamten bestimmte Beilagen. Herausgeber wie Verleger haben alles gethan, um den Kalender zu einem in Wirklichkeit werthvollen Hand⸗ und Taschenbuch zu gestalten. Auch der für den Band nor⸗ mirte Preis von 2,50 ist in Hinsicht auf den reichen Inhalt des⸗ selben ein mäßiger zu nennen.

Das Heft 22 der „Mittheilungen vom Freiberger Alterthumsverein“ hat folgenden Inhalt: Vereinsbericht. Von Heinr. Gerlach, Vorstand des Vereins. Handwerks⸗ bräuche früherer Jahrhunderte, insbesondere in Freiberg. 1) Das Lehrlingswesen. Von Konrad Knebel, Bürgerschullehrer. Ueber Freibergs Aerzte und Heilkünstler in den ältesten Zeiten Von Dr. Pfotenhauer in Breslau. Bilder aus Freibergs Vergangenheit. Förtset he. Von Heinr. Gerlach. (Abbildungen mit Beschreibung.)

r. 5. Die alte Freiberger Bergmannstracht. Heinrich von Frei⸗ berg und seine Werke (Tristan und Isolde, das heilige Kreuz und die Ritterfahrt des Johannes von Michelsberg). Von Paul Knauth. Anhang: Das Schloß Runkelstein bei Bozen und seine Fresken. Zur Bibliographie über die Geschichte der Stadt Freiberg und ihres Berg⸗ und Hüttenwesens. Von Dr. Ed. Heydenreich. Ein kleiner Wührer durch unsere alte Bergstadt. Von Heinr. Gerlach. Lage der Stadt. Einwohnerzahl. Straßen und Anlagen. Hervorragende Gebäude und Denkwürdigkeiten. Behörden. Lehranstalten. Berg⸗ und Hüttenwesen. Sonstige Industrie. Vereine, gemeinnützige An⸗ stalten, Stiftungen ꝛc. Kleinere Mittheilungen. Von Heinr. Gerlach. 1) Schreiben der Kurfürstlichen Räthe vom 19. Juli 1553 an die Wittwe des Kurfürsten Moritz. 2) Urtel des Hofgerichts zu Witten⸗ berg gegen den Berauber des Moritz⸗Monuments zu Freiberg (um 1556). 3) Gebahrung mit den heiligen Gefäßen und Meßgewändern aus den Kirchen zu Freiberg. 4) Das von Carlowitz'sche Gruft⸗ gewölbe in der Kirche St. Petri zu Freiberg. 5) Die „Schäfertische“ unweit des Fürstenhofs bei Freiberg. 6) Die ehemalige steinerne Stadtrösche oder „Rinne“. 7) Eine metallene Urkunde auf der Giebel eines Hauses. 8) Welcher Name unseres Chronisten ist der richtige: Moller, Möller oder Müller? 9) Der Verlust eines denk⸗ würdigen Steinbildwerks an einem hiesigen Bürgerhause. 10) Auf⸗ findung einer Denkmünze vom Jahre 1580. 11) Eine räthselhafte alte Prophezeiung.

Kirchhoff & Wigand in Leipzig haben über ihr ontiquarisches Bücherlager wiederum 2 Kataloge (772 und 773) ausgegeben. Katalog 772 verzeichnet in 1104 Nrn. eine Aus⸗ wahl bedeutenderer Werke aus den Gebieten der deutschen Literatur, Kunstgeschichte, Kupferwerke, Kuriosa, welche unter folgende 7 Ab⸗ theilungen vertheilt sind: I. Geschichte der deutschen Literatur, II. Deutsche Literatur; III. Theorie und Technik der Kunst und Kunst⸗ gewerbe; IV. Kunstgeschichte, Kunstdenkmäler, Galeriewerke; V. Inter⸗ essante Drucke, ältere illustrirte Werke; VI. Neuere illustrirte und

Porträtwerke; VII. Kuriosa und Vermischtes 1) Kuriosa, Facetien, 1

Dämonologie, ge⸗

Satiren, Ana, Emblemata; 2) Magie, t 9 Schreibkunst, Steno⸗

heime Wissenschaften, Spiritismus; 3) graphie, Handel; 4) Mnemonik; 5) Theater, Ballet und Tanz; 6) Schach und andere Spiele; 7) Fechtkunst, Duell, Gymnastik, Ritter⸗ und Ordenswesen, Turnier; 8) Reitkunst, Jagd, Falknerei, Fischerei; 9) Prähistorik, Ethnologie, Anthropologie; 10) Kultur⸗ und Sittengeschichte, Kostüm; 11) Ceremoniell, Hofleben, Festlichkeiten; 12) Haushalt, Kochkunst, Lustgärten; 13) alte Schriften über Infektionskrankheiten). Katalog 773 (Philosophie, Freimaurerei, Pädagogik) enthält ein Verzeichniß von 1283 Schriften unter folgen⸗ den 6 Rubriken: I. Geschichte der Philosophie; II. Philosophie im Allgemeinen; III. Freimaurerei; IV. Geschichte und Organisation des Schul⸗ und Erziehungswesens nebst Zeitschriften; V. Erziehungs⸗ lehre; VI. Die Schule und ihre Lehrmittel. Gb

Gewerbe und Handel.

Dem Geschäftsbericht der Berlin⸗Anhaltischen Ma⸗ schinenbau⸗Aktien⸗Gesellschaft entnehmen wir, daß das Geschäftsjahr 1885/86, welches in den ersten Monaten durchaus be⸗ friedigend begann, in dem weiteren Verlaufe nicht den gehegten Er⸗ wartungen entsprochen hot, so daß nur eine Dividende von 4 ½ % in Vorschlag gebracht werden kann. Der Umsatz in beiden Fabriken betrug 1 595 054 ℳ: durchschnittlich waren 592 Leute beschäftigt. Die Pro⸗ duktion der Eisengießerei in Dessau betrug 1 729 108 kg. Nach Abschreibung von 10 % auf Maschinen⸗Conto, 10 % auf Werkzeug⸗ und Utensilien⸗ Conto, 10 % auf Mobilien⸗Conto, 20 % auf Fuhren⸗Conto, sowie Abschreibung der Kosten sämmtlicher neugefertigten Modelle, ergiebt sich ein Reingewinn von 115 293 ℳ, dessen Vertheilung wie folgt vorgeschlagen wird: Extra⸗Abschreibung auf Immobilien 10 000 ℳ, Gratifikation an die Beamten 3000 ℳ, an den statutarischen Reserve⸗ fonds 4871 ℳ, an den neuen gesetzlichen Reservefonds 4871 ℳ, Tantième an den Aufsichtsrath 4871 ℳ, 4 ½ % Dividende an die Aktionäre 84 375 ℳ, so daß ein Vortrag auf 1886/87 von 3305 verbleibt.

„Die Rhein⸗Westf. Ztg.“ berichtet vom rheinisch⸗west⸗ fälischen Metallmarkt: Die über den rheinisch⸗westfälischen Eisenmarkt in letzter Woche einlaufenden Berichte bestätigen die seit einiger Zeit sich bemerkbar machenden Anzeichen einer Besserung, nicht als ob schon in nächster Zeit erhebliche Preiserhöhungen durchgesetzt werden könnten; wenn die Geschäftslage so ungünstig war wie bis⸗ lang, so darf man schon einen Stillstand in der rückgängigen Kon⸗ junktur als einen Fortschritt betrachten. Die Werke scheinen immer mehr die Ueberzeugung zu gewinnen, daß die schlimmste Zeit der Eisen⸗ industrie, wenn auch nicht in allen Branchen (wie lange z. B. der Preis⸗ druck auf Schienen noch anhalten wird, ist vorläufig nicht abzusehen) doch vorüber sei. In Roheisen sind dafür Anzeichen wie auch in der Fertigeisenbranche. Vergleicht man mit unseren Distrikten die Lage des schlesischen Eisenmarktes, so begegnet man auch hier einer zuversicht⸗ licheren Stimmung. In Roheisen ist der Verkehr daselbst lebhafter und die Lagervorräͤthe zeigen eine Abnahme. Die Walzwerke theilen das bisherige Geschick der rheinisch⸗westfälischen Konkurrenten, weichende Preise bei guter Beschäftigung. In Oesterreich ist der Markt ebenfalls fester. Die Ordres laufen in regelmäßiger Folge ein. Die Notirungen sind fester, stellenweise haben dieselben schon angezogen. Unsere belgischen Nachbarn haben bis jetzt durch ein⸗ müthiges Vorgehen ihre Preise gut behaupten können, dasselbe gilt von Frankreich, wenn auch in einzelnen Distrikten die Beschäftigung nicht dieselbe geblieben ist. In England zeigt der Roheisenmarkt stetige Besserung und auch in Fertig⸗Eisen regt es sich allmählich etwas. In Schottland ist die Geschäftslage nicht ganz so günstig, da⸗ gegen lauten die Berichte aus Amerika in letzter Zeit ohne Ausnahme sehr zuversichtlich. Der einheimische Eisenerzmarkt ist in seiner früheren Lage geblieben. Spanische Erze sind fester, auch auf dem Frachtmarkte zeigt sich eine bessere Tendenz. Die Preise der einheimischen Erze sind seit voriger Woche nahezu unverändert. Was Roheisen an⸗ belangt, so läßt sich im Allgemeinen eine fortdauernd lebhaftere Nachfrage konstatiren. Dieselbe hat jedoch noch nicht zu einer Preis⸗ aufbesserung geführt, nur für Puddelroheisen war, wie wir schon be⸗ richteten, ein kleiner Preisaufschlag durchzusetzen, der auch in letzter Woche sich behauptet hat. Man hofft im Siegerlande im nächsten Monat eine Erhöhung der Notirungen für Roheisen durchführen zu können. In Gießereiroheisen dauert die bisherige Lage unverändert fort. Die stellenweise wohl lebhaftere Nachfrage hat auf die Preise nur den Einfluß gehabt, den Rückgang zu hemmen. Bei der noch immer un⸗ befriedigenden Beschäftigung der Eisengießereien kann auf sicheres Ab⸗ stoßen größerer Posten nicht gerechnet werden. In der Walzeisen⸗ branche ist die Beschäftigung zum Theil eine recht lebhafte. In der letzten Woche konnte man nun endlich auch merken, daß die gute Be⸗ schäftigung einen Einfluß auf die Preise ausübte insofern, als die konstante Abwärtsbewegung der Preise für Stab⸗ und Fagcon⸗ eisen aufhörte, und man ist auf Seiten der Stabeisenwalz⸗ werke der Ansicht, daß wohl das tiefste Niveau jetzt erreicht sei. Eine kleine Preisaufbesserung ließ sich dagegen bis jetzt nicht durchsetzen. In Walzblech haben wir seit unserem letzten Bericht keine wesent⸗ liche Aenderung zu verzeichnen, doch ist die Tendenz des Geschäftes eine günstige. Feinbleche unverändert. In Walzdraht ist die Ge⸗ schäftslage für die Eisenfabrikate noch ungünstig. Während in Flußeisenwalzdraht in letzter Zeit lebhafte Nachfrage vorlag und die Preise in Folge dessen sich etwas gebessert haben, sind die Eisen⸗ sorten und gezogenen Drähte von dieser Besserung nicht tangirt worden. Das Geschäft ist darin fortgesetzt so still wie je und die Preise sind nur zu häufig verlustbringend. Die Lagerbestände ver⸗ mehren sich und man sieht nicht ohne Besorgniß dem Winter ent⸗ gegen. In Eisenbahnmaterialien sind wesentliche Aenderungen nicht zu verzeichnen. Die Waggonfabriken haben wieder auf einige Zeit Beschäftigung, da in letzter Zeit nicht unerhebliche Aus⸗ schreibungen erfolgt sind, von Elberfeld, Bromberg und Hannover kommen im Ganzen 435 Stück Güter⸗ und Personenwagen zur Ver⸗ gebung. Die Geschäftslage der Eisengießereien und Maschinenfabriken ist unverändert. Die Nachfrage ist meist schwach und die Preise sind äußerst gedrückte. Die Metallgießereien klagen ebenfalls über flauen Geschäftsgang seit Anfang dieses Monats. Die Aufträge vermindern sich an Zahl und Bedeutung und die Preise werden sehr gedrückt. Dagegen fängt das Rohmaterial an zu steigen, so daß das Verhältniß der Fabrikatpreise zu denselben kein richtiges ist.

Die „Kolonialwaaren⸗Zeitung“ mit dem Beiblatt „Der Drogen⸗ und Farbwaaren⸗Händler“ (IV. Jahrgang, Leipzig, Verlag Joachim u. Jüstel, Preis pro Quartal 2,50 ℳ) erscheint wöchentlich einmal und bringt als Korrespondenzblatt und Vereinsorgan aller Verbände und Vereine der Kolonial⸗ und Materialwaarenhändler Deutschlands stets zeitgemäße, die brennenden Tagesfragen dieser Branchen behandelnde Artikel in offener und unabhängiger Weise; außerdem Besprechungen interessanter Rechtsfälle, sowie Rechts⸗ erfahrungen, Waarenartikel und diesbezügliche Mittheilungen, Rezepte, Besprechungen, vor allem aber auch neueste Original⸗Waarenberichte und Preisnotirungen der hauptsächlichsten Plätze und Artikel, welche den Leser über Konjunkturen und Lage des Waarenmarktes stets auf dem Laufenden erhalten. Die Nr. 41 (14. Oktbr.) hat folgenden Inhalt: Der han⸗ delspolitische Werth unserer Kolonien. Die Schnaps⸗Konsum⸗ vereine. Einmachen der Früchte und Fruchtsäfte ohne Zucker mit Paraffinverschluß. Zur Lage des Artikels Kaffee. Erste Inter⸗ nationale Kochkunst⸗Ausstellung. Der Kauf. Handel und Ver⸗ kehr. Vermischte Nachrichten. Besprechungen. Waaren⸗ berichte. „Der Drogen⸗ und Farbwaaren⸗Händler“ enthält: Aus dem undelsbericht von Gehe & Co. in Dresden. (Schluß.) Kleine Mittheilungen und Rezepte. Marktberichte. Fragekasten. Briefkasten.

Bradford, 18. Oktober. (W. T. B.) Wolle ruhig, kaum behauptet, 2fädige Garne geschäftslos, 1fädige ziemlich begehrt, Stoffe unverändert. 8

—— ——y—A» ——O ——————— —-—————— ——

Beerlin, 19. Oktober 1886.

Aus Anlaß des 25 jährigen Jubiläums Ihrer Kaiser⸗ ichen und Königlichen Hoheit der Kronprinzessin alz [Chef des 2. Leibhusaren⸗Regiments hatte gestern der hiesige Verein ehemaliger Leibhusaren im großen Vereinssaal von Jarick's Restaurant in der Alten Jakobstraße einen solennen Kommers veranstaltet, welcher zugleich der Feier des Krönungs⸗ Jubiläums und des Kronprinzlichen Geburtstages galt. Das begeistert aufgenommene Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König brachte der Vorsitzende, Kamerad Dolle aus; des Kronprinzen gedachte Kamerad Fenzlau; auf das Regiment und dessen erlauchten Chef toastete der Senior des Vereins, Kamerad Sander. An das Regiment in Posen wurde ein Glückwunschtelegramm abgesandt. Bei der in Posen selbst begangenen Jubelfeier war der Verein durch eine Deputation vertreten.

2

Gestern fand auf dem Garnison⸗Kirchhofin der Hasenhaide die Grundsteinlegung zu dem Denkma [statt, welches der Krieger⸗ verband Berlin und Umgegend den dort ruhenden deutschen Soldaten und Theilnehmern an den Feldzügen 1866 und 1870/71 zu errichten gedenkt. Vor dem Grundstein war ein Altar errichtet Unter den zahlreichen Ehrengästen befanden sich der Gouverneur General von Werder, der Kommandant General⸗Major von Derenthall, der mit dem Platzmajor Oberst von Ziegler erschien; ihnen schlossen sich an der Inspecteur der Artillerie, General von Voigts⸗Rhetz, die General⸗ Lieutenants von Wulffen, von Oppel, von Winterfeld, General⸗Major von Kropff, der Vorsitzende des Deutschen Kriegerbundes, Oberst von Elpons, Major von Lindequist u. A. Auch der Polizei⸗ Präsident, Freiherr von Richthofen, sowie Vertreter der städtischen Behörden waren anwesend. Die Mitglieder des Kriegerverbandes, die von Keller's Hofjäger aus in festlichem Zuge nach dem Friedhof marschirt waren, nahmen in weitem Halbkreise um den Denkmals⸗ platz Aufstellung. Es waren im Ganzen 54 Vereine mit 40 Fahnen vertreten. Die Träger der letzteren standen zu beiden Seiten des Altars, als die Feier mit den Klängen des Chopin'’schen Trauer⸗ marsches und dem von allen Anwesenden gesungenen Choral „Jesus meine Zuversicht“ eröffnet wurde. Dann nahm Hof⸗ und Garnisonprediger D. Frommel das Wort zur Weiherede, in welcher er an die hohe Bedeutung des Tages erinnerte. Er weihte dann die Stätte „Gott zur Ehre, den Gefallenen zum Gedächtniß, kommenden Geschlechtern zur Nacheiferung.“ Die Fahnen senkten sich, und es be⸗ gann die eigentliche Grundsteinlegung. Der Vorsitzende, Kamerad Müller legte, nachdem er die Ehrengäste begrüßt, die Urkunde, die Jahresberichte und die Satzungen des Verbandes und des Deutschen Kriegerbundes, ferner das Protokoll des 15. deutschen Kriegertages, das Jahrbuch für 1886, die Ge⸗ meindeverhandlungen des letzten Jahres, die Kriegsdenkmünzen von 1866, 1870/71 und das Verzeichniß der 463 hier ruhenden Kameraden in den Grundstein. Nachdem der Grundstein mit dem Motto „Gott war mit uns, ihm sei die Ehre“ in den Bau gefügt worden, legte Kamerad Maurermeister Könemann den Schlußstein darauf. General⸗Lieutenant von Wulffen gab dann die ersten drei Hammerschläge; die übrigen hohen Offiziere, die Mitglieder des Denkmals⸗Ausschusses und der Vorstand folgten. Dann sangen die Anwesenden „Nun danket Alle Gott“, Hofprediger Frommel sprach den Segen und das Vaterunser, und die Feier war beendet. In Keller Hofjäger wurde dann der Geburtstag Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen mit einem Commers begangen.

Wien, 18. Oktober. (W. T. B.) Cholerabericht. I. Triest 9 Erkrankungen, 1 Todesfall, in Pest 23 Erkrankungen, 22 Todesfälle.

Den Bemühungen des Hrn. Kommissions⸗Raths Engel ist es gelungen, abermals einen Gesangsstern erster Größe zu gewinnen, mit dem er binnen Kurzem das Berliner Publikum bekannt machen wird: Frl. Dyna Beumer, Königlich niederländische Hofsängerin, wird im Monat November in zwei Concerten im Kroll'schen Theater auftreten. Auch die Umgebung wird eine ihr ebenbürtige sein und bestehen aus: der belgischen Pianistin Frl. Z6lie Moriams, einer renommirten Künstlerin und Schönheit, sowie dem hier schon bestens bekannten Cellisten Hrn. Jules de Swert, Königlich preußischem Kammer⸗Virtuosen. Ein Künstler⸗Trio in dieser Zusammensetzung dürfte in Berlin selten aufgetreten und wohl geeignet sein, das allge⸗ mine Interesse auf sich zu lenken. Trotz der Bedeutsamkeit der Künstler beabsichtigt Hr. Kommissions⸗Rath Engel nicht, die in seinem Theater üblichen Eintrittspreise zu erhöhen.

Bäder⸗Statistik. Personen

Altheikendorf bis Ende September (Badegäste) 11“ 472

Baden⸗Baden bis zum 15. Oktober (Fremde) . . . . . 57 990 Bocklet bis zum Schluß der Saison (außer 7624 Durch⸗ reisenden; Kurgäste) d“ 463 Borby (Eckernförde) bis Ende September (Badegäste). 516 Brückenau bis Ende der Saison (außer 942 Durchreisenden; eeeá 1 183 Büsum bis Ende September (Badegäste) . . . . . . 817 Dahme (Cismar) bis Ende September (Badegäste) . . . 297 Glücksburg bis Ende September (Badegäste) . . . .. 1 703 Gravenstein bis Ende September (Badegäste) . . . . . 233 Haffkrug bis Ende September (Badegäste) . . . . . . 3 524 Kahlberg bis zum 9. Oktober (Badegäste) . . . . . . 1 282 Kiel bis Ende September (Badegäste) . . . . . .. 598 Kissingen bis zu Ende der Saison (außer 4471 Durch⸗ ö11ö11““; Kollund (Flensburg) bis Ende September (Badegäste) . . 121 Labö bis Ende September (Badegäste) . . . . . . . 310 Marienlust s. Westerland. Neufahrwasser bis zum 9. Oktober (Badegäste) 6 800 Neustadt (Holstein) bis Ende September (Badegäste) .. 222 St. Peter (Garding) bis Ende September (Badegäste) . 256 Schandau bis zu Ende der Kursaison (einschl. der Durchr.) 35 378 Scharbeutz (Schwartau) bis Ende September (Badegäste) 990 Segeberg bis Ende September (Badegäste) . . . .. 708 Sierksdorf (Haffkrug) bis Ende September (Badegäste) . 409 Steinberghaff (Steinberg) bis Ende September (Badegäste) 120 Wennigstedt bis zum Schluß der Saison . . . .. 152² Westerland (einschl. Marienlust) bis zum Schluß der Saison 4 148 Wiesbaden bis zum 17. Oktober (Fremde) öII Wyk (Föhr) bis Ende September (Badegäste) . . . . 2 972 Zoppot bis zum 9. Oktober (Badegäste)) . . . .. 5 264 Von anderen Bädern wurden bis Ende September besucht: Albersdorf (Holstein) von 32, Bockholm (Johannisberg) von 27 Bramstedt (Holstein) von 38, Hörupfaff (Augustenburg) von 3 Hohwacht (Lütjenburg) von 59, Kappeln (Schlei) von 40, Möltenort (Kiel) von 69, Sonderburg von 84, Wassersleben (Flensburg) von 75 Badegästen.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage)

Berlin: 8

Albrecht, geboren am 21.

boren am 5. August 1860 zu Jarmen, zuletzt in

am 58 * 8 7 in 28. September 1860 zu Sarnow, daselbst zuletzt wohnhaft,

Erste Blage

79 72

Anzeiger und Körlich Preußische

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

4. Verloosung, Kraftleserklärung, Zinszahlung u. öffentlichen Papieren.

Berlin, Dienstag, 19. Oktober

u. dergl.

s. w. von

Oeffentlicher Anzeiger.

9. Famil

5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 6. Berufs⸗Genossenschaften. 7. Verschiedene Bekanntmachungen.

8. Theater⸗Anzeigen.

ien⸗Nachrichten. In der Börsen⸗Beilage.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

[34920] 1 Steckbrief.

Durch Urtheil der I. Strafkammer des König⸗ lichen Landgerichts hierselbst vom 7. März 1883 sin folgende Personen:

1) der Arbeiter Carl Friedrich Ludwig Heinrich Gotthard Müller, geboren am 22. August 1857 zu Eugenienberg, daselbst zuletzt wohnhaft,

2) der Wilhelm Johann Friedrich Mewing, ge⸗ boren am 5. Oktober 1858 zu Heydenhof, daselbst zuletzt wohnhaft,

3) der August Johann Friedrich Strutz, geboren am 2. Juni 1858 zu Reinberg, daselbst zuletzt wohnhaft,

4) der Johann Heinrich Albert Wascher, geboren am 5. Juli 1858 zu Hohenbollentin, zuletzt in Letzin wohnhaft,

5) der Johann Christian Friedrich Zilm, geboren am 6. Juli 1858 zu Jagetzow, daselbst zuletzt wohnhaft,

6) der Handlungsdiener August Carl Theodor 9 September 1859 zu Golchen, daselbst zuletzt wohnhaft,

7) der Friedrich Carl Ludwig Engelfried, ge⸗ horen am 27. Juli 1859 zu Treptow a. Toll., da⸗ daselbst zuletzt wohnhaft,

8) der Carl Ernst Friedrich Freese, geboren am 30. November 1859 zu Bartow, zuletzt zu Marien⸗ felde wohnhaft,

9) der Schuhmacher Ludwig Christian Bernhard Gauschow, geboren am 8. August 1859 zu Gram⸗ mentin, daselbst zuletzt wohnhaft,

10) der Kutscher Carl Friedrich Theodor Lorenz, geboren am 20. Dezember 1859 zu Golchen, daselbst zuletzt wohnhaft,

11) der Schmied August Ludwig Eduard Mehl⸗ berg, geboren am 12. März 1859 zu Verchen, da⸗ selbst zuletzt wohnhaft,

12) der Friedrich Wilhelm August Rentner, ge⸗ boren am 28. Mai 1859 zu Treptow a. Toll., zuletzt zu Krusenfelde wohnhaft,

13) der Schlächtergeselle Carl Wilhelm August Rossow, geboren am 14. November 1859 zu Demmin, zuletzt daselbst wohnhaft,

14) der Wilhelm Heinrich August Schmidt, ge⸗ boren am 10. Januar 1859 zu Jarmen, zuletzt zu Görke wohnhaft,

15) der Schlächtergeselle Friedrich Johann Tesch, geboren am 20. Februar 1859 zu Sophienhof, da⸗ selbst zuletzt wohnhaft,

16) der Wilhelm Friedrich Christian Schröder, geboren am 20. Oktober 1859 zu Roidin, daselbst zuletzt wohnhaft,

17) der Wilhelm Carl Friedrich Bollwig, ge⸗ boren am 19. September 1859 zu Schossow, daselbst zuletzt wohnhaft,

18) der Richard Johann Wilhelm Robert Dabel, geboren am 7. Februar 1859 zu Demmin, daselbst zuletzt wohnhaft,

19) der Buchbinder Hermann Ernst Wilhelm Gierke, geboren am 12. Mai 1859 zu Verchen, daselbst zuletzt wohnhaft, 1

20) der Johann Friedrich August Dorn, geboren am 6. Oktober 1860 zu Seltz, zuletzt in Vorwerk wohnhaft,

21) der Carl Johann Friedrich Hoth, geboren dam 24. Dezember 1860 zu Grapzow, zuletzt in Burow wohnhaft,

22) der Carl Theodor August Miltzow, geboren am 27. Juni 1860 zu Treptow a. Toll., daselbst zuletzt wohnhaft,

23) der Maurer Robert Carl Christian Olden⸗ burg, geboren am 18. Mai 1860 zu Bartow, da⸗ elbst zuletzt wohnhaft,

2⁴) der Carl Friedrich Wilhelm Peters, geboren am 18. Juli 1860 zu Grischow, zuletzt in Sieden⸗ bollentin wohnhaft,

25) der August Albert Wilhelm Schmidt, ge⸗

Görke wohnhaft,

..) der Helmuth Carl Friedrich August Schmidt,

geboren am 3. Oktober 1860 zu Duchomw, daselbst

zuletzt wohnhaft,

h”9 der Johann Joachim Schumacher, geboren m 5. Oktober 1860 zu Mesiger, daselbst zuletzt 28) der Ludwig Friedrich August Stoll, geboren

906 2. .

7) der Hermann Carl Wilhelm Stoewe, geboren

n. Februar 1860 zu Siedenbollentin, daselbst letzt wohnhaft,

16 der Robert Friedrich August Töwe, geboren 21. Juni 1860 zu Neu⸗Kentzlin, daselbst zuletzt

vohnhaft,

99 8 8 .

1-) der August Friedrich Louis Wegner, geboren

9. Juni 1860 zu Demmin, daselbst zuletzt

ohnhaft, 1

182) der Kaufmann Robert Wilhelm Johannes

Fenzel, geboren am 2. April 1860 zu Demmin,

———

werden, herbeizuführen und die etwa eingetriebenen Gelder hierher abzuliefern. Greifswald, den 4. Oktober 1886. Der Erste Staatsanwalt.

Gegen den Schreiner Johann Adam Fath von Ursenbach, Amts Weinheim, habe ich Fath vn wegen Fälschung einer öffentlichen Urkunde erlassen. Der Beschuldigte hat sich von hier entfernt und dürfte auswärts in Arbeit getreten sein. Ich bitte um Fahndung und Verhaftung. 1X.X“ Mannheim, den 15. Oktober 18865.

e Der Untersuchungsrichter beim Gr. Bad. Landgericht Mannheim,— (Unterschrift.)

Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 1

8 S 8 77 ; 7 vvis

In Sachen, betreffend die Zwangsversteißerung des zur Konkursmasse des Kaufmanns A. C. Mahncke zu Wismar gehörigen, daselbst in der Lübschenstraße sub Nr. 489 besegenen Hauses c. p. Nr. 748 am St. Georgen⸗Kirchhofe ist zur Abnahme der Rech⸗ nung des Konkursverwalters, zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur Vornahme der Ver⸗ theilung ein Termin auf

Sonnabend, den 30. Oktober 1886, Vormittags 11 ½ Uhr, (Zimmer Nr. 8 des Amtsgerichtsgebäudes) anbe⸗ raumt, zu welchem die betheiligten Gläubiger und der Konkursverwalter geladen werden.

Die beregte Rechnung nebst Belegen und der Thei⸗ lungsplan sind auf der Gerichtsschreiberei (Zimmer Nr. 9) zur Einsicht ausgelegt. ö“

Wismar, den 14. Oktober 1886.

Großherzogliches Amtsgericht.

Zur Beglaubigung:

W. Burmeister,

int. Gerichtsschreiber [34962]

In Sachen, betreffend die Zwangsvollstreckung in das der Ehefrau Hadler, geb. Seidler, zu Wismar gehörige, daselbst in der Weberstraße Nr. 1701 be⸗ legene Haus, ist zur Abnahme der Rechnung des Se⸗ questers, zur Erklärung über den Theilungsplan sowie zur Vornahme der Vertheilung Termin auf

Mittwoch, den 3. November 1886, Vormittags 11 Uhr, Zimmer Nr. 8, bestimmt, zu welchem die betheiligten Gläubiger, die Schuldnerin und der Secquester hierdurch geladen werden.

Wismar, den 14. Oktober 1886.

Großherzogliches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: Dannehl, Akt.⸗Geh.,

erichtsschreiber.

8*

[34969] 1 Im Verfolg des Proklams vom 13. Septems⸗

des zum Zwecke der Zwangsversteigerung beschl⸗ nahmten, zur Konkursmasse des Erbpächters Ludg Kobow zu Darß gehörigen Erbpachtgehöfts Nü. daselbst ist zur Aumeldung aller dinglichen Ansprie g.

Immobilienmasse desselben gehörenden Gegenstärk, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schr⸗ d lichen Beweismittel und zur etwanigen Ausführg von Erstigkeitsrechten, sowie zur sofortigen Verk⸗ 9. digung des Ausschlußurtheils ein Termin auf Mittwoch, den 8. Dezember 1886, Vormittags 10 Uhr, 0 hieselbst angesetzt, zu welchem mit Ausnahme r gesetzlich zur Anmeldung nicht Verpflichteten, N, welche dingliche Ansprüche an das Grundstück d an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenn k Gegenstände haben, zur genauen Anmeldung derseln sowie zu den übrigen oben angegebenen Zwecken 8. Termins hierdurch vorgeladen werden, bei Verme dung des Nachtheils, beziehungsweise der Abweisum l von der Masse, des Verlustes des Beweises dur die Originalien und sonstigen schriftlichen Bewei mittel und der Ausschließung mit der Erstigkeite ausführung. Lübz, den 13. Oktober 1886. Großherzogliches Amtsgericht. Beglaubigt: ö A.⸗G.

Aufgebot.

d

88

in ihrem am 23. April 1885 errichteten Testamente unter anderen Bestimmungen auch folgende getroffen: „Den Ueberrest sollen die mir unbekannten Kinder meiner älteren Schwester Rosalie, geb. Bayer, erhalten. Meine Schwester Rosalie ist

aselbst zuletzt wohnhaft,

33) Fe. v 81 3 8* ben ) der Johann Friedrich Wilhelm Hannemann, annt Wolf, geboren am 25. September 1860 zu

Demmin, zuletzt zu Marienfelde wohnhaft,

bns der Wilhelm Johann Carl Hartz, geboren n d. Juli 1860 zu Wolkow, zuletzt zu Wildberg ohnhaft, b der Carl Johann Ludwig Kasten, geboren 8. September 1860 zu Weltzin, zuletzt zu Frie⸗ nthal wohnhaft,

hüegen Verletzung der Wehrpflicht je zu 150 Iegrafe, eventuell 1 Monat Gefängniß, verurtheilt. E“ Gerichtsvollzieher des Deutschen ie Vollstreckung der Geldstrafen an den genannten Personen, wo dieselben immer betroffen 8

in Chrzelitz, Kreis Neustadt O.⸗Schl., geboren und war an einen Gutspächter bei Myslowitz verheirathet. Nähere Angaben vermag ich nicht zu machen.“

Auf Antrag des Testamentsexekutors, Stadtrath

Kosch hier, werden diese unbekannten Erben oder

deren Rechtsnachfolger aufgefordert, ihre Rechte und

Ansprüche auf den Nachlaß spätestens in dem auf

den 18. Februar 1887, Vormittags 11 Uhr,

anberaumten Termine, bei dem unterzeichneten Gericht,

Terminszimmer Nr. 16 b. anzumelden, widrigenfalls

sie mit ihren Ansprüchen und Rechten ausgeschlossen,

und der Nachlaß, soweit er auf sie entfallen würde, bis auf die durch das Aufgebotsverfahren entstehenden

Kosten dem Fiskus ausgeantwortet werden wird, und

8 8

8 8 8 8. mwalt Poppe zu Breslau, wird der am 30. Okto⸗ ser 1845 zu Jauer, Kreis Ohlau, als Sohn der Einlieger Josef und vfeif Jonscher'schen Eheleute geborene, zuletzt in Breslau d. J., betreffend den öͤffentlich meistbietenden Verff wohnhaft gewesene

welcher als Gefreiter im Königlichen 3. Nieder⸗ schlesischen Infanterie⸗Regiment Nr. 50 den Feldaug

an das zu verkaufende Grundstück und an dier in der Schlacht bei ʒ wundet worden ist, aufgefordert, sich spätestens in

26. September 1887, Vormittags 11 ¼ Uhr,

Zimmer 47 im II. Stock, anberaumten Aufgebots⸗ Termine bei dem unterzeichneten Gerichte schriftlich

erklärt werden wird. de Au zur Meldung und Ladung ergeht gleichzeitig auch an

Breslau Nr. 195 870 ausgefertigt am 20. Fe⸗ bruar 1875 für Friedrich Krause über 1200 ℳ, und nach Zurechnung der Zinsen ultimo Dezember 1885 über 1627,33 validirend, ist angeblich ab⸗ handen gekommen und soll auf den Antrag des Geschäftsführers Friedrich Karl Krauf zum Zwecke neuer Ausfertigung aufgeboten werden.

Buches aufgefordert, s

Die am 12. Mai 1885 zu Leobschütz verstorbene an Gerichtsstelle am Schweidnitzer Stadtgraben Erekutorwittwe Elisabeth Wagner, geb. Bayer, hat Nr. 2/3, Zimmer 47 im II. Stock anberaumten Auf⸗

Gerichte anzumelden und das Buch vorzulegen,

die igungen des Fiskus anerkennen müssen, und wedeechnungslegung noch Ersatz der erhobenen Nutm, sondern nur Herausgabe des noch Vor⸗ hand fordern dürfen. Lhütz, den 11. Oktober 1886. 1“ nigliches Amtsgericht. Abtheilung V.

8

1.“ k 148 Aufgebot.

Wiejenigen, welche an das resp. an die auf den ien:

1 Schriftsetzers Hugo Gollsch zu Diesdorf bei iern, Kreis Striegau, ausgestellte Sparbuch der ischen Sparkasse zu Liegnitz Nr. 33 242 über 427 ℳR,

der

2 Lohngärtners Joseph Werner zu Wahlstatt und Husaren August Werner zu Pofen, früher zu Watt, ausgestellten Sparbücher der Kreissparkasse zu ütz Nr. 540 bezw. 4939 über 159,21 bezw. 62,1b

Aüche zu haben vermeinen, werden auf Antrag des hriftsetzers Hugo Gollsch zu Diesdorf bei Kuh, Kreis Striegau, bezw. des Lohngärtners Jos Werner zu Wahlstatt und des Husaren AugWerner zu Posen, früher zu Wahlstatt, auf⸗ gefot, dieselben spätestens

n 2. Mai 1887, Vorm. 11 Uhr, an rzeichneter Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 29, an⸗ zum und die Sparbücher vorzulegen, widrigen⸗ falleselben für kraftlos erklärt werden.

Lritz, den 6. Oktober 1886.

Königliches Amtsgericht.

8

[3409 Aufgehot. Frühere Weber Bernard Heinrich Holtkamp in (Chat das Aufgebot der Parzellen Flur 14 Nr. der Katastralgemeinde Kspl. Epe, Mertens⸗ kamGarten, groß 5 a 67 am und Flur 15 Nr. 122. Katastralgemeinde Dorf Epe, Hofraum mit Woaus, groß 2 a 12 am beantragt. Alle Eigen⸗ thuprätendenten werden aufgefordert, ihre An⸗ spri und Rechte auf die Grundstücke spätestens in dan hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 2, auf den0. Dezember 1886, Morgens 9 Uhr, anbamten Termine anzumelden und zwar unter dererwarnung, daß im Falle nicht erfolgender Andung und Bescheinigung des vermeintlichen Wispruchsrechts der Ausschluß aller Eigenthums⸗ Prädenten und die Eintragung des Besitztitels fürn Antragsteller erfolgen wird. Laus, den 9. Oktober 1886. Königliches Amtsgericht.

8 2. G .

v Aufgebot. AUuf den Antrag des Arbeiters Isidor Jonscher zu vebeln bei Löwen, vertreten durch den Rechts⸗

Johanna, geb. Pfeiffer, Diener August Jonscher (auch Johnscher),

egen Frankreich im Jahre 1870 mitgemacht hat und Wörth am 6. August 1870 ver⸗

em auf den

n Gerichtsstelle am Schweidnitzer⸗Stadtgraben 2/3,

der persönlich zu melden, widrigenfalls er für todt Die vorstehende Aufforderung ie von August Jonscher etwa zurückgelassenen unbe⸗ annten Erben und Erbnehmer. b“ Breslau, 12. Oktober 1886. Königliches Amtsgericht. 8

34959] Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu

e zu Breslau

Es wird daher der Inhaber des vorbezeichneten spätestens in dem auf den 14. Mai 1887, Vormittags 11 ½ Uhr,

alle der Ausschließung sich meldenden Erben bestehend, behufs Berichtigung des Besitztitels für

den gedachten Litschke beantragt. Das Eigenthum desselben ist im Grundbuche für die Wittwe Christiane Eleonore Tschaepe, geborne Fiebig, eingetragen. Litschke besitzt es nach einem Atteste des Ortsmagistrats seit 1875 eigenthümlich, nachdem er es von dem gedachten Emanuel Frenkler gekauft und übergeben gHelben dieser es von seinem Vater Hausbesitzer Gottlieb Frenkler zu Zduny eigenthümlich mittels Erbrezesses vom 26. September 1865 erworben, welcher es von der gedachten Wittwe Tschaepe gekauft und übergeben erhalten hatte. Alle unbekannten Eigenthumsprätendenten und die Wittwe Christiane Eleonore Tschaepe, geborne Fiebig, bezw. deren Rechtsnachfolger werden aufge⸗ fordert, ihre Ansprüche und Rechte an das gedachte Grundstück spätestens im Aufgebotstermine am 8. Januar 1887, Vormittags 8 ¾ Uhr, anzumelden, widrigenfalls ihr Ausschluß und die Eintragung des Besitztitels für den Antragsteller Litschke erfolgen wird. Krotoschin, den 11. Oktober 1886. Königliches Amtsgericht.

(Unterschrift.)

34961] Lemgo. Auf Antrag der Erben der unverehelicht verstorbenen Friederike Schelpf aus Lemgo wird der unbekannte Inhaber der von der Sparkasse zu Horn für die Friederike Schelpf aus Lemgo unter'm 28. Oktober 1878 ausgestellten Schuldurkunde Nr. 8614 über 370 ℳ, die abhanden gekommen ist, hiermit aufgefordert, so gewiß, spätestens in dem auf Dienstag, den 11. Januar 1887, Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Ter⸗ mine sich zu melden und etwaige Ansprüche an die gedachte Schuldurkunde geltend zu machen, als solche sonst der Schuldnerin oder deren Rechtsnachfolgern gegenüber für ungültig und wirkungslos erklärt wer⸗ den soll, wogegen die Rechte dritter Inhaber gegen⸗ einander unverändert bleiben. 88 Decr. Lemgo, den 9. Oktober 1886. Fürstliches Amtsgericht. I. Pothmann.

[34542] Beschluß. Auf Antrag: 18 1) des Arbeiters August Heinrich zu Philippsthal bei Saarmund, 2) a. der Wittwe Helene Röhricht, geb. Finster, zu Fuchsmühl, b. der 4 Geschwister Röhricht, nämlich:

a. der verehelichten Handelsmann Henriette Obst

zu Lindhardt,

der verehelichten Gärtner Bertha Wimmer zu

Fuchsmühl, 8 des Arbeiters Julius Röhricht zu Liegnitz,; 9. des Kutschers Carl Röhricht zu Goldberg, als Erben des zu Lindhardt verstorbenen Tagearbei⸗ ters Georg Röhricht,

3) des Gutsbesitzers Christoph Schroeder zu Tes⸗ torf bei Zarrentin. 1u

4) des Oelmühlenbesitzers Carl Friedrich Fürchte⸗ gott Lohse zu Garschebach bei Meißen, 5) des Geschirrhändlers Johann Gottlob Kramer zu Berlin, 6) dessen Ehefrau Sophie Kramer, geb. Bartels, zu Berlin, 16. 7) der Wittwe Johanna Stoian, geb. Friedrich, zu Poischwitz,

zu 2—7 vertreten durch Justizrath Engels,

werden: 8 8

ad 1) das auf den Namen des Arbeiters August Heinrich ausgestellte, über 33,35 lautende Spar⸗ kassenbuch Nr. 13 236 der städtischen Sparkasse zu Potsdam, 1

ad 2) die Police Nr. 6049 der deutschen Lebens⸗, Pensions⸗ und Rentenversicherungsgesellschaft auf Gegenseitigkeit zu Potsdam, inhalts welcher der Ar⸗ beiter Georg Röhricht zu Lindhardt auf seinen Todes⸗ fall sein Leben mit 50 Thlr. = 150 versichert hat,

ad 3) die Police Nr. 19 573 derselben Gesellschaft, inhalts welcher der Antragsteller Schroeder das Leben seiner Tochter Frida Schroeder mit 1500 ℳ, zahlbar am 13. September 1897, wenn an diesem Tage die Frida Schroeder noch lebt, versichert hat,

ad 4) die Police Nr. 12258 derselben Gesellschaft, in welcher der Antragsteller Lohse, dessen Zunamen in der Police irrthümlich Losse statt Lohse geschrieben ist, das Leben seines Sohnes Waldemar Richard Lohse mit 300 Thlr., zahlbar am 26. Oktober 1892, falls an diesem Tage der Waldemar Richard Lohse noch lebt,

ad 5) die Police Nr. 01309 vFeTls

ad 6) die Police Nr. 013092 derselben Gesellschaft, in welchen die ad 5) bez. ad 6) genannten Antrag⸗

ebotstermine seine Rechte bei dem unterzeichneten steller ihr Leben auf den Todesfall mit je 150 Thlr.

nidrigenfalls die Kraftloserklärung des letzteren er⸗ ͤlgen wird.

Breslau, den 14. Oktober 1886. Königliches Amtsgericht. 8

8

¹

versichert haben, ad 7) die Police Nr. 6669 derselben Gesellschaft, in welcher die verwittwete Frau Johanne Stoian, geb. Friedrich, zu Liegnitz (etzt zu Poischwitz), ihr Leben auf den Todesfall mit 150 versichert hat, hiermit aufgeboten. Die unbekannten Inhaber der genannten Urkunden

1 Aufgebot.

Der Schuhmachermeister Samuel Robert Litschke

werden aufgefordert, spätestens in dem auf

weden 21. Juni 1832, Vormittags 9 Uhr,

z! Zduny und der Gastwirth Emanuel Frenkler zu vor dem hiesigen Amtsgerichte, Abth. I, anbe⸗

Gtrzyzemwo, Kreis Schildberg, Beide vertreten durch raumten Aufgebotstermine ihre Rechte an den Ur⸗

di Rechtsanwalt Ärnold zu Krotoschin, haben das kunden

Wfgebot des Grundstücks Hypothekennummer 519,

anzumelden und dieselben vorzulegen, widrigenfalls die Urkunden für kraftlos erklärt

Aiszuge des Katasteramt mit 520 Hypotheken⸗ nammer Zduny vereinigt, mit diesem zusammen einen Flächeninhalt von 20 a 40 qm enthaltend und mit 28 zur Grundsteuer, mit 0,96 Rthlr. Grund⸗ steuer⸗Reinertrag veranlagt, nur aus einem Bauplatze

v“

Potsdam, den 27. September 1886. 8 . Königliches Amtsgericht, Abtheilung I.